World of Gothic Archiv > Rollenspiel
[GM]Seelen - Trennung
Seite 13 von 13 « Erste 9  10  11  12  13 
13.12.2003, 19:26 #301
Shakuras
Beiträge: 3.243

"Gnade mir Innos...", murmelte der Diener.Er müsste um Vergebung bitten, aber nun galt es vorerst, dem Manne zu helfen, den er um haaresbreite in die Schatten geschickt hätte.So eilte zum Jüngling, der am Boden lag.Wenige Meter vor ihm, drosselte er sein Tempo und ging langsam auf ihn zu.

Er wusste selbst nicht so recht, wie er sich zu verhalten hatte.Zuviel ward passiert.
"Ist Euch etwas zugestoßen?", sprach er leis' und entschuldigend zum Jungen.Sachte kniete er sich mit seiner zerschleisten Robe neben ihn.Seine Augen fuhren seinen Gegenüber zaghaft ab.

Er würde es sich wohl nie verzeihen können, wenn dieser Mann nun unter Qualen lied, die vielleicht gar für Ewig schmerzen würden...
13.12.2003, 20:39 #302
Taeris Steel
Beiträge: 1.556

Taeris erhob sich vom kalten durchnässten Boden und richtete sich auf. Die ganze zeit hatte er jetzt die Schehmen des Magiers beobachtete und mitangesehen wie Gorr in dem Zweikampf zu Boden ging. oder doch nicht? Taeris wusste es nicht, er wusste nur das er Gorr aus den Augen verloren hatte, Abaddon und Malar waren mit dem kampf mit sich selbst beschäftigt und Taeris´ Gegner, dieser ominöse Waschlappen von Schwarzmagier hatte sich davon gemacht.
Taeris blickte in die Dunkelheit, dann liess er seine Blicke durch den düstren leblosen Wald streifen. Hier war nichts was ihn noch an diesem Ort fest hielt.

Niemand der seinen Schutz oder seine Hilfe rbauchte, niemand der ihm mitteilte das er den umgang mit dem Zweihänder nun vollends beherscht. Niemand, der noch an seiner Seite kämpfte. Taeris klopfte seine Rüstung ab und strich die Felle die deren grau-grüne Panzerplatten bedeckten wieder zurecht.

Dann rückte er seine auf den rücken geschnaltlen Waffen wieder gerade und holte das letzte Stück von dem gepökelten Moleratfleisch aus seinem Rucksack. Noch ein letzter Blick blieb an dem Schauplatz des kampfes hängen, bis Taeris sich schliesslich abwandte und ihn die Dunkelheit des ihm so vertrauten Waldes wieder hatte. Schnellen Schrittes striefte er durch den dichten Wald.

Strahlen des leuchtenden Mondes durchbrachen die Baumwipfel und warfen ein fahles Licht auf den hohen Söldner und dessen Weg. Schliesslich verlangsamte er seinen Gang. Wo sollte er eigentlich hin? In die banditenburg? Nein, dort hatte er jetzt ein für alle mal lange genug gelebt. Er musste weg. Weg vom Hof und weg von diesem ganzen Banditengesocks. Weg von den hirnlosen ständig im Delirium umhertorkelnden Pennern die sich Söldner nannten und ihre zeit damit verbrachten in der Taverne herum zu hängen.

Doch Taeris kahm eine Idee. Die Lösung seines Problems war so einfach. Der Aussenposten der Lee´s. Das Räuberlager. Nur wenige Lees hatten sich bisher dort niedergelassen und sicher währe es um einiges abwechslungsreicher und aufregender dort sesshaft zu werden als auf dem langweiligen gammligen Hof. Taeris Augen funkelten und er verschnellerte sein Schrittempo. Noch heute würde er all seine Habsehligkeiten aus der Banditenburg zusammenpacken und ins Minental aufbrechen.
14.12.2003, 14:04 #303
Gorr
Beiträge: 1.940

Im letzten Moment war das lodernde Feuer an Gorr vorbei gerauscht und da war er nun der schwere Tropf. Konnte wieder sehen und doch war er orientierungslos. Er suchte nach dem magischen Gegenstand, der ihn gerettet hatte. Alle Schmerzen waren vergessen und vergangen.
Am Boden sah er goldene Splitter liegen, suchte sie auf und betrachtete ihr Wesen. Es waren Teile des Medaillons, welches ihm Hummelchen einst geschenkt hatte. Ihre ganze jugendliche Liebe zu ihm und ein Heilungszauber waren in dem Medaillon eingeschlossen und Hummel hatte ihm geschworen, dass es ihn beschützen würde, wenn er in Not war. Und das hatte es getan. Jetzt war es dahin. In einem grünen Nebel hatte sich die Kraft entladen und stieg nun zu den Sternen hinauf, immer weiter zog es gen Himmel und Gorr glaubte zu sehen, wie daraus ein schmaragdgrüner Stern entstand, der heller funkelte als alles andere. Gorr war sich sicher. Er liebte diese Frau über alles und sie liebte genauso. Sein Leben würde er lassen, wenn er dadurch ihres schützen könnte. Und wie es aussah, galt auch das für sie.
Der junge Mann klaubte alle Teile des geschundenen Anhängers auf und wickelte sie in sein noch unbenutztes Taschentuch, um sie sicher zu verwahren, bis er zurück war - auf dem Hof - bei seiner Liebsten.
Dann setzte er sich wieder auf den Boden.
Ein lauter Seufzer entfuhr ihm, doch es war kein Seufzer der Bedrücktheit, sondern ein Zeichen für sein Glück, seine Zufriedenheit und ... seine Liebe. Er musste jetzt zurück zum Hof, und das zu Ende bringen, was er vor langem begonnen hatte. Als er Hummelchen gebeten hatte ihn zu heiraten, hatte ihm ihre Pfanne geantwortet, welche prompt seinen Schädel geküsst hatte. Vielleicht würde die Antwort ja jetzt anders lauten, er musste sich nur durchringen sie zu fragen.
Mit dem verschwinden des kühlen Weißes vor seinen Augen, war auch ein Stück Eis geschmolzen, das solange sein Herz bedrängt hatte, während er blind gewesen war. Jetzt erkannte Gorr seinen Widersacher. Die sanften Worte die er zum Söldner gesprochen hatte, hatte dieser nicht registriert, dazu war er zu tief in Gedanken verloren gewesen. Und jetzt betrachtete er erstmal den Mann, der versucht hatte ihn umzubringen: Er war alt, doch der Schmied vermochte nicht zu erkennen, wie er während ihrem Kampf ausgesehen hatte. Wie geschunden sein Körper und zerrissen sein Fleisch. Alle Wunden waren verheilt, und das war das einzige Bild von dem Feuermagier, was Gorr sah und je zu sehen bekommen würde. Der alte Mann kniete neben ihm und musterte ihn genau.
Was ist nun ? Wollt ihr es zu Ende bringen ?, fragte Gorr ihn und fuhr fort ohne auf die Antwort zu warten,
Ich bin kein Dämon, aber jetzt, wo ich wieder sehen kann, bin ich bereit euch im Kampf wirklich gegenüber zu treten und euch euer Leben zu rauben, wenn ihr es für nötig erachtet ... es für solch eine Dummheit auf's Spiel setzen wollt ...
14.12.2003, 14:51 #304
Shakuras
Beiträge: 3.243

"Vergibt mir!", meinte er bestürzt und fast schon so jammernd.Er ließ seinen Kopf hängen und schien sehr bedrückt.Seine faltigen Hände verbargen die schweren und müden Augen, die Tränen lassen mussten.Einerseits waren es wohl Tränen der Freude und andererseits Tränen der Enttäuschung.

Es war ihm ein Rätsel, wie er so sehr getäuscht werden konnte.Wie war dies möglich?! Veränderten die Schmerzen seine Sicht oder hatte es gar Myxir wirklich geschafft, Seele und Geist zu beschmutzen? Die Antwort lag wohl im Gebete, dass er dringend aufsuchen musste.

Langsam hob er wieder seinen Kopf und blickte zum jungen Krieger.
"Ich suche nicht den Kampf, sondern den Frieden, Jüngling.Etwas täuschte meine Sicht und Ihr erschient mir als einen Dämon.Ich musste so handeln.Einerseits war es meine Pflicht und mein Wille, andererseits konnte ich nicht anders.Eine fremde Macht fixierte all meine Sinne auf Euch..."
16.12.2003, 13:53 #305
Gorr
Beiträge: 1.940

Ungläubig lauschte Gorr dem Gejammer des Alten. Er klang verwirrt und bedrückt. Es schien wahrlich nicht seine Absicht gewesen zu sein, Gorr zu verletzen. Da der Schmied auch in keinster Weise mehr angeschlagen war und den betrübten, ehrlichen Blick des Magiers erkannte. Dachte er, dass es gut war.
Ich verzeihe euch. Aber mir bleibt kaum Zeit mich noch mit euch zu unterhalten und die Geschehnisse vollends aufzuklären...
Ich muss nach Haus'. Ich muss zu meiner Frau. Ich spüre, dass ich nicht länger fort sein sollte, dass ich von ihr gebraucht werde. Deswegen muss ich jetzt und sofort aufbrechen. Auf Wiedersehen.
Mögen wir uns das nächste Mal in besseren Umständen treffen.

Ohne die Reaktion des Magier's abzuwarten, packte Gorr seine sieben Sache und verschwand so schnell er konnte.
Zeit auf andere zu warten hatte er nicht...
16.12.2003, 14:57 #306
Shakuras
Beiträge: 3.243

Shakuras nickte dem Jüngling dankend zu.Reine Erleichterung spiegelten seine Züge wieder und ließen ihn erstrahlen.Gorr hatte die erdrückende Last, die schwer auf des Magus' Herzen heimste, von ihm genommen.Die Gewissheit zu haben, dass ihm dieser Krieger verziehen hatte, konnte ihm Niemand nehmen.

Der Priester schaute dem Jungen davonziehen.Noch schnell begab sich der Alte aus seiner Hocke und rief ihm hinterher:
"Wie ist Euer Name?", doch der Gerufene war nimma mehr zu seh'n.Kurz darauf schloss der Priester seine Augen und versetzte sich in eine Art Starre.Still und stumm stand er da.Keine Regung ging von ihm aus... Nur die Ohren schienen hin und wieder mal aufzuzucken.

Der feine Sinn trat aus und sog verlangend Geräusche in sich auf.Ob nun das leise Rascheln der Sträucher, das schweigende Geflüster der Bäume oder das Atmen der Tiere , all' das vernahm er in der Stärke, als ob er direkt neben Genanntem stehen würde.Schleppend trugen sich Buchstaben an sein Ohr...


G - O - R - R

"Gorr ...", flüsterte der Greis zur Bestättigung mit sanfter Stimme und öffnete dann wieder seine Augen.Sein Blick war funkelnd und wissend."Wir werden uns wiedersehen.Ganz gewiss ... ", murmelte Shakuras.Sein Blick wandte sich vom Walde ab und widmete sich dem Geschehen, doch er fand keines mehr vor.Er ward wohl allein.Der Letzte.

"Und so soll auch dies beendet werdet.", sprach er, noch ehe er in einem hellem Lichte erstrahlte und fort ward.
20.12.2003, 20:38 #307
Malar
Beiträge: 1.822

Kalter Wind schlug Malar entgegen als er die Tür öffnete. Wie ein eisiger Schauer durchgingen ihn die alten Erinnerungen an das Haus seiner Eltern.
Mit einer ruckartigen Bewegung schwang die Tür nach innen auf und gab das Blickfeld auf den alten Innenraum frei. Vieles war den Flammen zum Opfer gefallen und alles was die heisse Glut hinterlassen hat, war Kohle, Asche und Staub.

Noch immer stand Malar im Türrahmen, besah das Unheil mit offenem Mund.
Sein Blick wanderte über den alten, vom Feuer angeschwärzten, Steintisch zu einem völlig niedergebrannten Bett in der Ecke. Malar hob seinen Blick, versuchte die Wand mit dem Kamin anzusehen aber es war unmöglich, etwas hinderte seinen Blick daran soweit zu sehen. Wie ein schwarzer Schleier der vom Dach bis hin zu den verkohlten Holzdielen reichte, hing der schwarze Nebel im Haus.

Langsam trat Malar über die letzte Schwelle und betrat sein altes Haus. Bevor Malar reagieren konnte schlug die Holztür hinter ihm zu und blieb verschlossen. Malar drehte sich um, rüttelte an der Tür aber sie ging nicht mehr auf. Was war geschehen?
Der Krieger drehte sich langsam wieder auf und wollte seine Klinge ziehen um für einen möglichen Feind gewappnet zu sein doch die Sumpfschneide war nicht mehr da. Dem Alten war eigentlich klar das ihm hier drin keine Gefahr drohte, doch hätte er sich hier in der Dunkelheit mit einer Waffe mehr als bloss seiner Faust, doch wesentlich sicherer gefühlt.
Vorsichtig machte Malar einen Schritt nach dem anderen, die Hände hatte er vor sich gehoben um nicht irgendwo dagegen zu stossen. Die kalte, tote Luft prickelte auf seiner Haut und die viele Kohle kitzelte in seiner Nase aber etwas musste hier sein. Malar wusste es seid er diese Lichtung betreten hatte jetzt musste diese böse Geschichte endlich beendet werden, ein für allemal.

Mit einer vorsichtigen Bewegung wischte sich Malar den Schweiss von der Stirn und wollte seine Hand gerade an seiner Lederhose putzen als plötzlich stutzte. Schweiss? Hier drin war es eiskalt gewesen. Abrupt blieb der Krieger stehen und schluckte leer, jetzt spürte er es, etwas war unerträglich heiss hinter ihm.
Mit angsterfülltem Blick drehte Malar seinen Kopf nach hinten und stand einer Feuerwand gegenüber. Still lodernd hatten sich die Flammen auf den Wänden verteilt und das rötlich orange Licht durchbrach die Dunkelheit.
Malar wollte schreien aber kein Ton verliess seine Kehle, der Krieger fiel wieder auf die Knie dieses mal aber um der Hitze zu entgehen, schnell blickte er sich um, seine Augen suchten den alten Raum nach der Ursache des plötzlichen Feuers ab.
Doch sein Auge blieb an etwas ganz anderem hängen, einem Bild über dem Kamin.

Genau wie die Tür des Hauses war auch das Bild kein bisschen beschadet, es wirkte neu aber zugleich alt. Der Rahmen, reich verziert und edel geschmiedet, prangte in einer satten Goldfarbe. Malar kannte das Bild, er hatte es vergessen gehabt, aber jetzt da er es sah, erinnerte er sich genau daran. Majestätisch prangte darauf sein Vater und seine Mutter in ihrer vollen Ausrüstung als Wächter über den Dämon.

Malar stand auf, die Hitze umgab ihn, raubte ihm den Atem aber es störte ihn nicht. Das Feuer war nicht real, kein knistern war zu hören, kein schmerzerfülltes knacken der alten Holzbalken zu vernehmen und vor allem kein Rauch der die Sicht erschweren müsste. Das Feuer hatte nur einen Zweck, es sollte die Wut der Geister symbolisieren die noch immer in diesem Haus gefangen waren.

Malar hatte verstanden um was es geht, er wusste was er falsch gemacht hat und er musste nun bereuen und bezahlen. Eine weitere Träne kullerte über seine Wange als er seine Hand hob und mit dem Finger über das ölige Pergament.
Kaum hatten seine Finger das alte Papier berührt veränderte sich das Bild worauf Malar sofort zurück zuckte.
Das freundliche lächeln seines Vaters ging in ein verhasstes Gesicht über und seine Augen stachen aus dem Bild hervor auf Malar nieder.
Wieder sah Malar die grässlichen Bilder als sein Vater kurz vor seinem Tod sagte


Ich bin es nicht, ich war es nicht

Malar spürte wieder wie das warme Blut auf sein Gesicht spritzte als die Axt sich in der Brust seines Vaters versenkte. Er hatte ihn umgebracht. Myxir hatte es geplant gehabt. Hatte, genau wie er es bei Diego und Shakuras gemacht hatte, Kontrolle über seinen Körper übernommen und hat ihn all diese Dinge tun lassen.

Plötzlich aber drängte sich ein anderer Gedanken in Malars Kopf, etwas das ihn aufatmen und alles leichter werden erscheinen liess.
Er hat es nicht gewusst, war noch zu jung, hätte es gar nicht ändern können. Vielleicht war es sogar die beste Lösung gewesen, sonst hätte sein Vater unter der Kontrolle des Dämons noch mehr getötet. Er hatte das richtige getan.
Kaum hatte er diese Gedanken gefasst, liess ein Schrei der durch Mark und Bein ging ihn erzittern.
Das Gemälde hatte sich abermals verändert, seine Mutter war aus dem Bild verschwunden und die Wut seines Vaters hatte sich in trauererfüllte Fassungslosigkeit verwandelt. Als wüsste der Recke bereits wusste was nun kommen musste, blickte er nach hinten. Noch immer loderten die Flammen lautlos vor sich hin, gaben ihre Hitze ab und liessen den Raum in ihrem Licht erstrahlen.
Eine bläulich schimmernde Gestalt trottete langsam über die alten Holzstücke die überall am Boden verteilt lagen und fuhr mit der Hand über die brennende Wand, hinterliess eine kalte Spur in der heissen Front aus Flammen und Feuer.


Mutter...

Murmelte Malar schwächlich und streckte eine Hand zur Gestalt hin.
Diese drehte sich langsam zum Recken um und blickte ihn wutentbrannt an.


Nicht Krieger war deine Bestimmung, dummer Junge. Immer wieder haben wir es dir eingeprägt, immer wieder gesagt und wiederholt. Doch immer hattest du deinen eigenen Kopf.

Kalt und Tonlos sprach das schimmernde Wesen und hinterliess in Malar eine eisige Leere die alle Wärme aufzusaugen schien um nur ein schwarzes, leeres Loch in seiner Seele zu hinterlassen. Es schmerzte mehr als Myxir jemals hätte bewirken können.

Dein Vater hat sich verzehrt wegen dir, sich gefragt warum du nicht von ihm lernen willst. Warum du seine Kunst verschmähst und das Blut an einer Waffe liebst.

Der Geist seiner Mutter kam nun näher, sie schien jedes Wort in grösster Verachtung auszuspucken als würde es sie grausen solche Worte auch nur zu benutzen.

Was hätt ich tun sollen? Wusste doch genau du wirst auf den Dämon treffen, musst dich wehren können und die Welt vor Schaden bewahren können. Hab es dir also beigebracht auch wenn es mir wiederstand.

Malar schluckte leer, mit jedem Wort wurde sein Herz schwerer und der Hass auf sich selbst grösser.

Die Sommerwende war es, dummer Junge, die dein Vater ins Verderben gestürzt hat. Hat sein Ritual gemacht wie jeder Druide aber der Schmerz und die Trauer das sein Sohn nichts von ihm lernen will war zu gross, er hat angefangen auf die Stimmen zu hören die seid Tagen im Wald lagen. Der Dämon war bereits da.

Wie ein Schlag war das gewesen. Malar war schuld gewesen. Nur sein Egoismus hat dazu geführt das der willensstarke Druide von den Stimmen Myxirs verzehrt wurde. Er war schuld daran. An seinem Verderben und an seinem Tod und somit auch am Tod seiner Mutter.

Habe es sofort gemerkt, versucht ihm zu helfen, dir zu zeigen was los ist. Doch du wolltest nicht hören und nicht sehen. Den ganzen Tag musstest du trainieren nichts anderes im Kopf hattest du. Nicht mal das Leben deiner Eltern.

Die Gestalt war nun nur eine Nasenspitze von Malars Gesicht entfernt. Der Krieger konnte in den alten Augen den ganzen Hass sehen und zugleich die grenzenlose Trauer. Plötzlich verwischte der Geist in der Luft und ward verschwunden, sofort drehte sich Malar um und schaute auf das Bild. Seine Mutter war wieder darin, schaute traurig auf ihn nieder und Malar meinte ein leichtes Kopfschütteln zu erkennen. Wie Malar erwartet, nein befürchtet hatte war nun sein Vater aus dem Bild verschwunden.

Mit gesenktem Blick stand Malar auf und drehte sich um, langsam, wissen was nun kam, hob er seinen Blick und schaute auf die weisslich schimmernde Mannesgestalt vor ihm. Malars Vater, der Druide


Die Nachricht kam schnell, der Dämon sei frei, hiess es. Bald darauf kam die nächste Nachricht und berichtete von den ersten Toten Wächtern.
Myxir hatte ganze Arbeit geleistet. Unser Tod wurde ermöglicht weil du unbedingt deinen Starrkopf durchsetzen musstest und von deiner Mutter kämpfen lernen musstest.

Malar schluckte hörbar

Der Dämon ist noch nicht tot, es ist deine Aufgabe ihn zu finden und zu vernichten, doch das ist nur möglich wenn du über deinen Schatten springst und endlich deiner Bestimmung folgst. Werde Magier, egal in welcher Religion, aber erfülle deine Bestimmung dann können deine Mutter und ich endlich in Frieden ruhen.

Mit diesen Worten verwischte auch dieser Geist in der Luft und verschwand.

Vom erlebten geschockt drehte sich Malar um, drückte die Augen zu um die Tränen zu unterdrücken doch es gelang nur spärlich. Langsam öffnete er die Augen wieder, das Feuer, die Flammen alles war verschwunden, hinterliessen keine Spuren und waren genauso lautlos verschwunden wie sie gekommen waren. Kälte umgab den Krieger, ein letztes mal bevor er diesen Ort verliess wollte er auf das Bild schauen, doch es war verschwunden. Malar senkte den Blick, blieb hängen im Kamin, ein kleines goldenes Stück, zum Teil schon mit Grünspan überzogen, glänzte unter der Asche hervor.
Langsam kniete sich der Alte herunter und zog das kleine Stück des Bildrahmens aus der Asche, nur ein Stück Vergangenheit, nichts mehr war es nun.

Er liess das Teil zu Boden fallen und zeitgleich mit einer kleinen Träne prallte es auf den alten Dielen auf. Doch da war noch etwas anderes in der Asche, etwas das nicht dahin gehörte aber schon seid langer Zeit dazuliegen schien. Wie von Geisterhand geführt griff Malar in die Asche und zog ein Schwert hervor. Malar erinnerte sich gut an diese Klinge seine Mutter hatte sie geführt und nie aus der Hand gegeben. Malar hatte sich immer so gewünscht das er sie eines Tages bekommen würde doch nun wusste er auch wieso das nie der Fall war.

Mit seinen Zeigefinger strich Malar über den Schaft, wunderbar eingearbeitete Muster liessen das Schwert noch edler aussehen. Die Klinge war, trotz der langen Jahre, noch immer scharf. Die Parierstange war mit Dornen versehen und der Knauf in Form einer Blume die einen magischen Edelstein hält.

Malar hielt es gerade vor sich, Kampfbereit griff er den Schaft. Immer hatte er sich gewünscht dieses Schwert zu führen und jetzt war es soweit. Nur geschmiedet den Dämon Myxir aus dieser Welt zu verbannen strahlte es Licht und die Gerechtigkeit Adanos’ aus. Ein wahres Meisterwerk der Schmiedekunst. Malar seufzte. Jetzt war die Geschichte endgültig vorbei.
Ohne sich noch mal umzusehen, schulterte Malar die Waffe und verliess das Haus. Auch die Tür war nun wieder alt und fiel fast aus ihren Angeln.
Die kalte Winterluft schlug Malar entgegen als er die Tür, nun ohne Probleme, öffnete und ins Freie trat.

Alle waren gegangen, wie lange war wohl in diesem Haus gewesen? Minuten? Tage? Gar Wochen? Malar schüttelte leicht den Kopf und wollte sich gerade auf den Weg nach Hause ins Sumpflager machen als plötzlich ihm jemand die Hand auf die Schulter legte...
22.12.2003, 15:55 #308
Abaddon
Beiträge: 1.783

Abaddon keuchte noch ein letztes mal aber bis auf ein leichtes Stechen und aufkommende Übelkeit war von Myxirs Angriff nichts mehr zu spüren. Doch da war noch was anderes in ihm. Der Schläfer schien ihn zu rufen. Immer wieder fingen seine Augen an zu glühen. Doch dann erblickte er Malar. Er wollte sich nun nicht aufhalten lassen und schüttelte die Stimme von sich ab um zur Besinnung zu kommen. Dann trat er an seinen Gefährten heran und legte ihm die Hand auf die Schulter.

Sagt alter Freund... ist es vorbei ? Ist der Dämon besiegt und dieses ganze Chaos hat ein Ende ?
27.12.2003, 02:29 #309
Malar
Beiträge: 1.822

Malar blickte auf, sah in Abaddons gealtertes Gesicht. Seine Blicke fuhren über die tiefen Furchen in seinem Gesicht, älter war der Sumpfkrieger geworden doch auch weiser, erfahrener und mächtiger.
Malar kam sich lächerlich vor. Seit Wochen hatte er die Zeit dieses edlen Mannes für sich beansprucht, ohne Rücksicht auf die Belange Abaddons. Plötzlich wurde dem Alten klar was Abaddon war, er war das perfekte Vorbild. Stark, ungeschlagen und immer bereit für seine Freunde einzustehen. Ein wahrer Meister.
Ohne ein Wort zu sprechen blickte Malar noch lange in die Augen des Anderen und dieser erwiderte.

Plötzlich senkte Malar den Blick, sank auf die Knie und führte seine Hand zum Mund. Gefühlsvoll küsste der Krieger seine Fingerspitzen und berührte dann damit den Boden, langsam fuhr er mit diesen Fingern einen Halbkreis auf dem Boden. Dann stand er auf und sagte nur.


Entschuldigt Abaddon das ich so lang von euerer Zeit beansprucht habe, ohne euch wäre ich jetzt wohl tot. Wenn mein Stolz es zulassen würde, würde ich mich nun verneigen und euch danken, doch ich tue es nicht, denn ich bin ein alter Narr.
Hier nehmt dieses Schwert. Es ist das wertvollste das ich besitze, das Schwert meiner Mutter. Sie war eine Kriegerin im Dienste Adanos’. Es konzentriert in sich die Gerechtigkeit und Freiheit und hat als einzige Klinge die Magie inne, Myxir für immer zu bannen.
Der Schmied taufte das Schwert „Klinge der Gerechtigkeit“ aber unter den Wächtern waren diese Art von Schwerter meist als „Wächtersschneiden“ bekannt, wie ihr es nennt könnt ihr entscheiden.

Malar stockte kurz...

Vielleicht erzähle ich euch eines Tages die ganze Geschichte des Schwertes und die seiner Brüder, doch nun ist nicht die Zeit dafür. Zu viele Geschichten wurden schon erzählt.

Ohne Abaddon noch einmal anzusehen kehrte sich Malar um und verliess die Lichtung schnellen Schrittes. So bald würde er nicht hier her zurückkommen...
02.01.2004, 10:24 #310
Abaddon
Beiträge: 1.783

Der angeschlagene Templer schaute noch eine Weile seinem Gefährten hinterher. Zu viel der Ehre ließ er ihm zuteil werden wobei doch er doch selbst die Feden gewebt hatte welche das Leben des jetzigen Templerführers zu einem solch festen Strang gemacht hatten. Als sein ehemaliger Mentor im Schatten des Waldes verschwand, ließ der Krieger seinen Blick auf das Schwert sinken.

Es war ein prachtvolles Schwert und dem Material und den Verzierungen nach zu urteilen schon ziemlich alt. Und doch strahlte es in der Hand des Templers wie frisch aus dem Schmiedefeuer erhoben. Von seiner ganzen Beschaffenheit her war dies ohne Frage eine der edelsten und prunkvollsten Waffen die er je gesehen hatte.

Er erhob das Schwert und legte es auf seine linke Schulter wobei er den Griff fest mit seiner linken Hand umschloss. Als er so in den Himmel blickte und sich langsam die Morgensonne über dem Blätterdach erhob, lächelte der Templer. So viele Abenteuer hatte er bestritten und so viel Böses zu fall gebracht und doch war ein jedes immer wieder für eine Überraschung gut.

Er blickte an sich herunter und nahm das goldene Medaillion in die Hand welches ihn seit seinem Aufbruch damals begleitet hatte. Mit einem lächeln sprach er zu diesem: "Ob du damals wohl geahnt hättest was einmal aus mir wird alter Mann ?". Kurz ließen seine Gedanken die Vergangenheit für einen Moment aufleben, bevor er das goldene Symbol aus der Hand wieder unter seine Rüstung gleiten ließ.

Abaddon blickte in die Richtung in welche Malar verschwunden war und machte dann eine tiefe Verbeugung und sprach zu sich selbst als er wieder aufrecht stand: "Es war mir eine Ehre mit euch erneut ein Abenteuer zu bestreiten. Auf ein baldiges Wiedersehen alter Freund." Mit wehendem Umhang wandte sich der Templer in Richtung Khorinis und begann seinen Heimweg anzutreten bis er dann unter dem blitzen der Sonnenstrahlen welche seine Rüstung striffen im Dickicht verschwand. Und wieder würde ein neues Kapitel in seiner persönlichen Geschichte beginnen...
Seite 13 von 13 « Erste 9  10  11  12  13