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01.11.2002, 12:08 #501
Yenai
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in der nähe der bergfeste -
Yenai fing den Apfel – beinahe. Er griff nur wenige Zentimeter daneben, und schaffte es immerhin, das fruchtige Geschoss mit dem Kopf aufzuhalten. Zufrieden biss er hinein.

„Danke“, schmatzte der Schatten. Endlich mal jemand hier, der auf seine persönlichen Bedürfnisse (Essen) einging und nicht immer nur an sich selbst dachte.

„Ich bin Yenai, meines Zeichens General und der beste Krieger der Welt,“ Ohne eine Antwort abzuwarten, plapperte er weiter: „Ihr kennt mich sicher von der berühmten Gletscherbesteigung, von der sicher schon an jedem Lagerfeuer der Kolonie erzählt wird. Ich bin derjenige, der die Abenteurer beschützt hat und ganz allein die Luzkan, das sind riesige, große, monströse, haushohe, riesige, große, gigantische Wesen, die einen Menschen allein mit ihrem Niesen oder ihrem Mundgeruch töten können.

Die hab ich mit der Hand, ja, du hast richtig gehört, mit der Hand, erlegt, also sozusagen ganz ohne Waffe, nur mit meinen Fingern, und Blutfeuer hab ich auch beschützt und die anderen auch, ja, das hab ich, weißte? Ich hab aufgepasst, dass denen nix passiert sozusagen, also...oh, verdammt!“ Er war in einen großen Haufen getreten, den wohl Gabriels Harpye in ihrer Todesangst hatte fallen lassen.

Yenai ruderte mit den Armen, während er versuchte, auf einem Bein stehend die Verschmutzung von seinem Schuh zu entfernen. Schließlich war es vollbracht, und er konnte sich daran machen, seinen roten Zopf an der noch etwas ungewohnten Glatze zu befestigen. Blutfeuer hatte ja nun wahrlich oft genug erwähnt, wie wichtig die roten Haare für ihre Erkundung der Gänge dort unten waren. Leider hatte er nur genug Haare für einen Pferdeschwanz bekommen, na ja, die Goblins würden hoffentlich nicht auf die Menge, sondern ausschließlich auf die Haarfarbe achten. Nun ging es hinein, in den dunklen, engen Stollen.
01.11.2002, 12:16 #502
Yenai
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in der nähe der bergfeste -
„Wir werden einen Drachen besiegen und eine wunderhübsche Jungfrau aus ihrem grässlichen Gefängnis befreien, aber keine Angst, ich werde euch alle schon beschützen, das ist gar kein Problem.“, prahlte Yenai, „Achja, außerdem werden wir noch großartige Schätze entdecken, auf die ich aber in meiner unsagbaren Bescheidenheit verzichten werde. Das mit den 20 Stengeln auf einmal rauchen sollte ich auch mal probieren, vor kurzem hab ich mir zu diesem Zweck einige Säcke voller Sumpfkraut...besorgt, doch leider verwandelten sich ihr Inhalt urplötzlich in Abfall, als der Oberste Baal des Sumpfes von dem Diebst...von meinem Vorhaben erfuhr. Merkwürdig, nicht? Tja, diese verdammten feigen Magier denken wohl - oh, ihr seid auch einer, stimmts? Also, ich meinte, diese verdammten feigen Stechmücken, die hier überall herumschwirren, denken wohl, sie könnten sich alles erlauben.“ Yenai konnte es kaum noch erwarten, heldenhaft die ganze Gruppe zu retten, Blutfeuer würde ihn dafür sicher anhimmeln, und dann würde er sich 21 Stengel Sumpfkraut kaufen und den Rekord des Baals übertreffen. Die Hauptvorraussetzungen, eine groß genuge Klappe und nicht zuviel Hirn, das durch das Kraut geschädigt werden konnte, erfüllte er spielend.

Der Schatten folgte den andern, innerlich sehr belustigt über die seiner Meinung nach dämlich aussehenden Frisuren der anderen Abenteurer. Allerdings merkte er nicht, wie, nunja, „extravagant“ seine eigene Haarpracht aussah.
01.11.2002, 12:18 #503
Yenai
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in der nähe der bergfeste -
Plötzlich wurde die Stille durch ein ohrenbetäubendes Gekreische und Gekecker durchbrochen, von allen Seiten stürmten schwarze Goblins auf die Gruppe um ihren heldenhaften Beschützer Yenai zu. Dieser wollte gerade den strategischen Rückzug antreten, sah aber keine Fluchtmöglichkeit, was ihn zu einem entsetzten ohrenbetäubenden Kreischen veranlasste. Selbst die lärmgewohnten Goblins stutzten ob dieser außergewöhnlichen Strapazierung der Trommelfell. Doch selbst Yenai konnte nicht ewig schreien, nach einer den anderen Menschen endlos erscheinenden Zeit brach das Gekreische ab und der Schatten sank nach dieser Meisterleistung der Gehörschädigung erschöpft darnieder.
01.11.2002, 12:24 #504
Yenai
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in der nähe der bergfeste -
Yenai hatte keine Ahnung, ob diese Goblinherrscherin die gleiche war, der er bereits vor einiger Zeit begegnet war, doch er hoffte inständig, dass dem nicht so war. Die besagte Goblindame war nämlich nicht mehr besonders gut auf in zu sprechen... Die Hässlichkeit hatte ja eigentlich nichts zu bedeuten, vermutlich waren alle Goblins hässlich und ihre Herrscher selbstverständlich noch mehr.

Erst jetzt fiel ihm auf, dass er gar nicht in Stücken zerrissen im Magen eines Gobbos ruhte, sondern hier wenig intelligente Vermutungen über vielleicht sogar noch weniger intelligente dicke, hässliche Kreaturen anstellte.
Was mochte wohl diese kleinen Teufel dazu bewogen haben, sie nicht alle umzubringen? Yenai hatte keine Ahnung, und nachzudenken versuchte er erst gar nicht, das brachte bei ihm sowieso nie etwas. Plötzlich fiel ihm etwas ein: Vielleicht hatten sie ja nur ihn am Leben gelassen, weil sie seine Fähigkeiten im Kampf für ihre finsteren Pläne benötigten. Hektisch schaute er sich nach Blutfeuer um.

Ein Glück, sie lebte noch! Doch trotzdem sah es nicht gut aus für sie alle, die Goblins würden vermutlich versuche, sie mit Blutfliegenparfüm zu quälen und sie als Sklaven Molerats melken lassen. Das war nicht gut, gar nicht gut. Was hatte er dich auch zu dieser waghalsigen Aktion überreden lassen? Seine Kampfkünste für das Gute würden an anderen Orten sicher schon schmerzlich vermisst.
01.11.2002, 12:28 #505
Yenai
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in der nähe der bergfeste -
Als die Goblins auf ihn zukamen, schloss er mit dem Leben ab. Jetzt war der Moment gekommen. Sicher hatten die Gobbos jetzt den Schwindel bemerkt, denn die Amazone stand jetzt mit ihrem schwarzen Kurzhaarschnitt da und war bei weitem nicht mehr so ein schöner Anblick wie mit den langen roten Haaren. Irgendwann im Tal hatte sie erzählt, dass das vorher mal ihre eigenen Haare waren. Schön blöd, sich so was abzuschneiden und dann wieder aufzusetzen, hatte er damals gedacht.

Jetzt war das aber ganz praktisch, denn sonst wäre es ein bisschen kompliziert und sicher schmerzhaft gewesen, der Goblinkönigin die Haare zu überreichen.

Aber sollte er jetzt seine Haare auch übergeben? Die Goblins, die ihn jetzt aufschnürten, hielten ja noch einen respektvollen Abstand aber sollte er seine Haare jetzt auch zu der Alten tragen? Auf jeden Fall war er erst mal frei. Und zur Not konnte Yenai auch ganz schön schnell rennen. Ohne Fesseln konnte man ja vielleicht sogar entkommen.
01.11.2002, 12:35 #506
Yenai
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in der nähe der bergfeste -
Sie wurden durch verwinkeltste Gänge geführt, ohne ihre Goblinfreunde hätten sie sich garantiert hoffnungslos verfranzt.

Ihre kleinen Goblin-Führer schienen ihnen unbedingt noch einige ihrer Errungenschaften zeigen zu wollen, und freuten sich riesig als die Menschen in gespieltem Erstaunen ihre Blutfliegenparfümmaschinerie und die Moleratmelker bewunderten. Die sehr appetitlich aussehenden Häppchen, offenbar aus Tieren des Waldes (=Insekten) zubereitet, lehnten jedoch alle bis auf Yenai ab. Dieser ließ es sich schmecken und beschloss, in Zukunft öfters zum Mittagessen bei den Gobbos vorbei zu schauen.

Mit offenem Mund (in den ihm von immer wieder einige der schmackhaften Insektenhäppchen geschoben wurden) bestaunte der Schatten die Gänge, die wohl ein Netz unter der gesamten Kolonie bilden mussten. Unglaublich, wie lange diese kleinen Kobolde wohl daran gearbeitet haben mochten.

Trotzdem wollte er langsam wieder an die Oberfläche, Drachen töten und Jungfrauen befreien. Und satt war er auch, leider konnte er sich nicht verständlich machen. Also musste er sich weiterhin mit Heuschreckenhäppchen und Regenwurmragout abfüllen lassen und tapfer weitermarschieren. Was tat man nicht alles für hübsche Amazonen...
01.11.2002, 22:41 #507
Yenai
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Altes Lager #34 -
Toll, jetzt musste er hier warten, während die anderen Heldentaten verrichteten. Und das ihm, dem (wie vielleicht schon einmal erwähnt) besten Kämpfer der Kolonie. Die würden schon sehen, wie weit sie ohne ihn kamen. Wer von ihnen war schon in der Lage, den Drachen zu besiegen. Der einzigste, dem Yenai das zutraute, war er selbst. Wer sollte ohne seinen Spürsinn die Jungfrau finden und befreien? Die würden es noch bitter bereuen, ihn hier zum Schmiere stehen abkommandiert zu haben.

Dass es hier natürlich auch ziemlich dunkel war, trug auch nicht gerade zur Besserung von Yenais Laune bei. Er war nun mal etwas schreckhaft, was dazu führte, dass er sich bei jedem Knarren, Quietschen oder Knacksen auf den Boden warf und sich die Hände vors Gesicht hielt, in der Annahme, dass ihn dann keiner sehen würde. Seinen Job, er da lautete, die anderen bei Gefahr zu warnen, interpretierte er so, dass er sich bei Gefahr in Sicherheit bringen sollte und, wenn sie vorüber war, den anderen davon berichten.

So ganz allein fühlte sich der Schatten hier ziemlich verloren. Fackeln in der Ferne warfen unheimlich tanzende Schatten, der schon ziemlich kühle Wind wirbelte Staub und einige Küchenabfälle auf und wirbelte ihn an dem ängstlichen Yenai vorbei. Fast hätte er laut geschrieen, als ihm plötzlich eine Handvoll Kartoffelschalen ins Gesicht sprang und sich um seinen Kopf und die Ohren wickelte. Er wollte nur noch weg hier, die miesen Zauberkünste des bösen Drachen wurden ihm zu viel. Hoffentlich kamen die anderen bald....
01.11.2002, 22:50 #508
Yenai
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in der nähe der bergfeste -
Yenai rannte um sein Leben. Die anderen hatten ihm irgendwann den Sack und das Bündel mit den Waffen zugeworfen als sie aus dem Drachenturm wieder herausgekommen waren. von dem Gewicht ging er fast in die Knie.
Aber sicher war es wichtig, dem Drachen alle Waffen wegzunehmen, damit er nie wieder so hübsche Jungfrauen rauben konnte. Seine Helfer waren ja auch ganz schön böse. Die hatten zwar alle ausgesehen, wie die strahlend schönen Helden aus seinem Lager, aber diese hier waren ja ganz sicher vollkommen böse.

Der Schatten torkelte in die Richtung, in die auch der Rest der Gruppe rannte. Am Seil angekommen, erhielt er die ehrenvolle Aufgabe, als letzter die ganzen Waffen am Seil festzubinden und diese nach oben ziehen zu lassen. Das konnte man auch nur dem großen Helden, dem Retter der Jungfrauen Yenai überlassen. Hoffentlich fand der Drachen keinen Weg durch die unterirdischen Gänge. Die anderen ließen dann das Seil wieder herunter und zogen ihn auch noch hoch. Da die anderen sich alle um die Jungfrau kümmerten und der Baal sich erst mal einen Traumruf ansteckte, packte Yenai das Waffenbündel und rannte.

Er wollte nur weg von dem Drachen und seinem gewiss schrecklichen Feueratem. Yenai rannte und rannte und merkte viel zu spät, dass er schon lange allein war und ihm niemand gefolgt war.

Yenai war allein. Er hatte sich verlaufen. Ängstlich sah er sich um. Er hatte jetzt zwar einen ganzen Waffenladen, aber er war allein!!!
03.11.2002, 13:52 #509
Yenai
Beiträge: 1.478
Ein GS wird AS -
Ich kann wieder posten *freu*

Alles Gute Alter Sack!:)
03.11.2002, 13:55 #510
Yenai
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Abwesenheiten -
Ich bin jetzt wieder da, nachdem ich in heldenhaftem Kampf meinen PC dazu gezwungen habe, wieder zu funktionieren
03.11.2002, 21:40 #511
Yenai
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Herzlich Glückwunsch Wardrag -
quote:
Hab ja noch n ganzen Haufem von meinem lieben Freund Yenai bekommen

Ja, ich bin der großzügige Schleichtraining-Sponsor vom armen kleinen Wardrag, ich hab ihm schnell mal ne Menge Erz geschenkt (ich kanns mir halt leisten, bei den Innoslern verdeint man halt mehr als bei so armseligen Leelern)

Im Gegenzug muss Wardrag jetzt meinen Namen in seiner Sig tragen und mich bei jeder Erwähnung seines Schleichskills loben und preisen
quote:
DANKE DANKE DANKE
das ist schon mal ein guter Anfang, braver Wardrag*g*

Achja, da war noch was
Herzlichen Glückwunsch zum 16.! :)
Aus diesem Anlass verzeih ich dir sogar, dass du Yenai immernoch Spucker nennst (Ja, ich bin heut großzügig drauf)

Und ich hab sogar eine ganz tolle Ausrede für meine Verspätung: Mein Pc is kaputt und ich war im Urlaub.
03.11.2002, 21:48 #512
Yenai
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Anmeldung in der Gilde Innos #3 -
Na, hab ichs dir nich gleich gesagt? (nö, eigentlich nich):D Irgendwann kommst du zurück.
Schön, dass du wieder da bist :)
03.11.2002, 22:05 #513
Yenai
Beiträge: 1.478
Herzlich Glückwunsch Wardrag -
Mein Handy war öhmmm...da war die Batterie leer und die steckdose hat nich funktioniert:D

Zur Sig:
Genauso hab ich mir das gedacht ;)

Achja, achte auch auf deine PMs, ich hab dir auch geschrieben, auch wenn du das mit einem derartig blöden Betreff wie "möööp" gar nich verdient hast:D
03.11.2002, 23:06 #514
Yenai
Beiträge: 1.478
Beförderungen #2 -
Ach, mist, wie immer nur dritter :( :D

Trotzdem allen Beförderten
Herzlichen Glückwunsch :)
03.11.2002, 23:21 #515
Yenai
Beiträge: 1.478
in der nähe der bergfeste -
Yenai stolperte durch die Gegend und erging sich in Selbstmitleid. Nun hatte er die ganze Verantwortung auf seinen Schultern, er musste die Waffen des Drachen beschützen, irgendwie! Das böse Biest würde sicher ein grausames Gemetzel veranstalten, wenn es die Schwert wieder in die Hände bekam, also war hier das volle Können des Schatten gefragt. Wenn er nur wüsste, wo er war...

Eigentlich war er ja nur müde und wollte schlafen. Achja, raus aus dem Wald wollte er auch noch. Schließlich waren nächtliche Besuche in den Wäldern der Kolonie meist tödlich. Ausnahmsweise war das Schicksal dem armen Verirrten hold und er fand schon bald eine kleine Höhle, in die er sich zusammenkuschelte. Leider waren weder sein Kuscheltier noch Blutfeuer zur Hand, also schmiegte er sich an die Waffen und schlief friedlich daumenlutschend ein.
04.11.2002, 00:23 #516
Yenai
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Lagerfeuer für allgemeine Gespräche über die Gilde #2 -
Tja, gegen diesen Post war sogar unsere SL Aktion logisch :D. Keiner hält dich auf, wenn du mitten im Lager n paar leute umbrings`t? Merkwürdig.
Außerdem bringt ne RPG-Reaktion nix, weiol du schon im Wald bist. Wieterhin sollte man unsere Gardisten (genau wie die Templer im SL) nicht als Deppen beschreiben, die alles glauben. Für einen ähnlcihe Beschrteibung wanderte Cifer hinter Gitter.
Naja, das klingt jetzt vielleicht gereizt, solls aber nich.- Alles klar?:D
Falls du ne reaktion willst zettel ich noch schnell ne Verfolgungsjagd mit dem Schattenaccount an *g*
04.11.2002, 00:44 #517
Yenai
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Lagerfeuer für allgemeine Gespräche über die Gilde #2 -
*colezursaumach*
du hast die gardisten als ziemlich doof dargestellt *mecker hier* :D
und anschließend feuer gelegt und einfach jeden erstochen, der sich dir in den weg gestellt hat. ohne kampf. *mecker da*;)
davon hätten mindesetns 5 gardisten was mitgekriegt *mecker dort*
achja, nich zu vergessen: natoll, das machen wir bei euch auch bald, verlasst euch drauf. ;)
so, jetzt geh ich pennen, ich mecker morgen weiter, versprochen ;)
04.11.2002, 21:02 #518
Yenai
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Beförderungen #2 -
Klärt das im ICQ/mit PM und tragt eueren Zoff nich noch in die andern Foren
05.11.2002, 18:05 #519
Yenai
Beiträge: 1.478
Zwischen den Lagern # 14 -
Yenai schlurfte nun bereits den ganzen Tag über durch die Gegend. Er musste sich wohl verlaufen haben, obwohl das doch eigentlich bei seinem genialen Orientierungssinn unmöglich war. Leider schien dieser heute versagt zu haben, er hatte keinen Schimmer, wo er sein könnte. Die Waffen waren ihm schon lange zu schwer geworden und er hatte sie in einer Höhle versteckt, irgendwo im Wald. Oder war es auf einem Berg gewesen? Jedenfalls hatte ihm dieser merkwürdige Guru, der schon bei der Befreiung der Jungfrau dabei gewesen war, geholfen und war dann urplötzlich verschwunden mit der Begründung er er hätte dringende Termine. Ein komischer Kauz, aber das waren ja bekanntlich alle Sumpfler, wie Yenai aus zuverlässigen Quellen wusste. Aber warum nur hatte ihm dieser Kerl geholfen? Und woher war er plötzlich aufgetaucht?

Egal. Das Denken war noch nie seine Stärke gewesen, also lief er weiter, immer der Nase nach. Seine Mutter hatte ihm immer gesagt: „Wenn du dich verläufst, geh immer der Nase nach.“, und das tat er nun auch, komme was wolle. Von den vielen Zusammenstößen mit Bäumen hatte er schon eine blutige Nase, doch das kümmerte einen Pfundskerl wie ihn recht wenig. Meistens geleitete ihn sein Riechorgan richtig.

Eine Dornenranke zerkratzte das Gesicht des Schattens, nun sah er sicher ungeheuer heroisch und kämpferisch aus. So einen blutigen Kratzer hatte nicht jeder. Seine Freude wuchs noch, als er hinter den Ranken den Waldrand und in einiger Entfernung das Alte Lager erblickte. Er wollte gerade losrennen, als ihm einfiel, dass er ein Held war. Ein Held rannte nicht. ALs watschelte er gemessenen Schrittes auf das Nordtor zu.
05.11.2002, 18:19 #520
Yenai
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Altes Lager #34 -
Endlich wieder im Alten Lager angekommen, verspürte Yenai das dringende Bedürfnis, allen von seinen ruhmreichen Heldentaten, der Befreiung der Prinzessin, der Bezwingung des Drachen (auch wenn der noch lebte, das wussten ja die anderen nicht) und von seinem diplomatischen Geschick bei den Verhandlungen mit den Goblins zu erzählen. Also setzte er sich an das nächstbeste Lagerfeuer und machte gerade den Mund auf um mit seiner spannenden Geschichte zu beginnen, als er bemerkte, das sich alle Anwesenden verdrückt hatten. Merkwürdig.

Na ja, dann ging er halt zum nächsten Feuer. Leider verdrückten sich auch dort alle in Sekundenschnelle, als er erwähnte, dass er viel zu berichten hatte. Sein stinklangweiliges Geschwafel war in der ganzen Kolonie berühmt-berüchtigt. Nach einiger Suche fand er dennoch einen Ort, an dem man ihn immerhin duldete: Die Taverne. Die Leute dort hatten keine Lust, auf das Essen und Trinken zu verzichten, nur um Yenai zu entgehen.

Glücklich machte sich dieser daran, seine Nebensitzer zu langweilen. „Weißt du, was ich alles erlebt hab? Du, ich hab voll viel erlebt. Hast du auch voll viel erlebt?“ ohne eine Antwort abzuwarten, plapperte er weiter: „Ich auch. Ich hab in einer Burg von einem Drache, wo ein ähm ein Drache drin wohnt, gewesen, weißte. Und ne Prinzessin hab ich da befreit, jaja. Und die Prinzessin war dann frei sozusagen. Und einen Drachen hab ich besiegt und ich hab den umgebracht, bis er tot war. Und dann, weißte, dann hab ich so den die das die Waffen von dem Drachen, den ich ja umgebracht hab, also von dem toten Drachen hab ich die Waffen genommen eigentlich so und dann hab ich die versteckt. Das waren ganz tolle Waffen. Und eine Burg hatte der Drache, fast wie die hier. Also, eigentlich genau wie die hier. Das habt ihr wohl von ihm abgeguckt, wa?“ Er lachte dröhnend, worauf sich einige Gesichter zu ihm umdrehten. Erfreut über diesen Zuwachs an Interessenten, laberte Yenai weiter. „Und da gabs Soldaten, ganz böse und viele, aber wir...ähh ich habs ihnen gezeigt.“ Er nickte bekräftigend und bestellte ein Bier. Dann suchte er sich sein nächstes Opfer.
05.11.2002, 19:04 #521
Yenai
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Altes Lager #34 -
„Oh, du willst mich zu meiner Mami schicken? Prima, ich hab sie schon vermisst!“ Yenai war hocherfreut, ein solches Angebot zu erhalten, den ersten Teil des Satzes hatte er wohl überhört. Die anderen Aussagen des fremden Mannes verwirrten ihn so sehr, dass er beschloss, nicht näher darauf einzugehen. „Ich darf nicht mit fremden Onkels reden, sagt Mami. Achja, kann ich deine Rüstung haben, die sieht schön aus..“ Mit seinem liebenswürdigsten Lächeln blickte er zu dem Baron auf. „Achso, hab ich dir eigentlich schon erzählt, wie ich den Drachen bezwungen hab?“
05.11.2002, 19:24 #522
Yenai
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Altes Lager #34 -
Oh, jetzt schien der Mann mit ihm spielen zu wollen. Vielleicht warf er ihn ja hoch und fing ihn wieder auf, wenn Yenai ganz lieb fragte. Das hatte ihm schon als Kind immer gefallen. Leider schien der Baron nicht in der Laune dazu, also verlegte sich der Schatten aufs Wimmern und Klagen: „Oh großer..ähm, keine Ahnung wer du bist, ich weiß gar nicht, was ich getan habe, um deinen (wahrscheinlich) furchtbaren Zorn zu erwecken.“

Als auch das nicht wirklich half, verlegte er sich auf die Alter-Kamerad-Masche: „Erinnerst du dich nicht mehr? Damals, als du noch ein junger Bursche warst , haben wir immer gespielt. Erinnerst du dich nicht mehr, wie wir der Königin unter den Rock geguckt haben? Wie wir Kühe über die Brüstung der Schlossmauer geworfen haben? Ach, wie diese Welt verfällt, nicht einmal alte Kameraden werden freundlich behandelt, wie grausam, wie furchtbar, wie öhm...grausam und furchtbar, achje, ohnein.“
05.11.2002, 19:29 #523
Yenai
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Kommet ihr Gesellen zur großen Feier des neuen Lagers -
@Neon
ICH heiß Yenai
DER DA *aufyerodinzeig* heißt Yerodin. Klar?;) :D
Oder bin gar ich gemeint? Wohl her nich, oder?
Ich hab leider keine Zeit, muss Carthos Schwerter suchen *g*
05.11.2002, 20:01 #524
Yenai
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Altes Lager #34 -
Der meinte es wohl ernst. Wie bedauerlich, der Baron schien gerade nicht spielen zu wollen. Aber vielleicht wollte er eine Geschichte hören. Das beruhigte ungemein. „Also gut. Pass auf. Ich hab in einer Burg von einem Drache, wo ein ähm ein Drache drin wohnt, gewesen, weißte. Und ne Prinzessin hab ich da befreit, jaja. Und die Prinzessin war dann frei sozusagen. Und einen Drachen hab ich besiegt und ich hab den umgebracht, bis er tot war. Und dann, weißte, dann hab ich so den die das die Waffen von dem Drachen, den ich ja umgebracht hab, also von dem toten Drachen hab ich die Waffen genommen eigentlich so und dann hab ich die versteckt. Das waren ganz tolle Waffen. Und eine Burg hatte der Drache, fast wie die hier. Also, eigentlich genau wie die hier. Das habt ihr wohl von ihm abgeguckt, wa?" Er lachte dröhnend, wie schon in der Taverne. Überhaupt erzählte er immer alle Geschichten auf genau die gleiche Art und Weise, was die „Heldengeschichten“ noch langweiliger machte. „Und da gabs Soldaten, ganz böse und viele, aber wir...ähh ich habs ihnen gezeigt. So, jetzt hab ich dir alles gesagt, was ich weiß, aber ich kann dir auch noch eine andere Geschichte erzählen, wenn du willst“ Hauptsache, dieser komische Kerl, ließ ihn nicht in die Tiefe fallen...
05.11.2002, 20:32 #525
Yenai
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Altes Lager #34 -
Das klang ja richtig gefährlich. „Wirklich nett von dir, dass du mich warnst. Ich werde mich sofort auf die Suche machen, bis nachher.“ So schnell er konnte, verschwand Yenai aus der Reichweite des großen Kerls. Nichts wie weg hier!

Auf diesen Schock musste er erst mal einen trinken gehen. Der Schatten setzte sich in die Taverne und bestellte sich 5 Bier. Bald würde er wohl wieder mit dem erzählen anfangen, bis er nur noch lallen konnte.
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