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Gibt es einen "schöpfer"?
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08.02.2004, 19:41 #126
VodKaLeMoN
Beiträge: 91

quote:
was mir noch nicht ganz klar ist (führt aber jetzt wieder weiter vom thema weg...), ist dass physiker daran arbeiten, den "urknall" zu sehen. das ist doch gar nicht möglich, auch wenn wir in die vergangenheit sehen, denn die lichtstrahlen, die zum zeitpunkt des urknalls ausgesandt wurden, müssten uns doch schon längst erreicht haben, sonst gäbe es uns hier noch gar nicht. auch wenn wir in die vergangenheit sehen, dann kann das nicht so weit gehen, dass wir auch nur annähernd den urknall mitbeobachten können. wie soll das nun funktionieren



Nein, ich glaube auch selbst nicht, dass das möglich ist. Eben weil du den Horizont hast, über den du nicht hinaussehen kannst, wirst du auch den Urknall nie sehen können. Traum bleibt Traum.

quote:
hmm klingt sehr kompliziert das alles.
ich verstehe zwar nicht warum die expansionsgeschwindigkeit vom beobachter abhängt, aber logischerweise müsste man doch sagen, dass am rande des universums sich derzeit nur licht befindet, das sich konstant mit c in alle richtungen ausdehnt (wenn man das universum mal als kugel betrachtet). materie kann dort theoretisch noch gar nicht sein, da materie c nicht erreichen kann. würde ja unendlich viel energie dazu benötigen. (e=mc²)



Die Rotverschiebung in dem Sinne als Maß für die Flucht"geschwindigkeit" anzunehmen, ist so auch nicht ganz korrekt, man mißt bei der (kosmologischen) Rotverschiebung nicht den Dopplereffekt, sondern die Dehnung der Lichtwellenlänge durch die Expansion des Raums.
Zwei Galaxien bewegen also nicht voneinander weg, sondern der Raum zwischen ihnen dehnt sich. Die Expansion dieses Raums könnte durchaus so schnell sein, dass die "Fluchtgeschwindigkeit" größer als c ist, da sich keine Materie bewegt, sondern nur die Wellenlänge des Lichts vergößert wird.

Es macht also keinen Sinn, einen Absolutwert für die Geschwindigkeit anzugeben, mit der sich der Rand des Universums aufbläht, weil sich nur der Raum ausdehnt, aber die Materie nicht in Bewegung ist. Innerhalb der Galaxienhaufen ist die Raumausdehung vernachlässigbar, weil dort die gravitative Anziehung die Raummaße konstant hält.

-Edit-

(Mann, ich habe fast eine Stunde für 15 Zeilen gebraucht... und nich mal die Frage beantwortet)

-Edit2-

Und Licht, das sich in den Randgebieten aufhält, ist nach der ART an den Raum gebunden. Ist das Universum nun eine Kugel, dann wird sich eine Lichtwelle wahrscheinlich am "inneren Rand" der Kugel ausbreiten, weil der Raum dort entsprechend gekrümmt ist. ABER: Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen.

-Edit3-

quote:

sehe ich das nun richtig, das je länger es das universum gibt, umso größer sein rand wird, in dem nur licht existiert und keine materie?


Die Materie und das Licht breiten sich mit dem Raum aus, so dass du auch in den Randgebieten Materie haben kannst. Es ist halt die Frage, was ein Beobachter sieht, wenn er nach "außen" schaut. Vermutlich nichts Weltbewgendes, wenn das Universum eine sich aufblähende Kugel ist, wird er halt Licht sehen, dass sich an der "Innenseite" der Kugel bewegt - mit anderen Worten, er wüsste nicht, dass er am Rand ist, weil das Licht gemäß der ART an den Raum gebunden ist, und er quasi "um die Ecke schauen würde".

[Hypothesenaufstell]
Hm. Damit hätte man eine Fluchtgeschwindigkeit für das Universum, die größer als c ist. Könnte es sein, dass unser Universum ein Schwarzes Loch ist, welches sich ausdehnt?
[/Hypothesenaufstell]
08.02.2004, 21:39 #127
arach
Beiträge: 188

hmm okay erstmal danke dafür, dass du wegen mir eine stunde deines lebens geopfert hast. :D hat sich ausgezahlt, das mit der raumausdehnung verstehe ich jetzt.

auch eine interessante ansicht, dass der raum in den randgebieten gekrümmt ist, und somit das licht den raum nicht verlassen kann. klingt zumindest plausibler als das mit den riesen randgebieten wo nur licht existiert.

deine theorie über das universum als schwarzes loch, das sich ausdehnt, ist etwas sonderbar. sehr bildhaft gesprochen mag das vielleicht zutreffen. aber eigentlich ist das universum genau das gegenteil eines schwarzen loches. das einzige, was sie gemein haben, ist die fluchtgeschwindigkeit. ;) vielleicht haben wir ja jetzt unsere anti-gravitationsteilchen gefunden - kleine universen, die sich mit der materie verbinden können und ein wurmloch erschaffen. :D
08.02.2004, 22:14 #128
Graviton XQ
Beiträge: 566

quote:
Mann, ich habe fast eine Stunde für 15 Zeilen gebraucht... und nich mal die Frage beantwortet

ich hab tränen gelacht, einfach zu göttlich der satz:D
zum thema post ich morgen wieder, bin zu müde;)
08.02.2004, 22:20 #129
VodKaLeMoN
Beiträge: 91

quote:
hmm okay erstmal danke dafür, dass du wegen mir eine stunde deines lebens geopfert hast. hat sich ausgezahlt, das mit der raumausdehnung verstehe ich jetzt.


Ich will ja nicht allzuviel Blödsinn schreiben... Daher denke ich länger über Formulierungen nach, und darüber, ob ich nicht irgendetwas geschrieben habe, was näherer Betrachtung und gezielter Nachfrage nicht standhält - und trotzdem gelingt mir das nicht immer... Aber schön, dass ich dir behilflich sein konnte, wenns auch sehr dürftig ist.

quote:
auch eine interessante ansicht, dass der raum in den randgebieten gekrümmt ist, und somit das licht den raum nicht verlassen kann. klingt zumindest plausibler als das mit den riesen randgebieten wo nur licht existiert.


Ich hoffe, dass wirs irgendwann besser verstehen werden... Gibt ne Menge Sachen, die nur unzureichend zu beschreiben sind.

quote:
deine theorie über das universum als schwarzes loch, das sich ausdehnt, ist etwas sonderbar. sehr bildhaft gesprochen mag das vielleicht zutreffen. aber eigentlich ist das universum genau das gegenteil eines schwarzen loches. das einzige, was sie gemein haben, ist die fluchtgeschwindigkeit. vielleicht haben wir ja jetzt unsere anti-gravitationsteilchen gefunden - kleine universen, die sich mit der materie verbinden können und ein wurmloch erschaffen.


Ahjo. :D Bißchen rumzuspinnen gestatte ich mir von Zeit zu Zeit... ;) Obwohl... eigentlich ständig.

Dabei fällt mir auf: Schon wieder vom Thema weg. Was mir beim Überfliegen des Threads noch auffällt ist, dass ich mich häufig wiederholt habe, und dass die (meiner Meinung nach) Kernaussage zu dem Thema schon relativ früh von Murx kam:

quote:

"Man sollte nie vergessen, wo die Grenzen der Naturwissenschaft liegen, da sie immer von Modellvorstellungen ausgeht, ausgehen muß (was nicht heißt, das ihre Ergebnisse nutzlos wären, aber ich denke das ist offensichtlich)."


Meine Meinung. Ich bin zwar eher Positivist, aber wir wissen nicht alles - können wir nicht. Das Gleiche gilt fürs Beweisen. Der Rest ist, wie arach so schön bemerkte:

quote:
(...)keine frage der physik, sondern eine der philosophie bzw interpretation.


-Edit-

@Graviton:

Hehe. Komplexe Angelegenheit... :)

-Edit(x)-

Und wieder einer... Ich glaub, der 4. Ich sollte schlafen gehen...
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