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Das Kastell des ZuX #20
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07.08.2003, 21:02 #276
Zloin
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Irgendwie fühlte sich Zloin ausgeschlossen. Don und medi schauten sich die Bücher an, während Shark nur besorgt dreinschaute. Da musste ja etwas ganz übles im gange sein. Aber anscheinend musste sich Zloin ja keine Sorge machen, denn er war nicht eingeweiht, und wenn es eine grosse Bedrohung wäre, dann bräuchten sie ja jeden Mann... also kann es aus diesem Grunnd nur eine kleine Bedrohung sein - oder wie auch immer.

Zloin lief durch die Regale. Sie waren einige Köpfe grösser als Zloin. Er murmmelte etwas von Utmàr. "Ach, dieser Stab... verflixtes Teil. Wenn ich nur einen anhaltspunkt hätte. Utmàr, Utmàr, wo bist du!". Auf einmal fiel vor ihm ein richtig dickes Buch auf den Boden.
Der Einbund war alt und hatte viele Schnitte. Angeschrieben war es ausserdem auch nicht. Ein Buch ohne Identität. Doch warum war es herausgefallen? Wegen dem Gemurmel? Komisch.

Als Zloin es öffnete, bemerkte er, dass die Blätter ein Viereck herausgeschnitten hatten. Dies bildete ein versteckter Raum, so zu sagen. In diesem Geheimraum war ein kleiner, länglicher, violetter Edelstein versteckt. Er sah sehr matt aus. Zloin nahm sich den Stein und steckte das wertlose Buch wieder in die Regale.

Warum ein Edelstein? Was hatte dieser Edelstein mit Utmàr zu tun? Was wollte der Edelstein zeigen?
Zloin ging die Regale zurück zu seinen drei Freunden.
07.08.2003, 21:17 #277
meditate
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meditate hatte sich an den tisch gesetzt und die tücher bis ans kinn gezogen. was sie in dem buch las, machte sie frösteln. wie konnte so etwas sein? war etwa wieder einer der erzdämonen aus beliars reich aufgebrochen, seine macht zu demonstrieren und beliar herauszufordern?

sie hatte so etwas schon einmal erlebt. damals war sie fast gestorben und auch ahram, irh treuester begleiter. auch frost hatte damals sein erstes leben verloren. sollte sich so etwas wiederholen? so viel blut? so viele sinnlos hingeschlachtet? und überall war angst und schrecken hinterlassen worden, wo doch beliar die menschen für sein reich gewinnen wollte, sie glücklich machen wollte?

verstört wandte sie den kopf nach oben und musterte ihren besten freund und gefährten.

"sind das nicht uralte geschichten und längst vergangenheit? was sagst du dazu don-esteban. es ist doch ein altes buch, hat das für uns eine bedeutung? hast du diesen namen daschnavars schon einmal gehört?"

unsicher wanderte ihr blick in die regale. sollte sie mal bei den sich selbst schreibenden biografien nachsehen, was es mit diesem daschnavars für eine bewandnis hatte?

zwischen den regalen sah sie nur zloin, der gerade etwas in seiner robe verschwinden ließ. auch er sah verstört aus. was war denn los?
07.08.2003, 21:48 #278
Don-Esteban
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"Sehr schöner Einband... bringt sicher viel auf dem Buchmarkt... Was?" Er schreckte hoch, als ihn Meditate nach dem Dämonen fragte.
"Daschnavar? Nein, nie gehört."
Der Magier kratzte sich am wie immer (na gut: fast immer) glatt rasierten Kinn. Nur ein rhythmisches Kratzen war zu hören und wurde durch die Architektur des Saales unnatürlich laut zurückgeworfen. Dann unterbrach der Magier das Schweigen.
"Wie alt ist denn dieses Buch? Und ist seine Echtheit sicher? Wenn ja, scheint dieser Daschnavar recht gefährlich zu sein. Wenn ich die Kritzeleien dieses..." , er schaute noch einmal im Buch nach, "Schwarzmagiers richtig deute, dann hat er gegen einen dämonen gekämpft und konnte ihm nichts anhaben. Anscheinend wurde er gegen Ende seiner Reise selbst zum Opfer des Dämons, der ihm den Verstand raubte."
Er schaute auf.
"Vielleicht ist der Schreiber auch nur vor Hunger oder Durst verrückt geworden. Wir werden es wohl nie erfahren. In welchem Teil der Bibliothek habt ihr diesen Bericht gefunden? Gibt es noch mehr Schriften über diesen Daschnavar? Bestätigungen von anderer Stelle? Namensgleichheiten? Irgendwas?"
Vorsichtig legte er das aus brüchigem Pergament bestehende buch auf den Tisch.
"Ihr müßt wissen, die Bibliothek ist nicht einfach zu durchschauen. Schriften von größter Wichtigkeit liegen neben wertlosem Tand, Kritzeleien neben Kunstwerken. Nur wer unzählige Stunden hier verbracht hat, kann den Unterschied herausfinden. Doch genau wissen wird er es nie. Daher ist die Frage nur zu berechtigt, ob dieser Bericht ein ersthaftes Zeugnis vergangener Zeiten ist oder nur ein Spaß gelangweilter Lehrlinge, die ihrer Phantasie freien Lauf gelassen haben."
07.08.2003, 22:12 #279
shark1259
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"Anscheinend ist dieser Dämon nicht sehr bekannt. Was euch jedoch überzeugen sollte, edler Don-Esteban, ist dass in zwei Büchern", shark deutete klar auf das seine Buch und kurz danach auf jenes, welches er gerade meditate gezeigt hatte "sehr ähnlich über den Dämonen berichtet wird, obwohl man an gewissen Sachen, zum Beispiel den Schreibstil oder den Umständen einfach, erkennen kann, dass dies unmöglich ein zufall sein kann. Außerdem, wie sollte Angroth von einem Jux eines Lehrlings in einer Vision erfahren und dann, mit diesem Namen im Hirn, hier ins Kastell stürmen und mich um hilfe bitten. Das gäbe keinen Sinn."

Unsicher sah shark den Hohepriester ins Gesicht.

"Außerdem hab ich ein Gefühl. Zufälle passieren, die nicht einfach so passieren könen. Es ist alles so... so düster um diesen Namen. Ich weiß, es ist schwer zu verstehen, und es mag wie ein hirngespinst eines jungen unerfahrenen Magiers klingen, doch ich merke auch, wenn etwas nicht in Ordnung ist, und das ist es nicht. Warum sollte ein Freund, ein ziemlich guter sogar, hier her kommen, vollkommen verzweifelt und mich um rat bitten? Warum sollte er das, wenn nicht etwas passiert worden wäre? Glaubt ihr nicht, ich verstehe die Welt nicht mehr, doch dieser Name, beinhaltet Leid, viel mehr Leid als man sich hätte vorstellen können, und das merke ich, bitte glaubt mir einfach."

Was er nun in Don-Estebans Augen zu sehen glaubte, war unheimlich. Der Hohepriester schien ihm tatsächlich glauben zu schenken, und genau in der gleichen Sekunde da er dies sah, war noch ein anderes Gefühl auf dem Gesicht seines Gegenübers zu sehen, er wusste nicht was es war, doch es machte ihm angst.
07.08.2003, 22:24 #280
meditate
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meditate hatte sich erhoben und sah ihrem bruder shark lange in die augen.

"ich vertraue dir. wenn du meinst, dass dein freund ein problem hat, dann werden wir uns seiner annehmen. lass ihn herkommen, wir werden ihn heilen, so dass er an dieses ungeheuern nicht mehr denken muss. ich denke, so einen trunk des vergessens bekommen wir leicht hin. zur not werde ich ihn durch handauflegen von diesen häßlichen visionen heilen.

an diesen dämonen glaub ich eigentlich nicht so recht und an eine bedrohung schon gar nicht. wenn, dann sind das uralte geschichten aus einer anderen zeit. also sag deinem freund bescheid, dass er kommen soll. ich erwarte ihn. und entschuldige mich jetzt, ich muss mal zu zloin, der sieht aus, als bräuchte er hilfe."

meditate schob sich an dem verzeifelt blickenden shark vorbei und tapste zu zloin, der noch immer zwischen den regalen stand.

"ich sollte mich langsam anziehen, das sieht ein bisschen albern aus, wenn ich hier so in den badetüchern herumlaufe. begleitest du mich mal? ich möcht doch zu gern wissen, was du da gefunden hast. du brauchst es gar nicht zu verstecken, ich hab gesehn, dass du was aus dem buch genommen hast. vergiss nicht, ich war hier mal hüterin."
07.08.2003, 22:35 #281
Zloin
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Zloin lächelte. Vor meditate konnte man nichts geheim behalten. Sie wusste wahrscheinlich mehr als Nâr und Zloin zusammen (wenn Nâr überhaupt etwas ausser dem Essen wusste). Zloin fand es allerdings nicht albern, dass sie so angezogen war, im gegenteil. Es war erfrischend mal wieder eine Figur zu sehen, die nicht diese schwarz böse Robe anhatte. Eigentlich sollte Zloin mehr auf seine Kleidung achten, warum sollte er sich nicht mal etwas bequemeres für daheim schneidern lassen?

Sie liefen nebeneinander in die obere Etage, wo meditates Zimmer war. Während sie sich umzog, wartete Zloin draussen und schaute sich derweilen einige Bilder an. Mächtige Schwarzmagier waren abgebildet die kämpften oder in Posse standen.


"Ihr wolltet wissen was ich gefunden habe?" fragte Zloin gegen ein Bild.

"Ihr habt mir doch noch im Lavaturm von einem Stab erzählt, welcher sich seinen Träger sucht. Ich bin auf der Spur nach diesem. Utmàr ist sein Name. Er soll hier versteckt worden sein, nachdem sein alter Träger gestorben ist. Ich hab in der Bibliothek seinen Namen genuschelt und da viel das Buch heraus, welches ihr gesehen habt. Nunja, war ein länglicher violetter und dünner Edelstein drinn. Er ist matt und ich habe keine Ahnung, warum er auf mein Gemurmmel herausgefallen ist. Ich weiss nicht was ich damit anstellen soll. Wollt ihr ihn mal sehen?" fragte Zloin und merkte, das meditate frischgekleidet aus ihrem Raum kam.
07.08.2003, 22:50 #282
meditate
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"komm rein und setz dich zu mir"

meditate schob den magier in ihr zimmer.

"setz dich in diese schönen sessel und zeig mir den stein.
ich wünsche von meinem lielingswein" sagte meditate in die luft und wei von geisterhand erschien auf dem tischchen eine karaffe mit einem blutroten wein, der von dem licht der kaminflammen als dunkelrotes prisma an die wand reflektiert wurde.

meditate nahm den kristall in die hand und befühlte ihn ausgiebig. es war merkwürdig, er fühlte sich seltsam an, als wolle er etwas mittteilen. aber offensichtlich...

"der stein hat eine botschaft, die ist aber nicht für mich. ich kann sie ohne hilfsmittel nicht entschlüsseln. wenn du meinst, er hat etwas mit deinem stab zu tun, dann nimm die schwingungen des kristalls auf. er wird dir mitteilen, was du wissen willst."

meditate reichte den stein an ihren geprächspartner zurück.
07.08.2003, 22:52 #283
Don-Esteban
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Nachdenklich nickte Don-Esteban shark zu.
"Da hast du allerdings recht. Das sind alles zu viele vorfälle, als das man es noch als Zufall abtun könnte. Ich glaube, es wäre angebracht, diesem Mythos Daschnavar auf die Sprünge zu helfen."
Er stand auf und lief ein paar Schritte hin und her.
"Meditate wird sich des Sumpflers annehmen. Dabei kann sie gleich mehr erfahren. Zum Beispiel, was genau in dessen Kopf herumspukt. Wir brauchen auf jeden Fall mehr Informationen. Wo befand sich dieser Magier, der das Tagebuch schrieb? Man müßte dorthinreisen, wenn man seine Spur aufnehmen will. Wie alt ist das Buch? Vielleicht hat sich die Gegend verändert. Er schrieb etwas von Schnee und Frost. Also entweder war es nur die Jahreszeit oder er befand sich im Gebirge."
Und eindringlich wiederholte er seine Fragen von eben noch einmal.
"Gibt es noch weitere Hinweise, außer diese Bücher und die Visionen deines sumpfkrautumnebelten Freundes? Sind Dämonen mit ähnlichen Namen bekannt? Wir müssen jede Information sammeln, die wir dazu finden. Daach können wir entscheiden, ob wir uns auf die Suche nach dem Ort der beschriebenen Geschehnisse machen."
07.08.2003, 23:00 #284
Zloin
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meditate hatte ihr Raum wircklich luxuriös eingerichtet. Ihr Bett hatte wundervolle Vorhänge. Nur der Spiegel fehlte, von dem Zloin schon gehört hätte. Er hätte sich gerne selber überzeugt, dass dieser Spiegel die Freunde des Benutzers zeigte und ob sie in Gefahr waren oder nicht.

Wie kriegt sie solche Einrichtungen nur hin? Zloin dagegen hatte nur ein unbequemes Bett, ein Holzstuh, sowie ein Holztisch und ein normaler Spiegel.

"Die Schwingungen. Hmmm... Es wird wohl noch die richtige Zeit kommen. Ich muss morgen mit diesem Stein noch experimentieren."

Zloin verstaute die verschlüsselte Botschaft wieder sicher in seiner Robentasche und schaute meditate in die Augen.
Der Wein war exellent. Diese Frau hatte anscheinend wircklich guten Geschmack.

"Ihr wisst, man lernt nie aus. Ich möchte euch nicht nerven, doch ich bin voller Neugier. Ihr habt mir schon einige Geheimnisse verraten, doch interessiert es mich ungemein, wie man ein Spruch auf ein Blatt Papier bannen kann!
07.08.2003, 23:08 #285
meditate
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"du willst das wissen? es ist eine uralte kunst und nur sehr wenigen ist es vorbehalten, das zu können. wenn es dich so interessiert, dann musst du mich im lavaturm besuchen. dort ist meine schreibstube. wenn es dich so brennend interessiert, dann kann ich ja versuchen, dir das zu zeigen. vielleicht hast du ja auch dieses talent?"

meditate erhob sich.

"bist du sauer, wenn wir wieder zu den anderen gehen? ich muss mit don noch einiges bereden und mir scheint, die geschichte von shark bedarf auch noch meiner aufmerksamkeit."

als hätte die magierin mit diesen worten etwas heraufbeschworen, bäumte sich der vorhang ihres zimmers auf und ein plötzlicher eisiger wind löschte alle fackeln und kerzen, ja brachte sogar das kaminfeuer fast zum verlöschen.

"bei beliar... was ist das? es ist, als hätte mich etwas gestreift und das war mir sicher nicht wohlgesonnen."

meditate sah sich beunruhigt im zimmr um, aber alles war noch wie früher. die kerzen hatten sich wieder allein entzündet und auch dass kaminfeuer flackerte weider frählich vor sich hin.

"lass uns hinunter gehn."
07.08.2003, 23:20 #286
shark1259
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Über das müde Gesicht sharks huschte für wenige Sekundenbruchteile ein Lächeln. Endlich hatte ihm jemand geglaubt, und dann war dies auch noch der wahrscheinlich mächtigste alles Schwarzmagier, der ihm seine Hilfe zusicherte. So schnell das Lächeln gekommen war war es auch wieder verschwunden und shark wurde wieder ernst.

"Nur fünf Bücher sind aus den Regalen der Bibliothek gefallen. Eines war unleserlich, mit Zeichen, die keiner versteht, ich glaube, nicht einmal ihr, seit im Stande es zu entziffern, ehrwürdiger Don. Auch sind sie mit Blut geschrieben, was dies zu bedeuten hat, mag Beliar alleine wissen. In zwei anderen, war der Dämon nur mit Namen geschrieben, da ihn anscheinend jemand gekannt hatte, aber dort findet ihr auch nicht mehr, als den Namen dieses schrecklichen, und mächtigen Dämonen. Die anderen beiden Bücher liegen hier vor Euch.
Und mein Freund Angroth ist nicht von Sumpfkraut umnebelt, er raucht dies nur sehr selten, beinahe gar nicht, und auch vor dieser Vision hat er es nicht konsumiert, daran würde es auch nicht liegen."


Kurz legte shark eine Pause und betrachtete den Don aufmerksam, mit großem Respekt und bewunderung, doch auch mit einem kleinen Funken unbehagen.

"Ich danke voererst für Euer Interesse und für Euren Glauben, wenn Angroth wieder zurückkehrt werden wir mehr erfahren, dann werde ich Euch zu mir rufen. Für den Augenblick, könnt ihr Euch wieder wichtigeren Dingen zuwenden, ich habe alles gesagt was ich sagen wollte und musste..."

In diesem Moment wandte sich shark wieder zum Fenster. Er sah hinaus, stellte sich immer wieder die gleichen Fragen und ....
Ich freue mich auf Euch!

shark fuhr erschrocken um. Es war ihm klar, dass Don dies auch gehört hatte, er war nun genauso dabei wie es shark war. Und doch taten beide, nach einem Augenblick in dem sie sich innigst angestarrt hatten so, als wäre nichts passiert. Doch war dies eben nicht der Fall.
Don verließ die Bibliothek und ließ den nachdenklichen shark alleine am Fenster zurück.
08.08.2003, 17:03 #287
Círdan Oronrá
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Faszinierend! War das Einzige, was Círdan über die Lippen kam, als er die Bibliothek des Kastells betrat. Sein Blick fiel sofort auf die grossen Regale. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass dieses geballte Wissen regelrecht von ihm aufgenommen werden will. Bisher interessierten ihn Bücher nicht. Wozu auch? Als Kind der Strasse war es ihm nicht vergönnt, Wissen in sich aufzunehmen. Denn Wissen ist Macht. Aber jetzt wurde er von dieser Macht irgendwie magisch angezogen. Ohne sich um die Anwesenden zu kümmern, steuerte er direkt auf die Regale zu. Ihm war nicht ganz klar, ob er wirklich selber ging oder seine Schritte von Beliar direkt gelenkt wurden. Er starrte den fein säuberlich eingeordneten Büchern entlang. Für ihn war nicht zu erkennen ob die Reihen hinten im Dunkeln endeten oder dort einfach kein Licht entfacht worden ist.

Ein leises Wispern formte sich in seinem Kopf. Er versuchte den Ursprung zu lokalisieren. Aber es schien von überall her zu kommen. Fast schien es ihm, als ob er von den Büchern beim Namen gerufen wurden. Er fuhr mit den Fingern über die Rücken der Bücher. Ein undefinierbares Kribbeln durchströmte ihn. Nicht sicher ob das jetzt Gut oder Schlecht war, nahm er die Hand zurück. Círdan konnte sich nicht entschliessen welches Buch er denn nun als Erstes nehmen sollte. Etwas über die Geschichte allgemein, des ZuX oder des Kastells? Oder doch eher etwas über die Magie selber?

Wie behielten hier nur seine Mitbewohner, geschweige denn die Gäste den Überblick? Er musste ein System finden um kein wichtiges Buch zu übersehen. Konnte er überhaupt jemals alle Bücher lesen? Was hatte sein Schicksal für ihn vorbestimmt? Der erste Schicksalschlag traf denn auch sogleich ein als Círdan entschloss das schöne, mit Eisenbeschlägen und weinrotem Tuch umfassten, Buch aus dem Regal zu nehemen. Er berührte das Buch mit der rechten Hand und versuchte dieses heraus zu ziehen. Doch das Buch wehrte sich! Er packte es mit beiden Händen. Das Buch hielt sich aber irgendwie am Regal fest. Zudem glaubte er, so etwas wie Schreie der anderen Bücher zu hören. Was zum Bel... stiess der Wissensdurstige hervor. Aber egal wie fest er zog, das Buch wollte das Regal nicht loslassen. Círdan war so mit sich und dem widerspängstigen Buch beschäftigt, dass er nicht merkte was sonst noch in der Bibliothek so vor sich ging...
08.08.2003, 17:34 #288
shark1259
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Seine Hände über dem Kopf ausgebreitet saß er da. Verzweifelt was nur geschehen war, und noch viel mehr darüber was noch geschehen würde in der Zeit, die vor ihnen lag. Etwas hatte ihn verändert, tief in sich drinnen verändert, und es war böse. Aber das schlimmste daran war nicht, dass er sich verändert hatte. Jeder verändert sich, andauernd sogar. Doch nicht so... Und shark fand gefallen an dem Bösen. Vor wenigen Tagen hatte er einen seiner besten Freunde umgebracht, nun konnte er an diesem Gedanken schon nichts schreckliches mehr finden, obwohl es schon das zweite mal passiert war, das so etwas war. Das erste mal hatte er lange zeit nie vergessen können. Und diesmal? Er schmunzelte.

Leise Geräusche drangen an sein Ohr, doch war sein Gehirn nicht im Stande oder nicht in der Verfassung etwas aufzunehmen und ignorierte die leichten Wellen vorläufig. Als diese jedoch nicht aufzuhören schienen, fand shark doch interesse und wollte die Quelle finden, die jene Geräusche so störend verursachte.
Leise erhob sich der Hohe Schwarzmagier und schritt durch die endlosen Reihen an Büchern. Plötzlich sah er Círdan, der versuchte ein Buch aus den Regalen zu nehmen. Er schien noch nicht zu wissen wie die Bibliothek funkionierte.
Beinahe Tonlos stellte sich shark hinter den jungen Lehrling. Ein Anhänger Beliars der nicht einmal wusste, wie die Bibliothek der Schwarzmagier funkionierte, na das war wieder eine Leistung.
Erschrocken über seine eigenen Gedanken, die ihm selbst fremder waren als die eines völlig unbekannten je hätten sein können entließ seinen mund ein leichtes seufzen. Der Mann vor ihm drehte sich um zu ihm und shark versuchte, sich wieder unter Kontrolle halten, ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern.

"Die Bibliothek ist eine Wissenschaft, mein Lieber. Sie ist magisch, wie vieles hier im Kastell und nicht so einfach zu verstehen. Ihr müsst das Wort aussprechen, nach dem Ihr forschen wollt, die Bücher werden einfach aus den Regalen fallen, versucht es ruhig."
08.08.2003, 18:15 #289
Círdan Oronrá
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Ein Schatten in seinem Rücken irritierte Círdan. Er liess von dem Buch ab und drehte sich um. shark lächelte ihn Väterlich an. Círdan hatte für einen kurzen Moment das Gefühl, bei einem Lausbubenstreich erwischt worden zu sein. Leichte Schamesröte trieb in sein Gesicht. Dass er es nicht einmal fertigbrachte ein Buch aus einem Regal zu nehmen, hinterliess beim hohen Schwarzmagier bestimmt keinen guten Eindruck war er sich sicher. Wenn er so weiter macht, konnte er sich die Ernennung zum Magier bestimmt an den Hut streichen dachte er Lehrling. Bevor er aber irgendeine peinliche Ausrede über sein Versagen vorbringen konnte, klärte ihn shark über die Geheimnisse der Bibliothek auf.

Nach seinen Ausführungen verliess shark den Lehrling wieder und liess ihn mit sich und seinem "Bücherproblem" vorerst alleine.
So ist das also! Kein Wunder lässt das Weinrote mich nicht ran. Wahrscheinlich bin ich für Dieses noch nicht bereit. Círdan überlegte wohl und fasste einen Entschluss. Beflügelt von seinem Erlebnis mit der Bibliothek sprach er Geheimnisse des Kastells aus. Umgehend hörte er, wie ein paar Bucher zu Boden fielen. Er hob das ihm am nächsten Liegende auf und setzte sich an einen freien Tisch. Mit leicht zittrigen Händen, ungewiss was ihn erwartete, öffnete er das Buch und begann seine ersten Zeilen in einem magischen Buch aus der magischen Bibliothek des magischen Kastells zu lesen...
09.08.2003, 12:10 #290
The_Nameless
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Das metallene Scheppern der schweren, schwarz wie die Nacht glänzenden Rüstung zog laut durch die finsteren Straßen, deren unregelmäßiges Muster aus unzähligen farbigen Pflastersteinen vom sanften Schein des vollen Mondes erhellt wurden, wodurch der ganzen Atmosphäre wenigstens ein winziger Teil ihres Grauens genommen wurde.
Panisch blickte sich Less um, die Häuserecke, welche er vor einigen Sekunden erst passiert hatte, lag nun schon wieder ein ganzes Wegstück zurück, und nicht einmal das kleinste Anzeichen auf Leben war von dort zu entdecken. Dennoch hörte er weiterhin das grässliche Poltern in seinen Ohren, der finstere Krieger, welcher ihn noch immer durch die dunklen Gassen hetzte, musste immer näher kommen.
Erschrocken fühlte der Magier seinen Pulsschlag, unter normalen Umständen wäre dieser vielleicht schon tödlich gewesen. Mit angststeifen Händen wischte er sich den Schweiß von der Stirn und wandte das Gesicht wieder nach vorne, er musste weiter...
Noch bevor Less die dunkle, muskulöse Gestalt seines Gegenüber überhaupt realisiert hatte, schoss dessen gezackte Klinge auf seinen zitternden Körper herab.
Er war unfähig sich zu bewegen, die Augen weit aufgerissen. Wie konnte der finstere Krieger so schnell und unbemerkt vor ihn gelangen? Hatte dies nun überhaupt noch eine Bedeutung?
Der glänzende Stahl drang durch den seidenen Stoff der schwarz schimmernden Robe, ganz langsam, wie eine Ewigkeit.
Less sackte durch die Wucht des Schlages zusammen. Sein schwerer Schädel landete hart auf den schmutzigen Steinen der engen Gasse.
Ein unwirkliches Lächeln kam langsam über seine kompletten Gesichtszüge, er hatte sich sein Ende anders vorgestellt, vielleicht auf einem weichen Bett, umgeben von zwei Kindern und einer Frau, die ihn liebte, ruhig und schmerzlos, und doch zufrieden, weil er etwas erreicht hatte.
Blut schoss aus seiner Brust, alles war anders gekommen, er lag einsam in Mitten einer unheimlichen Gasse, umgeben von Elend und Verderben. Höchstwahrscheinlich würde ihn niemand vermissen. Spätestens morgen würden sich die Bettler über seinen leblosen Körper hermachen, ihm die letzte Würde nehmen, die Kleider von seinem starren Leichnam reißen, und diesen letztendlich in irgendeinem dreckigen Fluss versenken, als ob es ihn nie gegeben hätten...
Ein letzte mal blickte Less in die blutroten Augen des finsteren Kriegers, welcher noch immer stumm über ihm stand. Resigniert beobachtete der Magier, wie dieser langsam sein schillerndes Schwert erhob. Begleitet von einem unendlich boshaften Lachen schoss die silbrige Klinge auf den schwachen Körper hinab.
“Ahhhh!“

Schweißüberströmt schoss Less’ Kopf in die Höhe, panisch blickte er sich um.
Es war dunkel, erst langsam gewöhnte er sich an den flackernden Schein der düsteren Kerze.
Er war in seinem Gemach, im Kastell Beliars, sicher, geschützt.
Das Herz der Magiers pochte noch immer, laut keuchend sah er an sich herab. Sein dunkles Unterhemd war von Schweiß vollgesogen, und noch immer tropften vereinzelte Perlen von seinen Wangen herunter. Mit zitternden Händen griff er nach dem Wasserkrug auf seinem hölzernen Nachttisch.
Seine Hände tauchten ein in die erfrischende Flüssigkeit, sofort bildete sich ein schimmernder Schweißfilm auf der Wasseroberfläche. Behutsam führte er die Flüssigkeit an seine Lippen und ließ sie langsam und gleichmäßig in seinen Mud einfließen.
Erst Minuten später hatte sich Less wieder einigermaßen beruhigt, vorsichtig erhob er sich von der feuchten Matratze und ging mit schlurfenden Schritten zu dem kleinen Fenster, welches rechts von seinem Bett in der Wand eingelassen war. Es war geschlossen.
Mit einigen geschickten Handbewegungen öffnete er den Riegel und schob die dunklen Läden beiseite. Genüsslich sog der Magier die frische Nachluft in sich auf.
Ein Traum, es war alles nur ein Traum...
Minutenlang starrte Less einfach nur in die unendlichen Weiten des Nachhimmels, ließ die beruhigende Stille allmählich auf seine strapazierte Seele einwirken.
Ein Traum, es war alles nur ein Traum...

Ein frostiges Schaudern durchzog seinen schlanken Körper als der Wind sanft über seine verschwitzten Kleider zog, zitternd schloss der Magier wieder das Fenster und ließ sich abermals auf seinem langen Bett nieder.
Ein weiterer Schluck aus der kupfernen Wasserkaraffe ließ seinen Körper erschaudern, mit einer, von Ekel und Übelkeit verzogenen Grimasse blickte Less durch die weite Öffnung. Erst jetzt bemerkte er das seltsame Grün, mit welchem die Innenseite der Kanne eingefärbt war.
Das Wasser war mit Sicherheit älter als eine Woche...
“Aber...aber...das...“
Unfähig seine Gedanken in Worte zu fassen schritt Less vor seinem Bett auf und ab.
“Verdammt!“
Ungläubig schüttelte er seinen Kopf.
“Verdammt, wie lange habe ich geschlafen.“
Mit einem lauten Krachen prallte die Kupferkanne gegen die schwarze Wand. Die Schmerzen in seinen Zehen ignorierend bewegte sich der Magier weiter auf dem gemusterten Bodenteppich hin und her.
“Das ist doch unmöglich...“
Tränen der Verzweiflung rannen langsam an Less’ Gesicht herab als er sich auf dem harten Boden niederließ. Allmählich versank er wieder in seinen dunklen Gedanken.
Lediglich das gleichmäßige, unwirkliche Kopfschütteln zeugte weiterhin auf seine körperliche Anwesenheit...
10.08.2003, 11:08 #291
The_Nameless
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Regen prasselte auf die dunkelbraunen Holzläden, die vom immer heftiger aufkommenden Wind ungleichmäßig gegen die finsteren Mauern des Kastells geschlagen wurden. Das unheimliche Poltern ließ Less wieder aus seiner tranceartigen Reise durch seine Gedanken aufschrecken.
Erschrocken sah er sich in seinem Zimmer um. Nichts hatte sich verändert, er war noch immer alleine.
Ein leises Knirschen durchfuhr seinen müden Körper als sich der Magier langsam erhob. Noch immer war er lediglich in Unterhemd und Unterhose gekleidet, ein letzter Rest von kaltem Schweiß ließ diese weiterhin unangenehm auf seiner nackten Haut kleben.
Ein Blick in die kupferne Wasserkaraffe lockte einen Ausdruck von Erstaunen in seine Augen, kopfschüttelnd ließ er seine Hände in die erfrischende Flüssigkeit gleiten und genehmigte sich abermals ein paar kleine Schlückchen. Das Wasser war frisch.
Nachdem sich Less ausgiebig gewaschen, und auch seine Kleidung ein wenig vom miefenden Schweißgeruch befreit hatte, streifte er seine, in edlem schwarz erschimmernde Robe über den Körper. Einige geübte Handgriffe später war der schmuckvoll verzierte Gürtel ebenfalls um die Taille gelegt, die von Gold und Edelsteinen glänzende Scheide des Dolches baumelte locker an seiner linken Hüfte.
Zufrieden ging Less auf den finsteren Ebenholzschrank zu, welcher still und unscheinbar neben seiner Metallenen Truhe in einer der hinteren Ecken stand. Ein neuer kunstvoller und vor unendlicher Schönheit erstrahlender Wandspiegel war sorgfältig daran angebracht worden, nachdem der Vorherige während der orkischen Attacken vom Magier selbst zerstört wurde.
Lange Zeit starrte Less stumm auf die glitzernde Oberfläche des makellosen Spiegelglases, der Anblick seines eigenen Ebenbildes ließ ihn für kurze Zeit erschaudern.
Alleine schon das dunkle Gewand Beliars strahlte diese unheimliche Macht aus, welches die ganzen Mauern des Kastells umgaben. Macht, und er war ein Teil davon...
Und doch zahlte ein jeder der Magier seinen eigenen Preis dafür.
Die grausamen Träume würden ihn noch lange Zeit verfolgen.
Schweigend öffnete er die Tür.

Mit festem Schritt durchquerte Less die dunklen Gänge des alten Gemäuers, noch immer waren letzte Spuren der Orks zu erkennen, auch wenn diese einem Unkundigen überhaupt nicht aufgefallen wären. Doch er selbst war kein Unkundiger, und so versetzte ihm jedes neue Anzeichen auf die vergangene orkische Anwesenheit einen weiteren Stich ins Herz.
Einige Minuten später erreichte der Magier die in rot pulsierendem Licht erstrahlende Eingangshalle, doch außer ihm selbst war hier niemand weiteres zu erblicken. So setzte Less nach einem kurzen ehrerbietenden Blick auf die steinerne Darstellung des Dämonen seinen Weg in östliche Richtung fort.
Ein sanftes Kribbeln zog sich langsam von seiner rechten Schulter über den Hals und endete an seiner breiten Brust. Lächelnd blickte er in die tiefen Facettenaugen der dunklen Spinne, die ihn nun schon seit einiger Zeit begleitete.
“Na, da bist du ja wieder.“
Still schweigend verkroch sich die haarige Kreatur wieder unter der wärmenden Seide von Less Robe. Kopfschüttelnd ging auch dieser weiter seinen Weg.

Das bläulich schimmernde Portal zur Bibliothek lag nun direkt vor ihm. Ein leichtes Kribbeln schoss unaufhaltsam durch alle Muskeln seines Körpers als Less das gleißende Tor durchschritt. Doch schnell hatte er sich wieder entspannt, und voller neuer Kraft blickte er aufmerksam durch die endlosen Reihen der riesigen Bücherregale.
Einige weitere Personen hielten sich dort auf und gingen ebenfalls der Stillung ihres Wissensdurstes nach, doch ignorierte der Magier diese vollkommen.
Momentan gab es Wichtigeres zu tun...
Vorsichtig trat Less vor die massiven Holzregale, langsam schlossen sich seine Augen.
“Albträume und ihre Gegenmittel“
Ein kaum hörbares Kratzten drang an seine Ohren als ihm die Bibliothek alle Bücher mit dem gewünschten Inhalt zukommen ließ.
Erst als die Geräusche vollkommen verstummt waren öffnete der Magier wieder seine Augen, lediglich zwei Bücher lagen vor seinen Füßen am Boden.
Irritiert und auch ein klein wenig enttäuscht griff er nach den Schriften und ging schweigend auf seinen Platz, gleich in der nähe des Eingangs, zu.
Im magischen Schein der wunderschönen bläulichen Leuchten begann er langsam, in all den Geschichten und Erzählungen, welche sich ihm nun offenbarten, zu versinken...
10.08.2003, 16:08 #292
shark1259
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Ein Tropfen nach dem anderen traf auf den nun schon feuchten Boden, verursachte ein leises, wenn man nicht acht gab, fast unhörbares Geräusch, der Tropfen verursachte noch einen kleinen Brunnen, eine kleine Fontäne ehe sie wieder die Erde entgegennahm und in ihrer endlosigkeit verschwinden ließ.
shark musste viel älter ausschauen als er tatsächlich war. Wenn man bedachte, dass er eigentlich noch ein junger Mann, in der Blüte seines Alters sein sollte, und dann entdeckte, wie viel leid und zerstörung dieses Gesicht schon miterlebt hatten, war dies ein komisches Gefühl, sogar für den Schwarzmagier selbst.
Er hatte keinen schlaf gefunden, keine Minute der Ruhe war ihm gegönnt gewesen. Doch hatte sein Körper jemals danach verlangt, schoss es dem Lehrmeister gleichzeitig durch den Kopf.
Langsam und mit sichtlicher anstrengung trennte er seinen Blick von dem, für wahrscheinlich alle anderen absolut uninteressanten Schauspiel und drehte sich herum. Die Bibliothek schien fast leer. Kaum einer der Schwarzmagier befand sich in dem düsteren und doch mit wissen angehäuften Gemäuer.
Seine Schritte hallten laut von den Wänden wieder. Er befand sich hier ziemlich weit drinnen in den Hallen des Wissens, er war hier noch nie gewesen. Doch fand er im moment auch nichts reizbares an jenem Ort, so steuerten ihn seine Schritte wieder näher an den Ausgang, obwohl er nicht vorgehabt hätte sich aus der Bibliothek zurückzuziehen, nur wieder an bekanntere Stellen zu kommen.

Überrascht blieb er wieder stehen. Anscheinend war doch jemand hier, nur wer? sharks Neugier trieb ihn weiter bis er hinter dem Tisch des Lesenden war. Der Schwarzmagier kannte ihn, er war ein bekannter, ein Freund von ihm, im Kastell "Less" genannt.
sharks Hand zog langsam das Schwert aus der Scheide und hielt es, beinahe Geräuschlos in die Höhe, bereit zum entscheidenden Schlag...

Doch diesmal gewann shark den inneren Kampf. Er senkte das Schwert wieder, steckte es jedoch nicht ein, sondern setzte sich mit ihm wieder zu einem Fenster und begann es zu polieren.
10.08.2003, 19:57 #293
meditate
Beiträge: 6.868

mit einem dunklen fauchen und dem typischen einsaugen von licht, mit dem das pentagramm das erscheinen der magierin meditate ankündigte, wirbelte das blutrote licht durch die kristalle des magischen sterns. wenige augenblicke später stand meditate in der mitte des sternes, den arm voll mit schriftrollen und einem müden ausdruck auf dem gesicht.

einem herbeigeeilten dämonen trug sie auf, die schriftrollen in ihr zimmer zu bringen und auch endlich dafür zu sorgen, dass der spiegel wieder in das alte kastell zurückkam.

"ich brauche mein ganzes material hier. ich kann nicht ständig in diesen brodelnden turm zurück, es ist mir ehrlich gesagt, auch zu warm im lavaturm. außerdem ist dieser gräßliche tausenfüßler nicht zu finden und ich fürchte, er sammelt all seine kräfte um in zukunft jeden in stein zu verwandeln, der den turm betritt. ich muss erst ein gegenmittel finden, dass ich nicht von der alten aus dem gletscher holen muss. oder ich muss in den gletscher und mit der alten sprechen, ob sie mir nicht doch das drachenauge überläßt."

meditate begab sich erst mal ins refektorium, um sich zu stärken und den durst zu bekämpfen, der sie jedes mal wie eine krankheit überfiel, sobald sie den lavaturm betreten hatte.
10.08.2003, 20:58 #294
Zloin
Beiträge: 998

Zloin hatte nicht seine besten Tage. Die meisten Kollegen und Freunde waren weg und sowiso war ihm langweilig. Die meisten waren bestimmt in der Wildniss und zeigten gerade ihre Heldentaten. Nur ein Freund war noch da: Das Refektorium mit den deliziösen Köchen.

Der Schwarzmagier hatte seine Rezept schon im Kopf. Es lief ihm der Speichel im Mund zusammen. Für so ein feines Essen musste er sich allerdings anders anziehen. Er ging in sein Zimmer - und siehe da! Es war einfach unglaublich! Die Dämonen hielten es für die richtige Zeit, Zloin in eine neue Eben seines Lebens zu rufen. Seine alte Robe war ab nun unbedeutend. Denn jetzt durfte er die robe der hohen Schwarzmagier tragen!
Sie war noch besser gebaut, mit noch feineren Stickereien und hatte noch besseren Schutz. Dazu war sie erstaunlich leichter geworden, als die vorherigen Roben. War das ein neuer Stoff, welcher auf den Markt gekommen ist?

Neu eingekleidet tratt er ins Refektorium. Und wer sah er da? Das war nun schon das zweite Mal in dieser Woche, in welcher meditate im Refektorium Speis und Trank nahm, als Zloin hineinbrach.
Er bestellte sich erstmal Hühnchengeschnetzeltes mit einer scharfen Currysauce mit fernöstlichem Reis und dazu ein grosses Glas Wasser.

"meditate, welch Freude euch wieder zu sehen. Es ist mir immer ein Vergnügen eure Gesellschaft zu geniessen." meinte Zloin und nahm sich mal eine grosse Gabel voll Reis.
10.08.2003, 21:09 #295
meditate
Beiträge: 6.868

"ich grüße dich, setz dich zu mir. sag mal, sehe ich da eine neue robe an dir? kann es sein, dass es etwas zu feiern gibt? hat xardas dich befördert?

meditate klatschte in die hand und sofort stand vor ihnen eine karaffe mit einem prickelnden schaumwein.

"das ist federweißer. der feinste, den die winzer des kastells grad abgezapft haben. genieße ihn, man bekommt ihn nur gut drei wochen, dann muss man wieder ein jahr warten. ich freue mich für dich.

wie gestaltet sich aber die suche nach deinem stab. bist du weiter gekommen? sieh dir mal meinen stab an. er sieht aus wie ein ganz normaler wanderstab. von den runen ist nichts zu sehn und wenn er nicht den kristall an der spitze trüge, würde er als ganz normaler knotenstock durchgehen. nun pass mal auf!"

meditate legte die hand an eine bestimmte stelle und nahm sie dann wieder weg. jetzt lag in ihrer hand eine rune.

"hast du das gesehen? man sieht dem stab nicht an, was er in sich birgt. wenn mich jemand mit dem stab sieht, würde er nie auf den gedanken kommen, dass er in seinem inneren meine runen trägt. das ist ein guter schutz in jeder hinsicht. sieh her!"

meditate legte die hand wieder an den stab und es schien, als würde der stab sich einen moment biegen, aber dann war er wieder wie vorher.

"jetzt ist die rune wieder in seinem inneren. ist das nicht eine sinnvolle einrichtung? und es ist ein guter schutz. wer würde einer einsamen wanderin schon ihren stab nehmen, der nichts weiter als eine stütze ist?"
10.08.2003, 21:19 #296
Zloin
Beiträge: 998

Der hohe Schwarzmagier nahm sich ein Glas Federweisser. Es prickelte erfrischend. meditate hatte nicht zuviel versprochen, es schmeckte wircklich aussergewöhnlich gut. Wieder mal hat sie bewiesen, dass sie guten Geschmack hatte. Und zaubern konnte sie auch gut. Es war wircklich verblüffend mit ihrem Stab!

Das ist ja unglaublich. Leider bin ich mit meiner Suche nicht wircklich weitergekommen. Der Stein hat mir bis jetzt nicht viel gezeigt, besser gesagt gar nichts. Ich vermute, man muss nur auf den richtigen Zeitpunkt warten."

Zloin nahm seinen Stein hervor und warf ihn in die Luft. Nichts geschah. Dann polierte er ihn mit einer Serviette. Nichts geschah. Es war als müsste man ihm das richtige Zauberwort sagen.

Als der Mann bemerkte, das sein Curry langsam kalt wurde, schauffelte er mal den halben Teller weg. Blöderweise hatte er ignoriert, dass das Gericht extra scharf bestellt hatte.
Es kam ihm vor, als würde das ganze Blut in den Kopf steigen und mit einer unglaublichen Geschwindigkeit herumsaussen. Bei jedem Atem meinte er, eine Stichflamme käme aus seinem Mund. Seine Zunge schmerzte unglaublich, dass er sie aus herausstreckte und versuchte zu kühlen.

"Ahh blödef Curry. Daf hat meine Tschunge... ähhh... scheische. Mift. Waffer" und er machte das, was er überhaupt nicht tun durfte, er lehrte sich das ganze Wasser in seinen Rachen hinunter. Er hatte vergessen, dass Wasser, die ganze Angelegenheit nur noch schlimmer machte!

Nach einigen Minuten konnte er wieder einigermassen sprechen und frage meditate mit verbrannter Zunge, woher sie denn ihr Stab her hatte.
10.08.2003, 21:29 #297
meditate
Beiträge: 6.868

"wo ich ihn herhabe?

weißt du das es ein geheimes stockwerk hier im kastell gibt? das nur einmal im monat zu sehen ist? der tag ist wieder nahe. immer bei vollmond erscheint im kastell ein weiteres stockwerk. wir sind es damals vor einem jahr oder so erkunden gegangen. es war unheimlich, denn alle wege hatten kein ende und jede treppe endete vor neuen treppen. jede frage gebar neue fragen und antworten haben wir nicht gefunden.

ich kann mich nicht einmal mehr genau daran erinnern. es ist, als wäre mit dem mond auch die erinnerung fortgenommen worden.

morgen ist vollmond. vielleicht solltest du in dieser nacht dein glück versuchen? setz dich unter die esche, beobachte das kastell und halte den kristall in den händen.

ich kann nichts versprechen, aber vielleicht erkennst du ein zeichen?

der mond ist das licht beliars. lass dir einfach leuchten."

die magierin stand auf und reichte zloin die hand.

"gib mir mal deine hand. spürst du die magie in meiner hand? nimm sie auf und bewahre sie bis zum vollmond. es kann sein, dass meine hand dich führen kann."

meditate neigte den kopf und verließ dann das refektorium ohne sich noch einmal umzusehen.
10.08.2003, 21:36 #298
Zloin
Beiträge: 998

Zloin wurde es unheimlich. Das Kastell ein verstecktes Stockwerk? Und ob er ihre Magie gespürt hatte, die Magierin war ja vollgeladen mit Magie!
Nachdem der Schwarzmagier fertig gegessen hatte, diesmal vorsichtig, ging er in sein Zimmer und zog seine Robe ab.

Als er im Bett war, dachte er noch über vieles nach. Was, wenn du im Stockwerk bist und den Ausgang nicht mehr findest? Was, wenn du dort drinn bist, wenn der Vollmond schon weg ist? Was wird Zloin dort finden? Wird er dort sein Glück finden? Wird der Stein morgen im Innenhof unter der Esche sein Geheimnis preis geben? Was erwartete ihn morgen?

Leider fand Zloin keine Antwort auf seine Fragen und er entschied, erstmal zu schlafen und morgen das zu machen, was meditate ihm vorgeschlagen hatte.
10.08.2003, 23:04 #299
The_Nameless
Beiträge: 1.130

Regungslos starrte der Magier auf die schwarzen Schriftzeichen, welche langsam vor seinen Augen zu verschwimmen schienen. Sein Körper war wie festgefroren. Unfähig sich zu bewegen wartete Less qualvolle Sekunden auf den erlösenden Todesstoß. Das schrille Zischen der Klinge, das bei deren Herausziehen aus der Scheide entstanden war, hallte noch immer in seinen Ohren wider. War der grausame Traum der letzten Nacht nur ein Vorbote noch schrecklicherer Ereignisse gewesen?
Doch Nichts geschah, Schweißperlen rannen unkontrolliert über die glänzende Stirn des Magiers, seine Bewegungsunfähigkeit wurde allmählich von einem ängstlichen Zittern abgelöst.
Aber die Qualen des Wartens waren weitaus schmerzhafter als die Gewissheit über das eigene Ende.
Langsam drehte Less seinen Kopf zur Seite, der blaue Schimmer der magischen Leuchten warf eine unheimliche Landschaft wirrer Schatten über sein Gesicht.
Still schweigend stand eine einzelne Person an einem der breiten Fenster vor seinen Augen. Ihr Gesicht war in tiefe Dunkelheit gehüllt, lediglich der unverkennbare Körperbau ließ Less auf die wahre Identität seines Gegenüber schließen. shark...
“Aber wieso...“
Ein undeutbarer Glanz trat in seine finsteren Augen, ein Hauch von Furcht und Verzweiflung, hatte ihn einer seiner wenigen Freunde umbringen wollen?
Less war zum Schreien zumute, und doch saß er weiterhin stumm und hilflos auf seinem mit edlem Leder überzogenen Stuhl und beobachtete seinen Kameraden, welcher noch immer voller Ignoranz die scharfe Klinge seines Schwertes polierte. Schon ihr Glanz alleine zeugte von all der Stärke, welche sich hinter der stählernen Fassade verbarg...
Trotz aller Überwindung drang schließlich dennoch nur ein leises Flüstern über die sanften Lippen des Magiers.
“shark...was ist mit dir passiert...“
Mit ruhigen Bewegungen, immer darauf bedacht den hohen Schwarzmagier nicht weiter zu provozieren, erhob sich Less langsam aus seinem Stuhl. Mit vorsichtigen Schritten ging er auf shark zu. Erschrocken hob dieser seinen rundlichen Schädel, die tiefen kalten Augen trafen Less wie ein Pfeil.
Von einem winzigen Anflug von Panik gepackt wich er einen kleinen Schritt zurück, fasste sich jedoch schnell wieder. Von neuem Selbstbewusstsein erfüllt suchte Less abermals sharks rauen Blick,
und hielt diesem nun stand.
“shark, sag mir, wie fühlst du dich?“
11.08.2003, 00:08 #300
shark1259
Beiträge: 1.033

"Sieh mich doch an. Wie solls mir schon gehen???"
Seine blutunterlaufenen Augen starrten in das Gesicht seines Freundes. Er sah Furcht darin. Warum fürchtete sich einer seiner Freunde vor ihm? Es war doch nur shark, niemand mehr. Ein Freund und überhaupt nicht furchterregend, oder? Dem Schwarzmagier war klar, dass er sich in letzter Zeit sehr verändert hatte, dass seine persönlichkeit schwächen (oder waren es Stärken?) gezeigt, die niemand an ihm, ja nicht einmal er selbst gekannt hatte. Ob ihm diese Veränderung gefiel, hatte Beliar ihn nie gefragt, wahrscheinlich, weil diese Frage, so absurd es klingen mag, absolut überflüssig war. Es war so weit, dass sich schon ein Freund vor ihm fürchtete. Ein Freund, der es eigentlich besser wissen sollte. Doch was war Furcht? War es nicht einfach eine andere Form von Respekt? Jemanden den man respektierte behandelte man vorsichtig, genauso wie man auch einen den man fürchtet mit Vorsicht begegnet.
Nocheinmal fuhr shark intensiver über die glatte oberfläche seiner Klinge. Er hasste diese Gedanken an sich, er wusste, dass es nicht gut war, wenn Freunde ihn fürchteten, das schlimmste aber war, dass sie dazu sogar einen Grund hatten und das machte shark wahrlich verrückt. Fort. Fort mit den Gedanken, und lasst mich in Ruhe.
shark atmete noch einmal tief, bevor er wieder seinen Blick hob und freundlich auf seinen Freund schaute.
"Verzeiht...verzeiht meine ungehobeltkeit. Ich bin nur... müde... ja, das wird es sein, ich habe lange nicht geschlafen, ich kann nämlich nicht... weil... er ist ein Dämon und wir müssen ihn..."
Des Schwarzmagiers war ein Flüster nicht einmal, ein Säuseln, wie der wind, und trotzdem war sich shark klar, dass Less beinahe jedes Wort in sich aufgesogen hatte und es lauter gehört haben musste, als das schreien von vorhin. Ein kurzes räuspern kam von dem Mann am Fenster, dann hörte man, wie er das Schwert in die Scheide zurückstieß. Das bläuliche Schimmern, das den Raum zwar kaum erhellte, dem ganzen aber irgendwie ein unheimliches Flair aufdrückte flackerte kurz und unbewusst.
sharks Blick glitt wieder kurz nach hinten, aus dem Fenster hinaus. Es war kein Mond zu sehen. Die nacht war also die, des Neumondes, wie er einmal gelesen hatte.
Mit einer wieder festeren Stimme hob shark erneut an zu reden und hielt nun den Blick seines Freundes mit großen, zuvorkommenden augen stand.
"Vergesst das, was ich hier murmle, ich habe schon zu viel gelesen in letzter Zeit und nehme wohl fiktives für Realität. Vergesst es einfach."
shark versuchte schnell das Thema zu wechseln. Es war schon genug, dass er Don-Esteban und meditate hineingezogen hatte, Less sollte nicht das gleiche Schicksal blühen. Und der Themawechsel gelang ihm.
"Sagt, ist es möglich, dass ich euch lange zeit nicht mehr gesehen habe? Was habt ihr getrieben?"
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