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03.05.2002, 21:08 | #526 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
Die Sumpfbruderschaft #8 -
Endlich erreichte Ahram das Sumpflager, die rote Abendsonne blinzelte zwischen den abenteuerlich anmutenden Holzkonstruktionen, welche die einzelnen Baumriesen verbanden, hindurch. Die kapuze hatte der Wächter tief in das gesicht gezogen, er wollte zufällig vorbeischreitende Wanderer nicht erschrecken. Doch würden sie ihn in das Lager lassen? Sein Aussehen war nicht allzu vertrauenserweckend, soviel war klar. Der Dämonenmensch erspähte zei einsame Gestalten, die auf der Wese vor dem Lager herumtollten, einen Kampf austrugen. Als Waffen dienten ihnen...Stöcke? Ahram hatte richtig gesehen, der junge Mann und die Frau hielten die Holzgewächse wie Schwerter in den Händen, trainierten wohl so den Umgang mit einer wirklichen Waffe. Beim Anblick dieses unbeschwerten Herumtollens stahl sich ein trauriges Lächeln auf die Züge des Verwandelten. Wie gern würde er auch so sorglos über die Wiesen springen und sich mit Menschen seines Alters anfreunden. Doch dieses Schicksal war ihm nicht beschieden gewesen, es war besser sich nit mit diesen Wunschträumen abzugeben, sie weckten nur den alten Schmerz, welcher tief vergraben im Innersten der menschlichen Seele schlummerte. Vorsichtig, um nicht in die Hiebbahn der Stöcke zu geraten, trat Ahram an die jungen Menschen heran. Erst jetzt erkannte er Blutfeuer, eine seiner Begleiterin auf der Reise zur Schmiede Ironia. Auch wenn der Wächter nicht schlau aus diesem weiblichen Geschöpf wurde, so freute es ihn doch sie wohlauf zu sehen. Klauenbewehrte Hände griffen an die Kapuze, der schwere Stoff wurde zurückgezogen, enthüllte ein schwarzes Gesicht, aus dem klare blaue Augen blitzten. -Seid mir gegrüßt, Blutfeuer, es ist schön euch gesund zu sehen. Ich hoffe es ist euch gut ergangen seit unserer letzten Begegnung. Sagt an, wisst ihr wo ich einen Novizen namens Stressi finden kann? Ich habe ein paar Fragen in bezug auf das Kastell an ihn. |
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03.05.2002, 22:06 | #527 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
Die Sumpfbruderschaft #8 -
-Ich werde euch sicher nicht verurteilen. Ich bin nur hier um zu suchen und zu überprüfen. Wir alle haben noch nie von einem solchen Ungeheuer gehört, wie du es beschrieben hast. Daher sind die Magier naturgemaäß misstrauisch. Ich will versuchen, den Tatsachen oder deinem Märchen auf den Grund zu gehen. Das bedeutet, ich werde in die Katakomben unter dem Kastell hinabsteigen und nach Beweisen für Beine behauptung suchen. Da diese Exkursion sehr gefährlich sein wird, wollte ich eure Glaubwürdigkeit selbst einschätzen wollen. Deshalb bin ich hier. Ich will nicht mein Leben und das Leben der Kastellbewohner aufs Spiel setzen, wenn das Ganze nur auf einem Hirngespinst beruht. Die Keller unter dem Kastell bergen noch manches unentdeckte Geheimnis und so manches Geheimnis sollte lieber in der Dunkelheit verborgen bleiben - für immer. Aber Ihr macht auf mich den Eindruck eines ehrlichen Menschen. Ich weiß zwar nicht warum, aber ich bin geneigt, euch zu glauben. Ich danke euch für die Zeit, die ihr mir geopfert habt. Ich konnte durchaus erkennen, dass ihr unmittelbar vor einem entscheidenden Durchbruch bei den Verhandlungen mit eurem Schwert gestanden habt. Solch scharfgespitzte Klingen muss man auch gut beherrschen. Gehabt euch wohl. ich gehe zurück ins Kastell. Ich habe genug erfahren. Lebt wohl und wenn ich bis zur Verhandlung nicht zurück sein sollte, dann bete ich für euch zu unserem Gott Beliar. Möge er die Richter mit Weisheit segnen. Ahram erhob sich und stieg die Leiter wieder hinunter und verließ das Lager. Er hatte wichtige Nachforschungen zu erledigen. |
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04.05.2002, 11:37 | #528 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Das Kastell des ZuX #9 -
Aufmerksam schritt Ahram die grauen Korridore des Gästetraktes entlang. Kein Wind bewegte die modrige Luft, hier in den hintersten Winkeln des riesigen Gebäudes waren die großen Fenster von einer dünnen Schmutzschicht überzogen, welche das von außen einfallende Sonnenlicht dimmte. Die steinernen Halbsäulen waren an einigen Stellen von feinen Rissen durchzogen, von Zeit zu Zeit hielt der junge Wächter inne, seine schwarze Hand fuhr sachte über den Fels, fühlte feine Kerben in dem harten Material. Eins, zwei, drei, vier. Immer vier dieser Furchen befanden sich untereinander, verliefen annähernd parallel. Ahram fühlte seine Erregung steigen, hart pochte das Dämonenherz gegen den mächtigen Brustkasten des Jägerkörpers. Irgendetwas war hier gewesen, Beschädigungen dieser Art konnten nicht auf natürlichem Wege entstanden sein. Trotz allem bewiesen dieser Kerben garnichts, das Kastell beherberte unzählige Diener Beliars, nicht wenige verfügten über scharfe Hornklauen, der junge Wächte brauchte nur seine eigenen Finger zu betrachten um diese Tatsache zu erkennen. Die Neugier des Dämonenmenschen war geweckt, entschlossenen Schrittes wanderte er die Korridore entlang, sein dunkles Haupt drehte sich mal hierhin, mal dorthin, spähte durch die vergilbten Fenster, suchte Löcher im Mauerwerk. Wenn es einen Mörder in diesen Trakten gab, dann musste er schließlich einen Eingang zum Gästeflügel entdeckt haben. Ahram fand nichts. Keine eingestürzte Wand, keine aufgebrochene Tür wies den Weg in das Reich der mysteriösen Bestie aus den Erzählungen des Sumpflers. Selbst als der Wächter jedes Zimmer einzeln absuchte fand er die Räume unberührt und sauber vor. Verdrossen hielt der Dämonenmensch schließlich inne, die Gedanken rasten hinter der schwarzen Stirn, nachdenklich lehnte er seinen finsteren Körper gegen die Felswand, starrte ohne wirklichen Fixpunkt geradeaus, suchte fieberhaft nach einer Lösung. Die Indizien sprachen gegen den Novizen, doch so schnell würde Ahram nicht aufgeben. Er würde das tun was er sein ganzes leben getant hatte wenn er aus eigener Kraft keinen Rat wusste. Er würde die Bücher befragen. Vielleicht gab es in der Bibliothek des Zirkels Anhaltspunkte auf die Existenz eines solchen Wesens, in den vielen Generationen von Magi würde sicher jemand über eine solche Bestie zu berichten wissen, es sei denn sie war eine reine Erfindung des Sumpflers. Der Wächter eilte die Korridore entlang. Das Ziel stand fest, er hatte keine Zeit zu verlieren... |
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04.05.2002, 13:04 | #529 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Das Kastell des ZuX #9 -
Hohl hallten Ahrams patschende Schritte von den hochgewölbten Wandkonstruktionen wieder. Der Wächter schaute sich um, wandte den Kopf nach allen Seiten, die schwarzen Nasenflügel blähten sich, prüften die Luft des Kastells auf ungewöhnliche Bestandteile. Schon seit einigen Minuten hatte sich ein seltsames Gefühl in der Magengegend des Dämonenmenschen eingenistet, ein leichtes Kribbeln, nervös flackerte es in den Eingeweiden. Ahram konnte keine Gefahr feststellen, die Steinkorridore waren leer und ruhig wie immer, buntes Licht viel durch die Glasfenster, verlieh der Szenerie einen surrealen Anstrich. Der Wächter war auf dem Weg in sein Gemach, endlich schlossen sich die ledrigen Finger um den Knauf, drückten die Holztür nach innen. Überrascht hielt der Dämonenmensch inne. Der Raum, der sich vor ihm erstreckte war keinesfalls sein Zimmer, rußige Fackeln leckten an kahlen Steinwänden, fluteten den enormen Saal mit rötlichem Licht. Die Halle war bar jeder Einrichtung, kein Tisch, kein Stuhl, nicht einmal ein Fenster lockerten den Anblick auf, gaben Punkte auf die ein Mensch seine Aufmerksamkeit richten konnte. Ahram begriff, was hier geschehen war. Das Kastell hatte sich verschoben, seine Struktur verändert, Räume waren vertauscht und verformt worden. Langsam trat der Wächter in den Raum, sah sich immer wieder nach allen Seiten um. Wo befand er sich hier? Ein leichter Luftzug ließ ihn herumfahren, das große Jägerherz machte einen schmerzhaften Satz, instinktiv machte der Verwandelte einen Satz nach hinten, starrte auf die massige Gestalt, die anscheinend geradewegs in seinem Rücken materialisiert war. Gewaltige Säulenbeine stützten einen enormen Oberkörper, schuppige Arme flankierten eine bläulich schimmernde Brust von übermenschlichen Ausmaßen, riesige Muskelpakete spannten sich unter der kristallin anmutenden Haut, die langen Klauen des Kolosses schienen aus purem Opal gearbeitet zu sein, der Gigant schimmerte und blitzte im unruhigen Fackellicht. Es handelte sich um einen Eisdämonen, Ahram erkannte das Wesen sofort, Körperbau und Ausstrahlung waren markant, unverwechselbar. Was wollte dieser Diener Beliars von ihm? Wie zu erwarten war die Bestie in der Lage, den Geist des Wächters zu erforschen, seine oberflächlichen Gedanken lagen ihm offen wie ein aufgeschlagenes Buch, allein die tieferen Geisteswege blieben ihm aufgrund der langen und intensiven Schulung des Verwandelten verborgen. ICH BIN GEKOMMEN UM DICH ZU PRÜFEN. EIN WÄCHTER MUSS FÄHIG SEIN DIESEN ORT ZU SCHÜTZEN, GEIST UND KÖRPER MÜSSEN DIESER AUFGABE GEWACHSEN SEIN. WEHR DICH, STERBLICHER, UND OFFENBARE DEINE KRÄFTE. Das schmerzende Dröhnen verebbte, gab Ahrams Seele frei, die Gedanken konnten wieder frei zirkulieren. Er verstand. Um von den ewigen Bewohnern des Kastells, den Dämonen, akzeptiert zu werden musste er sich mit ihresgleichen messen, musste ihnen im Kampf beweisen dass er die nötige Macht besaß diesen schrecklichen Wesen Paroli zu bieten, denn auch wenn kein Sterblicher sie allein besiegen konnte, so musste ein Wächter zumindest in der Lage sein sie zu binden, aufzuhalten bis die nötige Hilfe eintraf. Ohne Eile trat der Dämonenmensch zurück, sank in eine leicht geduckte Haltung. Seine Kleidung hatte er in eine nahe Ecke gelegt, ordentlich zusammengefaltet bildeten sie ein pechschwarzes Stoffbündel. Muskeln spannten sich, schabend glitten die scharfen Knochenklingen aus ihren Betten, zwei an den Armen und zwei an den Kniegelenken, ragten dem Feind bedrohlich entgegen. Verdrossen musste Ahram bemerken dass ihm diese Kampfhaltung ungewohnt anmutete, seine Waffen fühlten sich…unbeweglich an. Hatten seine kämpferischen Fähigkeiten unter der Folter gelitten? Hatten Gefangenschaft und Einkerkerung die geschmeidige Eleganz des Jägerkörpers eingefroren? Oder lag es vielleicht am mangelnden Training? Der Wächter hatte seine Reflexe nie sonderlich gefördert, als Mann des Geistes hatte ihn der Zustand seiner kriegerischen Fähigkeiten nie sonderlich interessiert. Blaue Augen fixierten den Gegner, reglos stand der gigantische Dämon in der Mitte des Raumes, eine einzige Konzentration aus gewaltigen Energien, Magie und Körperkraft waren zu einer schrecklichen Kombination verschmolzen, der Herr der Hölle hatte eine Spezies erschaffen die den Tod selbst in seinem Handwerk ablösen konnte. Ob der junge Wächter einer solchen Kampfmaschine auch nur annähernd gewachsen war, würde sich nun herausstellen… |
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04.05.2002, 15:09 | #530 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Das Kastell des ZuX #9 -
Krachend schlug der schwarze Körper gegen die harte Felswand, kleine Gesteinssplitter flogen durch die Luft, schon spannten sich die mächtigen Sprungmuskeln, blitzartig schoss die finstere Gestalt nach vorn, ihrem unheiligen Feind entgegen. Scharfe Knochenklingen schnitten durch die Luft, wurden kraftvoll nach vorn getrieben. Ahrams Puls raste, sein Herz pumpte gewaltige Massen an Blut durch die weit geöffneten Venen, die floureszierenden Pupillenwaren auf das bläulich schimmernde Wesen vor ihm gerichtet. Wieder blitzten die organischen Waffen des Wächters, schossen auf den gegnerischen Dämon zu. Der Verwandelte legte seine gesamte Kraft in den Hieb, der Diener Beliars würde einen solchen Hieb sicher nicht ohne Probleme abwehren können. Er hatte es gar nicht nötig. Urplötzlich wirbelte der Dämon herum, brachte sich aus der Gefahrenzone, seine Bewegungen waren schnell, fast zu schnell für Ahrams Augen. Eher er sich versah raste das gewaltige Wesen auf ihn zu, ein bläulich schimmernder Schemen, glühende Opale schienen durch die Luft zu spritzen, dann wurde der junge Wächter emporgehoben, eine gigantische Kraft schmetterte gegen seinen Brustkorb, binnen Sekundenbruchteilen entleerten sich die Lungen, der beißende Geschmack warmen Blutes schoss in den Mund des Verwandelten, für eine Sekunde verwandelte sich die Welt in ein riesiges Karussel, dann kollidierte der finstere Körper erneut mit dem kalten Stein der Hallenwände, heißer Schmerz durchzuckte Ahrams rechte Schulter, sein Kreislauf konnte die unglaublichen Belastungen nicht mehr kompensieren, die Beine knickten ein, schwer krachte der Wächter zu Boden, ein feines Blutrinnsal lief zwischen den halbgeöffneten Kiefern auf die Felsplatten. Bunte Ringe tanzten vor den blauen Pupillen, die Sicht war trübe, als würde der Dämonenmensch durch einen dichten Regenschleier spähen. Die Raumkonturen schienen zu verfließen, es wurde dunkler, das Licht zog sich zurück… Die Last des Körpers wich, Ahram fühlte sich leicht, so unendlich leicht, er schien zu schweben. Sämtlicher Schmerz wich aus seinem Geist, mit dem Rückzug der Pein kehrte auch die Helligkeit zurück, undeutliche Schemen schälten sich aus der Schwärze, wurden kräftiger, bekamen Konturen, bald erkannte der Wächter den großen Steinsaal. Die glänzende Gestalt des Dämons erhob sich vor ihm, seine gefühllosen Augen blitzten kalt. DU BIST LANGSAM, STERBLICHER, DEINE REFLEXE SIND SCHLECHT, DEINE BEWEGUNGEN UNBEHOLFEN. DIE KRAFT DIE DIR VERLIEHEN WURDE KANNST DU NICHT BEHERRSCHEN, UNKONTROLLIERT SCHLEUDERST DU SIE DEINEM GEGNER ENTGEGEN, ES IST EIN LEICHTES DEINEN ATTACKEN AUSZUWEICHEN. DU BIST NOCH NICHT BEREIT ÜBER DIE MAGIER ZU WACHEN. SUCHE DIR LEHRMEISTER, ERKENNE DEINE NATUR, LERNE DICH ZU BEHERRSCHEN. WENN DIE ZEIT GEKOMMEN IST WERDE ICH DICH ERNEUT PRÜFEN. GEH NUN, DEINE VERLETZUNGEN WERDEN GEHEILT SEIN…. Der Kraft spendende Energiefluss riss ab, binnen Sekunden eroberte die Dunkelheit ihren Platz in Ahrams Geist zurück, auf der Stelle fiel der Verwandelte in eine tiefe Bewusstlosigkeit. Die Worte des Dämons hallten dumpf durch seine Träume … |
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05.05.2002, 16:32 | #531 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Das Kastell des ZuX #9 -
Ruckartig wurde der schwarze Schleier der Bewusstlosigkeit von hinfortgerissen, setzte den schlummernden Geist der gleißenden Helligkeit der Realität aus, widerwillig aktivierte das Hirn die unzähligen Nervenzentren, das Geschöpf welches als Ahram bekannt war, erwachte. Langsam richtete sich der junge Wächter in seinem ordentlich bezogenen Bett auf, blinzelte desorientiert, fand dann aber den Zugang zu den Erinnerungen der letzten Zeit. Ja, er war von einem Dämon herausgefordert worden, und er hatte eindeutig verloren, war chancenlos vor den mächtigen Feind in den Staub gefallen, der Diener Beliars hatte ihn ohne sonderliche Mühen besiegt. Er war noch nicht würdig. Ahram nahm seine Kleidungsstücke von den bronzenen Haken, glitt mit schnellen Bewegungen in Hemd und Hose, klauenbewehrte Pranken schlangen die schwarzen Stoffbandagen um Arme und Beine, fest wurde der Gürtel um die schuppige Tallie gebunden. Trotz des harten Kampfes fühlte der Dämonenmensch sich gut, nicht eine frische Verletzung verunstaltete den finsteren Jägerkörper, allein die verheilenden Narben der Orkfolter prangten noch immer an verschiedenen Stellen des bizarren Leibes. Mit einer schwungvollen Bewegung streifte der Wächter sein schweres Cape über die Schultern, fühlte wie sich der Stoff an seine Glieder schmiegte. Zügigen Schrittes verließ Ahram sein Zimmer, machte sich auf in Richtung Bibliothek. Er hatte noch immer eine Aufgabe, inzwischen war er mehr denn je von der Existenz der Ratte überzeugt. Er hatte mit diesem Stressi gesprochen, ihn aufmerksam beobachtet, hatte ihm bei seinen Schwertübungen zugesehen. Nie konnte dieser Sterbliche einen Dämonen umgebracht haben, sein jetziges Können hätte dem Wesen der Hölle nicht im Geringsten imponiert, der Eisdämon hätte den Novizen ohne sonderliche Anstrengung getötet. Also konnte er unmöglich der Mörder sein. Knarrend schwangen die gewaltigen Torflügel in ihren stählernen Angeln, die konzentrierte Stille der Bibliothek umfing den Wächter, warmes Licht drang durch die hochgewölbten Glasfenster. Das dunkle Holz des hochlehnigen Stuhls knarzte leise als die Last des Dämonenkörpers auf die Sitzfläche einwirkte. Vor Ahrams Augen erhoben sich mehrere mittelgroße Bücherstapel, teilweise uralte Wälzer, viele tausend Seiten dick. Feine Staubpartikel tanzten ausgelassen durch die Luft als der erste Band einer langen Reihe von Dämonenlexika aufgeschlagen wurde, freuten sich über ihre neugewonne Freiheit. Die Zeit drängte, bis zur Gerichtsverhandlung war nicht mehr viel Zeit, und der Exmagier musste einen brauchbaren Anhaltspunkt finden, oder Unschuldige würden sterben... |
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06.05.2002, 19:48 | #532 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
> Abwesenheiten < -
Ich meld mich hiermit auf unbestimmte Zeit ab. Grund ist eine total zusammengebrochene Internet-Verbindung, ich bin grad mit der Kennung eines Bekannten im Netz, die er mir für diesen Notfall geliehen hat. Ich weiß nicht wie lange die Behebung dieses Probs in Anspuch nehmen wird, deshalb rechnet lieber eher später als früher mit meiner Rückkehr. Oh mann ich könnt heulen. |
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07.05.2002, 09:54 | #533 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Das Kastell des ZuX #9 -
Prüfend hielt Ahram das alte Stück Pergament in die Luft, seine Augenlider waren zu schmalen Schlitzen verengt, konzentriert betrachtete er seinen Fund. Ein kompliziertes Geflecht aus dunklen Linien zierte das Schriftstück, Kurven und Abzweigungen beherrschten vereinigten sich zu breiten Kreuzungen, parallel liefen die Striche nebeneinander her, gingen dann urplötzlich auseinander, um quadratische Flächen einzuschließen. Neben den vielen Skizzen waren mit sorgfältiger Schrift mehrere Zahlen vermerkt worden. Es handelte sich um eine Karte. Das Gesicht des jungen Wächters formte ein leichtes Lächeln, die schwarzen Lippen öffneten sich nur ein paar Millimeter, entblößten das weiß der scharfen Reißzähne. Dies hier war nicht irgendeine Wegbeschreibung, oh nein, es war der Grundriss des Kastells, eine alte Zeichnung aus der Zeit als Mauern und Turm noch bewegungslos an ein und demselben Ort verharrt hatten. Zufrieden erhob sich der Dämonenmensch, der schwere Stoff seiner Robe raschelte leise als er die Bibliothek mit entlossenen Schritten verließ, das Pergament fest in der rechten Pranke haltend. Vielleicht würde ihn dies hier endlich weiterbringen, würde ihm offenbaren was bisher verborgen geblieben war. Ahram war von der Unschuld des Novizen mehr als nur überzeugt, er wusste es fast mit absoluter Sicherheit. Niemals konnte dieser Mann einen Dämonen getötet haben. bald würde das Geheimnis gelüftet, sicherlich hatte der junge Wächter nur eine Abzweigung übersehen, eine Tür vergessen zu öffnen. Die Katakomben waren der Schlüssel, es musste einen Zugang zu den alten Gewölben geben, dort hatte er zu suchen. Er würde einen Beweis für die Existenz der Rattenbestie finden, würde das Leben des Sumpflers sichern. Es war seine Pflicht als Mitglied des Zirkels dafür zu sorgen dass dieses Kastell ein sicherer Ort war und auch blieb. DIe Suche musste Erfolg haben... |
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08.05.2002, 16:43 | #534 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Das Kastell des ZuX #9 -
Mit einem enttäuschten Seufzer blieb Ahram stehen, lehnte sich mit der klauenbewehrten Linken gegen die nackte Steinwand. Sein Blick glitt über das Pergament, studierte die feinen schwarzen Linien die das Schriftstück bedeckten. Er kannte die vielen Abzweigungen und Kurven des Gästeflügels inzwischen fast auswendig, so oft hatte er sich den Plan nun angeschaut. Immer wieder war er die Korridore entlanggewandert, hatte gewissenhaft in jedes Zimmer, hinter jede Tür geschaut. Vergeblich. Das Ergebnis war dasselbe wie vor ein paar Tagen, bis auf ein paar Käfer und Mäuse hatte er nicht finden können, dieser Teil des Kastells war leer und ruhig. Wut begann in dem jungen Wächter aufzusteigen. Dieser verflixte magische Ort! Konnten die Räume nicht da bleiben wo sie hingehörten? Der Dämonenmensch blickte auf die gegenüberliegende Wand. Laut Plan hatte dort bis vor einigen Jahren ein weiterer Durchgang existiert, doch anscheinend hatten die Mächte der Finsternis es für besser befunden ihn zu schließen, denn wo früher eine Tür gewesen sein mochte war nun nackter Fels. Es war zum verzweifeln! Ahram zwang sich zur Ruhe. Die Ratte musste irgendwie in dieses Gemäuer EInlass finden. Durch das Haupttor? Nein, es würde ein solches Wesen nicht passieren lassen. Durch die Fenster? Ausgeschlossen, sie waren allesamt intakt, die Dämonen hätten ihn auf Schäden hingewiesen, als er sie danach befragt hatte. Vielleicht war die Ratte ja einfach hier hineingeflogen, mit Engelsflügeln womöglich, oder auf einer rosa Wolke. Für Dämonen war doch alles möglich, sie konnte Magie aller Art anwenden, könnten mit Flammen schießen, Dinge einfrieren, konnte Gedanken lesen und Bilder von Dingen entstehen lassen, die nicht der Wirklichkeit entsprachen... Bilder? Die Erkenntnis durchzuckte Ahram binnen Sekundenbruchteilen, mit fast schmerzhafter Klarheit stand es vor seinem geistigen Auge. Die Wand! Wie konnte er nur so dumm gewesen sein?! Neue Hoffnung stieg in dem Dämonenmenschen auf, entschlossen eilte er durch den Korridor, hielt schließlich vor dem vermeintlichen Fels. Seine Hand tastete vor ... und griff ins Leere. Fast hätte der Wächter laut aufgelacht. Es war so einfach gewesen und er hatte es nicht früher entdeckt. Nun war Eile vonnöten, die Gerichtsverhandlung lief, das Urteil konnte jede Minute gesprochen werden. Ahram sammelte sich, beruhigte seinen Geist, dann trat er durch die "Wand". Ein kalter Schauer überlief den schuppigen Jägerkörper, er fühlte sich als wäre er unter einem Wasserfall hindurchgelaufen. Vor ihm erstreckte sich ein Gang. Keine Fackel, keine Kerze durchleuchtete die fast totale Finsternis, die blauen Pupillen des Dämonenmenschen konnten jedoch immerhin leicht verwischte Schemen erkennen. Er befand sich in einem schmalen Steinstollen, die Luft war modrig und stickig, hier musste lange kein Mensch mehr durchgekommen sein. Die Stille des Todes lastete über diesem Ort. Ahram spürte wie sich seine Innereien zusammenzogen. Hier würde er finden wonach er suchte, doch er war sich nicht sicher ob er lange genug leben würde um von seiner Entdeckung zu berichten.... |
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08.05.2002, 20:21 | #535 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Das Kastell des ZuX #9 -
Der Blick des Wächters fiel auf den Boden vor ihm. Unverkennbar gab es hier Spuren – Schleifspuren. Prüfend fuhr er an den Wänden mit den Fingerspitzen entlang und hatte auf einmal etwas in der Hand. Das waren Haare, kurze Haare und sie befanden sich in Kopfhöhe, an einer Stelle, an der sich der Gang besonders verschmälerte. Hier war ein Tier hindurchgegangen, dass sich an dieser Stelle nur mit Mühe durch den Gang pressen konnte. Es musste ein riesiges Tier sein. Wenn die Schilderung des Novizen richtig war, konnte hier durchaus so eine Riesenratte durchgelaufen sein. Die Konsistenz und die Farbe der Haare sprachen für ihn. Der Wächter ging jetzt noch vorsichtiger vorwärts. Plötzlich vernahm er ein Geräusch. Irgendwo vor ihm hörte er Geräusche, Fressgeräusche. Vor ihm in der Dunkelheit befand sich ein großes Tier, dass einen Körper zerriss und fraß. Die Geräusche waren eindeutig. Vorsichtig prüfte Ahram den Geruch. Das war sie! Das war eindeutig eine Ratte! Eine riesige Ratte! Aber er brauchte einen Beweis. von ihm wurde ein Beweis gefordert. Seine persönliche Ansicht war kein Beweis! Also ging er immer näher. Gierig sog Ahram die kalten Luftmassen in seine Nase, entzog ihnen die notwendigen Informationen. Seine Muskelstränge waren straff gespannt, sprung- oder fluchtbereit, bereit den Körper zu Höchstleistungen aufzupeitschen. Adrenalin schoss durch die heißen Venen, Ahram war zu allem bereit. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass auch diese eigenartige Ratte über besondere Sinne verfügte. Als das Fressgeräusch vor ihm verstummte, er ein heftiges Schnuppern hörte und kurz darauf schnelle Sprünge von einem riesigen Raubtier auf der Jagd nach ihm von seiner Entdeckung kündeten, war ihm klar, dass er wieder einen Beweis seiner mangelnden Eignung zum Wächter geliefert hatte. Er war eindeutig zu unvorsichtig gewesen. Jetzt gab es erst mal nur ein Ziel: so schnell wie möglich musste er aus diesem Gang heraus. Hier hatte er keine Chance. Der Gang wies keine Krümmung, keine Nebengänge und keine Verstecke auf, er musste wieder hinaus. Ahram hechtete den Weg zurück, die Ratte immer dichter auf seinen Fersen. Die massige Gestalt schien auf ihn zuzurasen, eine gigantische Bestie, nur von dem Gedanken beseelt, den Wächter zu packen und zu zerreißen. Ahrams Sprunggelenke knickten ein, strafften sich binnen Sekundenbruchteilen, katapultierten den Dämonenkörper nach vorn, schon hatte er den rettenden Durchgang erreicht, da trafen ihn die Krallen des giganischen Gegners im Rücken. Mit einem letzten Sprung rollte sich Ahram durch den Steinvorhang und warf einen Blick zurück. Dort war es: ein etwa raumhohes Geschöpf, das in der Tat einer Ratte sehr ähnlich war, aber mit Sicherheit keine war. Tief hatten sich desssen Krallen in Ahrams Rücken gebohrt und hinterließen in der gerade erst verheilten Schuppenhaut erneut tiefe Risse, die sich sofort mit Blut füllten. Ahram fuhr herum und wollte sich auf das Ungeheuer stürzen. Doch die Ratte war verschwunden. Sie hatte sich in den Gang wieder zurück gezogen. Im ersten Augenblick wollte Ahram der Bestie hinterher, aber dann besann er sich seines Auftrages. Er hatte den Beweis. Die tiefen Spuren in seinem Rücken und das Büschel Haare in der Hand sollten den Richtern eigentlich als Beweis ausreichen, dass der Novice die Wahrheit gesprochen hatte. Auf jeden Fall gab es das von ihm geschilderte Ungeheuer. Sie würden ihn freisprechen müssen. |
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08.05.2002, 22:01 | #536 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Das Kastell des ZuX #9 -
Plötzlich wurde die Tür zum Gerichtssaal aufgerissen und der Wächter Ahram betrat den Saal. "Darf ich sprechen, werte Herren? Mir wurde der Auftrag zuteil, nach Beweisen für oder gegen die von dem Novizen beschriebene Kreatur zu sammeln. Ich kann euch den Beweis bringen. Seht selbst!" Ahram drehte sich so, dass alle am Prozess Beteiligten seinen Rücken sehen konnen, mit den tiefen Spuren ganz außergewöhnlicher Krallen. "Ich will euch beweisen, dass es das Geschpf, von dem hier die Rede ist wirklich gibt. Seht euch diese Spuren an. Die stammen von keinem der Tiere hier in der Barriere. Und was haltet ihr davon?" Ahram ging zum Richtertisch und legte dort die Haarbüschel vor, die er in dem Gang von den Wänden gestreift hatte. Ich weiß nicht wie ihr euch fühlt. Ich finde, wir müssen gegen diese Bedrohung unserer Heimat etwas tun und ganz gewiss nicht diesen freundlichen Novizen unschuldig verurteilen. Beendet dieses Possenspiel und lasst uns nach dem wahren Schuldigen fahnden." Der Dämonenmensch trat vom Richtertisch zurück und stellte sich abwartend an die Wand. Die Richter würden die richtige Entscheidung treffen. Der Novize müsste heut abend noch frei sein. |
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11.05.2002, 12:39 | #537 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Das Kastell des ZuX #9 -
Mit einem raschelnden Geräusch glitt der grobe Stoff über die feinen Schuppen, das schwarze Gewebe legte sich über den organischen Panzer, bedeckte die matt glänzenden Hornplatten. Straff wurden die dunklen Bandagen um die sehnigen Glieder gewickelt, schmiegten sich eng an den bizarren Leib, verliehen der sowieso schon finsteren Gestalt ein noch unwirklicheres Aussehen. Starke Finger packten den schwarzen Gürtel, wickelten ihn fest um die Tallie, zogen ihn mit einem entschlossenen Ruck vollends fest. Der Brustkorb des Wesens hob sich sichtbar, tief sog Ahram die kühle Kastellluft in seine Lungen, nahm die vertrauten Gerüche in sich auf. Es roch ein wenig nach feuchtem Felsgestein, nach trockenem Stroh und nach...Dämonenmensch. Ahram verließ sein Schlafgemach, ließ die vertrauten, beruhigenden Aromen hinter sich, schritt ohne Eile durch die langen Korridore des Magiergebäudes. Der dunkle Jägerkörper warf deutliche Schatten an die hohen Steinwände, gelbliches Licht flutete durch die gewölbten Fenster, wurde von den polierten Marmorplatten reflektiert, Teile des Bodens erstrahlten in gleißender Helligkeit. Hohl hallten die patschenden Schritte durch die Stille des Kastells als der Wächter die vielen Treppen hinaufstieg. Die Luft wurde zunehmend kälter, frische Windböen umtanzten den Dämonenmenschen, spielten in den langen, schwarzen Haarstähnen. Entschlossen trat er auf den steinernen Rundgang der Brüstungsmauer, legte seine schuppigen Pranken auf die Felszinnen, blickte in die Ferne. Die eisblauen Pupillen sahen Berge und Täler, Wiesen und Wälder, erspähten die hohen Türme des Alten Lagers, Menschen wanderten über die Pfade der Kolonie, von hier oben machten sie einen sehr unbedeutenden Eindruck, schwarze Ameisen, hilflos schienen sie der Macht des Kastells ausgeliefert zu sein. Waren sie das? Der junge Wächter dachte an die mächtigen Bewohner dieses Bollwerks, dachte an Dämonen und Schwarzmagi, dachte an die vielen Geheimnisse, Fallen und Rätsel. Könnten die Kräfte dieses Ortes die Kolonie hinwegfegen, ihre Bewohner bezwingen? Bizarre Bilder erschienen im Kopf des Dämonenmenschen. Er sah eine verbrannte Ebene, dunkle Stümpfe verkohlten Holzes ragten aus der rissigen Erde, dünne Rauchschwaden stiegen aus klaffenden Abgründen, tiefen Wunden gleich zierten sie den Boden. Unter einem rötlich glühenden Himmel wankten finstere Gestalten durch die schreckliche Landschaft, ihre schlaffen Glieder baumelten nutzlos von den verbrannten Leibern. Leblose, gesprungene Augen starrten ins Nichts, die zerfetzten Gesichter zeigten keine Emotionen. Nicht wenige dieser untoten Wesen trugen noch ihre alten Rüstungen, Ahram erkannte die schweren Fratzen der Gardepanzer, sogar ein ehemaliger Erzbaron wankte zwischen den kleinen Gruppen der Zombies umher, sein linker Arm war fast komplett abgetrennt, einen seiner Füße zog er einem lästigen Anhängsel gleich hinter sich her, sein Gang war schlufend. Die Erde erzitterte, dicke Brocken trockenen Lehms flogen umher als knochige Finger sich ihren Weg an die Oberfläche bahnten. Gebein klapperte, dann zog sich eine ganze Horde dürrer Skelettkrieger aus ihren unheiligen Gräbern, die vergilbten Glieder umklammerten rostige Waffen, dunkles Feuer glomm in den leeren Augenhöhlen. Ohne erkennbare Motivation setzten sie sich in Bewegung, schlossen sich den langsam dahinstapfenden Untoten an, gliederten sich ein in die Reihen der ehemaligen Bewohner der Kolonie. Der junge Wächter wandte den Kopf, blickte nach rechts, in die Richtung, in die die "Armee" marschierte... Ein Schnitt, und Ahram stand vor den Toren des Neuen Lagers. Noch immer war der Himmel bewölkt, fettiger Qualm stieg in die Höhe, verdeckte die blutrote Sonnenscheibe, sog das wenige Licht, welches diesen Ort der Zerstörung erreichte, gierig in sich auf. Langsam schritt der Dämonenmensch den Pfad in Richtung der Reisfelder hinauf. Der Boden war übersäht von Leichen, verbrannte Kadaver, furchtbar verstümmelt, lagen in den seltsamsten Haltungen auf der verkohlten Erde, Waffen steckten, zerbrochen in ihre Einzelteile, neben den gefallenen Kriegern. Der junge Wächter sah eine finstere Gestalt durch dieses Totenfeld schreiten, ihre schwarze Robe flatterte im Wind, bläuliches Feuer schien an ihren Händen zu lecken. Sofort wusste Ahram, wen er hier vor sich hatte. Es handelte sich um einen Schwarzmagier, seine gebogene Adlernase stach markant aus dem hageren Antlitz hervor, die kalten Augen waren geschlossen, der Mann konzentrierte sich. Dunkle Energie flutete das Feld, ergoss sich einem dicken Teppich gleich über die Leichen. Wieder erbebte die Erde, die Luft war plötzlich erfüllt von gequälten Schreien und agonischem Stöhnen. Dann geschah es. Regung kam in die Berge der Verstorbenen, mit langsamen, unbeholfenen Bewegungen kamen die leblosen Krieger auf die Füße, erhoben ihre gespaltenen Häupter, neue, finstere Enerie durchströmte ihre Körper, eine bizarre, verzerrte Form von Existenz, geschaffen um zu dienen, um zu töten. Taumelnd und schlurfend begannen die Untoten den Antstieg, stapften den schmalen Steinpfad hinauf, verschwanden schon bald hinter der engen Biegung, welche zum inneren Tor führte... Ein Schnitt, und Ahram stand inmitten eines Flammenmeeres. Schreie gellten durch die rußige, trockene Luft, das helle Klirren von Metall vermischte sich mit dem kräftigen Prasseln des Feuers, furchtbares Gebrüll übertönte selbst die schmerzvollen menschlichen Todesschreie. Keuchend taumelte der Wächter zurück, als er seinen Blick nach vorn richtete. In wenigen Metern Entfernung tobte eine grausame Schlacht, der Dämonenmensch sah starke Menschenkrieger über die größtenteils zerstörten Dächer der großen Wohnhöhle sprinten, sah wie ihre Waffen untotes Fleisch zerschnitten, tief grub sich der kalte Stahl in die leblosen Körper der angreifenden Zombies, beendeten ihre unheilige Existenz. Doch es waren zu viele. Einer dunklen Flut gleich ergossen sie sich in das Herz des Neuen Lagers, lebende Leichen, ehemalige Gardisten, Schatten, Buddler und Erzbarone, doch auch Templer und Novizen, Banditen und Söldner, Feuer- sowie Wassermagier waren in die Armee der Finsternis eingegliedert worden. Stöhnend und ächzend wälzten sie sich in die Höhle, griffen mit ihren verstümmelten Gliedern nach den letzten überlebenden Menschen, beseelt nur von den Gedanken ihrer Herren. Reglos standen diese vor der Höhle, der rötliche Feuerschein tauchte ihre in weite Roben gehüllte Leiber in ein bedrohliches Licht. Flankiert von riesenhaften Dämonen beobachteten die Magier Beliars das Blutbad, ihre gefühllosen Pupillen glühten in einem seltsamen bläulichen Glanz, jedesmal wenn einer der Verteidiger starb erstrahlten ihre Körper in einem gleißenden Licht, und schon Sekunden später erhob sich der Kadaver des Toten, nahm den Kampf gegen seine ehemaligen Kameraden auf.... Ahram zwang seine Gedanken zurück in die Gegenwart, die schrecklichen Bilder verblassten, die brennende Höhle verschwand, machte wieder der atembraubenden Szenerie der friedlich unter ihm liegenden Kolonie Platz. Der kalte Wind umspielte noch immer das schwarze Haupt des Verwandelten, kühlte den heißen Jägerkörper. Ja, so könnte es ablaufen wenn der Herr der Unterwelt eines Tages seinen Tribut von der Welt fordern würde, die Schwarzmagier wären sein Werkzeug, dies stand ohne Zweifel fest. Beliar vergab die Macht der Finsternis nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit, nicht umsonst wurde er der Gott des Bösen genannt. Er hatte diesen Ort geschaffen um Anhänger unter den Sterblichen zu sammeln, er wollte sie in die Magie der Unterwelt einweihen, sie teilhaben lassen an der unglaublichen Macht der Dunkelheit. Doch was würde der Preis sein? Ein kaltes Kribbeln durchlief Ahrams Körper. Er konnte diese Frage nicht benatworten, doch war er sicher dass auch er Teil dieses komplizierten Gefüges war. Der Tag würde kommen an dem ihm seine Bestimmung offebart wurde, an dem sämtliche Geheimnisse ihre Lösung fanden. Hoffentlich würden die Menschen auf diesen Tag vorbereitet sein, hoffentlich würden sie sich als standhaft erweisen. Die Alternative wäre von schrecklicher Endgültigkeit... |
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11.05.2002, 23:40 | #538 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
> RPG-OT-Thread fürs Kastell < -
Keine Sorge, auch wenn es ein paar Tage dauern kann, es wird bearbeitet werden, der Chef vergisst keinen seiner angeheneden Member.;) |
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13.05.2002, 14:09 | #539 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Das Kastell des ZuX #9 -
Krachend fiel die eisenbeschlagene Tür ins Schloss. Zentimerterdickes Holz trennte nun die finsteren Gänge der Katakomben von den marmornen Hallen des Kastells, würde hoffentlich alle dort lauernden Schrecken in Schach halten, den Rattendämon davon abhalten wieder an das Licht des Tages emporzukriechen. Nachdenklich starrte Ahram auf den nun verschlossenen Durchgang, fast ohne sein Zutun glitt seine klauenbewehrte Pranke an seine Brust, strich behutsam über die länglichen Einkerbungen in dem organischen Schuppanpanzer. Die Wunde war fast verheilt, doch trotzdem konnte der junge Wächter den brennenden Schmerz noch immer spüren, den Schrecken als sich die rasiermesserscharfen Krallen in sein Fleisch gebohrt hatten, den beißenden Gestank nach Tod und Verwesung, den heißen, fauligen Atem des Dämons auf seinem Gesicht. Allein würd er dort nicht noch einmal heruntersteigen. Ahram war sich seiner geschwundenen Kräfte durchaus bewusst. Die alte Geschmeidigkeit und Eleganz war verloren, sein Körper durch mangelndes Training und noch vielmehr durch Folter geschwächt worden, eine vollständige Regeneration würde viel Zeit in Anspruch nehmen. Nein, allein würde er dort unten sterben, soviel war sicher. Die Temperatur innerhalb des Kastelles schien abzunehmen, ein kalter Schauer durchlief den Wächter als die gewaltigen Gestalten zweier Dämonen in den Korridor einbogen. Ihre dunklen Körper schimmerten im matten Sonnenlicht, bläuliches Feuer brannte in den gefühllosen Pupillen. Kommentarlos nahmen sie neben der Tür Aufstellung, flankeirten die Holzkonstruktion zu beiden Seiten, sicherten den Durchgang somit endgültig. Zweie diese Kolosse würden der Ratte wohl Einhalt gebieten, sollte sie sich wirklich noch einmal hier blicken lassen. Trotzdem schob diese Wache das Problem lediglich auf. Man würde hinabsteigen müssen und das Biest zur Strecke bringen, es führte kein Weg an einem Kampf vorbei. Gemessenen Schrittes durchwanderte Ahram die langen Gänge des Magierbollwerks. Als angehenden Wächter der Magi war es seine Aufgabe sich um dieses Problem zu kümmern. Doch er war zu schwach, allein würde er versagen. Er musste sich folglich Hilfe bei denen erbeten, die er beschützen sollte... |
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13.05.2002, 14:17 | #540 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
Meditate in Amerika -
Hach Medi fährt weg, was macht der arme Ahram dann nur? Zum Glück hat er jede Menge an neuem Wissen zu erlernen und nebenbei hat das Kastell ja gerade ein Problem mit übergroßen Nagern, also wird er dann hoffentlich beschäftigt sein. Vergiss bloß nicht die Freuden des amerikanischen Lebens zu genießen, da dieses land uns Europäern allen ein großes Vorbild sein sollte, denn was haben sie uns nicht alles voraus (Waffen für Jedermann, Fastfood und eine super Regierungsoberhaupt Marke Texas Ranger). Damit du dich in Amerika auch zurechfindest, hier noch schnell eine Karte der Welt, wie man sie jenseits des großen Teiches sieht: Gute Reise wünscht dir der Dämonenmensch, komm bloß wieder! |
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13.05.2002, 14:17 | #541 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
Meditate in Amerika -
Hach Medi fährt weg, was macht der arme Ahram dann nur? Zum Glück hat er jede Menge an neuem Wissen zu erlernen und nebenbei hat das Kastell ja gerade ein Problem mit übergroßen Nagern, also wird er dann hoffentlich beschäftigt sein. Vergiss bloß nicht die Freuden des amerikanischen Lebens zu genießen, da dieses land uns Europäern allen ein großes Vorbild sein sollte, denn was haben sie uns nicht alles voraus (Waffen für Jedermann, Fastfood und eine super Regierungsoberhaupt Marke Texas Ranger). Damit du dich in Amerika auch zurechfindest, hier noch schnell eine Karte der Welt, wie man sie jenseits des großen Teiches sieht: Gute Reise wünscht dir der Dämonenmensch, komm bloß wieder! |
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13.05.2002, 14:23 | #542 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
Botschafter der Sumpfbruderschaft -
Najaaaa, also was hätte der Sumpf zu bieten? Hmmmm, Sumpfkraut....Sumpfkraut...und....ähhhm....Sumpfkraut..... Das Kastell ist prinzipiell selbstversorgend (frag nicht wie das geht dass öhhhh geht über den normalsterblichen Verstand hinaus *gg*) deshalb ist so rein wirtschaftlich gesehen bei uns nicht wirklich viel an Profit zu holen. Das heißt nicht dass wir nicht ab und an die ein oder andere Ware benötigen, also immer wachsam bleiben, vielleicht kommt ja mal ein Dämon mit dem Brief am bein herbeigeflogen. ;) |
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13.05.2002, 17:55 | #543 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
die Gildenlosen #1 -
Meine herzlichsten Glückwünsche an den Lümmel! Bleib uns weiter erhalten, ohne dich hätten wir sicher so manches Quest weniger, und ohne die qualitativ sehr hochwertigen und inhaltich erstklassigen Posts würde sicher einfach ein guter Teil des Rollenspiels fehlen. Ein Jahr ist gut, zwei Jahre sind besser, also halt dich ran, wenn dir mal langweilig ist, es ist mir immer eine Ehre dich auf deinen Reisen zu begleiten.;) Alles gute zum Jubiläum, du alter Sack!:D |
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13.05.2002, 19:27 | #544 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Das Kastell des ZuX #9 -
Das leise Schaben von Horn störte die ehrwürdige Ruhe der großen Felshalle, das flackernde Licht der zahlreichen Fackeln brach sich auf dem schwarzen Leib einer einzelnen Gestalt, ließ den dunklen Schuppenkörper schimmern. Klauenbewehrte Hände durchschnitten die Luft, schlugen nach imaginären Feinden, scharfe Knochenklingen schnitten durch nicht existierendes Fleisch, durchtrennten Muskeln und Sehnen, die lediglich in der Vorstellung des Angreifers sichtbar waren. Immer wieder knickten die enormen Sprunggelenke ein, katapultierten das bizarre Wesen durch die Luft, einem finsteren Schemen gleich schoss es von Raumwand zu Raumwand, landete mit katzenhafter Geschmeidigkeit auf den ledrigen Fußballen, die spitzen Hornklauen schlugen kleine Steinplitter aus dem Bodenbelag, die großen Platten waren zerkratzt, feine Kerben zierten das widerstandsfähige Material. Ahram atmete schwer, gierig blähten sich seine Lungenflügel, sogen die hühle Kastelluft in den finsteren Leib, leiteten das lebensspendende Gas weiter in den komplexen Blutkreislauf den Dämonenmenschen. Wieder und wieder spannten sich die zahlreichen Muskelstränge, dunkle Energie wurde explosionsartig freigesetzt, die langen Gliemaßen schossen nach vorn, bohrten dich in Leiber aus Luft, wehrten sich gegen imaginäre Angriffe. Der junge Wächter sprang zurück, er konnte fast schon sehen wie sich die schwere Axt vor ihm in den Boden bohrte. Mit stoischer Entschlossenheit trainierte Ahram weiter, übte verschiedene Schlag- und Trittkombinationen, probierte neue Techniken, suchte Wege seine organischen Waffen möglichst effektiv einzusetzen. Nicht ein Schweißtropfen bedeckte den schuppigen Leib des Wächters, die ledrige Haut besaß keinerlei derartiger Drüsen, das Wasser wäre auf dem harten Schuppenpanzer sowieso lediglich nutlos abgeperlt. Nein, der Jägerleib hatte seine eigene Methode die überschüssige Wärme abzugeben. Der Atem des Dämonenmenschen war mit dem Beginn seiner Übungen kontinuierlich heißer geworden, hatte nun eine Temperatur weit über 40 Grad Celsius. Seit seinem Unfall damals hatte der Exmagier begriffen warum viele Menschen den Wesen der unterwelt die Fähigkeit zusprachen, Feuer spucken zu können. Mächtige Giganten der Hölle konnten ihren Atem sicherlich anheizen bis er in der Lage war, Fleisch, Haut und Haar zu versengen. Schon seit Stunden schlug Ahram wie besessen auf die Luft ein, sein Blick war starr, sein Geist ganz auf die Bewegung an sich konzentriert. Er musste besser werden, er musste seine alte Geschmeidigkeit zurückerlangen. In diesem Kastell war kein Platz für zweitklassige Möchtegernkämpfer, das Schicksal hatte ihm den Weg der magie verwehrt, also musste er die Fertigkeiten schulen, die Beliar ihm zugedacht hatte. Er würde lernen, eines Tages würde er seine kräfte kontrollieren können. Das würde der tag sein, an dem er vor die Dämonen treten würde, um geprüft zu werden. Der Tag, an dem er sich Wächter nennen durfte... |
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14.05.2002, 08:18 | #545 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Das Kastell des ZuX #9 -
Der letzte Schluck des klaren Quellwassers rann die schwarze Kehle hinab, dann wurde der schlichte Tonbecher klackend auf dem schweren Holztisch abgestellt. Satt und zufrieden erhob sich Ahram von dem hochlehnigen Stuhl, das dunkle Holz gab ein leises Knarren von sich, dann streckte der Dämonenmensch seinen schuppigen Körper. Die klaren Augen floureszierten in einem weichen Blauton als der junge Wächter durch die Korridore des Kastells wanderte. Er fühlte sich gut, die Schmerzen der Folter waren fast verschwunden, das ausgiebige Training tat Leib und Seele gut und die gleißende Sonnenscheibe stellte den Magiern einen warmen tag in Aussicht. Was konnte es Schöneres geben? Langsam schwangen die Torflügel in ihren stählernen Angeln, Licht flutete den marmorgetäfelten gang, fiel sanft auf Ahrams schwarzes Gewand, wärmte den Verwandelten, liebkosende Hände aus purer Energie strichen über das Gesicht des Wächters, zauberten ein leichtes Lächeln auf die schwarzen Züge. Ohne Eile schritt der Dämonenmensch in den wunderschönen Innenhof, genoss den Geruch von Holz und Gras in der Nase, der taufrische Boden befeuchtete seine nackten Füße, die grünen Halme schienen unter den Füßen zu Kitzeln, obwohl Ahram uwsste dass dies unmöglich war. Die ledrige Haut des Jägers war zu unempfindlich für solche Gefühle, doch trotzdem gab sich der Verwabdelte der Illusion hin, um sich wieder einmal für kurze Zeit wie ein normaler Mensch fühlen zu können. Meditate saß allein unter der großen Esche des Kastells, sie machte einen etwas erschöpften Eindruck. Der junge Wächter trat an ihre Seite, die finsteren Gewandungen raschelten vernehmlich als er sich neben seiner Gefährtin niederließ. Allein der Anblick der neuen, rosigen Haut ließ das dunkle Feuer in den blauen Pupillen aufflammen, die Gedanken an die Kerkergewölbe der Herrin zuckten durch seinen Schädel. Eine Sekunde, dann war es vorbei. Ahram dachte an den Tod der bösen Magierin, an die wohlverdiente Rache und an die neuen Hoffnungen, die ihnen das Kastell gab. Alles würde ein gutes nehmen. -Einen guten Morgen wünsche ich. Ich freu mich dich wohlauf zu sehen, du machst ja große Fortschritte. Für kurze Zeit verstummte der Dämonenmensch, forschte in den Zügen seiner Gefährtin. Er kannte sie inzwischen gut genug um zu wissen, wann etwas nicht in Ordnung war. -Ich sehe dich bedrückt etwas meine Liebste, sag an, was ist es? Vielleicht kann ich dir helfen. |
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14.05.2002, 15:07 | #546 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Das Kastell des ZuX #9 -
Behutsam strich Ahram seiner Gefährtin über den Rücken, eine fast geisterhafte Berührung, wollte er doch die noch sehr empfindliche Haut nicht verletzen. Die gestalt der Magierin, ihr ganzes Wesen schienen ihm so zerbrechlich, so schutzlos. Die Folter der Herrin hatte stark an den Kräften der Hüterin gezehrt, Ahram konnte es deutlich spüren. Die Brandmale hatten seine Gefährtin auf ewig gezeichnet, hatten sich tief in ihren Leib gefressen, um ihn, den jungen Wächter, zu besiegen, seinen Willen zu brechen. Ihr Leid war seine Schuld. Der Dämonenmensch fühlte die kalte Hand der Sorge nach seiner Seele greifen. Was wäre wenn diese Frau nie mehr zu ihren alten Kräften finden würde? Was wenn ihr die Mächte der magie auf ewig verschlossen bleiben würden? Das konnte der Dämonenmensch niemals zulassen, er würde nicht mit einer solchen Schuld leben können. Doch wie sollte er den Schaden beheben? Er war nur ein normaler Sterblicher, durch die Wirren des Schicksals selbst seiner magischen Fähigkeiten beraubt worden, der Herr der Hölle hatte sein Leben brutal aus den Fugen gerissen und in eine neue Ordnung eingefügt. Der Herr der Hölle... Das war die Idee! Beliar war der Ursprung, der Quell der dunklen Magie, er hatte die Gabe sie zu geben oder zu nehmen wie es ihm beliebte. Er würde der Magierin ihre Macht zurückerstatten, er musste einfach! Ahram fasste Meditate sanft bei den Schultern und sah ihr in die Augen. Seine tiefe Stimme hatte einen beruhigenden, zuversichtlichen Unterton als er sprach. -Sei unbesorgt, alles wird gut werden. Unser Herr wird dich nicht im Stich lassen, er mag hart sein, aber sein Handeln ist nie ohne guten grund. Steig hinab in die Unterwelt, bitte ihn um Hilfe. Er wird dich nicht verschmähen, du bist zu wertvoll für ihn, du bist die Hüterin des Kastells. Er wird dir zurückgeben, was du verloren hast... |
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16.05.2002, 17:08 | #547 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
Ein Erzbaron wird alter Sack -
So schnell vergeht die Zeit? Großer Bruder, herzlichen Glückwunsch! Irgendwann landen wir alle im GAS. |
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18.05.2002, 16:18 | #548 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Das Kastell des ZuX #9 -
Das schwarze Gestein gab nach, krachend brachen die gewaltigen Felsquader auseinander, in einem Inferno aus Staub und splitterndem Gebälk donnerte der obere Teil des Turmes zu Boden, riss ein riesiges Loch in die Erde, eine klaffende Wunde im Körper der Welt. Keuchend sog Ahram die rußige Luft in seine gepeinigten Lungen , seine tränenden Augen versuchten den dunklen Schleier aus glühendem Funkenregen und trockenen Aschepartikeln zu durchdringen. Flackernder Feuerschein tauchte die Überreste der einst prachtvollen Kastellhalle in ein unruhiges Licht, ließ die eingestürzten Wände, die zerbrochenen Holzbalken und die scharfen Marmorsplitter erscheinen wie die Zähne eines gigantischen Monsters, bereitAalles und Jeden zu verschlingen, der es wagte sich in den finsteren Rachen zu begeben. Allein die mächtige Stahltür im Rücken den Dämonenmenschen war unversehrt, die dicken Scharniere wiesen keinen Kratzer auf, die komplizierten Ätzungen glänzten bedrohlich in diesem unwirklichen Licht. EIn dünnes Blutrinnsal lief aus dem Mundwinkel des jungen Wächters, perlte in feinen Tropfen zu Boden, befeuchtete den staubtrockenen, heißen Fußboden. Langsam lösten sich die klauenbewehrten Pranken, schuppige Finger gaben den leblosen Körper einer furchtbar zerfetzten Gestalt frei, mit einem dumpfen Laut schlug das bizarre Wesen auf dem Fels auf, gesellte sich zu seinen toten Kumpanen. Ein leises, gequältes Stöhnen entwich der dunklen Kehle, Ahram blinzelte, strengte seine Augen an, da die Sicht zu verschwimmen drohte. Sein gesamter Leib schien aus purem Schmerz zu bestehen, eine jede Faser sang ihr lautes Lied der Agonie, ächzte unter der permanenten Anstrengung, die von ihr verlangt wurde. Er musste durchhalten, er musste. Verstärkung war unterwegs, es konnte nicht mehr lange dauern bis sich die riesige Stahltür öffnen würde, um das rettende Dämonenheer auszuspucken. Der Herr der Finsternis würde sie nicht im Stich lassen. doch bis dahin durfte niemand die mächtigen Torflügel durchbrechen, den eisernen Bogen durchschreiten. Das würde das Ende des Kastells bedeuten. Langsam hob Ahram sein Haupt, blau floureszierende Pupillen durchschnitten die flackernde Dunkelheit, hafteten sich auf die pechschwarzen Schemen, welche langsam durch den Teppich aus Rauch und Asche erkennbar wurden. Ohne Eile schritten die Gestalten durch das höllische Inferno, die Erde bebte bei jedem ihrer Schritte. Gewaltige Leiber schälten sich aus der rußigen Schwärze, dunkle Schuppen glänzten feurig rot im Schein der Feuersbrünste, unterstrichen die furchteinflößend glühenden Augen, welche deutlich aus den monströsen Schädeln hervorstachen. Kalte Ansgt griff mit klammen Fingern um sich, füllte den zerstörten Raum nach und nach aus, ein dichter Teppich der Panik, Ahram spürte wie er sich durch seinen Leib fraß, bis in die entlegensten Fasern vordrang, den menschlichen Geist lähmte. Sie waren zu Fünft, fünf Dämonen, Wesen von enormer Macht, ein jeder herrschte über andere Mittel der Zerstörung. Eis und Feuer, Klingen, Stacheln und Klauen vereinigten sich zu bizarren, doch perfekten Tötungsmaschinen. Sie waren gekommen um dem Sinn ihrer Existenz nachzugehen. Tod und Vernichtung waren ihr Schicksal und ihr Zeichen, Angst und Leid ihre Begleiter. Doch etwas unterschied sie von den höllischen Bewohnern des Kastells. Sie waren Verräter, Abtrünnige, sie hatten ihrem Herrn den Rücken gekehrt, hatten anderen Meistern ihre unheiligen Dienste angeboten. Sie gehörten nicht länger zu den Kindern der Unterwelt. Deshalb mussten sie sterben. Der schuppige Körper spannte sich, die langen Muskelstränge sammelten die letzten Reserven der Energie, die das finstere Herz ihnen zur Verfügung stellte, schöpften das große Reservoir des Jägerkörpers voll aus. Die ledrigen Finger wurden hart wie Stein, die scharfen Klauen wiesen bedrohlich nach vorn, schabend glitten die langen Knochenklingen aus den Hautlappen an Knie- und Armgelenken, bereit sich in die gigantischen Leiber der Gegner zu bohren. Ahram atmete langsam aus, der Brustkorb sank zusammen. Er wusste dass er diesen Kampf nicht überleben würde. Gegen fünf Dämonen hatte der junge Wächter nicht den Hauch einer Chance, selbst wenn er in Vollbesitz seiner Kräfte gewesen wäre würde er untergehen. Trotzdem dachte er nicht eine Sekunde lang an Flucht. Er würde dieses Tor schützen, würde den Feind aufhalten bis zum Eintreffen der Verstärkung. Das Kastell würde weiterhin bestehen, niemals würde eine fremde Macht, und mochte sie noch so stark sein, dieses Gemäuer vollends vernichten. Nie würde... Die blauen Pupillen des Dämonenmenschen weiteten sich, pures Entsetzen sprach aus dem dunklen Antlitz, ein erschrockenes Keuchen drang zwischen den scharfen Reißzähnen hervor. Völlig synchron, als hätte ihnen ein unsichtbarer Puppenspieler den Befehl erteilt, hatten die gegnerischen Monstren ihre Arme erhoben, hatten offenbart was bisher von Rauch, Staub und Feuer verdeckt geblieben war. Fünf Menschen hingen in den muskulösen Pranken, ihre schwarzen Roben waren zerfetzt, ihre Gesichter teilweise blutverschmiert. Panik und Todesangst stand in den weit aufgerissenen Augen geschrieben, trotzdem hingen die geschundenen leiber reglos in der Luft, ihnen mussten unzählige Knochen mussten ihnen gebrochen worden sein, das schmerzhafte, dumpfe Schluchzen und Stöhnen übertönte das Prasseln der Flammen, drang bis an Ahrams feine Ohren. Der junge Wächter schluckte schwer, er fühlte wie seine Beine zittrig wurden. Er kannte diese armen Geschöpfe. Don-Esteban, Harald, Maximus, Prophet und die Hüterin Meditate, sie alle wurden von dem eisernen Griff der scharfen Klauen umschlossen, blickten den Dämonenmenschen aus trüben Pupillen an. Dieser trat unwillkürlich einen Schritt zurück, starrte ungläubig auf die nun näherkommenden Bestien. Sie alle hielten ihre Gefangenen direkt vor den schuppigen Leib, verwendeten ihn als eine Art Schild. Die Gedanken des Wächters rasten. Was sollte er tun? Die Dämonen kamen immer näher, doch er konnte sie nicht angreifen. Er würde seine Gefährten, seine Freunde damit in den sicheren Tod schicken. Er musste... Ein kackendes Geräusch, dann explodierte der Brustkorb des Dons, eine schwarze Hand schoss in einem Regen aus Blut, Knochen und Gedärm nach vorn, krachte wuchtig gegen Ahrams schwarzen Brustkrob, scharfe Krallen gruben sich mit spielerischer Leichtigkeit durch den schuppigen Panzer, zerfetzten Lungen und herz des Wächters. Während das Leben in einem dicken Strom aus dem finsteren Leib floss, nahm der benebelte Geist noch wahr wie die anderen Dämonen ihre Gefangenen achtlos auseinanderrissen, ihre gewaltigen Pranken trennten die dürren Menschenkörper mühelos in ihre Einzelteile. Der letzte Wächter war besieht, sie waren nun nutzlos, unnötiger Ballast. Langsam traten sie vor das große Portal, ihre überdimensionalen Leiber spannten sich, sie machten sich bereit für den letzten Angriff. Das Kastell würde fallen, niemand konnte den Untergang aufhalten. Der Feind hatte gesiegt.... Langsam klärte sich die Sicht, der Schmerz schwand, die Käfte kehrten schlagartig zurück. Ahram öffnete die Augen. Sein Blick glitt über kahle Steinwände, gierig sog er die kalte, leicht modrige Luft in seine Lungen. Die ledrigen Pranken lagen schwer auf den hölzernen Lehnen, deutliche Kratzspuren waren in dem bräunlichen Material zu sehen. Der junge Wächter erhob sich, strackte seine Glieder, lockerte die Muskeln. Es war vorbei. Schon spürte er die kalte Aura des Dämonen, dann dröhnte die Stimme der Höllenkreatur in seinem Schädel. DIE ÜBUNG IST BEENDET, DU HAST VERSAGT. TROTZ DEINER FORTSCHRITTE WARST DU NICHT IN DER LAGE DAS KASTELL ZU VERTEIDIGEN. DEINE GEFÜHLE HALTEN DICH GEFANGEN, SOLANGE DU ES NICHT SCHAFFST DICH VON IHNEN ZU LÖSEN, WIRST DU IMMER WIEDER VERSAGEN. DEINE GEFÄHRTEN WAREN DEM TODE GEWEIHT, SIE WÄREN GESTORBEN HÄTTEST DU DICH VERTEIDIGT, DOCH AUCH SO MUSSTEN SIE IHR LEBEN LASSEN. LÖSE DICH, MACHE DICH FREI. DAS KASTELL MUSS GESCHÜTZT WERDEN, ALLEIN DURCH SEINE MACHT KANN DER ZIRKEL BESTEHEN. MERKE DIR, STERBLICHER, DIE KRAFT DER UNTERWELT KANN TOTGEGLAUBTEN DAS LEBEN SCHENKEN, SO WIE SIE LEBENDIGEN DEN TOD BRINGEN KANN. DEINE LEKTION IST BEENDET, GEH NUN, UND MERKE DIR, WAS DU HEUTE GELERNT HAST. Die Präsenz des Dämons zog sich zurück, mit einem erleichterten Seufzer verließ Ahram den schmucklosen Steinsaal. Er hatte sich an diese "Übungen" gewöhnt, doch die Belehrungen der Höllenkreatur hinterließen noch immer einen bitteren nachgeschmack in seinem Geist. Er sollte sich also von seinen Gefühlen lösen. Dies war leichter gesagt als getan. Ein kalter Dämon hatte gut reden, doch in der Realität sah die Sache um Einiges schwieriger aus. Der junge Wächter öffente die Tür zu seinem Schlafgemach, ließ sich langsam auf die strohgefüllte Matraze sinken. Die schwarzen Arme wurden hinter dem Kopf verschränkt, der Blick war starr zur Decke gerichtet. Wie konnte er seine Gefühle ignorieren? Die Magi des Kastells waren seine Freunde, die einzige Familie, die dem Dämonenmensch noch geblieben war, er würde alles tun um ihr Leben zu schützen. Und nun sollte er sie mit voller Absicht töten, nur um dieses Tor zu schützen? Der Gedanke war quälend, denn tief im Herzen des Wächters sagte ihm eine Stimme dass dies der einzig richtige Weg sei. Das Kastell musste geschützt werden. Ahrams Gesicht verzog sich zu einer grimmigen Grimasse. Wieso hielt das Schicksal nur all diese Prüfungen für ihn bereit? Wieso musste er sich immer wieder selbst besiegen um nicht zum Grund für großes Unheil zu werden? Und selbst bei ständiger Kontrolle schädigte er seine Umwelt doch immer wieder. Der Dämonenmensch dachte an Meditate. Sie hatte ihre magischen Fähigkeiten verloren weil er töricht gewesen war und in die Gewalt der Herrin geriet. Wie es ihr wohl ging? On der Herr der Hölle ihre Bitten erhören würde? Kalt blitzten die blauen Pupillen auf. Ahram war schon immer ein folgsamer Mensch gewesen, er hatte sich in sein Schicksal gefügt. Beliar hatte ihm seine Eltern und sein Heim genommen, doch der Wächter war ihm treu geblieben. Er hatte seinen Körper furchtbar entstellt, hatte aus ihm eine Mißgeburt zwischen Mensch und Dämon gemacht, doch trotzdem hatte Ahram sich weiterhin zu dem Herrscher der Finsternis bekannt. Bis in die tiefsten Tiefen der Unterwelt war er für seinen Gott gegangen, hatte Dinge sehen müssen an denen er fast zerbrochen wäre, hatte Schmerzen jenseits der Vorstellungskraft erfahren, sein junges Leben war durch genug Leid gezeichnet, um mehrere menschenleben damit zu füllen. Doch war er deshalb vom Glauben an Beliar abgefallen? Nein, niemals hatte er an seinem Herrn gezweifelt. Nie hatte er etwas verlangt, nie hatte er sich von ihm abgewandt. Doch, bei allen Göttern der Erde, sollte er Meditate, seiner Gefährtin, ihre Bitte abschlagen, dann würde er hinabsteigen bis vor den blutigen Thron der Hölle und den Meister selbst herausfordern, um den endgültigen Frieden im Tod zu finden. Beliar musste sie einfach erhören, das war er Ahram schuldig.... |
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25.05.2002, 11:28 | #549 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[bx|bg]Der Saal des Gremiums -
Ohje, ich hab schon seit über ner Woche kein Netz, hab mir grad nen Account vom Kollegen geklaut um mal ganz kurz reinzugehen bevor er was merkt, ich danke eiuch für die Beförderung, sobald ich wieder da bin, hol ich alles auf was ich in der Zeit versäumt hab, versprochen. |
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29.05.2002, 14:56 | #550 | ||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
> Abwesenheiten < -
Haha die Telekom hat es geschafft, ich bin wieder da! :D :D Ohje soviel passiert, dann wollen wir mal ans Lesen kommen... *seufz* |
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