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08.07.2002, 08:32 #576
Ahram
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Das Kastell des ZuX #11 -
Langsam verebbte der Schmerz. Die roten Wellen der Pein zogen sich zurück, gaben den menschlichen Geist endlich aus ihrer qualvollen Umklammerung frei. Das Licht des Bewusstseins konnte nun endlich durch den dicken Vorhang aus heilsamen Schlaf dringen, das ruhende Wesen mit sanften Fingern wachkitzeln.

Ahram schlug die Augen auf. Eine Sekunde noch tanzte das letzte Bild der sterbenden Ratte auf den lange ungenutzten Netzhäuten, dann wurde auch dieses Relikt des Kampfes gelöscht, und der Exmagier konnte sich umsehen. Die Vorhänge seines Gemaches waren zurückgeschlagen, warmes Sonnenlich flutete das geräumige Zimmer, spiegelte sich in der metallenen Waschschüssel. Die Luft war frisch, der Wächter roch das würzige Aroma der nahen Gartengewächse, kleine Vögel zwitscherten ihr fröhliches jenseits der geöffneten Fenster.

Langsam richtete Ahram sich auf, immer darauf bedacht, den weichen Bettbezug nicht mit seinen Krallen zu zerreißen. Prüfend tasteteten die schwarzen Hände den schuppigen Körper entlang, drückten auf Brustkorb, Nierengegend und Oberschenkel. Kein Schmerz, nichteinmal ein leichtes Brennen zeugte von Verletzungen jedweder Art. Ahram war gesund, seine Brüche schienen geheilt, die Organe schienen vollständig betriebsfähig zu sein. Auch als der Dämonenmensch aufstand und sich ohne Eile ankleidete fühlte er sich weiterhin gut, das große Herz pumpte ruhig und kraftvoll, vermittelte seinem Herrn ein Gefühl von Sicherheit. Alles war in Ordnung.

Frohen Mutes verließ Ahram kurz darauf sein Gemach, wanderte durch die langen kastellkorridore. Er würde das Refektorium besuchen um etwas Nahrung zu sich zu nehmen, und dann... nun, es war ein schöner Tag, wer konnte schon wissen was er bringen würde.
10.07.2002, 21:05 #577
Ahram
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--> Khorinis-Times <-- -
Ich muss sagen, wirklich gelungen das Ganze. Ein Lob an die Redaktion. :)
10.07.2002, 21:05 #578
Ahram
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--> Khorinis-Times <-- -
Ich muss sagen, wirklich gelungen das Ganze. Ein Lob an die Redaktion. :)
10.07.2002, 21:16 #579
Ahram
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Einen weiteren Spruch Stufe 2 für Wasser- und Feuermagier? -
Jau gebt ihnen noch nen Spruch, vielleicht posten sie dann mal wieder ein wenig mehr... ;)
11.07.2002, 12:56 #580
Ahram
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Ich hau ab ! -
Klar und wenn wir schon dabei sind dürfen wir ab jetzt auch nur noch in altdeutscher Schrift schreiben und in einem mittelalterlich gestochenen Pathos-stil. Wir wollen doch immerhin Fantasy spielen.
11.07.2002, 19:31 #581
Ahram
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> Abwesenheiten < -
Mensch, woher weißt du das bloß Alaerie? *gg*
Aber ist schon richtig, ich bin vom 15 bis zum 19.7 offline.
Fürs Internet wird da defitiv weder die Zeit noch die Möglichkeit vorhanden sein. ;)
11.07.2002, 19:36 #582
Ahram
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Der Ursprung eurer Namen -
Mein Name stammt aus der Serie Record of Lodoss war und sollte ursprünglich mal "Ashram" heißen. Ich weiß nicht mehr ob der Name schon belegt war oder ich einfach nur zu dämlich war die richtigen Tasten zu treffen, am Ende ist halt Ahram draus geworden. ;)

Für alle die Ashram nicht kennen, das ist der Typ in meinem Avatar. Ein größeres Bild von ihm wäre das hier:
http://the.animearchive.org/lodoss/6/lodoss7.gif

Ist der Typ in Schwarz, nicht die Tussi im Vordergrund, um eventuellen blöden Kommentaren vorzubeugen.:D


[Edit]Naja meinen Avatar hab ich mittlerweile gewechselt aber der Link stimmt immer noch[/Edit]
11.07.2002, 19:45 #583
Ahram
Beiträge: 612
Ich hau ab ! -
Nananana Schnuckiputz, wir wollen uns doch nicht etwa danebenbenehmen? *fg* Lass mir bloß den armen Na Drak in Ruhe, wir Männer können uns gegen euch böse böse Frauen doch garnicht wehren.
12.07.2002, 15:27 #584
Ahram
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Das Kastell des ZuX #11 -
Majestätisch lag die silbenre Krone auf dem marmornen Podest. Der große Raum lag in absoluter Stille, allein das verhaltene Knistern der schlanken Holzfackeln sorgte für eine leise Geräuschkulisse, gewissenhaft zeichneten die kleinen Flammenzungen ihr waberndes Muster auf die unebenen Steinwände, tauchten die Halle in dämmriges Zwielicht. Doch die finstere Ruhe wurde gestört.

Ein Schatten huschte durch die Dunkelheit, schwarze Gliedmaßen schmiegten sich an den kalten Fels, verschmolzen fast vollständig mit den tanzenden Feldern aus Finsternis. Katzenhaft bewegte sich der Schemen durch den Raum, das leise Klicken scharfer Hornkrallen mischte sich zu dem feurigen Knistern, nur selten, doch beständig, so als hätte der schwarze Läufer seine Zehen nicht gut genug unter Kontrolle um es zu verhindern. Die ansonsten vollkommene Stille ließ die Geräusche wie ein mächtiges Paukenkonzert erscheinen. Trotzdem schien der Schatten das einzige lebende Wesen in diesem Raum zu sein.

Ahrams gesamter Körper befand sich in einem Zustand völliger Anspannung. Jeder Atemzug, jede Muskelzuckung unterlag strengster Kontrolle. Unendlich vosichtig pirschte der junge Wächter durch das Zwielicht, stets darauf bedacht, keinen Lärm zu verursachen. Die blauen Pupillen blitzten triumphierend auf, als sich der schuppige Dämonenkörper an den schlanken Marmorsockel schmiegte. Leise richtete Ahram sich aus seiner geduckten Haltung auf, fixierte das glänzende Schmuckstück auf dem dunkelblauen Samtkissen. Nur noch Zentimeter trennten ihn von der Krone, er musste sie ledigleich noch an sich nehmen. Die zu verkrampften Fäusten geballten Hände entspannten sich, klauenbewehte Finger tasteten nach vorn...

Etwas unglaublich Schweres traf Ahram mit der Wucht eines Rammbocks. Die gesamte linke Körperhälfte des Dämonenmenschen wurde zusammengepresst, die Füße hatten plötzlich keinen Kontakt mehr zum Boden, dann verwandelte sich der ruhige Raum in einen verwaschenen Wirbel aus Grau- und Rottönen. Hart krachte der junge Wächter gegen die kalte Felswand, kraftlos rutschte er an den Steinziegeln herab. Hinter dem wabernden Vorhang aus tanzenden Lichtpunkten erkannte Ahram die Umrisse eines gewaltigen Wesens. Er musste nicht länger überlegen, um zu wissen, wer da vor ihm stand. Aus gefühllosen Augen schaute der Dämon auf seinen "Schüler" herab, schon dröhnte die schmerzende Stimme im Kopf des Exmagiers.


DEINE BEWEGUNGEN WAREN VON GROßER LAUTSTÄRKE, STERBLICHER. EINEM ERFAHRENEN WÄCHTER IST ES EIN LEICHTES, DICH IN DER FINSTERNIS AUFZUSPÜREN. LERNE, DICH LAUTLOS ZU BEWEGEN, LERNE, DEINEN KÖRPER ZU KONTROLLIEREN. ERST DANN, WERDEN DIR DIE WEITEREN PRÜFUNGEN OFFENBAHRT WERDEN.

Verdammte Dämonen! Mussten sie immer so viel verlangen? Stöhnend kam Ahram auf die Füße, tastete mit schmerzverzogenem Gesicht seinen Brustkorb entlang. Wenigstens saßen die Knochen noch allesamt an ihrem Platz. Langsam humpelte der Dämonenmensch aus dem Raum, den Kopf gesenkt in der Gewissheit, versagt zu haben. Doch zwischen den zusammengekniffenen Augenlidern blitzte es kalt und bedrohlich. Diese Monster würden ihn noch kennenlernen, oh ja...
20.07.2002, 14:54 #585
Ahram
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> Abwesenheiten < -
Yo, ich werd die nächste Zeit wohl wenig bis garnicht online sein, ich musste mich zwischen dem Hausfrieden und Alaerie entscheiden *gg*
Tja könnt euch ja denken was ich gewählt hab. :D
22.07.2002, 16:42 #586
Ahram
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> Abwesenheiten < -
Ähhm wollt nur Bescheid sagen dass ich doch regelmäßig online bin, hab meine Eltern überzeugt.
22.07.2002, 17:38 #587
Ahram
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Das Kastell des ZuX #11 -
Mit einem dunklen Grollen schlug Ahram das alte Buch zu, feine Staubpartikel tanzten durch die Luft, wurden von enttäuschten Schnauben des jungen Wächters in alle Richtungen verweht. Mit weit ausgreifenden Schritten verließ der Dämonenmensch die große Bibliothek, seine blauen Augen blitzten zwischen den zusammengekniffenen Lidern. Verdammt, wie sollte er bloß die Kunst des Schleichens lernen, wenn sämtliche Schriftstücke, die darüber berichten, auf einen unveränderten Menschenkörper ausgelegt sind!? Nirgends wird auf überlange Hornkrallen oder schabende Schuppenhaut hingewiesen, sämtliche Hinweise, Kniffe und Finten waren nutzlos für den verwandelten Exmagier.

Die ledrigen Dämonenlippen entblößten lange Reißzähne, als Ahram vor einer weißen Tonvase zum Stillstand kam. Er brauchte einen menschlichen Lehrer, bei Beliar! Die schuppige Hand zischte nach vorn, das fein geschwungene Gefäß zerbarst mit einem trockenen Krachen, kleine, scharfkantige Splitter regneten zu Boden. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Ahram auf seine klauenbewehrte Pranke, nur sehr langsam wurde der Arm zurückgezogen. Was war das gerade gewesen? Wieso hatte er diese Vase zerschlagen? Seit wann gab er seinem Zorn so hemmungslos nach? Das war doch sonst nicht seine Art. Wurde er etwa von seiner Ausbildung...?

Ruckartig wandte der Wächter sich ab, schritt mit versteinerter Miene durch die stillen Korridore des Kastells. Seine Gefühlswelt war nun unbedeutend, es gab nur ein wichtiges Ziel: den Abschluss seiner Ausbildung. Schon jetzt konnte der Dämonenmensch die verlockende Stimme der Macht in seinem Schädel flüstern hören. Er WOLLTE ein Wächter werden, wollte alles dazu Nötige erlernen. Nie wieder würde er von seinen Feinden überwältigt werden, Niemand aus diesem Kastell würde durch seine Schuld Leid erfahren. Die Herrin war besiegt, doch an Gefahren mangelte es in dieser kriegerischen Welt leider nicht. Was auch immer kommen mochte, es würde an scharfen Knochenklingen und harter Schuppenhaut zerbrechen, das schwor sich des dunkle Mischwesen aus Mensch und Dämon, als es in den breiten Zugang des Refektoriums einbog. In diesen Sekunden war es kaum herauszufinden, welcher der widersprüchlichen Seelenteile wirklich der Beherrschende und welcher der Knecht war. War es der naive aber aufrichtige Mann - oder das heranwachsende docj nichtsdestotrotz machthungrige Biest...?
23.07.2002, 16:20 #588
Ahram
Beiträge: 612
Großmeister K hatte geburtstag -
Auch von mir herzlichen Glückwunsch, auf dass du bei deinem nächsten Geburtstag noch immer ein ZuXler bist.:)
25.07.2002, 17:04 #589
Ahram
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zum zweiten mal -
Auch von dem Dämonenmenschen einen herzlichen Glückwunsch an die beiden Glückskinder. Hachja, irgendwann kommt der Tag an dem ich auch 2000 Posts haben werde... auch wenn Ahram bis dahin graue haare wachsen und seine Schuppen ihm langsam ausfallen. :D
Was solls, alles Gute, auf weitere 2000 im Kastell!
28.07.2002, 18:57 #590
Ahram
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"Schiedsgericht" für das RPG -
Spammen könnt ihr hier soviel ihr wollt:
http://forum.gamesweb.com/forums/sh...388#post1958388

Dieser Thread sollte ausnahmsweise mal sinnvoll genutzt werden, also bitte nur Kommentare die einen gewissen tieferen Sinn haben und die Angelegenheit auch weiter bringen. Danke. *g*
30.07.2002, 17:56 #591
Ahram
Beiträge: 612
Das Kastell des ZuX # 12 -
Fassungslos starrte Ahram seine Freundin an. Seine Gedanken schienen in einem zähflüssigen brei zu schwimmen, unendlich langsam dämmerte die Erkenntnis durch das dichte Netz aus Unglauben. Meditate war zurück! Von einer Sekunde zur Anderen ging eine seltsame Veränderung in dem Dämonenmenschen vor. Die klamme Hand der Angst fiel endlich von ihm ab, neue Freude konnte den dunklen Körper durchfließen, zum ersten Mal seit Wochen blitzte in den blauen Pupillen etwas anderes als bittere Gleichgültigkeit. Ohne sein Zutun schlossen sich die ledrigen Pranken um die zierlichen Finger der Magierin. Die verschlossene Härte wich aus dem schwarzen Antlitz, der menschliche Mund verzog sich zu einem glücklichen Lächeln.

-Ahhh, Meditate, meine Gefährtin. Es tut gut euch wiederzusehen.
Die dunkle Stimme des Dämonenmenschen war ruhig, der bedrohlich wirkende grollende Unterton war fast gänzlich verschwunden. Selbstverständlich hatte Ahram den fragenden Blick seiner Freundin bemerkt, ließ sich jedoch Zeit mit der Antwort. Noch einige Momente ließ er die beruhigende Gegenwart der Hüterin auf sich wirken, genoss die Berührung ihrer Hände, den sanften Klang ihrer Stimme. Er hatte es vermisst, dieses Gefühl des Menschseins. Erst jetzt spürte er, wie öd und leer die letzten Wochen gewesen waren. Sein Training veränderte ihn. Doch war diese Veränderung gut? Einen Augenblick zweifelte der junge Wächter an seiner Entscheidung, den Dämonen ein Schüler zu sein. Wie immer siegte der Beschützerinstinkt. Nie wieder würden seine Freunde durch seine Schuld leiden müssen. Er würde das Training beenden. Das Lächeln auf den Lippen des Dämonenmenschen wurde etwas dünner, als er auf seine zerfurchten Arme blickte.

- Die Dämonen leisten ganze Arbeit darin, mich zu hetzen wie ein Tier. Sie wollen dass ich meine Körperbeherrschung perfektioniere. Ihre Methoden sind…nun… etwas hart, aber nichtsdestotrotz äußerst effizient. Mach dir keine Sorgen, es geht mir sehr gut – jetzt, wo ich dich in Sicherheit weiß. Doch erzähle, wie ist es dir ergangen? Ich sehe, du bist diese schrecklichen Male der Herrin los. Hat Beliar zu dir gesprochen? Was hast du erlebt? Hast du… sie… wiedergesehen?

Für eine Sekunde hatte Ahram das Bild der schwarzen Engel vor Augen, blickte noch einmal in ihr überirdisch schönes Antlitz, bevor sein Hirn die Notbremse zog und ihn zurück in die Gegenwart holte. Gespannt blickte der junge Wächter seiner Freundin in die Augen.
30.07.2002, 18:24 #592
Ahram
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Das Kastell des ZuX # 12 -
Mit jedem Wort der Magierin war Ahrams Miene nachdenklicher geworden. Sie hatten ihren Gott missverstanden? Natürlich, es war offensichtlich, jetzt, wo meditate es aussprach, erkannte auch der junge Wächter ihren Irrtum. Bis jetzt hatten sich die Magier immer von ihren eigenen, nichtigen Interessen führen lassen. Sie hatten geholfen wen sie bemitleidet hatten, geheilt wer ihrer Meinung nach der geheilt werden musste. Bei allen ihren Taten war ihr Herr, der Herrscher der Unterwelt, mehr und mehr in den Hintergrund geraten. Wie hatten sie nur so frevelhaft sein können?

- Meine Liebste, du hast Recht. Wir waren blind, doch dank dir können wir unsere Fehler nun erkennen. Ich schwöre dir, dass ich mein Training nach besten Kräften fortsetzen werde. Die Dämonen werden mich für würdig erachten. Ich bin sicher, ein großer Teil der Magier wird dir Gehör schenken, du bist die Hüterin des Kastells. In diesen stümischen Zeiten müssen wir alle stark sein. Denn wenn die Zeit gekommen ist, werden die Schwachen zwischen den Fronten der Mächte zerrieben wie Treibholz vom Bug einer mächtigen Kriegsfregatte. Sei dir meiner Hilfe gewiss, meine Freundin. Was auch immer unsere Aufgabe sein wird, wir werden sie erfüllen.

Ahram sprach diese Sätze mit höchster Entschlossenheit, eine jede Silbe zeugte von völliger Überzeugung. Der Dämonenmensch glaubte an seine Worte.
30.07.2002, 18:35 #593
Ahram
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Das Kastell des ZuX # 12 -
Ahram überlegte einige Sekunden. Die beiden Magier hatte er längere Zeit nicht mehr gesehen. Das letzte Mal war er zusammen mit ihnen auf die Jagd nach dem Rattendämon gegangen. Was mochte sich in der Zwischenzeit ereignet haben?

-Es tut mir Leid, mir ist in der Hinsicht leider nichts bekannt. Zuletzt brachten wir gemeinsam dieses bösartige Geschöpf der Finsternis zur Strecke, welches sich an Kastellbesuchern und einem Dämon vergriffen hatte. Dort waren sie zumindest noch völlig normal. Doch erzähl, was tun sie denn so merkwürdiges?
30.07.2002, 18:55 #594
Ahram
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Das Kastell des ZuX # 12 -
- Nun, es handelte sich um eine Art Dämon, groß und sehr kräftig, mit scharfen Klauen und langen Zähnen. Dieses Geschöpf hatte sich in den Katakoben des Kastell eingenistet, und mordete eine ganze Zeit ungeschoren die Besucher des unseres Heimes. Glücklicherweise gelang es Alaerie, Harald, Prophet, Maximus und mir diese Bestie mit vereinigten Kräften zu bezwingen. Nun sollte wieder Ruhe herrschen...

Ahram erzählte seiner Freundin noch einige Einzelheiten, auch die seltsamen Kristalle erwähnte er in einem Satz, maß ihnen jedoch keine sonderliche Bedeutung bei. Noch immer war dem jungen Wächter die Freude, seine Gefährtin wiederzusehen, deutlich anzumerken. Noch lange unterhielt er sich mit Meditate, zusammen berichteten sie sich ihre Erfahrungen während ihrer Gefangenschaft im Schloss der herrin, schwelgten in Erinnerungen an frühere Abenteuer oder saßen einfach nur da und kosteten einige der Speisen des Küchendämons. Es war das erste mal seit langem, dass Ahram überhaupt wieder mit einer Menschenseele sprach. Bisher waren die gefühllosen Dämonen seine einzigen Begleiter in den dunklen Korridoren des Kastells gewesen. Vielleicht würde sich das jetzt nun wieder ändern...
31.07.2002, 18:48 #595
Ahram
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Das Kastell des ZuX # 12 -
Langsam schritt Ahram durch die stillen Korridore des Kastells. Der weite Stoffumhang des jungen Wächters schien das spärliche Licht der unruhig tanzenden Fackelzungen zu verschlucken, die Bewegungen des Exmagiers waren von katzenhafter Eleganz, jede Muskelfaser schien gespannt. Blaue Augen blitzten unter der schwarzen Kapuze, behielten ihre Umgebung wachsam im Blick.

Ahram war auf dem Weg zu seinem Training, er war entschlossener denn je die harten Prüfungen hinter sich zu bringen. Das Gespräch mit seiner Freundin meditate hatte die letzten Zweifel an der Richtigkeit seines Tuns beseitigt. Für ihn gab es nur noch ein Ziel - dem dunklen Fürst der Unterwelt zu Diensten zu sein. Um diese Aufgabe möglichst perfekt ausführen zu können, wollte er jeden Trick, jede Finte, jede Taktik und jeden Technik erlernen, die sich hierfür als nützlich erweisen könnte.

Karzend schwang die schwere Holztür in den alten Angeln, gab den Weg in eine mittelgroße Steinhalle frei. Der Dämonenmensch wusste nicht, wie oft er bereits in diesem Raum gestanden hatte, doch es mussten mehrere dutzend Male gewesen sein. Die zahlreichen Narben und Abschürfungen am schwarzen Jägerkörper schienen dies auf sehr eindeutige Weise zu bestätigen. Mit einer schnellen Bewegung entledigte sich der dunkle Schüler seines Überwurfs, stellte sich kampfbereit in die Mitte des Raumes und wartete. Sämtöloiche SInne des Exmagiers waren geschäft, aufmerksam lauschte er nach Geräuschen, jeder Windstoß, jedes kleine Knirschen konnte die Anwesenheit des Feindes verkünden. Sekunden verstrichen, wurden zu Minuten. Nichts geschah, kein heimzückischer Angriff, keine hinterhältige Finte, keine schmerzhafte Belehrung. Langsam entspannte sich der finstere Körper, Ahram atmete aus, drehte sich auf dem Absatz herum und schickte sich an den Raum zu verlassen. Abrupt blieb er stehen, seine Augen hafteten auf der hageren Gestalt, welche sich vor der massigen Ausgangstür aufgebaut hatte. Es handelte sich um einen großgewachsenen, älteren Mann, Mitte Fünfzig, wie der junge Wächter vermutete. Das graue Haar war streng zurückgekämmt, die aufmerksamen Augen verbargen sich unter buschigen Brauen. Wer bei Beliar war dieser Mann? Noch eine Sekunde standen die beiden ungleichen Wesen stillschweigend im Raum, dann verbeugte sich Ahram vorsichtig.


- Seit gegrüßt. Sucht ihr etwas Bestimmtes. Ich fürchte, ihr habt euch verlaufen. Zur Bibliothek geht es...

- Ich weiß, wie ich zur Bibliothelk komme, du Narr.

Verblüfft schaute Ahram den Mann an. Was glaubte dieses Väterchen, wer er war?

-...und was kriechst du vor mir herum? Was bist du, ein Dienstbote?
Der Alte lächte schallend, die dunklen Pupillen blitzten kalt in den zu Schlitzen verengten Augenlidern.
- Und ich hatte gehofft hier einen angehenden Wächter vorzutreffen. Lächerlich.

Langsam trat der Dämonenmensch einen Schritt näher an den Mann heran. Die finsteren Lippen wurden leicht zurückgeschoben, lange Reißzähne blitzten im tanzenden Fackellicht.

-Ich rate euch, hütet eure Zunge. Wer seid ihr, dass ihr einen Bewohner des kastells zu beleidigen wagt? Noch ein unverschämtes Wort und ich zeige euch, ob ich ein angehender Wächter bin oder nicht!

Das gefühllose Lächeln des hageren Menschen verbreiterte sich noch zusätzlich. Was nahm sich diese Person heraus?! Ahram riss der Geduldsfaden. Mit einer energischen Bewegung griff der Exmagier nach dem Störenfried, wollte ihn aus dem Kastell schleifen, doch seine Hand fuhr ins Leere. Der Alte war verschwunden.
Bevor der Dämonenmensch sich wundern konnte, hallte verhaltenes Gelächter durch den Raum. Die Stimme schien körperlos, Ahram konnte niemanden ausmachen, so sehr er seine Augen auch anstrengte. Plötzlich fühlte der junge Wächter sich gepackt, seine Füße verloren den Halt, die dunkle Kehle schnürte sich zu, der sehnige Körper konnte nicht länger mit Sauerstoff versorgt werden. Hilflos zappelte Ahram inmitten des Raumes, eisern hielt die unsichtbare Hand den verwandelten Menschen umklammert. Obwohl ihm langsam die Luft ausging, konnte Ahram die finstere Gestalt durch den nebligen Schleier seiner eigenen Netzhäute ausmachen. Obwohl die Umrisse die Kreatur deutlich als den älteren Mann identivizierten, war der Gesamteindruck diesmal doch völlig anders. Für den jungen Wächter war sofort klar, dass er sich eben mit keinem Menschen unterhalten hatte. Dieses Wesen strahle eine beeindruckende Macht aus, finster und bedrohlich, doch makellos gebündelt. Doch was wollte dieses Geschöpf von ihm? Kaum hatte der Dämonenmensch diese Frage auch nur gedacht, als auch schon das vertraut dröhnende Gefühl zwischen den Schädelknochen einsetzte.


-Genug der Maskerade. Mein Name ist Morgoth, und ich werde ab heute dein Training überwachen. Vergiss die Dämonen, ab jetzt bin ich dein Meister. Ich werde dafür sorgen dass du deinen Platz einnimmst.... als mein Nachfolger.
01.08.2002, 19:03 #596
Ahram
Beiträge: 612
Das Kastell des ZuX # 12 -
-So, du willst als ein Wächter werden. Keine leichte Aufgabe, wie ich anmerken muss. Was hat dich dazu bewogen?

Langsam schritt der ältere Herr durch den zwielichtigen Saal, durchmaß den Raum von einer Ecke zur Anderen, nur um daraufhin wieder umzudrehen und die Strecke erneut abzugehen. Aufmerksam beobachtete Ahram seinen neuen Lehrer. Dieser Mensch war ihm nicht geheuer, von einem Tag auf den anderen tauchte er in seinem Leben auf, hielt Vorträge über die Aufgaben eines Wächters, wies den Dämonenmenschen regelmäßig in seine Grenzen. Es schien ihm Spaß zu machen, ihn zu demütigen. Die Augenschlitze des Exmagiers verengten sich noch um einige Millimeter mehr. Was sollten diese Fragen?

-Ich möchte meine Freunde beschützen. Niemand soll ihnen Lied zufügen.

Morgoth lachte humorlos auf, seine dunklen Pupillen blitzten belutsigt auf.
-Freunde? Was sind schon Freunde? Vergiss sie, du bist Wächter, dein Freund ist der Kampf. Lass deine Gefühle niemals zwischen dir und deinem Auftrag stehen. Ich kann sie in dir fühlen. Sie sind stark. Zu stark. Sie stehen dir im Weg, hemmen dich bei der vollen Entfaltung deiner Kräfte. Gewissen, Ahram, das Gewissen. Du brauchst es nicht mehr. Es ist überflüssig, es hat seine Schuldigkeit getan. Glaub mir mein Schüler, die Gefahr hat viele Gesichter, nur die wenigsten werden dir gefallen. Niemals jedoch darfst du zögern die Bedrohung auszulöschen. Dein Geist muss frei von Zweifel sein. Sorge dich nicht, ich werde mich darum kümmern.

Aufmerksam hatte Ahram dem Monolog des Grauhaarigen gelauscht. Sein Gewissen aufgeben? Seine Freunde? Niemals!
-Ich bin durchaus in der Lage, dieses Kastell zu verteidigen. Meine Gefühle stehen mir dabei in keinster Weise im Weg, Meister!
Das monotone Klacken der fein gearbeiteten lederstiefel verstummte. Langsam drahte Morgoth seinen Kopf, blickte dem Dämonenmenschen direkt in die Augen. Ein spöttisches Funkeln glitzerte auf den seltsam dunklen Netzhäuten.
- So, du meinst also du wärst in der Lage dein Heim zu beschützen? Nun gut...

Ein ungutes Gefühl beschlich den Exmagier. Irgendetwas geschah hier. Der Raum schien unmerklich dunkler geworden zu sein. Oder war es nur Einbildung?

-Los, greif mich an. Ich stelle die Bedrohung für das Kastell dar. Beseitige sie, mach schon.

Diesen Gefallen tat Ahram ihm nur allzu gern. Binnen Sekundenbruchteilen spannten sich die starken Muskelstränge, Adrenalin schoss durch die dunklen Venen des Jägerkörpers, trieben das große Herz zur Eile an. Kraftvoll schoss der Exmagier nach vorn, die Knochenklingen glitten aus ihren betten bereit blutige Ernte zu halten. Nur noch wenige meter trennten die scharfen Todesboten von dem hämisch grinsenden Gesicht....Alaeries?!

Reflexartig zuckten Ahrams Arme zur Seite, die organischen Waffen des Dämonenmenschen schnitten lediglich durch die kühle Kastelluft. Noch im selben Sekundenbruchteil spürte der junge Wächter den heißen Schmerz eines Einstiches. Metall grub sich heiß und peinvoll durch seine linke Schulter, nagelte den schuppigen Körper an den Boden. Ahram stöhnte Auf, unfähig sich zu befreien sah er durch den schleier aus tanzenden Lichtpunkten zu seinem Peiniger empor. Vor ihm stand Morgoth, sein Antlitz zierte dasselbe Lächeln, welches der Verwandelte zuvor im Gesicht der Magierin erblickt hatte. Uendlich anmutende Sekunden voll scharfen Schmerz vergingen, doch der Dämonenmensch zwang sich keine Miene zu verziehen. Diese Genugtuung wollte er seinem Meister nicht gönnen. Dieser zog schließlich das lange Breitschwert auf dem Körper des Exmagiers und trat zurück.


-Erzähl mir nie wieder du könntest dieses Kastell beschützen, bis ich dich nicht für würdig befunden habe. Du magst glauben es gehört nicht viel dazu die alten Mauern zu verteidigen, doch nur weil du nie einen Angriff miterlebt hast, heißt das nicht, dass es keine solchen Übergriffe gibt. Du hast noch viel zu lernen, doch nicht heute. Geh jetzt, und lass deine Wunde versorgen.

Mit diesen Worten wandte sich der Alte ab, verließ die Halle zügigen Schrittes. Ahram war allein. Langsam und stöhnend kam der junge Wächter auf die Beine, klaubte mit der gesunden rechten Pranke seine Kleidung vom Boden auf und machte sich auf dem Weg in die Krankensääle. Als er sie schließlich erreichte, war seine Überraschung nicht gering, dort einen weiteren patienten vorzufinden. Und dazu noch dieselbe Frau, der er diese Wunde indirekt zu verdanken hatte.

Die momentan unsichtbaren Kastellhelfer hatten Alaerie auf eines der weichen Krankenbetten gelegt,unter dem hellgrauen Petientengewand schauten an einigen Stellen die Ränder der weißen Srützverbände hervor. Die Frau schien ernsthaft verletzt. Einer Eingebung folgend, setzte Ahram sich zu der jungen Magierin ans Bett. Mit mehr gutem Willen als wirklichem Können legte der Dämonenmensch sich einen Verband um die komplett elinke Brusthälfte, welcher sich kurz darauf bereits rötich verfärbte. Den Wächter störte das nicht sonderlich, wusste er doch dass die Wunde sich bereits morgen vollständig geschlossen haben würde. Stattdessen lächelte er seine junge Kollegin etwas verlegen an.


-Seit mir gegrüßt, Alaerie. Wie mir scheint hat das Schicksal und beiden einen mehr oder minder derben Streich gespielt. Wie kommt es dass ihr euch verletzt habt? Seid ihr auf Abenteuersuche gewesen? Oder ist der Don inzwischen so ruppig in seinen Trainingsmethoden geworden?
01.08.2002, 20:19 #597
Ahram
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Das Kastell des ZuX # 12 -
-Oh das, das hab ich mir bei meinem Training zugezogen.

Der Dämonenmensch lächelte gequält.
-Mein Meister bevorzugt die schmerzhafte Lehrmethode müsst ihr wissen. Anders glaubt er nicht das gewünschte Ergebnis zu erhalten. Nun, mir soll es recht sein.
Ahram tippte sich auf die Brust.
-Das hier wird dafür sorgen dass von dieser Verletzung morgen nicht mehr als eine frische Narbe ürbig ist. Wisst ihr, manchmal hat es seine Vorteile, ein Monster zu sein....manchmal...

Für einen Moment schlug der Exmagier die Augen nieder, fing sich jedoch schnell. Er war zu alt für solche Kindereien. Er sollte langsam anfangen die Realität zu akzeptieren und seinen alten, unzulänglichen Menschenkörper nachzutrauern. Dieser hier war für die anstehende Aufgabe viel besser geeignet. Um seine Gefühle zu überspielen redete der junge Wächter weiter.

- Und ihr sagt mir das nächste Mal lieber Bescheid, wenn ihr auf Werwolf Jagd geht. Eure Rippen würden sich jedenfalls bedanken.

Wieder lächelte der Exmagier.
08.08.2002, 18:45 #598
Ahram
Beiträge: 612
Das Kastell des ZuX # 12 -
Dunkelheit. Dunkelheit und Kälte. Regungslos saß Ahram auf dem massiven Steinthron und grinste in die Finsternis. Er hatte es geschafft. Hatte er es geschafft? Noch einmal führte er seine besudelte Pranke zum Mund, die rosige Zunge wurde langsam vorgestreckt, kostete von den klauenbewehrten Fingern. Ja, Blut, der süße Geschmack nach frischem Blut erfüllte den Mund des Exmagiers. Ahram liebte den roten Lebenssaft. Noch nicht sehr lange, aber sein meister hatte ihm beigebracht ihn zu schätzen. Fast Mitleidig blickte der Dämonenmensch auf den zerfetzten Kadaver des alten Mannes. Vielleicht hatte er es ihm zu gut beigebracht. Obwohl er nun tot war, wäre Morgoth zweifellos stolz auf seinen Schüler gewesen. ja, Ahram hatte endlich erkannt was seine Bestimmung war. Er hatte gelebt, um Erfahrung zu sammeln. Er war schwach geboren worden, um die wahre Natur der Sterblichen zu begreifen. Er war herangewachsen und hatte die Höhen und Tiefen des menschseins kennengelernt, ihre Gefühle, ihr Gewissen, ihre Art zu handeln. Nun, seine Lehre war beendet, das hatte auch der alte Magier schmerzhaft erkennen müsen. Nun wartete Ahram. Worauf? Er wusste es nicht genau, doch er war sich sicher, etwas würde passieren. Der große Fürst der Finsternis brachte seine Pläne immer zu einem Ende. Ahram war auserwählt, zu herrschen. Und er würde herrschen, oh jaa...
08.08.2002, 19:19 #599
Ahram
Beiträge: 612
Das Kastell des ZuX # 12 -
Wie süß die Kleine doch zappelte. Geduldig wartete Ahram bis alles Leben aus dem weiblichen Körper gewichen war. ja, jetzt war er bereit. Schon konnte er das seltsame Prickeln unter seiner Haut spüren.... sein Herr holte ihn zu sich. Das war es also gewesen, ein Opfer, das Leben einer reinen Jungfrau - fast zu simpel um darauf zu kommen. Fasziniert betrachte der Dämonenmensch seinen Körper. Es schien als glühte die haut unter dem Schuppenpanzer, als bedeckte der hornige Schutz kein dunkles Fleisch, sondern pures Licht. Ahrams Mund öffnete sich zu einem leisen Kichern, doch dieses schwoll schon nach Sekunden an, der Exmagier lachte aus vollster Kehle, ein dunkler, böser Laut. War er noch Ahram, der Halbdämon? Nein, er war Ahram, der Dämon. Endlich hatte er das Geheimnis seiner Natur gelüftet. Endlich ergab sein Dasein einen Sinn.

Einen Moment lang erstrahlte der enorme Raum in gleißendem Licht, eine unvorstellbare Hitzewelle ließ die massiven Felswände Blasen werfen, qualmende Tropfen des grauen Steins tropften zu Boden oder verdampften noch im Fall. Plötzlich war alles vorbei. Der Zauber war so schnell beendet, wie er begonnen hatte. Das Tor zum ewigen Fegefeuer hatte sich geschlossen, das Kastell lag ruhig und friedlich in der beginnden Dämmerung. Vielleicht würden sich die bewohner dieses kalten Ortes bald fragen wo zwei ihrer Kameraden abgeblieben sein mochten, vielleicht waren sie auch zu beschäftigt dazu. Es war auch nicht wichtig.

Weit jenseits der Welt der Sterblichen erhob sich in diesem Augenblick ein pechschwarzes Wesen aus den roten Fluten des unendlichen Blutmeeres, spreizte seine ausladenen Lederschwingen, sog zum ersten Mal die schwefelerfüllte Luft der Unterwelt in seine verdorbenen Lungen. Ahram blickte auf seine neue Heimat. Die riesigen Gewölbehalle der Unterwelt erstreckten sich soweit das Auge reichte, gigantische Bollwerke des Schreckens reckten sich der ewigen Schwärze des Nichts entgegen. Ohne Eile spannte Ahram seine gewaltigen Muskeln, mit einem kraftvollen Satz erhob sich der Dämon in die Höhe, gesellte sich zu seinen niederen Brüdern, welche die Lüfte zu Tausenden bevölkerten. Jeder Schlag der enormen Flügel löste einen mitteschweren Sturm unter dem Wesen der Finsternis aus, das rote Meer wurde aufgepeischt, große Blutwellen warfen sich wild gegeneinander, zerstoben in einem bizarren, glitzernden Regen. Zwischen den Schlägen konnte Ahram sein Spiegelbild auf der unbewegten Fläche erkennen. Ein wenig überrascht stellte er fest, dass er sich garnicht so sehr verändert hatte. Sein Körper war nun mindestens doppelt so groß, seine Haut bestand aus einem schimmernden geflecht harter kristallschuppen und seinem Rücken entsprossen zwei riesige Fledermausschwingen, zusammen mussten sie eine Spannweite von guten 10 Metern haben. Aber das gesicht...es hatte sich nicht verändert. Noch immer waren die menschlichen Züge deutlich zu erkennen, noch immer glühten die hellblauen Pupillen in den schwarzen Augenhöhlen. Merkwürdig, doch letztendlich unwichtig.

Der Dämon wandte den Blick ab, widmete seine Aufmerksamkeit dem gigantischen Bauwerk direkt vor ihm. Erinnerungen schossen dem Verwandelten durch seinen massigen Schädel. Er war schon einmal in einer solchen feste gewesen, doch damals war sein Anliegen von ganz anderer Natur gewesen...
Donnernd setzten die mächtigen Säulenbeine des Dämons auf dem steinernen Boden dies riesigen Thronsaals auf. Der weitläufige Raum besaß kein Dach, es war auch garnicht nötig, waren die Seitenwände doch gute dreißig Meter hoch. Langsam stapfte der neugebroene Koloss auf den massiven Marmorthron zu, fasziniert betrachtete er die winzigen Freseken und Reliefs in dem kostbaren Stein. Schwungvoll ließ Ahram sich auf der breiten Sitzfläche nieder, seine großen Pranken legte er auf die langen Armlehnen. Dies war also seine Feste, seine Bestimmung. Hier würde er also die ihm unterstellten kreaturen befehligen und sie nach dem Willen seines Herren lenken. Zufrieden blickte der Dämon aus einem der hochgewölbten Fenster. Tod, Elend, Gewalt, Verderben, Agonie... Wunderschön....
08.08.2002, 19:36 #600
Ahram
Beiträge: 612
time to say goodbye -
Tja, ihr ahnt es. Auch ich gebe meinen Austritt bekannt. Schuld ist bei mir die drastische Einschränkung meines Zeitplans, dank meiner Eltern hab ich für das so lieb gewonnene WoG RPG bald überhaupt keine zeit mehr. Natürlich waren auch die kürzlichen Streitereien und Zwistigkeiten nicht ganz unbeteiligt an meiner Entscheidungsfindung. Ich kam ins netz, um Entspannung zu finden, um einfach mal jemand anders sein zu können. Nunja, seit einiger zeit bedeutet Online sein für mich Stress pur, hier gibt es unzufriedene User, da werden Mod Entscheidungen angefochten, nicht immer zu Unrecht. Vor allem die Tatsache dass der Schiedsgericht Vorschlag so rigoros untergraben und weggeputzt wurde hat dann irgendwo den Denkanstoß gegeben. Nunja, ich bin zumindest gespannt ob ich der Droge WoG entsagen kann, zumindest eine ganze Zeit lang wird mich nichts anderes übrig bleiben.

Für diejenigen, die es nicht wissen: Ahram ist gleichzeitig der Gardeführer Bullit, beide werden (wurden) von ein und derselben Person erfunden und gepostet.

Tja Leutz, machts gut, wir sehen uns...oder auch nicht.

So long,
Ahram aka Bullit
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