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[GM] Rückkehr des Bösen
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19.11.2003, 22:18 #1
Krieger-BP
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„Verflucht!“, zischte Krieger zwischen zusammengepressten Lippen hervor. Sein Arm hatte sich in einer Fangliane verhädert und er kam nicht mehr los. Plötzlich ging ein Ruck durch das tückische Gewächs und der Templer schoss zwei Schritt in die Höhe, verlor vollkommen den Boden unter den Füßen. Rasch sammelte er seine Sinne zusammen und griff zu seinem Nebelschwert. Das sollte diesen Tentakel schon stutzen. Mit einem leicht vibrierenden Surren fuhr das Schwert aus der Scheide, funkelte einen Augenblick bedrohlich auf, bevor Krieger merkte, dass sein Handgelenk umschlungen wurde. Ein Nerv wurde getroffen und seine Hand öffnete sich Schlagartig. Das Nebelschwert flog in die Tiefe.
„Verdammte Mist!“, fluchte er nun deutlich lauter, versuchte sich gegen den pflanzlichen Griff zu wehren, der ihn immer weiter nach oben zog. Weitere Fanglianen kamen hinzu, packten den Templer an den strampelnden Beinen, unschlungen seinen Brustkorp und umwindeten ihn vollkommen. Langsam wurde der Griff ungemühtlich. Seine Knochen befanden sich in einem Schraubstock, der langsam zugedreht wurde. Jeder Atemzug Kriegers wurde knapper, jede wiederstrebende Bewegung schwächer, jeder Wimpernschlag langsamer. Krieger röchelte noch ein letztes mal nach Luft, dann drückte ihm die Liane an seinem Hals den Kehlkopf vollkommen nach oben. Prasselnder Schmerz fühlte seine Glieder. Sein eines Bein fühlte sich an, als würde es gradezu herrausgerupft werden, während es seinem Brustkörper an Quetschungen nicht fehlte. Die Welt verschwamm vor seinen Augen. Alles wurde Schwarz und vereinigte sich im allgemeinem Schmerz.
Krieger hatte schon alle Hoffnung aufgegeben, als plötzlich der eiserne Griff wie vom Blitz getroffen losließ....
20.11.2003, 09:27 #2
blutfeuer
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plötzlich war wuschel davongestürzt und die amazone hörte nur noch ein wildes kreischen, als würde sich wuschel mit irgendetwas sehr hartnäckigem auseinandersetzen.

das war extrem ärgerlich. andauern raste der scavenger davon, um sich mit irgendwelchen biestern zu raufen. im ergebnis musste blutfeuer ihren freund irgendwo raushauen, wunden versorgen, sumpfratten töten und danach das im ganzen sumpf verstreute gepäck einsammeln.

"ich binde das biest noch mal fest. warum nur muss wuschel sich mit jedem, aber auch mit jedem lebenden wesen hier in diesem riesensumüpfgebiet messen."

blutfeuer holte ihren bogen von der schulter und rannte in die richtung, aus der der lärm kam.

die lichtung war auf den ersten blick leer. wuschel hatte irgendein langes grünes ding im schnabel und zog mit aller kraft daran. dabei flatterte das tier mit seinen untauglichen stummelflügeln und versuchte, die schlange aus dem baumwipfel in den sumpf zu ziehen.

amüsiert wollte blutfeuer gerade wieder in einen gemütlichen trott verfallen, als sie im geäst plötzlich zwei füße entdeckte, die heftig hin und herzappelten.

"oha, da weiß wohl jemand nicht, wo er seine füße abstützen kann und wird gleich zu boden knallen."

es knallte aber nichts, im gegenteil, das gezappel wurde seltsam langsamer und kraftloser, irgendwie als ob ...

blutfeuer zielte schnell und jagte den ersten pfeil in das gewirr der grünen schlangenwindungen. noch während sie auf das vermeintliche ungeheuer losstürmte hatte sie das schwert gezückt und als sie den baum erreichte, sah sie auch schon die genze bescherung.

irgendwer war gefangen und es war keine schlange, sondern ein schlinggewächs, dass sich da irgeneine menschliche beute gefangen hatte.

blutfeuer hatte schon von fleischfressenden pflanzen gehört, die in sümpfen wachsen sollten, hatte das aber immer eher für märchen der abenteurer gehalten. jetzt jedoch war unverkennbar, dass eine pflanze hier einen menschen, wahrscheinlich einen mann gefangen hatte. und der war offensichtlich nicht mehr in der besten verfassung, denn seine beine zuckten nur noch leicht.

blutfeuer begann mit ihrem schwert die festen ranken der pflanze zu durchtrennen. unvermittelt erschienen aus dem baumwipfel weitere grüne lianen. sie begannen nach ihr zu schlagen und sie in eine offensichtlich ebenso tödliche umarmung zu schlingen.

das grüne ungeheuer hatte aber nicht mit wuschel gerechnet. der scavenger ließ natürlich sofort die ganz und gar unwichtige sache fahren, die dort einen ganz und gar unwichtigen menschen liebevoll eingewickelt hatte und stellte sich an die seite seiner freundin. da die größten lianen das fresspaket in den zweigen gepackt hatten, mussten sich die amazone und der scavenger nur mit dünneren nachwuchslianen auseinandersetzen.

dieser kampf war schnell gewonnen, wuschel rupfte und blutfeuer schnitt. und als sich die kleinen zurückzogen, hieb blutfeuer mit kraft auf die umschlingungen ein, die den mann gefangen hatten, von dem nur die beine zu sehen waren.

grüner matsch spritzte in der gegend herum und die umschlingungen lockerten sich, nachdem blutfeuer der pflanze einige gewaltige hiebe zugefügt hatte. und dann ganz plötzlich zuckten alle lianen auf einmal und zogen sich blitzschnell in das blätterdach zurück. dabei ließen sie das fallen, was sie bis eben umschlungen hatten. und der mann fiel auf den weichen boden.

blutfeuer wuschte das schwert an den blättern des gastgebers dieser mörderpflanze ab und kniete sich nieder, um zu prüfen, ob an dem pflanzenfrühstück noch was lebendiges war. sie drehte den mann um, dessen kleidung ihr irgendwie vertraut vorkam.

"Du!!!???"
20.11.2003, 15:35 #3
RhS_Artifex
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Leise raschelte das Gebüsch, als der Strauch leicht erzitterte. Sachte, ganz langsam, irgendwie zu langsam bogen sich die Äste des Strauches zur Seite hin und gaben den Blick auf zwei mit Erde verschmutzte Hände frei, die das Geäst vorsichtig zu Seite bogen. In den Tiefen des Gebüsches glomm urplötzlich ein Funken auf und erlöschte zu einem schwachen Glimmen. Ein eindeutiges Anzeichen, dass diese unheimliche Kreatur rauchte, nur was, das war eine andere Frage.
Die Lichtung, an derem Rande der Busch stand war von einem Scavengerpaar bevölkert, welches in dem Moment noch tief und fest schlief, denn es war Nacht. Von einen Moment auf dem anderen explodierte die Busch in einem Blätterregen und ein Schemen raste blitzschnell aus dem Regen auf das noch schlafende Scavengerpaar zu und ein Funken erhellte für kurze Zeit die unmittelbare Umgebung des Schwertes, als ein Strahl des Mondes sich auf die Klinge verirrte, dennoch gab es nicht viel zu sehen.
Dann war ein silberner Blitz zu sehen, der dann auch gleich von einer Blutfontäne abgelöst wurde und ein leises Schmatzen entwich der Einschlagstelle, als die Klinge, mittlerweise über und über mit Blut betränkt mit einem Ruck wieder hochkam. Knochen knirschten dann, als sich das Schwert ohne Zögern sogleich sich in den Rücken des anderen Scavengers, der sich zu bewegen begann, grub.
Bis auf das Schmatzen durch das herausnehmen der Klinge und dem leisen Knirschen der Knochen, die dann langsam unter der Wucht der immer wieder kommenden Schläge brachen, ertönte kein einziges Geräusch. Das Blut spritze wie wild und der Schemen war bereits schon an mehreren Stellen rot, als er dann innehielt und die Klinge des Zweihänders, den er schwang vor die Stelle hob, wo sich ungefähr das Gesicht befand.
Das Blut floss zäh an der Klinge herab und auf den Handgriff, sowie die Hände dort, als plötzlich ein weiterer Funke aufglomm und sich dann sogleich wieder verzog. Zwar war es nur kurz erhellt, dennoch reichte es aus um ein Gesicht preiszugeben, welches über und über mit Blut besudelt war und in dem die Augen wie irre flackerten, während der seltsame Stengel im Mundwinkel wieder aufglomm und dann abschwächte.

So lautlos wie der Killer gekommen war, so lautlos verschwand er auch wieder und hinterliess achtlos zwei übelst zugerichtete Scavengerkadaver, die sicherlich bald von den Tieren im Walde verzehrt werden würden.
Woanders ertönte ganz leise ein Rauschen im Hintergrund und man sah den Schemen dorthin verschwinden. Die ganze Szenerie gestaltete sich als äusserst unheimlich und als Beobachter kam man sicherlich nicht umhin ein Schaudern unterdrücken zu müssen. Das Seltsamste war aber, dass es keinerlei Hinweis darauf gab, wer dies tat und es wohl auch nie einen Hinweis geben wird, denn dazu war der Killer zu professionell, denn er beseitigte an einigen Stellen auf seinem Weg seine Spuren, so dass niemand ihm folgen konnte.
Irgendwann jedoch hatte er genug und setzte sich auf einen herumstehenden Stein und entspannte sich nur leicht. Der Sumpf hier war gefährlich, und man musste stets auf der Hut sein, nicht dass man noch von einer der Bestien, die sich hier umhertrieben überrascht wurde.
20.11.2003, 21:49 #4
Krieger-BP
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Mit einem gequälten Husten spukte Krieger Blut und Schlamm zu gleich aus. Zum reden fehlte ihm die nötige Luft, wollte sich seine gequetschte Lunge einfach nicht weiten. Dickflüssiges Sumpfwasser tropfte von seinem Nasen, Haar. Seine müden Augen starrten gebannt ins Leere, während sich in Krieger vollkommene Ruhe legte. Der Templer versuchte in sein innerstes zu fühlen, um mit Hilfe des Glaubens zu seinem Gott die Schmerzen zu lindern, die ihm zugefügt worden waren.
Jetzt erst sog er knapp ein wenig Luft ein, fuhr sofort unter den Nadelstichen in seiner Lunge zusammen und kaurte weiter auf dem Boden. Es würde noch einige Momente dauer, bis der Templer es schaffen würde sich wieder aufzurichten.
Ein leichtes Erschüttern erfasste seinen Körper, kaum zu merken, doch es war da. Krieger riss die Augen auf, beobachtet, wie sich das Wasser vor ihm unregelmässige Wellen bildete. „Was war das?“, schrie es in seinem Kopf. Über seine Lippen kam kein Wort.
Nur schwer konnte Krieger eine riesigen braunen gehenden Klumpen hinter Blutfeuer ausmachen, der mit seinem riesigen Gewicht die nähere Umgebung erschütterte. Alle Geräusche im Sumpf schienen zu verstummen.
„Zum Teufel!“, kroch es doch jetzt etwas leise und gequält aus Kriegers Munde. Es sah aus wie ein Golem aus Schlamm!
20.11.2003, 22:05 #5
RhS_Artifex
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Das Unterholz brach ab, oder bog sich zur Seite, nur um wider zurückzuschnellen, als der Schatten durch den Dschungel rannte. Der Schemen erzeugte nicht viele Geräusche. Im Gegenteil, er war fast lautlos, obwohl er durch ein wild bewachsenes Dickicht rannte. Plötzlich hielt er aber inne und blickte sich suchend um.
- Da war doch irgendwas ?
- Jahaaa, da war was ! Höähähähähähä
- Und weisst du wo es war ?
- Sicher, lauf zu deiner rechten und du wirst dorthin kommen. Hähähähähähä

Dies war eine lautlose Konversation zwischen dem Schemen und einer Kreatur, die sich im Gehirn von eben jenem eingenistet hatte. Wild blickte der Schemen noch umher, bevor er dann einen Satz nach rechts machte, sich abrollte und sogleich wieder losstürmte.
Das Dickicht verschwamm rechts und links zu Schlieren, bis dann plötzlich eine bewegende Schlammmasse vor ihm aufragte, wobei es so aussah, als ob sie ihren Rücken zu ihm gewandt hatte.
Ah, das ist es ja ! Nichts wie weg damit !!!
Unvermittelst zog der Schemen einen bedrohlich aussehenden Schlachtenzweihänder und stürmte sogleich dann auf diese Sumpfmonstrosität zu. Im Lauf sah er, dass zwei weitere Menschen sich am Ort des Geschehens befanden und offenbar das Ziel der Monstrosität waren. Die Menschen interessierten ihn nicht.
Nur das Monster, welches ihm wohl eine etwas würdigere Herausforderung bieten würde, als all das Kleingetier, welches er in den paar Nächten zuvor erlegt hatte, interessierte ihn und wenn man näher hinblickte, so konnte man das wahnsinnsverzerrte Gesicht eines Hohen Templers erblicken, der auf seltsamste Art und Weise nur so vor getrocknetem Blut und Dreck strotze, dass man ihn gar nicht wiedererkannte.
Der Schlachtenzweihänder zitterte nur kurz, bevor er sich dann wuchtig in den Rücken der Monstrosität grub...
20.11.2003, 22:49 #6
blutfeuer
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blutfeuer warf sich schützend zwischen den heranbrausenden templer und ihren gerade wieder zum leben zurückgekehrten krieger und außerdem schrie wuschel in den höchsten tönen auf, offensichtlich hatte auch er sich gewaltig erschrocken vor der heranbrausenden sumpflerwalze.

blutfeuer realisierte nicht so schnell, was jetzt ablief und die einzige sorge war, dass krieger im moment noch völlig schutzlos war. nachdem sie mehr instinktiv als real feststellte, dass ihrem krieger keine gefahr drohte, begann sie sein gesicht mit den ärmeln zu säubern und ihm beruhigend zuzureden.

"hab keine angst, ich bin ja da, es war nur eine blöde pflanze!"

dabei geschah es mehr instinktiv, dass die den nach luft schnappenden so fest an ihre brust drückte, dass der schon wieder atembeschwerden bekam.
20.11.2003, 23:09 #7
Krieger-BP
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Nur leicht machte sich der Anschub von Kontrolle über Krieger wieder bemerkbar. Seine Organe taten wieder das was er wollte und hörten auf sich im Kreis zu drehen. Selbst seine Hände, Füße und Knie begannen sich wieder zu Bewegen, nicht so hektisch wie davor. Langsam löste sich der Schmerz und das Schwarze in ihm griff wieder zu, ließ den Schleier der Gehorsam über den Templer fallen.
Von fremden Mächten beflügelt stemmte sich Krieger hoch, sah aus ausdruckslosen Augen die Amazone an und schnellte mit seiner Hand auf ihren Kopf zu.
Nein, dran vorbei. Mit einem lauten Platsch verschluckt der Sumpf seine Hand, lies ihn ein paar Augenblicke später jedoch wieder frei. Krieger hiefte sein Schwert in die Luft, knapp an Blutfeuer vorbei, die ihn aus erstaunten Augen ansah. Ein kurzes nach hilferufendes Wimmern legte sich auf Kriegers Züge, verschwand jedoch mit dem Abwenden des Gesichtes. Der Templer schnellte nach vorn, macht einen waghalsigen Satz in die Luft und hieb mit aller Kraft ebenfalls auf das Sumpfmonster ein. Stück für Stück lösten sich Teile der braunen Masse und fielen zu Boden. Krieger kämpfte wie ein Maschine, ohne Emotionen, ohne jegliches Denken. Er führte nur aus.
Nach waghalsigen Manövern und ein paar gezielten Schlägen hatten die beiden Schwerter das Monstrum in seine Einzelteile zerlegt. Dreck säumte die beiden Templer.
„Bist du auch wegen ihm hier?“, sprach Krieger nun kühl. Arti nickte nur zurück. Sie wussten was sie hier wollten.
„Was? Warum denn? Und wegen wem?“, rief Blutfeuer. Die Köpfer der Templer ruckten herrum.
Ein heftiges Stechen erfasste das Herz des Kriegers, als er die Amazone neben ihrem Scavenger stehen sah, der argwönisch agressive Laute von sich gab. Tief im inneren betete Krieger, dass sie davonlaufen würde, ja er schrie es sogar, doch trat es nicht durch seine äußere stumpfe Hülle, die nichts als Kälte ausstrahlte. Kriegers Faust umschloss den Griff seines Schwertes fester, er spannte sich, bereitseiend zum Kampf und sich doch innerlich dagegen wiederstrebend. Unsicher flackerten seine Augen. Er wollte es nicht, aber ER wollte es.
„lauf Blutfeuer, lauf!“, hallte es in seinem inneren immer und immer wieder...
20.11.2003, 23:20 #8
blutfeuer
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blutfeuer hatte das seltsame unbeteiligte getue ihres freundes aber schon bemerkt.

"wuschel, rückzug. hier stimmt was nicht!"

vorsichtig glitt ihre hand zur rune und als sie das flackern in den augen der beiden templer bemerkte und die drohenden gebärden und wie sie zu ihren schwertern griffen, da war ihr klar, dass sie etwas tun musste.

der zauber war schnell gewebt und zwischen ihr und den beiden templern erhob sich aus dem sumpfwasser ein sumpfhai, der eine stattliche größe erreichte. blutfeuer konzentrierte ihre ganze magische kraft so gut sie konnte auf diese illusion und hoffte nur, dass sie es schaffen würde, die so lange aufrecht zu erhalten, bis sie sich in eine akzeptable entfernung zu den beiden gebracht hatte.

auch das beschwören ihrer freundschaft ließ sie vorläufig in der kehle stecken und wich vorsichtig zurück.

was war nur los mit den beiden? war es das sumpfgas? oder diese seltsame pflanze? warum erkannte ihr krieger seine blutfeuer nicht?
20.11.2003, 23:31 #9
RhS_Artifex
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Der Sumpfgolem war wahrlich kein würdiger Gegner gewesen, denn er fiel viel zu leicht. Irgendwo musste es doch jemanden geben, der seine Kräfte vollkommen ausreizte !
- Rraaaaaaaaaahghhhhhhhh ich will einen ECHTEN Kampf !
- Den wirst du bekommen, keine Sorge, den wirst du schon noch bekommen ! hähähähähähähä
- Nicht irgendwann ! JETZT !
- Sei nicht so pingelig.

Plötzlich tauchte vor den beiden Hohen Templern ein Sumpfhai auf und Artie stürzte sich mit der Hohe Warte auf den Hai und schlug zu, doch dort wo der Hai sein sollte, pfiff das Schwert nur durch die Leere Luft.
Wütend funkelte er diese seltsame Frau an, die mit ihrem noch seltsameren Reittier sich von ihnen entfernte. Krieger hielt ihn jedoch zurück, bevor er auch nur einen Schritt in ihre Richtung machen konnte. Fragend starrte er seinen Bruder im Geiste an und nickte verstehend, als dieser ihm sagte, dass sie sich zurückziehen sollten.
Einen letzten wütenden Blick auf die Frau schleudernd verschwand der Hohe Templer lautlos hinter einem dichten Gestrüpp und lief schnurstracks geradeaus.
Irgendwann würde Krieger schon aufholen...
21.11.2003, 00:01 #10
Krieger-BP
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Sie war jetzt nicht wichtig. Der Meister rief und die Zeit eilte! Der Andere war schon vorrausgelaufen, wusste den Weg genauso zielsicher wie Krieger. Mit federnden langen Schritten lief Krieger über die urige Natur. Ein umgekippter Baum hier, ein zu tiefhängender Ast da, alles sah er im rechten Moment und auch seine Trittsicherheit auf dem schlammigen, mitknöchelhohem trübem Wasser bedecktem, Untergrund war erstaunlich. Im Laufen packte der Templer sein Schwert zurück in die Hülle, die sich an seinem Gürtel befand. Das Gewächs des Sumpfes wurde dichter und hier und dort beschwerten sich ein paar summende Sumpffliegen mit unruhigen Bewegungen über die Anwesenheit der beiden, ja man konnte sie Tiere nennen, folgten sie nur noch einer fremden Stimme, dem Instinkt gleich kommend. Abschätzen, was falsch was richtig, was kurz und was lang oder gar wer gut und wer böse war, konnten sie nicht mehr. Das tat jemand anderes. Ihr Meister.
Plötzlich blieb Artifex stehen. Krieger stopte neben ihm. Beide blickten in die gleiche Richtung. Manshohe Pflanzen mit Riesenblättern verdeckten ihnen die Sicht. Nahezu Zeitgleich zogen die beiden ihre Schwerter, ging nun im Schritttempo voran und fingen an das Gewächs niederzumähe. Das angesammelte Wasser auf den Blättern perlte auf die beiden Besessenen herab. Als wäre es Sumpfblut, setze sich das modrige Wasser in ihre Kleider, ließ sie nach dem leicht sauren Gestank des Sumpfes riechen. Doch sie rochen nur noch das, was ihnen befohlen wurde zu riechen.
Mit einem knacken trat Krieger auf eine Schnecke, setze einen weiteren Hieb und sah ein Lichtbündel durch das Blätterdach treten. Sie waren fast durch. Artifex ließ seinen Schweren Zweihänder noch einmal kreisen und auch der letzte Halm, der ihnen im Weg stand, wurde zerschnitten.
Vor ihnen, hinter zwei riesigen Bäumen, präsentierten sich alte zerfallene Gemäuer, die durch ihre puröse und abgeschiedene Art alles andere als einladend wirkten. Beide nickten sich zu. Sie waren am Ziel.
Die Templer ließen etwa fünfzig Schritt hinter sich, bis sie endlich die erste Stufe erreichten, diehinauf zum Eingang des alten Tempels führten. Mit dem ersten Schritt, den Krieger auf die Stufe setze, bohrte sich ein Bild tief und fest in seine Seele. Ein gelblich beleuchtetes Portal, umringt von steinernen Statuen, die ihre Hände zu Fäusten geballt nach vorne ausstreckten, so als wollten sie sagen, dass es hier nicht weiter gehe.
Der stechende Schmerz ließ nach und das Bild verblaste. Krieger wusste, wie der Ort Aussah, den sie aufzusuchen hatten. Arti ging voraus, näherte sich mit vorsichtigen Schritten dem Eingang des Gebäudes.
Sie wussten, dass dies ein Tempel Adanos war, der viele Gefahren in sich bürgen würde, vorallem für sie, die nichts gutes im Schilde hatten.
Krieger biss die Zähne zusammen. Knirschend traf Zahn auf Zahn, so dass seine Gesichtsmuskeln sich eindeutig verhärteten, einen Ausdruck grimmiger Entschloßenheit auf seinem Antlitz legten. Seinem Begleiter erging es sicherlich nicht anders.
Irrte er sich, oder hatten sich die Statuen seiner linken und rechten grade bewegt?
„Mach dich bereit!“, rief er nur knapp und umfasste sein Schwert fester. Ein Kampf stand ihnen bevor und Kriegers Körper freute sich ganz und gar nicht auf steinerne Fäuste.
Wenn diese Statuen wirklich zu Leben erwachen würden und das wohl die erste ‚leichte’ Hürde sein würde, dann wollte er sich gar nicht ausmalen, wie es im Tempel ablaufen würde.
Magische Impulse explodierten in gelben Nebel und der Stein began sich träge zu bewegen...
21.11.2003, 12:09 #11
RhS_Artifex
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Die Steinplatte knirschte leise, als der Hohe Templer, der nun wirklich nicht mehr als solcher zu erkennen war, denn er war über und über von Dreck verschiedenster Art bedeckt und machte sich dazu auch keine Mühe ihn auch nur ansatzweise zu entfernen, sein Gewicht leicht auf das rechte Bein, sein Sprungbein, verlagerte. Mit schnellen, aber sicheren Bewegungen hatte er die Lichtrune hervorgeholt und einen Lichtball beschworen, der den Raum, in dem sich er und der andere Hohe Templer nun befanden, wurde unter dem hellen Licht drastisch heller, wenn auch hie und da noch genug Schatten verblieb, um weitere Gefahren dieses Gemäuers zu verbergen.
Das Paar hatte sich bereits tief in den Tempel vorarbeiten können und dabei bereits unzählige Fallen und zerschlagene Statuen hinter sich gelassen. Jetzt befanden sie sich in der grössten Kammer soweit - sicherlich würde es noch weitere, noch größere Kammern geben - und sahen vor sich einen pfeilschnellen und tödlichen Drachensnapper, der auf seltsame Art und Weise wohl von Magie am Leben erhalten wurde.
- Endlich eine Herausforderung ! Hoffentlich ist diese grösser als dieser schwächliche Sumpfgolem da, von vorhin.
- Ich sehe, dass mein Kollege in dir wohl ein perfektes Werkzeug sieht ! Schickt er doch dich, um ihn wieder in diese Dimension zu holen ! Einfach zu köstlich !!! Hähähähähähä
- Sei ruhig, ich muss mich konzentrieren !
, bellte der besessene Sumpfler in Gedanken und es kam keine Antwort.
Der andere Hohe Templer hatte seinen überaus grossen Bogen hervorgeholt und schoss bereits einen Pfeil auf die magische Kreatur, der sie auch perfekt traf. Ein schrilles Kreischen ertönte und der Drachensnapper schnappte wie wild um sich um irgendwie an den Pfeil in seiner Flanke zu kommen.
"Scheint so, als ob das Mistviech doch nicht untot wäre.", bemerkte der andere Besessene und schoss einen weiteren Pfeil auf die Kreatur.
Er selbst jedoch zog seinen mächtigen Schlachtenzweihänder und machte mehrere kraftvolle Sätze auf die Kreatur zu und schlug zu. Mit einem silbernen Blitzen fuhr der Zweihänder herab und grub sich in den Schwanz der Bestie, die sich eben umgedreht hatte.

Der Schrei der nun ertönte war noch schriller als der erste und liess die Trommelfelle des Hohen Templers platzen. Blut tropfte nun von seinen Ohren, doch irgendwie gelang es ihm sein Hörvermögen auf einem noch akzeptablen Stand zu behalten.
Ohne Zögern zog er den Zweihänder mit einem Ruck aus der Wunde heraus und liess die Klinge nun ein weiteres Mal auf die Bestie niederfahren, die sich im selben Moment umdrehte und nach ihm schnappte.
Das Schwert fuhr herab, während er sich noch hastig in Sicherheit zu bringen versuchte. Dennoch reichte es nicht mehr aus, denn das Schwert grub sich in den Rücken der Kreatur und fügte ihr eine schlimme Wunde zu, während die Zähne der Bestie eine klaffende Fleischwunde bei ihm hinterliessen.
Er war wie in Trance und fühlte den Schmerz gar nicht, sondern machte sich ansatzlos wieder frei und schlug abermals zu. Diesesmal schlitzte der Hieb eine tiefe und lange Wunde in die Flanke des Tiers und so wie sich das Gekreische anhörte, wollte die Kreatur sich in Sicherheit bringen, da ihr die zwei Besessenen wohl zu mächtig vorkamen, als auch ein Pfeil des anderen Hohen Templers sich in eines ihrer Augen grub und wohl durch Zufall auch in ihr Gehirn vordrang, denn der Drachensnapper fiel wie vom Blitz getroffen um.
Keuchend stand er dann da und nickte dem anderen Templer knapp zu, um seinen Dank auszudrücken. Die Reise schien wieder weiterzugehen, denn während er die Fleischwunde an seiner Hüfte ignorierte betraten sie bereits die nächste Kammer...
21.11.2003, 19:46 #12
RhS_Artifex
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So langsam begann die Wunde von dem Drachensnapper ihn zu nerven und sie drang immer wieder und wieder zu ihm durch, wo er sich doch sehr abmühte, diese nicht zu registrieren. Gross war dann seine Überraschung, als der Lichtball, dessen Quelle er selbst war den nächsten Raum ausleuchtete. Befand sich doch glatt ein Brunnen in der Mitte des Raumes, während weitere vier von den Statuen in den Ecken des Raumes standen.
Unbekümmert scharwenzelte der besessene Hohe Templer auf den Brunnen zu. Ja, es sah sogar so aus, als ob er sich um überhaupt nichts Sorgen machte. Schlussendlich stand er dann vor dem Brunnen, blickte kurz in das kristallklare Wasser und tauchte dann seine Rechte in ebenjenes, um seine Wunde mit etwas Wasser zu benetzen.
Diese machte sich allmählich mit einem dumpfen Pochen immer bemerkbarer, das ihn fast den Verstand zu rauben drohte, doch er riss sich durch, denn es würde IHM sicherlich missfallen, wenn er auf halbem Wege zu SEINER Rettung versagen würde.
- Einfach nur noch köstlich ! Hahahahahaha
- Kannst du mir etwas über dieses Wasser hier sagen ?
- Hm, lass mich mal nachdenken. Hähähähähä...

Während also die Stimme in seinen Hinterkopf grübelte, lehnte der wahnsinnige Templer sich an den Brunnenrand und blickte zu seinem Bruder im Geiste hinüber. Der andere sah auch nicht besser aus, als er selbst, obwohl ihn noch keine einzige Wunde verzierte. Schweigsam betrachtete er seinen Weggefährten und stellte dabei fest, dass dieser bleich im Gesicht war, was wohl eine Nachwirkung von irgendeiner Schlingpflanze sein musste.
- Heeey, ich weiss was mit dem Wasser ist ! Hähähähä
- Ja, was ist mit der Quelle ?
- Schau deine rechte Hand an !


Die hatte er ja ganz vergessen, doch als er hinblickte stellte er fest, dass sie rein von jeglichem Schmutz und sämtlichen Schrammen war.
- Heisst das ... ?
- Jahaaaaaaaaa ! Hähähähähä ! Spring doch rein ! Hähähähähä

Mit einem letzten irren Gekicher verabschiedete sich die Stimme, während er seine Beine über den Brunnenrand schwang und sich in das Wasser fallen liess. Mit einem leisen Platsch ging er unter Wasser, doch die Wirkung des Wassers war erstaunlich. Er konnte buchstäblich sehen, wie der Dreck und das Blut sich von seiner Haut lösten und vom Wasser zu nichts augelöst wurde. Seine Wunde schien verschwunden zu sein, was er sich auch nicht zur gänze erklären konnte, doch er zerbrach sich nicht den Kopf darüber, sondern machte sich daran wieder aus dem Becken auszusteigen. Was ihn dann begrüßte, war ein Empfangskomitee, bestehend aus den 4 steinernen Wächtern und einer doppelten Anzahl von Ratten, das sicherlich nicht sehr freundlich gesinnt war.
Seine Haut war reingewaschen von sämtlichem Dreck und das Wasser tropfte noch an ihm herab, während er dem anderen Templer bedeutete sich auch ins Wasser zu lassen, er würde dieses Empfangskomitee schon solange zurück halten.
Ein leises Platschen informierte ihn, dass der andere sich ins Wasser begeben hatte. Die Hohe Warte erwartete bereits den Ansturm...
21.11.2003, 20:22 #13
Krieger-BP
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Ein Brunnen Adanos also. Krieger sah dem Werk skeptisch entgegen, wusste nichts so recht was anzufangen damit. Doch der Andere schien es, lies sich einfach hineinfallen.
Krieger zog die Mundwinkel nach unten. „Wie ekelhaft!“, und sah sich vorahnend um. An Fallen fehlte es hier in den alten verfallenen Gemäuern sicherlich nicht. Wer weis, was der Brunnen für einen Mechanismuss oder gar Zauber auslösen würde.
Um so erstaunter sah der Templer auf den vollkommen unversehrt hinauskriechenden Anderen, dessen Wunden sich in Luft aufgelöst hatten.
Schlagartig wurde ihm einges Bewusst. Adanos gab Heilung an jeden, ohne dafür etwas haben zu wollen, war er doch der Gott des Gleichgewichts, oder besser ein Vollidiot. Mit schnellen Schritten schwang auch Krieger sich ins kalte Nass und kam nach einer Weile wieder frisch und munter heraus. Seltsam gelber Nebel kreuselte sich über den abgenutzen Steinboden, hüllte des Anderen gespannte Waden fasst vollständig ein.
GESPANNT?!
Krieger sah auf und merkte, dass sich wieder der Stein bewegte. Sich der Gefahr bewusst seiend rief er schnell „Lass sie!“, im befehlenden Ton und sprintete auf den Eingang zu, durch den sie erst hineingekommen waren. Hatte der Andere gar nicht bemerkt, dass sich da ein Fels vor die Tür schob?
In windeseile lief Krieger zur Tür, retette sich mit einem Hechtsprung aus dem Raum, der Andere hinter her, zog im letzten Moment seinen Fuß aus dem Spalt, der noch geblieben war.
Mit einem krachen liefen die Steinstatuen nun gegen den verschlossenen Eingang.
„Fass am besten nichts mehr an, was nach Adanos riecht!“, schlug Krieger vor und richtete sich wieder auf, den Dreck von den Schultern klopfend.
Sein Kopf ruckte herum. Wo konnten sie noch suchen? Gab es denn keine Anweisungen von IHM mehr?
...
21.11.2003, 20:59 #14
RhS_Artifex
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Das war wirklich knapp geworden. Jedoch hatte die Sache auch ihr Gutes, denn nun waren die beiden besessenen Templer wieder topfit und auskuriert, was sie auch dazu brachte mit frischem Elan den Tempel weiterhin zu erkunden, denn schliesslich musste es irgendwann mal zu IHM gehen, damit sie IHN befreien konnten, jedoch gab es von IHM keinerlei Hilfe und die Stimme in seinem Kopf war nun vollends verstummt.
Die Stimme ... irgendwie war ihm unwohl bei der Stimme, denn er hatte das Gefühl, dass sie eindeutig nicht zu IHM gehörte, sondern zu einer anderen Wesenheit, die sicherlich nicht so mächtig war wie ER selbst. Kammer um Kammer durchsuchten die Besessenen, wobei sie immer wieder auf kleine Trupps von Riesenratten, oder ein oder zwei Steinwächter stiessen.
Die "kleine" Wanderung zog sich hin, jedoch erlaubten sie sich keine Pausen, denn die Mission hatte oberste Priorität und es würde IHM eindeutig nicht gefallen, wenn sie zu lange herumtrödelten. Jedoch hatte er das Gefühl, als ob er sich im Kreise bewegen würde, denn ein jeder Raum in diesen Gewölben sah aus wie der andere, nirgends gab es eine Möglichkeit diese untereinander zu unterscheiden.
Dazu kamen auch noch die ganzen ermüdenden Kämpfe, die ihr Übriges taten und so kam es, dass er keuchend neben dem anderen stand. Sie hatten gerade zwei dieser steinernen Wesen zerlegt und vermochten es kaum noch ihre Waffen hochzuhalten. Ihm fiel die Hohe Warte beinahe aus den Händen und er krächzte:
"Lass uns eine Pause einlegen."
Der andere nickte, er war genauso erschöpft und liess sich auf den Boden nieder. Er selbst jedoch liess sich an der Wand nieder und lehnte sich erschöpft gegen diese.

Es vergingen einige Momente, als urplötzlich ein helles Klicken durch den Raum tönte. Erschrocken sprangen die beiden Besessenen auf und blickten mit abwehrbereit erhobenen Waffen gehetzt um sich. Was ging hier jetzt vor ?
21.11.2003, 21:42 #15
Krieger-BP
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Erschrocken taumelte Krieger zurück, spannte seinen Bogen und richtete diesen auf den dunklen Gang der freigelegt worden war. Sein Herzschlag entfachte sich zu einem Feuerwerk, während die Pfeilspitze eine Elle vor seiner Nase heftig zitterte.
War das wieder eine dieser inbrünstigen Fallen, die ihnen nach den Leben trachtete?
Nichts geschah.
Entschloßen ließ der Templer seinen Bogen sinken und spannte ihn sich wieder über den Rücken, der Pfeil kam zurück in den Köcher. „Wir müßen da rein.“, sprach er kurz angebunden und schritt schliesslich auf die Öffnung zu. Keine zwei Sekunden später hatte ihn die Dunkelheit verschluckt und kein Laut hallte mehr.
Der Andere stand noch eine Weile da, folgte Krieger dann doch uns ließ sich mit ins Dunkle fallen.
...
Mit wahnsinniger Geschwindigkeit rutschten sie den glatten Gang hinunter, sahen nicht wo es hinging, denn von einer freien Sicht war gar nicht zu sprechen. Volle Dunkelheit nahm sie ein und plötzlich sakte der Boden unter Krieger hinweg. Reflexartig packte er eine Art Seil und schnappte nach des Anderen Hand. Das Seil schwang und Krieger drohte zu zerreisen unter dem Gewicht, doch mit einem waghalsigen Manöver landeten sie schliesslich auf einer Plattform und waren den Stacheln unter ihnen entkommen.
Krieger atmete deutlich hörbar auf, wandte sich dann doch entschlossen der steinernen Türe vor ihm zu. „Lass uns rein gehen.“
21.11.2003, 22:07 #16
RhS_Artifex
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Das steinerne Portal vor dem die beiden Besessenen standen, ragte düster wie eine Mauer einer Trutzburg vor den unwillkommenen Eindringlingen, die sich bis dorthin durch ein wahrhaftes Labyrinth, das mit Fallen und sonstigem tödlichem Schnickschnack geradezu gespickt war, durchgearbeitet hatten, in die Luft.
Mächtige Runen waren in dem Portal eingearbeitet und ein besonderes Gefühl erfüllte die wahnsinnigen Hohen Templer. Sie wussten, sie standen nun vor dem letzten Hindernis zu ihrem Herrn. Artifex, der sich an diesen Namen nicht mehr erinnerte, trat vor und drückte seine Hand gegen den abweisend aussehenden Stein, so als ob er diesen zwingen wollte den Weg freizumachen.
Hell flammten die in den Stein eingearbeiteten Runen auf, während leichter Rauch unter der Handfläche des Hohen Templers kräuselte. Das Portal wurde heiss, doch er riss sich zusammen und presste weiterhin seine ganze Handfläche auf den Stein, bis er dann das Gefühl hatte, dass der Stein nachgab und seine Hand in ihm versank. Geistesgegenwärtig ergriff der andere seine noch freie Hand und er zerrte die beiden durch den Stein.
Auf der anderen Seite verharrten die Sumpfler ehrfürchtig, denn hier war die Präsenz ihres Meisters überdeutlich, doch etwas ...fehlte. Auf den ersten Blick sahen die beiden nichts als Dunkelheit, die sich aber schnell verflüchtigte, als er die Lichtrune hervorholte und geistesabwesend einen Lichtball beschwor.
Das Licht des Balls gab den Blick auf ein riesenhaftes steinernes Portal, das nahezu zur Gänze eine Wand der Kaverne, in der sich die Besessenen befanden ausfüllte.

Einem plötzlichem Impuls nachgebend, scherten sich die Hohen Templer nicht mehr um ihre Umgebung, sondern warfen sich auf die Knie und setzten zu einem seltsamen Gesang an. Die Worte, die ihnen über die Lippen kamen, schienen nicht die ihren zu sein, ebenso schienen es nicht ihre Stimmen zu sein, die sie formten, denn die Laute, die ihnen über die Lippen kamen, waren nicht für die menschliche Kehle gedacht.
Immer wieder und wieder wiederholten die besessenen Hohen Templer den seltsamen Gesang und der Boden der Kaverne erzitterte leicht, während in der Mitte des steinernen Portals ein schwacher Lichtfunke langsam, aber stetig anwuchs...
21.11.2003, 23:15 #17
Der Erzdämon
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Langsam kräuselte der grünliche Glaubensnebel von den beiden Templer auf das Portal zu, umschlung das kreisrunde, aus magischen Stein bestehende, Objekt und drang in die fein eingravierten Ornamente ein, die nun leicht zu glimmen Begannen. Schreckliche Szenen waren zu sehen. Menschen, die des Todes nahe waren, und ihn sich wohl so sehnlichst gewünscht hatten und über allen ... DER ERZDÄMON

Mit einer blauen Explosion wabberte magisches Gewebe in dem kreisrunden Stein, warf unregelmäsige Wellen in den Raum und fing an sich an einer Stelle zu spallten. Ein knochenartiges Bein trat hervor, so weis war es und wirkte, als gehöre es einer Spinne.
Die Präsenz des Bösen schoß durch den Raum, brachte die Herzen der beiden Templer zum Beben, stimmulierte sie vollends und lies ihren Glauben an den Erzdämonen erstarken.
Der massige Körper bewegte sich nun aus dem Portal, suchte sich seinen Platz auf einer Art erhötes Plateau. Seine nach Gift aussehenden grünen Augen spähten nach den beiden Dienern, die so voller Elan ihm entgegenbeteten. So war es gut ... so wollte er es.

Ein tiefes Grummel ging durch den Raum, lies die Wände erzittern. Dann teilte der Erzdämon in seiner übermächtigen Sprache seinen beiden Diener seine Befehl mit. Er wollte da Anfangen wo er aufgehört hatte.
Heute diese zwei Gestallten, Morgen das ganze Sumpflager, Dann die ganze stinkende Menschheit. Alle sollten sie unter seinem Willen Leben und Leiden und es würde keine Ausnahmen geben. Er war der Herrscher und wird es auf Ewigkeiten bleiben!

Er hatte seinen Pfad wieder gefunden. Tot und Elend würden diesen Säumen, Blut würde der rote Teppich sein und am Ende würde sein Thron stehen.
22.11.2003, 09:00 #18
RhS_Artifex
Beiträge: 1.331

Der Körper des Hohen Templers erzitterte leicht, als sein Meister dann endlich vor ihnen aus dem Portal trat. In all seiner Pracht offenbarte sich ihr Meister ihnen und er konnte sich nur noch hilflos winden und weiterbeten, während eine ihm schier unermessliche erscheinende Ekstase die beiden wahnsinnigen Templer erfüllte.
- *Eure Mühen sind zur Kenntnis genommen worden, und ihr sollt Eure Belohnung erhalten !*
Die Stimme dröhnte wie ein Vorschlaghammer in den Köpfen der besessenen Templer, doch man konnte IHM nicht ansehen, ob er auch nur einen Laut hervorgebracht hatte, denn ER stand so unbeweglich wie eine steinerne Statue da und hielt SEINE Augen auf sie, seine unterwürfigsten Würmer, gerichtet und schien ihnen in ihr Innerstes zu blicken. Er wusste nicht wieso er sich so euphorisch fühlte. Vielleicht war es ja wegen der Rückkehr ihres Meisters, und welche Rolle er und der andere in dieser Angelegenheit gespielt haben.
Er wusste es einfach nicht warum ihn die Anwesenheit seines Meisters ihn so ausfüllte, seiner Seele Frieden bescherte, doch er zerbrach sich nicht den Kopf darüber, denn es war nicht an ihm dies zu tun. Seine Aufgabe bestand nur darin IHM zu gehorchen und gewissenhaft auszuführen was ER verlangte.
Die Sekunden verronnen zu Minuten, welche wiederum zu Stunden zerflossen, bis dann sich Etwas in der Kaverne änderte. Man konnte es nicht genau ergreifen, doch die Macht des Meisters, die zuvor auch sehr gross war, schien sich verdoppelt zu haben, denn die Präsenz der Macht erschien ihm immer stickiger und er musste sich schon fast zwingen tief ein und auszuatmen.
Dem anderen ging es anscheinend auch so, denn auch er keuchte schon schwer, während sie auf die Befehle ihres Meisters warteten...
23.11.2003, 09:03 #19
Der Erzdämon
Beiträge: 9

Lange Zeit begutachtete er die zwei Hohen Templer, das Paar, dem er seine Befreiung verdankte, wenn auch er es niemals zugeben würde. Aber, was bedeutete Zeit für ein Wesen wie ihm schon ? Was für ihn nur wie ein Augenzucken war, war für die Menschheit dabei sicherlich schon ein Jahr. Er drang mit seinem Blick in die beiden Besessenen, von ihm besessenen ein und ergründete ihr innerstes, wenn auch es für ihn ohne Belang war. Er ergötzte sich einfach daran, wie kleinlich der menschliche Geist doch war und dass er in Lage war tief in diesen vorzustossen.

Es war doch geradezu amüsierend, wie leicht er diese niedrigen Kreaturen glauben machen konnte, dass er der Schläfer sei, einfach nur noch köstlich war das. Wie leichtgläubig diese Würmer doch waren ! Doch sie waren auf ihre Art doch recht nützlich, vor allem, wenn es darum ging Tod und Verderben in der Welt zu säen, denn dies war etwas, was sie sowieso seit Urzeiten machten und sich darin auch noch perfektionierten !

Für seinen Namen..., ja das sollten sie tun und der Rest, der ihn damals angebetet hatte, sollte dies ebenso tun, wenn die Zeit gekommen war.
So denn, tapfre Streiter meines Namens, tretet vor und empfangt euren Segen., befahl er ihnen dann und sie gehorchten. Traten einen Schritt vor und knieten nieder, wobei sie zu Boden blickten. Er streckte eine Klaue nach einem von ihnen aus und berührte ihn leicht an einem Punkt auf seinem Rücken, der sich zwischen den Schulterblättern befand und murmelte dabei kurz einige Worte in einer den Menschen unbekannten Sprache, bevor er die Klaue wieder zurückzog und diesselbe Prozedur beim anderen wiederholte.

Erhebt euch meine Diener. Von nun an sollt ihr als die Suchenden bekannt sein und Tod und Verderben in Khorinis säen. Kämpft in meinem Namen und steht ein für meine Macht. Gewährt keine Gnade, denn Euch wird sie ebensowenig gewährt werden, seid schnell und doch tödlich, ohne zu pompös zu sein. Geht in meinem Namen !!!

Er murmelte noch einen Zauber, der sie in dunkle Roben einkleidete und ihre Gesichter mit furchteinflössenden Masken verdeckte, bevor er sie dann mit einem anderen Zauber wieder nach draussen beförderte, während er hier verbleiben würde und ihnen zuschauen würde. Ja, es gefiel ihm, wie leicht doch die Menschen zu manipulieren waren.

Ein finsteres, unmenschliches Lachen liess die Kaverne erzittern...
23.11.2003, 22:33 #20
Krieger-BP
Beiträge: 1.145

Kriegers Herz füllte sich mit stolz, als er die Robe überreicht bekommen hatte und die wunderbare Maske. Er würde seinen Meister auf diese Weise representieren können wie kein Anderer, normal Sterblicher es konnte. Nur die gesegneten Streiter des Schläfers könnten sich damit Rühmen, sich einen Teil der Macht greifen und vielleicht würde man bald ein Teil des Schläfers werden. Es war ... fantastisch.
Ebenso fantastisch entpuppte sich das Gefühl, als der Meister seine Magie wirken ließ und den Anderen, sowie Krieger selbst wieder aus der heiligen Städte teleportierte. Ein lautes wohltuendes und doch unnatürliches Zischen verließ Kriegers Lippen. Es tat so gut und dieses Gefühl würde er auch Anderen bringen. Der Raum löste sich in einen Schleier aus Schwarz und wurde plöztlich zu dem Vorplatz, an dem sie vor ein paar Tagen gegen die steinernen Kämpfer gekämpft hatten.

Doch wirkte alles plötzlich anders. Ein roter Schleier lag über der Umgebung oder nein, er lag auf Kriegers Sicht. Er umgab ihn, diese Aura der wohltuenden Macht und diese Macht würde er bald nutzen, denn es war der Wille des Meisters. Er musste dem Anderen nicht sagen, dass sie aufbrechen sollten. Es wartete die ganze Menschheit auf die Erlösung. Die Maske über Kriegers Gesicht verzog sich etwas. „Diese dreckigen Menschen! Bald werden sie alle schmoren!“
Der Andere zischte einwilligend und im nächsten Moment bewegten sich zwei Schatten durch den Sumpf. Lautlos, Willenstark und mit klarem Ziel ... töten!
13.12.2003, 21:41 #21
Der Erzdämon
Beiträge: 9

Träge bewegte er seinen Körper ein wenig, ansonsten war nicht viel los in der Kaverne, während sich die Sache ausserhalb des Tempels prächtig entwickelte. Seine Diener säten Tod und Verderbnis, während die anderen Würmer nichts kapierte und auch sonst keine Idee davon hatten, dass ER sich nun einmal mehr unter ihnen bewegte.

Amüsant ! Wirklich amüsant war es doch dem ganzen Treiben da draussen zu folgen und ein böses Lachen erfüllte die Kammer. Sorgen machte er sich nicht, denn sein Plan war doch unfehlbar und der andere, der wahre Schläfer konnte aus seiner Lage auch nicht viel an den Geschehnissen ändern. Zufrieden grummelte er, bevor er seinen Körper einmal mehr bewegte...
18.12.2003, 21:55 #22
Der Erzdämon
Beiträge: 9

Was war das? Menschlinge betraten den Tempel, das konnte nicht sein. Erbärmliche Menschen, die sie versuchten ihren Gott zu retten. Nicht mehr als kleine Schmeißfliegen, die zerquetscht werden müssen. Die anderen Dummköpfe die glaubten er, der Erzdämon, sei ihr Gott, waren genauso erbärmlich. Zwei hatte er beauftragt, diese anderen widerlichen Wichte aufzuhalten. Nicht einmal dazu waren sie in der Lage. Leiden würden sie dafür, unendliche Qualen erleiden.
Aber ersteinmal mussten diese anderen aufgehalten werden.
Kommt meine Diener und helft eurem Meister! Haltet diese Ungläubigen auf, sie stehen uns im Weg!
Aber warum sich aufregen? Die kleinen Menschen hatten eh keine Chance.
Der Dämon amüsierte sich köstlich. Diese jämmerlichen Versuche ihn aufzuhalten waren einfach zu komisch, als dass man sich nicht über sie lustig machen konnte.


Veilyn
19.12.2003, 14:23 #23
Carras
Beiträge: 1.377

Carras und Tala´s Vormarsch wurde abrupt unterbrochen. Sie waren kaum in den Komplex hinein gesprintet da entdeckte er einige verletzte Novizen die ihn ansprachen.

>> Carras! Du lebst! <<
>> Das weiß ich auch! << antwortete Carras trotzig und zugleich belustigt.
Dann aber verschwand das grinsen sofort aus seinem Gesicht und sein Mund öffnete sich wieder: >> Was macht ihr eigentlich hier draussen? Was ist passiert? <<

Die Novizen starrten sich an und wanten sich dann an Carras : >> Lange Geschichte, ich weiß nicht wie es denn anderen geht. Aber das findest du schon raus <<
Carras schmunzelte , er hatte keine Zeit hier ein Kafeekränzchen mit verletzten Novizen zu führen.
>> Wenn ihr nicht alle zu schwer verletzt seit geht hinter den Baümen in Deckung , es könnte gut sein das hier bald einige Leute wie Krieger oder Cathal auftauchen <<

Die Novizennickten und humpelten davon. Carras allerdings schüttelte den Kopf und ranntze mit Tala weiter in den Tempel hinein. Das ganze hiererinnerte ihn an irgend ein Gebaüde in dem er schonmal war, aber welches genau das war , wusste Carras nicht mehr.

Nach wenigen Ecken in den spärlich beleuchtenden Steingängen entdeckte er die Novizen. Die die ganz hinten gelaufen warern drehten sich rum und schwenkten hektisch mit den Armen: >> Es ist Carras! Er lebt! <<

Wollten die ihn verarschen? Wenn er nicht leben würde wäre er wohl kaum hier!
Er grüßte sie kurz und machte sich auf sie Suche nach demjenigen der momentan den Befehl hatte. Wahrscheinlich war das Kitiara....
19.12.2003, 14:35 #24
Veilyn
Beiträge: 644

Die dunkle Schar war nun schon sehr lange in diesem kalten Gemäuer. So gut wie jeder Novize hatte eine Fackel entzündet, da es in diesem Ding aus Stein und Tod kein bisschen natürliches Licht gab. Kalt und feucht war es hier auch und an den Wänden wucherten ab und an kleinere Pflanzen und Pilze.
"Urk! Widerlich, einfach widerlich!" Ging es Veilyn durch den Kopf, als er an einem Spinnennetz vorbeiging, in dem eine fette Spinne sass und sie mit ihren vielen Augen anglotzte. Ein grosser Ekel und eine nicht zu verachtende Antipathie gegen diesen Ort bildete sich in Veilyn, als sie immer wieder durch verfschiedene Gänge gingen, und die Spinnen mit jedem mal grösser wurden. "Bin froh wenn ich hier raus bin." Dachte er sich.

Auf einmal begannen die Novizen hinter ihm zu rufen. Irgendwas von wegen Carras oder so. "Carras? Lebt er also doch noch!" Dachte sich Veilyn und drehte sich um. Er sah, wie Carras sich zwischen den Novizen durch zwengte, da die Gänge zu eng waren, um mehr als 2 bis 3 Mann Platz zu bieten.
Carras zwang sich nun auch an Veilyn vorbei, und schien nach irgendetwas oder irgendjemanden zu suchen. "Hey Carras, suchst du jemand Bestimmten?" Fragte er. "Weist du wo die Baalin ist? Ich muss mit ihr reden." "Meinst du Kitiara? Nun..." Veilyn stockte und schluckte den Speichel der sich in seinem Mund gebildet hatte herunter. "Nun sie... Sie ist nicht mehr bei uns. Als wir auf dem Weg hier her waren, wurden wir von so einer komischen, matschigen Gestalt angegriffen. Kitiara schickte uns fort. Wir sollten flüchten. Nachtigaller und sie kämpfen seither gegen ES."
19.12.2003, 16:57 #25
Carras
Beiträge: 1.377

>> WAS? << schrie Carras los. >> Wo sind sie?! <<
Wieso hatte Carras sie auf seinem Weg hierher nicht gesehen , aber jetzt beruhigte er sich wieder.
Kitiara war eine Baalin und Nachtigaller wusste auch wie man zuhaut. Die kriegen dieses Ding schon klein , was immer es war.

>> Weiß nicht , als der Kampf begann waren die beiden nicht weit entfernt vom Tempel entfernt. Ich weiß nicht wo sie jetzt sind...... <<
>> Schon ok... habt ihr schon irgendwas rausgefunden? Und wer hat jetzt eigentlich das Kommando? << antwortete Carras leicht genervt.
Kaum war er nicht hier schon schwebten beinahe alle in Lebensgefahr. War ja großartig.
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