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Zwischen den Lagern # 15
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28.11.2002, 17:30 #401
Yenai
Beiträge: 1.478

Yenai hatte doch nicht wie befürchtet ein schweres Trauma von seiner Begegnung mit den Skeletten und Fleischwanzen davongetragen, er war schon wieder wohlauf und hüpfte munter vor den Anderen her. Lediglich die Baumwurzeln, die ihn immer wieder stolpern ließen und denen er schon einige Stürze zu verdanken hatte, minderten seine Fröhlichkeit. Trotzdem ließ er sich nicht dazu bewegen, auch ausnahmsweise mal zu schauen, wo er hinlief, so dass diese Stürze unvermeidlich waren.

Der Schatten wollte die Umgebung sehen, alles rechts und links von seinem Weg interessierte ihn – nur nicht, was vor ihm lag. Daher bemerkte er auch erst in allerletzter Sekunde die tödliche Gefahr in Form einer dieser fiesen Fleischwanzen. Mit einem erschrockenen Quietschen sprang Yenai zurück. Diese Biester verfolgten ihn wohl, was sollte er nur tun? Die Situation schien ausweglos, als eine große schwarze Tatze den Feind zermalmte.

Erleichtert drehte dich der Schatten um und lief zurück zu seinen Gefährten. „Fast wäre ich von einer Fleischwanze überrascht worden“, berichtete er, „aber zum Glück hat mich der Schattenläufer, der gerade fauchend und zähnefletschend auf uns zurennt und nur noch drei Meter entfernt ist, gerettet, indem er die böse Wanze zertreten hat. Wir können also nun ungehindert weiterziehen.“
28.11.2002, 17:40 #402
Grim
Beiträge: 523

Plötzlich hörte Grim von hinten ein seltsames Geschrei. Als er sich umdrehte, sah er, wie alle, die hinter ihm gegangen waren, ordentlich Fersengeld gaben. Der Schatten konnte zwar nicht sehen, warum alle wegliefen, doch er legte keinen großen Wert darauf, mit dem Grund Bekannstschaft zu machen. Während er wieder so schnell rannte, wie vor einen Tagen auf der Flucht vor dem großen Troll, hörte er von hinten schwere Schritte und lautes Gebrüll. Was auch immer sie da verfolgte, war nicht gerade klein.
Grim hatte Mühe, in der Finsternis überhaupt etwas von dem Boden zu erkennen. Noch dazu flüchteten sie gerade über einen schmalen Hohlweg, dessen Boden überall mit Wurzeln durchzogen war.
Zwischendurch hörte man immerwieder mal, wie von vorne ein paar Gardisten etwas riefen, doch Grim verstand kein Wort davon.
Der Schatten folgte einfach immer den anderen. Es gab ja sowieso nichts anderes, an dem er sich hätte orientieren können.
Das ganze ging noch einige Zeit so weiter, doch plötzlich fiel Grim auf, dass die schweren Schritte und das Gebrüll verschwunden waren.
Auch die anderen schienen es langsam zu bemerken, denn sie verlangsamten ihren Schritt und bald kam die Gruppe zum Stehen.
Grim stüzte sich keuchend auf seine Knie, er war so ausser Atem, dass er kein Wort heraus brachte. Ein paar Schatten entfernten sich etwas von der Gruppe, um zu lauschen, ob das Vieh wirklich weg war.
"Man, was war das denn?", fragte Grim einen neben ihm stehenden Gardisten. "Ein Schattenläufer. Ziemlich gefährliche Biester. Irgendsoein idiotischer Schatten hat ihn aufgescheucht." , antwortete der Gardist. Grim war sofort klar, welcher Schatten das gewesen war. das konnte nur Yenai, der andere Schüler von Yerodin, gewesen sein. Nichts als Ärger hatte Grim bisher mit ihm gehabt.
Nachdem sich die Gruppenmitglieder wieder einigermaßen gesammelt hatten, wurde der Befehl zum Weitermarsch gegeben.
Hoffentlich würde der weitere Verlauf der Reise etwas ruhiger verlaufen, aber mit yenai in der Truppe konnte man nie wissen.
28.11.2002, 18:03 #403
Tanya
Beiträge: 17

Genug war genug. Clay hatte sich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr blicken lassen und auch Graven war noch immer nicht wieder aufgetaucht. Man musste mit dem schlimssten rechnen. Wo sollte er so lange geblieben sein, wenn er nicht gefangen war und auch nicht gesehen wurde. Wo Clay war wusste das zierliche Mädchen nicht, aber es wurde immer kälter hier in der Wildnis und Firen war zwar ein netter Geselle und brachte auch fleißig Nahrung heran, doch um eine Hütte zu bauen, war er alleine nicht fähig genug. Sie hatte ihren Entschluss gefasst und würde noch heute zu Clay in das Alte Lager zurückkehren. Hoffentlich hatte Clay mittlerweile eine Hütte gefunden, wo für sie auch noch Platz war.

Syra hatte das warten auf Graven noch immer nicht aufgegeben und auch Firen wollte lieber hier im Wald leben bleiben. Bis es wirklich anfangen sollte zu frieren, hätte er schon was gebaut, versicherte der Einzelgänger Tanya. Nun gut, jeder musste selber wissen was er tat. Für sie war es mittlerweile unerträglich im Wald geworden. Und so verabschiedete sie sich von den anderen, wandte sich traurig um und ging ihres Weges in Richtung des Alten Lagers. Hoffentlich würden sich die Freunde irgendwann vereint wiedertreffen. Einsam strich sie durch den Wald und achtete, darauf nicht entdeckt zu werden. Doch es schien alles gutzugehen. Nach einer Weile erreichte sie müde die Pforten des Nordtores und trat, von den Gardisten begafft, ein. Zum Glück hatte sie noch das Schreiben, dass sie als freie Frau und nicht als Gespielin der Barone auswies. Sonst säße sie wahrscheinlich jetzt schon im Erzbaronenhaus. Blieb nur noch zu hoffen, dass sie Clay hier irgendwo gesund anträfe.
28.11.2002, 18:25 #404
Saria
Beiträge: 484

Mit Hilfe vom Uhers Karte war es nicht allzu schwer, besagte Höhle zu finden. Dafür war der Weg dorthin nicht gerade harmlos. Herumstreunende Snapper stellten ein für Saria unüberwindbares Hindernis dar und einmal glaubte sie sogar, den massigen Umriss eines Schattenläufers gesehen zu haben.
So war die Amazone des Öfteren gezwungen, Umwege in Kauf zu nehmen, die sie dicht in den Wald führten. Dennoch fand sie ihren Weg bald wieder und gelangte schließlich zu einer von dichten Sträuchern umsäumten Höhle.
Ein mulmiges Gefühl beschlich die Diebin, als sie die Zweige zur Seite schob und in die Dunkelheit hineinschritt. Zum Glück erreichte sie schon nach wenigen Schritten eine mit Fackeln ausgeleuchtete Höhle. Ein mehrere Schritt tiefer Abgrund zog sich quer durch die Höhle und bildete somit ein unnatürlich erscheinendes Hindernis.
Auf der anderen Seite der Kluft war eine seltsame Brückenkonstruktion zu erkennen, die mit mehreren Seilen unter der Decke gehalten wurde. Zum Springen war die Brücke zu weit entfernt. Verwirrt sah sich Saria um.
War das eine Prüfung? Wahrscheinlich, sonst hätte Uher sie wohl kaum hierher geschickt. Eine Unebenheit an der gegenüberliegenden Felswand stach Saria ins Auge. Eiskalt kombinierte sie : Bogenausbildung, Abgrund, möglicher Schalter.
Flugs hatte sie einen Pfeil auf die Sehne gelegt, überprüfte mit zusammengekniffenen Auge die Flugbahn und schoss.
Ein leises Klacken ertönte, dann setzten sich die versteckten Seilrollen in Bewegung und bewegten die Brücke so, dass ein Weg über den Abgrund entstand. Zufrieden setzte Saria ihren Weg fort.
28.11.2002, 18:51 #405
Cain
Beiträge: 3.358

Cain war noch ziemlich ausserpuste und hatte eine große Wut auf den Schatten, der das vollbracht hatte.
Welcher hirnlose Idiot war das!! brüllte er in die Runde und alle guckten den Magier etwas bleich an, weil sie ihn noch nie ausser Fassung erlebt hatten. Eine gekrümmte person kahm nach vorne und sagte leise
Ich war das...
Mach das nicht nochmal! sagte Cain immernoch ziemlich sauer und guckte den Schatten an. Dieser guckte immernoch zu Boden und schien es nicht zu wagen den Magier anzugucken.
Sonst werde ich dich das nächste mal einen der Gardisten als Fackel für die Nacht anbieten!
Der Schatten nickte zustimmend.
Und nun geh wieder auf deinen Posten... sagte Cain wieder völlig ruhig und sie setzten ihren Weg fort. Auf der einen Seite war Cain froh, dass sie dem Schattenläufer entkommen waren aber auf der anderen Seite war er interessiert, wie des doch gebrannt hätte.
Mit eine fiesen Grinsen dachte Cain an das Jämmerliche Bild der brennenden Bestie.
Sie liefen einen kleinen verschlungenen Pfad entlang, der langsam in einen dunkelen Pfad führte. Zwei Gardisten holten einen Fackel heraus und Cain zündete sie ihn an. Dann liefen sie in den dunkelen Wald. Alle gucken immer von rechts nach links, in der Erwartung, dass irgendwas aus dem Gebüsch springen konnte.
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