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[GM] Abstieg in die Unterwelt #2
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15.09.2002, 00:14 #326
meditate
Beiträge: 6.868

"ist ja gut meine freundin, ich werd uns schon weiter bringen. die lösung ist doch ganz leicht:

ich zünde zuerst diese erste schnur an beiden seiten an. gleichzeitig zünde ich auch die zweite schnur an, diese aber nur an einer seite.

die erste schnur ist abgebrannt, wenn die hälfte der zeit verstrichen ist. die zweite schnur ist zur hälfte abgebrannt.

in diesem moment entzünde ich auch die zweite schnur am anderen ende. jetzt brennen die beiden enden aufeinander zu.

und wenn die flamme erlischt, sind drei viertel der zeit vergangen.

können wir jetzt bitte weiter gehen?"

irgendetwas wie ein lächeln erschien in dem steingesicht der kore, bevor sie sagte

"viel glück meditate auf deinem weg."

dann verschwand sie wieder in ihrer kleinen wolke.
15.09.2002, 11:24 #327
meditate
Beiträge: 6.868

endlose stunden endlosen vorangehens folgten. woram merkte man eigentlich, dass der weg der richtige war? an den hindernissen, die ihnen ihr finsterer gott in den weg legte?

sie waren schon lange nicht mehr auf hindernisse gestoßen. menschen werden nur erschöpfter, je länger sie gehen.

meditate ging jetzt schon lange zeit neben harald, der plötzlich feststellte, dass er für solche abenteuer wohl langsam zu alt würde.
vor allem ließ die konzentrationskraft nach. zum beispiel hatte er in der letzten zeit schriftrollen fabrisziert, die etliche fehler enthielten. wenn ihm das noch einmal passierte und der skelettzauber zum beispiel bewirkte, dass sich der aussprechende in ein skelett verwandelte, würde er damit wohl aufhören müssen. auf die frage von meditate hin, ob er denn noch schriftrollen bei sich hätte, die makellos wären, bejahte er:

"aber ich würde trotzdem vorsichtig sein. ich packe das einfach nicht mehr richtig. auch die augen wollen wohl nicht mehr so mitmachen."

meditate überlegte eine weile:

"dann übergib mir doch diese aufgabe. ich kann neben der heilung durchaus noch schriftrollen herstellen. die zeit hab ich sicher noch. und wir können sicher gehen, dass es keine fehlerhaften rollen mehr gibt."

harald sah die hüterin erfreut an und nahm sofort seinen beutel ab. er streckte ihn meditate hin und versicherte ihr

"du bist sicher die perfekte schriftgelehrte. schlau genug bist du und du hast noch gesunde augen und zum glück kannst du sogar lesen und schreiben. ich bin froh, diese aufgabe los zu sein."

meditate hängte sich den beutel mit dem runenvorrat und dem schreibzeug um und bedankte sich

"ich danke für dein vertrauen. ich werde deine tradition gewissenhaft fortsetzen."

die magier hatten inzwischen einen kleinen bach erreicht, der den gang munter entlangsprudelte, dem sie schon seit graumer zeit folgten.

erschöpft und erfreut lagerten sich die freunde auf dem boden und konnten sich endlich den ruß von den gesichtern waschen, den ihnen der feuergolem auf die haut gezaubert hatte.
15.09.2002, 21:04 #328
olirie
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Als Olirie aufstand, kam blizschnell etwas aus dem See geschnellt und umschlung seine Beine. Das Wesen zog den Magier nach unten in den See. Doch was er im See unter der Wasseroberfläche schwimmen sah, derdarb ihm dermaßen den Appetit, dass er sich am liebsten übergeben hätte. Überall waren halbverweste Leichen. Dieser Anblick setzte Olirie sehr zu. Und mit diesem verseuchtem Wasser habe ich mir den Dreck aus dem Gesicht gewaschen. Dann konnte er erkennen, was ihn da in die Tiefe zog.


Es war eine Nixe, deren Fangarme beide Beine Olirie's umschlungen und fest zugezurrt festhielten. Der Magier versuchte panisch, sich loszureißen. Doch bei jedem Versuch zurrte die Nixe ihre Fangarme noch fester um die Beine Oliries. Plötzlich begannen die Leichen im Wasser, sich zu bewegen. Die Zombies stiegen aus dem See herraus und griffen den Rest der Gruppe an.
Währenddessen versuchte Olirie immer verzweifelter sich loszureißen. Doch plötzlich durchzog ein stechender Schmerz sein linkes Bein. Scheinbar hat es der Belastung nicht mehr standgehalten und brach. Panisch zog der Magier seinen Dolch und schnitt kurzerhand die Fangarme durch. Dann paddelte er sich schnell wieder zur Wasseroberfläche und holte erstmal tief lust. Dann paddelte er an den rand und versuchteauf seinem noch unverletzten Bein zu stehen, das gelang ihm auch. Doch nun sah er, wie seine Freunde gegen die Zombies kämpften, sie hatten eindeutig die Überhand.

Nach einiger Zeit waren alle Zombies erledigt. Doch es bahnte sich schon das nächste ereignis an. Die Gruppe hörte Flügelschläge und die Luft um sie herum erwärmte sich etwas. Dann konnten sie sehen, was da angeflogen kam.


So ein Wesen hatte Olirie schonmal in einem Buch gesehen, es nannte sich Phönix. Ein Wesen, das aus der Asche eines Mächtigen Magiers entsteht. Die Federn dieses Wesens haben eine hohe magische Stärke undd sind das beste Heilmittel, was bekannt ist.
Als der Phönix über die Gruppe flog, verlor er etliche Federn, eine dieser Federn traf auf die Wunde Oliries und eine auf die der Nixe. Die Wunden verheilten sofort.

Olirie stand auf und sammelte gemeinsam mit der Gruppe alle Federn auf, die sie mit ins Kastell nehmen wollten.
16.09.2002, 06:32 #329
meditate
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das war nun wirklich eine phantastische begegnung gewesen. erst diese dame mit dem seltsamen unterleib und dann dieser phantastische vogel, den man eigentlich nur aus sagen kannte. meditate und die anderen hatten die federn eingesammelt, von denen sie selbst beobachten konnten, was sie für eine wundersame wirkung hatten.

meditate reklamierte die kostbare beute sofort für sich, immerhin sei sie ja wohl die heilerin im team. da alle anderen außer harald zur eher noch nicht so starken riege der magier gehörten, wagte auch keiner, ihr zu widersprechen. ohne zu murren rückten sie die federn heraus.

meditate verstaute sie in dem beutel mit den schriftrollen und setzte sich dann zu harald um sich weiter in die geheimnisse der herstellung von schriftrollen einweihen zu lassen. dabei warf sie immer wieder blicke in das wasser, hoffte sie doch inständig die nixe, oder was immer das auch war, wiederzusehen. sie war sich fast sicher, dass das die selbe nixe war, die sich im brunnen auf dem kastellhof gezeigt hatte, jedenfalls deutete die erzählung von stressi eindeutig darauf hin.

dabei schlief sie langssam ein und die anderen taten es ihr nach.
16.09.2002, 21:21 #330
olirie
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Nur sehr wehmütig gab Olirie die schönen Federn her, doch er wollte sich nicht nocheinmal mit meditate anlegen, hatte er doch beim letzten mal eindeutig den kürzeren gezogen. Außerdem hatte sie so ein leuchten in den Augen, als könnte sie es gar nicht erwarten, die Federn erst im Kastell zu untersuchen. Das leuchen war in dem Moment am stärksten, als die beiden Kreaturen erschienen.

Nun tat Olirie es den anderen gleich und legte sich zum schlafen auf den harten Boden. An seinem Bein spürte er keinen Schmerz mehr, diese Tatsache überraschte ihn schon etwas, denn normalerweise hält bei einer solchen Verletzung der Schmerz einige Zeit lang an.

Als Olirie wieder aufwachte, schliefen alle anderen noch. Diesen Zustand der erholung wollte er auch nicht zerstören, desshalb wekte er sie auch nicht und bewegte sich möglichst leise.

Der Magier hätte sich gerne gewaschen, doch das Risiko, wieder von der Nixe gefangen zu werden, wollte auf keinen Fall eingehen. Sicherhaltshalber hielt er sich auch fern ab des Gewässers und schaute sich ein bisschen die Umgebung an. Es gab nichts auffälliges, nichts, was darauf hinwies, dass Beliar ihnen eine weitere Hürde stellen wollte.
Gedankenversunken setzte der Magier sich auf einen Stein.
16.09.2002, 21:48 #331
meditate
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die magierin erwachte zuletzt und ging zu den diskutierenden reisegefährten. sie konnten sich nicht einigen, welchen weg man denn weiter gehen sollte.

"wir müssen einfach weiter gehen. ich weiß zwar immer noch nicht wohin, aber es gibt keine alternative. das reich beliars ist in jeder dimension unendlich. es gibt sicher keinen richtigen weg, genauso, wie es keinen falschen gibt. wir werden einfach weiter gehn. ich bin sicher, wir werden unser zeil finden, egal welchen weg wir einschlagen. jeder weg wird uns zu dem don führen."

meditate schulterte ihr gepäck und begann einen gang hinabzusteigen. zögernd folgten ihr die anderen. es gab ja wirklich keine alternative.

der gang war teilweise sehr eng und immer wieder versperrten felsbrocken den weg, über die man mühselig klettern musste. mal drübehinweg, mal an den seiten vorbei. die vielen steinbroc´ken sahen ziemlich gefährlich aus, hinterließen sie doch bei allen den eindruck, dass dieser teil des tunnelsystems nicht sonderlich stabil war.

irgendwann begann es von oben steinstaub zu rieseln. erst wenig, aber dann immer mehr. die gefährten sahen sich an. da konnte einem schon mulmig werden.

sie liefen trotzdem tapfer weiter aber dann begann es zu zittern. das ganze höhlensystem vibrierte und von allen seiten stürzten steine aus den wänden und von der decke.

dann hörten sie ein dumpfes grollen hinter sich.
16.09.2002, 22:17 #332
vollstrecker
Beiträge: 39

Er war mit Sicherheit das böseste Geschöpf von Beliars Vertrauten.

Beliar gebot über viele grauenerregende Geschöpfe, aber nur eines hatte den Platz an seiner Seite besetzen können. An sich waren ihm die bösen Kreaturen wichtig, aber nicht angenehm. Dieser aber war anders.

Beliar war ein Freund der Menschen mit einer unstillbaren Sehnsucht, der Vollstrecker war ein Feind der Menschen. Er verachtete diese sterblichen schwachen Geschöpfe und hätte sie am liebsten mit einem Male alle zu Sklavendienst in Beliars Reich verurteilt.

Er hasste sie, weil sie nach seiner Auffassung den Herrn und Meister schwächten.

Er hatte frohlockt, als der Herr ihm den Auftrag gab, die Gruppe aufzuhalten. Dummerweise hatte er hinzugefügt, dass er die Menschen nicht töten durfte. Zu seiner unermesslichen Freude hatte der Herr den Befehl aber nicht präzisiert. Er durfte nicht töten, aber doch wohl die Felsen!
16.09.2002, 22:33 #333
meditate
Beiträge: 6.868

dieses grollen ließ den felsen erbeben durch den sie liefen und ließ von allen seiten staub und steine auf die magier fallen.

"lauft! hier stürzt sicher gleich alles zusammen!"

die magier hasteten den gang lang und medi lief als letzte. dann sah sie die riesige steinkugel hinter ihnen. sie füllte den ganzen raum aus und ließ eigentlich keine möglichkeit des entrinnens - und die kugel war schneller als sie selber.

es sah nicht so aus, als würde es eine rettung geben. erbost blieb die magierin stehen und ließ die anderen vorbeilaufen. dann konzentrierte sie sich und hob ihren stab. diesmal richtete sie ihn gegen die steinkugel und beschwor einen steingolem.

dieser erschien und stemmte sich auf befehl der hüterin der kugel entgegen. und konnte sie aufhalten. die magier hatten eine galgenfrist erhalten. denn wirklich wirksam war der steingolem nicht. zwar befolgte er natürlich den befehl der hüterin, aber die kugel war einfach zu schwer oder es war eine unbekannte magie im spiel.

jedenfalls hörten die flüchtenden plötzlich hinter sich ein krachen, bersten und knirschen und konnten gerade noch sehn, wie die steinkugel ihren weg durch den golem fand. das geschöpf aus meditates magie zerbars an den felswänden und unter der kugel in tausend stücke. die kugel riss die überreste noch eine weile mit und zermalmte sie an den felswänden. dann erhöhte sie ihre geschwindigkeit wieder.
16.09.2002, 22:58 #334
vollstrecker
Beiträge: 39

Das war lustig! Diese Menschen rannten um ihr Leben und hatten doch keine Chance, hier im Totenreich. Er würde ihnen erst mal Respekt vor dem Tod beibringen und Respekt vor ihm selbst. Er kannte die Geschichten von den wohlwollenden Prüfungen. Bei ihm wären sie alle durchgefallen. Er hätte sie alle hierbehalten. So wie jetzt diesen Don. Ganz schlau wurde er aus dem Kerl nicht, aber nach seiner Arroganz zu urteilen, passte er schon hierher. Er war nicht so jämmerlich menschlich wie die anderen.

Jetzt jedenfalls würde die Kugel diese Schwächlinge zermalmen. Aber was passierte denn jetzt?

Diese Magierin und der ältere von den Männern waren stehen geblieben und beschworen erneut Kreaturen, die nicht annähernd so stark waren wie die, über die er als Vollstrecker gebot.

Trotzdem, irgendwas brüteten die beiden aus. Sie sahen so triumphierend aus. Zuerst erschien ein Feuergeschöpf und der Vollstrecker wollte sich schon amüsieren bei dem Gedanken, dass die Magier den Stein wohl verbrennen wollten. Aber dann erschien auch das zweite Geschöpf - ein Eisgolem. Beide stemmten sich dem STein entgegen. Von der einen Seite stecke er in den Flammen, auf der anderen Seite überzog er sich mit Eis. Und dann passierte das Unvermeidliche: die Steinkugel sprang in der Mitte entzwei. Den gewaltigen Temperaturunterschieden hatte seine wundervolle Kugel nichts entgegen zu setzen. Sie hatte keine Chance. Im selben Moment, in dem sie zerbrach verschwanden auch die beiden Golems und die nunmehr zerstörte Kugel bewegte sich kein Stück mehr weiter.

Der Vollstrecker war etwas konsterniert. Die hatten ihn reingelegt! Jetzt musste er sich wieder etwas überlegen, was die Menschen töten würde, aber nicht von seiner Hand war.
16.09.2002, 23:12 #335
meditate
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das war aber knapp gewesen. die idee mit der gleichzeitigen anwendung von feuer und eis war harald grad noch im letzten augenblick gekommen, war dafür aber ein volltreffer gewesen.

die kugel war zerbrochen und konnte nicht mehr rollen, weil es keine kugel mehr war. die gefährten sanken erschöpft zu boden. das war wirklich knapp gewesen. sie mussten sich erst mal erholen. mit geschlossenen augen lagen die fünf in dem endlos erscheinenden gang und versuchten, die seitenstiche wieder loszuwerden. als die ersten vor erschöpfung einschliefen, beschlossen die anderen, es ihnen nachzumachen. die magier schliefen ein.
16.09.2002, 23:20 #336
vollstrecker
Beiträge: 39

Der Vollstrecker glitt durch die Felsmassive, bis er die schlafenden Magier in weitem Bogen überholt hatte. Dann hob er die Arme und ließ sie blitschnell wieder fallen. Unter ohrenbetäubendem Krachen wurde durch diese Armbewegung der Fels gespalten. Eine Seite des Massivs begann sich zu senken. Immer tiefer und tiefer. Der Fels schien ins Bodenlose zu fallen.

Die Bruchkante befand sich in kaum erkennbarer schwindelerregender Höhe. Hier würden die Menschen zerschellen. Er würde sie jagen und ihnen keine Möglichkeit zur Flucht geben.

Natürlich würde er sie nicht persönlich jagen, aber er verfügte über ganze Heerscharen, die nur auf einen Fingerzeig warteten. Er freute sich schon auf die Hetzjagd. Ein paar Stunden Ruhe würde er ihnen gönnen, dann würde der Anfang vom Ende für die sterbliche Gruppe beginnen.
17.09.2002, 14:52 #337
meditate
Beiträge: 6.868

die magier erwachten und hatten alle vor erschöpfung einige stunden sehr tief geschlafen.

meditate hatte durch ihren schlauen plan mit der steinkugel neuen mut gefasst. sie wusste, dass die begegnung mit dem don nicht mehr weit sein konnte. darum trieb sie die anderen zur eile an.

"lasst uns gehen. ausruhen können wir, wenn wir den don wieder haben. irgendwann wird ja auch dieser blöde tunnel ein ende haben. immerhin habe ich hier in beliars reich schon große weiten sehen können und fast so etwas wie einen himmel.

dass es hier noch viel schrecklichere sachen gab, verschwieg sie lieber. was hätte es auch genutzt. sollte sie den schrecklichen heerscharen beliars begegnen müssen, dann konnten sie sowieso nicht wegrennen.

plötzlich hörten die magier hinter sich ein schleifendes geräusch. zuerst war gar nicht zu erkennen, woher das kam, aber dann konnte man in dem undefinierbaren grau doch etwas erkennen. boden und wände des ganges bewegten sich. schienen sich auf sie zu zu bewegen. konnte das möglich sein? waren das auswüchse des steins oder tiere? noch war nichts wirklich zu erkennen, dazu war das licht zu schlecht und ie bewegung zu weit entfernt. nathano schoss eine gewaltige lichtkugel in richtung der bewegung und da konnte man es sehen. alle wände, decke und fußboden waren von irgendwelchen grauen tieren bedeckt. genaueres konnte man noch nicht erkennen, aber auf jeden fall waren es kleine tiere.

meditate fühlte, wie sich alle härchen auf ihren armen aufrichteten, die gänsehaut spürte sie förmlich nach innen stechen.

"bei beliar, mach, dass es keine spinnen sind."
17.09.2002, 17:37 #338
{-NaThAnO-}
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Der kampf gegen die Zombies hatte Nathano sichtlichen Spaß bereitet und natürlich war es leichtes Spiel, mit Gladius Morti, die Gegner schnell zu besiegen. Endlich war hier Leben in die Bude gekommen! Der Phönix war äußerst erstaunlich und man konnte mit Sicherheit sagen, dass nur wenige Menschen das Glück hatten, haben und haben werden, dieses prachtvolle Tier zu bewundern. Im Gegensatz dazu war diese Nixe eine Art schwarzes Entlein gewesen, obwohl auch sie die Augen der mannlichen Begleiter verwöhnen hätte können. Andererseits attakierte sie jedoch Olirie, was ein völlig anderes Licht auf das schöne Wesen warf.

Einem geistesblitz Meditates und Haralds war es zu verdanken, dass die Gefährten noch lebten. Schon zum zweiten Mal war Harald der jenige, der mit verantwortlich für das Weiterleben Nathano´s war. Wie konnte man das nur wieder gut machen?

Die Stunden Schlaf, die den Reisenden zugestanden hatten, wirkten bei Nathano wie ein Jungbrunnen. Endlich wieder bei Kräften, machte sich die Gruppe wieder auf den Weg Richtung....ja, Richtung Don-Esteban, musste man annehmen. Doch Beliar machte es ihnen nicht gerade leicht...


Spinnen? Scorpione? Es war nicht zu erkennen, zu viele krabbelnde Viehcher wuselten rund um die Fünfen. An und für sich, hatte Nathano keine Angst vor Kleinviehch, aber in dieser Menge! Es würde wahrscheinlich den Tod bedeuten, einfach drauf los zu rennen, also musste man sich anderweitig helfen.


"Ok, bleibt dicht zusammen und lasst sie nicht so nah herankommen! Jeder, der kann, eine Lichtkugel, sodass der ganze Raum beleuchtet ist....*Stille*....VERDAMMTE TROLLSCHEIßE!!!"

Das war heftig. Tausend, Millionen? Der Raum schien riesig und ein Ende war nicht in Sicht.

"So weit so gut....ähäm....versuchen wir es mit Feuer! Meditate, Harald, versucht es mit Schattenbrand, ich werd ihnen ein paar Schattenflammen schicken. Olirie, Scabaeus, nehmt euch ne Fackel und achtet bitte darauf, dass uns die Viehcher nicht erreichen. Bereit? LOS!"
17.09.2002, 23:41 #339
meditate
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meditate konnte aufatmen. es waren jedenfalls keine spinnen. das konnte man jetzt erkennen. trotzdem waren die tausende und abertausende kleine graue käfer zum fürchten. es waren einfach zu viele und friedlich wirkten die auch nicht.

vor allen das seltsame wispern kroch einem als schauder die wirbelsäule hoch.

die freunde begannen eilig zurückzuweichen, wobei harald und meditate immer wieder in schneller folge schattenbrände in die käfermassen schickten. scabaeus und olirie zündeten sich fackeln an, von denen sie in jeder hand eine trugen. mit diesen versuchten sie, möglichst viele der viecher anzuzünden. dabei wichen sie beständig vor den käfern zurück, die einfach nicht weniger wurden.

plötzlich stolperte scabaeus und bevor jemand zuspringen konnte, stürzte er und fiel der länge nach hin.

alles andere vollzog sich dann in einer geschwindigkeit, die niemand später begreifen konnte. im nu war der magier von einer dicken schicht käfer bedeckt. bevor hilfe bei ihm war, waren die schreie schon erstickt. die käfer hatte nicht nur seinen körper besetzt sondern auch seinen mund, seine nase, seine ohren und wo sonst noch käfer hin konnten. als meditate den platz mit schattenbrand geräumt hatte, war scabaeus schon bis auf die knochen abgenagt.

aber zeit für entsetzen war nicht. meditate beschwor blitschnell ein skelett und ließ die gebeine des magiers aufnehmen und dann stürzten die freunde weiter.

das wispern jagte ihnen nun tölichen schrecken ein. von der tödlichen falle vor ihnen wussten sie ja noch nichts.
18.09.2002, 17:11 #340
meditate
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einer ihrer gefährten war tot. dieser gedanke wollte sich immer wieder in ihrem herzen einnisten, obwohl er sie eindeutig lähmte. jetzt war aber keine zeit, irgendwie trüben gedanken nachzuhängen, es galt auf jeden fall diesen käfermassen zu entkommen und meditate würde auf keinen fall zulassen, dass noch einer der gefährten zum opfer dieser gefräßigen insekten wurde.

sie selbst war die stärkste unter den magiern, sie musste gemeinsam mit harald die gefahr aufhalten.

"lauft so schnell ihr könnt. ich werde sie aufhalten."

zu harald gewandt:

beschwöre einen feuergolem, ich werde die massen noch einmal mit schattenbrand aufzuhalten versuchen.

harald ließ wieder einen der feurigen kolosse erscheinen, der mit seinen riesenhänden zwischen die krabbeltiere fasste und lauter schwarze spuren hinterließ.

meditate hatte noch im laufen all ihre kräfte fokussiert. das würde der gewaltigste schattenbrand ihres lebens werden. als die energie ihr fast den zauberstab aus den händen reißen wollte, drehte sie sich blitschnell um und ließ den stab sich über die kristallkugel an seinem oberen ende entladen.

das schwarze feuer traf unmittelbar vor dem käferheer auf und schob es auf einer immer höher werdenden schwarzen welle vorwärts, in diesem fall dahin zurück, wo es hergekommen war. die in flammen aufglühenden käfer fielen über den kamm der welle nach hinten und entzündeten weitere käfermassen, die das feuer wiederum weitergaben.

es sah fast so aus, als würde der schattenbrand einen teppich zusammenrollen, so gewaltig trug er seine tödliche kraft von den magiern weg. die fetzen, die der schattenbrand löste und weiter in die menge schleuderte, riss große löcher in die tödliche käferflut. es war eindeutig eine gigantische und höchst effektive form der insektenvernichtung.

hinterher lief der feuergolem, der mit seinen flammenden händen die reste der tiere von der decke und von den wänden fegte.

auf jeden fall entfernte sich das wispern des millionenheeres von den gefährten. würde diese magie ausreichen, um sich in sicherheit zu bringen? die magier ließen es nicht daruf ankommen und hasteten weiter.
18.09.2002, 18:09 #341
meditate
Beiträge: 6.868

der gang lief immer weiter abschüssig hinab. als sie den ersten schrei von vorn hörte fuhr es ihr wie ein messer durch den kopf, käfer auch von vorn?

dann hörte sie den ruf von olirie, der ihnen laut "halt und stop" zurief. aber irgendwie hörte sich das seltsam an, als würde er fallen!

meditate hatte sich mit harald verabredet, gemeinsam beliars hauch auf die käfer loszulassen. sie mussten sich beeilen, denn die käferflut begann wieder auf sie zuzulaufen. offensichtlich hatten die vorigen zauber sich verbraucht.

beide magier hasteten vorwärts und sammelten derweil ihre kräfte. deswegen oder auch weil das schicksal sie genau hinter einer kurve erwartete, sahen sie auch nicht das ende ihres weges. beide hatten sich gleichzeitig umgedreht um beliars hauch auszusprechen und beide waren den einen verhängnisvollen schritt zu weit gegangen.

der boden verschwand unter ihren füßen und sie stürzten ins bodenlose. das heißt, meditate nicht, sie konnte mit einer hand noch die felskante greifen und sich festklammern.

verzeifelt sah sie sich um. an einer hand konnte sie sich keine paar minuten halten und die zweite hand fand trotz aller mühe keinen halt. außerdem waren die gefährten alle in dem bodenlosen abgrund verschwunden.

vor anstrengung konnte sie nicht einmal rufen. was sollte sie nur tun? zum glück waren die käfer offensichtlich durch beliars hauch wirksam zurückgedrängt worden. aber was würde ihr das nutzen? sie würde wohl jetzt den tod finden wir ihre kameraden. denn von denen war auch nichts mehr zu hören.

meditate starrte nach unten. ein boden der schlucht war nicht zu erkennen. sie schaute nach oben, eine rettung war nicht zu sehen. dann wäre es das ja wohl gewesen.
18.09.2002, 20:19 #342
{-NaThAnO-}
Beiträge: 729

Sekunden? Minuten? Nathano kam es wie Stunden vor, die er einfach nur in die Tiefe gafallen war. Im Fluge hatte er schon mit dem Leben abgeschlossen und sich auf seine eine Zeit in Beliars Reich vorbereitet. Ein letztes Gebet noch an Beliar und Nathano kam auf. So hart, dass ihn der Schmerz in Ohnmacht fallen ließ.

Nathano wusste nicht wie lange, aber sicherlich eine lange Zeit hatte er dort auf dem Boden in Ohnmacht gelegen. Nun wachte er auf, ohne Orientierung und ohne Ahnung, was passiert war. Er wollte sich aufrichten, doch ein stechender Schmerz durchzog seinen ganzen Körper bei der ersten Bewegung und hielt ihn vor seinem Vorhaben ab.

Trotzdem wusste Nathano, dass er sich aufsetzen musste. Was war mit seinen Freunden? Wo war er? Also zwang der hohe Schwarzmagier und Einhand-Lehrmeister sich und seinen Körper mit aller Kraft und Disziplin auf. Kurz darauf erhellte eine Lichtkugel des Magiers den Raum. Was er zu sehen bekam, gefiel ihm allerdings gar nicht. Olirie und Harald in unmöglichen Körperhaltungen, wie sie auf dem Boden lagen und einen komischen engen Raum, der keinen offensichtlichen Ausgang bot.

Mit viel Schmerz verbunden robbte Nathano zu seinen Freunden und schaute sie sich von näherem an. Glück! Anders konnte man es nicht sagen. Es war Glück, dass Harald und Olirie beide noch Atmeten. Doch....wo war Meditate geblieben? Sie war nirgends zu sehen und.....sie war als letzte gegangen.... Bei Beliar, hoffentlich war ihr nichts passiert! Mit den schlimmsten Hintergedanken versuchte Nathano die beiden anderen zu wecken. Ein Toter hatte genügt, nun bitte nicht noch jemand, und schon gar nicht, wenn es sich dabei um Meditate handelte!
18.09.2002, 21:01 #343
vollstrecker
Beiträge: 39

Ui, das war ja doch ein bisschen schief gegangen. Hatte doch tatsächlich einer von diesen lächerlichen Geschöpfen sein Leben hingegeben für den Stoffwechsel von Kreaturen, die er selbst geschaffen hatte!

Der Vollstrecker war unglaublich stolz auf seine Insektenarmee, hatte er mit ihrer Hilfe doch schon so manchem Sterblichen die letzten Minuten ihres albernen Lebend in einen wirklich gelungenen Horror verwandelt.

Besonders niedlich dah das immer bei Grabräubern aus, die sich zum Beispiel in Pyramiden auf der anderen Seite der Erde herumtrieben. Da hatte er schon öfter seinen Spaß gehabt.

Schade war nur, dass diese Krabbelarmee nur in der Unterwelt funktionierte. Sollte es seinem Herrn irgendwann gelingen, sein Reich auf die Welt der Lebenden auszudehnen, dann würde er seine fleißigen verfressenen Freunde über die Kontinente schicken und würde die Erde von diesen Nichtswürdigen leerfressen lassen.

Diese Magierin hatte allerdings seine Spezialarmee in kurzer Zeit schon zum zweiten Mal nachhaltig geschwächt. Das verlangte eindeutig nach einer Bestrafung. Natürlich würde er selbst auch nicht ungeschoren davonkommen. Immerhin war einer dieser Verlierer tot. Das würde Beliar nicht gefallen, aber er würde seinem treuesten Diener wie immer irgendwann wieder verzeihen.

Diese Magierin sollte er gleich mitschicken. Immerhin war das dann ein Abwasch und konnte bedeuten, dass sich die Aufgabe mit diesem seltsamen Don-Esteban erledigt hätten.

Der Vollstrecker schlug seine Hände über dem Kopf zusammen und verwandelte sich in eine riesige Fledermaus. In dieser Gestalt begann er in der Schlucht zu kreisen und der Magierin immer näher zu kommen.

Diese schwächliche Person krallte sich mit den Fingerspitzen und ihren Nägeln in den Stein, als könnte sie mit Hilfe ihrer Finger Löcher in den Fels bohren. Dem könnte man doch ein bisschen Pikanterie verleihen, indem man sich an die Füße hängte!

Der Vollstrecker kreiste immer dichter vor der Frau und dann griff er mit seinen Füßen nach ihren Beinen und ließ sich kopfüber fallen.
18.09.2002, 21:08 #344
meditate
Beiträge: 6.868

meditate hatte das riesenvieh gesehen und sofort gewusst, dass das wohl das ende sein würde. andererseits - warum sollte beliar so viel mühe auf ihre ausbildung verwendet haben, wenn er sie jetzt fallen ließ. irgendetwas stimmte nicht. sie sollte ihn rufen. vielleicht sah er ja nicht, was hier gerade vor sich ging!

meditate wusste aus ihrer ersten begegnung mit wesen der unterwelt, dass durchaus nicht alle dieser schrecklichen wesen bedingungslos gehorchten. beim erschaffen der schrecklichen und bösen monster nahm beliar durchaus in kauf, dass sie sich nicht so verhielten, wie er es haben wollte.

andererseits war er der herr und gebot über die mächte der unterwelt. er konnte sie retten. intensiv dachte meditate an ihren herrn und bewegte unmerklich die lippen:

"hilf mir, mein herr und meister! in deiner hand liegt mein leben. hilf mir!"

meditate schloss die augen und legte alle intensität derer sie fähig war in diesen ruf.
18.09.2002, 21:14 #345
olirie
Beiträge: 1.642

Noch von dem Schrecken des versterbens von Scabaeus gezeichnet, lief Olirie dierekt in den Abhang. Es war grauenhaft, die Fallgeschwindigkeit war sehr hoch, die Luft pfiff an seinem Ohr vorbei, fast so, wie ein kalter Sturm. Der kalte zug des Windes schmerzte dem Magier im Ohr. Er war sich sicher, dass er diesen Sturz niemals überleben könnte, er hoffte nur, glücklich zu fallen und direkt beim Aufprall zu sterben, anstatt mehrere Stunden schwer verletzt auf dem Boden zu liegen und nur darauf wartend, enlich zu sterben. Wenn er auf seinem Genick oder seinem Kopf aufschlagen würde, wäre er sofort tot. Dann würde er nicht lange zu leiden haben. Doch es schien ihm nicht vergönnt, denn er fiel mit dem Becken zuerst. Er versuchte sich noch in der Luft zu drehen, doch er bekam es nicht hin, er würde dann wohl lange Zeit mit schweren unterleibsschmerzen auf dem felsigen Boden liegen und sein Ende erwarten. Und was würde nach dem Ende des Lebens sein? würde er seine Eltern wiedersehen? Oder jemanden ganz anderes, von dem es Olirie nicht erwartet hätte? Dann kam der Aufschlag und ein fürchterlicher Schmerz durchzog Oliries Körper, dann, weißes Licht, heller als alles, was er zuvor gesehen hatte.

Doch was war das? Irgendjemand schien ihn zu wecken, es war Nathano und er sah noch ziemlich lebendig aus, wie konnte das sein? Starb er doch nicht?
Olirie schaute sich um und sah Harald, der ebenfalls gerade zu erwachen schien. Dann versuchte Olirie sich zu erheben, doch ein schrecklicher Schmerz durchzog sein Becken. Hatte er Glück und es war nur geprellt oder war es gebrochen? Mit zusammengebissenen Zähnen stand er auf und fragte Nathano, Wie ist das möglich? Wie konnten wir einen solchen Sturz überleben? Das ist doch nicht normel.
18.09.2002, 21:29 #346
{-NaThAnO-}
Beiträge: 729

Überglücklich sah Nathano seine Gefährten erwachen und ein Stoßgebet zu Beliar ging über seine Lippen. Allein ihm war es wohl zu verdanken, dass sie noch lebten. Dann wandte er sich Olirie zu.

"Ich....ich habe kein Ahnung. Das haben wir glaube ich Beliar zu verdanken. Wenn er gewollt hätte, dass wir sterben, hätte er uns sterben lassen. Doch unsere zeit scheint noch nicht gekommen zu sein. Nun schweigt bitte, ich bin in keiner guten Verfassung und es schmerzt mich jede Bewegung und jedes Wort. Wir brauchen die Hüterin, sie hat die Federn des Phönixes, mit denen wir uns heilen können. Wir müssen darauf hoffen, dass sie nicht..."

Nathano sprach nicht weiter. Langsam lies er sich auf den Rücken rollen und starrte in die Höhe. Das Ende des Schachts war nicht zu sehen. Irgendwo da oben war sie noch, das wusste Nathano!
18.09.2002, 21:54 #347
olirie
Beiträge: 1.642

Olirie legete sich der länge nach gerade auf den Boden und schaute nach oben, es rieselte immernoch etwas Sand von dort ben, scheinbar waren dort oben Steine, die nicht gerade fest waren, sondern langsam abrutschten. Dann konnte er etwas mit unheimlicher Geschwindigkeit auf sein Gesicht herabfallen sehen. Als der Magier erkannte, was das war, drehte er sich schnell zur Seite, es war ein Faustdicker Stein, der ihn da fast erschlagen hätte, aber glücklicherweise auf dem Boden zerschellte.

Erleichtert, aber dennoch besorgt sagte er, Habt ihr den Stein gesehen? Der hätte mich fast erschlagen, hoffentlich kommen nicht noch mehr von diesen Teilen runter, denn ich glaub nicht, dass wir auf dauer den Steinen ausweichen können. Und außerdem schmerzt es höllisch, wenn man sich zur Seite bewegt, hoffenlich kommt meditate bald, oder jemand anders, der uns hilft.
19.09.2002, 00:35 #348
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Angenommen, Beliar war eine Idee. Die Idee einer anderen Macht. Die Frage war, wie sich die Dimension dieser Idee fortpflanzte. Von einer höheren Ebene in eine tiefere oder umgekehrt. Essentiell für die Lösung der Probleme war die Frage, welcher Art die Idee war. Und welcher Natur die Kraft, die sie schuf. Die komplette Welt war nur eine Idee. Doch war die Welt der Lebenden eine im Gegensatz zu den Göttern unerheblich erscheinende Idee. Diese Erkenntnis war Don-Esteban schon früh aufgegangen.

Jetzt war die Frage, wer steuerte die Idee? Gab es ein Bewußtsein hinter dem Bewußtsein? Er hatte alles sorgfältig geprüft. Alle Unwägbarkeiten ausgeschlossen. Und es blieb nur eine Erkenntnis übrig. Doch deren Tragweite war so ungeheuerlich, daß alles in ihm für einen Moment stockte, erstarrte. Nein, er konnte sich nicht getäuscht haben. Oder doch? Fieberhaft wurde mit Hilfe des gewaltigen, aufgebauten Denkapparates aus unzähligen Kreaturen das Gedankengebäude wieder und wieder überprüft, andere Ergebnisse erwartet und doch kam er immer wieder nur auf das eine zurück.

Verzweiflung machte sich breit. Hatte das alles eine Sinn? Warum fragte er sich überhaupt danach? Sinnsuche war etwas menschliches, nichts, was ihn tangierte. Er wußte, daß jemand auf der Suche nach ihm war, es war ihm egal gewesen. Dies hier schien seine neue Bestimmung zu sein. Doch jetzt war er sich nicht mehr ganz sicher.
"Beliar, warum? Warum hast du mir diese Erkenntnis nicht erspart?" Doch Beliar antwortete nicht. Beliar redete nicht mit ihm.

Zusammengekrümmt hockte Don-Esteban auf dem Boden, die Hände ins Gesicht geschlagen, erstarrt in Verzweiflung. Vor Schmerz überwältigt gab er sich dieser Verzweiflung hin. Woran sollte er jetzt noch glauben? Alles, worauf sich sein Weltbild aufgebaut hatte, war in einem Augenblick zerborsten. Doch sein Wissen durfte er nicht preisgeben. Würde ihm denn überhaupt einer glauben? Nein. Niemals durfte jemand erfahren, was er wußte. Doch die Möglichkeit, anderen etwas von seinem Wissen mitzuteilen, gab es hier nicht.

Er erinnerte sich an die Verbrennungen von Ketzern, die er als Jugendlicher in Khorinis gesehen hatte. Lebenden Fackeln gleich hingen sie durch den Rauch ohnmächtig geworden in den Seilen, die sie an den Pfahl fesselten, eh sie der Rauch und die Flammen verschluckten. Diese Unglücklichen wußten es, sie hatten es auch rausbekommen oder zumindest vermuteten sie etwas. Noch war es egal, hier in dieser Welt war er unerreichbar für alle anderen Menschen, doch auch unendlich einsam.

Er war allein. Doch würde es immer so bleiben? Schon waren sie auf der Suche nach ihm. Wollten sie ihn zurückzerren und zur Rede stellen? Das durfte nicht sein. Sie durften ihn nicht erreichen. Wie mechanisch nahm er wieder den Denkprozess auf, wollte den einmal eingeschlagenen Weg fortsetzen. Auch Ideen brauchten Nahrung, um real zu werden. Er war diese Nahrung. Eines Tages würde die Idee real sein, sehr real. Die Idee von Beliar.
19.09.2002, 06:51 #349
vollstrecker
Beiträge: 39

Die Flügel wurden ihm plötzlich auseinandergerissen und eine sengende Flamme fraß sich durch seinen Körper. Nicht dass er Schmerzen empfinden konnte, aber er war plötzlich ohnmächtig und dieses Gefühl war alles andere als angenehm.

Eine unsichtbare Kraft riss ihn von den Füßen der Magierin und wirbelte ihn wie ein welkes Blatt durch den von ihm geschaffenen Raum. Der Herr hatte irgendwie Wind von der ganzen Angelegenheit bekommen. Kalte Wut packte den Vollstrecker. Hatte der Herr das Vertrauen zu ihm verloren? Dass er ihn hier so demütigte?

Seine ganzen Bemühungen, diese Sterblichen aufzuhalten wurden mit einem Schlage zunichte gemacht. Das sah wirklich übel aus. Er wurde nicht nur durch den Raum gewirbelt, er hatte auch das zwingende Gefühl im Kopf, dass er den Sterblichen ab sofort helfen müsse, weil er ihnen einen der Magier zerstört hatte. Nicht dass Beliar darüber wirklich sauer war, es war nur weil er einem Befehl zuwider gehandelt hatte.

"Na schön, na schön! Es tut mit leid! Ich wollte das auch eigentlich nicht. Wer kann schon damit rechnen, dass diese Menschen so empfindlich sind. Ich machs wieder gut. Ich werde dieser Frau helfen. Dieses Mal!"

Eigentlich schäumte er vor Wut und es war ihm egal, ob Beliar in seinem Kopf die Wut und die geheimsten Gedanken entdeckte. Er würde tun, was sein Herr befahl. Aber irgendwann, wenn er mal nicht hinsah, würde er diese Frau zu Staub zerfetzen.

Jetzt aber musste er ihr helfen. Er sah, wie sich ihre Finger vom Fels lösten und wie sie ins Bodenlose stürzte. Ach, es wäre so schön gewesen.

Jetzt aber glitt er ihr entgegen und konnte sie mit seiner wieder gewonnenen Flugfähigkeit einfangen und sicher zum Boden bringen.
19.09.2002, 07:13 #350
meditate
Beiträge: 6.868

dieses unterweltmonster, dass zuerst an ihren füßen gehangen hatte und sie nun in seinen häutigen flügeln barg und sicher auf den boden brachte, war verantwortlich für den tod von scabaeus, dessen war sich meditate sehr sicher. dieses wesen war verantwortlich für die steinkugel und die käfer. dass es jetzt zu ihrer rettung erschienen war, hatte sie dem willen ihres herrn zu danken. dessen war sich meditate ebenfalls absolut gewiss.

in ihrem kopf herrschte plötzlich klarheit über den willen ihres herrn. sie sollten lebendig bleiben und sie sollten den lebendigen don-esteban bei beliar belassen. meditate hatte das gefühl, sie könne mit beliar korrespondieren, wenn sie sich genügend konzentrierte.

während sie in den armen des eiskalten wesens gen boden sank, dachte sie beständig und intensiv daran, dass der zirkel verloren wäre ohne seinen führenden magier. und sie fühlte widerstand gegen ihre gedanken.

als sie den boden erreichte, sah sie auch sofort ihre gefährten. dank der gnade ihres dunklen gottes war keiner zerschellt, obwohl sie auch nicht gerade in bester verfassung waren. aber meditate konnte die zwiesprache mit ihrem stummen herrn noch nicht beenden. es war ein kampf der gedanken, ein ringen um den einzigen menschen, der ihr im kastell wirklich wichtig war.

er hatte immer an ihrer seite gestanden und mit ihm hatte sie alle fährnisse überstanden. ohne ihn wäre sie nur eine gefangene der barriere unter anderen. das musste beliar akzeptieren. er musste ihn freigeben! außerdem gefährdete er die existenz des zirkels. in letzter zeit waren so viele der vertrauten gesichter für immer verschwunden und eine andere macht hatte sich eines teil der magier bemächtigt. wenn beliar wollte, dass das kastell seiner verpflichtung nachkam, dann musste er den don wieder hergeben.

und dann fühlte sie, wie der widerstand in ihrem kopf langsam nachließ. auf einmal wusste sie, dass ihr herr den meister des ZuX soeben freigegeben hatte. sie wusste, dass sie ihn finden würden und zurückkehren konnten. wenn der don denn wollte.

meditate eilte zu den anderen. ein neuer optimismus beseelte sie. sie würden es schaffen.

zuerst aber musste sie ihre freunde heilen. mit ihrer fähigkeit zur heilung und mit diesen wunderbaren phoenixfedern.
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