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> Rollenspiel [GM] Adanos Vermächtnis |
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26.11.2003, 22:37 | #1 | |||||||
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[GM] Adanos Vermächtnis
Adanos Vermächtnis Fluch der Ahnen oder Fluch der Ozeane Chapter One: The Beginning (deut. Titel: Der Anfang vom Ende) Unheilvolle Verheißungen, ziehen wie dunkle Wolken über das Land, des Propheten Weissagung, wie ein Schatten über seiner rechten Hand, bedrohlich Einzug hält, zu Vernichten unsere Welt. |
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26.11.2003, 22:48 | #2 | |||||||
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Finsternis. Unheilvolle Verheißungen, wie einer unaufhaltsame Welle, geschickt und entflohen aus seinen Fängen seines Schöpfers Beliars und seinem Höllenreich, so überzog die dunkle Wolkenmasse wie ein schwarzes Seidentuch den hellen blauen Himmel, um jegliches Licht der Feuerkugel Innos aufzusaugen und es im Wolkenmantel ersticken zu lassen. In der Begierde jeden Flecken in der tiefen Schwärze einzudecken, so dichteten sich die schwarzen Nebelfäden, entnahmen das letzte Tageslicht, um die Insel in vollkommene Dunkelheit einzuhüllen, wie ein mächtiger Zauber, welcher das Licht Innos gefangen nehmen sollte. Indem sich entfesselnden Zorn, der über das Land wüten sollte, so sprengten die Sturmboten ihre fesselnden Ketten, wutentbrannt und vom Hassgefühl überwältigt, in ihrer Raserei, ihren Teil zu leisten. Heftige Windstürme zogen über Stock und Stein, rissen alles mit was nicht fest am Boden haftete, spielten mit den abgefallen Laubblättern im Walde, ließen Fenster der Menschen zerbrechen und wirbelten auf den Feldern der Bauern. So riss sich der Regen nieder und ergoss sich fast in seiner Flut, beeinflusst von dem Gefühle seiner Mitstreiter und lies so die Menschen erneut Zeuge seiner unendlichen Zeichen des Wassers werden, welche hart in einem heftigen Strom auf dem Boden und Gemäuer zerschellten. Gleißende Blitze schossen aus den dunklen Massen hervor und ein ohrenbetäubendes Grollen, wie eine Donnerstimme aus der Tiefen Hölle zog über die Köpfe aller Lebenden hinweg: Ein Sturm. Und im Angesicht des Unwetters zogen unbemerkt die Nebel über das stille Meer hinweg, zurück, zurück nach Ithuria – dem Tempel Adanos. |
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26.11.2003, 22:50 | #3 | |||||||
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[Kastell, Xalvina]
„So ein Scheißwetter aber auch.“ Ein lautes Fluchen entglitt einer weiblichen Stimme, welche sich klangvoll in den weiten des finsteren Korridors verflüchtigte und nur noch in einem schallenden Echo geräuschsvoll zu ihr zurückkehrte und dann verhallte. Mit schnellem Schrittes so lief die Pendlerin der Welten hastig über den dunkelroten alten und fast vor sich hin modernden Läufer, welcher sich unweigerlich über den schachbrettartigen Boden, den Spiel und Anordnung von schwarzen und weißen Steinplatten, durch den Gang zog und in der Ferne der zwielichtigen Dunkelheit verschwand. Dumpf klangen ihre Laufschritte während des Vorrangehens, der schwarze Kapuzenmantel über ihre Magierrobe der dunklen Künste gezogen, welcher ihren zerbrechlichen makellosen Körper in seinen schwarzen Stoffen einhüllte und damit ihre eigentlichen zarten Bewegungen unter dem Gewand versteckte. Draußen wütete der Sturm als seien die Götter selbst über das Tun der Menschheit erzürnt; unaufhaltsam schlug der jähzornige Wind heulend und rasselnd gegen die Fenster, worauf in trauriger Weise immer wieder nacheinander ein oder anderes schönes Fensterglas zersplitterte und der Luftzug weiter in Klagelauten die Korridore entlang flog. Xalvina hatte schon mehrere heftige Stürme miterlebt, doch keiner war bisher so Ungetüm gewesen, als das wilde ungezügelte Unwetter, welches Außerhalb des Kastells wütete und nicht nachlassen wollte. Das der Windsturm auch noch in Betracht zog, manche Fenster in Mitleidenschaft zu ziehen, war natürlich nicht gerade zu beglückwünschen. Ein neuer Blitz schlug aus dem Himmel empor hinunter auf die Erde nieder ins Tal. Ein Groll von einem bösartigen Donner erfolgte nach dem anderen. Ein weiterer Blitz, hell leuchtend und erschreckend, dessen Licht immer wieder den Gang, welchen die Dämonenbeschwörerin gerade eilig und hastet entlanglief, erhellte und das goldene Ornament in diesem gespenstischen Licht funkeln lies. Immer wieder hörte man ein neues Poltern aus den Gemäuern, der Regen prasselte unaufhaltsam draußen auf den Boden her nieder und selbst das sonstige mediterrane Klima, wofür das Kastell Berüchtigterweise bekannt war, schien in diesem Unwetter und Gewitter zu verblassen. In ihrer Hektik getrieben, erreichte die Magierin ihr Ziel, die Bibliothek doch schon weitern konnte sie ein lautes Getöse von Innen vernehmen, das gegen die großen mächtigen und schweren Holztüren schlug und schlug. Doch die schwarze Fee hatte keine Wahl, sie musste in die Bibliothek, sie musste ihr geheimnisvolles schweres Buch holen, welches sie dort liegen ließ, damals mit den Gedanken, dass in der Bibliothek wäre sicher gewesen. Doch nun schien sich ihr eigentlich wohlwollender Gedanke in Luft aufzulösen, und von einem schützendem Ort konnte sie nun auf keinen Fall mehr sprechen. Sie hoffte dass dieser wilde Wind bald nachlassen würde, der sich immer wieder ins Kastell bohrte um in seiner Tobsucht alles niederzureißen, was nicht Nigelnagelfest war. Doch auch als sie die Türen mit hoher Kraftanstrengung öffnete, da der Wind von innen gegen die Tür presste, erblickte sie ein Teufelswerks des Sturmes, denn gleich erfasste sie eine ernorme Kraft, die sie glatt zu Boden reißen wollte und sie sich nur noch gerade an einem Bücherregal festhalten konnte. Die Scheiben der wenigen Fenster waren hier alle zertrümmert und der Wind hatte freien Durchzug, und nun verschlimmerte sich alles durch die offene Türe, die die Dämonenbeschwörerin geöffnet hatte. So hatte der Sturm bereits, alle Kerzen und Lampen vom Tisch weggefegt, ein paar Stühle wurden umgerissen und die Bilder von den Wänden genommen. Überall wirbelte Pergamentpapier, Bücher waren bereits aus den vordersten Regalen gerissen und selbst die Dämonen des finsteren Kastells hatten große Mühe, den Wind auf irgendeine Weise aufzuhalten. Xalvinas Haar flatterte im zerrendem Winde in alle Richtungen, ihr Mantel flackerte in den Bewegungen des Windes schnell auf und ab und in dem ganzen Chaos hatte die Magierin Probleme überhaupt etwas zu sehen, sodass sie schützend eine Hand vor ihr Gesicht hielt, hilflos und auf der Suche nach ihrem Buch, das irgendwo hier sein musste. Aber auch hier hatte der Wind kein Erbarmen gelassen, denn ihr Wälzer lag bereits aufgeschlagen auf dem Boden. Allerdings schien die Fee Glück zu haben, denn es lag griffbereit in ihrer Nähe, sodass sie mit einem Geschickten Handgriff das alte Ding mit dem zerfetzten Ledereinband und den silbernen Schlangen in ihren Besitz bringen konnte, ohne von einem umher fliegenden Gegenstand getroffen zu werden. So verlies Xalvina auch bückend wieder die Bibliothek und war fast erleichtert als sie die immer wieder schlagenden Holztüren erreichte, jedoch von ihnen erwischt wurde und zunächst zurück auf den Boden fiel. Umso schwerer würde es werden, die Türen wieder zu schließen, doch in Beliars Namen schienen die Dämonen dieses menschlichen Problems zu beseitigen und alles was die Dämonenbeschwörerin noch sah, war ein heftiger lauter Schlag der Holztüren, sodass der Durchzug des Windes in diesem Ausmaße vorbei war und ihre Haare als auch ihr Mantel und Robe wieder – und etwas zerzaust in ihre Ursprungsform herunter sanken. Verblüfft starrte sie nur auf ihr Buch, doch ihr blieb keine Verschnaufpause... |
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26.11.2003, 22:51 | #4 | |||||||
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In der Ferne, weit draußen außerhalb des Kastells und im Freien in den Fängen des Sturmes, während die Gräser und Bäume sich dem heulendem Wind nachgaben, das alte Laub bereits in den Luftzügen umherflatterte und die wilden Tiere ängstlich bereits fliehend in ihre Höhlen oder Bau zurückzogen, so schien ein schwarzer Schatten unbekümmert den durchnässten mit großen Schlammpfützen übersäter Trampelpfad des Waldes vorbeizuziehen. Unbekümmert von dem Sturm, so schritt ein seltsames Wesen langsam in seiner inneren Ruhe und eigenen Zeit Schritt für Schritt weiter voran, während das Blattlaub über es hinweg zog und so sehr der Wind auch heulen mochte, brachte er den eisernen Rhythmus des Schattens nicht durcheinander. Während alle andere Lebewesen sich in seine Häuser verflüchtigten, so ging es voran, als schien es den Sturm zu kennen, welchen diesen begleitete, fast wie ein Verbündeter den es schon kannte. Aus den schützenden Bäumen hervor trat ein seltsamer Wanderer, eingehüllt in einem schwarzbraunen Talar, schwer hängend, durchnässt und doch vom Winde flatternd, die Kapuze tief im Gesicht, unheimlich wie ein Geist einen schweren Lastkarren mit seltsamsten Gepäck ziehend, willig mit seiner eigenen Kraft den steilen Weg in der Dunkelheit hoch zu den finsteren Gemäuern der Schwarzmagier samt seiner Last emporzusteigen. Ungestört oder Beeinflusst vom Sturm so zog er den knarrenden quetschenden Holzwagen, an dem die vielen Glocken und kleinen Klingeln nur Raschelten, unaufhaltsam in seinem Schritttempo hoch zu den eisernen Toren des Kastells, wo die hängenden Skelette ihre Kommentare entsandten doch diesmal schienen sie stumm zu sein. Und so schien sich das seltsame mächtige Tor mit den Drachenköpfen und den Runenzeichen sich trotz des Unwetters lautlos zu öffnen, durch welches der Wanderer verschwand… |
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26.11.2003, 22:58 | #5 | |||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
[Kastell, Xalvina]
Etwas mitgenommen und leicht ermüdet so hatte die Fee bisweilen ihr Buch aus den Fängen des tobsüchtigen Windes entrissen und hatte sich Atem ringend gleich an die Wand draußen im Korridor angelehnt um zu Verschnaufen. Ihre ganzen Haare waren durch das kurze stürmische Erlebnis in der Bibliothek durcheinander, auch ihr Mantel war ein wenig mitgenommen worden, den sie daher wieder zurecht streifte und insgesamt hatte es enorme Kraft gekostet, das Buch wieder in schützender Sicherheit gebracht zu haben. Jetzt musste sie sich zumindest keine Sorgen mehr machen, zumindest was den Wälzer anging, welches sie wieder fest im Klammergriff an die Brust gepresst hatte. Doch der Sturm wütete immer noch draußen und in der Bibliothek weiter, was ihr immer noch Unannehmlichkeiten bereitete. Doch sie brauchte neue Stärkung, ihr Körper fühlte sich ausgelaugt und schwach und ihr Geist schien übermüdet zu sein. Vielleicht wäre es besser gewesen sich schlafen zu legen, doch in der Unruhe und dem Krach, der überall durch das Unwetter herrschte, schloss sie dieses gleich aus. Aber der Sturm war eigentlich kein Argument gewesen, sie hätte es ohnehin nicht getan, da es nur Zeitverschwendung war, sich ständig wieder hinzulegen, wobei sie sich später auch nicht besser fühlte als vorher. Sie fühlte sich ständig ein wenig mitgenommen und kraftlos, ihre Gesundheit lies zu wünschen übrig und obwohl sie nie krank wurde, schien sie meinst doch blass zu sein. Stattdessen nun in ihr Gemach zurück zu kehren und dich auf dem großen Bett ihrem Körper den Schlaf zu gönnen, begab sie sich zwar schnell – jedoch nicht mehr allzu hastig – zurück in Richtung Küche, wo sie sich vom dem Küchendämonen, was sie auch gemeinhin als Küchenkrokodil bezeichnete, da es eine seltsame Krokodilschnauze besaß, etwas zu Essen wünschen wollte. Ihr Magen sehnte sich bereits nach einer warmen Suppe und saftigem Fleisch, und ihr Körper schien die Dämonenbeschwörerin bereits dazu zu zwingen, so wollte sie gerade die große und weit ausgedehnte Eingangshalle des immerhin schützenden Kastells betreten, als sie plötzlich etwas ganz anderem Unerwartetem entgegen trat. Denn in jenen Moment als sie in der Ferne in Richtung des Kastelltores ein seltsames Geräusch vernahm und es sich tatsächlich langsam öffnete, so erloschen in einem weiteren einschlagendem Blitz für nur wenige Sekunden das magische Licht der Fackeln sodass die Eingangshalle vollkommen im Dunklen stand. Wieder vernahm die Fee einen eisigen Lufthauch, der fast wie einer Berührung glich und um ihren Mantel und Körper streifte. Das plötzliche Verlöschen des magischen Lichts beunruhigte die Fee, sodass sie ein paar Schritte zurücktrat, misstrauisch dem seltsamen Phänomen. Ein Dumpfer Knall. Die Pendlerin konnte sich vorstellen, dass es sich um das Kastelltor handeln musste, welches sich wohl gerade wieder verschlossen hatte, denn plötzlich erschien wieder das vermisste Licht, welches gerade vorhin einfach ohne Grund erloschen war. Wie konnte dies sein? Ein magisches Feuer erlosch doch nicht einfach so plötzlich und dann gleich nicht alle Fackeln des Saales. Das ganze schien sehr seltsam zu sein, unverständlich und vielleicht grenzte es schon an Unheimlichkeit. Zwar schien die Fee ihre Gefühle und ihre Empfindungen gut durch ihre eiserne Maske einer immer gleich bleibenden kalten ausdruckslosen Mimik zu verbergen, doch was sie da erblickte, schien sie doch ein wenig zu erstaunen. Ein seltsamer Wanderer trat aus dem Dunklen hervor, einen kleinen Wagen zerrend. Sein langer schwarzbräunlicher Mantel war durchnässt, die Kapuze hang ihm tief im Gesicht und er wirkte verkommen und arm. Doch gleichzeitig besaß er eine seltsame mysteriöse Aura, die ihn erschreckend machte und sein Auftauchen zu dieser Stunde in dem Unwetter war höchst ungewöhnlich. Nur kurz musterte die Magierin den Wanderer, der willkürlich auf sie zutrat, bevor sie ihn mit ihrer eisigen Stimme ansprach, fragend was er hier wollte. „Wer seid ihr? Dies ist das Kastell der Schwarzmagier und der Dämonenbeschwörer. Was ist euer Begehr, wenn ihr schon diese finsteren Hallen Beliars aufsucht?“ |
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26.11.2003, 22:58 | #6 | |||||||
Alter Händler Beiträge: 16 |
Der fremde Wanderer hatte seinen klimpernden Wagen, welche er den ganzen schweren Weg durch das Gestrüpp und Dornengewächs, die den steilen kargen Weg hoch zum Kastell bewucherten, ohne eines einziges Fluchens über das Wetter stillschweigend zog, nun stehen lassen. Immer noch perlten feine Wassertropfen von dem durchnässten Mantel herab, vermischten sich mit anderen Wassertröpfchen zu kleinen Wassergüssen, welche von der Kapuze als auch an den Enden des bereits dreckigen Mantels herabrieselte oder tropfte; sein Gesicht war immer noch von der Kapuze verdeckt, doch aus dieser schien ein seltsamer kalter Atem in einer Wolke zu entweichen, die in der Luft verschwand. Doch dann hob er seinen Kopf und trat zur Seite zu seinem wagen und legte eine Hand auf das alte Holz des Wagenkarrens, den er gezogen hatte. Mit seinem stechenden Blick so fing er den Blick der Dämonenbeschwörerin auf und sein Mundwinkel zog sich zu einem leichten Grinsen. „Fürchte dich nicht mein Kind, Mir ist bewusst, dass dies das doch so berühmte und gefürchtete Kastell der immermächtigen einzelgängerischen und dunklen Priesterschaft oder der Dämonenbeschwörern Beliars ist. Ich bin ein fahrender Händler, ich reise Tag und Nacht, verkaufe meine Ware vor Ort und ehe es sich versieht so bin ich schon wieder fort. Fort, zu Reisen. Doch hat mich der Sturm überrascht, ich hätte nicht mit ihm gerechnet. Wenn euere Barmherzigkeit gebietet so gewähret einem Reisenden doch eine Nacht und ihr werdet belohnt werden, mit Etwas was ihr bestimmt nirgendwo anders finden werdet.“ Der seltsame Händler begann in einer alten raunenden und fast krächzenden Stimme zu lachen, als er seinen schmächtigen Arm auf seinen Karrenwagen hinstreckte, um ihn der Schwarzmagierin zu präsentieren. |
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26.11.2003, 23:00 | #7 | |||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
[Kastell, Der alte Händler & Xalvina]
Nur leicht hatte die Dämonenbeschwörerin ihren Mund offen stehen gelassen, teilweise erschrocken über diese fast unheimliche zum Fürchtende Gestalt, mit der der Reisende ihr gegenübertrat. Doch es war weniger seine Gestalt oder seine seltsame Wortwahl, es war sein Gesicht, das gewiss wohl ein kleines Kind oder einen gläubigen Bauern erschreckt hätte. Knittrig und faltig, seine Haut war braungebrannt, die Nase fast platt und seine Gesichtszüge so kantig, so erschien das Gesicht eher einem Holzschnitt einer Baumrinde, mit einer Menge an Narben versehen. Aber doch verrieten die Augen des Wanderers, dass er lebendig war und sein stechender Blick irritierte die Lebenden, selbst sogar Xalvina, die sich eigentlich vor nichts zurückschrecken ließ, wurde dieser Blick unbehaglich, als würde er durch sie hindurch sehen wollen. Sie durchschauen. Doch so einfach wollte Xalvina es ihm nicht machen, niemand hatte je ihre Absichten gekannt und sie würden auch weiter bewahrt werden, bis die Zeit gekommen war an dem die Menschen reif genug waren, die Wahrheiten zu erfahren. Fahrender Händler also – so so. Noch einmal musterte Xalvina den Fremden, welcher sich als einfacher fahrender Händler umherreiste. Er war schmächtig und wenn man auf seinen Arm schaute, so konnte man wieder von der seltsamen Baumrinde als Hautart sprechen. Doch hang seine Haut fast nur noch wie ein Fetzen an seinem Arm, seine Knochen waren bereits auffällig zu sehen und seine Finger erinnerten an knotige Hände, wobei seine ungepflegten Fingernägel lang, gelblich und unterhalb schon schwarz waren. Es war fast ein schauriger Anblick, was für eine spindeldürre Gestalt dieser Mensch – wenn man ihn überhaupt als Mensch betrachten konnte – sein musste. Halb verhungert und trotzdem schien er eine solche Stärke zu besitzen, seinen Karrenwagen den ganzen Weg bei diesem Unwetter hierher nach oben ins Gebirge zum Kastell zu zerren. Aber seine Narben sprachen gewiss für eine Menge Erfahrung, und als fahrender Händler müsste der Fremde bereits Khorinis besser kennen als jeder andere. Xalvina hatte noch nie so einen verwegenen mysteriösen reisenden Händler derart gesehen, dagegen waren die ganzen anderen Händler, welche man an dem Marktplatz und den Stadttoren bzw. auf den Bauernhöfen vorfand, wahrhaftige Weicheier. Allein seine Stimme klang verlockend und doch erschreckend, da die Dämonenbeschwörerin nicht wusste wer dieser Kerl war und ob ihm in der Form zu trauen war. Aber sie konnte es unmöglich verantworten, ihn bei diesem Wetter wieder aus dem Kastell hinaus zu werfen, schon mal das Kastelltor – welches als eigenwillig bekannt war und selbst entschied wen es einließ – ihn hereingelassen hatte. Also schritt die schwarze Fee lautlos zur Seite, sodass die Sicht zu dieser seltsamen eher menschlichen Skulptur frei wurde, wo die Fremden zu spenden hatten, wenn sie die Gunst des Dunklen Ordens erreichen wollten. „Spendet etwas angemessenes, und die Dämonen des Kastells als auch wir die Dämonenbeschwörer werden euch gewillt sein, euch speisen und schlafen zu lassen. Danach werde ich euch gerne in das Refektorium begleiten, wo ihr euch etwas beliebig von den Dämonen an Speisen wünschen könnt. Aber bedenket, solange ihr hier weilt, seit ihr in den Händen der Schwarzmagier… Aber ich denke, das war euch bereits bewusst…“ |
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26.11.2003, 23:03 | #8 | |||||||
Alter Händler Beiträge: 16 |
Der alte fahrende Händler grinste nur auf seiner seltsamen verkommenen Art und begab sich ohne zu Zögern mit langsamen Schrittes hinüber zur Steinstatur, wo er stehen blieb. Kurz murmelte er unverständlich vor sich hin, schien etwas in seinem durchnässten Mantel umherzuwühlen, aber zog dann mit einem fast gespenstischen Grinsen einen alten dunkelbraunen mit Grasflecken übersehenden zerlumpten Lederbeutel hervor, indem einige an Goldstücke sein mussten, denn er warf ihn hinein und der Sack verschwand. In seiner mysteriösen Art drehte er sich wieder um und begab sich zu der Dämonenbeschwörerin die mindestens durch ihre seltsame Art und Größe einen Kopf größer war als er selbst und nickte ihr zu. Doch vorher nahm er noch aus seinem alten Wagen einen zerlumpten tragbaren Sack heraus, indem sich gewiss irgendwelche seltsame Dinge verstaut waren. „Los mein Kind, bringe mich in euer Reflekaorium, oder wie ihr Dämonenbeschwörer eueren Speisesaal nennt.“ |
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26.11.2003, 23:04 | #9 | |||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
[Kastell, Der alte Händler & Xalvina]
Etwas misstrauisch hatte die schwarze Fee zu dem Wanderer herübergeschaut, wie er dort murmelnd und sprechend mit sich selbst in seinem Mantel umher gesucht und dann doch mit einer Freude es in die Opferschale der Steinskulptur geworfen hatte. Es war schon ein unnatürlicher Anblick, wie dieser Händler da stand und auch als er später seinen komischen zerlumpten Sack aus dem Karrenwagen hievte und über seine Schulter hängte, schien er immer noch so mysteriös zu wirken. Doch Xalvina hielt es für Besser ihren neuen Gast nicht gleich zu Beurteilen – sie kannte es gut von ihr selber, da sie ebenfalls von den meisten Menschen eher gefürchtet und in Frage gestellt wurde – sondern begleitete den fahrenden Händler und Reisenden von der Eingangshalle an der Steinskulptur vorbei geradeaus in einen der düsteren Korridore, wo man bereits sehr gut das Heulen des Windes vernehmen konnte. Im Korridor war es eigentlich recht dunkel, nur die Fackeln erleuchteten den Weg und auch das goldene Ornamentband war nur dort zu erkennen, wo das magische Licht strahlte. Der Weg war nicht sonderlich lang und schnell öffnete die Fee zur ihrer rechten Seite die Türen zum Refektorium, welches als großer Speisesaal diente. Doch bisher hatte die Magierin noch nie diesen Raum je voller Menschen oder Zirkelmitglieder gesehen, noch überhaupt sah sie kaum einen Menschen dort Speisen und wenn war es nur ein Einzelner. Eigentlich zu Bedauern, denn es war ein recht ansehnlicher Großgeschmückter Raum, perfekt für große Abendessen, Feiern oder Zeremonien doch anscheinend war Xalvina zu spät, sodass sie bereits glaubte, dass solche Zeiten längst vorbei waren. Immer hatte sie das Kastell fast als einsamen Ort kennen gelernt, meist waren die Zirkelmitglieder immer irgendwo in den Gemäuern verschwunden, denn die Fee sah fast niemanden. Auch die Hohepriesterin hatte sie seit ihrer Einweihung nicht mehr erblickt und einen Anderen hatte sie noch nie getroffen. Hatten sie etwa so viel zu tun, dass sie sich nie ihren Mitgliedern zeigten? Oder waren es Dinge die sie nicht verstehen konnte? Sie hielt die Türe offen, damit der Wanderer hinein treten konnte und sich am langen Tische einen Platz aussuchen konnte, wo er denn Speisen wollte. Der Dämonenbeschwörerin kam es gerade recht, denn sie hatte sowieso vor sich etwas an Nahrung zuzunehmen und ihr Magen veranstaltete bereits merklich einen Kampf darüber, dass sie jetzt endlich essen sollte. Im Gegensatz zu den Korridoren oder der Bibliothek war es im Refektorium relativ still. Schweigend setzte sich der Reisende und auch die Fee setzte sich ihm Gegenüber. Bald darauf erschien ein Dämon um nach den heutigen Speisen zu fragen. Wieder hallte diese entsetzlich donnernde Stimme in ihrem Kopf, welche ihr und nicht nur ihr sondern eigentlich allen Menschen Kopfschmerzen bereiteten. Doch die Magierin brauchte nichts zu sagen, da der Dämon ihr bereits aus ihren Gedanken lesen konnte, was sie zu speisen wünschte und wendete sich gleich an den Fremden. Obwohl Xalvina ihre Schmerzen immer noch unter Anstrengung – was sie jetzt immerhin im Gegensatz beim Ersten Mal gelernt hatte – unterdrücken konnte, schien ihr Gegenüber nicht ein Anzeichen eines Zuckens zu zeigen, worauf sie schließen konnte, dass er Schmerzen hätte. Was für ein seltsamer Mensch er doch war. Nachdenklich starrte sie auf die Wände des Refektoriums, an denen wieder Gemälde von großen Männern oder Frauen hangen oder nur einfache Landschaften. Auch hang dort ein schöner Bogen in einem Kunstgriff eingearbeitet, aber Xalvina konnte sich noch gut an die Worte Meditates erinnern, dass die Bogen halt nur Ausstellgegenstände waren und man mit ihnen nicht Schießen konnte. Langsam wanderten wieder ihre Blicke auf den Wälzer, welche sie noch vorhin aus der Bibliothek geholt hatte. Schweigend öffnete sie es wieder, doch das Pergament blieb unbeschrieben… |
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26.11.2003, 23:05 | #10 | |||||||
Alter Händler Beiträge: 16 |
„Geräumige Zimmer habt ihr Dämonenbeschwörer hier.“ Der Dämon hatte ihm inzwischen sein Essen gebracht, was eher aus Brot, gebratenem Fleisch und roten Äpfeln bestand, doch da er zu Gast blieb, schmeckte ihm seine Speisen, die er sich gewünscht hatte. Einfach und stärkend, mehr brauchte es nicht. Sein Gesicht war wieder von der dunklen Kapuze überdeckt, den Mantel hatte er noch immer nicht abgelegt und er würde es auch nicht tun. Kurz blickte er zu ihr herüber in das Buch, in welches die Magierin gerade nur leere Seiten Papier fand, doch in seiner seltsamen Art blieb er nur regungslos sitzen. „So wirst du nie weiterkommen mein Kind, Tochter des Einen. Wenn du wirklich Antworten auf deine Fragen finden willst, und lieber etwas über dein Schicksal herausfinden möchtest, solltest du aufhören in irgendwelchen Büchern zu suchen, denn sie werden dir keine Antwort geben. Zumindest nicht auf deine. Aber vielleicht kann ich dir helfen… Er senkte still seinen Kopf und schien etwas aus seinem mitgebrachten Lumpensack hervorzuholen. Seine knotigen Finger, welche fast Ästen glichen, schienen kurz in diesem zu verschwinden, als er ein weiteres kleines und dünneres Buch hervorholte, von dem er kurz den wenigen Staub abwischte und es offen auf den Tisch legte. „Ich hatte dir doch versprochen, dass du belohnt werden würdest, wenn du mir eine Nachtstätte gewähren würdest. Ich gebe dir das Buch umsonst. Lies es ruhig, denn die Erleuchtung wird zu dir kommen, nicht umgekehrt.“ |
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26.11.2003, 23:06 | #11 | |||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
[Kastell, Der alte Händler & Xalvina]
Irritiert über die Worte des Fremden hatte Xalvina ihm versucht in seine Augen zu blicken, doch die nasse Tiefhängende Kapuze seines Mantel, versperrte die Sicht um in seinen Augen in seine Seele zu blicken und möglicherweise erkennen zu können, was er für Absichten besaß. Zugegeben ihr war es ein wenig mysteriös und unverständlich, woher er glaubte, dass dieses seltsame Buch, welches sie damals Bibliothek in ihren Irrgängen gefunden hatte, ihr wohl nicht helfen könnte? Und selbst wenn nicht, so spornte allein ihre Neugier sie dazu an, herauszufinden, was es sich mit dem eigenwilligen Wälzer und seiner so fremdartigen Schrift auf sich hatte. Doch es machte ihr weniger Sorgen dass dieser Händler ihr ein Buch schenken wusste, als er über ihre Leidenschaft gegenüber dem Meere wusste. Wie konnte ein wildfremder Mann etwas über sie selbst wissen, wenn sie ihn nicht einmal kannte? Normalerweise war es umgekehrt, dass sie die Menschen damit überraschte, dass sie sie kannte, doch nun wurde es ihr unbehaglich, dass jemand Kenntnis über sie besaß, eine Kenntnis die sie vor allen anderen Bewahren wollte. Aber was meinte er mit Tochter des Einen? Sie hatte keine Familie, keine Eltern und selbst wenn, dann würden sie so unbekannt sein, dass niemand sie kennen würde. Aber inzwischen hielt sie sich nicht einmal mehr für einen Menschen, da die Menschen sich von ihr doch unterschieden. Er kannte selbst nicht mal ihren Namen und doch sprach er, als würde er sie die ganze Zeit bereits beobachtet und nur auf den Moment gewartet haben, ihr zu einem passendem Zeitpunkt entgegen zu treten. Was ihm auch gelungen war. Leicht senkte sie ihren Kopf seitwärts und starrte auf das Buch, dass der Wanderer ihr auf den Tisch gelegt hatte. Es war dünn und schmal und auch nicht sonderlich groß wie der schwere Wälzer vor ihr, den sie gerade aus Reaktion zugeschlagen hatte um nicht gerade offen zu legen, dass sich dieses eigenwillige Buch ihr nicht offenbaren wollte. Obwohl noch immer ein wenig Staub sich darauf befand, war es doch in mehreren lumpigen und dreckigen Ledertüchern eingewickelt, die teilweise vom Regen, der draußen immer noch unaufhaltsam auf die Erde nieder strömte, nass waren - sah das verkommene Packen eher wie ein verschmutztes Etwas aus, das von einer Hand zur anderen gereicht wurde und förmlich voll und ganz in Mitleidenschaft gerissen wurde. Doch als sie die Ledertücher aufklappte und darunter ein sauberes erschien, lies sich vielleicht eine Hoffnung nicht nehmen. Erstaunt hob sie das Buch aus den Tüchern gen Licht. Es war in einem hellblauen Leineneinband gearbeitet wo man noch teilweise die Reste einer silbernen fremden Schrift auf dem Buchdeckel erkennen konnte als auch um den blauen flachen Stein, welcher inmitten des Einbandes auf der Vorderseite prangte. Kurz schenkte die Magierin noch einen Blick auf dem Fremden, der sich ein Stück seines Brotes abriss, als sie das mittelgroße handliche Buch aufschlug und Lettern einer zwar ähnlich fremdartigen Sprache vorfand, aber sie durchaus lesen konnte. „…und so berührte Adanos das Fundament des Steins und mit ihm erschuf er die Seele der Reinheit, die Wage des Gleichgewichts und das Element des Lebens, das Wasser und er nannte es Meer. Adanos sah und war zufrieden über sein Werk, doch das Meer war still und trüb. So erschuf Adanos das treibende Gefüge des Meeres und nannte es Ithuria, auf das es auf alle Ewigkeit seinen Zweck erfüllen sollte.“ |
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26.11.2003, 23:08 | #12 | |||||||
Alter Händler Beiträge: 16 |
Laut hatte sie den kleinen Absatz vorgelesen und während sie las, hatte der fahrende Händler das letzte Stück seines Brotes langsam zurück auf den hellen silbernen Teller gelegt, wo noch Teilreste des Fleisches als auch noch ein ganzer Roter Apfel lag. „Lies es. Lies es. Wenn du es gelesen hast und du wirklich etwas über dich selbst herausfinden willst anstatt nur irgendwelche Bücher oder Steintafeln zu durchforschen, dann lies es und begebe dich nach Khorinis, wenn dir etwas am Meer liegt. Dann wirst du verstehen, Xalvina. Doch zögere nicht zulange…“ Mit diesen Worten stand der Fremde auf und blickte die Frau noch einmal an und verließ ohne weiteres das Refektorium, ohne auch nach dem Gästezimmer zu fragen… |
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26.11.2003, 23:10 | #13 | |||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
[Kastell, Xalvina]
Die schwarze Fee hätte den seltsamen Händler noch ein paar Fragen gestellt, aber ohne, dass sie auch nur eine von diesen Stellen konnte, sei’s woher er ihren Namen her kannte, war er plötzlich schon fort gegangen, verschwunden in den riesigen Gemäuern dieses Kastells. Ohne zu fragen. Das Ganze schien die Dämonenbeschwörerin ein wenig zu Mysteriös zu werden. Es gab schon eine Menge Dinge aber Etwas in dieser Art war ihr noch nie passiert. Sie verstand nicht, wie jemand so viel über sie wusste oder wissen konnte, wenn sie ihn nicht kannte. Hatte er bereits schon früher etwas mit ihr zu tun gehabt? Während die Fee langsam das Buch wieder zuklappte und auf den Tisch schob und der blaue Stein im Fackellicht sie anfunkelte, lehnte sie sich zurück und starrte nach oben auf die Decke, wo ein Kronleuchter in Form eines Pentagramms hangen. Alles was Xalvina seit ihrer Strandung auf Khorinis erlebt hatte, besaß sie in guter Erinnerung. Wie in einem Bilderfluss so konnte sie all ihre guten – und auch zumeist schlechten Erinnerungen an Ereignissen abspielen und sich darin treiben lassen. Doch wenn sie versuchte etwas außer ihrer Orkgefangenschaft zu erinnern, so schien alles was dahinter gewesen war nur noch eine schwarze Bildschirmfläche. Es klang schon fast frustrierend, denn sie erinnerte sich an rein gar nichts. Eigentlich war es ihr immer egal gewesen, denn sich an die Vergangenheit erinnern zu wollen erschien bisher in ihren Augen meist als Irrelevant, da sie ihre bereits mit dem Vorwurf abgetan hatte, dass vorher nur irrelevantes stattgefunden hätte. Aber jetzt wo sie alleine im Refektorium dasaß und die Einsamkeit den Raum einnahm, schien ihr die Frage nach dem Ursprung viel Dichter und Tiefbewegender zu erscheinen als sonst. Sie wusste nichts. Gar nichts. Nicht einmal ihren Namen. Langsam wanderten wieder ihre Blicke auf das Buch, welches man ihr gegeben hatte. „Schicksal…“ …pustete sie nur leise von sich, als sie es in die Hand nahm und die erste Seite aufklappte. Was hatte eigentlich Adanos und die Erschaffung der Welt mit ihrem Schicksal oder ihrer möglichen Zukunft zu tun? Das war doch absurd, zumal sie die Dunkelheit verehrte. So richtig verstand die Fee nicht die Gründe warum der Gast so sicher gewesen war, dass so was wie dieses Buch hier mit ihrem Schicksal zu tun hatte. Gerade wollte die Dämonenbeschwörerin mit dem Ersten Kapitel anfangen, als sie plötzlich ein altes Papierstück halbwegs aus den hinteren Teil des Buches heraushängen sah. Es musste sich bewegt haben, als sie das Buch schräg gehalten hatte. Das Papier war unbeschrieben und schon braun. Doch als sie das braune Papier näher betrachtete, so entdeckte die Fee, dass es nur zusammengepresst und gefaltet ward. Und so fand sie eine alte Karte vor, eine Karte die mal vor sehr langer Zeit gezeichnet worden war, denn die Stadt Khorinis fehle auf dem kleinen Inselmark, wo sie erahnen sollte, dass der kleine Fleck die Insel sei. Es schien nach einer Seekarte auszusehen, doch im Gegensatz zu Khorinis schien eine kleine Insel inmitten des Ozeans markiert zu sein, denn eine Handschrift – welche sie jedoch nicht entziffern konnte – überzog den Papierlappen, mit einem Kreuz auf der Insel aufgezeichnet. Nachdenklich legte sie diese zur Seite und öffnete die Seiten des Buches, worin das Papier gelegen hatte. „Das Geheimnis der Meere – Ithuria. Siebtes Kapitel.“ Etwas misstrauisch verzog sie ihr Gesicht. Ihre Suppe stand immer noch da und wurde langsam kalt, sodass sie sich entschied, erstmal das Buch, aufgeschlagen mit dem Siebten Kapitel, zur Seite hinzulegen um erstmal die Mahlzeit aufzuessen, bevor sie sich dem Buch wenden konnte. |
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26.11.2003, 23:11 | #14 | |||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
[Kastell, Xalvina]
Es war eine einfache Suppe wie sie es sich sonst auch immer wünschte, Gemüse und Fleisch waren darin enthalten und dazu hatte man ihr trockenes Brot dabei gelegt. Stillschweigend löffelte die Magierin diese aus und aß das Brot, sodass sie eigentlich gesättigt war und nur noch an einem Apfel nagte, welchen die Dämonen des Kastells ihr später überreicht hatten. Dabei nahm die Dämonenbeschwörerin wieder das Buch zur Hand, auch wenn sie noch nicht verstehen konnte, was Adanos oder das Meer mit ihr zu tun hatte. Sorgfältig strich sie die beiden Seiten glatt und begann zu Lesen: „Während die 4 Ersten Tore des Gottes der Finsternis und Herrn des Tieres Beliar in allen vier Himmelsrichtungen als Abschreckung und Erfurcht sichtbar für die Menschen Innos nachhielten und Innos Menschenkönige ihre glorreichsten Streiter hinausschickten, um die Kultstätten des Bösem zu vernichten, so blieb Ithuria, der Tempel Adanos im Wandel der Gezeiten stets für die Menschheit verborgen. Denn nie sollten die Abgesandten der Herr der Finsternis oder der Gott des Lichts, in ihrem ewig anhaltendem Streit der Gegensätze von Leben und Tod, von Licht und Dunkelheit, die Heiligstätte des Gleichgewichts, die Gefüge der Urmeere und die Quelle allen Lebens durcheinander bringen. Denn das Gefüge der Meere war zerbrechlich, seine Quellen empfindlich und so entschied Adanos, jenen Tempel für Mensch und Tier für immer zu verschließen und im Nebel von Raum und Zeit von allen Augen zu verschleiern, sodass niemand die heilige Erde mehr berühren sollte. Doch die Nebel schienen nach einiger Zeit trüb zu werden und schienen ihrem Dienst zu entsagen. So entschied Adanos, dass alle 11000 Jahre die Nebel vom Sturm der Reinheit erneuert werden sollen um im Kreislauf vom dem Meere der Illusionen den Tempel zu schützen. So geschah es und somit verschwand Ithuria mit all seinen Schätzen von Gold und Edelstein, mit seinen Relikten und Waffen aus all jenen Karten und aus dem Gedächtnis der Gelehrten. Und der Tempel, welche Adanos dem Wasser weihte, wurde eine Legende, welches nur noch in Amenmärchen und Seefahrergeschichten eine Bedeutung fand, welche von den Reichtümern des Tempels auf dem Meere berichteten…“ Ein wenig mitgenommen von den Anfängen einer Geschichte, senkte sie langsam das Buch und schloss erstmal ihren Mund, den sie die ganze Zeit offen stehen gelassen hatte. Eine Legende über das Meer? Sie klang recht unglaubwürdig, aber doch wurde sie das Gefühl nicht los, dass es doch nicht einem Funken Wahrheit entsprach. Denn viele Legenden enthielten immer einen Teil an Wahrheit und wenn es Ithuria wirklich gab, dann hatte sie vielleicht einen Schlüssel gefunden sie zu finden – die Karte. Es klang fast wie einem Abenteuer, das sie entdeckt hatte. Doch dann erinnerte sie sich an den fremdartigen alten fahrenden Händler, der ihr das Buch in die Hand gedrückt hatte als auch an seine Prophezeiungen, dass es etwas mit ihrem Schicksal zu tun hätte. Aber warum hatte er ihr es dann geben und warum sollte sie denn nach Khorinis gehen? Oder hatte er es ihr mit einer Absicht gegeben? |
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26.11.2003, 23:13 | #15 | |||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
[Kastell, Xalvina]
Wo war er eigentlich hin? In dem Überfluss an Fragen stand sie auf, mit den Büchern in der Rechten Hand als auch die Karte nehmend, eilend hinaus aus dem Refektorium um jenen Wanderer aufzusuchen und ihn nach seinen Beweggründen zu fragen. Doch erst jetzt merkte sie, dass sie nicht mal seinen Namen kannte, geschweige irgendwas von ihm. Zudem wusste sie nicht wo er hingegangen war, er war gegangen, ohne sie überhaupt noch zu fragen wo sich die Gästezimmer befanden. Weit und breit war nichts von ihm zu sehen, obwohl er seinen Lumpensack immer noch im Refektorium liegen gelassen hatte. Als aber die Dämonenbeschwörerin nur wenige Schritte hinaus auf den finsteren Flur, welcher sich zu beiden Seiten von den Türen des Refektoriums endlos in die Länge zog machte und sie sich gerade fragte, wo sie ihn in diesen riesigen Gemäuern denn Suchen sollte, schien ein lautes Knarren aus der Ferne ihre letzten Fragen in den Wind zu schießen. Das Geräusch schien unmittelbar aus der großen Eingangshalle zu kommen, da die Geräuschskulisse durch die Größe und der weiten räumlichen Auslegung recht gut war und man somit durch das verstärkte Echo recht gut in Erfahrung brachte, wenn Etwas geschah. Schnell eilte Xalvina hin zurück zur Eingangshalle wo sie den fremden Händler noch vorhin getroffen hatte, in der Erwartung sie könnte ihn dort finden. Doch ihre Hoffnung wandelte sich gleich nur noch in einen Funken als sie in der Ferne die Eingangshalle sah und auch dieser Funken erlosch auch schnell wieder, denn als sie ankam, sah sie nur noch in der Ferne mit einem kurzen Donnern, dass sich das mächtige Kastelltor geradewegs wieder verschlossen hatte. Vom Donner wörtlich gerührt, welcher gerade wieder grollend über das Kastell hinweg zog stand sie dort starr, den Mund halbwegs geöffnet. Sie war sich sicher dass sie seinen Schatten und Konturen noch im gleißendem Licht eines neuen einschlagenden Blitzes draußen im stürmischen Regen gesehen hatte. Auch der klimpernde geheimnisvolle Wagenkarren, den der fahrende Händler mit sich geführt hatte, war nicht mehr an seinem Platz, er war verschwunden und wahrscheinlich hatte die Fremde ihn bereits mitgenommen. Das verstand sie nicht – sie war ausgegangen, dass er den Weg hier herauf gemacht hatte um hier eine Nachtbleibe zu erbitten. Schließlich hatte er seinen Tribut bezahlt und trotzdem war er wieder im Sturm verschwunden. Oder war es gar nicht seine Absicht gewesen, eine Bleibe zu suchen sondern hatte es einen anderen Grund gegeben? War etwa die Geschichte mit dem Tempel Adanos – Ithuria vielleicht ein besserer Grund? Oder hatte es mit was ganz Anderem zu tun? Noch einmal hob sie die rechte Hand und starrte auf das kleine Blaue Buch, welches dieser ihr überreicht hatte, ihr Blick glitt über den Einband und dem Blauen Stein als auch über die Karte, welche sie ebenfalls festhielt. Ahnungslos was jetzt zu tun sei. |
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26.11.2003, 23:14 | #16 | |||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
[Kastell, Xalvina]
Es war zwar keine feine Art, sich an den Lumpensack des fremden Mannes im Refektorium her zu machen, aber ihre Neugierde hatte bereits keine Grenzen mehr, sodass sie den zerflederten kleinen Sack nahm und die verdreckten fast schwarz gewordenen Schnüre erstmal von den mehreren Knoten befreien musste, die offensichtlich der Fremde nach dem Herausgeben des Buches ordentlich hinein gemacht hatte. Grund genug, dass die Fee erst nach mehreren Flüchen über kleine Knoten, einer ordentlichen Eigendebatte über der eigentlichen Funktion von Knoten und warum sie eigentlich da waren, und mehreren Anläufen diese hartnäckigen Seilknoten auflösen konnte und hemmungslos den Sack kopfüber oberhalb des Tisches hielt. In einem klirrenden rempelnden Geräusch flogen gleich mehrere kleine und größere Dinge aus diesem wundersamen Sack hinaus, der offenbar aus einfachen aber robusten Leinen bestand, etwa die eines Schiffssegels und doch nicht zu hart oder zu steif. Gleich rollten ein paar Goldmünzen über den Tisch, zwei Münzen flogen sogar mit einem klingenden und surrenden Klang auf die Schwarzweißen Fliesen. Haufenweise Papier offenbarte sich, meist Schmutzig, Tiefbraun und zudem durchnässt, sodass es restlos wertlos schien. Eine alte weiße Feder, ersichtlich mal eine Tintenfeder gewesen, doch schien kein Tintenfass mit Tinte dabei zu sein. Ein weiteres Buch fand sie darin, verwickelt in vielen Schnüren doch zerlumpt, als hätte man es aus dem Meer gefischt. Eine alte Flasche ohne Korken. Eine alte Münze mit einem Königsbild, vermutlich Rhobar der I. ; ein dreckiges stinkiges Stück Stoff, was sich beim Ausrollen in der Luft als Schal erwies. Manche Gegenstände ließen sich gar nicht mehr erkennen und der größte Anteil schien der ganze nasse Papierhaufen zu sein. Nur einen alten Kompass schien die Dämonenbeschwörerin ledig zu interessieren, von dem das Glas bereits kaputt gegangen war und er beim ersten Hinblick kaputt erschien aber Xalvina war sich nicht sicher ob sie ihn nicht doch für irgendwas gebrauchen könnte. Zudem fand sie noch einen weiteren zerlumpten Lederbeutel mit ein paar Goldmünzen darin, von denen sie die heraus gefallenen Münzen wieder hineinsteckte und den Lederbeutel mit dem dünnen Bändchen zuschnürte. Einen großen Erfolg hatte sie nicht gemacht, als sie mit verschränken Armen etwas zerknittert, sitzend auf den ausgeschüttelten Haufen starrte, was zum Größtenteils Wertlos war. Aber auf ihre eigentlichen Fragen hatte sie immer noch keine Antwort gefunden. Nachdenklich blickte die Pendlerin gen Türe. Draußen musste noch immer das Unwetter wüten, während sie hier seelenruhig im stillen Refektorium saß, vor ihr der leere Sack mit dem wertlosen Inhalt. Wieder hallten ihr die Worte des Fremden als sie das blaue Buch ansah und noch mal die Karte aufschlug. Sie sollte nicht zögern… Alles schien so perfekt. Sie hatte eine Legende, eine Karte und nun die Möglichkeit vielleicht ein Abenteuer zu bestreiten. Kurze Zweifel traten auf als sie dann mit einem Ruck den Stuhl quietschend vom Tisch rückte, aufstand und hastig ihre beiden Bücher, den Kompass und die alte Karte nahm. Mit diesen Dingen im Schlepptau ging sie grimmig, fast von einer Besessenheit übermannt, etwas über diese ganze Sache herauszufinden hastig hinaus und erwischte beinahe einen Dämonen, welcher gerade sich manifestiert hatte um das benutzte Geschirr abzuräumen, wobei der Dämon gerade noch ausweichen konnte. Schnurrstraks war sie nach oben in ihre Gemächer gegangen und lies die mitgeführten Sachen in ihrer Eile mit einen Rums auf einen Tisch im Kerzenbeleuchtendem Wohnzimmer fallen. Schnell verschwand sie in ihrem Schlafgemach, vorbei an dem großen verlockenden Bett mit den großen fülligen Kissen und seidigen schwarzen und violetten Bettdecken hin zur Kommode, woraus sie aus der Ecke ihre schwarze Hängetasche hervorholte und sie fast mit einen Wurf auf den Schreibtisch fallen lies. Schnell kramte sie leeres Pergamentpapier und Schreibzeugs in die Tasche, drückte weiterhin einen langen Schal hinein als auch ihre voll gefüllten Lederflaschen und letztendlich Buch, Kompass und Karte als auch den Lederbeutel mit den Goldmünzen hinein und verschloss sie, indem sie diese mit einem schwarzen Band verschnürte. Schon hinaus eilend aus ihrem Zimmer, hievte sie sich in einen zweiten dickeren Mantel, schlug schnell die Kapuze über den Kopf und legte Bogen und Köcher an, nachdem sie die schwarze Tasche bereits um ihren Körper umgegangen hatte. Beinahe wäre sie schon wieder schnellen Schrittes aus ihrem Gemach gelaufen, als sie das Krähen eines ihr bekannten Vogels vernahm. „Ach dich hätte ich ja beinahe vergessen.“ Mit einem kurzen Pfiff schwang sich der mächtige inzwischen schon groß gewachsene Adler Erathiel auf ihre Schultern, sodass sich nun die Pendlerin der Welten sich vergewissern konnte, nichts vergessen zu haben. Noch ein letztes Mal schien sie in der Eingangshalle zurück auf die steinerne Statur zu blicken, mit den Gedanken an die wenigen bekannten Menschen die sie im Kastell hatte, denen sie nun nichts von ihrer kurzfristigen Abreise berichtet hatte. „Ob es richtig ist, ihnen nicht einmal eine Nachricht zu hinterlassen? Aber… es hatte ja bisher sowieso fast keinen Menschen interessiert ob ich fort war oder nicht. Sie werden es nicht einmal bemerken.“ Mit einem leichten grinsen kehrte sie der Eingangshalle den Rücken zu und verlies wie gewohnt als Pendlerin zwischen den Welten das Kastell hinaus in den Sturm, der draußen wütete… |
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27.11.2003, 10:48 | #17 | |||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
[Rund um Khorinis, Xalvina]
Die ganze Nacht hatte der heftige Sturm über das Land hinweg gefegt, wütend und erbarmungslos in seiner Zerstörungswut, alles nieder zu reißen was sich ihm entgegen stellte. Aber egal wie heftig er auch tobte so hatte der Sturm noch keine großen Schäden hinterlassen, als eine rege Unordnung. Heftige Regenergüsse hatten der Dämonenbeschwörerin zu schaffen gemacht, die sie schon zu Beginn dieser fast lebensmüden Reise in dem Unwetter nach Khorinis durchnässt hatten, der Stadt, wo sie eigentlich nicht mehr hin zurückkehren wollte. Zudem waren die starken Windstürme nicht nur kräftig, dass sie einen Menschen wie die Fee fast umrissen sondern kalt, sodass der Fußmarsch fast unerträglich für Xalvina als auch für ihren Adler Erathiel wurde. Ständig hatte sie mit dem Wind und den peitschenden Regen zu kämpfen sodass sich dich die Sicht stark verschlechterte. Zu oft war sie mit ihren Sandalen in die vielen bereits entstanden Regenpfützen und kleinen Schlammlöchern hinein getreten, während sie ihren stets flatternden Mantel fast krampfartig festgehalten hatte. Es war fast wie ein aussichtsloser Kampf von einem Menschen ohne jeglicher Waffe als außer seiner eigenen Willens- und Körperkraft gegen die Naturgewalten. Immer wieder wurde sie zu Boden gerissen und musste erneut aufstehen um nicht übermannt zu werden. Oft hatte sich die Fee daher in die schützenden Wälder zurückgezogen wenn es möglich war um nicht von den Straßen davon gepustet zu werden. Auch wenn es bei einem Gewitter besonders gefährlich war, bei den vielen einschlagenden Blitzen in einem Wald umher zu irren, wobei sie noch auf die nachtaktiven Kreaturen und Tiere achten musste, so war es ihr doch recht lieber, als auf offenen Straßen ihrer letzten Kräfte beraubt zu werden. Da der Sturm die ganze Nacht hindurch wütete und diese Reise ins Tal an die Küste deutlich verschlimmerte und Zeitraubend machte, so glich es doch nach einem Wunder, dass die Pendlerin im Morgengrauen bereits die Taverne der toten Harpyie erblicken konnte. Obwohl das Unwetter noch längst nicht vorbei ward sondern sich nur ein wenig gelegt hatte, schien die Taverne still zu sein. Das hohe Gras unter ihren Füßen war nass und knisterte bei jedem Schritt den sie tat, aber doch fühlte es sich wohltuend an, nachdem sie die letzte Nacht sich mehrmals an Dornengewächsen an den Füßen und Beinen einige Kratzer geholt hatte. Alles an ihr war vollkommen durchnässt; das Wasser rann ihr zu allen Seiten ihrer Kleidung herunter, ihr Gesicht und ihre Backen waren eiskalt, die Lippen fast violettbläulich gefroren und pechschwarze Haarsträhnen klebten ihr im Gesicht. Aber aus ihren Augen konnte man erkennen, dass sie trotz der Anstrengungen Top Munter war, zielstrebig ihr Ziel zu erreichen. Vor der Taverne lagen einige geschlagene Hölzer auf dem Trampelpfad als auch im Gras, welche wohl für einen Kamin an der Hauswand gestapelt worden waren, aber vom Wind losgerissen wurden. Pfützen übersäten den offenen und fast schlammigen Pfad, auf denen nur ein paar Spuren eines Tieres zu sehen waren, was wohl noch in der Nacht aus Angst aus den Wäldern geflohen ward. Immer noch peitschte der Sprühregen ihr ins Gesicht, als sie durch die Fensterscheibe der Taverne lugte. Doch drinnen war alles Dunkel und auch als sie versuchte die Tür zu öffnen um sich eine Pause zu gönnen, so machte sie die bittere Erfahrung, dass sie verschlossen ward. Wieder blickte sie umher in die Landschaft, die so vom Regen und Wind trüb und verwaschen aussah. Überall hang ein weißer Nebel über den Wiesen, die bis in die Wälder hineinragten aus denen sie gekommen ward und nun nur noch wie schwarze Schatten im Nebelschleier versteckten. So hatte sie diese Gegend im späten Herbst noch nie erlebt, es war ihr erster Herbst in Khorinis und doch hatte er sie gleich mit diesen Stürmen überrascht. Mehrmals zog die Reisende Frau ihre Nase hoch, da der eingefangene Schnupfen von letzter Nacht nicht aufhören wollte. Ihre Fingerkuppen fühlten sich kalt und fast eingeeist an, ihre ungeschützten Füße in diesen Sandalen gefroren. Inzwischen hatte sie ihre Kapuze übers Gesicht geworfen, der Mantel verschleierte den ganzen Körper der Fee und in der Ferne hätte sie in ihren Augen wie ein gefürchteter Suchender ausgesehen, der seines Weges bei einem solchen Unwetter wie diesem entlang lief. Nur noch das kleine Stück… |
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27.11.2003, 12:58 | #18 | |||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
[Rund um Khorinis, Xalvina]
Es waren bereits in der Ferne die großen Stadtmauern zu sehen, welche durch den Nebel wie ein bedrohlich schwarzer Wall auf sie wirkte, als die schwarze Fee sich erstmals Gedanken wegen die Stadtwache machte. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie als Dämonenbeschwörerin unmöglich dort hindurch kam – das hieß wenn die einfältigen Milizen am Tore herausfanden wer sie wirklich war. Es war schon lange her dass sie einen Fuß durch das Stadttor, zurück in die Welt von Innos gesetzt hatte und eigentlich hatte sie sich geschworen nicht mehr zurück nach Khorinis zurückzukehren. Zu gut waren die Erinnerungen erhalten, als sie dieses Volk gedemütigt hatte, sie beschimpft und attackiert – weil sie eine Gläubige Beliars ward. Aber gehorchte niemanden, weder den Göttern noch einem Sterblichen… Gerade war sie noch in ihren Gedanken als sich bereits der kleine Wald unten vor ihr lichtete und die Nebelwolken sich zur Seite schoben. Mutig zog die Pendlerin ihren nassen schweren Mantel zurecht, mit der Kapuze über ihr Haupt gezogen, in der Hoffnung, dass man sie nicht erkannte. Doch dort an der Zugbrücke, wo sie die beiden Muskelbepackten Milizen erwartete, erschien eine gähnende Leere. Das Tor stand einfach offen, unbewacht. Nur der Wind war Zeuge denn er peitschte unaufhörlich mit dem niesenden Regen gegen die dunklen Mauern. Auch hier waren Tannenspitzen umgeknickt, kleine Büsche fast umgelegt, das Laub wirbelte immer noch in einem Tanz heftig und schnell durch die Luft, bis sie auf die Stadtmauern prallten und irgendwann im Graben hinunter vielen, wo sie sich voll Wasser sogen, denn inzwischen hatte sich recht ein kleiner Wasserbach dort angesammelt. Seitlich war ein Wagenkarren umgekippt, während der Inhalt bereits so vom Wetter vernichtet war, dass nichts Brauchbares gefunden werden konnte. Ein paar Tücher hatten sich in den Fichten hinter ihr verfangen und flatterten traurig im Sturm. Kein Vogelzwitschern, keine Menschenstimme. Im ganzen Bild welches sich darbot sah das sonst so stolze Stadttor, dass sie aus den warmen Sommertagen her kannte, plötzlich so einsam und glanzlos aus, als hätte eine Katastrophe die Stadt heimgesucht. Schaurig so trat die Magierin über das nasse Holz des Stadttores hinein in die Nebel, welche sich gleich wieder teilten und den Blick zum großen Marktplatz freigaben. Dort wo früher noch in den heißen Tagen die Händlerstände einem nach dem anderem anreihten, die Menschenmenge sich durch den Platz hindurch wand und jedes Geschrei der Marktschreier die des Anderen übertönten wollte – herrschte plötzlich eine gravierende Stille. Wo die Stände waren, blieben nur umgekippte Tische zurück, wo Menschen waren, war nun keine einzige Seele mehr zu erblicken, wo früher mal das Leben in vollen Zügen pulsierte herrschte jetzt eine bedrückende Einsamkeit. Nur eine Ratte lief quer über den Platz, verängstigt mit einem Salatblatt in ihrem Munde, bis sie in einem Schlupfwinkel in der schützenden Mauer verschwand. Niemand war hier – fast beängstigend wie es am Morgen aussah. Die Stadt verschleiert im dem dichten Nebel und fast wie erstarrt. Nirgendwo war ein Mensch zu sehen. In den Häusern herrschte Stille, die Fensterluken waren zugeklappt, die Türen waren verschlossen, doch glaubte sie von innen noch goldige Lichtblitze zu sehen. Der Regen prasselte auf die Pflastersteine. Ihr Gang setzte sich weiter fort in Richtung Hotel, welches jedoch nicht von den anderen Häusern unterschied. Verschlossen war es zur frühen Morgenstunde, kein Mucks, kein Geräusch erschallte von innen, obwohl sie sich sicher war, dass die Menschen sich auch hier vor dem Unwetter zurückgezogen hatten. Weit und breit keine Miliz. Nicht mal an den Treppenstufen der Kaserne sah sie einen Rekruten oder Waffenknecht Wache halten. Nichts. Der Nebel hatte fast alles Leben verschluckt. Die Stadt – so monoton, grau, einsam und verlassen als währen die Menschen fort. Sollte es einmal so später aussehen, wenn die Orks über die Insel herfielen? Es war als würde sie einen Moment lang in einer Geisterstadt herumspazieren, ein frontales Gegenbild zu dem sonstigen Erscheinungsbild der belebten Stadt obwohl es nur ein früher Morgen war. Auch das Gasthaus hatte an diesem morgen seine Pforten geschlossen, selbst der Wassermagier, dem sie ihren Namen verdankte, war nicht zu erblicken. Stille. |
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27.11.2003, 13:50 | #19 | |||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
[Stadt Khorinis, Xalvina]
Die Luft war feucht und kalt. Ihre Knochen waren schon starr vor Kälte und die Fee zitterte. Ihr ganzer Körper war durchnässt, die Kleidung und der lange schwarze Mantel hing von Wasser getränkt und voll gesogen schwer hinunter und sie hatte das Gefühl als wollte sich Eis an ihre schon sowieso blasse Haut binden. Lauter kleine weiße Atemwolken zogen aus ihrem Mund hinfort und verschwanden im Nichts von Nebel, Wind und dem nieselnden Regen, der ihr ins Gesicht peitschte. Fest biss sie ihre Zähne aufeinander, welche sonst nur leise klappern würden. Nur langsam bewegte sie ihre Eingeeisten Finger, welche schon knackten. Schritt für Schritt ging sie voran, hinunter in die kleine Unterführung, wo der Laden des Alchemisten ward, doch auch diese Tür hatte der alte Knacker verschlossen und von Innen war nichts zu hören. Aber hier wollte die Reisende keinen Halt machen. Sie wollte in den Hafen, zum Meer welches sie so lange nicht erblickt hatte. Sie war hier weil sie hoffte ihr Schicksal zu finden, doch im jenen Moment als sie begonnen hatte, danach zu suchen, hatte sich alles so seltsamerweise gewandelt. Was war nur geschehen, dass ein solch mächtiges Unwetter über der Insel wütete. Warum war alles in einem tiefen und dichten Nebel eingetaucht sodass man manchmal nicht mal seine Hand vor Augen sah? War das normal oder war etwas geschehen? Fragen über Fragen. Das Handwerks-Viertel. Wo sonst das Klirren eines Hammers auf das heiße Metall auf dem Schmiedestein, das helle Geräusch des zu schärfenden Schwertes auf dem Schleifstein oder das Sägen auf dem Rohholz zu hören ward, so herrschte auch hier ein seltsames Schweigen. Der Pfad zum Hafenviertel war von den Nebeln verschlungen. Wo auch sonst die Milizen die Reisenden oder stattlichen Bürger von der Unterschicht, dem Hafenviertel warnte, so war auch hier keiner zu erblicken. Stattdessen hatte sie das Gefühl, dass sich hier der Nebel noch weiter verdichtete. Ihre Fußspuren zeichneten sich kenntlich im matschigen Pfad, der hinunter an den Holzbaracken führte, doch vom Regen bald wieder weggespült wurde. Ihre Lungen füllten sich mit der frischen kalten salzigen Luft, die an der Küste herrschte. Aber auch hier schienen alle Menschen sich in dieser frühen Stunde in ihre Häuser verkrochen zu haben. Der Himmel war immer noch von dunkelgrauen Wolken getränkt, eine undurchdringbare Wolkenschicht, die das Tageslicht nicht willig hindurch lassen wollte. Die Hoffnung, die Sonne zu erblicken schwand immer mehr. Das graue Tuch würde wahrscheinlich den ganzen Tag den Himmel bedecken. Jetzt war das Meer nur noch wenige Fußschritte von ihr entfernt. Das Meer welches sie liebte und lange nicht mehr gesehen hatte. Das Meer woher sie damals gekommen war. Das Meer welches sie mit einer grenzenlosen Freiheit verband, welche sie in ihrem Leben so sehr vermisste. Doch von einem dunklen Blau war nichts zu sehen. Erschreckend, so sah man nur eine dicke Nebelwolke, welche sich über das einstige so schöne klare Wasser hinzog und in der Ferne in einer Mauer aus Nabel verlor. Nur leise so hörte die Magierin das sanfte Rauschen des Meeres aber es war irgendwie nicht dass selbe, was sie sonst vernahm. Das tiefe Ozeanblau war zu ihren Füßen verschwunden, stattdessen schien eine bleiche trübe Suppe vor ihr zu schwimmen. Hell und Matt erschien ihr das Meeresblau in ihren Augen, Unrein und Vernebelt. Der Glanz welcher das Wasser erfüllte war fort. Doch das war nicht das Gravierende. Am Ufer, welches sie noch in diesem dichten Nebelschleier sah, schwammen an der Oberfläche seltsame Dinge. Doch als sich die Fee in die Hocke setzte um sich diese ominösen Körper genauer anzusehen, erkannte die schwarze Fee sehr schnell, dass es sich hier um tote Fische handelte. Tote Fische. Und nicht nur einer! In Dutzenden schwammen sie am Ufer und ihre toten Körper mehrten sich an den Ufersteinen, doch ein dumpfes Gefühl sagte ihr dass man sie nicht essen sollte. Doch es waren nicht nur gewöhnliche Fische. Andere größere Fischarten, manchmal lange oder breitere lagen im trüben Wasser, auch Meerestiere, die sie nie gesehen hatte. Seltsame Tüten die man gemeinhin als Quallen bezeichnete lagen regungslos im Wasser. Auch Andere, weitaus größere Quallen oder Wassertiere, die sie noch nie gesehen hatte, schwammen dort drin. Ohne Leben. Einfach Tod. Was war nur mit dem Meer passiert? |
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27.11.2003, 14:19 | #20 | |||||||
Seebär Boba Beiträge: 8 |
In der Hafenkneipe schien der Schwaden des Zigarettenrauchs immer dichter zu werden, sodass der alte schwarzer Mann mit seinen wenigen weißen Haaren auf dem Kopf und Bart, welche sein Alter und Erfahrung preisgaben, immer mehr husten musste. Früher einmal hatte er jeden Tag auf hoher See in der Mannschaftskajüte den Rauch ertragen können, doch seine Lunge war nicht mehr die Beste, welche sie es noch zu seinen jungen Zeiten war. Große Falten zierten schon sein Gesicht, seine Augen waren müde und sein Körper hatte seine alte Stärke bereits verloren. Wo er noch früher als stärkster Mann auf dem Schiff galt, so war dies nun verblasst. Kämpfen konnte er nicht mehr, er fühlte sich zu alt dazu. Doch sein Handwerk beherrschte er immer noch gut. Mit seiner großen rechten Hand hatte dieser die Türe nach draußen geöffnet und die einlullende ermüdende Wärme der Gastwirtschaft verschwand. Draußen umwehte ein kalter stürmischer Wind seine verkommende Kleidung. Selbst seine Küchenschürze war bereits unrein und hatte das natürliche Weiß verloren. Ermüdet so sog der alte Seebär die frische Luft ein als er sich fast schwer tat, sich auf die kleine Bank nieder zu setzen, von dort er auf das Nebelige Meer hinaus blicken konnte. Doch da erblickte er zum ersten Mal an diesen Morgen einen Menschen, der am Ufer stand und auf das Meer hinausblickte, als versuchte er zu verstehen, was geschehen ward. So überlegte der Alte ob er den Fremden ansprechen sollte, warnen vor dem tückischen Meere, welches seit Tagen alles fortnahm, wer hinausfuhr. Doch was hatte er zu befürchten? „Traurig was?“ |
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27.11.2003, 14:43 | #21 | |||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
[Hafenviertel, Xalvina]
Gerade noch hatte die Dämonenbeschwörerin eingehüllt in ihren schwarzen Mantel, einen toten glitschigen Fisch aus dem Meer herausgeholt und ihn genauer angestarrt als sie zum ersten Mal seit diesem Morgen eine freundliche Menschenstimme vernahm. Sofort lies sie den Fisch aus ihrer Hand entgleiten, der mit einem hörbaren Plumps wieder zurück ins Wasser viel und in binnen weniger Sekunden halbwegs wieder mit seinen toten Gesellen an der Oberfläche erschien und drehte sich zügig in die Richtung um, woher sie die Stimme vernommen hatte. Dort auf einer Bank an der Hafenkneipe, wo vorhin noch niemand gesessen hatte, saß nun ein recht dunkelhäutiger Großgebauter alter Mann, welcher nach näherem Hinschauen eine schmutzige Kochschütze über seine verwaschene Kleidung trug. Weiße Haare und ein weißer Bart machten den Mann noch älter als er schon aussah, doch er wirkte in seiner rechten Übergröße weder schwach noch gebrechlich. Kurz musterte die Fee ihn von ihrem entfernten Standpunkt am Ufer als sie sich ihm mit langsamen Schritten näherte. Doch der große Mann wirkte nicht gefährlich sondern eher freundlich und gemütlich als sie es sonst von den Menschen Innos kannte. „Wer ist da?“ |
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27.11.2003, 15:12 | #22 | |||||||
Seebär Boba Beiträge: 8 |
„Nur ein alter Seebär.“ Der alte Mann hörte eine Frauenstimme, was er eigentlich bei einer solch dunklen schwarz ummantelten Gestalt nicht erwartet hatte, aber das Leben hatte ihn gelehrt, dass es voller Überraschungen ward. „Ihr braucht euch nicht zu fürchten. Setzt euch ruhig zu mir, ich werde euch nichts tun. Im Regen muss es doch recht unbequem sein, besonders bei den toten Fischen. Ach ja… die toten Fische. Seit Tagen herrscht dieser verfluchte Nebel auf dem Meere, egal wo man sich versieht. So viele Jahre segle ich als Seemann auf dem Meer, die Ozeane kenne ich so gut wie meine Westentasche und noch nie habe ich ein einziges Mal das Meer so Trüb und Nebelig erlebt wie in den letzen Tagen, als seihe bei Adanos das Gefüge von Ithuria zerbrochen. Egal wo du hinschaust: Nebel. Nur Nebel. Seitdem der Nebel über dem Meeresspiegel zieht, werden Tagein und Tagaus nur tote Wasserlebewesen angespült. Egal ob Fische, Quallen, einfache Pflanzen oder große Meeressägetiere – nichts wird verschont. Aber das ist nicht unser Problem. Nun wo der Nebel da ist bleibt der Fischfang aus. Denn die Fischer sind alle verschwunden, wer dort hinaus fährt kommt nie wieder zurück und wenn, dann nur das Boot – entweder noch als Ganzes oder in mehrere Einzelteile. Doch die Menschen sind nie wieder zurückgekehrt. Es ist ein Jammer…“ Behutsam legte der Seebär seine großen breiten Hände auf seine Oberschenkel, während er den Kopf senkte und kurz in seine Welt versank. |
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27.11.2003, 16:22 | #23 | |||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
[Vor der Hafenkneipe, Seebär Boba & Xalvina]
Schweigsam hatte Xalvina sich ihm genähert während der alte Seebär ohne Aufforderung begann, über die aktuelle Lage des Meeres zu sprechen. Dabei wurde sie spitzhörig als er den Namen Ithuria erwähnte. Wusste er etwas über den angeblichen Tempel Adanos und das Gefüge der Meere? Doch in selben Moment erinnerte sie sich, dass das Buch bereits erwähnt hatte, dass Ithuria nur ein Ammenmärchen und Seefahrergeschichte war, sodass sie daraus schließen konnte, dass es so seien musste. Trotzdem fand sie es bestürzend dass das Meer während ihrer Abwesenheit sich so gewandelt hatte. Hatte es was mit ihrem Schicksal zu tun, dass das Meer plötzlich trüb und todbringend ward? Aber was hatte Adanos mit ihr zu tun, einer Dämonenbeschwörerin welche Beliars Mächte in Anspruch nahm? Hatte der Händler etwa gewusst, dass Etwas nicht mit dem Meer stimmte und war deswegen bei ihr erschienen. Und hatte es vielleicht wirklich etwas mit dem sagenhaften Ithuria zu tun? Nachdenklich setzte sich die schwarze Fee neben dem alten schwarzen Mann, der noch immer erzählte, als seihe es ihm egal ob jemand ihm bloß nur zuhörte oder nicht. „Und wer seid ihr oder warum seid ihr dann noch hier?“ |
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27.11.2003, 16:49 | #24 | |||||||
Seebär Boba Beiträge: 8 |
Kurzweilig hatte der Alte auf seine großen Handflächen geschaut, die von Falten übersäht waren. Eine lange Narbe zog sich über die linke Handoberfläche, welcher sich einst als Junger Mann bei einem Gefecht geholt hatte. Ja das war Vergangenheit. Erst die Stimme der jungen Frau weckte ihn aus seinen Erzählungen, die bereits in einem nuschelndem Gemurmel untergegangen war. Kurz blickte er zur Seite und entdeckte die Dame, welche sich neben ihm gesetzt hat. Sie war seltsam und hatte eine mittelländische Hautfarbe, wie man sie sonst nicht in diesen Regionen hier fand. Doch waren es ihre seltsamen schimmernden Augen die sie unheimlich wirken ließen, als seihe sie nicht von dieser Welt. „Ach.. ach … ja. Ich bin Koch. Ein guter Koch. Und Seemann. Ein guter Seemann – zumindest das war ich mal, aber als Koch lässt es sich leben. Die Jungen Leute metzeln sich doch heutzutage ständig mit ihren Schwertern nieder, nur weil sie Glauben, sie stehen für das Richtige… Was soll ich sagen mein Kind? Ich als Seebär gehöre nun mal auf die See. Aber seitdem dieser Nebel da ist, kann unser Kaptain nicht mit uns mehr fortsegeln, weiß auch nicht warum. Vielleicht weil bisher alle die, die es versucht haben nimma zurückgekehrt sind. Seitdem sitzen wir auf dieser Insel fest und drehen allesamt in der Hafenkneipe Däumchen, solange bis der Nebel halt wieder verschwunden ist.“ |
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27.11.2003, 17:20 | #25 | |||||||
Xalvina Beiträge: 1.273 |
[Vor der Hafenkneipe, Seebär Boba & Xalvina]
Ein Koch also. Erst jetzt merkte sie, das er im Zusammenhang mit seiner Schürze wirklich wie ein Koch aussah, allerdings nur ein wenig mitgenommen, denn seine Kleidung schien bereits ein wenig vom Schmutz beschmiert zu sein, was aber noch lange nichts über seine Persönlichkeit aussagte. Vielleicht lag es auch nur an den vielem Kartoffelschälen, was die Seeköche vermeintlich taten und was auch nicht so verkehrt ward. Zumindest wollte sie nicht zweifeln dass er ein guter Koch war. Auch wenn Kartoffeln nicht unbedingt ihre Leibspeise waren. Als der alte Mann von einem Kapitän sprach, wurde Xalvina hellhörig. War also eine ganze Schiffscrew samt Schiff hier auf Khorinis gestandet und konnten nicht mehr fort? Und hatte der Kapitän vielleicht nichts Besseres zu tun als auf das Verschwinden des Nebels zu warten? Aber was wenn der Nebel nicht verschwinden würde und es tatsächlich etwas mit Ithuria zu tun hätte? Dann könnte der Nebel gar nicht aufgehalten werden, wenn die Legende die Wahrheit sagte. Sie musste es herausfinden, was mit dem Meer geschehen war und ob der Händler ihr wirklich etwas über ihr Schicksal sagen konnte. Zumindest hatte sie ja diese Karte. „Dann sage mir wo finde ich deinen Kapitän deines Schiffes, alter Mann? Ich glaube ich hätte da Etwas, was ihn Interessieren könnte, denn ich muss Etwas herausfinden. Wo steht euer Schiff?“ |
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