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21.08.2003, 21:10 #5726
Heimdallr
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Feuergolem -
Dann versuch es mit Eispfeil, oder am besten Kugelblitz, damit müsste es gehen.
21.08.2003, 21:25 #5727
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Rund um Khorinis #10 -
Eine magische Aura hatte sie umgeben die Klänge waren der Anlass für ein Denken an den Frieden, Frieden den er sich erkämpfen musste, doch irgendwann würde er ihn bekommen. Als die Töne verstummten, wachte er wieder auf, er hatte eine Art schlaf geschlafen, eine Art Traum geträumt, es war alles anders als sonst, doch das lag an der Magie die sie beide spürten. Es war wie aus einem Traum gerissen zu werden, als sie aufhörte zu spielen, doch es war gut so, er hätte wahrscheinlich den ganzen Abend verträumt, dabei galt es doch noch etwas zu tun, schließlich hatte er noch eine Überraschung für Xalvina, die er ihr nicht vorenthalten wollte.

Ja, ich habe gebetet, um Verständnis und nach Kraft verlangt, aber desto länger es dauert, desto sicherer bin ich mir, dass es das richtige ist, was ich tue. Dieser Ort hat etwas nicht war? Ich glaube es war kein Fehler her zu gehen, aber nun möchte ich dich bitten mir zu folgen. Ich bitte dich um diesen Abend, diese noch junge Nacht.

Leise erhob er sich und ging einige Schritte um wieder in den Rythmus zu kommen und schaute Xalvina erwartungsvoll an, sie schien einverstanden, dennoch leicht irritiert. Wahrscheinlich wusste sie nicht, was sie erwartete, aber das war ja der Sinn an der ganzen Sache. Wieder hatten sie einen Tag verbracht, doch der war ja noch nicht vorbei, er fragte sich, wie sie das schaffte, sie hatte schon lange nicht geschlafen, doch heute würde er sicher nicht schlafen, bevor sie das auch tat, noch eine ruhelose Nacht wollte er nicht verantworten, dass konnte doch nicht gesund sein. Es trübte ihre Sinne, mangelnde Konzentration konnte tötlich sein.
Sie gingen zusammen weg von dem Schrein und verließen so auch diese magische Aura und traten wieder in den harten Alltag ein. Der Weg führte sie unweigerlich zurück zur Taverne, wo sie zum ersten Mal einen Anhaltspunkt hatten, denn bei Nacht wirkte manche Entfernung anders als bei Tag.
21.08.2003, 23:12 #5728
Heimdallr
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Rund um Khorinis #10 -
Ausgerechnet jetzt musste sie wieder über Gold sprechen, das war ihm ganz und gar nicht Recht, auch das sie zum Kastell wollte, war ihm jetzt eher ein Dorn im Auge, aber er hatte es gespürt, doch darüber wollte er jetzt nicht reden, er wollte einen schönen Abend verbringen und nicht an Verpflichtungen oder andere Dinge denken, einfach nicht jetzt, dafür hatten sie noch genug Zeit, überhaupt, er hatte alle Zeit der Welt, er fragte sich, wieso sie es so eilig hatte. Er schwieg lange, sie gingen stillschweigend den Weg zurück zur Stadt. Es war eine sehr kalte, wenn auch schöne Nacht, der Mond erhellte das gesamte Gebiet und strahlte kräftig und ehrenvoll.
Sie ließen den Weg hinter sich und kamen zurück zum Stadttor, doch gerade als Xalvina schon in die Stadt einbigen wollte, hielt er sie zurück. Er wollte nicht in die Stadt, er hatte etwas anderes vor.

Nein, ich will noch nicht in die Stadt, komm mit

Er ging weiter, er wusste genau, wo das Ziel lag, am Leuchtturm von Khorinis, dort wo das Meer so weit war, die Ferne unendlich und der Ausblick unvergleichlich, dort an den Klippen, auf einer kleinen Grasfläche, das war sein Ziel. Hoffentlich hatte der Händler alles so gemacht, wie er es verlante, sonst würde das hier ein Riesenreinfall werden. Sie kamen in den Wald, doch ließ er sich nicht lange in die Finsternis treiben, sondern wählte den Weg hinauf zum Leuchtturm. Als sie oben waren, erkannte er die ersten Lichter, der Händler hatte also Wort gehalten, nichts anderes hatte er erwartet. Sie gingen die wenigen Schritte zu dem großen Turm, dessen Licht schon lange nicht mehr brannte, warum auch, es kamen ja keine Schiffe mehr und wieso sollte man den orkischen Galeeren auch noch zeigen, wo sie hin mussten, wenn sie hier waren.
Doch sie blieben nicht lange an dem Turm, sondern näherten sich den Klippen, mit jedem Schritt wurde das Rauschen größer und ein rauher Meereswind wehte ihnen ins Gesicht. Dann endlich kamen sie zu ihrem Ziel. Es war alles nach seiner Zufriedenheit gewesen, er musste dem Händler bei Gelegenheit ein Trinkgeld zukommen lassen.
Eine große Decke lag da, die ganze Wiese war mit dutzenden Kerzen umrundet und erhellte das Gebiet, ein großer Korb stand bei der Decke, indem sich allerlei leckere Dinge befanden, alles in Maßen, schließlich waren sie nur zu zweit und wollten keine Orgie feiern, aber es reichte.
Es war die perfekte Stimmung, er hoffte nur, dass Xalvina das auch so sah, er wusste, dass sie oft merkwürdig war, doch wusste er nun auch, dass sie ebenso Gefühle besaß, wie er. Was sie da vorhin anschnitt, das war wohl so geplant, es lag in ihrer Sache, sie konnte wohl genauso wenig wie er Zeit verschwenden. Doch darum würde er sich morgen kümmern, nicht jetzt.

Wie du willst, wir werden uns Morgen sofort darum kümmern, aber jetzt vergiss diese Sache, genieß einfach diesen wunderschönen Anblick. Ich möchte dich bieten, mit mir zu dinieren und diesmal nicht in einer Taverne, sondern an einem der schönsten Orte, die diese Insel zu bieten hat. Hier ist das Meer und hier sind wir. Lass für ein paar Stunden los, von allem von deinen Plänen, von deiner Zukunft, lass es uns einfach genießen.
22.08.2003, 00:22 #5729
Heimdallr
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Rund um Khorinis #10 -
Ja, es war wirklich schön hier, doch es war nichts gegen die Schönheit des Mädchens. Irgendwie verblasste alles in ihrer Gegenwart, doch alles was er momentan fühlen konnte war Freiheit, Freiheit wie er sie liebte. Das war sein wahrer Traum vom Leben, was konnte man sich mehr wünschen als im Mondschein auf dieser Klippe mit einem wunderschönen Mädchen zu sitzen, die zudem noch wunderbar Harfe spielen konnte, also eigentlich fehlte nichts zum vollkommen Glück, doch hatte er nicht umsonst gebetet, seine Gedanken besaßen immer noch Gültigkeit und er glaubte nicht mehr an Glück, es war ihm fremd sich auf etwas zu verlassen, was er nicht steuern konnte, was er nicht beeinflussen konnte.
Mitten in die Stille, die nur durch die Geräusche der Natur unterbrochen wurde, kam diese Frage, ein anderes Leben, das konnte er sich gar nicht vorstellen, was sollte ihm ein anderes Leben bieten, ein anderes Leben war nicht möglich, da man nach dem Tod nicht einfach wiederkommen konnte, zumindest dachte er das bisher, doch ließ er sich gerne eines besseren belehren.

Ich wäre tot, es gibt kein Leben nach dem Tod, zumindest ist mir nichts in der Richtung bekannt, wenn es tatsächlich so wäre, dann wäre ich wieder ein Mensch, ich mag die Menschen, auch wenn es viele schlechte Dinge an ihnen gibt, ich könnte mir nichts schöneres vorstellen als ein Mensch zu sein. Aber ich glaube nicht daran, ich versuche dieses Leben so gut wie möglich zu leben, jeden Tag ehrenvoll zu handeln und irgendwann mal anständig zu sterben, aber ob ich dann glücklich bin, weiß ich nicht, auch nicht, ob ich alt und grau in einem Sterbebett liege oder noch jung und unglücklich auf dem Schlachtfeld sterbe. Ich halte mir den jeden tag vor Augen, dass es ganz schnell aus sein kann, ich könnte jederzeit sterben, dass ist der Nachteil, man kann nicht wieder zurück, wenn man einmal das Reich der Lebenden verlassen hat. Ich habe keine Angst vor dem Tod, denn es gibt niemanden, den ich zurücklassen würde, nur mich. Hast du den Tod schonmal gesehen? Ich meine wirklich gesehen, nicht nur durch Schmerz gespürt? Wenn ja dann kannst du mich verstehen, wenn nein, dann ist das hier sinnlos.
Aber sag mal, abgesehen von deinen Plänen, von denen ich sowieso nichts erfahre, was ist dein größter Wunsch?
Mein größter Wunsch ist Frieden, auch wenn es nur ein kleines Stück ist, ich möchte friedlich leben, als Bauer oder so ähnlich, hauptsache nicht im Krieg. Solange die Orks leben, wird es diesen Frieden nicht geben, aber man muss sich nur ein Ziel setzen, dann schafft man es auch.
22.08.2003, 01:52 #5730
Heimdallr
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Rund um Khorinis #10 -
Alles was sie sagte klang logisch und doch war es fremd, es war zuviel passiert, zuviel hatte sich ereignet und er war sich einen Moment lang nicht mehr sicher, ob es das richtige tat. Er merkte, wie schwach er doch tatsächlich war, denn in seinem Innersten tobte ein Krieg, zwischen Hoffnung und Klarheit, zwischen Herz und Hirn. Diese Schwäche wurde ihm nicht im Schlafe bewusst und auch nicht an einem Ort, wo es keine Rolle spielte, das ganze wurde ihm hier bewusst, ausgerechnet hier. Während er heute noch sagte, er wäre sich sicher was er tue, war das jetzt alles verworfen, er konnte es selber nicht fassen, aber er musste sich selbst in Frage stellen. Vielleicht war es richtig aber vielleicht war es auch falsch, man machte immer Fehler, doch er wollte keine Fehler machen, wenn es sich vermeiden ließ und so war diese Frage gerechtfertigt. Doch sie warf all das auseinander, was er bisher glaubte. Es war gut möglich, dass das ein Zeichen war, dass er in letzter Sekunde von dem Unternehmen abspringen sollte. Noch war es nicht zu spät, doch wann sollte es soweit sein? Er befand dies als ein großes Zeichen von Schwäche, die er nie für möglich gehalten hätte, aber es war so, er konnte nicht mehr zu den Worten stehen, die er einst sprach, er musste sich im Klaren darüber werden, doch wie sollte das gelingen? Noch eine Askese, vielleicht eine noch intensivere wie beim ersten Mal. Sollte er wieder vor seinen Problemen fliehen, nur um nachher gestärkt wiederzukommen und wieder zu schwächeln? War das wirklich sein Verlangen, konnte das ein Ziel sein? Er kam schnell auf die Antwort, denn so wollte er nicht leben, es wiederssprach all seinen Grundsätzen, so durfte er nicht denken. Aber die Zweifel blieben, er hatte etwas verloren, einen Grundstein, es war wie ein Haus, dem man einen Pfeiler wegrieß, es war nun alles viel löchriger. Er spürte eine unglaubliche Kraft auf sich einwirken, er hatte Mühe klare Gedanken zu fassen und er bewegte sich am Rande des Rückfalls, er hätte beinahe alles verloren, was er sich erwirkt hatte, allein durch diese Selbstzweifel. Woher kamen die, wieso hier, wieso jetzt? Wieder eine Karre voller Fragen und jede Frage die er nicht beantworten konnte schmerzte mehr in seinem Kopf, nur reine Logik konnte ihm helfen, aber was war hier logisch, was wurde hier gespielt, was ging hier vor, wieder Fragen, immer nur Fragen, es geriet alles durcheinander, alle Fugen gerieten durcheinander, schlimmer als jeder Kampf, er hätte jetzt gerne gegen einen Gegner gekämpft, alles nur das nicht. Er versuchte verzweifelt dagegen anzukämpfen, er konnte die ganzen Fragen nicht stoppen, sie überranten ihn förmlich. Überall drangen Stimmen an sein Ohr, stimmen die er nicht hören wollte, alle hatten sie Fragen, alle stellten sie seine Entscheidungen ihn Frage, der Selbstzweifel, der anfangs noch harmlos begann, gewann die Überhand. Außerdem musste er wieder an die Stimme denken, noch hörte er sie nicht, doch was wäre wenn, was geschah hier, oder was sollte hier geschehen, wenn diese Stimme jetzt kommen sollte, war das alles geplant gewesen, war das eine Falle, oder bildete er sich auch die nur ein. Langsam aber sicher nahm das ganze bedenkliche Ausmaße an, denn sein Kopf drohte zu platzen.
Äußerlich wiederrum spiegelte sich das kaum nieder, doch etwas war anders als sonst, sein Blick war absolut leer aber seine Augen waren weit aufgerißen, er sah vieles doch blickte in der realen Welt ins leere. Wenn das alles ein Traum gewesen wäre, dann wäre er jetzt schweigebadet aufgewacht und hätte weiter geschlafen, aber dies war kein Traum, denn es spielte sich wirklich ab.
Auch gab es hier kein Ende, denn weiterhin wurde er von Fragen überschwemmt, von überall her, es war wie eine Hexenverfolgung, er stand in der Mitte und rings um ihn herum war der Moob und schrie, von allen Seiten, es gab kein entkommen. Er konnte nicht fliehen, er konnte nur kämpfen. Und das tat er auch, nun sollte sich zeigen, was die Askese gebracht hatte, allerdings konnte er für nichts garantieren, wenn er den Kampf verlieren würde.
Wieder trat eine Stimme an ihn heran, sie fragte ihn, was wäre, wenn er seinen Glauben verlieren würde und eine andere lud ihn ein, ihn von seinen Sorgen zu befreien, alles Ilusionen, doch waren sie in seinem Kopf real. Er wurde immer mehr angestachelt und der reglose Körper, der da im Gras kämpfte, war in Wahrheit ständig in Bewegung. Kurzzeitig schien es, als ob er den Kampf verlieren würde, denn ungeachtet dessen, dass er nicht alleine hier war, stand er auf, wie von einer Hand gesteuert und lief bis zu den Klippen. Seine leeren Augen schauten in die Tiefe, einen Sprung hierrunter würde man nie überleben, doch in seinen Gedanken, schien es kurzzeitig das Brett in die Erlösung, denn hier hatten sich die Stimmen nicht hingetraut, sie ließen ihn springen. Sollte sein zweiter Selbstmordversuch endlich gelingen, er fragte sich das nicht, aber scheinbar waren seine Gedanken mit dem Gedanken nicht unglücklich und so schrien sie alle von allen Seiten: Spring, spring, spring.... Eine andere Stimme trat an sein Ohr und versprach ihm die tollsten Dinge, wenn er springen würde, doch er zögerte. Er sah einen Spiegel, ein Spiegel der die kümmerliche Gestalt beleuchtete, ihn ins rechte Licht rückte. Er sah darauf aber nicht ihn, sondern einen alten Mann, gebrächlich wirkend, wie er dort in der Einöde stand. Doch bei näherem betrachten, stellte er fest, dass das er war. In dem Moment verstand er, er musste aufwachen, diesen Fehler hinter sich lassen, doch noch war es nicht vorbei.
Die Stimmen waren ruhig geworden, doch hinter ihm stand etwas, eine Gestalt, nein, ein Schatten. Ein Schatten seiner Selbst. Der Schatten hatte sich von seinem Besitzer getrennt, er hatte ein eigenständiges Leben entwickelt und seine Geste war eindeutig, er wollte ihn nicht durchlassen. Er wollte, dass die menschliche Hülle sprang. Er musste kämpfen, wenn er vorbei wollte. In dem Moment, wo er sein Schwert zog, tat der Schatten das auch und stand genauso dar, wie er. Ohne dies zu bedenken, griff er an. Der Kampf dauerte genau einen Schlag, denn der Schlag in das Herz wurde nich pariert, sondern exakt genauso ausgeführt, beide Schwerter töteten den Gegner, wie es ein Schatten tun musste. Dann wurde alles ruhig, er hörte keien Stimmen mehr, keine Fragen, einfach nur Stille. Er lag zwar tot am Boden, doch trotzdem hatte er gewonnen, denn sein reales Ich stand noch immer auf der Klippe. Erst jetzt konnte er wieder klar denken, alles war weg, so leer fühlte er sich schon lange nicht mehr. Als er vernahm, dass er auf einer Klippe stand, huschte er schnell zurück.
Was ging hier vor, hatte er vollkommen den Verstand verloren? Was trieb ihn nur dazu. Leicht zitternd schauten seine Augen, noch immer war da dieser Blick, dann ein Wimpernschlag und auf einmal waren sie wieder da. Ganz ruhig versuchte er das ganze zu verstehen. Er wusste nur noch, dass es um Selbstzweifel ging. Es ging um das was er tat und das was er tun musste. Irgendjemand wollte hier etwas vorrantreiben, was er gerne vermieden hätte, seinen Tod und er musste diese Person kennen.
Das ganze hatte viel Kraft gekostet, Kraft die er kompensieren musste.
Ohne nur ein Wort zu sagen, legte er sich wieder hin und schaute zum Himmel, ruhig und gelassen, doch innerlich vollkommen aufgewühlt. Es war hier irgendwas im Gange, was er weder kannte, noch kontrollieren konnte und das machte ihm Angst. Vielleicht würde er hier schlafen, aber ausnahmweise in voller Kampfmontur, er wollte heute Nacht lieber nicht unvorsichtig sein. Und so schaute er in die Sterne und den Mond, doch das waren nur seien Augen, es arbeitete schon wieder innerlich in ihm, doch diesmal berechnent und gewollt. Es würde noch Wochen dauern, bis er das aufgearbeitet hätte doch eins wusste er schon jetzt, die Askese hatte ihm das Leben gerettet.
22.08.2003, 03:21 #5731
Heimdallr
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Rund um Khorinis #10 -
Ihre Worte gingen in einem Wirr von Erklärungen unter, langsam beruhigte sich alles wieder, es wurde ruhig, er spürte die Entspannung, die sich legte und wie er langsam aber sicher von diesen Kopfschmerzen befreit wurde. Was sie sagte war nicht wichtig, wahrscheinlich war es sowieso nichts, was von Bedeutung war, er selber kämpfte noch immer, er suchte nach Antworten, nach dem Auslöser dieser unvorstellbaren Attacke auf seine Gedanken, doch er konnte sich nicht hundertprozentig sicher sein, was es war, zuviel hatte er schon wieder vergessen, zuviel war untergegangen. Es musste irgendwas mit Xalvina zu tun haben, da war er sich sicher, doch was es war, dazu fiel ihm die Kraft, er bezweifelte, dass er sich morgen besser fühlen sollte, doch selbst wenn, vergessen war nicht, er konnte mir so etwas nicht so schnell fertig werden, es abhacken und zum Tagesgeschäft übergehen, doch würde er nichts an seinem bisherigen Plänen ändern, doch er hatte sich zuviel vorgenommen, er war naiv, naiv wie man es in seinem Alter gewohnt war, doch er hatte keine Zeit naiv zu sein, Naivität provozierte Fehler und Fehler provozierten den Tod. Er musste dies abstellen, er war weder gewillt noch hatte er die Kraft dazu so weiterzumachen wie bis jetzt, es musste ein genereller Wandel her. Er war kurz davor sich alles wieder zerstören zu lassen, was er sich aufgebaut hatte und das konnte nicht sein Ziel sein.

Gut, in zwölf Tagen werde ich bereit sein .....

Die Worte, die er heute Mittag zu Long gesagt hat wirkten in seinem Kopf, er sollte sich endlich wieder auf das wahre konzentrieren, dem Training. Er hatte es in letzter Zeit doch arg vernachlässigt, das sollte sich nun ändern. Er war sich sicher, die Prüfung würde nicht einfach werden, aber sie war sein einziges Ziel, er plante nicht lange vorraus, er lebt auf Tage, vielleicht Wochen, aber nicht auf Monate. Dieses Ziel war nur eine kleine Etappe, aber sie musste erfolgreich gemeistert werden, sie zu schaffen, darauf musste nun das Hauptaugenmerk liegen, nichts anderes. Und dann? Was würde er dann machen? Sollte er schon wieder für etwas planen, was er doch nicht einhalten konnte, er wusste nicht, ob das richtig war, aber vielleicht würde er zurück nach Gorthar gehen. Nach der Prüfung hatte er keine Ziele mehr, dann war er absolut ohne Ziel, das konnte doch nicht sein. Er würde sich wieder seinen Pflichten rufen, sich darum kümmern, was sich niemand traute, das tun, was niemand verlangte und doch so wichtig wäre. Er würde sich auf die Suche machen, auf die Suche nach den sechs Amuletten. Das war sein neues Ziel, bis zur nächsten Verschiebung, die Zeit war lang, in zwölf Tagen konnte viel passieren, doch wenn danach nichts ernsthaftes auf ihn warten sollte, würde er sich auf die Suche machen. Als er wieder an die Amulette denken musste, erwachte ein Teil seiner Abenteuerlust. Es tat gut mal wieder von ihr zu spüren, sie gab ihm etwas Kraft zurück, doch konnte sie alleine nicht viel ausmachen, viele Fähigkeiten und Gedanken mussten zurückkommen, damit er sich den Gefahren stellen konnte, doch für das Schwerttraining brauchte er sie nicht. Er würde auf seine ganz eigene Art trainieren, wenigstens sein innerer Punkt war ihm geblieben, in der kurzen Meditation hatte er ihn wieder gefunden und war schnell in einer Art Regeneration verschwunden. Nun lag er da, die Augen geschlossen, seine Seele im Einklang mit allen. In dieser Art von Leben war er absolut unerreichbar für alles, nun konnte er wieder klar im Kopf werden. Der morgige Tag bedeutete nichts gutes, es sollte wieder etwas geschehen, das spürte er.
Seine Hand wanderte zum Griff des Schwertes und blieb dort still. Es folgte nun ein Weg, in dem der gesamte Körper abschaltete und nur das Hirn aktiv blieb, auch eine Fähigkeit, die er von seinem Mentor lernte. Sollte es ein Feind wagen, sich zu nähern wäre er schnell bei seiner Verteidigung gewesen.

Das der Tag ein Reinfall war, dass konnte er nicht leugnen, dass was er geplant hatte, verkam zu einer Katastrophe, die fast einen unverzeilichen Fehler gewichen wäre, doch er überlegte, wer weiß, vielleicht hatte er heute Abend mehr Antworten auf seinen Lebenspfad bekommen, als ihm jetzt bewusst waren, er musste die Regeneration abwarten, er konnte erst morgen etwas dazu sagen.
22.08.2003, 10:09 #5732
Heimdallr
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Rund um Khorinis #10 -
Als er aufwachte erinnerte er sich erstmal an gar nichts mehr, er hatte einen schweren Kopf und er spürte, dass hier letzte Nacht etwas schief gelaufen war, nur wusste er selbst nicht mehr, was das war. Was er sofort bemerkte war das Rauschen der Wellen, die gegen die Küste und einige Klippen donnerten, wahrscheinlich waren hier schon viele Schiffe zugrunde gegangen, wie sie so arglos auf den Leuchtturm zuhielten. Doch nun konnte er sich wieder langsam erinnern, er wollte ihr diesen wunderbaren Ort zeigen, doch nun konnte er ihn selbst genießen. Lange war er nicht mehr hier gewesen, auf den Klippen des Leuchtturms, aber er hatte den Anblick von einst nicht vergessen und auch jetzt war es noch unglaublich. Die Weite kam erst jetzt im Licht der Sonne richtig zum Vorschein, da konnte der Mond nicht mithalten.
Langsam wurde es wieder klar, ein ganz klares Zeichen von aufwachen. Erst jetzt bemerkte er die Decke, die sich um seine Rüstung gewunden hatte und erst jetzt konnte er seine Wut freien Lauf lassen, was er gestern erfolgreich verdrängt hatte, dass konnte nun gerne raus. Xalvina hatte unheimliches Glück gehabt, dachte sie denn wirkich er würde schlafen? In dieser Wildnis, die voller Gefahren war einfach einpennen? So viel Unvorsicht gehörte eigentlich bestraft, sie redete noch irgendwas gestern, nur Bruchstücke waren davon noch da, aber er vermochte sich zu entsinnen, dass da die Rede von überleben war. Nun, wenn sie das als Vorsicht bezeichnete, dann war ihr nicht mehr zu helfen, denn sein Griff hatte sich schon wenige Zentimeter der Kehle des Mädchens genährt als er ihre kalte Aura spürte und so wusste wer es war, doch das ganze hätte ebenso tötlich ausgehen können, in der Verteidigung um sein Leben gab es kein Freund, kein Feind, da gab es nur ihn, das Schwert und den Gegner.
Doch andererseits war das eine nette Geste von ihr, die er nicht erwartet hatte, doch im Gegensatz zu manch anderen Tagen war das für ihn kein Grund mehr sich zu bedanken, sondern nur um wieder zu überlegen, was hier vor sich ging. Vieles hatte er erfolgreich verdrängen können, es war so gut wie ausgelöscht in seinen Gedanken, aber das wichtigste hatte er natürlich behalten. Und er wusste genau, was gestern passiert war, ein Spiel wurde gespielt, ein Spiel auf seine Kosten, er war der Spiele überdrüssig, vorallem wenn sie mit seinem Tod enden sollten, doch war er auch seiner Naivität überdrüssig und sie wollte er alleine abstellen, er wollte dazu keine Askese oder ein hartes Training, doch er wollte auch nicht warten, bis er in ein hohes Alter gekommen war, um sie automatisch zu verabschieden, denn das passte einfach nicht im Kern der Sache zusammen. Desto länger er so naiv blieb, wie er es jetzt war, desto früher würde er dem Tod mit offenen Armen entgegen laufen und deswegen würde er daran arbeiten müssen. Er hatte jetzt zwei Ziele, davon war eins neu. In seiner Aussenwelt galt es, sich auf seine Prüfung vorzubereiten, in seinem Innenleben musste er diese Naivität kontrollieren. Erst an dem Tag, wo er handelte wie unberechenbarer Untoter konnte er auch hier von Perfektion sprechen.
Als er sich nun dazu bewegen konnte aufzustehen, da erkannte er erst, was hier gestern geschehen sein musste, denn überall lagen Kerzenstummel auf dem Boden. Düster kam die Erinnerung, doch verschwieg sie ihm weitere Einzelheiten, die nichts mit seinem Kampf zu tun hatten. Langsam schritt er wieder zu den Klippen, doch diesmal nicht um zu springen, sondern um den Ausblick zu genießen. Der Wind wehte hier sehr stark um seine Nase und die kurzen, braunen Haare wehten ihm um die Stirn. In sein Augen funkelte es, für einen kurzen Moment spielte sich etwas ab, was er nicht erklären konnte, doch er erklärte seinen Feinden den Krieg und zwar all seinen Feinden, dazu gehörten unteranderem alle seine Emotionen, die ihn das Leben kosten könnten. Ab sofort setzte er mehr auf Taten als Worte, denn so konnte er sich sicher sein, dass so etwas nicht mehr passieren konnte. Alle guten Dinge sind drei, aber er wollte dieses Sprichwort nicht bestätigen. Nicht noch mal.
Er schaute sich nun wieder um, er hatte genug von Schönheit, es dürstete ihn nach Dunkelheit und Schmerz, so unglaublich es klang, aber es war so und er hätte seinen Kopf gewettet, dass eine ihm nicht unbekannte Waffe einen großen Durst hatte, den er stillen musste.
Doch zuvor fiel ihm noch das schlafende Mädchen auf, dass dort in seiner Nähe saß und seine Harfe hielt, hatte sie noch gespielt? Er hatte davon nichts mitbekommen, naja, dann wäre er wirklich eingeschlafen, was nicht an der Qualität, sondern an der Melodie lag. Jaja, er musste jetzt das gleiche denken wie sie gestern oder heute, wie auch immer. Nun nahm er die Decke und deckte sie darin ein, es war gut, dass sie endlich schlief, auch wenn er sich nicht mehr sicher war, wie lange er sich diesen Schlaf gewünscht hätte, vielleicht sogar für immer. Gerade als er sie zudeckte, schien sie aufzuwachen und er dachte nur leise:

Schlaf weiter, ich kann dich jetzt nicht brauchen, außerdem brauchst du die Kraft, sonst wird das nichts mehr mit großen Wanderungen, dann kippst du nämlich bald um

Als ob seine Gedanken gewirkt hatten, schlief sie weiter, zumindest tat sie so, ob das die Wahrheit war wusste er nicht. Es war ihm auch egal, hauptsache er hatte nun seine Ruhe, die Ruhe für den Kampf. Er kannte dieses Gefühl nur zu gut, diesen Blutdurst, den Drang nach töten, doch im Gegensatz zu früher war er es, der nun entschied, wann dies geschah und nicht mehr seine Waffe. Schnell war er im tiefsten Wald verschwunden und lief unvorsichtig über das Nadelgehölz und über Wiesen, durch Sträucher und durch vielen mehr, doch sein Ziel, das stand auf einer Lichtung. Das konnte er doch irgendwoher. Richtig, Gorthar, drei Blutfliegen waren es damals. Jetzt waren es zwar nur zwei Scavenger, aber das reichte durchaus für das was er vorhatte, er plante keinen langen Übungskampf, nur ein Gemetzel ein Blutbad. Sein Schwert vibrierte in seiner Hand und man spürte die Vorfreude, doch die besaß er selber, denn sein Blick nahm wieder diesen diabolischen Blick an, diesen Blick, den er so hasste, und doch so liebte.
Das Schwer spiegelte in der Sonne und er konnte sein Grinsen sehen, wie es da lag, ein Ausdruck von Stärke und gleichzeitigem Versagen machte sich darauf breit, ja es war Liebe und Hass die sich hier spieglten. Doch er hatte genug darübr nachgedacht, es sollte beginnen.
Er hätte sie auch mit zwei Dolchwürfen auseinander nehmen können, er war Meister im Dolchwurf, doch das war nicht der Sinn der Sache, es ging hier nur um Mordlust, um sonst nichts.
Er stürmte los, die überraschten Vögel reagierten viel zu spät, aber das war er auch gewohnt, gewohnt von den Geschöpfen Beliars, sie reagierten zu spät. Dem erstn Vogel schlug er den Kopf ab, wobei sein Schwert wie Butter durch die Knochen glitt, dem zweiten ruinierte er erst sein Gebiß, als er seinen Schnabel abschlug, danach wurde der Vogel zeuge seines Training und durfte seinem Lieblingsschlag beiwohnen, den dreifachen Todesschlag, wie er zuerst in die Seite des Viehs einstach, danach ihn vom Genick richtete und zuletzt in den Wald schaute und sein Schwert nach hinten glitt um ihm erneut den Todesstoß innerhalb von Sekunden zu geben. Das ganze war innerhalb von zwei Minuten beendet und das Blut der Vögel klebte an ihm, an seiner Rüstung, an seiner Hose an seinem Schwert. Doch nicht nur das Blut der Vögel, auch das Blut der Mordlust klebte an ihm. Aber nichs desto Trotz fühlte er sich besser, ja es war wie eine Befreiung, seine Feinde würden alles auf diese Art und Weise sterben und wenn es denn sein sollte, dann sollte es so sein, auf dem Schlachtfeld ehrenvoll sterben, so sei es.
Das Blut auf seiner Kleidung war ihm egal, er würde noch viel Blut sehen, und es würde bald eintrocknen. Diese Rüstung bedeutete ihm nichts, er hatte sie lange genug wie einen Schatz gepflegt. Er hatte noch immer die Zeichnung dabei, die Rüstung der Atrusker, ein Traum von Rüstung, nur wem sollte er diese Rüstun in Auftrag geben? Gorr? Ja vielleicht Gorr, aber sonst kannte er nimanden. Er würde noch warten, aber nicht mehr lange. Sein Schwert allerdings reinigte er, es war sein ein und alles, jeglicher Schmutz war nicht zu dulden, und auch für die Warglederscheide, für die ihn viele beneideten, nicht tragbar. Seine Tücher waren bei der Reiningung doch immer wieder hilfreich. Auch entnahm er seiner Beute vier frische Stücke Fleisch, es sollte für den Händler sein, warum wusstte er nicht.
Eine verspeiste er aber selbst, gleich an Ort und Stelle, roh und blutig. Sein Frühstück, das ihm Kraft schenken sollte.
Dann ging es schnell wieder zurück, zu den Klippen. Das Bild dort hatte sich nicht verändert, wie denn auch? Er erinnerte sich düster an die Worte von gestern Nachmittag, oder war es Abend, wen kümmerts, jedenfalls brauchte Xalvina Gold. Wenn sie arbeiten wollte, sollte sie das tun, er brauchte selber Zeit für sein Training, aber dennoch. Er nahm einen seiner drei zweihundert Goldbeutel und steckte ihn vorsichtig an ihren Gürtel, oder wie auch immer man dieses Ding nennen konnte. Danach wandte er sich wieder ab und stellte sich auf die freie Fläche der Wiese. Die Training möge beginnen.
22.08.2003, 12:44 #5733
Heimdallr
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Rund um Khorinis #10 -
Hehe, nun wurde es doch erst richtig interessant, sie wollte ihm etwas von Glauben erzählen, ausgerechnet sie, nein, es war wirklich zu komisch und er konnte es nur mit Humor nehmen, einen diabolischen Humor, denn er nicht für möglich gehalten hätte, doch es war so und um ehrlich zu sein, er genoss es sichtlich. Wie sie da stand und ihm wütend zuredete, ihm Vorwürfe machte. Er hatte kein Verständnis dafür, denn er hatte keinen Respekt vor dem Tod, nicht, wenn es um Geschöpfe Beliars ging, er würde niemals bereuen ein Tier zu töten, bei einem Menschen, ja das war was anderes, aber ein Tier, nein, das war für ihn nicht bereuenswert, im Gegenteil, er genoss es, seinen Blutdurst an Tieren zu stillen. Sie würde das nie verstehen, das hörte man schon in ihren Worten heraus, aber was konnte er von einer Dienerin Beliars erwarten, musste sie es verstehen oder sollte sie es verstehen? Nein, von daher war die Antwort überflüssig, überhaupt war es ihm egal, was sie nun von ihm dachte, er konnte es nicht mehr ändern, er wollte es nicht mehr ändern und er würde es auch nicht ändern. Sie konnte ihn nicht verstehen, niemals, es gab Dinge, da war man mit seiner Weisheit am Ende, überhaupt Weisheit, was war das schon, eine Fähigkeit von alten Leuten mit grauen Bärten oder war es doch etwas anderes, vielleicht ein Teil Verständnis? Es gab viele Wörter in der Sprache der Menschen, sie hatten für so vieles ein Wort, doch war die Bedeutung von allen Worten gleich? Weisheit? Für ihn war das eine Sache von Überlegenheit, doch diese Überlegenheit hatte er nicht, er war nicht weise, doch genauso wenig war sie es. Überhaupt begann sie ein gefährliches Spiel mit ihm, ein Spiel das er noch mit Humor nahm, vielleicht lag es an dem Vertrauen, dass er noch immer besaß, doch das Vetrauen war angeknackst, er hatte die Selbstzweifel zwar verdrängt, doch sie hatten ihr Ziel längst erfüllt, denn das Vertrauen war schon längst nicht mehr grenzenlos. Doch blieb es vielleicht nicht lange so, er konnte nicht sagen, wie lange er Behauptungen dieser Art schlucken würde, mit "Humor nehmen". Jeder andere hätte er jetzt zum Kampf herausgefordert, seinen Glauben in Frage zu stellen, das war sehr dumm von ihr gewesen. Genau aus diesem Grund hatte er die Probleme mit dem Sumpf, doch auch sie hatten neue Feinde bekommen. Sein Glaube war seine Kraft, genau wie seine Waffe das Schwert war. Er hatte viele Bezeichnungen für seine Fähigkeiten und Gefühle, für seine Denkweise, für seinen Herrn, für seinen Richter, aber diese war seine absolut wichtigste, "Der Glaube ist die Kraft".
Doch er ließ es bei einem Schlucken und einem Grinsen, mehr ließ er sich nicht entlocken, seine neue Denkweise zeigte Wirkung, er hatte sich zu nichts hinreißen lassen, blieb kühl und gelassen, wenn er so immer gelebt hätte, hätte er heute manches Problem weniger. Er drehte ihr nur den Rücken zu, sie war zwar noch längst icht fertig, oh nein, da kam noch eine ganze Menge, doch ertrug er dies lieber, ohne sie zu sehen. Stattdessen schaute er noch ein letztes Mal auf das Meer, bald würde er wieder weg sein, sehr bald sogar, denn die Abreise war längst beschlossene Sache. Es lag ruhig da, doch wieder verging ein Tag, an dem man nichts am Horizont sah, es war total ruhig und teilweise auch gespenstisch kalt hier oben, das Rauschen war eher zu einer alltäglichen Parodie der Natur verkommen, in seinen Ohren war die Schönheit vergangen, zumindest für diesen Tag und nur noch die Weite, die Ferne, der Horizont konnten ihn fesseln. Es war ein Schauspiel der Gezeiten, das Meer, was war das schon, eine ganze Menge, nur war diese Menge nichts wert. Da war ihm das Land lieber, er brauchte den Boden unter den Füßen, die Wälder. Ja, das schönste waren die Wälder, nicht das Meer oder die Stadt.
Als er dann endlich nur noch das Rauschen vernahm und die Lippen von Xalvina für einen Moment geschlossen blieben, drehte er sich wieder zu ihr, seine Augen leuchteten, doch nicht mehr wie vorher, im Moment hatten sie ein Brennen, das nur dem Fegefeuer gleichen konnte. Er wollte ihr unmißverständlich zeigen, dass er nichts von all dem für wahr nehmen konnte, doch er hatte ihr durchaus zugehört. Es tat gut ihre Stimme zu hören, auch wenn der Anlass ganz und gar nicht feierlich war, aber es war ja nicht so, dass er sie loswerden wollte, sonst hätte er sich schon längst aus dem Staub gemacht. Ob er fähig war sie zu töten? Diese Frage würde ihn wohl noch länger beschäftigen, weit über das Geschehen im Kastell hinaus. Eine Antwort würde er wohl nie bekommen. Dennoch, er ließ sich nicht beeindrucken, irgendwie war er sich sicher, dass sie wütend war, noch wütender als zuvor, doch das war ihm sehr recht. Wütend war sie besser aufgehoben als in ihrem Zustand Pläne zu schmieden. Er fragte sich, was sie vor hatte, sie sprach immer davon, den Menschen helfen zu wollen, doch das war nicht der wahre Grund. Auch ihre Phantasien über sie schienen nicht wirklich das Ziel zu sein. Jedenfalls glaubte er ihr kein Wort, wenn sie davon sprach. Sie hatte irgendwas großes vor, da war er sich sicher, sie hatte keinen Pseudoplan, sondern bezweckte etwas, doch hatte er den Irrglauben abgeschüttelt, dass das etwas großes war, zumindest nichts großes für die Welt, aber vielleicht für sie? Auf jeden Fall hatte sie keine verborgenen Fähigkeiten, die ihm fremd gewesen wären. Sie hatte etwas magisches, etwas unheimliches, doch war sie ein Mensch, der eben anders war, aber nicht anders, so dass er Angst um das Gleichgewicht der Welt haben musste, aber er würde schon noch dahinter kommen, was ihr Plan war.
Danach fand er, hatten sie sich genug angefunkelt, denn trotz ihrer Wut hielt sie einfach den Mund. Nach regungslosen Minuten, in denen er sich weder bewegt, noch geblinzelt hatte und nur sein Atem leise und unscheinbar durch die Welt glitt bewegte sich sein Körper wieder. Er machte eine unscheininge Handbewegung die alles mögliche hätte heißen können, z.B. "lass mich allein", "Verschwinde!" oder auch "Der rechte Fuß muss näher beim linken stehen" usw. aber es war klar was er damit sagen wollte, nämlich ganz einfach das: "Folge mir". Er konnte sich noch düster daran erinnern, dass sie Vorbereitungen treffen wollte und das sollte sie auch tun. Er selber verspürte keine Lust die Stadt zu betreten, wahrscheinlich würden sie ihn sowieso wegen der Rüstung und der Hose nur anstarren, vielleicht auch nicht einlassen, doch wie es der Zufall nunmal wollte, kannte er ein paar der wichtigsten Männer der Stadt, weswegen er nicht mit Problemen rechnete. Außerdem war da noch der Händler. Irgendwie war der gestrige Abend eine Katastrophe und doch war er dankbar dafür, wahrscheinlich wäre es anders gelaufen, wenn er sein Wort nicht gehalten hätte. Doch wie dem auch sei, er wollte auf jeden Fall zu Vatras, seine Spende stand noch aus.
Knirschend stapfte er den Pfad entlang und wartete dann am Fuße des Hügelabstiegs auf sie, er gab ihr noch genau fünf Minuten, wenn sie dann nicht kommen würde, würde er alleine weitergehen.
22.08.2003, 13:26 #5734
Heimdallr
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Gibt es irgendwann keine Manatränke mehr? -
quote:
Tatsache kannte ich Sagitta überhaupt noch nicht, also hatte sie noch ein paar Tränke für mich. Ich konnte inzwischen zwei weitere Drachen besiegen (da ist noch ein vierter irgendwo, oder?) und habe noch 3 Tränke übrig (aber keine Ahnung, wo sich noch ein Drache aufhalten könnte).


Schau mal hier

Welcher Drache fehlt denn, Sumpf, Stein, Eis oder Feuer?
22.08.2003, 13:28 #5735
Heimdallr
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weg zu xardas -
Ähm....wenn du zu Xardas Turm willst gibts mehrere Wege aber zu Xardas persönlich kommst du sowieso nur, wenn du die drei golems vor seinem Turm besiegst.
22.08.2003, 13:48 #5736
Heimdallr
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Gibt es irgendwann keine Manatränke mehr? -
Jo kommt drauf an, wie du das siehst, aber schwerer als der Eisdrache dürfts nicht werden.
22.08.2003, 15:17 #5737
Heimdallr
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Rund um Khorinis #10 -
Er hätte sich sicher sein können, dass es richtig war. Doch er war es nicht. Überhaupt war alles hier irreal, einfach eine Farce, all das was sie taten war sinnlos und unwichtig. Sie glaubte vielleicht an etwas, was er nicht verstand, die Zeit war einfach noch zu jung dafür, um zu verstehen, doch wenn alles so sein würde wie dies, dann war er dem Frieden weiter entfernt als er es glaubte. Er sah keinen Sinn mehr darin zu reden, er war des Reden müde, außerdem hatte es keinen Sinn mehr mit ihr zu reden, sie war verbohrt in ihre Sache, glaubte ihn zu verstehen, glaubte ihn zu beherrschen, doch dabei ging es ihr nur um sich. Anscheinend hatte sie sich entschlossen ihren Weg zu gehen. Dabei meinte sie, seine Seele wäre schwach und sie ahnte nicht mal im geringsten wie Recht sie damit hatte, denn er wurde sich schon längst bewusst, das er schwach war, doch lag diese Schwäche immer wieder in seinen Handlungen, nie in seinem Wesen, es war eine Schwäche die man abstellen konnte. Aber der Unterschied zwischen ihnen war, dass seine Schwäche durch seine Handlungen entstand, sie schien eine angeborene Schwäche zu haben, nicht nur die physische, sie war so auf sich und all das was sie jeden Tag denken musste fixiert, dass sie die Menschen nicht verstand. Sie redete immer davon, dass sie ihnen helfen wollte, doch so würde sie niemand helfen. Sie musste sich erstmal selbst helfen, bevor sie überhaupt begriff was sie vor hatte. Andererseits sah er nicht wirklich Sinn darin, warum er etwas dazu beitragen sollte. Er hatte sein möglichstes getan und das reichte. Doch hatte er es noch immer nicht geschafft zu wissen, was er eigentlich denken sollte. Er hatte noch keine Entscheidung getroffen, was vielleicht ein Fehler war, doch was sollte das noch ändern? Er hatte sie versucht zu verstehen, ihre Worte die sie sprach, was sie jetzt sicher bereute hatte er noch immer im Kopf. Er bastelte sich aus all ihren Aussagen ein gesamtes Teil, zusammengekittet aus Bruchstücken. Was heraus kam, das war eine Person, die für ihre Pläne sterben wollte, die anders als die anderen gefühlskalt war, die keinen Sinn für die Schönheit des Lebens hatte und auch noch Beliar diente. Eine wunderbare Kombination, das musste er ihr neidlos anerkennen.
Wieder fielen seine Augen in einen Schlaf, um besser nachzudenken, wollte er nicht die Welt vor Augen haben.
Sie hatte keine Ahnung gehabt, was sie tat. Und er war Schuld daran, nur er allein und sonst niemand. "Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich" ja, das stimmte, aber Einsamkeit, wie sie herrschte, war auch kein Weg. Er würde sie nie verstehen, ihre Handlungen blieben ihm immer unbekannt, es war ein Teufelskreis, um sie zu verstehen, müsste sie ihre Denkweise ändern, genau wie er seine ändern musste, wenn sie ihn eines Tages verstehen sollte, denn was sie jetzt vergeblich versuchte, war ein Fehler, sie hatte keine Machtüber seine Gedanken und lief somit in eine Falle, wenn sie glaubte ihn kennen zu würden. Es musste irgendwas gravierendes passieren, wenn das der Fall sein sollte, doch die Zeit, ja die Zeit sollte kommen. Er wusste, dass seine Zeit ablaufen würde, aber sie war noch nicht abgelaufen, dass war der Unterschied. Er konnte warten, warten auf Antworten, warten auf Fragen. Doch lag es auch an ihm, dies sollte die schwerste Aufgabe werden, Xalvinas Schlüssel zu finden. Er würde ihn finden, doch ob sie ihren Teil tun sollte, das lag ganz an ihr. Jedenfalls war es keine Lösung sie suchen, er hätte die Stadt nach ihr absuchen lassen können, er hätte sie in den finstersten Kerkern verschimmeln lassen können, so dass sie nachdachte, dass sie nicht ins Kastell kam, doch was würde sich dann ändern. Was hätte er davon sie leise dahinsiechen zu lassen, sicher, sie würde bald ihre Denkweise aufgeben, dass sie ihre Ziele erreichen würde, sie würde erkennen, dass es in seiner Hand lag, ob sie noch irgendwann im Leben etwas zu Gesicht bekam, aber all das war nur eine Fassade, vielleicht würden das andere tun, aber er nicht, er hatte es aufgegeben verrückte Ideen zu schmieden, Pläne zu entwerfen. Die einzigen Pläne, die er entwarf waren Schlachtpläne und das war auch das, was nun zählte, sein Training. Die erste Handlung würde sein, sich von allen Aufgaben zu trennen, die er noch vor sich hatte. Er hatte genau geahnt, dass sowas wie jetzt kommen musste, doch er war bereit zu der Aufgabe, noch sprach er nicht davon, doch das sollte sich in den nächsten Stunden ändern, noch dem Händler für all das danken, was er tat, dann mit Vatras reden, und dann, ja, dann würde er seinen Weg gehen, ob es die richtige Entscheidung war, das würde nur die Zukunft sehen und nur die Götter selbst wussten es, doch er konnte nicht hier bleiben, zuviel erinnerte ihn an die Vergangenheit, was zählte war die Gegenwart und wer weiß schon, was die Zukunft bringen sollte.
Ein Lächeln ließ sich wieder einmal auf seinem Gesicht nieder, er konnte in den letzten Stunden nicht oft lächeln, doch er wusste, dass es diesmal kein Grinsen war, es spiegelte seine Hoffnung wieder, die Hoffnung die ihn erwartete.
Die Beine setzten sich in Bewegung und marschierten auf die große Stadt zu, er würde sie vermiesen, irgendwie würde er diesen Ort vermiesen, auch wenn sich hier der Abschaum der Gesellschaft aufhielt, worin er die Miliz und die ganzen Diebe und das restliche Gesindel vom Hafenviertel meinte, aber auch die reichen Säcke aus dem Oberen Viertel. Sich an ihnen zu rächen, dass würde er verschieben müssen, vielleicht für immer, doch was kümmerte er sich um Rache, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, muss sich jeder rechtfertigen, auch sie. Doch all das, was er mit dieser Stadt verband war sowohl positiv als auch negativ gesehen eine wichtige Erfahrung und spätestens nach seiner Prüfung konnte es ja sein, dass er sie wieder aufsuchte, denn nach Gorthar kam man nur mit dem Schiff, wie er sehr wohl wusste. Aber es war ein Abschied, nicht wie sonst immer, einfach mal zwei, drei Wochen nicht da sein, irgendwie verabschiedete sich hier mehr von ihm, es schien fast, als ob er hier an etwas gebunden wäre, was er jetzt abgab, noch freier sein? Ging das denn überhaupt, oder bildete er sich die Freiheit nur ein? Aber wenn das eine Einbildung war, dann wäre dies hier vielleicht auch eine. Vielleicht war er nicht frei, sondern bildete sich das nur immer wieder ein, weil er die Augen vor der Realität verschlossen hatte, aber vielleicht war es auch alles wahr, was er sah und dachte, dann wäre seine Entscheidung wohl richtig, doch auch dies mochte er nicht einschätzen. Überhaupt war doch alles relativ, denn woher sollte er jemals wissen das Richtige zu tun, er hatte soviel entschieden, sowohl aufzugeben, als auch neu anzufangen, doch das sich sein Leben damit ändert, das glaubte er nicht, ein Irrglaube wie er aber nicht wissen konnte. Während er noch über den Abschied nachdachte, kamen die Stadtmauern immer näher und damit auch das Tor, wo die Wachen standen. Erstaunt über den Anblick wollten sie erst zu ihm rennen und ihm helfen, denn sie dachten, er wäre verwundet, doch das war nicht der Fall, wie sie raltiv schnell merkten. Sie blieben verdutzt stehen und ihre Mine verfinsterte sich etwas, doch sie wussten, mit wem sie es zu tun hatten und zollten ihm Respekt, dennoch, desto näher er kam, desto nervöser wurden sie, er konnte es ihnen nicht verdenken, er war doch wirklich irre. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie er mit zwei blutigen Dolchen in der Hand an ihnen vorbei gelaufen war, ohne ein Wort zu sagen, einfach so. Es würde ihn nicht wundern, wenn da Fantasien entstanden, die ihn als Mörder da stehen ließen. Doch all dies hatte Gründe, wieso sollte er sich reinigen, vom Blut befreien, das machte keinen Sinn, das Blut klebte ihm überall an, an seinen Händen, an seiner Stirn, es klebte unter den Fingernägeln, es war an seinen Adern, an seinem Herz, an seinen Organen, nur nicht in seinen Gedanken. Er hatte es nicht für nötig empfunden, sicher, er übte so auf viele eine gewisse Distanz aus, er erregte Gedanken bei den Leuten, die ihn sahen, doch was kümmerte ihn das noch? Er hatte sich nicht darum gekümmert und er würde es auch weiterhin nicht tun. Die Wachen schauten immer noch fragend und erwarteten eine Antwort, doch er schwieg, keinen Ton heraus bringend, stumm wie ein Fisch, seine Kehle war trocken, doch daran lag es nicht, es war nicht seine Kehle, es war die Kontrolle die er hatte. Er hatte sich für diesen Weg entschieden und er würde ihn weiter gehen, so war er unberechenbar, für keinen Feind einzusehen und auch nicht für Xalvina, auch wenn sie das glaubte zu können. Nur so konnte er sich sicher sein, dass seine Geheimnisse bei ihm blieben und er selbst nicht nochmal einen Fehler begann, denn alles was er nicht wollte, war noch ein Fehler. Stattdessen speiste er sie mit einem Lächeln ab, einem Lächeln, dass zu der Situation genauso gut passte, wie Zucker zu Salz, also gar nicht, doch genau das bezweckte er damit. Er legte seinen Finger auf die Lippen, ein eindeutiges Zeichen. Die Wachen würden ihn nicht aufhalten, sie nicht, aber irgendwas hinderte ihn daran die Stadt zu betreten, er stand einfach da, vor dem Tor, der Marktplatz war vor ihm, alles schien so einfach, er musste nur einen Schritt tun, nur einen Schritt.....

Was habt ihr, geht es euch nicht gut? Was ist denn los?

Eine Stadtwache versuchte ihn anzusprechen, doch er vernahm ihre Worte nur sehr sehr schwer und er wollte sie nicht vernehmen, er wedelte mit der Hand, genau wie heute Morgen, doch diesmal war das Zeichen klar, er wollte nicht gestört werden und so seltsam kauzig sein Anliegen auch war und die Stadtwachen noch nie seine Freunde waren, ließes sie ihn tatsächlich in Frieden, nun konnte er endlich überlegen, was ihn daran hinderte in die Stadt einzutreten. Es war wie eine Mauer, als ob er vor Materie stand, die er nicht durchdringen konnte, doch das war nicht möglich, es war etwas anderes, eine mentale Mauer war da. Entweder wollte sie verhindern, dass er der Stadt den Rücken zukehrte, oder aber, er war nicht mehr fähig die Stadt zu betreten. Aber das war doch absolut lächerlich, wieso sollte sich so etwas aufbauen, es bestand kein Grund, oder etwa doch? Es fiel wie ein reifer Apfel von einem Baum, der Aufprall war stumpf und doch gut hörbar, es musste wegen ihr sein. Doch soweit ließ er sich nicht beherrschen, soweit nicht. Auf einmal machte er seinen Schritt und war in der Stadt. Immer noch verwundert über sich selbst, dachte er nach, was doch nun am sinnvollsten wäre, wobei ihm eine Antwort besonders bitter vorkam, denn sie entsprach der Wahrheit. Es wäre am besten gewesen, wenn er nie hierher gekommen wäre. Dennoch musste er sich mit der Antwort zufrieden geben, die ihm sagte zuerst zu dem Händler zu gehen und danach zu Vatras, vielleicht würde er bei ihm Antworten bekommen, die er so dringend brauchte, aber er rechnete nicht damit.
22.08.2003, 15:21 #5738
Heimdallr
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Gilde: Gardist, Rüstung -
Ohne Mod keine Schwere Gardistenrüstung.
22.08.2003, 16:09 #5739
Heimdallr
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Die Stadt Khorinis # 18 -
Langsam.....alles ging langsam........zu langsam.......viel zu langsam.......alzu langsam......verdammt, was war nur los, dass hier alles so langsam ging...........dermassen langsam........ach verdammt wieso muss hier alles so langsam gehen und warum muss ich ausgerechnet über die Geschwindigkeit philosophieren, wieder einmal eine sinnlose Sache, die sich nun sinnlos anfühlte doch später einmal einen Sinn hatte, wieso hatte der Sinn überhaupt einen Sinn? Arggggggggg.......
Irgendwie knüpfte er genau da an, woran er eben noch war, er dachte mit dem Eintritt in die Stadt hatte sich das geändert, doch das schien nicht der Fall zu sein, im Gegenteil, er verlor sich wieder in totale Sinnlosigkeit und versuchte seine Dinge zu erklären, doch war das nicht im Sinn des eigentlichen Herrschers, dieser hatte sich wohl verabschiedet, wahrscheinlich war er im Urlaub, ja das musste es sein, er war wohl einfach im Urlaub und würde wiederkommen, wenn er sich erholt hatte, die Sinnlosigkeit regierte, ein Freudengefühl machte sich breit, ihm war kotzübel. Dennoch behielt er Haltung und ging auf den Stand des Händlers zu, er erhoffte sich wohl wieder ein Geschäft, doch die Zeit der Geschäfte war vorbei, er konnte nichts dafür, er spielte in diesem Spiel keine Rolle und so begegnete er ihm auch mit der selben Freundlichkeit wie immer, auch wenn die Sinnlosigkeit immer noch regierte. Es war anders...... er lächelte nur und übergab dem Händler das Fleisch sowie einen zwanzig Goldstückebeutel und verschwand dann, genauso schnell, wie er gekommen war, sein letztes Ziel hieß Vatras, danach sollte er hoffentlich endlich gehen können, die Sinnlosgikeit durfte nicht lange seinen Geist beherrschen, denn sonst könnte das dauerhafte Folgen haben. Beim Tempel angekommen, fand er den Wassermagier vor, er sprach wieder einmal zu dem gemeinen Volk, doch er hatte keine Zeit, er musste ihn unterbrechen.
Still schweigend schaute er herüber und schickte die Leute weg, er wusste genau, wenn der Fürst kam, ging es nur um zwei Sachen, entweder hatte er ein Problem, oder er wollte spenden, beides war heute der Fall gewesen. Auch fand er hier zum ersten Mal wieder seine Stimme, denn hier konnte er sprechen, aber nur hier.

Oh Vatras,
ich bin zu euch gekommen um zu büßen, zu büßen und zu spenden, meine Vergehen sind nicht verzeibar, dennoch, ihr wisst selbst, wie wichtig mir eure Meinung ist, sagt sie mir.
-Was hast du getan?
-Was ich getan habe? Ich habe Innos in Frage gestellt, als ob das nicht reichen würde habe ich mich verloren, meine Gedanken sind sich nicht mehr sicher, ob das bestehende wirklich war ist. Ich habe verbotene Dinge getan, Dinge, die einem Diener Innos nicht zustehen, die ihm verboten sind. Es gab einen Knall und nun weiß ich nicht mehr was ich denken soll, einerseits war ich mir sicher, dass es das richtige ist, wenn man die herrschenden Gesetzte außer Kraft setzt, wenn man sich sicher ist, dass man das richtige tut, doch dann kamen diese Selbstzweifel, sie haben mich fast in den Tod getrieben, auch das ist ein Vergehen. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll, denn der Glaube bedeutet mir alles, aber was ist, wenn er sich irrt und ich Recht habe, steht es denn nicht außer Frage, dass man auch mit Fehlern tadellos leben kann? Helft mir, bitte.
-Was hat deinen Glauben erschüttert, dass du Zweifel hast?
-Es ist.....eine Dienerin Beliars.
-Ich verstehe. Nun es ist schwer über soetwas zu reden, doch auch ich kann dir da nicht helfen. Ich kann dir nur raten auf dein Herz zu hören. Innos ist gnädig, genau wie Beliar gnädig ist. Du wirst sicher nicht sterben, wenn du dich gegen deinen Glauben wendest.
Deine Taten, die ich da sehe, gebrauchen keiner Buße. Dennoch, Adanos Segen hast du.
-Ich danke euch für alles, ihr habt mir die Antworten gegeben, die ich benötigte.


Schnell hatte er dann noch das Goldgeschäft erledigt, seine Goldspende fiel nicht knapp aus, doch die Erkenntnis, die ihm der Priester gegeben hatte, sie war das wichtigste. Er hätte sich in dieser Sache nicht an einen Priester Innos wenden können, dazu war dieser zu Voreingenommen.
Er solle auf sein Herz hören, ja, dann stand seine Entscheidung fest. Und wenn ein normaler Mensch von Beliar sagte, dass er Gnade kenne, dann hätte er normalerweise gesagt, dass dieser verrückt war, doch wenn das ein Priester Adanos das tat, dann musste daran ja doch was dran sein. Er musste noch viel lernen, doch vielleicht hatte er ja doch eine Chance. Wie immer war er erleichtert, nachdem er von dem Priester gesegnet worde, doch war es diesmal mehr als diese Erleichterung, es war ein ähnliches Gefühl wie vorhin, als er der Stadt lebewohl gesagt hatte, nun fühlte er sich frei, als ob diese Segnung ein Freispruch war. Er konnte die Stadt ehrenvoll verlassen, dabei fiel ihm noch ein, warum Vatras nichts zu dem Blut, doch wahrscheinlich hatte er es gesehen, er war weise, im Gegensatz zu ihm, da lag der Unterschied zwischen ihnen. Die letzten Meter fielen ihm noch einmal richtig schwer, doch war es keine mentale Blockade mehr, er tat, was er angekündigt hatte und so verließ er die Stadt, Khorinis, langsam.....zu langsam.....sehr viel zu langsam......vielleicht auch schnell genug, denn die Sinnlosigkeit war weg, Vatras hatte ihm die Augen geöffnet und er würde es nutzen. Ein Ziel gab es nicht, er hatte keine Verpflichtungen wie andere, doch nach dem Schwerttraining würde er wieder leer sein, aber dennoch, er würde zu seiner Entscheidung bleiben. Leise aber sicher ging er, sein Blick hatte wieder ein Ziel, dank des Priesters, doch zunächst einmal, schlug er den Weg zur Taverne ein.
22.08.2003, 16:13 #5740
Heimdallr
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Der Magier - Stats und Skills -

Spoiler! (zum lesen Text markieren)

Du musst es lernen, für jeweils 5 LP. Die Lehrer sind am Anfang Parlan, dann Carras und dann Pyrokar. Die Kreise hängen von Kapiteln und Quests ab.

22.08.2003, 16:16 #5741
Heimdallr
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Der Magier - Stats und Skills -
Geschick kostet doppelt ebenso Bogen und Armbrust wenn man Magier ist, von daher höchstens davor, vorm Eintritt ins Kloster, aber Mana und Runen, darauf liegt das Hauptaugenmerk.
22.08.2003, 16:51 #5742
Heimdallr
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Rund um Khorinis #10 -
Langsam aber sicher kehrte er wieder dorthin zurück, wo er einst einmal war, nein, es war kein Ort, es war er selbst, denn es gelang ihm einmal wieder zu vergessen, die Zeit sollte kommen, aber bis dahin wollte er so wenig über die Dinge nachdenken, die ihn einst beschäftigt hatten und die ihn mal beschäftigen werden, er brauchte eine klare Strukturierung seiner Handlungsweise, nur daran scheitere es ja, nur deswegen wurde manchmal die normale Realität verändert, er hatte einfach keinen festen Plan, vielleicht auch einfach nichts zu tun, es mangelte vielleicht wirklich an der regelmäßigen Herausforderung, doch hatte er keine Zweifel mehr. Jetzt ging das schon wieder los, gestern noch fühlte er sich so frei, er wollte es nicht wieder hergeben und nun dachte er über eine Herausforderung nach, er hatte diesen Gedanken zum Glück schnell verworfen, aber der Gedanke zeigte ihm, dass in letzter Zeit scheinbar alles in Frage gestellt wurde, es hatte scheinbar nichts mehr mit ihm zu tun, er spielte scheinbar gar keine Rolle mehr, über was nachgedacht wurde, vielleicht war er nur der Wirt, etwas anderes konnte es sein. Doch selbst wenn, es spielte keine Rolle, es war alles so sinnlos, sich über Dinge Gedanken machen, die man nicht selber beeinflussen konnte. Sollte doch die Welt zusammen stürzen, es war ihm egal, er kümmerte sich nicht mehr darum, was um ihn herum passierte, sondern es war eher Nebensache, es ging nur noch um die Struktur. Und so ging es nur noch um sein Training, das war ab sofort sein Ein und Alles, zuerst würde er alles darein stecken, erst nach der Prüfung würde er sich ein neues Ziel suchen, doch bis Sonntag war nichts mehr anderes. Er setzte einen Plan an, er konnte nicht ewig trainieren, wenn er effektiv sein wollte, musste er seinem Körper auch Ruhe gönnen, er konnte nicht einfach sagen, dass er ununterbrochen trainierte, das ging nicht, aber er würde effektiv trainieren. Jeden Tag zwei Stunden, dann eine Stunde Pause, dann nochmal zwei Stunden und nochmal eine Stunde Pause, den Rest der Tage konnte er dann machen was er wollte, es würde das Pensum nicht beeinträchtigen, aber wenn er das ehrgeizig durchhalten würde, dann sollte die Prüfung keine Hürde sein, über die er stolpern würde, denn auch wenn Long die schlimmsten Dinge dazu macht, er würde es schaffen. Auch selbstkritisch setzte er sich ein Ziel, er würde diese erste Prüfung in der neuen Strukturierung auch als Maß ansehen. Sollte er sie nicht schaffen, wäre er gescheitert, er hätte bewiesen, dass er labiler war, als er sich das vorstellte, deswegen konnte es nur noch einen Weg geben. Wenn er scheitern würde, dann würde er zurück nach gorthar gehen, wenn er es schaffen würde, müsste er schauen, welches Ziel er als nächstes hatte, doch würde die Chance, dass es in Khorinis war nicht gering sein.
Dann kam er endlich zur Taverne, er hatte wohl doch zu lange getrödelt, doch er war trotzdem zufrieden, diese Strukturierung war gefährlich und hatte einige Tücken, doch andererseits gab sie ihm wieder Hoffnung, er hatte eine dritte Chance bekommen, wenn er den Tunnenunfall hinzu nahm, war es seine vierte und er wollte nicht ewig auf sein Glück hoffen, ab sofort mussten Chancen abgebaut werden, Chancen die er sich teuer erkauft hatte, dennoch, würde er dafür arbeiten sie wieder abzahlen zu können. Wie er das allerdings machen wollte, das wusste er nicht, denn wie sollte man einen Schutzengel bezahlen? Dinge, die ihn auf dem Weg begleiteten, denn jetzt bog er ab, der Weg führte ihn geradewegs Richtung Sumpflager. Doch war das verhasste Lager nicht sein Ziel, sein Ziel lag in der Ferne, oder war es nah, vielleicht war das Sumpflager doch sein Ziel, doch würde sich noch herausstellen, inwiefern.
22.08.2003, 18:04 #5743
Heimdallr
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Rund um Khorinis #10 -
Leise klangen die Schritte, die Stiefel hatten mal wieder einen ruhigen Tag, ihm war es recht, denn so konnte er sich sicher sein, dass er niemanden erregte, oder gar die Aufmerksamkeit auf sich zog, es war still im Wald geworden, die Vögel sangen nicht mehr, zumindest nicht mehr für ihn, er hörte kein Rascheln in den Büschen, nichts. Das ganze sah wie eine Falle aus, doch waren hier keine Banditen, die ihn überfallen wollten, niemand war hier, er war der einzige der hier war und nicht mal das war sicher, denn er konnte sich gut vorstellen, dass nichtmal er hier selber war.
Er war sich keiner Schuld bewusst, er hatte nichts getan, nichts, wofür ich büßen müsste, doch da irrte sich der Priester. Er hatte ihm etwas verheimlicht, unbewusst, er hielt es nicht für wichtig, hatte es vergessen, aber vielleicht war es auch einfach nur zu abstrus, dass man es vergessen konnte. Doch an ihm haftete das Blut, erst jetzt wurde ihm klar, was er getan hatte. Es war nicht die Sache heute Morgen, es waren nicht die zwei toten Scavenger und es waren auch nicht Xalvinas Worte, die ihn bewegten danach zu denken, es war Vatras Schweigen. Er wusste es, spätestens als er seine Rüstung gesehen hatte, spätestens da wurde es ihm klar, er hatte es gewusst und doch hatte er geschwiegen, wieso? Wollte er, dass er selbst darauf kommt, ja, das musste es sein, er wollte, dass er es selbst einsah, nicht durch ihn erfährt, vielleicht hielt er ihn für würdig genug, dass er ihm diese Chance gab, denn es hätte viel gekostet, wenn er es erwähnt hätte und die Rede war nicht von Gold, das war sicher. Das er es so schnell feststellte, das war wohl Schicksal, doch ihm fiel diese Stille auf, diese unheimliche Ruhe. Er wollte nicht, dass der Wald ruhig blieb, wenn er kam, er liebte den Wald, das zu begreifen hatte lange gedauert, schließlich hatte er seinen Blutdurst schon seit Wochen gestielt. Wieviele Tiere mussten gefallen sein unter seiner Hand, nur um sich zu belustigen? Es mussten dutzende seien. Er empfand kein Mitleid aber er schämte sich, er hatte sich wochenlang selbst verraten. Vielleicht geschieht nun alles so, nur deswegen. Auf jeden Fall war es kein Zufall, dass sich nun alles aufdeckte, aber warum jetzt, wieso gewann er diese Erkenntnis erst jetzt? Die Antwort war eine der vielen, die ihm fern blieben, doch er wusste, was zu tun war.
Er ging in den toten Wald und sammelte soviel Brennholz, wie er fanden konnte, es war hier alles staubtrocken, es musste wochenlang nicht geregnet haben, so brauchte er nicht mal Anzündehilfen. Als er alles zusammen hatte, sammelte er ein paar Steine und machte daraus ein provisorisches Lagerfeuer, nur das hier kein Lager war. Die Entzündung, der staubtrockenen Äste war kein Problem, denn auch das Gras war hier schon staubtrocken, das wenige was er fand wurde ordentlich in die Zwischenhöhlen gestopft und dann loderten die ersten Flammen. Es dauerte nicht lange, dann hatte sich aus dem Lagerfeuer ein kleines Inferno gebildet, schließlich loderte es auf trocknem Boden. Bald hatten die Flammen eine Höhe von stolzen eineinhalb Fuß und nun endlich hörte er auf, dauernd neues Holz drauf zu kippen. Man könnte meinen, er wäre ein Pyromane, der den schönen Wald abfackeln wollte, oder doch eher eine Hexenverbrennung? Ja, das war eine gute Idee, er könnte sich selbst verbrennen, denn einer Hexe war er mittlerweile ebenbürtig, nein, er war ihr sogar überlegen. Die Handlungen die er getan hatte waren falsch und er hatte wochenlang mit gutem Gewissen geschlafen, das sollte sich nun ändern. Langsam aber sicher, loderte das Feuer, überall knisterte es, es brannte, knackste, es war eine hektische Stimmung, ein Lied wurde angesetzt, eine Orgel ertönte, dann ein paar liebliche Stimmen, davon dunkle, männliche und helle, weibliche. Sie sangen gemeinsam im Chor und das Lied konnte nicht besser passen, wie sie es sangen, sie sangen von Tod, von Blut und von Hoffnung, alles in einer Sprache, die er nicht kannte, doch im Gegensatz zu dem Chor existierte die Hoffnung wirklich. Von all der Hektik ließ er sich nicht anstecken, ruhig dachte er bei den Klängen des Chors nach. Abrechnen, das wollte er nicht, er machte es kurz und schmerzlos. Er nahm seine blutgetränkte Rüstung und zog sie aus, er schaute das kaputte Ding lange an, vielleicht hatte sie ihm einmal das Leben gerettet, doch das spielte keine Rolle, das Blut haftete an ihr, er wollte sich schon lange von ihr trennen, doch fand er nie eine Gelegenheit dazu, doch jetzt hatte er sie. Auch auf die Gefahr hin, dass er nach dieser Entscheidung ohne jeglichen Schutz in der Gegend lief, war die Entscheidung gefallen. Ein weiterer Satz aus seinen Lehren, aus seinen innersten Überzeugungen glitt an sein Ohr: "Mein Schutz ist die Ehre". Er hatte diese Sätze alle verinnerlicht, er war sich sicher, dass sie das einzige waren, das ihm mal bleiben sollte, diese Floskeln, sie waren der Grundstein seines Handels und seines Denkens, alle selber beigebracht, alle im Glauben zu Innos, sie bauten alle auf einer Pyramide auf, die angeführt wurde, durch den Glauben. Der Schutzspruch war in der dritten von sieben Spalten und baute auf anderen Dingen auf. Doch was für eine Ehre besaß er noch. War er nun absolut schutzlos in dieser Welt? Nein, denn trotz allem hatte er Ehre, auch wenn die einst unversehrbare Bank dünner geworden war, er hatte sie noch immer. Ein langer Weg war von Nöten, um sie wieder aufzubauen, doch auch das war machbar.
Das Feuer befand sich auf seinem Höhepunkt, nun war die Zeit gekommen. Er warf die Nietenrüstung hinein und das Inferno war gierig, schnell konnte er nichts mehr von dem Teil sehen und es schmeckte vollzüglich. Man konnte sehen, wie Beliar selber diese Mahlzeit genoß, doch er selber konnte etwas anderes sehen, es war pure Kraft, er allein hatte diese Bindung zu dem Feuer und er allein würde sie ausnutzen. Die pure Kraft entfesselte sich, als das Feuer das Blut erreichte, das pure Blut. Mit jedem Tropfen schenkte man ihm pure Kraft zurück, Kraft, die er brauchen sollte. Denn die Kraft war Glaube, jeder Blutstropfen gab ihm Glaube, Glaube und Kraft. Die Mahlzeit dauerte nur fünf Minuten, dann war das Schauspiel vorbei und es wurde wieder zu einem normalen Lagerfeuerchen, das einstige Inferno, das auf seinem Höhepunkt Flammensäulen von über einem Meter hatte. Nun stand er also ohne Rüstung da, doch was spielte das für eine Rolle, er hatte etwas wegweisendes getan und das konnte man auch hören, denn kurz nach dem letzten auflodern, hörte er wieder Singvögel singen und Eichhörnchen springen. Die Tiere spürten nun, dass sie keine Angst mehr vor ihm haben mussten und er selber fühlte sich nicht nur stärker, sondern auch ein Stück klarer, es war nur der Anfang, aber seine Gedanken schien das ganz gut zu tun, was er getan hatte. Also war es richtig, die erste richtige Entscheidung auf dem langen Weg, den er noch gehen musste. Zufrieden lehnte er sich zurück und genoß das Rot des Feuers, er würde noch etwas hier bleiben, bis er weiter ziehen würde, weiter zum Ort, den er gewählt hatte um seiner nächsten richtigen Entscheidung nachzukommen.
22.08.2003, 20:00 #5744
Heimdallr
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Rund um Khorinis #10 -
Leise loderte das Feuer, es wurde immer ruhiger, es knackte und knisterte immer noch, doch war die Energie erloschen und dennoch hatte dieses Feuer noch Kraft, Kraft die er eigentlich nur entfesseln musste und schon konnte er schlimmes anstellen, doch mit Feuer spielte man nicht, man konnte sich verbrennen, oh ja, man konnte sich verbrennen....ihm wurde bewusst, wie symbolisch dieser Satz doch war und er respektierte ihn auch. Er hatte nicht die Absicht zu spielen, nicht wenn es vermeidbar war. Leise stand er wieder auf und schaute sich um, langsam brannte es nicht nur hier am Boden, sondern auch oben am Himmel brannte es, die Sonne ging unter und die Nacht war nahe, die Finsternis, also musste er sich sputen. Schnell suchte er sich eine Stelle, an der etwas Sand lag und nahm diesen um das Feuer zu löschen, als er die Flammen endlich unter Kontrolle hatte, verteilte er die Glut mit einem Stock, so was die Gefahr, dass hier noch etwas passierte sehr gering. Er hatte schon abgerechnet und wollte gehen, da fiel ihm ein glänzen in der Glut auf. Als er sich die Sache näher anschauen wollte, entdeckte er ein paar Nieten, die wohl von seiner Rüstung übrig geblieben waren. Er holte den Stock, den er zwischenzeitlich schon wieder weggeschmießen hatte wieder, und holte die Nieten heraus. Erst waren sie noch sehr heiß und er verbrannte sich leicht die Finger, aber als er ein paar Tropfen Wasser darüber gegossen hatte, da kühlten sie sehr schnell ab. Er schaute sich das kleine Metall an und er fragte sich, ob er es mitnehmen sollte, oder ob es besser wäre nichts von dieser Rüstung zu behalten, aber er entschied sich für ersteres, denn die Energie war längst weg und er hatte gerne Erinnerungen an die Vergangenheit, auch wenn es eine düstere Vergangenheit war, irgendwann würde er es vielleicht einmal erzählen müssen oder er selber brauchte es mal.
Dann sollte es aber endlich los gehen, er setzte sich in Bewegung, um nun endlich dort anzukommen, wo er hin wollte. Er ließ den Weg relativ schnell hinter sich und schon bald war er an dem See angekommen, hier war es schön, doch konnte er nicht bleiben, er hatte keine Zeit mehr, um einfach auszuharren um dann irgendwann weiter zu gehen und so blieb er nicht stehen, sondern setzte seinen Weg, den Hügel hinauf, fort. Nun war er dem Sumpflager ganz nah, so nah wie schon lange nicht mehr, seit seiner Verbannung. Er blieb vor der Brücke stehen und wartete. Vielleicht würde es einen Kampf geben, er musste sich darauf vorbereiten. Langsam ging er dann über die Brücke, sehr langsam. Noch nie hatte er darauf geachtet, aber es wackelte ganz schön auf der Brücke, wenn man einfach nur herüber ging, dann war das nicht bemerkbar, aber wenn man so langsam ging und sich darauf konzentrierte, dann spürte man die Vibration. Doch natürlich hielten die Seile und er kam irgendwann auf der anderen Seite an. Die Wachen konnte er schon sehen und er sah sie auch, doch unternahmen sie nichts. Er ging langsam aber sicher an ihnen vorbei, wobei er die ganze Zeit die Hand auf dem Griff seines Schwertes hatte, er war vorbereitet auf einen Kampf. Doch dazu kam es nicht, weder die beiden Torwachen, noch er wollten kämpfen und so blieb das ganze einfach bei einer spannungsgeladenen Atmospähre. Er entfernte sich schnell von dem Eingang, doch er blickte immer wieder zurück, denn er wollte nicht auf eine Überraschung reinfallen. Doch alles blieb ruhig und das war auch gut so, er ging den Weg weiter und bald war er auf der Anhöhe, von der er das gesamte Sumpflager im Blick hatte. Es war hier auch sehr schön, aber er hatte noch immer keine Zeit um stehen zu bleiben und so ging es weiter zum See. Erst hier machte er eine kleine Rast. Fünf Minuten wollte er noch ausspannen, dann würde der Ernst des Aufstiegs beginnen. Der Aufstieg zum Kastell der Schwarzmagier
22.08.2003, 20:17 #5745
Heimdallr
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Ulumullu -
Schau mal hier

Gorn steht dort, wo Cord immer steht, etwas weiter oben mit ein paar Söldnern (Cord = Neues lager)
22.08.2003, 20:28 #5746
Heimdallr
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OT Thread fürs Hilfeforum #2 -
4000 Posts

H E R Z L I C H E N

Glückwunsch Iwein


An alle Ungläubigen. Ich werde das Forum verlassen, ja ihr habt richtig gehört, viel Spaß noch und so.... Ja von wegen, das ist mein Ernst, kein haha reingelegt!
22.08.2003, 20:37 #5747
Heimdallr
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Haralds Kommentare -
quote:
Erster Teil: Muss ich das ernst nehmen? 70 Millionen Bürger in Deutschland möchten ihre Meinung sagen, egal ob sie gefragt wurden oder ob es jemand hören möchte. Es ist ihr Recht. Im Grundgesetz verankert.


1. Sind 70 Millionen ein Witz, wir haben hier offiziel irgendwas zwischen 81 und 83 Millionen und außerdem sind das nur offizielle Zahlen meiner Meinung gibts hier min. 85. mille allein die ganzen ilegallen Penner.....
2. Das Grundgesetz ist im Ar***, ob man was drauf hält oder nicht soll man selbst entscheiden aber ich finde, dass ist eine Ilusion.
3. Lasst euch nicht stören, ich werd mich hier keiner Partei anschließen und will auch nicht stören^^ ;)
22.08.2003, 21:24 #5748
Heimdallr
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Rund um Khorinis #10 -
Er saß auf einem kleinen Felsen, schaute auf den Teich und ließ sich etwas treiben, seine Sinne waren kurzzeitg weg, sie bereiteten sich auf den Aufstieg vor, der bald bevor stehen sollte. Er war erst einmal da oben, doch er wusste noch genau, wie schwierig der Aufstieg war, es war stürmich, es war sehr eng und man wusste nie, was einem oben erwartete, wenn man einmal angekommen war, doch man wurde zumindest mit einem außergewöhnlichen Anblick dafür belohnt. Es war nicht einfach da hoch zu kommen und er fragte sich, wie die Magier des Kastells immer ihre Wege bestritten, wenn sie mal wohin mussten, sicher, es war nicht so, dass diese Gesellen oft reisten, sondern wahrscheinlich eher über ihren Büchern saßen und Tränke brauten, doch er konnte es kaum glauben, dass sie auch diesen Weg gingen, denn das war einem Schwarzmagier nicht würdig. Doch er als gemeiner Nichtmagier hatte keine andere Wahl, er musste diesen gefährlichen Weg gehen und am besten ging er ihn bei Tagesanbruch, andererseits wollte er aber nicht bei Nacht hier rasten, es war zu gefährlich hier. Also was tun? Bis ganz oben würde er es nie schaffen, die untergehende Sonne war in wenigen Minuten total weg und dann wurde es schwarz. Dann hatte er eine Idee, er würde eine Fackel zu Hilfe nehmen. Innerlich ärgerte er sich, dass er keine Fackel mitgenommen hatte, als das Feuer noch brannte, jetzt durfte er den ganzen Mist nochmal machen, aber diesmal würde er sich nicht so lange aufhalten. Aber es dauerte trotzdem eine halbe Ewigkeit, bis er hier endlich das passende Material fand, denn hier war kein Wald, wo allerlei trockenes Holz lag. Doch nach langem Hin und Her schaffte er es, mittlerweile war es schon längst dunkel, doch nun brannte seine Fackel, das Feuer erleuchtete die Gegend in einem Umkreis von drei Metern, der Schein hinterließ einen Schatten auf dem Boden und nun konnte es los gehen. Er ging den Pfad nach links, so dass er bald in der Naturhöhle stand. Er wusste noch genau, wie er jetzt gehen musste. Nach links führte kein Weg, nach rechts auch nicht, der Weg lag verborgen, er war gut getarnt mit Dickicht und gerade in der Finsterins sah er nicht sehr gut, doch die Fackel half ihm enorm und so erinnerte er sich an den Weg. Er schaffte das Dickicht weg und betrat dann den Weg, der nur so breit war, dass eine Person gerade so dort stehen konnte. Der Aufstieg konnte beginnen, im Schein des Feuers, der Schein des Mondes und der Sterne war heute sehr schwach, wahrscheinlich wurden sie von Wolken verdeckt, also war er ganz und gar auf seine Fackel angewiesen, wenn sie ausging, hatte er ein Problem.....
23.08.2003, 00:48 #5749
Heimdallr
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Rund um Khorinis #10 -
Mühsam kämpfte er sich jeden Meter vorran, sein Körper spürte nun die Strapazen, den während es am Anfang noch den Anschein von einer leichten Kletterpartie gemacht hatte, so war es jetzt eine wahre Qual, hier oben herrschten Winde, die kannte er nicht von unten und es wurde immer schmaler, der Pfad. Seine Hände fröstelten, langsam wurde es blau und er musste immer wieder eine Pause auf dem Weg einlegen um sich zu wärmen, doch lange würde er den Strapazen nicht standhalten können. Jeden Meter kämpfte er sich schon vorran, doch während er beim ersten Aufstieg noch verschont gewesen wurde, zeigte der Fels nun sein wahres, sein tötliches Gesicht. Er war gerademal bei der Hälfte des Weges angekommen, da geschah es, ein kräftiger Windzug wehte ihn gegen die Wand, ließ ihn nicht mehr los und er hatte Mühe zu atmen, da wurden seine Finger schwach und ließen die Fackel los. Sie glitt ihm aus den Händen und fiel in den weiten Abrung, den Abgrund, der alles verschlang. Nun stand er ohne seine einzige Lichtquelle da, ohne Anhaltspunkte, wo mögliche Stolpersteine lagen, er konnte sich an nichts orientieren, denn der Mond war auch weg, genau wie jede andere Lichtquelle. Wenigstens hatte er sich aus dem Windzug entfernen können, doch was hatte er für einen Preis zahlen müssen? Langsam ging er weiter, wie in Zeitlupe und das lag nicht an der Tatsache, dass er blind war, sondern daran, dass er schon beinahe erfroren war, jede Bewegung schmerzte und er hatte immer mehr Mühe zu atmen, denn seine Nasenlöcher verengten sich immer mehr und durch den Mund wollte er nicht einatmen, so würde die Wärme noch schneller aus ihm gezogen. Bald hatte er Mühe aufrecht zu gehen, dennoch steckte er das alles erstaunlich gut weg, er verschwendete keine Gedanken an irgendwas, sonst dachte er immer über alles nach, auch über Dinge, über die man besser nicht nachdenken sollte, doch diesmal war das anders, irgendwas funktionierte. Doch der Berg kannte kein erbarmen, ihm war es egal, was sein Opfer war, ein Mensch oder ein Tier, hauptsache er bekam etwas. Unaufhörlich peitschte der Wind, jedes Mal drang er tief durch ihn hindurch, mit der Rüstung würde er sich sicher besser fühlen, doch war es das richtige, was er getan hatte, auch wenn er jetzt dafür draufgehen sollte, für seine Entscheidung bezahlen. Das schwarze Leinenhemd flatterte an seinem Körper, es bot keinerlei Schutz und auch die dünne Leinenhose war undurchlässig. Momentan wünschte er sich aber nichts, er hatte alles was er brauchte und er hätte es auch sicher irgendwie geschafft, wenn da nicht, diese verflixte Wurzel gewesen wäre, in die er sich verfing. Es geschah ganz schnell, für das menschliche Auge kaum wahrnehbar, doch er fiel zu Boden und wurde dann in den Abgrunf gerießen. Für einen Moment schien es so, als ob dies das Ende wäre, das Ende der Geschichte, das Ende des Lebens, doch es kam anders. Im letzten Moment, konnte er sich noch mit einer Hand am Abgrund festhalten, doch war es unterfroren und total kraftlos, er hätte sich nur noch wenige Minuten, vielleicht nur Sekunden halten können. Er versuchte verzweifelt hochzukommen, aber er schaffte es nicht. Da hing er nun, seine Zähne weit hervor gestreckt, vor Anstregung keuchend, er fragte sich, ob das das Ende sei, doch eigentlich hatte er sich einen anderen Tod gewünscht, wieder und wieder hatte er von Leben gesprochen und er war kein unerfahrener Mensch, wenn es um den Tod ging, doch hier und jetzt war er genauso nahe, wie anno dazumal in den geheimen Gängen seiner Schatzhöhle. Damals drohte er zu ersticken, was ein qualvoller Tod wäre, heute drohte er einen Abgrund hinab zu stürtzen, eigentlich ein schneller, angenehmer Tod, doch da unten würde ihn niemand finden, er würde sozusagen einsam sterben, doch wer würde ihn schon vermießen? Die Frage klang fast wie die Antwort zum Sprung, zum loslassen von dieser Welt, dennoch hatte er sich diese Frage ganz bewusst gestellt, denn er wusste genau, was er damit bezwecken könnte. Es ging einfach nicht darum, dass man stirbt, wenn man niemanden hatte und das man lebte wenn man jemanden hatte, er hätte tausend Leute haben können, die um ihn getrauert hätten, sie hätten den Tod nicht verhindern können, genau wie er jetzt nicht sterben wollte. Nicht hier und nicht so, das waren die richtigen Antworten auf Fragen, die des Stellens überdrüssig waren. Doch sein Leben hing dennoch an einem seidenen Faden, denn damals hatte Innos ihn gerettet, ihm den Tod erspart, noch einmal wollte er sich nicht darauf verlassen. Er spürte, wie die Kräfte nachließen, obwohl er zumindest schonmal mit beiden Händen dahing, doch nun musste er schnell handeln. Er sprach ein letztes Gebet, in der Hoffnung, das er nicht enttäuscht wurde. Er wusste genau, was er an seinem Glauben hatte und im Zeichen des Todes musste dieser eben herhalten. Natürlich wäre es ihm angenehmer gewesen, er hätte die Hände frei gehabt, doch auch ohne die Faltung betete er.

Der Glaube ist meine Kraft, der Glaube ist meine Kraft, der Glaube......

Nicht Innos persönlich, sondern seinen gesamten Glauben stellte er auf die Probe und nun würde sich zeigen, wie strk sein Glaube war. Er löste die rechte Hand von den Klippen, in einem Moment sackte die linke mit ab, doch sie hielt sich wacker. Nun hing er, schwächer als zuvor, mit nur einer Hand wieder da. Seine rechte ging zu seiner Schwertscheide, der prachtvollen aus Wargleder. Was hatte er bloß vor? Balast abwerfen? Nein, das war es nicht. Immer noch murmelte er den Satz, während er handelte, es war viel Zeit vergangen, er hatte nicht ewig Zeit, auch er war sterblich und hatte nicht ewig Kraft. Er zog das Schwert schnell und präsize aus der Scheide und hielt es dann in der rechten Hand. Er spürte, dass er nur noch Sekunden hatte, maximal zwei Minuten. Er holte weit aus.......

Der Glaube ist meine Kraft krachhhhh

Das Schwert hatte sich in die Nähe des Felsen begeben und während er sprach erhellte sich die Gegend, für einen Moment sah er den Pfad wieder und er sah sich, doch er musste sich vollkommen konzentrieren. Als der Lichterzauber vorbei war, da war es wieder finster und man konnte nichts mehr erkennen. Am Abgrund war keine Hand mehr zu sehen, weder die linke, noch die rechte, war er doch gefallen oder hatte ihn das Licht aufgezogen? Nichts von alle dem war es, er stand mit beiden Beinen auf seinem Schwert, das sich sich tief in den Fels gebohrt hatte, eigentlich war das unmöglich, doch sein Glaube schien tatsächlich noch da zu sein, trotz allem was er getan hatte. Er hatte dennoch Mühe, sich auf der dünnen klinge zu halten, der Wind hatte wieder angefangen zu wehen und kalt war ihm immer noch, doch zumindest hatte er es geschafft sich vorläufig zu retten. Eigentlich glaubte er nicht an Wunder, aber dies war eins, ohne Zweifel. Er sammelte sich, fast nochmal neue Kraft, was schier unmöglich war, bei all den äußerlichen Bedingungen. Doch es blieb ihm genau so viel Zeit, um noch einmal durchzuatmen, denn dann musste er auch schon wieder hoch. Er sprang ab, versuchte sich diesen verdammten, verfluchten Pfad hochzuhieven, doch er hatte Mühe. Am Ende schaffte er es, doch zu welchem Preis? Sein Körper war innerlich nahe am Tode, auch wenn sein Geist nun beste Arbeit leistete. War es vor gestern noch der Geist der ihn schindete, nun war es der Körper. Doch er wollte das alles nicht, hatte es sich nicht ausgesucht. Während er für den gestrigen Abend die volle Verantwortung übernahm, hatte er an diesem Höllenritt nichts zu tun, er war vollkommen unbeteiligt, doch war nicht zu übersehen, dass irgendjemand verhindern wollte, dass er da oben ankam, oder er war ein Glückspilz und bekam den einzigen Tag ab, an dem hier oben so gottloses Wetter herrschte, selbst die, die meinen schönes Wetter zu haßen, hätten sich hier den Sonnenschein gewünscht. Seine Zähne klapperten, wenigstens taten sie das noch und waren noch nicht eingefroren. Die Arme waren noch warm, doch hatten sie all ihre Kraft verloren und hingen schlapp hinab, sein Gesicht war blau und in seinen Haaren Kristalle, Eiskristalle. Sein Schwert, er wollte es erreichen, doch es hing zu tief, er würde es Morgen holen müssen, wenn er dann noch lebe, jetzt hatte er keine Chance mehr, es zu erreichen.
Er wollte sich erheben, doch es geschah nichts, seine Beine, sie waren taub, am Rande der Verstümmelung. Seine Stiefel gaben zwar den Füßen den nötigen Schutz, doch nun verließ ihn auch seine Hose. Er konnte nur noch kriechen, wie ein Tier auf allen Vieren gehen. Bis zu seinem Ziel waren es noch zwanzig Meter, zwanzig Meter! Man musste sich das bildlich vorstellen, normalerweise lief er die in ein paar Sekunden, wenn er rannte waren zwanzig Meter genauso lang, wie ein Wurf mit einem Stein, dennoch war es in dem Fall eine Distanz, die unüberwindbar galt. Er schleppte sich ganz langsam vorran, sein Gesicht haftete auf dem Boden. Angst vor Dreck musste er keinen haben, hier war alles erfroren. In weiter Ferne hörte er schon die Glocken klingen, es waren seine Glocken, zu seinem Tode. Noch waren sie in der Ferne, doch wie lange noch. Das Geräusch kam immer näher. Er fragte sich, wieso ausgerechnet er immer Musik hören musste, in seinen Gedanken war immer Musik, wenn es um den Tod ging, er fragte sich, ob das bei anderen Menschen auch so war. Dennoch, er wollte sich diese Konzerte nicht anhören, während er oft an den Problemen beteiligt war und sei es nur durch seine Anwesenheit, dann war es vielleicht gerecht zu sterben, aber er verdiente nichts, für das er nichts konnte, er war nicht gewillt einen Tod zu akzeptieren, den er nicht kannte, er wollte wenigstens sagen können, warum er gestorben war. Just in diesem Moment antwortete der Berg gnadenlos, er schleuderte noch mehr Wind heran, eine Böe erfasste ihn und er knallte gegen die Wand, er war ein Spielball der Gezeiten, er war wie eine Fliege durch die Luft geschleudert. Gegen diese Urgewalt konnte er nichts tun. Als sein Körper gegen die Wand knallte, wurde er ohnmächtig, er verlor seine Kontrolle, siebzehn Meter vor dem rettenden Ziel. Doch wenn er nicht schnellstens wieder wach werden würde, dann würde er sterben, soviel war sicher. Innerlich wurde es immer kälter und kälter und nichts geschah. Die Glocken kamen immer näher, bald konnte er sie schon einzeln raushören, die Kleine und die Große, die mittlere usw. Doch dann wurde das Glockenspiel unterbrochen, eine fremde Melodie erklang. Es war tatsächlich eine Harfe. Doch es war nicht irgendeine Harfe, es war die Harfe. Während er noch regungslos dalag, war jetzt ein Lächeln auf seinem Gesicht, doch das würde ihm nichts nutzen, wenn er nicht bald aufwachen würde, dann würde er höchstens als "lächelndeer Toter" eingehen, vielleicht auch für Idioten, die nichts von Gesichtsmimik verstanden als "grinsender Depp". Doch eine Stimme drang an sein Ohr, er wusste nicht von wem, überhaupt klang sie sehr matt, doch sie sagte ihm, dass er kämpfen solle, dass er nicht aufgeben durfte, nicht hier und nicht jetzt.
Wie aus einem tiefen Schlaf geweckt, wachte er dann auf, seine Augen öffneten sich blitzartig und er war wieder da, zwar noch schwächer als zuvor, zu verdanken der Ruhepause, die keine Ruhe brachte, sondern nur von seiner Wärme zerrte ohne dass er dafür Meter gewann. Er raffte sich auf zu kämpfen, er hatte zwar klare Gedanken an Personen und Leute vergessen, doch was sein Ziel anging, da war er nachwievor starr und sturr. Sein ganzer Körper war ein zitterndes Etwas, doch solange er zitterte war Leben darin. Er erkämpfte sich jeden Meter, Meter um Meter wichen und er war schon bei Meter fünf, als wieder ein Böe einschlug, noch kräftiger als die alte und wieder krachte er mit voller Wucht gegen den Fels. Dabei schlug sein Hinterkopf irgendwo an und begann zu bluten, der warme Lebenssaft lief in seinen Nacken und erwärmte den Rücken, die Schulter. Ungeachtet der Wunde und den Schmerzen, rappelte er sich wieder auf und kroch weiter, immer weiter auf dem Pfad. Immer wieder brach er unregelmäßig zusammen doch er schaffte es am Leben zu bleiben. Wieder hatte er zwei Meter geschafft und war nur noch drei Meter vom Ziel entfernt, doch wurde jede Bewegung nun eine Qual, seine Muskeln waren tot und bewegten sich nur mit unglaublicher Anstregung, doch der Schmerz hielt sich in Grenzen, er wurde erfolgreich verdrängt, jetztso kurz vor Ende fühlte er kaum etwas mehr, weder Schmerz noch Leben, noch Atmen, doch er spürte Hoffnung, diese Hoffnung und der Satz von dem oder der Unbekannten hielten ihn, noch. Als er den letzten Meter vor sich hatte und das Ziel schon sah, schon fast hätte berühren können, wenn er seine Hände nicht hätte gebraucht, da hörte er auf zu zittern und im Normalfall hätte er sich darüber sehr gefreut doch diesmal war es anders, denn er konnte nicht aufhören zu zittern, es war nicht möglich und bedeutete nur, dass wichtige Funktionen gestört waren, außerdem fiel er in einen Schlaf, er konnte seine Augen nicht mehr öffnen, die Lider waren zu schwer geworden. Da lag er nun, wild kämpfend zwischen absoluter Energielosigkeit und dem einen Meter, ein Meter. Wieder erklangen die Glocken, doch wieder wurden sie gestört, wieder trat eine Stimme an ihn heran. Wer war das, wer konnte ein Interesse haben, dass er überlebte, oder bildetete er sich das alles nur ein? Dennoch, die Stimme zwang ihn dazu durchzuhalten und sprach voller Energie zu ihm. Immer noch total entkräftet ohne ein Fünklein der Kraft von der Stimme musste er es alleine schaffen. Er quälte sich zentimeter weiße kam er vorran und dann lag er da, auf der Wiese, die durch ein paar Felsen von dem Pfad abgetrennt war. Er lag solange da, er konnte es nicht beschreiben, auf jeden Fall erwachte er irgendwie, irgendwann. Immer noch war alles unterkühlt, erfroren oder erstarrt, doch er schaffte es zumindest schwer zu stehen, schwer humpelnd zwangen ihm die Beine Richtung Kastell, doch dort angekommen, musste er ja noch durch das Tor, die zwei aufgehängtem, angenagelten Skelette, sie waren wohl froh, als sie mal wieder jemand sahen, doch kennen taten sie ihn nicht, er war wohl auch zu fremd, wie er so aussah. Sie machten wieder ihre Scherze und veralberten sich, bis sie sich zu ihm wandten und ihm wieder ihre Dinge erklärten, doch er hörte nicht hin, als er nah genug vor ihnen stand, brabelte er nur leise und unverständlich, ich.... brauche.. Hilfe....
Dann fiel er erneut in Ohnmacht und landete dumpf auf dem Boden, wo er liegen blieb, in der finsteren Nacht, doch er lebte, nur das zählte, er lebte und hatte es geschafft, doch die Frage sei durch aus berechtigt, für welchen Preis?
23.08.2003, 10:53 #5750
Heimdallr
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Rund um Khorinis #10 -
Ein Sonnenschein schien auf sein Gesicht, doch was er gleich sehen sollte, entsprach weder den Skeletten am Tor, dem Tor selber, noch irgendetwas anderem da oben.....
Er war auch nicht im Kastell selber, niemand hatte ihm geholfen und der Grund würde sich in unabsehbarer Zeit herausstellen.....
Seine müden Augen erwachten, er hatte lange geschlafen, doch nun waren die Lider nicht mehr müde, sie waren schwungvoll und leicht, keine Erfrierungen? Er konnte es nicht glauben und fühlte mit den Händen, die eigentlich taub sein müssten an seinen Haaren. Es war ganz normales, sprödes Haar. Auch war dort keine Wunde, kein Blut, nichts. Irgendetwas stimmte hier nicht, entweder war das die größte Falle seit Menschengedenken oder........etwas war anders.....er spürte das. Langsam versuchte er sich aufzurichten, es gelang ohne Probleme. Sein Körper hatte scheinbar zuviel Energie nach der Sache gestern. Doch welche Sache? Er machte große Augen als er da sah, wo er war, wie gebannt schaute er darauf, das konnte nicht sein, dass er hier war, nein, unmöglich. Wie sollte das möglich sein? War er etwa......nein........aber, natürlich, es gab keine andere Erklärung, es musste so sein. Er packte sich an die rechte Seite seines Gürtels. Ein Schwert? Ja es war ein Schwert, es war noch da, hing in keinem Steinmassiv. Seine Augen hingen an dem Objekt, es war........der Schrein.....der Schrein, der Innos geweiht war und der dort stand, wenige Meter vom Aufstieg entfernt. Er war also nie da oben gewesen, kein Sturm, kein Abgrund, er war am Leben, alles seine Glieder funktionierten ohne Beeiträchtigung, er war nicht halb tot und vorallem, er hatte keine Hilfe von Schwarzmagiern annehmen müssen. Eine bessere Nachricht konnte es an diesem noch so jungen Morgen nicht geben, das musste gefeiert werden, am besten mit einem Schluck Wasser aus der Feldflasche.
Nach dem Schluck wich die Frage aber relativ schnell der Realität. Sein Wille war ungebrochen diesen Aufstieg zu schaffen und auch wenn das hier kein Traum war, es war hell, die Sonne schien kräftig herab und jetzt würde er diesen Aufstieg meistern. Schließlich war da oben sein Ziel, in völliger Abgeschiedenheit. Sein Schwert war noch da, er war noch da und die Sonne war da, es konnte losgehen und so machte er sich ein weiteres Mal zum Aufstieg bereit. Die wenigen Schritte bis zum Pfad waren schnell genommen und dienten der Lockerung der Füße. Er vernahm die Stelle und ließ die Büsche weichen, sie wurden plattgedrückt, so dass er dann bald auf den nicht zugewachsenen Teil des Pfades kam. Sein Blick hatte wieder ein Ziel, einen Ehrgeiz und unbändiger Wille da hoch zu kommen machte sich breit. Er wusste nun, warum er nicht tot war. Es war seine Bestimmung mit einem Grund zu sterben, denn sonst hätte er das nicht überleben dürfen. Ob es wirklich ein Traum war? Entweder ein Traum.......oder .......er sprach nicht weiter, denn das Denken an diese Tatsache mißfiel ihm zutiefst, da er es nicht annehmen konnte, es musste ein Traum gewesen sein, sonst.......müsste er handeln.....

Ach Unsinn, natürlich war das ein Traum, es konnte nur ein Traum sein, es musste, musste, musste.....

Doch die Zweifel an der Geschichte blieben und so schritt er weiter, den Aufstieg zum Kastell, zum zweiten Mal, nur wie.....
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