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07.10.2003, 21:38 #8001
Heimdallr
Beiträge: 12.421
gorthar # 5 a -
Erstellt von Erzengel on 25.07.2003 23:43:

In der noch jungen Nacht war es kaum möglich zu schlafen, das grelle Licht des Vollmonds erhellte den ganzen Raum und kein Vorhang schien dick genug den silbernen Schein fernzuhalten. Wütend über den nicht eintreten wollenden Schlaf verließ Kain das Bett und auch das Zimmer, welches er sich für diese Nacht genommen hatte.
Schnell hatte er die Taverne hinter sich gelassen und war von der Hauptstraße in eine der Nebengassen eingebogen. Dichter Nebel ließ kaum den Dreck auf der Straße erkennen, eine junge Frau näherte sich dem Novizen.
"Bist du nicht ein bisschen jung? Naja, wenigstens siehst du halbwegs brauchbar aus, deswegen mach ich dir nen Sonderpreis, wie wärs mit 200 Goldstücken."
"Oh, das ist nicht mein Begehr."
"Was willst du dann hier?", fragte die junge Frau nun, während Kain um sie herum schlich und schließlich hinter ihren Rücken stoppte. Ihre Lippen... sie waren so... jung... rot... blutjung...
Ein harter Stoß und die beiden Langdolche hatten die Brust der Frau durchbohrt, er musste trinken, so lange sie noch zuckte. Sein kräftiger Kiefer half den spitzen Zähnen, die das Fleisch ebenso leicht durchdrangen wie die Dolche. So hart die Zähne auch waren, seine Zunge war sanft und leckte fleißig das Blut, das aus der offenen Ader spritze. So süß...

Schweißgebadet erwachte der Novize in dem Bett, das er zu verlassen geglaubt hatte. Er betrachtete eifrig seine Hände und stellt zu seinem Glück fest, das weder sie noch sonst irgendwas an ihm blutverschmiert war, dennoch würde ihm eine Wäsche sicher gut tun. So machte er sich auf zum nächsten Zuber, der hier irgendwo nebenan stehen müsste... nur eines machte ihm Sorgen, einer der Dolche... fehlte...

Erstellt von Erzengel on 26.07.2003 13:46:

Wie an jedem anderen morgen auch ging die Frau auf den Markt und das nicht nur um frische Waren einzukaufen, sondern vielmehr um mit ihren Freundinnen zu plaudern.
"...hast dus schon gehört? Heute Nacht wurde wieder eine dieser schmutzigen Nutten überfallen."
"Geschieht ihr recht."
"Wie kannst du das nur behaupten? Ihr beide solltet euch schämen, man soll nicht schlecht über die Toten reden."
"Wieso tot?"
"Man weiß noch nicht, wer oder was es war, ich sage ja es war ein Dämon, man hat sie blutleer aufgefunden, ihre Haut war ganz blass und ein Dolch steckte ihr in der Brust... zumindest hat das die Nichte der Schwägerin Freenjas das so Tifany gesagt, deren Mutter das wiederum Jenna erzählt hat, deren Tochter es mir vorhin gesagt hat."
"Aber wenn ein Dolch sie getötet hatte, war es dann kein Mensch?"
"Vielleicht hatte der Dämon sich gerade seine Krallen gestutzt und er brauchte ein Hilfsmittel."
"Witzig Orphi, aber vielleicht hat der Dämon ja menschliche Gestalt angenommen, wer weiß?"
"Aber warum? Das ergibt doch keinen Sinn, ich sage es war ein Schwarzmagier, wer sonst sollte mit einem Dolch morden und nachher das Blut mitnehmen?"
"Die haben doch gefährliche Magie oder nich?"
"Nicht alle, dachte ich, die Neulinge unter ihnen sicher nicht."
"Genau, so muss es gewesen sein."
"Oder die Anwendung der schwarzen Magie hätte Aufmerksamkeit erweckt."
"Wie das denn?"
"Weiß ich nich, uns kommt ja immer dieser Magier besuchen, es gibt wohl Möglichkeiten das festzustellen."
"Die Inquisition wäre sicher aufmerksam geworden."
"Sind die Typen etwa immer noch hier?"
"Inqui... was?"
"Weiß du denn nichts davon? Man munkelt das sich dieser Orden von fanatischen Innosgläubigen hier rumtreibt."
"Aber... Was? Wie? Das kann doch gar nich sein."

Hinter den drei brabbelnden Frauen schlichen nun einige Wachen entlang, direkt auf die Taverne zu, zu der die Hunde sie führten. Der Geruch war noch frisch und brannte den wolfartigen Geschöpfen in den Nasen.

Kain wurde von einem Trampeln, schnell hintereinanderfolgenden dumpfen Aufschlägen, dem Knallen von Türen und von schreienden Menschen aufweckt. Eine Razzia, genau das, was er nun brauchte...
"...ich sagte doch, keiner meiner Gäste hat das Haus gestern."
"Aber irgendwer muss die ***** ja umgebracht haben, ist mir egal wer war, ich brauch nur bis zum Mittag einen Sündenbock, damit ich endlich was Essen kann."
Scheiße... hastig packte der Novize seine sieben Sachen und überprüfte noch einmal, ob die Tür zu seinem Zimmer auch verschlossen war, dann wagte er sich zum Fenster heraus. Auf dem Sims entlangkletternd machte er sich auf die Suche nach dem Zimmer seines Lehrmeister, das er schon bald gefunden hatte und nun verzweifelt am Fenster klopfte.


Erstellt von Superluemmel on 26.07.2003 16:12:

Plötzlich wurde das Fenster von innen aufgerissen, eine behandschuhte Hand schoss nach vorne, packte den Novizen am Kragen und zog ihn in das Zimmer. Eilig wurden die Fensterläden wieder geschlossen, kratzend schabten die hölzernen Ringe der Vorhangbefestigung über die Haltestange, als der Waffenmeister die schweren Vorhänge zuzog.
"Hinter den Vorhang, in die Ecke", hauchte Frost, "Und kein Laut."
Ein Stoß ließ seinen Schüler in Richtung Ecke stolpern, hastig zog Frost die Vorhänge zurecht. Keine Sekunde zu früh, schon brachten wuchtige Schläge die Zimmertür zum Erbeben.
"Aufmachen! Öffnet die Tür oder wir brechen sie auf!"
Ruhigen Schrittes ging Frost zur Tür, strich sich kurz das Haar zurecht und verzog die Mundwinkel zu einer erbosten Grimasse, bevor er die Hand nach dem Türknauf ausstreckte. Langsam drehte sich der schwere Eisenschlüssel im Türschloss, schob klackend den Riegel zurück. Einen Augenblick später wurde die Tür aufgestoßen, ein Mann stolperte vorwärts als der erwartete Widerstand ausblieb.
"Warum stört ihr meine Studien?", grummelte der Schwertmeister, während sein Blick den seines Gegenübers suchte.
Hinter dem Bürger stand ein ganzer Mob auf dem Flur des Gasthauses, die meisten hatten die Ärmel hochgekrempelt, einige hatten die Hände auf den Dolchgriffen liegen. Frosts Augenbrauen rückten näher zusammen, auf seiner Stirn bildeten sich tiefe Furchen, seine Augen verengten sich leicht.
"Was soll dieser Krach?", fuhr er mit lauter werdender Stimme fort, ohne den Leuten Gelegenheit zur Rechtfertigung zu geben.
"Seht ihr denn nicht, dass hier gearbeitet wird?", er drehte seine Schulter leicht zur Seite und deutete auf den Berg aus Pergament und Büchern, der den größten Teil des Schreibtisches blockierte.
"Wir... wir... suchen einen Mörder!", platzte der Mann auf der Türschwelle schließlich heraus, "Eine... Bürgerin wurde diese Nacht ermordet aufgefunden und wir befürchten, dass sich der Mörder hier irgendwo versteckt!"
"Das ist natürlich etwas anderes...", Frost strich sich nachdenklich durch den Bart.
"Doch bin ich mir sicher, dass General Telaron mir persönlich oder durch einen seiner Adjutanten Bescheid geben wird, falls er meine Hilfe benötigt."
Beim Erwähnen des Generals zuckten die versammelten Männer leicht zusammen. Unsichere Blicke wurden gewechselt.
"Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet, meine Arbeit wartet auf mich. Und ich wäre euch sehr verbunden, wenn ihr derartigen Krawall in Zukunft unterlassen würdet."
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, zog Frost die Tür zu und schloss ab. Mit einem leisen Seufzer ließ er sich in den schweren Lehnsessel sinken und faltete die Hände im Schoß.
"Ich befürchte, ihr schuldet mir einige Erklärungen", meinte er nach einigen Sekunden zu seinem Schüler, der mittlerweile aus seinem Versteck getreten war.


Erstellt von Erzengel on 26.07.2003 16:26:

"Ich... nein... ich wollte nur... ich hatte diesen Traum, ich bin aufgewacht, vom Mondlicht, also im Traum, dann bin raus auf die Straße... und dann... ich... da war diese Frau, sie sagte ich soll 200 Goldstücke zahlen... und dann hab... ich... weiß nicht... es ist... so verschwommen... ich weiß nur noch, das es so gut schmeckte... ich weiß nicht was, ehrlich... Als ich dann wirklich aufgewacht bin... da fehlte einer meiner beiden Langdolche... kein Blut, wir können in mein Zimmer gehen, da ist nichts..." Blut... der Novize stockte... das war es, was so süß geschmeckt hatte...
"Ihr dürft ihnen nichts sagen, bitte... vielleicht war es nur eine Vision vom Mörder, den ich finden soll, so was passiert mir öfters... und der Dolch ist bloß weg... verloren oder was weiß ich..." Doch während er noch so verzweifelt versuchte sich herauszureden, dachte er schon darüber nach, welcher Dämon ihn denn als Wirt benutzt hatte oder gar immer noch benutzte. In diesen Gewölben wimmelte er es ja vor Dämonen, es würde ihn nicht wundern, wenn auch ein paar Parasiten dabei gewesen wären.
"Was mach ich jetzt bloß?"


Erstellt von Erzengel on 28.07.2003 05:34:

Nach einer Weile kamen die Typen wieder, offenbar waren sie auf niemanden gestoßen, sie klopften wild an der Tür und traten sie schließlich ein, doch niemand war zu sehen und das Zimmer war zu klein, um sich hier irgendwo zu verstecken, ein Glück, das niemand das offen stehende Fenster richtig wahrgenommen hatte.
Kain hatte sich sofort nach dem ersten Klopfen an der Tür aus dem Fenster verflüchtigt und war dann über ein Gitter, welches einer Efeupflanze als halt dienen sollte, hoch auf das Dach der Taverne gekraxelt. Der Weg nach oben war doch länger als erwartete, in entsprechender Höhe befand er sich nun auch. Erste Erschöpfungsanzeichen machten sich breit, Kains Ausdauer war nicht gerade die beste, woran nicht zuletzt der ernorme Sumpfkrautkonsum schuld war. Dafür war, wenn es beispielsweise um laufen ging, seine Kraft auf kurzen Distanzen umso höher. Doch die Erschöpfung rührte nicht nur von diesem Aufstieg her, vielmehr war es die Tatsache das er nun schon seit 2 Tagen nicht geschlafen, langsam raubte es ihm den Verstand. Das Gehirn brauchte den Schlaf um Ereignisse, Erlebnisse und Informationen zu verarbeiten, wobei letzteres für Kain durch die
Nächte in der Bibliothek des Kastells kein Problem darstellte. Ein Buch über die Chemie war nach wenigen Stunden nicht nur durch gelesen, sondern auch verarbeitet, verstanden und nach
alphabethischer Reihenfolge in die innerliche Bibliothek einsortiert.
Was nun? Wohin? Was war mit Frost? Während er weiterlief und von Dach zu Dach sprang überlegte er, hoch oben über den Dächern von Gorthar.
07.10.2003, 21:48 #8002
Heimdallr
Beiträge: 12.421
gorthar # 5 a -
Erstellt von Zombiebreaker on 29.07.2003 00:27:

Belanglos streiften Blade und Zombiebreaker über die blassen Hügel Gorthars,die schon längst von dunkler schwärze eingenommen waren. Die NAcht war zurück und die zwei Jäger mit ihr...
Das Zeitgefühl hatten sie schon längst verloren,konnten stets Nacht von Tag unterscheiden,doch das machte ihnen nichts aus. Wochen oder sogar Monate hatten sie hier schon verbracht,doch heute NAcht war die ZEit gekommen um dem Südland gute NAcht zu sagen. Bevor sie jedoch gingen wollten sie ihre Reise noch krönen,denn etwas fehlte ihnen
noch in ihrerTrophähen-sammlung. Und das waren die Tröphähen eines Trolls. LAnge hatten sie gesucht,lange hatten sie verweilt,doch nach über zwei Wochen erfolgloser Suche im WAld von Gorthar fanden sie eine Lichtung- Die HEimat eines Trolls...

Blade wollte eine Taktik schmieden,doch Zombeibreaker hatte nicht wirklich lust auf lange Beobachtunsspielchen. So machte er Blade klar,dass stürmen wohl diesmal die beste Lösung sei. Zum denken waren sie wohl beide nicht bereit nur zum kämpfen...

Und so stürmten sie,wie einst die Germanen gegen die Römer,aus ihren
Büschen und überaschten den großen Steinmann hinterlügs und völlig unerwartet. Die zwei Äxte zersplitterten fast auf dem harten Fell des Trolls,doch vermochten sie auch schaden zuzufügen. Der Troll jedoch versuchte sich zu wehren mit seinen roßen Prallen Fäusten,nicht vorzustellen wenn er einen von den beiden Söldner getroffen hätte,doch diese kleinen MEnschen waren dem Ungetüm einfach zu fix.
Mit lauten letzten Todeschreien gab das Steingetüm zu vermerken,dass es bald sein ende erreicht haben könnte. Doch bevor es auf den kühlen Waldboden regungslos niedersank schlug es nocheinmal mit aller KRaft um sich. Und Blade lief genau in eines dieser Angriffe...
Wie ein Pfeil von einer Balliste wurde er hinwegeschleudert und kam erst nach einigen metern wieder auf den Boden zurück.
Zombiebreaker konnte nicht handeln,dass einzigste was er konnte war
weiterkämpfen...
Der Troll war am Ende,schlussendlich verließen ihn alle Kräfte un er gab mit einem dumpfen leisen und gleichzeitig erschütterten Schlag zu vermerken,dass sein Ende gekommen war...
Zombiebreaker jedoch eilte gleich zu Blade. Er regte sich nicht. Jedoch leichte Atemzüge und das Pochen seines Herzens waren zu vermerken. Schnell riss Zombiebreaker dem Troll sein Fell ab und montierte ihm seine Trollfaust ab. Es waren sehr gutbezahlte Trophähen,doch der hohe Söldner hatte anderes damit geplant...

Er packte Blade auf seine rechte schulter und die Tröphähen über seine linke. So machte er sich auf,um zurück in die Stadt zu gelangen...


Erstellt von Zombiebreaker on 29.07.2003 01:13:

Endlich hatten sie die Stadt erreicht,jedoch waren sie noch weit weit weg von daheim. Blade war noch immer bewusstlos und Zombiebreaker war schwach und ausgelaugt von dem KAmpf mit dem Troll.
DOch diese schwäche konnte ihn nicht aufhalten hier zu verschwinden.
Am HAfen versuchte er verzweifelt,dass Ruderboot zu finden,dass sich Blade und Zombiebreaker von den Amazonen geliehen hatten. Doch die Straßenbeleuchhtung war nicht wirklich hilfreich. Und so suchten und fanden die zwei,oder eher der eine besser gesagt,ihr Boot im schein des Mondlichts. Zombiebreaker legte Blade längs in das Boot hinein und machte sich dann auf den Weg ins Amazonenenlager...


Erstellt von Erzengel on 29.07.2003 06:22:

Kain hatte sich noch vor Morgengrauen aus der luftigen Höhe begeben und hatte nun bei Anbruch der Dämmerung wieder festen Boden unter den Füßen. Ein letzter Satz und die kalte Straße erreicht, noch feucht vom Regen, der in der Nacht gefallen war, auch Kains Novizenrüstung war nass, der Rock triefe geradezu, doch nicht vor Wasser, sondern vor einer roten Flüssigkeit... ein Gemisch aus Nährstoffen, der Saft des Lebens, Blut...
Kain leckte sich die letzten Tropfen Aus den Mundwinkeln, dann verschwand die Zuge wieder im gierigen Maul des Hohen Novizen. Es waren drei... und er sich dessen bewusst, auch jetzt... er hatte heute Nacht gerade einmal drei Menschen von ihrem kläglichen Dasein erlöst, plus die ***** am gestrigen Tag und den Templer Adanos in Belzusia... Kain hatte in seinem Leben erst 5 Menschen ermordet, das war zu wenig, viel zu wenig, er musste Beliar doch noch mehr Opfer
bringen...
Wie ein harter Schlag traf ihn der Gedanke... Was? Wer? Was tat er hier? Wer hatte ihn dazu getrieben? War sein Glaube an den Schläfer etwa soweit verblasst, das Beliar so in leichtes Spiel mit ihm hatte, das seine dunkle Magie wieder so leicht Besitz von ihm ergreifen konnte?
Die Magie, die ihn dazu getrieben hatte schien eindeutig von Beliar zu stammen, doch ein bitterer Beigeschmack war deutlich wahrzunehmen, da mischte noch jemand anderes mit. Vielleicht hatte er doch recht gehabt, als er im Kastell gespürt hatte, das Beliar verstanden hatte, das er nun dem Schläfer diente und dieser jemand hatte ihn die ganze Zeit schon beobachtet, denn so eine plötzliche Übernahme wäre äußerst untypisch für einen Schwarzmagier, die Priester Beliars waren meist erfahren in der Manipulation, geschickt und hinterlistig, keinesfalls würde einer von ihnen so etwas unüberlegtes tun, jemand musste ihn
beobachtet haben, schon die ganze Zeit. Das Auge der Finsternis war dabei ein nützliches Werkzeug, denn laut den Büchern offenbarte es nicht nur optisches, sondern auch magisches. Aller Wahrscheinlichkeit nach war es also ein erfahrenerer Schwarzmagier, vielleicht sogar ein Hohepriester... oder auch einen Dämonenlord... wobei das wieder alles umwarf, Dämonen handelten durchaus unüberlegt... aber sie waren Beliars Willen direkt unterworfen, also wohl eher doch kein Dämon... Wie dem auch sein, er musste erst einmal Frost finden, seine
Ausbildung so schnell wie möglich hinter sich bringen und dann umgehend aus Gorthar verschwinden, erstens würde man früher oder später wohl auf eine Spur treffen und zweites war er hier weitab von der Bruderschaft viel zu ausgeliefert.


Erstellt von _Jamal on 29.07.2003 19:13:

Schweißüberströmt öffnete Jamal seine Augen und wusste vorerst nicht wo er sich befand. Sein Blick schwankte von der einen auf die andere Seite des Zimmers, in dem er aufgewacht war. Es war noch relativ dunkel, nur wenig war zu erkennen. Der Einzelgänger schien einen Alptraum gehabt zu haben, versuchte sich zu erinnern was er geträumt hatte, doch es gelang ihm nicht.

Er setzte sich an den Bettrand, rieb sich die Augen und dann fiel ihm auch gleich wieder ein, wo er sich befand. Jamal entfuhr ein leichtes Seufzen und Erleichterung war in seinem Gesicht zu erkennen. Mit einer morgendlichen Stimmung stieg er aus dem Bett, zog sich sein Gewand über und öffnete das Fenster seines Zimmers.

Ein frischer Wind blies ihm im nächsten Moment ins Gesicht. Es war recht kühl, die Sonne war noch nicht aufgegangen und scheinbar waren alle noch am Schlafen. Der Einzelgänger lehnte sich ans Fensterbrett und genoss die Frische, die in der Luft lag.

Da er sich im Obergeschoss der Gaststätte befand, hatte er einen weiten Blick über die Hafenstadt Gorthar's. Die Dächer ragten wie kleine Berghügel über den Häusern. In der Morgendämmerung, hätte man sich einbilden können, es wären kleine Zwerge die haufenweise nebeneinander standen ohne sich zu bewegen. Es war
ein unterhaltsamer Anblick. Doch auch die dunkelblaue Himmelsdecke zog den Blick Jamal's in ihre Richtung. Gewölbt war sie über der Erdoberfläche ausgebreitet.
Hier und da ein paar schwach leuchtende Sterne, nur schwer erkennbar.

"Unglaublich."

Jamal bewunderte die Himmelspracht noch eine Weile, schloss dann aber das Fenster und schritt zur Tür aus dem Zimmer. Er befand sich in einem engen Flur, zur Rechten ging es die Stufen hinab ins Erdgeschoß. Ein langer Tisch breitete sich über einen Großteil des Raumes aus. Er war gedeckt und es waren allerhand Mahlzeiten aufgetischt. Jamal vernahm Stimmen aus der Küche und warf einen
kurzen Blick hinein. Der Wirt und einige Köche unterhielten sich gerade.

"Guten Morgen.", begrüßte sie Jamal.

Sie grüßten ihn zurück.

"Der Tisch ist extra für euch Seeleute gerichtet worden. Bezahlt wurde bereits. Esst, so viel ihr könnt."

Jamal sah ein wenig verwundert drein.

"Danke, aber ihr hättet nicht allzu früh aufstehen müssen. Der Rest der Truppe wird höchstwahrscheinlich noch bis Mittag schlafen.", dabei kratzte er sich am Kopf und die anderen begannen zu lachen.


Erstellt von _Jamal on 29.07.2003 19:36:

Die letzten Milizen kamen und traten der Tischrunde bei. Gemeinsam hatten sie gefrühstückt und weit aus mehr als die Hälfte des aufgetischten Mahles verschlungen, aber immer noch blieb etwas übrig.

Clay und der Hauptmann unterhielten sich, während die anderen noch aßen. Ach was, diese schlecht erzogenen Milizbengel waren doch nicht im Stande, Nahrung wie normale Menschen zu verzehren. Sie fraßen wie die Tiere. Von den Seeleuten ganz zu schweigen.

Während Jamal neben seinem Vorgesetzten saß, hörte er das Gespräch mit an. Der Paladin hatte also vor, sich für den Nachmittag eine Karte von Gorthar anfertigen zu lassen. Dem Einzelgänger kam diese Idee ganz gut, er meldete sich für die Aufgabe und Clay überreichte ihm einen Geldbeutel. Er befahl Jamal einen Maler aufzusuchen und von jenem eine Karte der Insel anzufordern.

Gleich nach dem Frühstück entfernte sich der Einzelgänger vom Tisch und verlies die Taverne. An der Türschwelle nahm er tiefen Atemzug und schritt in eine zufällig ausgewählte Richtung davon.


Erstellt von Erzengel on 29.07.2003 20:18:

Ein dunkler Schatten löste sich aus der tiefen Umarmung der Dunkelheit und erschien nun auch körperlich vor Kain. Ein Mensch, zumindest war dieser Dämon früher einmal einer gewesen, denn menschliche Züge waren sowohl in magischen Gefüge als auch physisch noch zu erkennen. Doch hatte sich eine dichte Schuppenschicht über die leicht verletzbare Haut gelegt, anstelle der Rippen war
ein breiter Brustpanzer anzutreffen und die Hände waren zu kräftigen Klauen herangewachsen. Alles in allem strahlte dieser Dämon eine gewisse Vertrautheit, wenn auch nur vom aussehen her.
"Was willst du, Dämonenmensch?"
"Ach nur deinen Tod, nichts weiter... du mordest in meinem Revier."
"Oh, höre ich da Eifersucht? Verkauf mich nicht für dumm, ich weiß um Dämonen wie euch, ihr habt keine Reviere, ihr habt bloß Verstecke in denen ihr euch verkriecht wenn es ungemütlich wird."
"Glaub was du willst, Mensch." Während er den Satz aussprach wackelte er verdächtig mit seinem beschuppten Schwanz.
"Seid froh, das ihr mich überrascht habt, sonst wärt ihr nun schon Tod, zuerst dachte ich, ihr seid Ahram, doch er würde niemals zu solch einer niederen Kreatur verkommen."
"Schweig, Verräter!"
"Erst, wenn du mir sagst, wer dich geschickt hat!"
"Dies ist meine Stadt, verschwinde."
"Wie dem auch sei, ich habe keine Lust auf Spielchen, lassen wir die Waffen sprechen." Ausgerechnet Kain forderte den Dämon heraus und der war offenbar erfolgreich eingeschüchtert.
Schnell änderte sich Kains Meinung, als der Dämonenmensch seine Krallen wetzte. Auch Kain nahm nun eine weitaus lockerere Haltung an, welche für den Kampf weitaus besser geeignet war.
Mit wilden Kampfgeschrei rannte der Dämon auf den Novizen zu, Kains Reflexe reagierten zu seinem Glück rechtzeitig und ließen ihn zur Seite ausweichen, durch die verbleibende Kraft wurde er zu Boden geschleudert. Nach einem Abrollen über die linke Schulter stand er wieder und war bereit für den nächsten Angriff. Er selbst war über seine Agilität überrascht, das Training schien durchaus etwas
gebacht zu haben.


Erstellt von Superluemmel on 29.07.2003 21:02:

Ein Huschen auf dem an einer Mauer angrenzenden, tiefliegenden Dach, das kaum hörbare Knirschen zermalmter Kiesel, dann zwei Mal kurz hintereinander das Auftreten schwerer Stiefel auf hölzernem Untergrund.
Wind verfing sich flatternd unter dem dunklen Stoff eines weiten Umhangs, behandschuhte Hände fanden festen Halt auf dem Mauersims, stützten den schwarzgepanzerten Körper jedoch nur für den Bruchteil eines Augenblicks, bevor er sich vollends über die Mauer schwang. Der Schwung der Bewegung trug ihn weit in den Innenhof und über Kain hinweg, direkt auf den mysteriösen Angreifer zu. Frosts Beine klappten in einer sichelartigen Bewegung auseinander, fahles
Mondlicht ließ das schwarze Wurmleder matt schimmern. Eine
blitzschnelle Körperdrehung, die ledernen Kampfstiefel kamen hoch - Und hämmerten in schneller Abfolge zweimal gegen die geschuppte Brust des Dämons. Noch während die Höllenkreatur keuchend rückwärts taumelte, setzte Frost auf dem Kies auf, ging weit in die Knie um den Sturz abzufedern. Flappend glitt der Umhang zur Seite, Frosts Finger fanden den Griff des Eisbrechers, schlossen sich fest um den lederumwickelten Stahl und rissen die Waffe ins Freie. Kalter Stahl blitzte im blassen Licht des Mondes, sirrend verließ das Schwert seine Ruhestätte und richtete sich drohend wie ein Speer auf
das Antlitz des dämonischen Feindes.
"Hat mich mein Gefühl also doch nicht getäuscht", stellte der Krieger nüchtern fest.
Aus kalt funkelnden Augen musterte er seinen Gegner. Ein Erinnerung flammte vor seinem inneren Auge auf. Er hatte schon zuvor einer derartigen Kreatur gegenüber gestanden. Der Dämonenmensch.
Ahram.
Nein, es war nicht der ehemalige Magier, der durch eine fehlgeschlagene Beschwörung zu einem dämonischen Dasein verdammt wurde. Dieser Kreatur verfügte zwar über den selben kalten, berechnenden Blick doch fehlte ihr der Rest an Menschlichkeit, der Ahram zu dem gemacht hatte, was er gewesen war.
Zu einem Wesen mit Gefühlen. Zu einem Menschen. Einen Freund.
"Ihr habt euch den falschen Platz zum Jagen ausgesucht, Dämon", meinte Frost mit kühler Stimme, während er sich langsam aufrichtete.
Trotz seiner äußeren Ruhe war jeder Faser seines Körpers bis zum Zerreißen gespannt, konnte sein ungleicher Gegner jederzeit angreifen. Frost wusste, welche Kraft in den scharfen Krallen lag.
"Ihr wollt diesen Jungen? Nun, da werdet ihr wohl verzichten müssen.
Zufälligerweise handelt es sich bei ihm um meinen Schüler."
Der Eisbrecher blitzte kurz auf, als Frost die Schulter senkte und das Schwert herausfordernd auf den Dämon richtete.
"Gestatten: Frost. Meines Zeichens Lehrmeister und gelegentlich auch
Dämonenjäger. Da ich derzeit wichtigeres zu tun habe, als mich mit euresgleichen abzugeben, gewähre ich euch eine einzige Gelegenheit, euren schuppigen Hintern aus der Stadt zu bewegen und sich in der nächsten Felsspalte zu verkriechen.
Anderenfalls... nun, meine Klinge wird etwas Dämonenblut sicherlich nicht abgeneigt sein."
07.10.2003, 21:52 #8003
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Burg und ihre Schlüssel... -
Und wegen den Sigs:

Ava und Sig sind 2 Sachen, Ava kann jeder bis zu 100x100 haben, aber bei Sig ist bei 65 Pixhöhe Schluss, das sind die neuen Sigregeln.
07.10.2003, 21:55 #8004
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Igaraz -
der steht normalerweise auf dem Weg zwischen der Taverne und Dragomir und danach bei der Taverne, wenn du ihn nicht mehr findest:

itke_igarazchest_mis
07.10.2003, 21:58 #8005
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Dexter <-> Greg -
Ist nicht schlimmt, wenn Greg hilft macht er halt alles platt und wartet dann in Dexters Turm faul rum

Später wird er aber sowieso da sein, wo er hin muss, also keine Sorge.
07.10.2003, 22:01 #8006
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Wann endet das addon? -
Nach dem Tod von Raven, bzw. die letzten Gespräche in der Stadt.

PS: Gehört beides nicht in die Questliste, also bitte nicht mehr drauf antworten. (Bei Fragen nen neuen Thread oder in den Probleme und Lösungsthread...)

Man kann gar kein WM werden, also kann man auch nicht aufsteigen

@ Mods: Verschieben bitte. ;)
07.10.2003, 22:04 #8007
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Orkschlachtfest??? -
Sry muss den Thread mal mißbrauchen

@ nachti: Könntest du mir mal deine Mailaddy geben, weil ich kann dir nichts schicken, hast abgestellt, schicks mir einfach übers Profil, danke. ;)
07.10.2003, 22:15 #8008
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Khorinis -
Du musst mit Schafshirt Maleth über den Eintritt in die Stadt reden.
07.10.2003, 22:23 #8009
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Steingolems beim 2. Drachen in Kap. 4 -
Du hast den SCHWEREN KRIEGSHAMMER? DIE BESTE WAFFE GEGEN STENGOLEMS DIES GIBT UND HAST PROBLEME?

Sry, aber wenn du es mit dieser Waffe nicht schaffst, schaffste es mit keiner, das ist nämlich DIE Waffe gegen diese Dinger.
07.10.2003, 22:29 #8010
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Steingolems beim 2. Drachen in Kap. 4 -
Naja Stufe 24. auf Kapitel 4 ist nicht so der Hammer, level erstmal etwas am Orkzaun, dann sollte es nicht ganz so schwer werden, aber ich würde mich am besten gar nicht treffen lassen oder in den Rücken schleichen, am besten wenn sie dich verfolgt haben und dann zurück gehen.
07.10.2003, 22:31 #8011
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Höhle mit blauen Lichtsäulen -
Gibts nur als Magier, wenn man die Prüfung des Feuers gemacht wird.
08.10.2003, 04:27 #8012
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Irrlicht weiterbilden -
Nein lohnt sich nicht, die Dinge die es findet kann man auch so finden und bis es überhaupt mal brauchbar ist hat es viel zu viele LP verbraucht, zudem ist es nervig im Kampf und kann die um so manchen Sieg bringen...
08.10.2003, 04:30 #8013
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Lehrer über Stäke 130 ? -
Nö Carl lehrt nur bis 120

Die über 130 sind alle bis 200:

Bennet (Kapitel 6, alle)
Erol (ab 1, alle)
Ingmar (ab 3., nur Paladine)
Torlof (ab 1, nur Söldner/DJ)
Torlof (ab 6., alle)
08.10.2003, 04:33 #8014
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Morgahardt! -
Hat ja auch niemand geschrieben, dass man in töten muss/soll.
Das mit do³ muss man aus nem anderen Blickwinkel sehen, er meint ja extra, dass man nicht gleich drauflosgehen soll.
08.10.2003, 04:58 #8015
Heimdallr
Beiträge: 12.421
gorthar # 5 a -
Erstellt von _Jamal on 29.07.2003 21:34:

Leicht ermüdet irrte Jamal durch die Straßen der Hafenstadt. Im Gegensatz zu Khorinis spielten hier auch Kinder in den Gassen. Frauen fegten nicht die Gehwege vor ihren Häusern, weil es zu ihrer Arbeit gehörte, sondern weil sie ihre Häuser sauber halten wollten. Es war eine friedlichere Stadt, als die auf der Insel der Minenkolonie.

Schließlich kam der Einzelgänger an einen großen Vorplatz. Dies musste wohl der Markt sein, denn wo man nur hinsah, waren Markstände aufgestellt. Etwas eingeengt drängte er sich durch die Menge, suchend nach einem Kartenzeichner. Leider wurden überall nur Nahrung, darunter Gemüse und Obst, Kräuter, Gewänder und Taschen verkauft.

Es war nicht einfach in diesem Getümmel die richtige Person zu finden, und so entschied sich der Einzelgänger jemanden danach zu fragen. Ein schon etwas älterer Fettklops, der es sich in einem Stuhl gemütlich gemacht hatte, saß nur da und lebte vor sich hin. Zumindest schien es Jamal so und er überlegte, ob ihm der Mann die benötigte Information zukommen lassen könnte. Gesagt getan, er fragte nach einem Maler.

"Was is?!", fragte der Händler.
"Einen Maler. Wisst ihr wo ich einen Maler finde?"

Der musste wohl Schmalz in den Ohren gehabt haben, glücklicherweise schien er jemanden zu kennen, der Jamal hätte weiterhelfen können.

"Ja, da *rülps* da gibt's jemanden. Geh den Weg hier entlang und an der Kreuzung rechts *stülps*. An der linken Seite des Gebäudes, ist der Eingang zu einem kleinen Laden."

Angeekelt bedankte sich der Einzelgänger und ging schnellen Schrittes den beschriebenen Weg weiter.

Ein Pflasterweg war am Rande der Gebäudemauern gelegt worden und lag etwas abseits des Marktes. Jamals Beine trugen ihn über jeden der einzelnen Steine bis ans Ende der Gasse. Dort blieb er stehen und hielt kurz inne. Er sah sich um, suchte nach dem ihm beschriebenen Laden, konnte aber nichts finden. Je länger er suchte, um so mehr plagte ihn der Gedanke, dass der betrunkene Händler ihm Schwachsinn erzählt hatte. Trotzdem aber gab er die Suche nicht auf und stampfte
in der Umgebung umher. Da, endlich, er hatte den Eingang gefunden.

Abraham's Karten und Tatoo - Laden, zierte eine Schrift bogenförmig über der Türe das Gebäude.

Erfreut über das Ende seiner Suche, drehte er den Türknauf und trat ein. Ein garstiger Gestank stieg dem Einzelgänger in die Nasenhöhlen. Es stank zum Himmel, doch die beiden Gestalten, die im Rauchnebel schemenhaft erkennbar wurden, schien dies nicht allzu sehr zu stören. Jamals Blick versuchte die dichte Luft zu durchdringen und die Männer genauer zu erkennen. Er näherte sich ihnen und sprach sie danach an.

"Ich suche einen Kartenzeichner. Führt dieser vielleicht dieses Geschäft?" er wartete auf eine Antwort.
"Ja, ich." ertönte die Antwort aus dem Munde einer der Beiden "Wovon benötigst du eine Karte?"
"Es sollten einfach alle Dörfer dieser Insel eingezeichnet sein in einer Größe von etwa einem halben Fuß, der Länge und Breite. Könntet ihr mir etwaige anfertigen?" nochmals versuchte er sich ein Bild zu verschaffen, leider ohne Erfolg.

Sein Gesprächspartner hielt kurz inne und schien nachzudenken. Er kratzte sich am Hinterkopf, dann am Bauch, fingerte einen Moment lang im Bauchnabel umher und sprach dann "Kommt mit, ich denke ich habe sogar eine ähnliche auf Lager."

Jamal folgte dem Händler und jener überreichte ihm danach die Karte. Er rollte sie auf und prüfte nach ihrer Richtigkeit. Nachdem Jamal mit dem Inhalt zufrieden war, rollte er sie wieder ein und fragte nach dem Preis.

"Ihr könnt sie auch billiger bekommen, falls ihr mir einen Gefallen erledigt."
er kramte etwas aus dem Schrank "Nehmt diese fünf Aushängeschilder und verteilte sie in den Dörfern. Je einen pro Dorf. So würde ich euch die Karte um sagen wir achtzig Goldstücke billiger überlassen. Sehe ich, dass ihr meinen Auftrag nicht erfüllt habt, ihr habt dafür zehn Sonnenaufgänge Zeit, werden sich fatale Folgen daraus schließen."
"Ist im Grunde kein Problem. Wie viel kostet denn die Karte?" fragte Jamal.
"Gebt mir siebzig Goldstücke und ich lasse euch gehen."

Gesagt getan und Jamal verlies den stickigen Raum um schnellstmöglich wieder an die frische Luft zu kommen. Vor der Tür steckte er sich die Karte ein, entfernte sich mit einigen Schritten vom Ladeneingang und warf dann die fünf
Aushängeschilder in eine schmale Seitengasse.


Erstellt von Erzengel on 29.07.2003 22:39:

"Ihr wagt es?", zischte der Dämon, während er die mystische Klinge fixierte, sie
allein konnte jetzt seinen Panzern durchbrechen, die lächerlichen Dolche des früheren Schwarzmagiers wären keinesfalls ausreichend, doch diese Schneide barg eine ernorme Energie in sich. Zweifelsohne führte der Weg zu dem Novizen auch an dem Schwertmeister vorbei. Der Dämon schnellte nach vorn und täuschte einen Linken Kinnhaken vor, während er mit dem rechten Arm deckte, hoffentlich hatte das den Waffenmeister überrascht, er brauchte nur einen Augenblick um den
Novizen in den Tod zu stürzen. Nachdem er an Frost vorbeigezogen war, steuerte er nun auf Kain zu. Ein Tritt gegen das Knie sollte die stramme Haltung des Novizen zum Einsturz bringen, doch Kain nutze geschickt die Spannung, die das Bein des Dämonen steif machte und Sprang so über den Dämonenmenschen hinweg. In der Luft vollführte einen grandiosen Salto, doch umso schlechter wurde die Landung, der Aufprall war hart und nicht richtig mit den Beinen abgefedert und
ein blitzartiger Schmerz zuckte durch seinen Körper, dennoch stand der Hohe Novize auf den Füßen.


Erstellt von Clay on 29.07.2003 23:10:

"Ihr habt eure Befehle vernommen. Keiner verlässt ohne meine ausdrücklichen Befehl diese Stadt. Ihr werdet erst einmal alle für den Schutz des Schiffs verantwortlich sein. Nur Long wird mich fürs erste auf meinen Nachforschungen begleiten."

So war es wirklich am besten. Der Paladin konnte während Gesprächen mit den Bürgern über ihre religiöse Einstellung keinen Haufen von Trunkenbolden und Schlägern gebrauchen, die in jedem Gasthaus Ärger machten. Der Hauptmann würde einen guten Geleitschutz abgeben und eventuell konnte der Arbeiter Jamal sich noch als nützlich erweisen. Während Clay seine Rede beendet hatte und sich die Soldaten über ihren Urlaub freuten, öffnete sich die Tür der Schenke.

Ein leichter Windhauch begleitete den Einzelgänger und ließ Clay selbst in seiner schweren Rüstung frösteln. Rasch trat Jamal an den Paladin heran und überreichte ihm den Pergamentfetzen. "Die Karte des Landes Gorthar" Clay bedankte sich und entlohnte den Mann für seine Dienste. Nickend bat Clay Jamal bei den Soldaten Platz zu nehmen und auch er selbst ließ sich auf der bequemen Sitzbank des Schankraumes nieder. Der Wirt machte bei der ganzen Sachen ein nettes Geschäft. Nicht oft hatte er sein Haus voll und dass "Ordnungshüter" seine Herbergte bewohnten kam auch nicht alle Tage vor. Wenn der wüsste, was die khorinischen Ordnungshüter für Gesellen wäre, würde er sich nicht so über seine Gäste freuen.

Aber das war nicht das Problem des Paladins. Sorgfältig musterte er die Karte und versuchte sich die wichtigsten Merkmale gleich einzuprägen. Erst einmal musste er sich hier in der Haupstadt umhören, wobei hier die Präsens der Priester und Magier wohl noch am höchsten war. "Long, Jamal...wir werden uns gleich mal hier in den öffentlichen Gebäuden der Stadt umhören. Das heißt ich werde mich umhören und ihr werdet mich begleiten. Ich denke, dass wir die
Hauptstadt frühestens in zwei Tagen verlassen werden. Je nachdem, wie sich die Situatin entwickelt." Noch eine Weile saßen die Männer aus Khorinis an ihrem reservierten Tisch beisammen, dann erhob sich Clay schließlich. "Folgt mir. Es ist Zeit etwas zu tun."


Erstellt von Longbow on 29.07.2003 23:32:

Die Sonne war längst untergegangen und nur noch die schwachen Lichter der Laternen erhellten Gorthars Straßen. Die ganze Überfahrt entlang des Kanals hatte Long am Bug gesessen und auf weite Meer geschaut.
Doch nun galt es, sich hier, in Gorthar, zu Recht zu finden. Er wusste nicht, wie sehr sich Clay hier im Herzogtum auskannte, aber Long hatte keinen Schimmer von der Stadt. Deshalb war es gut, dass Jamal gleich eine Karte der Stadt besorgt hatte. Nach dem Clay den fetzen Papier angeschaut hatte, nahm er den Lappen gleich zur hand und studierte ihn ebenfalls.
Des Weiteren gab Clay befehle an die Milizsoldaten, sie sollen im Schiff bleiben und ein wenig drauf aufpassen. Sobald er ihre Hilfe bräuchte, wird er sich schon melden.
Long selbst wollte sich mit Dadga auf der Suche nach einer Unterkunft machen, doch war der alte Kiffer schon wieder davon. Vielleicht suchte er schon wieder nach neuem Kraut, zumindest würde das dem Hauptmann nicht wundern. Aber erstmal musste sie essen, oder besser, trinken.
In der Schenke suchten sie sich einen großen, freien Tisch, bestellte sich ein Bier und fingen schon mal mit dem Saufen an, immerhin hatte Clay ihnen die Erlaubnis dazu gegeben..
08.10.2003, 05:05 #8016
Heimdallr
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gorthar # 5 a -
Erstellt von Clay on 30.07.2003 13:42:

Nachdem es ihnen gelungen war, den Hauptmann endlich von seinem ausgiebigen Gelage abzubringen, hatten sich Long, Jamal und Clay auf den Weg gemacht, um endlich ihrer Arbeit nachgehen zu können. Da es erst Mittagszeit war, beschlossen die Männer zuerst den Markt aufzusuchen und die örtlichen Händler zu befragen. In Gasthäuser würde man abends mehr Gelegenheit haben, mit Menschen zu
reden.

Clay hatte nicht wirklich eine Vorstellung, über was er mit den Leuten reden sollte. Er war nie der Dimplomat gewesen, auch wenn der Paladin ausreichend Verstand hatte, war er doch eher immer ein Krieger gewesen. Aber wie so oft, würde er auch hier an seinen Aufgaben wachsen. Seine beiden Begleiter im Schlepptau bahnte Clay sich seinen Weg durch die Gassen der eindrucksvollen Stadt. Überall wo man hinblickte tummelten sich Menschen und nahmen an dem regen
Leben der Stadt Teil. Ganz anders als in Khorinis, wo die Menschen eher einen depressiven Eindruck machten.

Nach einer weiteren Biegung der Straße standen sie endlich vor einer großen freien Fläche. Oder zumindest wäre hier eine freie Fläche gewesen, wenn nicht gerade Markt gewesen wäre. Überall drängten sich Menschen dicht an dich, die Ohren vernahmen deutlich das Stimmengewirr von Händlern, die ihre Waren anpriesen, schreienden Kindern und spielenden Musikanten. Dazu wehte die widerliche Geruchsmischung von verdorbenem Fleisch und herben Kräutern zu ihnen
herüber.

Nun denn, Zeit sich in das Gewühl zu stürzen. Selbstbewusst ob seines Ranges und Standes trat Clay einige Schritte nach vorne und befand sich sogleich zwischen etlichen Menschen. Doch ganz anders als in Khorinis machten die Menschen ihm hier nicht ehrerbietig Platz. Unbeirrt setzten sie ihren Weg fort und rempelten Teilweise auch gegen die schwere silberne Rüstung des Paladins. Lange hatte der
Krieger diese Erfahrung nicht mehr erlebt. Seit seinem Aufstieg zum Gardisten des Alten Lagers, war er immer eine Respektsperson gewesen und wurde dementsprechend behandelt. Dies war nun eine Überraschung für ihn.

Aber bitte, wenn diese Leute meinten, drängeln zu müssen: Das konnte er auch. Beherzt warf sich Clay in die Menge. Bald hatten sich seine beiden Begleiter an seiner Seite eingereiht und zu dritt bahnten sie sich ihren Weg durch das Meer von Menschen. Auch wenn es heiß war, die Luft schlecht und ein ohrenbetäubender Lärm herrschte, fühlte sich der Paladin hier wohl. Die Anonymität und das Gefühl
nicht ständig beobachtet zu werden, gefielen ihm zunehmend besser. Plötzlich sprach ihn Jamal von der Seite an und deutete auf einen Stand mit köstlich saftig aussehenden Früchten. Clay verdrehte leicht die Augen und händigte seinem Angestellten aber dann doch einige Goldstücke aus.

Gleichzeitig stellte sich der Paladin selbst an den Stand. Als der Kunde vor ihm seinen Platz verließ nutzte Clay die Chance und sprach den Verkäufer an. "Seid gegrüßt. Könntet Ihr mir sagen, wo hier das nächste Gotteshaus oder zumindest ein Gebetschrein zu finden ist?" Verdutzt blickte der Händler dem Paladin in die
Augen. "Ja, sicher, du. Wenn du den Marktplatz über diese Straße hier verlässt musst du ihr einfach folgen und dich kurz vor der Stadtmauer rechts halten. Da ist ein Schrein. Aber deinesgleichen wirste da net finden. Von euch Kerlen gibts hier nicht allzu viele."

Der Kerl murmelte noch ein paar Wörter, die sich nach "zum Glück" anhörten und wandte sich dann Jamal zu, der mit einem gewissen Glanz in seinem Gesicht eine exotische Frucht kaufte. Nun gut. Dann würden sie sich am besten Mal durch den Markt arbeiten und dann diesen Schrein aufsuchen. Vielleicht konnten die Gläubigen, falls es denn welche gab, bessere Auskunft geben.


Erstellt von Superluemmel on 30.07.2003 14:52:

Leise singend zuckte der Eisbrecher nach vorne, wurde urplötzlich aus seiner geraden Stichbahn gerissen und verwandelte sich in einen langgezogenen, silbrigen Schemen, als der Dämon zurücksprang, seine Klauen in das brüchige Mauerwerk vergrub und katzengleich an der Hauswand empor kletterte.
Feiner Staub rieselte zu Boden, der Dämonenmensch drückte sich von der Mauer weg, rollte sich in der Luft über die Schulter ab und über Frosts Rücken hinweg und trat gleichzeitig zu. Scharfe Krallen stocherten nach dem Gesicht des Waffenmeisters, kaltes Mondlicht brach sich auf nachtschwarzem Horn. Flammen schienen an Frosts Hals zu umsclhingen, als er geistesgegenwärtig den Kopf zur Seite drehte, sich im selben Moment zur Seite abduckte und die Krallen statt sein Gesicht nur Haut zerfetzten. Zeitgleich wirbelte der Krieger herum, packte mit der freien Hand das Bein des Dämons und brachte ihn mit einem harten Ruck aus dem Gleichgewicht. Sein Gegner fing den Sturz mit einer eleganten Rolle ab und kam in einer fließenden Bewegung
wieder auf die Beine. Die klauenbewehrten Hände zuckten abermals nach oben, um kurz darauf wie die Mandibeln eines hungrigen Insekts zuzuschnappen.
"Kain, zur Seite!"
Steinsplitter spritzten durch die Luft und regneten prasselnd auf den Kies, als der Dämon Frosts Schüler um Haaresbreite verfehlte, mit den Klauen eine weitere Bresche in das Mauerwerk schlug und herumfuhr, um dem Novizen ein weiteres Mal nachzusetzen - Und mitten in der Bewegung zu erstarren.
Eine einzelne Perle aus schwarzem Blut suchte sich ihren Weg die lange, im Mondlicht schillernde Stahlbahn von Frosts Klinge herab. Kurz darauf quoll ein breiter Strom aus der Wunde in der schwarzgeschuppten Brust der Höllenkreatur, tropfte wie dunkler Regen auf das graue Kiesbett des Innenhofes.
Wie eine unnatürliche Verlängerung von Frosts Arm hatte sich der Eisbrecher tief in den Leib des unheimlichen Wesens gegraben - Knapp oberhalb der Stelle, an der sich bei einem Menschen das Herz befunden hätte.
Ein leises Kratzen war zu hören, als der Dämon erschauderte und die in seinem Rücken ausgetretene Schwertspitze über die grob verputzte Mauer schabte. Frost rührte sich keinen Millimeter. Er stand noch immer starr wie eine Salzsäule fast anderthalb Schritt von dem Dämon entfernt und musterte die aufgespießte Kreatur mit emotionslosem Blick.
"Wer hat euch gerufen, Dämon? Und warum ist euch mein Schüler so wichtig?"


Erstellt von Longbow on 30.07.2003 17:39:

Seltsame Stadt war das. Das genaue Gegenteil von Khorinis, wenn man die Menschen betrachtet.
In Khorinins war auf dem Markt nur wenig los. Die Leute, die dort einkauften, machten alle trübe und langweilige Gesichter und schienen nicht gerade Spaß am Geld ausgeben zu haben. Sie taten es nur, um an lebenswichtige Sachen zu kommen.
Hier in Gorthar war das ganz anders. Die Leute schienen Spaß am einkaufen zu haben. Sicherlich hatten sie genau so wenig Geld wie die Bewohner von Khorinis, aber machte sie alle fröhliche Gesichter während sie über den Marktplatz schlenderten.
Doch das hinderte Clay nicht daran mal kurz seine Mission zu vergessen und auch ein wenig einzukaufen. Das einzige was er auf dem Markt tat, war nach dem Weg zu fragen.
Long und Jamal liefen ihm die ganze Zeit hinterher. Jamal schien das nichts auszumachen, immerhin konnte er sich dadurch mal einen Apfel oder sonstige Früchte kaufen. Long passte das aber nicht. Er hatte hier seine eigene Mission und war hier im Auftrag von André, und nicht von Clay. Sicherlich war er sein Vorgesetzter, aber würde er die nächsten Tage ebenfalls nur auf die Suche von irgendwelchen religiösen Gebäuden und Menschen sein, dann würde er sich von ihm
absetzen und selbst seinen Weg gehen.


Erstellt von Erzengel on 30.07.2003 18:29:

"Dummer Narr, du wirst mich sowie so töten." Dann spürte das dunkle Wesen wie sich die Klinge in ihm drehte, er würde sicher noch eine Weile leben und Folterung erleiden.
"Mein Herr... verzeiht mir... mein Herr... er ist besessen von dem Glauben an diesen Menschen und umgekehrt ist der Mensch von meinem Herren besessen, blind folgt er seinen Befehlen, ich wollte damit Schluss machen und den Jungen töten, doch nicht nur... " Schmerzlich hustete der Dämon auf.
"...die zweite Phase der... Konstalation, sie darf unter keinen Umständen erreicht werden. Nur im Augenblick der Finsternis kann der Junge den Meister des Banns vernichten... und wenn der Bann erst gebrochen ist... dann... ... ..."
"Rede du Scheißvieh!", brüllte Kain dazwischen, doch der Dämonenmensch reagierte nicht, er war tot. Wütend trat der Novize nun in den toten Leib, der sich schon bald vollends durch die schwarze Flüssigkeit selbst zersetzt hatte. Dieser Dämon, was er gebrabbelt hatte, erinnerte ihn an Shivas Geschwafel, nun Kain wandte sich dem Waffenmeister zu.
"Was nun?" Frost Antwort lag in seinen Fäusten, die er nun in Richtung seines Schülers vorstoßen lies. Der Hohe Novize rettete sich mit einem Sprung rückwärts, doch der Schwertmeister ließ sich nicht verwirren und folgte seinem jungen Schüler, welcher nun den Waffen seines Lehrmeisters auswich, indem er sich seitlich überschlug und nun der rechten Seite des Schwertmeisters landete.
Sofort setzte er zu einem Tritt in die Kniekehle Frosts an, doch noch in der Luft wurde der Fuß abgefangen und nach oben geschleudert, Kain nutze den Schwung und zog das andere Bein nach, er traf nicht, war ja auch nicht anders zu erwarten, außerdem war da noch dieser schmerzhaft Aufprall, denn durch den nicht erfolgten Treffer kam er schneller am Boden als erwartete. So landete er mit
schmerzverzerrtem Gesicht auf seinen Rippen, Blut sickerte in den Kies, wie durch ein Wunder blieben ausgerechnet die ungeschützten Knie heil, ganz im Gegensatz zu seiner Nase, aus der nun langsam eine rote Flüssigkeit lief. Es sah eigentlich aus wie Blut, doch es war wesentlich dunkler, als es sein sollte.
Der Novize blieb nicht lange überrascht, das der Waffenmeister seine Angriffe nun einstellte, so robbte er hastig zur schwarzen Lache auf dem Boden, die zuvor noch ein Dämonenmensch war. Gierig leckte er die Flüssigkeit von Boden, ohne von zerfressen zu werden, saugte er sie auf.
Er spürte deutlich, wie das Dämonensekret durch seine Adern schoss, wie es ihn überkam, und ihm immer hingebungsvoller werden lies. Die Blutungen des Körpers waren gestillt und der Schmerz im Oberkörper war verklungen, es spürte deutlich, wie sich seine Muskeln anspannten und die schwarze Flüssigkeit in sich aufnahmen und davon gestärkt worden, wie auch er gestärkt wurde.
"Dann auf ein neues."
08.10.2003, 05:12 #8017
Heimdallr
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gorthar # 5 a -
Erstellt von Superluemmel on 31.07.2003 11:52:

"Ihr seid nicht Herr eurer Sinne."
Mit dumpfen Aufschlag blockte Frost einen weiteren Tritt Kains mit dem gepanzerten Unterarm ab, vertrieb mit einem schnellen Schlag vor die Brust seines Schülers den pochenden Schmerz, der sich langsam in seinem Arm auszubreiten drohte und wirbelte herum, um dem Novizen seinen eigenen Stiefel gegen die Schläfe zu hämmern.
Jedoch ging der Angriff ins Leere, als sich Kain in einer geschmeidigen Rolle zur Seite rettete. Im selben Moment in dem Kain zum Gegenangriff übergehen wollte, spürte Frost wieder festen Kies unter seinem Fuß, setzte zu einer weiteren Körperdrehung an und schwang das zweite Bein nach. Zangengleich legten sich seine Schienbeine um den Hals des Novizen, Frosts Linke fand Halt auf dem
steinigen Untergrund, ein Ruck zur Seite brachte Kain aus dem Gleichgewicht und ließ ihn zu Boden gehen.
Frost selbst kippte nach vorne über seine Stützhand, fing sich in einem Radschlag und kam zeitgleich wieder auf die Beine. Augenblicklich fuhr er herum, bereit sich einem weiteren Angriff entgegenzustellen.
"Kämpft dagegen an. Er versucht euch zu benutzen, euch die Kontrolle über euren Körper zu entreißen. Kain, ihr würdet niemals so handeln. Kämpft um euren Körper, lasst euch nicht von diesem Biest versklaven! Ihr seid stärker, drängt es zurück!"
Jeder Satz wurde von einem eigenen Angriff begleitet, langsam aber sicher trieb Frost seinen Schüler in die Ecke des Hofes. Ganz nach Plan. Zu gut wusste Frost aus eigener Erfahrung, dass Dämonen meist in kämpferischen Auseinandersetzungen zur geistigen Kontrolle ansetzten. Lange Jahre hatte er selbst gegen eine dieser Kreaturen gekämpft. Einen Kampf, den er auf Dauer nur verlieren hatte können.
Wäre er nicht rechtzeitig auf die alten Schriften des Rothenberg gestoßen...


Erstellt von Erzengel on 31.07.2003 12:20:

Der Novize ignorierte die Sätze seines Lehrmeisters, er hatte seinen Körper schön längst der Dunkelheit überlassen, seine leere, matten Augen waren gänzlich schwarz gefärbt, wie in alten Zeiten, als er noch den Jüngern Beliars angehörte.
Wahllos schlug er auf den Waffenmeister ein, täuschte an und wurde
zurückgeschlagen... Dann ergriff die Klinge, die immer noch in der schwarzen, dicken Masse steckte... eine unglaubliche Kraft schleuderte den Hohen Novizen gegen die harte Hauswand, die zuvor der Dämon hinaufgeklettert war.
Frost kam langsam auf den bewusstlosen Kain zu und beugte sich nun unvorsichtig über ihn. So wie die mystische Klinge ihn zuvor weggeschleudert hatte, so stieß Kain nun eine gewaltige Kraftwelle aus und lies so den Schwertmeister einige Meter rückwärts fliegen.
Die Kraft des Novizen lies schlagartig wieder nach, und jede Faser seines Körper war von einem unerträglichen Schmerz erfüllt. Anstelle der dunkeln Augäpfel waren nun wieder die gewohnten orange-grünen Augen zu sehen.
"Ihr versteht das nicht, niemand versteht das... es ist die schwarze Magie, die von mir Besitz ergreift... Ich war einmal ein Mitglied des Zirkels um Xardas, doch als ich die Prüfung der ersten Stufe ablegen sollte verweigerte ich mich der Magie, das sie sich zuvor meines Körpers bemächtigt hatte... seitdem ist sie stärker geworden und sie versucht es wieder und wieder... irgendwann schafft sie es dann... und dann passiert so was wie eben... ich weiß auch nicht weiter, ich
dachte ich sollte den Visionen des Schläfers folgen und einem Wesen, das mich des öfteren besuchte, doch dem ist wohl nicht so... wenn ihr den töten wollt, der Ursache für meine... Ausbrüche ist, dann müsst ihr einen Gott vernichten... und ich denke nicht einmal ihr seid dazu in der Lage... ich werde noch heute zum Lager der Bruderschaft aufbrechen, vielleicht können die Baals mir helfen..."


Erstellt von Superluemmel on 31.07.2003 19:57:

"Ich kann euch besser verstehen, als ihr glauben mögt", flüsterte Frost, als er seinem Schüler half, wieder auf die Beine zu kommen.
Kain schwankte leicht, offensichtlich hatte die kurze
Auseinandersetzung stark an seinen Kräften gezehrt.
"Ihr braucht dringend Hilfe. Und das möglichst schnell. Mit jedem verstrichenen Tag werdet ihr schwächer werden, bis ihr irgendwann vollends die Kontrolle verliert. Ich fürchte, ihr habt nicht mehr viel Zeit. Die Raserei beeinträchtigt schon jetzt euer Denken, lange wird es nicht mehr dauern und ihr seid nicht mehr als ein Gefangener in eurem eigenem Körper, unfähig etwas gegen die Kreatur in eurem Inneren zu unternehmen."
Frost brach ab und sog die frische Luft der Nacht in seine Lungen, während sein Blick gen Himmel wanderte. Irgendwo in dem Meer aus glitzernden Sternen und ewiger Schwärze hinterließ eine Sternschnuppe ihren feurigen Schweif, bevor sie in der Nacht verschwand. Als er sich wieder Kain zuwandte, hatte sich Sorge tief in den Blick des Schwertmeisters gegraben.
"Es tut mir leid, aber ihr seid zu schwach um die Ausbildung fortzuführen. Solange ihr es nicht schafft, die dunkle Magie in euch zu bändigen, kann ich euch nicht weiter unterrichten. Ich könnte mir niemals sicher sein, ob ihr meine Lehren nicht irgendwann dazu verwendet, unschuldige Menschen zu töten. Kehrt zurück, sobald ihr euch selbst unter Kontrolle habt. Bis zu diesem Zeitpunkt wünsche ich euch viel Glück, auf dass ihr eure Erlösung findet. Und passt auf
euch auf, Kain."


Erstellt von Erzengel on 31.07.2003 20:01:

"...danke... für alles." Schnell drehte sich der Novize um schlug den Weg zum Hafenbecken ein, er müsste umgehend zur Bruderschaft, die Baals würden ihm sicher helfen können. Sofort nachdem er den Hafen erreicht hatte schwang er sich in das nächste Boot, welches ihn auf die khorinische Insel bringen könnte.


Erstellt von Longbow on 01.08.2003 14:25:

Noch am Vortag
Long trieb es nicht länger hier in der Stadt. Clays Mission, hier den Glauben Innos zu verbreiten, schien sicherlich für die Paladine wichtig zu sein. Aber für ihn, einem Milizsoldaten, war der völlig egal. Viel mehr trieb es ihn wieder zurück nach Khorinis. Immerhin warteten dort seine Schüler und die Khorinischen Spiele liefen heute an. Sicherlich endlich mal ein großes Ereignis für diese schrecklichen Zeiten und auch in wenig Abwechslung, immerhin keine Kämpfe. Und wahrscheinlich würden sich dort alle Gilden friedlich zusammentreffen und fair gegeneinander antreten. Und er selbst? Er selbst wollte unbedingt mitwirken und wer weiß, vielleicht gab es ja noch einen Posten für ihn. Jedenfalls verabschiedete er sich von Clay und Jamal, allerdings mit den Worten: "Sobald die Spiele vorbei sind, komme ich wieder".
Dann machte sich Long auf dem Weg zurück zum Hafen, lieh sich ein Boot für einige Goldstücke und fuhr so schnell er konnte zurück nach Khorinis.

Den ganzen Tag und die ganze Nacht war er pausenlos gefahren. War schon ein seltsames Gefühl, immerhin hatte er sich gerade den weiten Weg nach Gorthar gemacht, und nun fuhr er auch schon wieder zurück. Aber immerhin kam er nun bedeutend schneller in Khorinis an.


Erstellt von Clay on 01.08.2003 18:56:

Nach dem seltsamen Abschied des Hauptmanns hatten Jamal und Clay ihren Weg unbeirrt fortgesetzt. Für den heutigen Tag stand endlich der Besuch des Innosschreins an. Vielleicht würde hier dem Gott der Feuermagier mehr Respekt entgegengebracht werden. Nachdem sie ihre Herberge verlassen hatten, bahnten sich die beiden Gefährten ihren Weg durch die dichten Menschentrauben, die den abendliche Sonne ausnutzten, um einen Rundgang durch die Stadt zu machen. Schwitzend sehnte sich der Paladin danach, endlich wieder in bequemere Kleidung
schlüpfen zu können, doch solange er als Missionar unterwegs war, blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als die warme Uniform der königlichen Soldaten zu tragen.

Jamal hielt die Karte in den Händen, die er gestern bei dem Kartenzeichner besorgt hatte. Den Schrein hatte Clay bereits verzeichnet und so brauchten sie sich nur noch an die vorgegebene Route zu halten. Nach einiger Zeit öffneten sich die sonst recht engen Straßen und gaben den Weg auf einen kleinen Platz frei, der dem in Khorinis ähnelte. Nur wo in Khorinis der Adanosschrein seinen
Platz hatte, stand hier in der Hauptstadt des Herzogtums ein Innosschrein. Auf der ersten Blick erkannte Clay drei Priester, die predigten oder mit den Leuten sprachen. Ihre roten Roben leuchteten gut sichtbar und hoben ihre Träger von den umstehenden Menschen ab.

Mit der aufgesetzten Mine eines Paladins der einem Priester Innos begegnet wartete Clay bis der eine der Robenträger seine Ansprache zu den paar Menschen, die ihm lauschten beendet hatte. Nach einem ehrfürchtigen Nicken blickte Clay seinem gegenüber in die Augen. Jamal hielt sich vornehm im Hintergrund und schwieg betreten.

"Seid gegrüßt, Priester des Innos. Ich bin Paladin im Dienste des Königs und Lord Hagens. Man entsandte mich von Khorinis aus hierher um den führenden Lords Bericht über die religiöse Lage des Herzogtums zu erstatten. Ich hoffe Ihr könnt mir helfen. Habt Ihr Probleme den Menschen den wahren Glauben nahezubringen?"

Verdutzt schaute ihn der Priester an. "Wie lange habe ich schon keinen Paladin mehr zu Gesicht bekommen. Und Ihr wollt wissen, wie wir hier zurecht kommen? Nunja erstaunlicherweise in der Hauptstadt recht gut. Die Menschen sind aufgeschlossen, aber besuchen oft die Messe und stehen uns Priestern freundlich gegenüber. Allerdings soll dies nicht überall im Herzogtum so sein. Vor einiger Zeit hört man von einem ketzerrischen Dorf im Westen von hier. Einige Novizen und auch zwei Priester brachen auf um sich der Sache anzunehmen, aber kehrten bisher nicht zurück. Eines Nachts besuchte ein vermummter Bote unser Kloster und sprach in einer Privataudienz mit unserem obersten Magier. Von da an verbot er jedem von uns unser Kloster zu verlassen. Wir dürfen uns nun nur noch in Kloster und Stadmauern aufhalten. Glaubt mir, wenn ich mehr wüsste, würde ich es euch
sagen."

Als der Priester geendet hatte, verharrte Clay einen Moment unbeweglich vor ihm. Vermutlich ein internes Problem der hiesigen Magier, aber irgendetwas musste der Paladin ja in seinen Bericht an Lord Hagen schreiben. Vielleicht sollte er sich diese Sache mal genauer anschauen...
08.10.2003, 05:20 #8018
Heimdallr
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gorthar # 5 a -
Erstellt von Scipio Cicero on 02.08.2003 13:27:

Immer noch erschöpft erreichten Scipio und Tak den Ausgang der Zitadelle. Sie hatten es gerade noch geschafft zu entkommen. Der Waldstreicher dachte noch einmal kurz zurück, was sich innerhalb von wenigen Minuten abgespielt hatte...

Zetsek war tot, von einem Menschen getötet. Der Windfetzer erlosch wieder, seine Klinge war gewöhnlich weiß geworden und auch der Druide musste seine neu gewonnen Kräfte wieder abgeben. Der Erzdämon warf den Gildenlosen einen letzten Blick zu und die Ereignisse überstürzten sich. Zusammen mit Zetsek wurden auch die Seelen der anderen Dämonen in Beliars geholt und nur der "gute" Erzdämon,
der ohnehin als einziger noch lebte, war noch im Raum. Mit einem Feuerball öffnete er den geschlossenen Ausgang für die Abenteurer und so flüchteten die Menschen aus den hinter ihnen einstürzenden Katakomben. Es war ein wettlauf mit der Zeit und auch wenn Tak dank seiner Magie eigentlich schneller hätte sein müssen, war er doch noch so geschwächt, dass er die Konzentration nicht aufbringen konnte. So kämpften sie um jeden Meter bis sie wieder die eigentliche Zitadelle erreichten. Die war seltsamerweise wieder genau so, wie zu dem
Zeitpunkt, als sie von den beiden betreten wurde. Das erleichterte das Weiterkommen und sie hörten nur noch das laute Krachen als die Katakomben endgültig in sich zerfielen. Dann öffneten sie die Tore und waren endlich wieder in Sicherheit.

...das Licht brach sich in der Klinge des Windfetzers, der Prunkvoll vom Gürtel des Waldstreichers gehalten würde. Die Rüstung dagegen reflektierte nichts und schimmerte nur in der gewohnten kalten Schwärze. Die müden Füße schabten träge durch den staubigen Boden, der immer wieder kleine Sandwirbel hervorbrachte, die aber nicht größer als einen halben Meter wurden. Es war noch ein weiter weg für
Scipio, der nach Drakia wollte um sich auszuruhen. Wohin das
Schicksal Tak führen wird, war ihm nicht bekannt. Wie üblich wird er wohl seine eigenen Wege gehen und unaufhaltsam seinen Angelegenheiten nachgehen.
Jetzt allerdings war nur wichtig, dass sie es geschafft hatten. Man musste es erst einmal realisieren. Seit Jahrhunderten ruhte der legendäre Windfetzer tief in der Zitadelle der Dämonen und sie hatten ihn gefunden. Scipio war der erste Mensch, dem die Ehre zu teil wurde diese Waffe zu führen. Unglaublich dieses Gefühl von Macht.

Irgendwann verabschiedete sich Tak und ging seines Weges. Sie waren bereits nicht mehr in Gorthar gewesen und so ging er wohl wieder in seine Höhle, sofern er sie noch hatte. Scipio hatte auch nur noch einen Marsch von wenigen Minuten und warf auch wieder einigermaßen Erholt, da er bei der Überfahrt bereits etwas geschlafen hatte.
Jetzt musste er sich erstmal etwas entspannen und dazu war Drakia ja bestens geeignet...


Erstellt von Todesfürst on 02.08.2003 16:36:

Da lag sie nun vor ihm, die große, majestätisch anmutende Stadt Gorthar, zwei Wochen waren verstrichen, seit er das letzte Mal hier war, nun denn, jetzt war er ja wieder da, doch der Empfang war so wirklich gar nicht nett, denn der Fischer, ja tatsächlich war es der Mann, der ihn letztes Mal zugesichert hatte ihn überzusetzen und dann in eine Kneipe gegangen war um Schläger anzuheuern um ihn auszurauben, der dann aber zu spät kam, da er dieses Gespräch bemerkt hatte, eben dieser Fischer stand nun wieder vor ihm und hatte ihn erkannt.
Doch sollte es ihm nur Recht sein, der würde schon sehen was er davon hatte. Gerade als er unauffällig vorbei wollte hielt er ihn zurück, indem er einfach den Weg versperrte und zwei andere Typen herbei rief, ziemlich starke Kerle, aber strohdumm, wie sich später herausstellte.
Der Typ meinte irgendwas von wegen Gold her oder Leben, doch irgendwie hatte er sich langsam an diese tollen Sprüche gewöhnt und hörte gar nicht mehr hin, mit solchen Leuten konnte man einfach nicht reden, einfach zum erbrechen, genau das sah er als Bedrohung an, solche Leute die durch sozialen Unmut zu solchen Typen wurden, genau das wollte er in einer friedlichen Welt nicht mehr, aber was sollte er dagegen machen, jetzt hieß es wohl oder übel kämpfen.
Der Fürst zog seinenTodesodem aus der sauberen, edlen
Warglederscheide und wartete, was die anderen machen würden, doch scheinbar hatten die Angst vor Stahl, denn sie rannten weg, hielten sie sich wohl für oberstark aber mit ihren Holzknüppeln nichts gegen ihn auszurichten. So dumm waren die zwei gar nicht.
Doch der Fischer sinnte auf Rache und hielt sich wohl wirklich fähig, ihn zu besiegen. Er zog sein Schwert, ein altes rostiges Teil, das auch gut aus einem Krieg stammen konnte, der ein paar hundert Jährchen her war.
Er erinnerte sich daran, dass seine Klinge noch kein Menschenblut gekostet hatte, doch er war hier nicht in Khorinis, er musste hier kein Blutopfer bringen.
Außerdem wollte er hier kein Aufsehen erregen und sich mit den Fischern gut stellen, Lust auf Ärger mit der Stadtwache hatte er auch nicht. Also musste wohl der Schongang her halten.
Wütend griff der Fischer an, vollkommen deplatziert und keine Ahnung, wie man die Waffe richtig hielt.
Der Fürst wehrte den Schlag ab und konterte mit einem Schlag auf die rostige Klinge, diese fiel sofort aus der Hand des Fischers und ehe er sie aufheben konnte, war ein Fuß seines Gegenübers auf dem Stück kaputtem Stahl. Er hielt den Todesodem auf die Brust des Fischer und dieser bettelte um sein Leben. Er selber hatte nur Verachtung für so einen "Abschaum" übrig und zog die Klinge zurück in die Scheide. Danach verpasste er den Fischer einen Schlag in den Bauch und ließ
ihn keuchend auf dem Boden zurück.
Jetzt wollte er erstmal zum Aufgang, bis zu den Stadttoren, dann würde es weitergehen.


Erstellt von Todesfürst on 02.08.2003 16:50:

Er nahm die schlechte Kopfsteinpflastergasse hinauf zu en Stadttoren und kam dabei mal wieder an allerlei Gesindel heran, die Stadt würde sich wohl nie ändern, musste er scherzhaft bemerken während sich auch eine weitere Tatsache in den zwei Wochen nicht geändert hatte, man erkannte weiterhin die soziale Schicht am Aussehen der Häuser, es wurde immer besser, desto weiter er die steile Gasse nach oben ging, unten stinkte es wie immer nach Müll, Dreck und Fisch und hier in der Mitte hatte zumindest der Müll und der Dreck nachgelassen, ganz oben
würde er mal wieder nichts von all dem sehen, da würde er wieder eine schöne Stadt erkennen können, die ihren Schein so gut wie es ging verbarg.
Nun ja, es gab auch noch andere Dinge zu beobachten, z.B. die verschiedenen Kneipen, von denen viele nette, zum Teil lustige Namen wie z.B. "Zum tropfenden Sieb" hatten, aus den Kneipen, die fast alle Fenster hatten, die aber geöffnet waren, drang Lärm, Lärm, den die soziale Mittelschicht veranstaltete, die nun entweder Feierabend hatte oder sich einfach einen freien Tag gönnten, die Preise
waren hier moderat und die Qualität befand sich in einer unteren Mitte, zwar hätte hier keiner der Reichen Gorthaner gegessen oder getrunken, aber für die Hafenbewohner war das hier schon eine Art Luxus, wie mans nimmt.
Sein Weg war nun schon fast vorbei, die Stadttore lagen noch wenige Meter entfernt und er konnte schon die erste Torwache erkennen, die wie die Stadtwache in Khorinis wache hielt und für Ruhe und Ordnung in der Stadt sorgen sollte. Nun war endlich die Häuserwand verschwunden und er hatte freien Blick auf den Marktplatz der Stadt, auch konnte er Teile der Burg sehen, die auf einem etwas erhöhten Hügel platziert war.
Er ging zu den Stadtwachen, die, eifrig wie sie waren, ihre Standartfragen abließen.

Wer seid ihr und was wollt ihr?
Erheitert über die monotone Sprachgebung dieser Torwache antwortete er ebenfalls mit den gewohnten Worten.
Ich bin ein einsamer Wanderer und will in den gorthanischen Wald.
-Gut aber macht keinen Ärger. Und nehmt euch in acht, da draussen ist es gefährlich

Der Fürst nickte und verließ dann die Stadt und ihre schützenden, gewaltigen Mauern. Nun war er so gut wie da und hatte es auch fast geschafft.


Erstellt von Clay on 02.08.2003 18:26:

..."Wäre es möglich mit dem Obersten Eures Ordens zu sprechen und ihn nach den verschwundenen Brüder zu befragen?" fragte Clay und versuchte halbwegs erfolgreich einen interessierten Gesichtsausdruck zu zeigen. "Nein, Nein. Meister Serresto gewährt keinem Fremden Audienz auch wenn es ein Streiter des Herrn ist. Er ist alt und schwach, sprecht lieber mit seinem Stellvertreter und wohl baldigem Nachfolger Orcarion. Er steht dort drüben und verteilt seinen
Segen. Schon jetzt hat er die meisten Angelegenheiten des Ordens unter seiner Kontrolle."

Clay bedankte sich höflich und wandte sich von dem freundlichen Priester ab. Die Eigenheiten der Innospriester schienen sich hier in Gorthar wohl kaum von denen in Khorinis und dem Reste Myrthanas zu unterscheiden. Hoffentlich war der Stellvertreter eine nicht allzu hochmütige Person und ließ vernünftig mit sich reden. Nach wenigen Schritten baute sich der Krieger von dem segnendem Magier auf und wartete, bis er sich um alle umstehenden Menschen gekümmert hatte. Es
war ein Mann im mittleren Alter, der neben seiner Hakennase kaum andere Merkmale aufwies. Allerdings machte er einen intelligenten Eindruck.

"Ich grüße Euch, Vater. Habt Ihr einen Moment für das Anliegen eines Paladins Zeit?" Der Priester Innos' nickte und erwiderte den Gruß des Kriegers flüchtig.
"Vielen Dank. Es geht um folgendes: Euer Mitbrüder teilte mir mit, dass in Eurem Orden zwei Priester und einige Novizen vermisst würden. Ich bin im Auftrag der Paladine von Khorinis unterwegs, um den Vorfall zu untersuchen... blieb nur zu hoffen, dass der Pfiester nicht hinter diese Lüge kam, bis Clay ihn wieder verlassen hatte "...und da wollte ich Euch fragen, was genau sich zugetragen
hat. Euer Oberster redet doch sicher mit einem Mann von Eurer Wichtigkeit über einen solchen Vorfall."

Nervös kratzte sich der Mann an der Stirn und setzte dann mit einem recht aggressiven Tonfall zur Antwort an: "Ich werde Euch kein einziges Wort dazu sagen und selbst wenn Euch Innos persönlich schicken würde. Die Paladine in Khorinis interssieren uns hier kein bisschen. Die Krieger des Herrn haben in letzter Zeit doch nichts weiter zu tun, als für den König gegen die Orks zu kämpfen. Mit religiösen Aufgaben werden sie doch schon lange nicht mehr belästigt. Wer weiß worum es bei Eurem anliegen geht." Es schien doch komplizierter zu werden, als Clay zuerst angeommen hatte. Scheinbar waren die Paladine, die in Khorinis verehrt wurden, hier nicht sehr hoch angesehen.

Doch so schnell wollte sich Clay keinesfalls geschlagen geben. "Hört mir zu. Ihr sagt, dass sich die Paladine nur noch um weltliche Angelenheiten kümmern? Hättet Ihr lieber, wenn die Orks Myrthana überrennen? Glaubt Ihr etwa, dass es dann noch all diese Schreine und Euch Priester geben würde? Nein, wie schützen den Glauben und ich bin hier mich dieser Sachen anzunehmen, die hier geschehen ist. Also sagt mir was Ihr wisst, ich will Euch helfen." Der starrsinnige Alte schien weicher zu werden. "Ich KANN Euch dazu nichts sagen. Geht nach Westen und fragt in den Dörfern nach den zwei Priestern und ihren Novizen. Wenn sie durch ein Dorf gekommen sind, werden sich die Menschen an sie erinnern. Das ist alles was ich für euch tun kann. Ich wünsche Euch und uns allen, dass ihr Antworten findet. Geht nun. Innos wache über Euch."

Verwundert über die rasche Abfuhr und die geheimnisvollen Worte des Priesters blieb Clay auf der Stelle stehen, während sich Orcarion von ihm abwandte und die beiden anderen Ordensbrüder zu sich rief. Die drei Magier tuschelten aufgeregt in der hinteren Ecke des Schreins und schenkten den wenigen umstehenden Menschen keine Beachtung mehr. Seltsam, sehr seltsam. Entweder waren hier alle verrückt, oder an den Geschichten...es waren eher Andeutungen...war doch etwas dran. Wie
auch immer, soeben hatte Clay beschlossen, der Sache nachzugehen und das wollte er jetzt auch tun.

Er trat auf Jamal zu, der die ganze Zeit im Hintergrund gewartet hatte. "Wenn wir wieder zurück sind, packst du unsere Sachen. Wir beiden verlassen morgen die Stadt auf unbestimmte Zeit. Gehe jetzt zur Herberge zurück. Ich werde mich noch etwas umhören." Clay warf seinem Angestellten eine Münze zu und dieser drehte sich dankend um, um seinen Rückweg zur Gaststätte anzutreten, während Clay einen
anderen Weg einschlug. Es wurde Zeit mit ein paar Einheimischen nicht-Priestern zu sprechen. Vielleicht gab es bereits Gerüchte in den Tavernen der Stadt, was ja keine Seltenheit wäre.
08.10.2003, 05:27 #8019
Heimdallr
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gorthar # 5 a -
Erstellt von Todesfürst on 02.08.2003 21:49:

Eine Gestalt huschte durch den Wald, die Fahrt hatte länger gedauert als er dachte, denn nun war es schon so spät, dass die Sonne in einem Feuerball unterging, irgendwie kannte er diese Situation, ja, mit Sonnenuntergänge hatte er es in letzter Zeit, aber das er sie bemerkte lag wohl ausschließlich daran, dass die im Sommer so schön waren, einfach unvergesslich.
Der Wald hatte sich nicht verändert, doch er wollte sich beeilen, sobald es erstmal vollkommen finster war, würde er den Eingang in die Bibliothek nicht mehr finden, zu dicht bewaldet war die "Grüne Hölle", das Waldstück, wo der Gang zur Bibliothek lag.
Immer weiter ging es durch den Waldboden des Nadelwaldes, seine Schritte waren gut auf dem Boden zu hören, doch das machte ihm nichts, er sah weit und breit keine Feinde und er fühlte sich auch sicher, aber lieber wäre es ihm gewesen, wenn er nicht mehr zum Schwert greifen müsse.
Und so ging es weiter, nebenbei dachte er auch wieder an Prix und Ra, er musste die beiden unbedingt besuchen, das war er ihnen schuldig, seine Abreise war letztes Mal zu überstürtzt gewesen, er musste mal wieder mit Prix jagen gehen und ihm zeigen, wie gut er mittlerweile war, vielleicht konnte der geschickte Jäger auch noch ein paar Tipps geben.
Doch das war alles Zukunftsmusik, er musste nun erstmal in die Bibliothek kommen. Endlich erreichte er den Waldabschnitt, der nicht mehr an den Nadelwald erinnerte, sondern viel wilder und viel mehr Chaos. Er hatte Glück, die Sonne spendete immer weniger Licht und es würde nicht mehr lange dauern, dann war es stockfinster im Wald, so finster, dass man den Eingang nicht mehr finden konnte. Doch er fand ihn, der Eingang hatte sich mittlerweile in seinen Kopf gebrannt
und endlich konnte er einsteigen.
Der Weg führte ihn wieder an der rostigen Leiter hinab, zuvor wieder den bleiernen Deckel aufgesetzt. Hier bestimmte auch Finsternis das Bild und vorallem Stille, er konnte seinen eigenen Atem hören. Der Abstieg war mühsam und sehr sehr lange, doch nach einer Stunde hatte er den langen Abstieg geschafft, er war nun wieder in dem tiefen Gang, mit den Malereien gegen die Armee der Finsternis, der Armee des Bösen, die in der Schlacht um die Erbauung der Bibliothek gefallen war und erst das, was es heute war, ermöglicht hatte.
Dieser Gang war ebenfalls lang, doch nicht halb so anstrengend und auch diese Hürde ließ er ohne Schmerz hinter sich.
Er musste nun nur noch das Labyrinth überwinden, dann war er in der Marmorhalle angekommen.
Diese Halle war schon wunderschön, doch auch das Grauen an sich. Er ging erst an den sauberen Vorhallen vorbei, doch dann kam die Stelle mit den hunderten von Leichen, hier roch es auch nach verwesendem Fleisch und Kadaver lagen herum, doch irgendwie hatte er sich an das alles gewöhnt, er versuchte es zu ignorieren.
Dann stand er vor der Marmortreppe. Er wusste, dass hier irgendwas vor sich ging, etwas magisches, das ihm seine Kräfte raubte und dafür hatte er den Geschwindigkeitstrank von Priester Tolban, doch wollte er ihn nicht für sowas verschwenden, er nahm den Aufstieg ohne....
Die Zeit verstrich, es war grauenhaft wie er merkte, dass er immer schwächer wurde, doch er schaffte es mit letzter Kraft und vielen Pausen hinauf zu kommen.
Nun war er so gut wie drinne, es mussten nur noch die Skelettwächter und die riesige Statur passiert werden.
Er raffte sich nochmal auf und ging auf die Statur zu, in seinem Kopf erschien wieder die Stimme.

Was wollt ihr hier?
-Ich bin Träger des Amuletts des Wissens, lasst mich durch.
-So sei es

Das Schauspiel, das faszinierende Schauspiel begann, die Skelette bewegten sich ein paar Schritte und gaben einen Gang frei, der zur Bibliothekstür führte.
Total erschöpft ging er die Brücke entlang, die zu der hölzernen Tür führten, die den Eintritt der Bibliothek von Gorthar bildete. Er öffnete die Tür und trat ein.
Die Bücher, der Kamin, die Zimmer, alles total gewohnt, doch er schleppte sich nur noch in sein Zimmer, dem Gästezimmer, das er als einziger Gast bewohnte. Priester Tolban würde er morgen besuchen, aber der Aufstieg hatte ihn total
geschafft.
Müde schlief er ein, nachdem er es gerade noch geschaffte Rüstung und Stiefel abzulegen....


Erstellt von Clay on 02.08.2003 23:09:

Die rauchige Luft umwaberte den schwachen Feuerschein der Kerzen und Öllampen, die den überfüllten Schankraum mit Licht erfüllten. Die schwüle Hitze drückte den Paladin, der nun einfache Stoffkleidung trug und seine Rüstung abgelegt hatte, förmlich zu Boden. Selbst das Bier schien die selbe Temperatur wie der Innenraum der Taverne zu haben und brachte keinerlei Erfrischung. Neben dem Gestank nach Alkohol, Bratfett und Menschen wehte auch immer wieder der Geruch
eines Sumpfkrautstengels zu Clay hinüber. Ob Dadga schon seinen Stoff unter die Leute gebracht hatte oder ob es in Gorthar etwas Vergleichbares gab wusste der Paladin nicht. Zu der Hitze und der schlechten Luft kam noch der Lärmpegel. Betrunkene, dickbäuchige Kerle zechten laut schreiend die Nacht durch, während die Bardamen lauthals ihre Bestellung an den Wirt schrien.

In dieser ungemütlichen, aber dennoch faszinierenden Atmosphäre saß Clay nun also mit drei Trinkbrüdern zu Tische und war nach dem zweiten spendierten Wachholder mit ihnen ins Gespräch gekommen. Wie er erfahren hatte, waren die drei Kerle schon seit einer Weile im Herzogtum und hatten vorher auf dem Festland Myrthanas nach ihrem Glück gesucht. Allerdings waren sie enttäuscht worden. Und so waren Bertold, Garn und Thror vor einiger Zeit nach Gorthar gekommen. Eine Arbeit schienen sie immer noch nicht zu haben. Clay vermutete schon fast, dass sich die Kerle mit Überfällem im Wald über Wasser hielten, aber seinen Verdacht hielt er vornehm zurück. Einen Streit konnte er nicht gebrauchen, zudem er auch nur seinen Dolch bei sich hatte.

"Wisst ihr, ihr drei. Eure Lebensgeschichte hat mich fasziniert. Glaubt ihr es spräche etwas dagegen, wenn auch ich durch die gorthanischen Wälder ziehen und dort meine Abentuer erleben würde? Ich könnte in den kleinen Dörfer schlafen und wenn ich etwas brauche, nehme ich es mir...." Lachend unterbrach Garn die Lüge des Paladins. "Hehe, jaja mein Freund. Das ist das Leben wie auch wir es leben wollten. Aber seit einiger Zeit trauen wir uns nicht mehr in den Wald und schon gar nicht nachts." "Genau..." fiel Bertold ein "...schau dir das mal an..." der Rumtreiber schob seinen Hemdsärmel ein wenig nach oben und gab den Blick auf seinen muskulösen Oberarm frei, auf dem eine breite Narbe klaffte.

"Die habe ich mir auf einer unserer Streifzüge zugezogen. Wir übernachteten in der Scheune eines Dorfes, als ich plötzlich etwas hörte. Ein seltsames Knacken. Erschrocken wachte ich auf und wollte mein Schwert ziehen, doch da war es schon zu spät. Aus dem Dunkel schoss eine Gestalt auf mich zu und fiel über mich her. Genau hier am Arm fühlte ich diesen stechendes Schmerz. Dann wurde mir schwarz
vor Augen...."Er machte eine gewichtige Pause und fuhr dann fort. "Das nächste, was ich wieder weiß, ist, dass wir alle drei auf einem hölzernen Karren aufwachten, der uns durch den Wald transportierte. Vor und hinter uns hörten wir leise Gesänge, es klang wie eine Beschwörungsformel oder so ein Mist. Naja jedenfalls konnten wir mit Glück enkommen. Allerdings möchte ich nicht auf die Details eingehen. Das geht dich nichts an, Clay."

Der Krieger nickte verständnisvoll, doch hinter der Fassade seines freundlichen Lächelns, arbeitete es gewaltig. Was sollte er von dem Abenteuermärchen des Betrunkenen Strauchdiebs halten? Konnte man ihm zumindest teilweise Glauben schenken, oder wollte er Clay so beeindrucken, oder gar von seinem Revier fernhalten? Wie auch immer, es stand für den Paladin fest, dass er umgehend die Dörfer aufsuchen musste. "Das hört sich ja interessant an. Könntet ihr mir vielleicht dieses Dorf auf meiner Karte einzeichnen?" fragte Clay höflich und
hielt dem Erzähler die Karte unter die Nase. "Genau weiß ich es nicht mehr, aber es müsste irgendwo hier gewesen sein." Bertold krakelte mit einer Feder auf dem Pergament herum. "Aber sieh dich vor, Abenteurer." Clay versichterte ihm dies, bestellte den dreien noch einen Wachholder und verabschiedete sich dann. Er habe Kopfschmerzen. Und das war nicht einmal gelogen...


Erstellt von Clay on 04.08.2003 17:42:

Schon als die ersten Sonnenstrahlen den Boden erwärmt hatten, waren Jamal und Clay aufgebrochen und hatten die Stadt verlassen. An dem Abend hatten die beiden schnell ihre Sachen zusammengepackt, um früh an diesem morgen aufzubrechen. Clay hatte die Milizsoldaten angewiesen das Schiff zu bewachen und nun war er mit
Jamal alleine. Sie hatten nun schon ein ganzes Stück durch das flache Land nach Westen zurückgelegt, waren aber laut Karte noch ein gutes Stück von dem ersten Dorf, das sie besuchen wollten entfernt.

Der Weg durch den immer dichter zu werden scheinenden Wald kam dem Paladin bereits endlos vor. Gut, dass es bis zum Abend nicht mehr lange hin war und sie es sich dann am Lagerfeuer bequem machen konnten. Wie lange hatte Clay schon nicht mehr am Lagerfeuer genächtigt? Nunja, das lag wohl schon eine ganze Weile zurück. Der Krieger hatte wieder seine schwere Rüstung angelegt und merkte deutlich, wie sie ihn behinderte je länger er auf den Beinen war. Nach all der Zeit in dieser Kluft hatte man sich schon an das Schlimmste gewohnt, doch trotzdem wurde ein Tagesmarsch gegen Ende zu einer unangenehmen Sache.

Auch Jamal schien nicht mehr in der besten Verfassung zu sein, das Gesicht des Einzelgängers hatte eine kaum noch gesund zu nennende rote Farbe angenommen. Es wurde Zeit den Marsch und das schon einige Stunden währende Schweigen zu brechen. "Ich denke wir sollten hier erst einmal eine Pause einlegen. Dir scheint die Hitze auch nicht zu bekommen und ich krepiere hier auch gleich unter der dicken Rüstung. Richten wir uns für Nacht ein?" Jamal nickte und ließ sich seine Erleichterung sichtlich anmerken. Sie liefen noch ein paar Schritte und ließen sich dann endlich auf einer winzigen Lichtung, eigentlich war es nur der Raum zwischen zwei Bäumen, nieder.

Während Clay seinen Dolch zückte, um etwa ein Reh oder ein ähnlichen
fleischbringendes Tier zu erlegen, schlug sich Jamal in den Wald, um nach Brennholz für das Feuer zu suchen. Allerdings würde er bei dieser Trockenheit schnell fündig werden. Vorsichtig pirschte sich Clay durch das Unterholz auf der Suche nach etwas Essbarem. Schon lief ihm das Wasser im Munde zusammen bei dem Gedanken an ein gutes Stück Fleisch. Den ganzen Tag hatten sie sich von Brot ernährt und wenn ihn sein Geschick jetzt nicht verlassen würden, hätten sie
schon bald ewtwas anständiges auf dem Teller. Und tatsächlich...da raschelte doch etwas zu seiner Linken.


Erstellt von Clay on 05.08.2003 18:05:

Blinzelnd schlug der Paladin die Augen auf. Gestern Abend hatten sie wider erwarten gut gegessen und noch eine Weile bei der Flasche des aus Gorthar mitgenommenen Weins beisammengesessen. Schon stand die Sonne hoch am Himmel. Ein Blick nach oben ließ sowohl die Augen als auch den Kopf des Paladins schmerzen. Vermutlich war es schon viel zu spät. Verdammt, wieso war er nicht früher erwacht. Clay hatte nicht vor tagelang im Wald zuzubringen. Spätestens in zwei Tagen wollte er in einem Dorf übernachten und dort die Gastfreundschaft der Menschen genießen können. Falls die Menschen überhaupt gastfreundlich waren,
natürlich.

"Na los, Grav...entschuldige Jamal. Ich weiß auch nicht wie ich jetzt auf diesen Namen gekommen bin. Bin wahrscheinlich noch zu müde. Aber wir müssen jetzt aufstehen. Haben schon viel zu lange geschlafen..." Der Einzelgänger gab keine Antwort. Dieser Kerl schien ja noch verschlafener zu sein als er, Clay, selbst. Na, dem würde er Beine machen. Rasch erhob sich der Paladin und drehte sich zu der Schlafstelle seines Begleiters herum. "Jamal, steh auf, du fauler Sack. Ich bezahle dich nicht fürs Schlafen.!" Jamal Schlafstelle war verlassen. Auch seine Sachen lagen nicht mehr am Lagerfeuer. Verdammt nochmal, was bildete sich dieser Mistkerl eigentlich ein. "Jamal. Komm sofort zurück!" brüllte der Paladin in den Wald hinein. Sein Blut geriet in Wallung und der Krieger merkte, wie die Wut in
ihm aufstieg.

Außer sich vor Ärger durchstöberte der Paladin ihr Nachtlager. Wie es schien hatte der Einzelgänger wenigstens keine ihrer gemeinsamen oder gar Clays Sachen mitgehen lassen. Das beruhigte den Streiter Innos' ein wenig, aber dass sich Jamal einfach so aus dem Staub gemacht und ihn im Stich gelassen hatte, konnte Clay einfach nicht verstehen. Wenn er diesen Verräter jemals wieder in die Finger kriegen würde...doch sinnlose Wut brachte jetzt auch nichts. Langsam
kühlte sich das Gemüt des Paladins wieder ab. Schnell durchsuchte er seine Sachen nach der Karte. Auch sie war verschwunden, verdammt. Ohne die Karte konnte es Probleme geben den nächsten Ort sicher zu erreichen. Es würde ihm nichts anderes übrig bleiben, als die eingeschlagene Richtung beizubehalten und zu hoffen, bald irgendeine Menschenseele zu treffen. Fluchend packte Clay seine Sachen zusammen umd machte sich bald darauf wieder auf den Weg. Jetzt noch
umzudrehen wäre vielleicht vernünftiger gewesen, doch der Paladin wollte sich keineswegs von so einem lächerlichen Landstreicher in die Knie zwingen lassen...
08.10.2003, 05:33 #8020
Heimdallr
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gorthar # 5 a -
Erstellt von Clay on 06.08.2003 09:59:

Der Schweiß lief dem Paladin in Strömen den Körper hinunter, während
er sich weiter vorwärts durch den Wald kämpfte. Die letzte Nachtruhe war extrem kurz ausgefallen. Bei dieser Hitze, die selbst den sonst so kühlen Wald in eine Anhäufung trockener Blätter verwandelte. Seinen Schätzungen und der nun nicht mehr vorhandenen Karte zufolge müsste er in den letzten Stunden längst einen der kleinen Orte erreicht haben. Doch er irrte noch immer im tiefsten Wald herum.
Erschöpft ließ sich der Krieger auf einem morschen Baumstumpf nieder und sog die heiße Luft durch den Mund ein. In der schweren Eisenrüstung bekam er das Gefühl gleich einem Hitzschlag zu erliegen.

Zu seiner Rechten vernahm Clay ein leises Plätschern. Da hatte er sich aber einen guten Ort zum Rasten ausgesucht. Allein schon der Gedanke an Wasser, das er nicht zum Trinken sparen musste sondern einfach verschwenderisch damit umgehen konnte, regte seine Laune wieder ein wenig an. Gespannt erhob sich der Paladin und ging einige Schritte auf das gluckernde Geräusch des Wasserlaufs zu. Endlich erreichte Clay einen kleinen Graben und warf einen erwartungsvollen
Blick hinunter. Und wirklich dort unten war Wasser. Wenn auch nur ein kleines Rinnsal, aber Wasser. Glücklich stolperte der Krieger die Böschung hinunter und tauchte seine Hände bis zum Grund in das kühle Nass.

Mit feuchten Händen nahm er seinen Helm vom Kopf und fuhr sich mit beiden Händen durch das rote Gesicht und die verschwitzten Haare. Ja, das tat gut. Die kälte des Baches, der wahrscheinlich schon ein Ausläufer aus dem Gebirge war, erfrischte den müden Paladin und spendete seinem Körper neue Kraft. Gerade noch rechtzeitig dachte Clay daran seine beiden Trinkgefäße wieder aufzufüllen. Während Clay die Schläuche wieder ordentlich verschloss hörte er plötzlich über
sich ein Rascheln. Dann Stimmen.

Schnell duckte sich der Paladin an den Rand der Böschung und setze den Helm wieder auf. Dort oben ziemlich nah am Rand des Grabens hielten sich mindestens zwei Personen auf. Was sie sprachen konnte der Krieger nicht verstehen, vielleicht war es eine Art Dialekt. Vorsichtig krabbelte Clay den recht steilen Abhang hinauf und lugte angespannt über den Rand des Erdloches. Und da, mit dem Rücken zu ihm gewandt standen zwei Männer, offensichtlich Jäger, mit Bögen in der Hand und flüsterten leise. Offenbar waren sie auf der Pirsch und schlichen sich gerade an ein Beutetier heran. Nunja, Clay hatte sich nie für die Jagd interessiert, aber warum sollte man den Spieß nicht umdrehen?

Behutsam wandte der Schleichmeister all die Techniken an, die er seinen Schülern beigebracht hatte und pirschte sich vorsichtig immer näher an die beiden Jäger heran. Noch war keiner der beiden auf ihn aufmerksam geworden. Sie schienen alle ihre Sinne auf das Gebiet vor sich gerichtet zu haben und merkten nicht, was sich hinter ihnen abspielte. Erst als Clay gut drei Schritte hinter den beiden angelangt war, hielt er inne und setzte dann zu einer überrschanden Begrüßung an. "Seid gegrüßt Jäger. Könnt Ihr mir den Weg zum nächsten Dorf weisen?"
Lachend sah Clay mit an, wie die beiden Jäger erschrocken herumfuhren und ängstlich ihren Bögen auf ihn richteten. Nun, es wurde wohl Zeit für einige Erklärungen...


Erstellt von everchar on 06.08.2003 22:55:

Die Stadt Gothar bei Nacht, ruhig, still, geordnet. Die Patrouillen durchzogen die Straßen und sorgten für Ordnung, in letzter Zeit gab es ein paar kleiner Vorfälle, das gewöhnliche Volk bekam davon nicht sehr viel mit, denn die Stadtwache musste diese Ereignisse geheim halten, sonst würde noch unnötige Panik aufkommen. Es waren ja auch keine besondere Vorfälle, ein leeres Boot das angespült wurde, eine Familie beging einen Gemeinschaftsselbstmord, eine Rauferei in einer der unwichtigen Hafenspelunken, eine ermordete Stadtwache.
Eigentlich allesammt Dinge die auch sonst geschahen und niemandem zu denken gaben.
Das einzig unübliche war, das Boot war voller Blut, die Familie hatte sich offenbar selbst zerstückelt, die Rauferei endete mit 15 Tote und einer verbrannten Kneipe und die Stadtwache war über die ganze Gasse verteilt worden. Dinge die man nicht an die große Glocke hängen durfte, der Pöbel würde sonst noch denken man hätte die Lage nicht unter Kontrolle. Absoluter Unsinn, alles war in Ordnung, die Sicherheit des Volkes war gewährleistet. Das redete sich die
Stadtwache jedenfalls ein. Sie wussten nicht mit was sie es zu tun hatten. Keiner verschwendete auch nur einen Gedanken daran, dass zwei blutrünstige Irre in Gothar aufgetaucht waren um sich auszuleben, niemand dachte daran, dass dies erst der Anfang war, alle schwelgten sie in ihrer vorgegaukelten Sicherheit die sie sich in ihren eigenen Köpfen aufgebaut hatten.

Sie wussten nicht wie es um die Stadt stand, wussten nicht welcher Virus sich unter ihnen befand, erkannten die Gefahr nicht.
Wie auch ?
Die Gefahr bestand nur aus zwei Leuten welche sich gerade in einer Taverne vergnügten, naja, zumindest einer davon.

Die hauseigenen Musiker legten ein lustiges Tanzliedchen auf, begannen zu fiedeln und zu tröten und die Menge schunkelte ausgelassen mit. Unter dieser Meute befand sich auch ein fröhliches, rothaariges Mädchen welche mit einem der gutaussehenden Händler exzessiv auf einem Tisch eng umschlungen tanzte. Sie hatte ihren Spaß daran mit den Männern zu spielen, sog die gierigen Blicke der
sabbernden Bürger auf, es gab ihr das Gefühl begehrt zu sein, soetwas spürte sie nur selten, sonst rannten die Menschen immer nur panisch vor ihr weg und schrien um ihr Leben.
Doch während sie sich ausgiebig amüsierte saß ihr Bruder an der Theke und ließ sich das achte Bier einschenken. Jeder hier im Raum war gut drauf, alle freuten sie sich wegen des Alkohols und der guten Musik, alle, bis auf Lucien.
Gelangweilt nahm er einen großen Schluck von seinem Bier und heckte bereits einen neuen Plan aus die der Stadt einen weiteren Schlag versetzen würde, hier gab es soviel zu holen, warum also nicht zugreifen ?
Als er so in seinen Gedanken schwelgte kam eine leicht bekleidete Dirne zu ihm, packte ihn am Arm und wollte ihn auf die Tanzfläche zerren, doch der Koloss bewegte sich kein Stück. Etwas mürrisch blickt er hinab zu ihr und meinte:

Ln: "Was willst du ?"

D: "Mit dir tanzen mein Schatz !"

Ln: "Ich bin kein guter Tänzer !"

D: "Das macht nichts, ich bring es dir bei !"

Ln: "Bring es wem anderen bei !"

D: "Ach komm, zier dich nicht so, ich will deinen Knackarsch in Bewegung sehen
!"

Ln: "Und ich will deinen weit weg sehen !"

D: "Man, bist du ein Spielverderber !"


Beleidigt zog das Mädel ab, Lucien blickte ihr kurz nach, als Leiche würde sich sicher gut machen. Mit dem zweiten Schluck leerte er seinen Krug, erhob sich und ging zu seiner Schwester die noch immer mit diesem Käsegesicht herumtanzte, er wollte mit ihr reden, doch durch die laute Musik konnte man ja nichtmal sein eigenes Wort verstehen.

Ln: "Hey, komm da runter !"

La: "WAS ?"

Ln: "Ich sage du sollst da runterkommen !"

La: "Tut mir leid, ich kann dich nicht verstehen..."

erwiederte sie und wandte sich von ihrem muffeligem Bruder ab, sie hatte ihn verstanden, doch zog sie es lieber vor ihn zu ignorieren.
Lucien wusste das, aber er brachte es einfach nicht übers Herz sie einfach zu packen und mit sich zu zerren, desswegen schlug er einen anderen Weg ein, direkt auf die Musiker zu.


Die tanzende Menge bemerkte von dem nichts, es beachtete auch niemand die Band, sie beachteten lieber sich selbst und das andere Geschlecht, was sich an diesem Abend sowohl auf der weiblichen als auch auf der männlichen Seite sehr willig zeigte.
Doch plötzlich hörte die Musik auf und eine eisige Stimme ertönte.

Ln: "Die Feier ist hiermit beendet."

Verwundert sah jeder zur provisorisch aufgebauten Bühne hinauf und musterten den rothaarigen Riesen der den Sänger verdrängt hatte. Dieser fühlte sich in seiner Musikerehre beleidigt und stupste den Ruhestöhrer auf die Schulter.

M: "Hey, kannst du mir sagen was das soll ?"

Ln: "Die Feier neigt sich dem Ende zu weil dem Sänger etwas schreckliches wiederfahren ist."

M: "Hä ?"

Ln: "Ein Musikkritiker stieß ihm einen Dolch in den Hals...."

M: "Aber ich bin doch der Sänger...."

Ln: "Ich an deiner Stelle hätte jetzt behauptet der Koch zu sein."

Eine schnelle Bewegung, ein angstverzerrter Blick und die Vorhersagung traf ein. Blut spritzte aus seinem Körper und besudelte die vordersten Zuschauer des Spektakels, doch alle standen sie nur mit offenen Mäulern da und gafften wie die Schafe.

Ln: "Will jemand seinen Platz übernehmen ?"

Und damit brach die Panik aus, aus jeder Kehle drang ein Schrei, jeder Instinkt gab dem Körper den Befehl zu laufen und ein jedes Gehirn schaltete sich ab. Die gerade eben noch so fröhliche Menge mutierte zu einer todbringenden Horde die sich gegenseitig über den Haufen trampelte nur um als ersters die Taverne verlassen zu können. Die Menschen rissen die anderen zu Boden, rammten ihnen ihre Fäuste ins Gesicht, glaubten durch energisches herumfuchteln schneller
herauszukommen, aber in Wirklichkeit stand jeder jedem bloß im Weg.

Letztendlich hatten sie es ja doch geschafft den Schuppen zu verlassen um schreiend die Stadt aufzuwecken, zurückgeblieben waren nur Lucien und Lucia....und 3 am Boden liegende Schwerverletzte, welche niedergetrampelt wurden.

La: "Musst du eigentlich Partys immer auf diese Weise beenden ?"

Ln: "Er hätte doch sagen können das er der Koch ist."

La: "Pffft, und ich war grad so schön in Stimmung."

Ln: "Tut mir ja leid das ich dir deinen Abend versaut habe, aber wir müssen uns vorbereiten."

La: "Auf was ?"

Ln: "Wir besorgen die ein paar hübsche Klunkerchen."

La: "Echt ?"

Ln: "Jup, für mein Schwesterherz nur vom Feinsten !"

La: "Au ja, ich hatte schon so lange keine Diamanten mehr am Hals."

Ln: "Lass uns gehen."

La: "Ok, aber sag mir zuerst wer das Mädel da war was sich zu dir gesellen wollte !"

Ln: "Keine Ahnung, sie wollte mit mir tanzen. "

La: "Und warum hast du abgelehnt, da wär sicher noch was gegangen."

Ln: "Sie war noch warm !"

Damit war der Abend zu Ende und es war Zeit nach Hause zu gehen, besser gesagt in das Haus was sie erst neulich "übernommen" hatten.
Der vorherige Besitzer hatte dafür eine hübsche Freikarte in ein besseres Leben bekommen.


Erstellt von Daschnavar on 08.08.2003 00:11:

Finsteres Lächeln umspielte die schmalen Lippen des Erzdämonen. Mit Freuden durfte er mit ansehen, wie sein Werk fruchtete, die Gefühle der Menschen ihnen ein so kostbares Aroma verliehen. Er konnte sie riechen, ihre Gedanken.

"Was für ein wundersames Wesen dieses Völkchen doch immer wieder umspielt. Ich freue mich auf euch!"


Erstellt von Krigga on 09.08.2003 18:42:

Von einem dumpfen Geräusch begleitet schwappte das Holzbrett gegen die steinernen Stiegen, welche hinab ins Wasser führten. Krigga stieg von seinem Gefährt, ging ein paar Stiegen hinauf und blickte dann doch wieder herab. Unter dem schwimmenden Holzbrett konnte man dunkle Schatten erkennen die unter Wasser das Weite suchten, als sie weg waren begann das obligatorische Floß zu sinken.

K: "Danke meine Freunde."

murmelte Krigga den Wasserlebewesen hinterher und stieg dann die restlichen Stiegen empor. Hier war er nun, in der Stadt Gorthar. Der Druide war noch nie hier gewesen, ein paar Dinge waren ihm mal zu Ohren gekommen, aber nichts weltbewegendes. Das war ja noch ein größerer Menschenzwinger als Khorinis, schrecklich.
Wie sollte er denn diese beiden Mörder hier finden, wenn er sich nichtmal selbst auskannte ? Es blieb ihm wohl nichts anderes übrig als sich erstmal selbst mit dieser Stadt vertraut zu machen, das hatte ihm gerade noch gefehlt, ein Ausflug durch einen menschenverdorbene Stadt.
08.10.2003, 05:40 #8021
Heimdallr
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gorthar # 5 a -
Erstellt von everchar on 09.08.2003 23:58:

Dunkle Wolken türmten sich über der Stadt, der Himmel war dicht behangen mit den grabsteingrauen Wattegebilden die keinen einzigen funkelnden Stern preis gaben. Liter für Liter spuckten sie die angehäufte Feuchtigkeit in Form von Regen auf die Erde hernieder, begleitet von grellen Blitzen, die, abgesehen von den Fackeln der Stadt, als einzige die Nacht erhellten. Die Gassen Gorthars waren wie ausgestorben, nichts lebendes bewegte sich mehr, nur ein paar Papierfetzen wurden vom lauen Wind über das Straßenpflaster getragen, bis sie irgendwo landeten und dort verharrten. Der Wind trieb mit
ihnen ein schicksahlsgleiches Spiel, brachte sie mal dahin, mal
dorthin, setzte ihnen Ziele, die sie nie gedacht hatten erreichen zu können, schlug für sie Wege ein, die sie nie gehen wollten. Die Blätter landeten in dunklen Ecken, Fensternischen, prallten gegen hagere Bäume mit blattloser Krone und Hauswände. Nur das Eine, eine Werbeblatt für eine Fleischerei, fand einen Weg den nichtmal der erbarmungslose Wind für gut heißen konnte. Brutal wurde es gegen eine leicht offen stehende Haustür geschleudert, eine Tür, die zu einem kleinen Pallast führte. Es war eines dieser Gebäude, die den einzigen Zweck erfüllten in die Welt hinaus zu posaunen, wie haben Macht, wir haben Gold, wir können uns unser
Glück kaufen. Und dem war auch so, es war der Besitz eines reichen Stadthalters, er lebte in diesem Anwesen schon seit langen Jahren und mit ihm hausten dort seine Tochter, ein bildhübsches Mädchen, sein jüngerer Sohn und seine Frau. Manchmal kam auch eine billige **** von dem nächsten Freudenhaus vorbei und erfüllte dem Hausherrn seine nie ersättigende Wünsche, aber dann war die restliche Familie meistens nicht anwesend.
Aber heute, heute war eine ganz normale Nacht. Alle schliefen sie in ihren flauschigen Betten, alle träumten sie Träume die sich gleich am nächsten Tag kaufen konnten, alle hatten sie ein stumes Lächeln auf den Lippen.....gehabt.
Der Wind kam plötzlich von einer anderen Richtung und das papierene Prospekt wurde durch die schmale Ritze hinein ins Haus geweht, wo es dann noch ein bisschen weiter hineinschwebte und schließlich am hölzernen Nobelboden landete. Es sog sich mit einer dickflüssigen, roten Substanz voll, wurde immer schwerer und schwerer, war befreiht von dem Spiel des Windes. Seine Macht hier war erloschen, aber den Zweck der Überbringung von Information konnte das Blatt trotzdem nicht mehr erfüllen, denn die Schrift darauf war unlesbar geworden.
Ein donnernder Blitz erhellte für Bruchteile von Sekunden den Flur und offenbarte nun auch das Innenleben des Hauses. Gleich neben dem teuren, mit kunstvollen Schnitzereien verziehrtem Schrank, hing ein ebenso teures Gemälde, eingebettet in einem verschnörkselten Rahmen aus Eichenholz. Ein paar Meter weiter war ein zweites Bild an die Wand gemahlt worden, doch schien es nicht so teuer wie das andere. Eigentlich war es gar kein Bild, es war bloß ein Wort auf die weiße Wand geschrieben worden. Die Farben waren auch einseitig, der Künstler hatte nur eine Sorte verwendet.
Rot.

LAUFT

stand da in Großbuchstaben unsauber aufgeschrieben, die Farbe war nicht deckend, sie verronn leicht und so zog sich eine blutrote Spur von dem Buchstaben F bis hinab zu der am Boden liegenden Hauswache. Seine rechte Hand umfasste den Knauf seines eigenen Schwertes, welches in dessen Bauch steckte, die leblosen Augen waren starr auf die Decke gerichtet und eins war sicher, er war es nicht der mit
seinem eigenen Lebenssaft das besagte Wort an die Wand geschrieben hatte. Wieder zuckte ein Blitz auf und erhellte die Umgebung für kurze Zeit.
Der Flur endete nach kurzer Zeit an einer Stiege, welche in den zweiten Stock führte. Oben waren die Schlafzimmer und der Baderaum der Familie, normalerweise war es Fremden nicht gestattet diesen Bereich zu betreten, aber diese Fremden hatten auch nicht um Erlaubnis gefragt.

Ein neues Objekt hatte seinen Weg gefunden, diesmal ein lebendes, wenn auch sehr unbedeutend. Eine Fliege flog hinauf, vorbei an der Leiche eines kleinen Jungens, der regungslos am Rücken, und mit dem Gesicht zum Boden, dalag. Ein Insekt kümmerte dies wenig, solch Geschöpfe konnten über Leichenberge schwirren und würden sich bloß an dem Gestank ergötzen. Hier gab es keinen Gestank, das Haus war sauber und ordentlich, alle Essenreste waren draußen Entsorgt worden, kein Staubkrümelchen hatte sich in einer Ritze versteckt, alles war auf
Hochglanz poliert worden. Auch im Zimmer der Tochter des Stadthalters gab es nichts zu Fressen für die arme Fliege, besorgt um ihr überleben zog sie in dem nobel eingerichteten Zimmer ihre Kreise und betrachtete alles genau.
Zwei Stühle, ein Schrank, eine Kommode, ein bunter Teppich, eine Frau, ein Himmelbett, ein kleines Tischchen, ein im Boden steckendes Messer, der andere Teil der Frau, ein Nähstuhl.
Nichts was für das Tier von belangen wäre.

Weiter ging es, hinaus aus dem Zimmer, hinein ins nächste. Was war das für ein Duft ? Egal was, es roch herrlich, eine Mischung aus Angstschweiß und verbranntem Fleisch. Sofort visualisierte das Insekt die Duftquelle, steurte darauf zu und landete lautlos auf des Stadthalters Gesicht. Schnell wurde der Saugrüssel ausgefahren, die Mahlzeit war angerichtet, das Ziel erreicht. Die Sorgen der Fliege waren wie weggeblasen, sie hatte eine Nahrungsquelle gefunden,
die nächste Zeit war für sie überstanden, sie konnte sich endlich wieder sicher fühlen. Doch ihre Sicherheit war genau so trügerisch wie die der reichen Familie.
Aus dem Nichts schnellte ein Stiefel auf das Geschöpf hernieder, sie sah ihn nicht kommen, konnte ihn nicht hören, war überrascht worden, doch festzustellen woher dieser Tritt kam hatte keinen Sinn mehr, um die Fliege war es geschehen, sie klebte nun in dem Haufen von verbrannten Hautfetzen und Organen am Boden und wurde von warmen Blut umspült. Der Stiefel hob sich wieder, sein Besitzer striff ihn auf dem Teppich von den ungewünschten Hautfetzen ab und ging dann auf die Kommode zu.
Vor dieser Stand eine wunderschöne, rothaarige Frau. Abermals zuckte ein Blitz auf und gab die volle Schönheit Lucias preis, belustigt hielt sie sich eine prachtvolle Halskette an ihren schwanengleichen Hals und drehte sich vor dem Spiegel im Kreise. Ihr Bruder betrachtete sie mit einem zufriedenen Ausdruck auf den Lippen.

Ln: "Bist du glücklich ?"

La: "Ja, sehr, das ist das schönste Geschenk was du mir seit langem gemacht hast !"

Ln: "Es freut mich wenn es dir gefällt."

La: "Wahnsinn, stell dir vor ich wäre damit auf einem Ball, wie sehr würden mich die anderen Frauen dort um dieses Schmuckstück beneiden."

Ln: "Sie würden dich auch beneiden, wenn du nur einen Stoffetzen am Leibe trügest."

La: "Schleimer !"

Ln: "Hehe, komm, lass uns gehen, hier gibt es nichts mehr zu holen."

La: "Auja, und zu Hause essen wir was feines."

Ln: "Unseren Nachbarn ?"

La: "Hehe, immer einen Scherz parat, was ?"

Belustigt sprang Lucia über den leblosen Körper einer älteren Frau im weißroten Nachthemd, ergriff die Hand ihres Bruder und marschierte dann gemeinsam mit ihm aus dem Haus.
Niemand hatte sie gesehn, niemand hatte sie gehört, niemand blieb als Zeuge zurück.
Niemand ?

Oben am Fensterbrett des Schlafzimmers des Stadthalters und seiner Frau saß eine Krähe, die Augenzeuge der schrecklichen Tat war, doch was sollte eine Krähe schon ausrichten können.
Sollte sie es etwa einem Menschen erzählen ?


Erstellt von Krigga on 10.08.2003 01:27:

Der Ort des Verbrechens.
Niemand hatte das Ableben der Familie bemerkt, niemand hat das leise Gewimmere vernommen, niemand hatte die Panik in deren Augen gesehen, man würde sie frühestens Morgen Vormittag in der Kirche vermissen.

Doch eine Kreatur wusste bereits jetzt bescheid, hatte einen Teil des Gemetzels gesehen, hatte es in ihrem Gehirn gespeichert und hatte den Drang es weiter zu erzählen, was sie auch tat. Die Krähe die zuerst auf dem Fensterbrett gesessen hatte, befand sich nun auf Kriggas Schulter. Der wiederum saß auf dem Fensterbrett und starrte in das Schlafgemach des Stadthalters. Sein langer schwarzer Umhang glich einem losen Segel auf hoher See, Regen prasselte auf ihn ein doch nichts konnte ihn dazu bewegen dieses Haus zu betreten um vor dem
Wetter sicher zu sein. Vom Fenster aus betrachtete er angewiedert das Szenario, sie hatten sie alle abgeschlachtet, alle.
Sogar die Fliege.
Einerseits schlecht für die Menschen die hier gelebt hatten, aber andererseits gut für Krigga, der nun endlich eine Spur hatte.
Eine Spur die er nichtmehr so schnell aufgeben würde, an der er sich
festklammern würde wie ein Kleinkind an seiner Mutter, denn diese Beiden mussten gerichtet werden, am besten so wie sie die Menschen zu richten pflegen.

Solange sie da waren wo es Tiere und Pflanzen gab waren sie vor Krigga nicht sicher, solange sie sich da aufhielten wo Leben herrschte würde er sie finden und dann kam für sie der Tag andem sie es lieber vorziehen würden niemals gebohren worden zu sein.

Erschrocken sprang die Krähe von Kriggas Schulter als dieser sich spontan vom Fensterbrett abstieß und am nächstgelegen Schornstein landete, von wo er dann über die Dächer Gorthars in die Ferne eilte, auf der Jagd nach den erbarmungslosesten Jägern die diese Insel jemals gesehen hatte.


Erstellt von Krigga on 12.08.2003 22:30:

Irgendwo im Hafenviertel der Stadt Gorthar tat sich etwas seltsames. Da wo sonst Tags über Menschen ein und aus gingen verkehrten heute ganz andere Kreaturen. Das sonst so schlichte und unspektakuläre Lagerhaus wurde für eine Nacht zum zentralen Sammelpunkt für zahlreiche Geschöpfe, welche alle nur aus einem Grund
gekommen waren. Er hatte sie zu sich gerufen.
Unzählige Ratten und Mäuse hockten auf den Kisten, zwischen den Fässern und am Boden, sie teilten sich die Plätze mit all den anderen Tieren die anwesend waren. Spinnen, Vögel, Kakerlaken, Fliegen, fast alles was in dieser Großstadt so herumkroch, beziehungsweise flog, war hier um den Worten eines Menschen lauschen zu können. Ein Mensch dem sie vertrauten, ein Mensch der sie beschützte, ein Mensch, der seiner Rasse so untreu war wie die Beziehung einer **** zu einem ihrer Kunden.

Bald schon trafen die letzten Gäste ein, die riesige Lagerhalle schien in Fell und Gefieder unterzugehn, als ob der Boden leben würde. Teilweise blieb kein Zentimeter mehr frei zwischen den dicht gedrängten Körpern der unterschiedlichen Tierarten, besonders in den vordersten Reihen wurde arg um einen guten Platz gerungen. Sämtliche Augen wurden auf ein schwarzes, in der Ecke hockendes Gebilde gerichtet, auf welchem mindestens 20 Raben platz genommen hatten. Ruhig saßen sie da und fühlten sich erhaben, da sie von so vielen Artgenossen angestarrt wurden. Den Vögeln war klar, dass diese Blicke nicht ihnen galten, aber solange die Show nicht losging, konnte man dieses eitle Gefühl ja genießen.

Das schwarze Gebilde bewegte sich kurz, dies war das Zeichen für die Raben zu verschwinden. Mit geschmeidigen Bewegungen erhoben sie sich in die Lüfte und nahmen kurz darauf wieder auf den überfüllten Balken des Dachstuhls platz. Jetzt erst konnte man das dunkle Objekt ungefähr erkennen, es war die Figur eines Menschen der in der Ecke saß und sich mit dem Rücken gegen die Wand lehnte. Behangen mit dicken, schweren Umhängen und Stoffen, war nichts, aber auch gar
nichts von ihm zu erkennen, aber die Tiere wussten genau mit wem sie es zu tun hatten.
Der Druide begann seine Rede, doch hielt er sie nicht oral, eher psychisch. Die Sprache der Menschen verstand keiner der speziellen Gäste, sie hatten ihre eigene Sprache und jede Gattung ihren eigenen Diallekt, aber diese Kommunikationsbarrieren wurden niedergerissen von der einen, der wahren Ebene des Informationsaustausches. Jedes Wesen hier im Raum konnte verstehen was Krigga in seinem Geiste sprach, denn sie hörten es nicht über ihre Ohren, sie hörten es über ihre Gehirne.
Die Rede dauerte nicht lange, höchstens ein paar Minuten.
Als der Gildenlose nichts mehr zu sagen hatte stand er auf, hob seine Hand und sagte zu sich selbst:

K: "Geht, geht und findet sie !"

Somit war die Versammlung zu Ende, die Nachtfalter stiegen zusammen mit den Krähen durch das Loch in der Decke empor in den sternenbehangenen Himmel hinauf, die Mäuse und Ratten verschwanden in den dunklen Gassen der Stadt und die Spinnen suchten gemeinsam mit den Wasserläufern das Weite.
Alle gingen sie wieder instinktiv ihrem Leben nach, alle taten sie haargenau das, was sie sonst auch taten, bis auf eine winzige Kleinigkeit.
Sie hielten ihre Augen und Ohren offen um jene zu finden, die Unheil über diese Stadt brachten, es würde nicht lange dauern bis Krigga wissen würde wo sich Lucien und Lucia aufhalten und dann sollten sie besser anfangen ihre Särge zu putzen.
08.10.2003, 05:59 #8022
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Rund um Khorinis #12 -
Nun, am Morgen jenes bedeutenden Tages ging er aus dem Lager der Bruderschaft und ließ den Sumpf hinter sich, zu seiner Schande musste er eingestehen, dass er sich dem gestrigen Tage nicht mit dem Jagdtraining, sondern mit dem des Schwertes beschafft hatte, doch das erfüllte sowohl einen primären als auch einen sekundären Zweck, der primäre Zweck war, im Training zu bleiben und die erlernten Dinge weiter anzuwenden und zu verbessern, schließlich war er zwar im Titel Einhandwaffenmeister, doch in der Praxis waren seine Fähigkeiten doch noch beschränkt, da hieß es üben, üben und nochmals üben.
Der sekundäre Zweck bestand darin, dass er sich entschlossen hatte etwas entfernt vom Lager zu jagen, nämlich in der Nähe der Taverne "Zur toten Harpyie".
Dort gab es einen Wald, der das perfekte Jagdgebiet sein sollte, einen nahegelegenen Bach oder See, wie man es nennen wollte, der den gröbsten Schmutz, den das jagen zweifelsohne verursacht, entfernen kann und mehr brauchte er auch nicht, die nahegelegene Zivilisation war nah und er konnte jederzeit wiederkommen, doch zuerst einmal wollte er die ersten Ergebnisse seiner Arbeit sehen.
Das Rasiermesser von Khorûl besass er noch immer, es war wohl Zeit, sich bald mal ein neues zu kaufen, damit er dem Meister seines wiedergeben konnte, aber das hatte noch ein wenig Zeit, es eilte nicht, als Jagd Lehrmeister hatte er sicher noch ein klein wenig Vorrat und wenn nicht, war es auch nicht sein Problem.

Es war ein schöner Sommertag, so schön wie die letzten Sommertage, doch es windete nicht mehr so, zumindest nicht mehr so extrem, aber Wind herrschte nach wie vor. Die Bäume, die sowieso langsam mit ihrer Blätterpracht abschließen und Abschied nehmen mussten, wurden da die letzten Tage übel gebeutelt, man konnte in einem richtigen Laubmeer baden, das hatte einen Vorteil und einen Nachteil, der Nachteil war ganz klar der, dass sich potenzielle Opfer und Angreifer gut tarnen konnten, da die meisten die herbstfarbenen Blätter gut annahmen, der Vorteil war jedoch auch für ihn, dass er sich besser an mögliche Opfer anschleichen konnte, ohne gleich gesehen zu werden. Über ihm war nun ein blitzen zu sehen, es kam über die Berge und sollte wohl die Sonne sein, bald wäre sie da und dann wäre es wieder hell, langsam wich die Nacht und er war schon mittendrin, denn er wollte schon am Morgen was finden und das tat er auch...

Drei schöne Wölfe waren vor ihm, es war ein toller Anblick, wie die drei stolzen Tiere dort im Wald standen, ihr Fell hatte sie fast unsichtbar an die braunen Blätter gemacht, doch durch schnelle Bemerkungen fielen sie ihm doch ins Auge, er vernahm nicht fiel, doch es reichte, das waren die perfekten Opfer, aber leider waren sie noch zu weit für ihn, er musste sich an Scavenger und eventuell Blutfliegen halten, damit schränkte man sein Jagdgebiet sehr ein, doch dann hörte er einen lauten Schrei, er durchdrang die morgendliche Ruhe und er rannte sofort zur Quelle.
Als er dort war, wo er den Schrei vermutete, sah er zwei Scavenger und einen Wolf kämpfen, jetzt musste er aber zuschlagen...

Zuerst nahm er sich den gefährlichsten Gegner vor, der Wolf war durch die wild umherzappelnden Scavenger abgelenkt, so dass er ihn von hinten erledigen konnte, doch dann wurden auch die beiden Vögel aufmerksam und attackierten ihn gemeinsam, doch er blockte den Angriff der Schnäbel mit seinem Schwert, schlug den einen mit dem Stiefel hinfort und der andere bekam die Spitze Klinge am Hals zu spüren. Die klaffende Wunde ließ den Vogel sterben, doch der andere war ja noch da, dieser kam wieder auf ihn zu, doch der Schnabel tauchte wieder ins Leere, geschickt war er ausgewichen und hatte dann keine große Mühe mehr beim Schlag in den Bauch gehabt.
Tot lagen die drei Tiere dann vor ihm, sein Schwert wieder in ein purpurrot getränkt, er nahm sein Putztuch und entfernte es, danach wanderte die saubere Klinge zurück in die Warglederscheide.
Jetzt hatte er zwei Versuchsobjekte und sogar noch einen Wolf, mal schauen ob was dabei herausspringt...
08.10.2003, 06:18 #8023
Heimdallr
Beiträge: 12.421
gorthar # 5 a -
Erstellt von Clay on 13.08.2003 19:23:

Unruhig wand sich Clay in dem trocken raschelnden Stroh. Dann erwachte er schweißgetränkt und setzte sich auf. Langsam und mit schmerzenden Knochen kroch der Paladin durch über den Heuboden der Scheune und warf einen Blick durch das weit offen stehende Tor. Friedlich lag die Straße oder eher der unbefestigte Weg zu seinen Füßen. Die Männer des Dorfes waren schon längst von der Arbeit in ihre Hütten zurückgekehrt und saßen nun mit ihrer Familie zusammen beim Abendbrot. Nicht viel war geschehen, nachdem Clay die beiden Jäger überrascht und erschreckt hatte. Nach einigen Erklärungen hatten sie ihn freundlich gebeten ihnen zu folgen und so war der Paladin in diese kleine Örtchen hier gelangt. Außer ein paar Häusern und Scheunen und einem winzigen Lädchen, der das Nötigste zum Leben anbot. Für "Luxus" mussten die Menschen wohl in die Hauptstadt des
Herzogtums reisen. Der Weg war ja nicht allzu weit. Den Menschen hatte er von Teilen seiner Mission erzählt und sie nach den verschollenen Priestern gefragt. Sie wussten nun, dass er ein reisender Streiter Innos' war und sich für den Verbleib der Glaubenshüter interessierte. Allerdings hatten die meisten nur
scheu mit dem Kopf geschüttelt oder ahnungslos mit den Achseln gezuckt, als er sie befragt hatte.

Während sich langsam die Dunkelheit über das Land senkte und alles in ein eintöniges Grau tauchte, lag Clay noch immer schlaflos im raschelnden Stroh. Er hatte seit er in dieser Scheune schlief einfach keine Ruhe finden können. Die Menschen hier waren höflich, aber doch seltsam. Keiner zeigte auch nur den geringsten Funken einer Emotion oder einer herzlichkeit gegenüber ihrem Gast. Clay wurde geduldet, mehr nicht. Vermutlich war er von Khorinis verwöhnt, wo es jeder vornehme Bürger genoss, mit einem Paladin bekannt zu sein. Ruhelos wälzte sich der Krieger auf die andere Seite und schloss wieder die Augen. Morgen in der Frühe würde er weiterziehen und diesem Nest den Rücken kehren. Vielleicht konnte man ihm im nächsten Dorf einen brauchbaren Hinweis geben. Und während Clay so dalag und seinen Gedanken nachging, fiel endlich der Schlaf über ihn her und brachte seinen angespannten Körper zur Ruhe.


Erstellt von everchar on 13.08.2003 21:12:

Es war heiß, unerträglich heiß. Auch die schöne Stadt Gorthar blieb von der verheerenden Hitzewelle nicht verschont, die schwüle Atmosphäre ließ alles langsamer werden, die Leute schritten gemächlicher voran, wichtige Reperaturen die man umbedingt erledigen musste wurden auf irgendeinen anderen Tag verschoben und das einzige Geschäft was momentan hervorragende Umsätze machte, war die hiesige Gastronomie. Bier und Wasser flossen in Strömen, sodass die
Lieferanten gar nicht mehr hinterher kamen.
Auch das "ausgeborgte" Haus, indem Lucien und Lucia seit kurzer Zeit lebten, hatte sich tags über ausreichend aufgehitzt um als Sauna durchgehn zu können. Lucia saß, mit einem feuchten Lappen auf ihrer Stirn, in einem Badezuber, angefüllt mit kaltem Wasser und ließ ihre Füße herausbaumeln.
Ihr Bruder lehnte am Fensterbrett mit nichts am Körper außer einem Dolch, der mittels eines schmalen Lederriemens an seinem rechten Fuß befestigt war, und starrte hinab auf die Straßen Gorthars.
Für neue Schandtaten war es zu heiß, das dunstige Klima blockierte Luciens Gehirn, er hatte einfach keine Lust neue Pläne auszuhecken, das einzige was er im Sinn hatte, war der Gedanke sich irgendwo im Schnee welzen zu können.

La: "Wie lange wollen wir denn noch hier bleiben ?"

Ln: "Keine Ahnung."

La: "Wir könnten uns doch einfach einen Ausgang suchen und an einen Ort schauen, andem es kühler ist."

Ln: "Noch ist es nicht Zeit zu gehen."

La: "Dieser Ort hat doch nichts mehr wirklich Interessantes zu bieten, lass uns verschwinden."

Ln: "Wir verschwinden erst wenn ich mir ganz sicher bin, dass diese Welt für uns unbedeutend ist."

La: "Das kann ja noch ewig dauern, auf was willst du denn warten ?"

Ln: "Auf einen Menschen in schwarz, einen Menschen der uns mit seiner Magie überrumpelt hat. Solange dieser Bastard noch am Leben ist werden wir diese Insel nicht verlassen."

La: "Ach vergiss doch diesen Waldgeist, der hatte bloß Glück."

Ln: "Du weißt ganz genau das das nicht stimmt."

La: "Ich bitte dich, auch wenn seine Magieart vielleicht für uns von nütze sein könnte, wie willst du denn diesen Burschen finden ?
Willst du sämtliche Wälder abholzen ?"

Ln: "Ich habe so das Gefühl das er uns finden wird."

La: "Oh man, dir ist nicht zu helfen !"

Lucia verdrehte die Augen, goss den nächsten Kübel mit dem erfrischendem Nass in ihren Bottich und entspannte sich wieder, Lucien verharrte weiter am Fenster und wandte seinen Blick von der Straße ab, hinauf zu dem gegenüberliegenden Haus. Seltsam, dort saßen 5 Raben am Dach und es kam dem Hühnen so vor, als ob sie ihn
beobachten würden. Und es kam ihm nicht nur so vor, sie starrten ihn tatsächlich an, alle Fünf waren gestern bei der Versammlung des besonderen Menschen anwesend, sie waren ihrer Aufgabe nachgegangen und hatten die Beiden ausfindig machen können. Ellegant erhoben sich die geflügelten Geschöpfe in die Luft und sausten gemeinsam davon, sie mussten Bericht erstatten.

Lucien blickte ihnen besorgt hinterher, wieso hatte er nur dieses seltsame Gefühl im Bauch ?


Erstellt von Krigga on 13.08.2003 22:24:

Hoch über den Dächern Gorthars stand er, der dunkle Krieger. Er beobachtete die Stadt, beobachtete die Menschen, schenkte jeder Kleinigkeit seine Aufmerkamkeit, denn eins war sicher, sie waren da unten, irgendwo versteckten sie sich und brüteten neue blutrünstige Pläne aus.
Krigga stand hoch oben auf einem Kirchturm, der schwache Wind ließ seinen Umhang ein wenig flattern, welcher noch immer warm war von den Sonnenstrahlen welche ihn vor einigen Stunden extrem aufgeheizt hatten. Der Druide spürte von der Hitze gar nichts, sein Körper war so wie immer unterkühlt. Ungeduldig wartete er auf wichtige Informationen über den Aufenthaltsort von Lucien und Lucia, die halbe (tierische) Stadt war unterwegs um die Beiden zu finden, aber noch immer war keinen Nachricht angekommen.

Krigga machte sich langsam darüber Gedanken, ob die Beiden überhaupt noch hier waren, vielleicht waren sie schon längst wieder nach Khorinis gegangen oder waren übers große Wasser an einen völlig anderen Ort gereist, möglicherweise machten sie ja auch den Orks die Hölle heiß. Doch bevor sich der Gildenlose entschloss wo anders nach ihnen zu suchen, landete ein Rabe auf seiner rechten Schulter.

Eine geistige Verbindung wurde aufgebaut, Gedankenübertragungsverfahren eingeleitet, Informationen übermittelt, wichtige Informationen. Ein fieses Lächeln machte sich auf Kriggas Lippen breit, man hatte das Duo also endlich aufgespürt.
Jetzt konnten sie nicht mehr entkommen, nun war es an der Zeit sie selbst zu beobachten, jeden Schritt den sie unternahmen zu verfolgen um den richtigen Moment zu erwischen.
Der Moment andem sie sterben würden.


Erstellt von _Jamal on 17.08.2003 17:41:

Leises Getappter. Ein Fuß nach dem anderen setzte sich auf den Boden und hob wieder ab, um an einer anderen Stelle zu landen. Es waren mehrere Schritte, die in einer Art Höhlengang erhalten. Stickige Luft erfüllte den kalten und feuchten Raum und drückte Jamal's Lungen immer mehr und mehr zusammen. Auch der Luftdruck hatte sich deutlich geändert. Als der Einzelgänger schließlich leise aufhustete,
öffnete er seine Augenlider und blickte dem kahlen und steinigen Erdboden entgegen.

Sein Körper wurde von zwei dunkelroten Gestalten getragen, die ihn gemeinsam fest umklammert hielten. Er fühlte sich nicht wirklich gut. Sein Herz lies das Blut nur schwach in die einzelnen Körperteile fließen und erschwerte ihm so das Atmen. Auch sein Reaktionsvermögen war beträchtlich gesunken. Hätte er in diesem Moment genügend Kraft gehabt, so hätte er zumindest versucht, sich aus seiner Situation zu befreien. Doch alles was er in den nächst folgenden Augenblicken
tun konnte, war, sich als Gefangener weiter tragen zu lassen und zu sehen, was als nächstes geschehen würde.

Plötzlich hielt die Gruppe an. Jamal wollte sich nicht anmerken lassen, das er zu sich gekommen war und verhielt sich weiterhin still. Er blickte nicht auf, um nachzusehen was der Grund dafür war, dass sie stehen geblieben waren. Dann, zwei aus der Truppe bewegten sich gemeinsam an eine Stelle. Sie stöhnten kurz auf, als würden sie sich anstrengen oder versuchen, etwas in Bewegung zu setzen. Ein
Windzug hauchte an Jamal vorbei und das nächste was hörbar wurde, waren ein Qietschen und Krachen. Mächtige Torflügel schienen sich zu spalten und den Weg in einen weiteren Raum oder ähnliches frei zu geben. Gemeinsam schritten nun alle hindurch Der Mann zu Jamal's Linken stieß ihn leicht in die Nieren um ihn aufzuwecken. Der Einzelgänger blickte auf.

Ein fast schon unheimlich riesiger Innenram offenbarte sich Jamal's Augen. Er fragte sich wo man ihn hingebracht hatte. Die Wände waren gewölbt, hier und da ragten kleinere Hügel aus dem Boden, welcher aber größtenteils flach verlief. Eisige Kälte umwarb den schlaffen Körper des Einzelgängers und schwächte ihn nur noch mehr. Der dünne Stoff seines Mantels hielt ihn nicht wirklich warm und Jamal kraulte sich zusammen. Trotzdem war er froh, wenigstens diesen über sich
zu haben. Etwas überfiel plötzlich seine Sinne und der langsame Blick schwankte im nächsten Moment von einer Ecke in die andere und wog sich immer tiefer zu Boden, bis schlussendlich seine Augenlider zusammenfielen und er auf die Erde krachte.


Erstellt von _Jamal on 17.08.2003 17:57:

Ein sanftes und leises Umknicken mehrerer Grashamle ertönte in der fernen Stille. Nahe dem Erdboden und gleichzeitig hoch über den Bergen tanzte eine warme Brise, getrieben vom Wind in der Luft umher. Es war vollkommen leise und als man hätte annehmen können, dass das Pfeifen verflogen war, nahm die Umgebung eine unheimliche Form an. Immer kräftiger blies es an Jamal vorbei. Immer schneller und heftiger wurden die aus dem Boden ragenden Pflanzen fast gleichförmig geschwungen. Ihre Bewegungen schienen ineinander zu verschmelzne und sich gemeinsam gegen den Einzelgänger zu erheben.

Angst entfachte sich in seinem Inneren. Tiefe, grausame Angst vor dem
Unbekannten. Jamal wusste, dass er alleine war, auf dieser scheinbar endlosen Weide. Trotzdem brachte ihn irgendetwas dazu, beängstigt um sein Leben zu laufen. Ohne zu zögern, oder zu überlegen, erhöhte er sein Schritttempo und wandelte es in hektisches Laufen um. Aus den Augenwinkeln wurden immer wieder dunkle Gestalten erkennbar. Nur für den Bruchteil einer Sekunde un ddann waren sie auch schon
verschwunden. Jamal kullerten Schweißperlen an der Stirn herunter. In seinem sprunghaften Laufschritt trennte sich die eine oder andere
von der Hautoberfläche und verzog sich sofort in alle Richtungen. Dem
Einzelgänger schien es, als hätte er ein tiefes, lautes Lachen hinter sich vernommen und gleich darauf blickte er neugierig, ohne anzuhalten, zurück - nichts. Immer noch war die Landschaft überfüllt vom sich wogenden Gras und wie bisher, war keine Menschenseele sichtbar. Im nächsten Augenblick krachte der Einzelgänger gegen etwas Massives. Er verlor das Gleichgewicht und landete unsanft auf dem Rücken.

Als er dem "etwas", dass ihn umgeworfen hatte, entgegensah, blickte er einen dicken Baumstamm an. Doch das war noch lange nicht alles. Daneben stand noch einer! Es war ein Wald. ABer dieser war zuvor noch nicht da gewesen, dessen war sich Jamal bewusst. Das helle Licht stand im folgenden Moment auf der Kippe und unerwartet brach die Dunkelheit herein. Jamal rappelte sich auf und blickte um sich, in der Hoffnung etwas zu erkennen, doch die Nacht schien ihm sein
Augenlicht genommen zu haben.

Da! Ein kurzes Aufhuschen in der Baumkrone und das Licht kam wieder zur Geltung. Alles wurde sichtbar und klar zu erkennen. Der Einzelgänger blieb stehen und sah nochmals verwundert den Bäumen entgegen. Er wandte sich von ihnen ab um die entgegen gesetzte Richtung einzuschlagen, doch völlig unerwartet stand eine
Gestalt vor ihm. Ohne Vorwarnung zückte sie eine Klinge über er Schulter hervor und bohrte sie blitzschnell und gezielt, mitten in die Brus des Einzelgängers.

Jener stöhnte auf, hielt sich an der Wunde fest. Es tat kein bischen weh, kein Schmerz war spürbar, aber die Luft wurde knapper und Jamal rang nach Luft. Hektisch und verwirrt schlug er mit den Armen um sich, in der Hoffnung sich befreien zu können. Doch es half nichts. Seine Muskeln erschlafften und liesen seine Arme herab hängen. Starr und blass blickte er seinem Gegenüber in die Augen. Die Mimik seines Feindes veränderte sich von einem Moment auf den anderen und wies ein klar erkennbares, unheimliches Grinsen auf.

"Hahahahahahaa ..."

"... hahaha! Los, wach auf!"
08.10.2003, 14:29 #8024
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Geheimtüren im Oberen Viertel -
quote:
Was öffnet eigentlich der Schalter, oben im Paladinhaus?


Eine kleine Wand oder ähnliches geht zur Seite und eine Spruchrolle (nichts besonderes) kommt zum vorschein. ;)
08.10.2003, 14:38 #8025
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Orks mit Armbrust killen?? -
Ich würde erstmal auf Stärke und 2H setzen, vielleicht schon im 2. Kap. die leichte Streitaxt (80/80) oder nen leichter Zweihänder (75/75)
Du kannst auch auf Armbrust gehen, aber da fängste ja gerade erst an, von daher würde das einiges kosten, vor 60% wird da nicht viel gehen.
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