World of Gothic Archiv > OT-Forum
[GM] Abstieg in die Unterwelt #2
Seite 15 von 17 « Erste 11  12  13  14  15  16  17 
19.09.2002, 17:49 #351
olirie
Beiträge: 1.642

Von oben kam ein Wesen herab, es schien eins der Wesen der Unterwelt zu sein, doch was Olirie am meisten erstaunte, war die Tatsache, dass es meditate mit sich trug. Ein glücksgefühl durchzog den Magier, die Hüterin hatte überlebt und das hieß, dass die anderen ebenfals überleben würden.

Als er geheilt war, fragte er die anderen, wie kommen wir jetzt wieder hier raus? Ich sehe keinen Schacht, der uns weiterbrint, hier sind nur Felswände. Lasst uns versuchen, hier raus zu klettern, es ist zwar ein weites Stück, doch gemeinsam könnten wir es schaffen. Zu dem ist die Wand glücklicherweise grob und nicht glatt, was meint ihr, sollen wirs versuchen?

Da kein Wiederspruch kam, fing Olirie an zu klettern, der rest der Gruppe tat es ihm gleich und schon bald hatten sie die ersten paar Meter bewältigt.
Immer, wenn ein Felsvorsprung kam, wartete man bis auf den letzten und kletterte dann gemeinsam weiter.

Doch Olirie hatte pech und geriet an einen losen Stein, der, als der Magier sich daran hochzog, abbrach. Der Magier konnte sich nicht mehr halten und fiel abwärts. Aber Nathano griff schnell mit einer Hand nach ihm, wobei er selbst das Risiko einging, hinabzustürzen und zog Olirie zurück an die Felswand. Erleichtert bedankte er sich dann.
19.09.2002, 20:42 #352
{-NaThAnO-}
Beiträge: 729

Zehn Trolle bewegten sich von Nathano´s Herz herunter, als er die Hüterin wohl behalten wieder bei sich und der Gruppe hatte. Schnell waren alle wieder auf den Beinen und waren wie neu geboren, dank den Phönix-Federn. Es konnte weiter gehen.

Der Aufstieg gestaltete sich recht schwierig und es zehrte mit der Zeit an den Kräften, die immer andauernden Klimmzüge durchzuführen. Nur durch seine starke Kondition und Kraft war es Nathano möglich noch mit einer Hand nach dem fallenden Olirie zu greifen. Zum Glück war dieser relativ leicht, sonst wären wahrscheinlich beide in die Tiefe gefallen. Immer wieder machte die Gruppe eine kleine Verschnaufpause auf Vorsprüngen, wo die vorausgekletternden immer auf die Folgenden warteten. Harald war seine Unsportlichkeit stark anzusehen, er hatte mit am meisten Probleme, die Wand zu erklimmen.

Bald hatten sie es geschafft, das obere Ende war schon in sicht, und alle fassten noch einmal Kraft für den letzten Anstieg. Doch die benötigten sie nicht. Mit einem Mal wurde das Loch oben immer kleiner, Nathano, der schon angefangen hatte, sich weiter zu hangeln, machte einen Entsetzensschrei, doch es war zu spät. Das Loch hatte sich verschlossen und somit war der letzte Ausweg verriegelt. Zu allem Unglück, veränderte sich aprupt die Gegebenheiten an der Wand. Blitzartig mutierte sie zu einer spiegelglatten Oberfläche, mit einem fast 90° Winkel nach unten. Und es kam, wie es kommen musste, die ganze Gruppe rutschte wieder in die Tiefe, wobei sie alle irgendwie versuchten, die Geschwindigkeit zu verringern, was zur Hälfte auch gelang.

Und schon waren sie wieder dort, wo sie angefangen hatten - unten. Diesmal allerdings mit einem erträglicherem Tempo und minimalen Verletzungen. Nathano war wutentbrannt und kochte über. Er konnte sich nicht beherrschen, nahm sein Schwert und schleuderte es mit einem lauten Schrei geradewegs auf die Wand. Doch was war das? Das Schwert prallte nicht wie erwartet ab, sondern blieb einfach darin stecken, und zwar bis zum Anschlag. Nathano trat an die Stelle und beobachtete, wie eine Flüssigkeit an dem Einschlagsloch hinunterlief. Das war doch.....
"BLUT!!" Nathano konnte es nicht fassen und zog Gladius Morti aus der....Wand? Mehr Blut strömte aus dem Loch. Das war keine gewöhnliche Höhle! Sie bafanden sich inmitten eines Lebewesens! Alle betrachteten sich die Wunde, doch jetzt galt es, hier heraus zu kommen. Die Wand musste abgesucht werden, um nach irgendwelchen Ausgängen zu suchen, Adern, Röhren, was auch immer!

Doch finden mussten sie einen Ausgang nicht. Mit einem Mal öffnete sich die Wand an einer Stelle horizontal, große, scharfe Zähne wurden zum Vorschein gebracht, dahinter konnte man etwas erkennen, was Nathano nicht identfiziern konnte.


"Wir müssen hier raus! Das ist unsere einzige Möglichkeit. Ich würde vorschlagen, einzelnd hindurchzugehen, wer weiß, ob das Ding nicht zuschnappt? Seid so schnell wie möglich, springt am Besten! Ok, wer macht den Anfang?"
19.09.2002, 21:21 #353
olirie
Beiträge: 1.642

Das war eine herbe Enttäuschung, fast hätten sie es geschafft, fast wären sie aus der Vertiefung entkommen. Es fehlte nicht mehr viel, bis sie aus dem Loch gekommen wären, doch es schien so, als sollten sie nicht entkommen. Wieso verschloss sich sonst die Öffnung? Und wieso hätte sich sonst die Beschaffenheit der Wände derart verändert, dass sie glatt waren und die Gruppe keinen Halt mehr fand und abrutschte. Das rutschen kam Olirie schon fast so vor, als vürde er fallen, doch diesmal hatte er einfluss auf die Geschwindigkeit und dadurch wurde es natürlich wesentlich erträglicher. Aber dennoch konnte er das Pfeifen des Windes an seinem Ohr hören, jedenfalls zu Anfan des Rutschens, denn am Ende bremste er nochmal stark mit Füßen und Händen ab. Das zog allerdings einige Schmerzen durch Abschürfungen mit sich.

Die Hände und Füße brannten Olirie, es war für ihn kaum auszuhalten, so schmerzhaft war es. Allerdings war es nichts im Vergleich zu den Schmerzen nach dem Sturz, aber dennoch waren sie stark vorhanden. Doch nicht nur Hände und Füße schmerzten, auch der Hintern hatte etwas abbekommen, schließlich rutschte der MAgier ja die ganze Zeit auf ihm die Wand hinunter. Mit schmerzvezerrtem Gesicht wollte Olirie sich auf den Boden setzen, doch seinem Gesäß hätte das nicht gut getan, desshalb blieb er erstmal stehen.

Olirie war überrascht über den Wutausbruch Nathanos, so zornig hatte er ihn noch nie gesehen. Es war schon fast unheimlich, wie er sein Schwert warf und es in der Wand stecken blieb, die dann auch noch anfing zu bluten. Eine blutende Wand hatte der Magier zuvor noch nie gesehen. Es stellte sich ihm die Frage auf, ob Nathano sen Schwert durch die Steinwand geschleudert hatte und dahinter ein Lebewesen aus Fleisch und Blut durchbohrt hatte. Doch diese Frage beantwortete sich schon schnell von selbst.

Es war eindeutig die Wand, die dort blutete, das bewies die offene Stelle mit den Zhnen, die wohl ein Maul zu sein schien, das sich geöffnet hatte. Fasziniert und erstaunt beäugte Olirie das Maul gründlich, er wüde zu gerne wissen, was da hinter steckte, doch die Vermutung von Nathano, dass es zu schnappen würde, versetzte Olirie in Vorsicht. Immerhin schien er nicht der einzige zu sein, der sich das Maul noch etwas genauer anschaute, alle anderen taten es auch. Doch der Magier wollte wissen, ob es wirklich zuschnappte, deshalt hielt er seinen Arm in das Maul und wartete ab, was geschah. Zuerst geschah nichts, doch dann schnappte es tatsächlich zu. Olirie konnte gerade noch seinen Arm wegziehen, dann war das Tor kurz zu. Es hatte nur einen Zipfel von Oliries Robe erwischt. Doch das war nicht weiter tragisch. Viel wichtiger war die Erkenntnis, das das Maul wirklich zuschnappte.
20.09.2002, 04:46 #354
meditate
Beiträge: 6.868

meditate wirkte dennoch optimistisch. ihr ruf zu ihrem meister hatte gewirkt, also würde es auch einen weg weiter geben. warum sollte er sie sonst ein mal retten um sie danach diesem maul zu opfern. es musste sich nur eine lösung finden lassen.
21.09.2002, 08:18 #355
meditate
Beiträge: 6.868

die magierin hatte sich dieses maul eine weile grübelnd angesehen. da mussten sie wohl durch, wenn sie weiter kommen wollten. es war ganz klar, das war die pforte und sie wusste auch, dasss dahinter der don nicht mehr weit sein müsste.

wieder sandte sie ein stoßgebet an ihen dunklen gott. konnte er nciht wenigstens eine eingebung schicken? die golems würden in diesem fall nicht viel nutzen, die gerippe genauso wenig. man musste etwas finden, dass diesen türmechanismus blockierte.

harald beschwor einen steingolem, den er in die zähne schickte, aber das maul zerbröselte ihn in wenigen augenblicken. es war ein hilfloses unterfangen.
21.09.2002, 08:28 #356
vollstrecker
Beiträge: 39

Der Vollstrecker erhielt jetzt sogar den Auftrag, diese Gruppe zu unterstützen und sie aus der Falle zu befreien, die er so sorgfältig aufgebaut hatte.

Doch der Herr hatte nicht gesagt, wie er das machen solle. Er würde den Menschen zumindest noch eine harte Nuss zu knacken geben. Der Herr hatte in seiner Weisheit zu den gleichen Mitteln gegriffen, also konnte er das auch.

In einer Aura aus dunklem Feuer erschein er plötzlich vor dem Maul und stellte seine Aufgabe.

"Eine ziemliche Menge Schwarzmagier sitzen in einer Postkutsche, so daß jeder jeden sehen kann. Die sind alle viel schlauer als wir, und außerdem ziemlich eitel. Nachdem die Postkutsche in einer Nacht im Wald gehalten hatte und die Magier an einem Feuer geschlafen hatten, klärt der superehrliche Postillon die Menge darüber auf, daß mindestens einer von Ihnen ein rußiges Gesicht habe. Jeder weiß nun von jedem, daß er, wüßte er 100%ig von sich, daß er Ruß im Gesicht hat, bei der nächsten Station die Postkutsche verlassen würde. Niemand spricht einen Ton, niemand gibt Zeichen und niemand prüft bei sich selbst, ob er dreckig im Gesicht ist. die Postkutsche hält bei der ersten Schänke, aber niemand rührt sich. Genauso bei den nächsten 4 Schänken. Als die Postkutsche ihren rasenden Ritt verlangsamt, um bei der 6. Schänke zu halten, stehen auf einmal alle auf, die Ruß im Gesicht haben und verlassen geschlossen den Postkutsche. Wieviele waren es? Und warum verließen sie gerade jetzt ihr Gefährt?"

Der Vollstrecker frohlockte. Wenn sie diesmal versagten, würde er triumphieren und die Magier vernichten. Und da konnte Beliar nun wirklich nicht meckern. Sie hatte eine reelle Chance gahabt.
21.09.2002, 23:00 #357
olirie
Beiträge: 1.642

Olirie schaute das Wesen etwas verwundert an, schon wieder ein Rätsel, er hätte an dieser Stelle mit etwas anderem gerechnet, als ausgerechnet einem Rätsel. Zudem war es auch keins der einfachen Rätsel, hierbei schien jeder Probleme bei der Lösung zu haben. Doch das schien auch keinen abzuschrecken, sie hatten es bis hier geschafft und werden es dann auch noch bis Don-Esteban schaffen. Aufgeben wüden sie auf keinen Fall, egal wie schwer die Rätsel sein würden.

Olirie setzte sich auf einen Stein und überlegte lange, manchmal war er so verzweifelt, dass er es am libsten versucht hätte, einfach durch das Tor durch zu laufen, auf gut Glück, dass es nicht zubeißen würde. Doch diesen Gedanken verbannte er schnell wieder aus seinem Kopf, er brauchte seine Konzentration zur Lösung des Rätsels.

Plötzlich ging ein Lächeln über sein Gesicht, er stand auf und trug dem Wesen seine Antwort vor. Es sind insgesamt 6 Schwarzmagier in der Postkutsche und es haben sie auch 6 verlassen, das haben sie daraus geschlossen, dass an keiner Station jemand ausgestiegen ist. An der 6ten hatten sie dann durch dieses Verfahren herrausgefunden, dass sie selbst auch voller Ruß waren und sind geschlossen ausgestiegen.
22.09.2002, 01:16 #358
meditate
Beiträge: 6.868

das Tor hatte sie entlassen. mitten in einer mahlenden bewegung, waren die zähne miteinander kollidiert und hatten sich verkloemmt. nacheinander konnten die magier durchsteigen. zum shluss kam das neue von harald geschaffene skelett mit den überresten von scabaeus.

meditate erblickte den raum zuerst. hoch wölbte sich ein blau-grauer himmel der eine seltsam gleichmäßige färbung hatte: nicht wie in der oberwelt, an den horizonten anders als am scheitelpunkt des gewölbes, nein anders – wie angemalt.

eine weite ebene erstreckte sich vor ihnen, von einem seltsamen gelben gras bedeckt, dass kein lufthauch bewegte. diesen himmel durchstreiften keine vögel und dieses gras beugte nie ein wind. aber menschen waren hier, die seltsam unbewegt vor sich hin schritten, kreuz und quer, ohne kontakt zueinander.

die magier liefen etwas verunsichert zwischen den menschen hindurch und versuchten immer wieder mal, den blick des einen oder anderen aufzunehmen – es war nicht möglich. diese menschen konnten keinen kontakt zu lebenden aufnehmen. sie waren tot und in ihrer neuen existenz gefangen.

meditate sah suchend um sich, wohin sollten sie weiter gehen. der raum erstreckte sich nach allen seiten in die unendlichkeit. sogar das klaffende maul war verschwunden. auch wenn sie sich umdrehte ging ihr blick in die unendlichkeit.

war das das reich der toten? die unendlichkeit? das, was sie alle erwartete nach dem hinscheiden? meditate hob die hand und berührte eines dieser unglücklichen geschöpfe und siehe da, es blieb stehen.

"darf ich dich stören? ich möchte wissen, was ihr hier macht?"

"wir sind"

"und das ist alles? nur da sein, ohne etwas zu tun?"

"was ist tun?"

"na irgendetwas schaffen, um zufrieden zu sein oder glücklich."

"was ist schaffen? was ist zufrieden? was ist glücklich?"

"das sind empfindungen. fühlst du denn nichts?"

"ich fühle nicht, ich existiere und warte."

die magierin blickte entsetzt. was waren denn das für seltsame geschöpfe. konnte ihr denn niemand auskunft geben?

ohne dass sie es auch nur gewünscht hätte, materialisierte sich plötzlich die kore vor ihr.

meditate sah ihr zu, wie sie gestalt annahm und stellte sofort die frage:

"warum existieren sie wenn sie nichts fühlen? sind sie nicht traurig? und worauf warten sie?"
22.09.2002, 01:19 #359
kore
Beiträge: 80

"sie sind nicht traurig. das haben sie hinter sich gelassen. sie empfinden noch ein bisschen, aber sie warten auf den moment, an dem sie nichts mehr fühlen. sie vermissen schon nichts mehr, aber irgendwie wissen sie noch, dass es mal etwas anderes gab, irgendwann."

sie kommen nach dem tod hierher und alle erinnerungen erlöschen nach und nach. jeder schmerz vergeht, aber auch das, was du mal freude, sehnsucht oder liebe nanntest. der abstand wird mit jedem tag größer und wenn alle erinnerung und jedes gefühl dahin sind, dann werden sie zu einem grashalm in diesem meer von halmen.

wenn alle erinnerung in der welt der lebenden erloschen ist und niemand mehr an sie denkt, dann kehren sie ein in dieses unendliche meer der halme. wenn man sie oben vergessen hat, dann ist es so weit.

mehr ist nicht, aber das ist doch schon etwas. sie werden für immer sein ? irgendwie."
22.09.2002, 01:23 #360
meditate
Beiträge: 6.868

"aber das ist doch ganz schrecklich! dann bist du vergessen?"
22.09.2002, 01:24 #361
kore
Beiträge: 80

"passiert das nicht jedem menschen, irgendwann? sieh dich um! die menschen, die dich noch ansehn können, die noch die sprache kennen, die sind noch lebendig in den erinnerungen der menschen in der oberwelt. in dieser zeit können sie auch noch selbst denken, aber je mehr sie oben vergessen werden, desto mehr vergessen sie sich selbst hier unten. so ist das. für alle sterblichen. es gibt nur wenige ausnahmen, denen beliar ihr bewusstsein läßt. es sind auserwählte in jeder richtung. solche, die er strafen und solche, die er belohnen will. sieh dich um. oben tobt gerade ein krieg. beliar hält reiche ernte. ich kann mir vorstellen, hier findest du menschen, die du oben kannstest. mit denen wirst du auch sprechen können ? noch."
22.09.2002, 01:25 #362
meditate
Beiträge: 6.868

meditate begann sofort intensiver zu gucken. auch die anderen magier versuchten jetzt in jedem gesicht etwas bekanntes zu finden. wenn sie es richtig verstanden hatte, dann wären also menschen, die noch nicht vergessen waren, noch hier auf der ebene. das müsste bedeuten, dass hier auch noch freunde waren, deren tod sie noch nicht verwunden hatte. gnat zum beispiel oder alaerie.

suchend blickte sie den toten ins gesicht. irgendwelche bekannten züge?

plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen. dieses gesicht? das war doch nicht möglich! ihr wurde plötzlich entsetzlich übel und ihre beine vermochten sie nicht mehr zu halten. sie sank in das gras und starrte mit weit aufgerissenen augen auf den menschen, der gerade ihren weg kreuzte.
22.09.2002, 01:26 #363
meditate
Beiträge: 6.868

"väterchen? manmouse? du bist es nicht, oder?"

der general sah sie aus seinen gütigen augen an, die aber deutlich zeigten, dass er um erinnerung bemüht war.

"was ist dir zugestoßen, es kann doch nicht sein! das ist doch gar nicht möglich!"

meditates herz hörte fast auf zu schlagen, so entsetzt und traurig war sie. nie im leben hätte sie daran gedacht, dass ihr väterchen auch einmal sterben könnte, dass er sie verlassen könnte!

sie breitete die arme aus und schloss ihn so fest an ihr herz, dass man meinen konnte, sie würde seinem herzen ihre eigene kraft übertragen. sie spürte es doch dieses pomm, pomm, pomm, das so selbstverständlich war, aber sie spürte an ihrem herzen kein echo. so war es wohl doch wahr!

"was ist passiert mit dir? du warst doch so gesund! du hattest dich doch gerade verliebt? ich hatte davon gehört! eine junge frau, die ins lager gekommen war, hatte dein herz erobert. da stirbt man doch nicht. das kann doch nicht sein!"

meditate strömten die tränen übers gesicht. so hatte sie schon lange nicht mehr geweint. die tränen netzten dem alten mann das gesicht und er schaute sie verwirrt an.

"warum weinst du denn töchterchen? es ist alles in ordnung. es musste so kommen. meine tage waren gezählt und ich bin nun eingegangen in die ewigkeit des vergessens. irgendwann werde ich ein halm dieser millionen und abermillionen sein. irgendwann hast auch du mich vergessen. und das ist gut so. dort oben das ist eure welt, das hier unten ist nun meine. ich bitte dich, lass die dummen tränen und lass mich gehen. es ist alles gut so. denn hier gibt es keinen schmerz mehr. das erste mal seit ich denken kann, verspüre ich keinen schmerz. das ist wundervoll.

meditate mein mädchen, du kannst es dir nicht vorstellen. erst jetzt habe ich begriffen, dass wir nie ohne schmerzen waren. es ist ein schönes geschenk, dass du im augenblick des todes von beliar bekommst. und das, was du gibst, ist gern gegeben. mein leben gegen diesen immerdauernden schmerz. lass mich jetzt gehen, mein töchterchen. ich muss meinesgleichen suchen. ich hoffe, hier freunde vergangener tage wiederzufinden.

geh wieder in dein kastell. immer hatte ich geglaubt, du wärst auf dem falschen weg. heute weiß ich, du hast dir den richtigen herrn gewählt. er ist der gütigste. Leb wohl mein kind!"

damit wandte der general sich um und war in kurzer zeit unter den unendlich vielen menschen verschwunden.

meditate starrte ihm nach und versuchte ihm mit den blicken zu folgen. sie hatte ihn nicht gefragt, wie er zu tode gekommen war. es war auch nicht wichtig. sie würde ihn nie wieder sehn, nie wieder seinen weisen rat einholen können. es war ein weiteres stück ihres herzens abgestorben.

sehr müde sah sie sich zu ihren begleitern um.

"lasst uns gehen. wir haben eine aufgabe,"
23.09.2002, 00:05 #364
meditate
Beiträge: 6.868

der riesiger raum fand kein ende. sie waren fast am verzweifeln. harald, der als erster lief, prallte plötzlich gegen ein hindernis, dass niemand von ihnen erkennen konnte. davor und dahinter schien sich das gras ins unendliche fortzusetzen.

vorsichtig setzten die anderen fuß vor fuß, aber es ging allen genauso. vor ihnen erhob sich eine unsichbare wand. meditate tastete sie behutsam ab. die konsistenz war elastisch, wie eine schweinsblase. nur weicher. trotzdem verhärtete sich das material, je stärker man dagegen drückte.

meditate zog ihren kleinen dolch und versuchte, in das material hineinzustechen. es war vergeblich.

"dann lasst uns an der wand entlang gehen. irgendwo werden wir schon weiter kommen."
23.09.2002, 17:40 #365
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Er erfüllte die Idee mit Leben. Wenn das der Sinn war, daß durch Glauben Erdachtes Wirklichkeit wurde, so wollte er dafür sorgen, daß das so bliebe. Vielleicht war ja alles nur eine Idee. Wer sagte denn, daß er selber nicht auch nur erdacht und erträumt war. Was war Wirklichkeit? Mit neuem Vertrauen nahm Don-Esteban die Aufgabe, die Beliar ihm zugedacht hatte, wieder auf. Beliar, ja, es gab ihn. Egal warum und wie. Doch war ein Schwarzmagier wirklich der richtige für diese Aufgabe. Zu viel fehlte ihm. Er konnte die inneren Zweifel nicht abschütteln.

Vielleicht war dies nur eine Prüfung, zugegebenermaßen eine aufwendige, um zu zeigen, wie wenig das Oberhaupt der Schwarzmagier doch in den Augen Beliars wert war. Vielleicht war es aber auch ganz was anderes. Die Grübeleien ließen Don-Esteban nicht mehr los. Vielleicht sollte er zurück. Doch nein, wie sollte das zu bewerkstelligen sein? Nein, er mußte seine Aufgabe vollenden. Nicht zurückblicken. Vorwärts. Er wußte, daß jemand auf dem Weg zu ihm war. Wer es war und wann dieser sein Ziel erreichte, wußte er jedoch nicht.

Für Beliar war alles nur ein Spiel. Magier waren nur Bauern auf dem Schachbrett. Ersetzlich. Und doch, er hatte ihn auserkohren, schicksalhafte Entscheidungen zu treffen. War das noch Teil des Spiels oder schon mehr? Wo waren die Grenzen? Zweifel nagte an dem Meister des ZuX. Ob woanders andere an die gleiche Aufgabe gefesselt waren. Ein Wettlauf? Und schon wieder der Vergleich mit einem Spiel. Die Parallelen waren nicht zu verleugnen. Don-Esteban lächelte. Er hatte wieder Gefallen gefunden.
23.09.2002, 21:40 #366
olirie
Beiträge: 1.642

Diese Wiese der Toten war Olirie nicht geheuer. Überall waren leere, ausdruckslose Gesichter. Personen, die keinen anderen Zweck erfüllten, als einfach nur zu existieren. Dieses Schicksal war für Olirie unvorstellbar, man vergisst langsam alles und irgendwann ist nichts. Einfach nichts, sie sollte das gehen? So sehr sich der Magier auch anstrenkte, er konnte es nicht in den Kopf bekommen, wie so etwas ginge. Er bekam schon Kopfschmerzen, desshalb dachte er nicht weiter darüber nach.

Beim vorbeigehen sah Olirie ein Gesicht, dass er irgendwo her kannte, doch er wusste nicht woher. War die Person früher mal sein Nachbar? Oder war es gar mal ein Freund von ihm? Oder ein Soldat, den er steren sah? Olirie konnte die Person nicht zuordnen, es schien auch so, als wäre sie fast komplett vergessen. Auch Olirie kannte nur noch das Aussehen, doch keinen Zusammenhang damit. Er hatte keine Ahnung, wer es war, er hatte die Person vergessen.

Nach einer Weile an der Wand herrumirrens, fand die Gruppe endlich einen Ausgang. Doch als sie durch die Pforte traten, standen sie in einem Raum, der Raum war voller seltsamer Personen, doch in deren Mitte konnte man Don-Esteban erblicken. Olirie schaute strahlend Nathano an, sie hatten es geschafft, sie waren an ihrem Ziel angelangt.
24.09.2002, 08:19 #367
vollstrecker
Beiträge: 39

der vollstrecker empfand wirklich wut. da war diese person mit ihren begleitern doch bis an ihr ziel vorgedrungen. alle hürden hatten nichts genutzt, weil sein herr darauf bestanden hatte, dass er diesen menschen kein leid antat. dabei wäre alles so leicht gewesen. diese menschen waren so verletzlich, man musste eigentlich nur mit dem finger auf sie deuten und sie würden zerplatzen. vielleicht wollte sein herr ja nicht wirklich, dass er sie zurückhielt. seine entscheidungen waren manchmal durchaus verworren und von gefühlen gesteuert, die der vollstrecker nicht nachvollziehen konnte.

nun hatte er zum zweiten mal diese wand aufgebaut, in der er befehlsgemäß wieder eine schwachstelle hatte einbauen müssen. oh wie er die menschen hasste! irgendwann, wenn seinem herrn mal die aufmerksamkeit fehlte, würde er sich ihrer ganz genüsslich annehmen. dann würde er den menschen die ganzen demütigungen heimzahlen, die er im moment erdulden musste.

warum machte er so ein theater um diese sterblichen? er hatte sich doch sonst nie so gehabt. warum ausgerechnet die? was war an denen besonderes?
24.09.2002, 08:21 #368
meditate
Beiträge: 6.868

meditate hatte ihn sofort gesehen. da stand die vertraute und liebgewordene gestalt in der leicht verschmuddelten robe, die haare, die seit tagen nicht gekämmt waren standen nach allen seiten, vor allem, weil der don immer wieder mit beiden händen darin rumfuhrwerkte. die augen hatten eine fiebrigen glanz und das gesicht zuckte von irgendwelchen nervösen impulsen.

um sich herum hatte er merkwürdige gestalten zu stehen, die durchaus menschen glichen, aber dennoch unwirklich und unbewegt aussahen. er ging inmitten dieser unbeseelten lebewesen hin und her, sah sie an und redete vor sich hin. ab und an verhielt er um einem gedankengang nachzugehen, setzte dann aber seine wanderung fort.

meditate hielt die anderen zurück und ging vorerst allein auf den don zu. plötzlich prallte sie wieder auf dieses kautschukähnliche hindernis. das was ärgerlich und sah sicher auch verdammt blöd aus und ausgerechnet in diesem moment schien der don sie zu bemerken. er starrte sie zuerst wütend an und machte den eindruck, als wolle er auf sie losgehen, dann aber überzog sein gesicht ein schadenfrohes grinsen, hatte er ihr doch angesehen, dass sie nicht zu ihm gelangen konnte.
24.09.2002, 16:07 #369
{-NaThAnO-}
Beiträge: 729

Unheimlich war es unter diesen ganzen Toten gewesen. Niemals würde Nathano verstehen, wie es nur schön sein konnte, nichts mehr zu fühlen. Nicht als lebender Mensch. Aber wie es schien, arbeiteten alle diese Gestalten auf dieses Ziel hin. Irgendwo hier musste auch Nathano´s Familie sein, was ihm bange machte. Der Magier hatte keine Lust ihnen zu begegnen, das ganze Leid und die Schuld wieder zu erwärmen. Umso mehr tat es ihm Leid, die Hüterin dort mit dem General zu sehen. Krampfhaft versuchte Nathano nicht in die Gesichter der Toten zu sehen, zu groß war die Angst auf eine Begegnung der besonderen Art.

Schließlich hatte die Gruppe die magische Wand durchtretetn können und scheinbar waren sie ihrem Ziel so nahe, scheinbar. So nah und doch so weit entfernt stand dort Don-Esteban, sichtlich zerzaust von der zu kurz gekommenen Hygiene. Um ihn herum weitere dieser komischen Gestalten, was Nathano langsam nicht mehr abschreckte. Zu gut wusste er mitlerweile, dass man auf ales gafasst sein musste, hier in der Welt Beliars. Meditates Versuch an den Don heran zu kommen, war gescheitert. Was nun? Alle waren sehr angespannt und keiner wusste so richtig Rat.

Schließlich nahm Nathano Gladius Morti zu Hand und versuchte mit einem kraftvollen Schlag die scheinbar elastische Wand zu zerschneiden. Doch kaum hatte Gladius Morti aufgesetzt, wurde die ganze Kraft, die den Schlag gelegt wurde einfach zurück katapultiert. Der Arm des Einhandlehrmeisters fing an zu vibrieren und schließlich musste er mit schmerzversehrtem Gesicht die Klinge fallen lassen und ging in die Knie, seinen Arm haltend. So kamen sie nicht weiter. Doch wie sollte diese Barriere durchtrungen werden? Mit einem entschuldigenden, aber auch fragenden Blick wendete sich Nathano zur Hüterin.
24.09.2002, 16:27 #370
meditate
Beiträge: 6.868

meditate fuhr mit ihren händen an dieser absolut fugenlosen wand entlang. der versuch von nathano war zwar gut gemeint, hier aber sicher absolut unpassend. es gab keine menschliche waffe, mit der man einer schöpfung des dunklen gottes schaden konnte.
trotzdem musste es einen zugang geben. den ganzen langen weg bis zum don hatte es immer ein weiterkommen gegeben. beliar wollte also schon, dass sie weiter kämen. es war irgendwie rätselhaft, aber nicht rätselhafter als alles, was sie bisher von beliar kennen gelernt hatte.
die golems und gerippe, die mächtigen zaubersprüche der gilde würden hier auch keinen gewinn bringen. irgendwie dachten sie falsch. es musste etwas anderes sein, dass diese wand durchlässig machen würde. nur was?
24.09.2002, 17:44 #371
vollstrecker
Beiträge: 39

Diese albernen Menschen hatten wirklich kein bisschen Ahnung. Jetzt klebten sie außen an der Wand und wussten nicht, dass jede Berührung der Membrane diesem durchgeknallten Magier auf der Innenseite neue Energie zuführte.

Der Typ hatte Geschöpfe geschaffen mit überdimensionierten Schädeln und probierte die ganze Zeit so eine Art Riesenhirn zu schaffen um den Geheimnissen der Welt auf den Grund zu gehen. Dazu hatte er die Geschöpfe mit zarten spinnwebartigen Leitungen verkabelt und sie auf irgend eine Weise gleichgeschaltet. Wie das funktionieren sollte, war ihm völlig egal, es würde ohnehin nicht funktionieren. Trotzdem war der Typ irgendwie putzig. Nicht so wie die anderen Menschen. Und die Idee mit der Membrane war fast genial, sie hätte fast von ihm selbst sein können.

Wie war der bloß drauf gekommen? Und wozu? Immer wenn jemand die Membrane berührte, floss ein unsichtbarer Strom an Energie und Gedankenkraft in dieses Menschenkraftwerk, dass dieser Don-Esteban da schuf.

Wenn sich das alles günstig entwickelte, würde dieser Don selbst verwirklichen, wozu der Vollstrecker aus irgend einem unerfindlichen Grunde nicht gekommen war. Die Menschen würden immer schwächer werden und - was besonders amüsant war - immer dümmer. Zuerst würden sie ihre Zauberkraft vergessen und irgendwann sicher auch ihre Fähigkeit zu denken. Das wäre dann perfekt. Dann würde der Vollstrecker diese verhassten Wesen an die Erdoberfläche zurück schaffen und ihnen einreden, dass sie Molerats wären. Das wär dann nicht nur genial sondern aus lustig.

Amüsiert beobachtete er, wie sich die Sache weiter entwickelte
24.09.2002, 19:26 #372
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Der Fluß der Gedanken war plötzlich durch eine neue Komponente bereichert worden. Eine menschliche Komponente. Zuerst schwach nur nahm Don-Esteban sie immer mehr wahr, wurde sie immer deutlicher. Und dann sah er sie. Die Magier des Kastells. Waren sie von Beliar geschickt worden, um ihn zu verstärken? Oder waren sie aus eigenem Antrieb hier, hatten sie sich durchgekämpft durch diese fremde Welt? Wieso hatte man sie dann passieren lassen? Darüber mußte er nachdenken.
25.09.2002, 14:39 #373
meditate
Beiträge: 6.868

meditate suchte mit ihren gefährten einen zugang. sie hatten alle diese unsichtbare barriere abgeschritten und jeden zentimeter befühlt. diese langwierige arbeit hatte sie immer erschöpfter werden lassen, einen erfolg hatte es aber nicht gebracht.

meditate musste sich setzen. all ihre gefährten machten einen müden eindruck, bei harald konnte man sogar auf den gedanken kommen, dass er gleich zusammenbrechen würde. das war zumindest ungewöhnlich. meditate hatte schon erschöpfung erlebt hier in der unerwelt aber nicht in solchem maße. sie legte sich einen moment hin und dabei erblickte sie plötzlich ihre eigenen fingerspitzen. dort befanden sich seltsame rote flecken, die aussahen, als würden dort die finger vertrocknen. so etwas hatte sie noch nie gesehen. verwundert sah sie sich das an und bat auch die anderen, ihre hände mal zu betrachten. diese male hatten sie alle!

eigenartig! warum hatte sie so etwas überhaupt noch nie gesehen? und was machte sie eigentlich hier? wo kam sie her? und wo wollte sie hin?

meditate blickte entgeistert in die runde. wo waren sie hier und was wollten sie hier? meditate konnte sich an nichts mehr erinnern.
25.09.2002, 14:39 #374
Harald
Beiträge: 3.557

harald hatte diese seltsame wand schneller wieder losgelassen als die anderen. irgendetwas war unangenehm gewesen. diese berührung, die sich anfühlte, als würde etwas aus ihm heraus gesaugt. er hatte es dann dabei belassen, den don und seine merkwürdigen geschöpfe zu betrachten. diese menschen, oder was so aussah wie menschen, hatte überdimensionierte köpfe und irgendwie hatte es den anschein, als hätte der don diese geschöpfe miteinander verkabelt. als wolle er, dass alle an einer gemeinsamen aufgabe arbeiteten. harald kannte seinen don gut genug um zu wissen, was ihn wirklich reizte. es war immer nur das streben nach neuen erkenntnissen, dem bei don leider keine moralischen oder ethischen grenzen gesetzt war.

irgend sowas seltsames hatte er doch auch hier vor.

und dann entdeckte harald die feinen leitungen, die auch diese seltsame membrane mit den kopfriesen verband, die der don geschaffen hatte. diese menbrane hing also auch mit dem ganzen zusammen.

harald besah noch einmal seine seltsam verfärbten fingerkuppen und dann dämmerte ein verdacht herauf. was wäre, wenn diese membrane sie irgendwie anzapfte? vielleicht war seine erschöpfung und die der gefährten darauf zurück zu führen, dass sie angezapft wurden?

er ging zu meditate und teilte ihr seinen verdacht mit.
25.09.2002, 14:40 #375
meditate
Beiträge: 6.868

"welche membrane? wovon redest du? und wer bist du? kenne ich dich überhaupt?"
Seite 15 von 17 « Erste 11  12  13  14  15  16  17