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Die Stadt Khorinis #10
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15.04.2003, 12:19 #51
Ardas
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Ardas war im ersten moment wie gelähmt, aber als der Wolf in abschleckte musste er Grinsen.

Ardas "Ich dachte erst er wollte mich anfallen, aber dein Wolf ist ja zahm wie ein Lam, wie haben sie ihn so zahm bekommen Ritter Milgo?"
15.04.2003, 12:24 #52
Milgo
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Milgo: Das ist allein mein Geheimniss... Aber zuerst hat er mich auch zerkrazt...
Milgo konnte sich nur zu gut an seine Kratzer erinnern, die Mirogulu ihm verpasst hatte...
Milgo: Aber jetzt arbeitet weiter, ich will in die Oberstadt! Vielleicht werdet ihr mich hier nie wieder sehen... Na ja, zumindest nicht als Stadtwache...
Er erinnerte sich daran dass er noch Schmied war, deshalb hätte er besser die Klappe gehalten...
Milgo: Also, rasch!
15.04.2003, 12:30 #53
Ardas
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Ardas machte sich sofort wieder an die Arbeit, Milgo hatte es anscheinend sehr eilig.
Ardas nahm sich aller hand Sachen unterm Arm, soviel er nur Tragen konnte.
Dies Machte er einige male.
Ardas konnte nach einiger Zeit seine ganzen Knochen spüren, es war ja auch schon einige Zeit her das er sich so angestrengt hatte.
Es waren Fast alle Sachen oben, als Ardas sich eine kleine pause gönnte, er hoffte das Milgo dieses einsehen würde und ihn nicht gleich wieder an die Arbeit treibt.
15.04.2003, 12:34 #54
Milgo
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Dieser Faulpelz Ardas hatte natürlich nichts besseres zu tun als faul rumzusitzen!!! Milgo wollte ihn wieder zur Arbeit schicken, als er es sich anders überlegte und selber mal anpacken konnte.
Er zog seine Ritterrüstung aus, seine alte Milizrüstung an, damit er geschützt war, ins obere Viertel konnte und trotzdem nicht zu schwer war. Dann beide Stühle. Er stülpte sich beide übereinander und ging dann ins obere Viertel.
Die Wachen guckten ihn zwar blöde an, doch Milgo störrte das weniger. Er brachte die Stühle in seine neue Wohnung, und rannte dann zurück. Doch es war nichts geklaut worden...
15.04.2003, 12:47 #55
Ardas
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Ardas war überrascht darüber das Milgo selbst an die Arbeit geht, als er Milgo zurück kommen sah, stand Ardas auf, gab Milgo die Halb volle Flasche Wein und machte sich zurück an die Arbeit.

Es war ja nicht mehr viel, er nahm sich die Schwere Kiste und war überrascht das er sie doch leichter heben konnte als gedacht, er fand wohl langsam wieder zu seiner alten Form.

Schnell ging er zum oberen Viertel, als er bei Milgo war, sah er die Letzten Sachen am Bodenliegen, er nahm sie auf und unterhielt sich ein bisschen mit Milgo als sie gemeinsam zum oberen Viertel gingen.

Ardas "Ritter Milgo, wie ist das Leben als ritter so? Denken sie manchmal es war die Falsche entscheidung?
15.04.2003, 12:55 #56
Milgo
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Die beiden Arbeiter machten ihre Arbeit gut, und es würde höchstens eine Stunde noch kosten, bis sie fertig waren. Das war eine gute Nachricht. Er hatte seine Ritterrüstung wieder angezogen, und endlich nahm Ardas die letzten Sachen und sie gingen zur Oberstadt. Dort fragte Ardas etwas, und Milgo musste über die Frage nachdenken.
Sein ganzes Leben hatte aus falschen Entscheidungen bestanden. Na gut, fast alle.
Milgo: Nein, es gab für mich kaum falsche Entscheidungen...
Er dachte nach. Er hatte all seine Freunde verloren. Er hätte im Mienental bleiben sollen, und dort kämpfen müssen. Doch er war feige hier hin geflüchtet, und nun hatte er keine richtigen Freunde mehr...
15.04.2003, 12:58 #57
Ardas
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Das ist schön zu hören sagte Ardas und kam auf ein anderes Thema,
Ardas "Ritter Milgo was ist eigentlich mit ihrer alten Hütte? Könnte ich die beziehen, ich habe momentan noch kein festen Wohnsitz."
15.04.2003, 12:59 #58
Milgo
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Darüber hatte sich Milgo noch keine Gedanken gemacht!
Milgo: Klar, nur ein bisschen musst du schon springen lassen. Oder Miete... Was wäre dir lieber?
15.04.2003, 14:25 #59
Ardas
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Ardas sagte das er später darauf zurückkommen würde, milgo gab Ardas das versprochene Geld.
Sie verabschiedeten sich und er ging zur Stadt zurück.
15.04.2003, 14:25 #60
Skeleon
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In der Hafenkneipe ...
... saß ein junger Mann etwas abseits in einer Ecke. Über seine schäbige Kleidung hatte er eine Robe geworfen, darunter war eine abgenutzte Lederjacke und, an seiner Hüfte festgegurtet, das Blitzen von Stahl zu sehen.
Er schien keinen Hehl daraus machen zu wollen, die andren Gäste aufs Dreisteste zu beobachten. Doch er schien auf etwas zu warten.
Jetzt, am frühen Nachmittag, waren noch wenige Gäste in der Kneipe, um so genauer beobachtete der Junge diese.
Nur ab und zu zog er an seinem Krug Bier, blieb sonst jedoch vollkommen passiv.
Er wartete, dass es endlich Nacht würde.
15.04.2003, 17:46 #61
Molaven
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Molaven hatte sich einen voll getrunken und schwippte die Gasse entlang, darauf bedacht nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Er lehnte sich nun an eine Mauer, um nicht aus dem Gleichgewicht zu gleiten.
Er atmete ein und aus. Vielleicht hätte er doch nicht wettsaufen sollen... Dafür hatte er gewonnen! Na ja, er hatte auch nur weitergespielt da sein Geld ausgegangen war... War ja aber noch einmal gut gegangen. Er ging noch etwas weiter, in Richtung einer Bank. Endlich erreichte er sie und sich darauf sinken. Nur mit größter Anstrengung konnte er die Augen offen halten.
Er dachte nach. In welche Gilde sollte er nun? Er wollte nicht zu den bösen Söldnern, einer hatte ihn schon verprügelt. Auch das Zirkel war ihm nicht geheuer. Er hatte ein paar Typen hier in der Stadt gesehen... Das hatte ihm gereicht. Die Sumpfbrüder wären vielleicht etwas... Obwohl die ziemlich verraucht in der Birne waren. Die Garde war ihm zu strebsam. Der Orden... Vielleicht. Doch nun konnte Molaven einfach nicht mehr die Augen offen halten, und er nickte ein.
15.04.2003, 18:17 #62
Nachtigaller
Beiträge: 734

Nachdem Nachtigaller Andre gesagt hatt das er die Garde verlassen würde ging er mit seinem Besitz von 50 GS zum Hotel. Er wollte seine Freiheit nichts machen zu müssen erstmal ausnützen und trat ins Hotel.
Hanna die Besitzerin des Hotels sprach ihn an:
"Willst du hier schlafen oder nur Inrormationen?"
"Ich will eigentlich schlafen," sprach Nachtigaller.
"Wieviel kostet es denn?"
"Nichts. Die Paladine zahlen alles."

"Na ja. Schon gut das die Paladine hier sind."

Er gin die treppe hinauf und legte sich auf ein freies Bett. Hier war es ruhig, weil die Händler noch nicht da waren. Er überlegte sich was er den nächsten Tag machen wollte da fiel ihm ein das er immer noch nicht die Umgebung von Khorinis angeschaut hatte.
"Dann werd ich mal schlafen so das ich morgen gut ausgeschlafen bin."
15.04.2003, 20:47 #63
Skeleon
Beiträge: 793

Bei Abenddämmerung wurde der junge Mann in der Hafenkneipe plötzlich lebendig. Er erhob sich schweigend, ließ einige Goldmünzen auf dem Tisch, an dem er gesessen hatte liegen - er hatte vor, hier noch öfter herzukommen - und verließ die Taverne. Den Türsteher Moe beachtete er gar nicht mehr. War ja nicht das erste Mal, dass er von dem Idioten angepöbelt wurde.
Er blieb an den Docks stehen und atmete die kühle, salzige Meeresluft tief ein. Einige Minuten verstrichen so, in denen er stumm zum Himmel hinaufblickte und seine Lungen von der verrauchten Kneipe erholte.
Abrupt wandte er sich schließlich ab und schlenderte die Gasse zur Handwerksstraße hinauf. Aus Lehmar's Schuldenbude drangen die Geräusche einer handfesten Keilerei - ein Schuldner vermutlich, die Stadtwache, die nicht unweit davon stand, tat als höre sie nichts.
Mit einem leichten Kopfschütteln ging er an ihr vorrüber und sah sich auf der düsteren Handwerksstraße um. Niemand zu sehen bis auf die Torwachen und ein-zwei Patrouillen.
Doch plötzlich wurde er einer Gestalt, vor sich auf der Bank sitzend, gewahr. Langsam schlich Leon sich an und lauschte - der Mann schlief eindeutig seinen Rausch aus.
Mit einem schiefen Grinsen auf dem Gesicht schlich sich Leon noch näher an den Schläfer heran. Seine Finger zuckten bereits nach dessen Geldbeutel.
Er sah sich noch einmal um - nur zur Vorsicht. Und das war sein Glück. Denn eben kam eine Stadtwache um die Ecke stolziert. Flink machte Leon ein paar Schritte zur Seite, doch es war zu spät. Die Wache hatte ihn bemerkt.
"Na, noch zu so später Stunde hier unterwegs?"
Leon nickte nur.
"Sieh zu, dass du dich von Ärger fernhälst, Junge."
Damit ging der Wächter weiter - doch Leon sah, wie er sich noch einmal umdrehte und ihn offen beobachtete.
Leon sah auf den Schläfer.
"Glück gehabt, du Penner" murmelte er.
Leise vor sich hin fluchend verschwand der junge Mann in eine der Seitenstraßen - in Richtung Hafenviertel.
15.04.2003, 21:30 #64
Satura
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Als Satura erwachte, dämmerte schon wieder der Abend. Ein intensiver Geruch nach heisser Fischsuppe stieg ihr in die Nase, und sofort meldete sich wieder ihr Magen.
Sie schlug die Augen auf; wie war sie doch hierhergekommen - ach ja, der Waran... der Paladin... ihr Kopf war noch schwer und der Blick getrübt von dem langen, tiefen Schlaf.
In diesem Moment hörte sie Schritte, und im nächsten Augenblick trat eine schlanke, hochgewachsene Frau durch die Tür. "Guten Morgen Fräulein, gut geschlafen?" Sie lächelte freundlich. "Ach, bevor ich es vergesse - mein Name ist Edda. Hier, iß erst mal eine gute Fischsuppe, das wird dich stärken." Satura war verduzt. War die Hütte, in die sie sich gelegt hatte, nicht leer gewesen?

Mmh, die Fischsuppe, die Edda ihr gereicht hatte, duftete verführerisch.
"Danke," sagte Satura und aß hastig. Edda schien sehr freundlich zu sein, trotzdem beäugte Satura sie mit einem gewissen Misstrauen. In einem Land, von Krieg und Verbrechen geplagt, gab es selten freundliche, großzügige Leute. Sie aß hastig und gierig; seit Tagen schon hatte sie nichts warmes mehr im Magen gehabt.
Während Satura aß schwirrte Edda in der Hütte herum, putzte mal hier und mal da und plapperte fröhlich vor sich hin.
"Oh, du hast schon aufgegessen! Warte, ich bringe dir noch einen Teller Suppe, Mädchen. Du siehst richtig fertig aus!"

Im Laufe des Abends erzählte Edda viel aus ihrem Leben, ohne Satura mit Fragen zu belästigen. Sie schien geradezu froh zu sein, einen unerwarteten Gast zu haben. Satura entschuldigte sich zwar mehrmals, doch Edda tat dies jedesmal mit einer kurzen Handbewegung und einem freundlichen Lächeln ab: "Ist schon okay. Wir Frauen müssen doch zusammenhalten, oder? Jetzt ruh dich erst einmal aus, und wenn du wieder bei Kräften bist, kannst du mir ja vielleicht ein bisschen zur Hand gehen."
Satura nickte und aß - schon etwas weniger hastig - den fünften Teller heißer, dampfender Fischsuppe.
15.04.2003, 22:15 #65
Satura
Beiträge: 589

Satura fühlte sich das erste Mal seit Tagen wieder so richtig satt und gestärkt. Sie bedankte sich bei Edda, die ihr einen Schlafplatz angeboten hatte - gegen kleinere Hilfeleistungen.
Satura beschloß, sich ein wenig in der Stadt umzusehen. Edda warnte sie zwar vor dem "miesen Pack", das sich am Hafen herumtrieb, doch Satura schlug die Warnung in den Wind - als ob sie sich nicht wehren könnte! Edda zuckte mit den Schultern und murmelte etwas unverständliches.

Es war dunkel draussen; vereinzelt drang flackerndes Licht aus den Fenstern. Wie am Tag zuvor war auch heute noch recht viel los zu dieser späten Stunde.
Sie musste irgendwie herausfinden, wo diese Sagitta wohnte, die Heilerin, von der Cord geredet hatte. Welcher Ort war besser, um Informationen zu bekommen, als eine Kneipe? Gesagt- Getan.
Aus dem Gebäude am Eck tönten laute Männerstimmen und weinseliges Gegröle. Satura atmete noch einmal tief durch - und ging dann schnellen Schrittes auf die Tür zu.

"Haaaalt, Kleine." Vor dem Eingang der Kneipe stand ein schmieriger Typ mit einer breiten Narbe, die sich von der Wange über das linke Auge bis auf die Stirn erstreckte. Er grinste breit. "Na, so spät noch unterwegs? Was willst du denn hier?"
Satura war wütend - was bildete sich dieser Trottel ein? Sie kannte diese Sorte Mann... "Na was wohl - Typen wie dir mal so richtig die Fresse polieren!" schleuderte sie ihm trotzig entgegen. Der Typ riß erstaunt die Augen auf - dann begann er laut zu lachen. "Sieh mal an, du bist wohl eine ganz Harte, was? Sei nur froh, dass ich so ein humorvoller Mensch bin. Hey, weißt du was, wir machen einen Deal - ich lass dich in die Kneipe, und dafür bist du ein bisschen nett zu mir, ok?"
15.04.2003, 22:38 #66
Skeleon
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Noch immer auf Gott und die Welt fluchend ging Leon durch die dunklen Gassen der Hafengegend. Ganz von selbst führten ihn seine Schritte zu seiner zweiten Bleibe, der Hafenkneipe neben der Roten Laterne.
Eben sprach der Türsteher - Moe - mit irgendeiner jungen Frau. Offensichtlich wollte er sie nicht reinlassen und sie war darüber sehr ungehalten ...

Kurz bevor sie Moe eine heftige Ohrfeige verpassen konnte war Leon bei den beiden angekommen.
Moe sah auf und funkelte Leon aus zugekniffenen Augen an.
"Was willst du schon wieder hier, du halbe Portion?!" schnauzte er ihn an.
Leon ignorierte ihn und musterte stattdessen die Kleidung der jungen Frau.
"Ausgebeulte Taschen, guter Stoff ..."
Ohne Vorwarnung umfasste er sie bei der Taille - "Die Dame gehört zu mir" - und führte die verwirrte Frau am noch verwirrteren Moe vorbei in die Kneipe.
Er nutzte die Gelegenheit um ihre Taschen nach Wertsachen zu durchsuchen, fand jedoch nur Kräuter, Salben und einen Stengel Sumpftkraut - den er in seine Taschen wandern ließ.
Dann löste er sich wieder von ihr, führte sie mit sanfter Gewalt zu einem der Tische und setzte sich.
Als sie noch immer verwirrt stehen blieb deutete er auf den Stuhl ihm gegenüber.
"Setz dich doch."
Dabei dachte er: "Jetzt muss ich wenigstens so tun als hätte ich einen Grund gehabt, ihr zu helfen ... und das alles nur für ein bisschen Sumpfkraut. Und das vorhin hat auch nicht geklappt - was für ein Tag ..."
Er verdrehte etwas die Augen und wartete ab, ob sie sich doch noch setzen oder zur Marmorsäule erstarren würde.
15.04.2003, 22:45 #67
Satura
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Satura wusste nicht so recht, was sie von dem Jungen halten sollte - er war nur unwesentlich größer als sie und hatte nicht gerade eine furchterregende Ausstrahlung. Da saß er nun und lächelte sie verschmitzt an. Nun, immerhin hatte er ihr geholfen...

Sie fasste sich wieder und ließ sich betont locker auf den Stuhl fallen, den er ihr angeboten hatte. "Danke." sagte sie knapp. Worüber dachte der Typ nur so angestrengt nach? Und warum, um Beliars Willen, hatte er ihr geholfen? Sie beschloss, nicht unhöflich sein zu wollen. "Ähm- ich bin Satura - und du?"
15.04.2003, 22:53 #68
Skeleon
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"Na wunderbar, da fängt das Verhör schon an."
Leon behielt sein freundlichstes Lächeln bei und versuchste sich nichts anmerken zu lassen.
"Mein Name ist Leon - aber wer mich nicht leiden kann, nennt mich Skeleon - so wie meine Eltern."
Eher ungewollt verzog er sein Lächeln zu einem schiefen Grinsen.
Es trat eine dieser peinlichen Pausen ein.
Leon widerstand der Versuchung nicht, sich abzuwenden. In seiner Hilflosigkeit rief er dem Wirt zu, er solle doch zwei Bier bringen.
Dann wandte er sich wieder der jungen Frau zu.
Er fragte grade, was ihm als erstes in den Sinn kam.
"Öh - kommst du oft hierher?"
Hinter sich hörte er, wie die beiden Bierkrüge zischend gefüllt wurden.
15.04.2003, 23:08 #69
Satura
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Leon - ein schöner Name... sie hatte sein Unbehagen ob des unbeabsichtigten Versprechers seiner Eltern wegen registriert. Sie nutzte die Zeit, in der er das Bier bestellte, um ihr Gegenüber zu mustern. Er war eine eher unauffällige, fast schmächtige Person, doch er wirkte gerissen. An seinem Gürtel blinkte ein wunderschöner Dolch. Wie konnte sich so ein Typ so einen Dolch leisten? Sie verscheuchte die Gedanken gleich wieder. Immerhin hatte er ihr geholfen, so schlecht konnte er nicht sein..
Sie durfte nicht vergessen warum sie hier war; vielleicht konnte er ihr ja etwas über diese ominöse Sagitta sagen. Obwohl sie nicht damit rechnete, dass er - ein Taugenichts aus dem Hafenviertel - etwas über eine Heilerin wusste.
Hatte er gerade was gesagt? Sie war so in Gedanken versunken gewesen... Leon grinste schon wieder. Ob ich öfter hierherkomme? Was soll die Frage... "Äh, nein, ich bin gerade erst in Khorinis angekommen..."

In diesem Moment knallte der Wirt zwei Bier auf den Tisch. Verdammt, schoß es ihr durch den Kopf - ich hab doch gar kein Gold mit... sie musste sich irgendetwas einfallen lassen, um sich elegant aus der Affäre zu ziehen. Sie kramte in ihren Taschen herum - nein, nichts. Nur die paar Kräuter und Salben. Hey, hatte sie nicht noch einen letzten Stengel Sumpfkraut gehabt? So ein Mist, den musste sie wohl irgendwo verloren haben.
Als Leon ihr zuprostete, fiel ihr auf, dass sie wohl schon länger so schweigend dasitzen mussten.
"Entschuldige, ich muss ziemlich unfreundlich auf dich wirken... ich bin nämlich auf der Suche nach jemanden... vielleicht kennst du sie... Ihr Name ist Sagitta, sie ist eine Heilerin und soll irgendwo auf dieser Insel leben..."
15.04.2003, 23:17 #70
Skeleon
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Was starrte ihn die Frau so seltsam an? Er sah an sich hinunter - seine Kleidung war zwar abgerissen aber nicht sooo dreckig.
Er deutete ein Achselzucken an, und wandte sich dann der Frage zu, die sie gestellt hatte.
"Ähm, ja, ich kenne die alte Sagitta ... oder besser, kannte ..."
Die junge Frau sah ihn mit Entsetzen an.
"Ist sie ...?"
"Was? ... Achso, nein nein, ich habe nur kaum noch Kontakt mit ihr ... früher bin ich mehr in den Wäldern unterwegs gewesen und habe sie öfter mit meinen Freunden besucht. Eine nette Frau - schon sehr alt, aber man sieht es ihr kaum an. Und immer hilfsbereit, egal, was ihr der Schnorrer eben noch an den Kopf geworfen hat ..."
Er sah zu den Deckenbalken, wie in Gedanken.
"Aber wie gesagt, ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen."
Damit sah er die Frage als beantwortet an.
"Du sagtest, du bist zum ersten Mal in Khorinis. Wo kommst du her? Und was willst du hier? Ein Heilmittel von Sagitta?"
Dann blickte er auf ihren kaum angerührten Bierkrug.
"Magst du kein Bier?"
15.04.2003, 23:24 #71
Satura
Beiträge: 589

Satura überlegte kurz. "Doch - schon - ich mag Bier - nur..." Sie beschloß, ihm die Wahrheit zu sagen - schließlich hatte er das Bier bestellt. "Ich habe kein Gold bei mir." Hastig fügte sie hinzu - "Aber du bekommst es zurück, sobald - sobald ich Sagitta gefunden habe. Mein Ziehvater - er ist vor kurzem heimgekehrt in Beliars Reich - er kannte Sagitta vor langer Zeit. Ich soll sie suchen, und bei ihr lernen..." Sie spürte, dass sie rot wurde, und nahm einen kräftigen Schluck Bier.
Fast hätte sie das Gesicht verzogen - das Bier schmeckte schal und wässrig. Leon schien das nicht entgangen zu sein - er grinste.
15.04.2003, 23:29 #72
Skeleon
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"Jetzt soll ich für den erbärmlichen Haufen Sumpfkraut auch noch bezahlen? ... Aber bitte ..."
Während er so dachte behielt er seine gute Miene zum bösen Spiel bei.
Mit einem leisen Grunzer legte er das Gold für beide Maß Bier vor sich auf den Tisch.
"Wegen dem Bier mach dir keine Sorgen. Du musst mir das nicht zurückzahlen. Es ist nur - ich hatte schon bessere Tage."
Er nippte an seinem Bier, überlegte es sich nochmal anders und nahm einen großen Schluck.
"Dein Ziehvater ist also tot? Sehr traurig das ..."
Es klang nicht sehr echt.
"Wieso Ziehvater? Was ist mit deinen Eltern passiert?"
15.04.2003, 23:34 #73
Chaos13
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Nach einem längeren Fussmarsch in der Kälte erreichte Jori endlich die Stadt Khorinis, von der er schon viele beunruhigende Geschichten gehört hatte. "Zum Glück waren keine Wegelagerer in der Nähe" dachte er erleichtert. Andererseits war bei ihm ja auch nicht viel zu holen, er war völlig blank und auch seine schmutzige Kleidung war nur notdürftig geflickt. Sein wertvollster Besitz war seine geliebte Gitarre, mit der er schon so manche brenzlige Situation überstanden hatte. Gedankenverloren näherte sich Jori dem Hauptor. Als er die beiden stämmigen Wachen entdeckte zuckte er instinktiv zusammen, und seine rechte Hand schloss sich um den in seiner Jacke verborgenen Dolch. Die Chancen standen schlecht das er gegen diese gut ausgebildeten und erfahrenen Männer einen Treffer landen könnte, geschweige den ihre schweren Plattenrüstungen mit dieser primitiven Waffe durchdringen könnte, doch wenn es sein müsste würde er ihnen einen Kampf liefern. Mit dröhnendem Herzklopfen schritt er zwischen den beiden hindurch und erwartete jederzeit einen Angriff. Einer der Soldaten musterte Jori kurz misstrauisch, lies ihn allerdings ohne Gegenwehr die Stadt betreten. Das war erstmal genug Aufregung für eine Nacht. Zielstrebig und sichtlich entspannter bewegte sich Jori auf das nächste Gasthaus zu. "Mal sehen ob man hier nicht irgendwo ein Zimmer bekommen kann"
15.04.2003, 23:38 #74
Satura
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Die Art, wie Leon die paar Münzen auf den Tisch warf, ließ ihr die ganze Sache noch unangenehmer werden.
Hastig antwortete sie: "Ach, das ist eine lange Geschichte..." Satura beschloß, dass sie sich nicht auf seine halbherzige Frage einlassen würde - ihr war eine Idee gekommen.Leon schien zwar nicht der Stärkste zu sein, aber er kannte sich ohne Zweifel auf der Insel aus. Und immerhin lebte er bis jetzt noch.
"Du hast gesagt, du kennst Sagitta-" sie verbesserte sich: "kanntest Sagitta. Heisst das, du weißt, wo sie wohnt? Ich könnte dir einen Handel vorschlagen - du bringst mich heil zu Sagitta - und ich verschaffe dir eine Möglichkeit dich - nun, sagen wir mal, dich in Sagittas Haus ein bisschen umzusehen..."
Sie schien Leon überrascht zu haben. "Hältst du mich für blöd - deine alten Klamotten, kein Schmuck, und dann so ein schöner Dolch?"
Um ehrlich zu sein, hatte Satura nur geraten - aber Leons Reaktion nach schien sie voll ins Schwarze getroffen zu haben.
15.04.2003, 23:45 #75
Skeleon
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Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. DA hatte sie die ganze Zeit draufgestiert, seinen Dolch. Er merkte, dass er sie nun schon recht lange angestarrt hatte. Er hätte sich selbst geohrfeigt.

Stattdessen nahm er einen langen Zug von seinem Bier und leerte den Krug fast bis auf den Boden.
Mit einem erleichterten Keuchen setzte er das Glas wieder ab.

Dann blickte er wieder zu ihr.
"Na gut - ich denke, du hast mich durchschaut. Schön ins Blaue geraten oder habe ich dir zuviele Hinweise gegeben? Wie auch immer - ... ja, ich kenne mich aus auf der Insel. Ich habe die meisten Jahre meines bisherigen Lebens damit zugebracht hier durch die Wälder zu streifen ... und ja, ich kann dich zu Sagitta's altem Heim führen. Ob sie dort noch wohnt, weiß ich nicht."

Diese junge Frau wurde ihm immer unangenehmer - war er so unvorsichtig geworden oder sie so aufmerksam?
In Gedanken trat er sich selbst gegens Schienbein und verlangte sich mehr Konzentration ab.
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