World of Gothic Archiv Alle Beiträge von Saria |
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24.03.2003, 14:47 | #301 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Gesucht wird... -
quote: Paranoid? :D |
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24.03.2003, 15:33 | #302 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Gesucht wird... -
Danke für das Angebot, Linky. Aber der Hof ist mir momentan ehrlich gesagt etwas zu heiß ;) Da läuft so ein böser Waffenmeister rum, ich weiß nicht ob ich dem begegnen will :D |
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27.03.2003, 07:26 | #303 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Das Amazonenlager #8 -
Wo war sie? Das war der erste Gedanke, der Saria durch den Kopf schoss. Um sie herum lag völlige Dunkelheit. Sie stand inmitten eines Wirbels aus perfekter Schwärze. Wenn sie zu lange in die wirbelnden Schatten hineinstarrte, glaubte sie von dem Wirbel erfasst und mitgerissen zu werden. Instinktiv fuhr Sarias Hand zu ihrer Schulter. Noch immer ragte der lange Pfeilschaft aus ihrem Fleisch. Stellenweise hatte sich die Wunde verkrustet. Ihre gesamte Schulter war seltsam taub, das Fleisch angeschwollen. Offensichtlich hatte sich die Wunde entzündet. Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende gedacht, da wurde sie auch schon von Wellen grausamen Schmerzes geschüttelt. Die Diebin wollte schreien, doch wurde ihre Stimme von dem tosenden Sturm hinfortgeweht. Hilflos brach sie zusammen. Schmerzhaft langsam schlug Saria die Augen auf. Obwohl der Raum, in dem sie lag nur schwach von Fackeln beleuchtet wurde, brannte der flackernde Feuerschein auf ihren Netzhäuten. Die Stirn der Amazone glänzte fiebrig. Nur mit Mühe konnte sie ihre trüb gewordenen Augen offenhalten. Etwas bewegte sich in der Schwärze am Rand ihres Sichtfeldes. Ein verschwommener Schemen bewegte sich auf sie zu. Saria bekam es mit der Angst zu tun. Wer war das? Das Letzte, woran sie sich erinnern konnte, war wie sie an dem Baum zusammengebrochen war. Die Gestalt kniete neben ihrer Ruhestätte nieder. Eine verzerrte Stimme drang an Sarias Ohr. Jedoch war sie so leise, dass sie sie unmöglich verstehen konnte. Die Hand der unbekannten Person schob sich unter den Kopf der Diebin und hob ihn leicht an. Dann setzte sie eine tönerne Schale an ihre Lippen. Aus einem Reflex heraus schluckte Saria die bittere Flüssigkeit herunter, die kurz darauf ihren Mundraum erfüllte. Vorsichtig ließ die Gestalt ihren Kopf zurück auf das Kissen sinken. Ein Frösteln schüttelte Sarias Körper. Kühlender Stoff tupfte ihr den Schweiß von der Stirn. Sarias Brustkorb hob und senkte sich in unregelmäßigen Stößen. Metall klirrte. Die Müdigkeit holte sich die Amazone zurück. Widerwillig sanken ihre Augenlider herab. Eine starke Hand hielt Saria fest, während sich eine blitzende Klinge ihrer Schulter näherte. Die Welt vor Sarias Augen begann zu verschwimmen. Dann wurde sie von dem schwarzen Wirbel hinfortgerissen. |
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27.03.2003, 17:49 | #304 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Das Amazonenlager #8 -
Regen peitschte über das rauhe Kopfsteinpflaster, trieb kleine Bäche zwischen den einzelnen Pflastersteinen hindurch. Blitze zuckten in grellen Lichtbahnen über den Himmel, verdrängten für wenige Augenblicke die Nacht und tauchten die Straße in blendendes Weiß. Das folgende Donnergrollen ließ den Boden erzittern. Einige Ziegel klapperten. Das Klappern von Hufen hallte durch die Gasse. An der Wand der Villa zeichneten sich die Schatten mehrerer Reiter ab, die auf das Gebäude zuhielten. Es waren fast zwei Dutzend. Allesamt schwer bewaffnet, die Kragen der Regenmäntel hochgeschlagen. Als sich das fahle Gesicht des Mondes hinter den schnell vorbeiziehenden Sturmwolken hervorschob, brach sich sein blasser Schein auf kaltem Stahl. Vor der Villa sammelten sich die Reiter. Auf ein Kommando der vordersten Gestalt sprangen sie von ihren Pferden und schwärmten aus. Scheppernd sprang das Tor zum Vorgarten auf, die Türflügel krachten geräuschvoll gegen den Stein ihrer Pfosten. Die Gestalten drängten durch das Tor. Ein Teil von ihnen hielt geradewegs auf das Eingangstor zu, während der Rest zu den Seiten ausschwärmte. Behende kletterten die vermummten Schatten an den Regenrinnen empor, balancierten geschickt auf den schmalen Simsen unterhalb der Fenster sowie auf dem Dach. Dann brachen sie die Tür auf. |
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28.03.2003, 21:33 | #305 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Das Amazonenlager #8 -
Saria stand inmitten eines langgestreckten Zimmers. Der größte Teil des Raumes wurde von einem länglichen Buchenholztisch eingenommen. Mehrere Personen saßen um ihn herum und speisten zu Abend. Durch die hohen Fenster fiel bleicher Mondschein und malte die Holzverstrebungen der Fenster auf dem Teppichboden nach. Dann wurde das blasse Gesicht des Erdtrabanten von den schwarzen Wolken verschluckt. Regenschauer peitschten gegen die Fenster. Die Diebin zählte vier Erwachsene und fünf Kinder, die sich angeregt unterhielten, ab und zu einen Happen von ihren Tellern in den Mund steckten und mit vorgehaltener Hand leise kicherten. Die Erwachsenen hingegen schienen seltsam betrübt zu sein. Mit ernsten Mienen wechselten sie kurze Blicke und nur selten Worte. Sarias Augenmerk galt jedoch eher dem kostbaren Tafelbesteck und den goldenen Kerzenständern. Auch die restliche Raumeinrichtung schien ihr regelrecht zuzurufen, dass es hier etwas wertvolles zu holen gab. In diesem Moment fiel ihr auf, dass sie ja schutzlos mitten im Raum stand. Geschockt blickte sie sich nach einer Versteckmöglichkeit um. Doch diese verfluchten Kerzen vertrieben auch die letzten Sicherheit gewährenden Schatten. Es konnte nur noch Augenblicke dauern, bis sie entdeckt wurde. Doch offensichtlich waren die Anwesenden so beschäftigt, dass sie die Amazone völlig übersahen. "Auf Dauer kann das gar nicht gutgehen", schüttelte einer der Erwachsenen den Kopf und schob seine Hornbrille höher auf die Nasenwurzel hinauf. "Wir hatten keine andere Wahl", mischte sich eine der beiden anwesenden Frauen ein. Saria konnte sie nur von hinten sehen. Langes, blondes Haar fiel ihr über die Schultern. Ihre Stimme klang sanft wie das Plätschern eines Wasserfalls. Ein Blitz zuckte über den Nachthimmel und tauchte den Raum für einen Herzschlag in blendendes Weiß. Einen Augenblick später explodierte das Fenster. Scherben prasselten auf den Tisch, das Klirren der Scheibe ging inmitten der Schreie der Familie unter. Die Frau zuckte zusammen, dann stürzte sie vom Stuhl. Der gefiederte Schaft eines Pfeiles ragte aus ihrer Kehle. Erschrocken riss Saria die Arme über den Kopf und kauerte sich gegen die Wand. Mit lautem Knall zerbarst ein weiteres Fenster und jagte weitere Glasscherben durch den Raum. Glücklicherweise traf keiner der Splitter die Amazone. Die Kinder stürzten in wilder Panik durcheinander. Zwei Mädchen sprangen unter den Tisch während ein Junge zur Tür stürzte. Ein weiteres Mädchen brach weinend zusammen. Von dem fünften Kind fehlte jede Spur. Der Mann mit der Brille war neben der toten Frau auf die Knie gefallen. Tränen rannen über seine Wangen, mit blutverschmierten Händen schüttelte er den leblosen Körper an den Schultern. "Fjerda...sag doch etwas...." Ein halb ersticktes Röcheln, dann sank der zweite Mann auf die Knie. Seine ungläubig geweiteten Augen starrten auf die Schwertklinge in seiner Brust. Ruckartig verließ die Klinge seinen Körper, ließ den sterbenden Mann kraftlos zur Seite kippen. Eine Frau kreischte, dann hörte Saria wie ein weiterer Körper auf den Teppich fiel. Panik schlug über der Diebin wie eine Sturmflut zusammen. Was bei allen Göttern ging hier vor? Zitternd drehte sie den Kopf zur Seite. Der Raum glich einem Schlachtfeld. Überall bedeckten die Scherben der zersplitterten Fenster den Boden, hässliche rote Flecken breiteten sich auf dem Teppich aus. Mehrere vermummte Gestalten in schwarzen Mänteln huschten wie Schatten durch das Zimmer. Der überlebende Mann riss sich von der Frau los und stürzte zur Wand. Dabei entging er nur um Haaresbreite einem weiteren Schwerthieb. "Ihr Bastarde! Dafür werdet ihr bezahlen!" Mit einem Schrei riss er einen Rapier aus seiner Wandhalterung. Flammenden Blickes fuhr er herum und schlug nach einem der Angreifer. Sehnen sirrten, dann steckten drei Pfeile in der Brust des Mannes. Wie vom Blitz getroffen klappte er zusammen. Stille legte sich über den Raum. Leise knirschten die Scherben, als die Vermummten ihr grausames Werk näher untersuchten. Ratschend fiel einer der Vorhänge zu Boden, seine Halterung von einer scharfen Klinge durchtrennt. "Da ist noch eines!" Hinter dem Vorhang hatte sich eines der Mädchen versteckt. Sie war höchstens acht Jahre alt, ihre dunklen Augen ruckten angsterfüllt herum. Wie das erste Opfer des Gemetzel hatte auch sie langes, goldblondes Haar. Einer der Männer näherte sich dem Mädchen. "Halt still Kleines. Gleich ist es vorbei." Saria sah wie die Knie des Mädchens zitterten. Panik flackerte in ihrem Blick. Ihr Blick hing auf der vor Blut tropfenden Klinge des Mannes. Wahrscheinlich klebte an diesem Schwert das Blut ihrer Eltern. Die Schwertklinge hob sich. Ein Blitz warf seinen Schein durch die zerstörten Fenster. Regen prasselte auf den Teppich und die Fliesen. Die Pfützen vermischten sich mit dem Blut der Toten. Donnergrollen rollte heran. Saria konnte nicht länger zusehen. Sie hätte schon viel früher eingreifen sollen. Dieses Gemetzel hätte niemals passieren dürfen. Doch war da immer noch die Angst.... Bisher war sie noch nicht bemerkt worden. Wenn sie jetzt eingriff, war sie höchstwahrscheinlich selbst tot. Dennoch, sie konnte diesen Mord nicht zulassen! Jedoch verweigerten ihre Beine ihren Dienst. Sie konnte sich keinen Zent weit bewegen. Das Einzige was ihr blieb, war mit schreckgeweiteten Augen zuzusehen. Das Schwert des Vermummten zuckte wie eine zuschnappende Schlange nach vorne. Und sprengte inmitten eines Funkenschauers den Putz von der Wand. Das Mädchen hatte sich blitzschnell zwischen den Beinen des Meuchlers hindurchgeduckt und lief geradewegs auf die Tür zu. Da bemerkte Saria eine Bewegung in ihrem Augenwinkel. Einer der Mörder hob seinen Bogen. Zitternd entspannte sich die Sehne, schleuderte ihr tödliches Geschoss sirrend auf seinen Weg des Leidens. Ein erstickter Schrei drang aus der Kehle des Mädchens, dann wurde sie nach vorne gerissen. Der Pfeil traf sie direkt in den Rücken und nagelte sie an die Tür fest. Als Saria zusammbrach, schlug der Wirbel aus Schwärze über ihr zusammen und riss sie mit sich fort.... |
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01.04.2003, 21:45 | #306 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Das Amazonenlager #8 -
Nach langer Zeit schlug Saria erneut die Augen auf. Sie lag noch immer in dem dunklen Raum, schwacher Fackelschein drang an ihre Netzhäute. Die Luft war von dem würzigen Duft von Kräutern geschwängert, angenehm frisch drang sie in die Lungen der Diebin. Doch wo befand sie sich eigentlich? Vorsichtig versuchte sie sich aufzusetzen, fiel dann jedoch mit einem Schmerzenslaut in das weiche Polster zurück, als ein scharfer Schmerz durch ihre Schulter schoss und ihr die Tränen in die Augen trieb. Mit zusammengepressten Zähnen wartete die Amazone, bis der Schmerz abklang. Dann betastete sie behutsam die Wunde. Ein straffer Verband spannte sich über die Verletzung sowie einen Teil ihres Armes. An einer Stelle verzierte ein hässlicher, rotbrauner Fleck den weißen Stoff des Verbandes. Der gesamte Arm fühlte sich seltsam schwach und träge an. Hoffentlich blieb das nicht dauerhaft so.... Müde ließ sich Saria zurücksinken und zog die Decke höher. Obwohl der Raum gut beheizt war, fröstelte sie. Jetzt spürte sie auch erst, dass ihr Hals scheinbar in Flammen stand. Jedenfalls brannte er wie Feuer. Wie lange lag sie hier denn schon? Was war überhaupt passiert? Und wer war dieses kleine Mädchen gewesen? Langsam kamen die Erinnerungen an das Attentat zurück. War es ein Traum? Doch das Geschehen war so unglaublich real erschienen. Andererseits konnte sich Saria beim besten Willen nicht daran erinnern, jemals in diesem Haus gewesen zu sein. Zu viele Fragen brannten ihr auf der Zunge, nur würde ihr wohl niemand antworten können.... |
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13.04.2003, 17:48 | #307 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Die Stadt Khorinis #9 -
Von kräftigen Ruderschlägen vorangetrieben, steuerte ein kleines Ruderboot auf die Hafenstadt zu. Blutfeuers Scavenger schien zu spüren, dass sie ihrem Zielort näher kamen. Denn das eigenwillige Viech fing auf einmal an, wie wild auf und ab zu hüpfen. Dass das Boot von dieser Aktion nicht besonders begeistert war, muss wohl nicht weiter erwähnt werden. So hatte Saria die letzten Minuten der Reise alle Hände voll zu tun, den aufgeschreckten Scavenger ruhig zu halten und sich gleichzeitig am Bootsrumpf festzuklammern, um nicht über Bord zu gehen. Die Amazone gestattete sich ein erleichtertes Aufatmen, als das Boot schließlich sanft gegen die Kaimauer stieß. Blutfeuer machte sich sogleich daran, eines der Taue an einem der gußeisernen Ringe festzuknoten, während Saria aus dem schwankenden Gefährt stieg und dabei fast von dem nachtrottenden Riesenvogel umgerannt wurde. Bei Innos, mit diesem Viech herumzulaufen artete ja geradezu in ein Abenteuer aus.... Der Diebin gefiel Blutfeuers Entscheidung, zuerst nach Khorinis zu reisen um von dort in Richtung Pyramidental zu ziehen, nicht besonders. Für sie stellte die Hafenstadt ein heißes Pflaster dar. Nicht zuletzt durch den den missglückten Schwertdiebstahl. Auch zuvor war sie nur knapp den Fängen der Miliz entkommen. Und jetzt auch noch mit dem Kopfgeld auf ihren Schultern.... Wenigstens stellte ihre Lehrmeisterin keine Fragen, warum Saria die Kapuze ihres Mantels so tief ins Gesicht gezogen hatte. Wahrscheinlich dachte sich die Patronin schon ihren Teil. Umso erleichterter war sie, als Blutfeuer sie zu einem Haus im Hafenviertel führte. Hier unten ließ sich die Miliz selten blicken. Saria war mehr als froh über diesen Umstand. Die Besitzerin des Hauses stellte sich als Gracia vor. Offensichtlich vermietete die Dame durchgehend einige Zimmer an die Amazonen und passte zudem auf deren Reittiere auf. Als Saria sich klammheimlich auf ihr Zimmer stehlen wollte, fing sie eine Ermahnung Blutfeuers ein, dass sie ihre Finger besser bei sich lassen sollte, solange sie in Khorinis waren. Die Diebin hasste es, etwas vorgeschrieben zu bekommen. Sie konnte schon selbst auf sich aufpassen. Mißmutig ließ sie sich auf ihrem Bett niedersinken und streckte sich aus. Die Patronin würde auch nicht ewig die Augen offenhalten können. Irgendwann musste sie sich auch schlafen legen. Grinsend machte Saria es sich auf dem Bett bequem. Es war besser, jetzt etwas zu schlafen um fit zu sein, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen war. |
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14.04.2003, 12:26 | #308 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Die Stadt Khorinis #9 -
Verdammt, was war nur mit ihr los? Da hatte sie doch tatsächlich verschlafen. Saria war geschockt gewesen, als sie aufwachte und ihr die grelle Sonne ins Gesicht stach. Sie hatte die beste Zeit des Tages verpennt! Vorbei war die Nacht, all die Möglichkeiten zu neuen Reichtümern waren an ihr vorbeigerauscht ohne dass die Diebin sie ergriffen hatte. Und dann auch noch Blutfeuers Kommentar.... Am liebsten hätte die Amazone ihrer Schwester den Hals umgedreht. Hatte sie vielleicht sogar etwas mit ihrer plötzlichen Verschlafenheit zu tun? Der Ausgleich würde kommen, das schwor sich Saria. Doch vorerst beschränkte sie sich darauf, ihrer Lehrmeisterin in Richtung Stadttor zu folgen. Mit ihren Bögen und dem Scavenger konnte man die beiden Frauen glatt für Jägerinnen halten. In Sarias Fall war dieser Eindruck auch durchaus erwünscht. Jäger waren ein unauffälliges Volk. Sie blieben meist unter ihresgleichen und das wurde auch von dem Großteil der restlichen Bevölkerung akzeptiert. Dennoch hatte die Diebin ein mulmiges Gefühl im Bauch, als sie sich den Torwachen näherten.... |
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14.04.2003, 12:59 | #309 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Die Stadt Khorinis #9 -
Verunsichert lockerte der Ritter seinen Griff. Das reichte Saria schon, um sich loszureißen. Der Ellenbogen ihres unverletzten Armes kam hoch und traf die Wache am Hals. Keuchend fiel der Wächter auf die Knie und rang nach Atem. Blitzschnell fuhr die Diebin herum, packte das Seil des Scavengers und zog ihn hinter sich her aus der Stadt hinaus. Sollte Blutfeuer doch selbst schauen, wo sie blieb. Saria verspürte momentan keine sonderliche Lust auf ausführlichere Gespräche mit den verrückten Paladinen. Kaum schlugen die Schatten des nahen Waldes über ihr zusammen, da hörte sie auch schon laute Rufe in ihrem Rücken. Trotz der Eile gestattete sich die Amazone einen kurzen Blick über die Schulter. Die eben niedergestreckte Torwache hatte sich mittlerweile wieder auf die Beine gekämpft und rief lauthals um Hilfe. Gleichzeitig fummelte sie an ihrem Schwertgriff herum, während sich Blutfeuer an dem anderen Ritter zu schaffen machte. Einen Moment lang spielt Saria mit dem Gedanken, ihrer Schwester durch einen gezielten Schuss zur Hilfe zu kommen. Jedoch verwarf sie den Gedanken gleich wieder. Blutfeuer konnte doch angeblich so gut auf sich selbst aufpassen.... |
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14.04.2003, 13:50 | #310 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Rund um Khorinis #5 -
"Hey, jetzt wart doch auf mich!" Saria hatte durchaus Probleme, dem davonstiebenden Scavenger zu folgen. Dass sich Blutfeuer aber auch nie entscheiden konnte. Zuerst trödelte sie ewig herum und dann raste sie wie von Blutfliegen gestochen davon. Sehr kameradschaftlich. Zum Glück brauchten die Stadtwachen offensichtlich etwas Zeit um ihre stahlgeschützten Gedanken in die richtigen Bahnen zu stoßen. Sonst hätte schon längst jemand die Verfolgung aufgenommen. Dennoch konnte Saria das flotte Temop nicht mehr lange durchhalten. So ein Scavenger war halt doch etwas schneller unterwegs.... "Blutfeuer!" Keuchend blieb die Diebin stehen und stützte sich auf ihren Oberschenkeln ab. "Warum hast du's denn so eilig?!" |
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14.04.2003, 14:08 | #311 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Das Sumpflager im Pyramidental # 7 -
Eine gute Weile nach Blutfeuer schleppte sich auch Saria in die schwüle Hitze des Sumpflagers. Als ob ihr nicht schon warm genug gewesen wäre.... Leise Verwünschungen ausstoßend taumelte die Diebin über die Stege, stets nach ihrer eigenwilligen Lehrmeisterin Ausschau haltend. Sobald sie mit der Ausbildung fertig waren, würde die Zeit der Abrechnung kommen. Was sich diese Frau eigentlich einbildete.... Stöhnend fiel Saria auf die Knie. Das Letzte worauf sie jetzt Lust hatte, war diese verdammte Patronin in diesem Gewirr aus Sumpflöchern zu suchen. Erstmal wieder zu Atem kommen. Eigentlich war es ja nur von Vorteil, dass Blutfeuer nicht in der Nähe war. So konnte die Diebin in aller Ruhe ihrem Geschäft nachgehen.... |
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14.04.2003, 14:12 | #312 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Die Garde Innos' im RPG #1 -
Schnarchnasen. Euch könnte man die Bude unterm Hintern wegtragen ohne dass ihr es merken würdet. |
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14.04.2003, 14:30 | #313 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Das Sumpflager im Pyramidental # 7 -
Ein gequältes Stöhnen schleppte sich Sarias Hals hinauf. "Da rauf? Bist du wahnsinnig? Im Gegensatz zu dir hatte ich keinen fetten Vogel, der dumm genug ist als Transportmittel herzuhalten!" Doch Blutfeuer duldete keine Widerrede. Müde ergriff die Diebin die ersten Sprossen und begann, die Leiter hinaufzusteigen. Nicht zum ersten Mal wünschte sie ihrer Lehrmeisterin sämtliche Seuchen der Welt auf den Hals. Und wer kam überhaupt auf die bescheuerte Idee, ein Haus zig Schritt über dem Boden in einen Baum hineinzubauen? Wenigstens konnte Saria die Zeit des Aufstiegs mit sinnvollen Gedanken totschlagen. So fand sie exakt zehntausenddreihundertachtundneunzig Möglichkeiten, Blutfeuer möglichst qualvoll zu entsorgen. Als sie sich schließlich ächzend auf die Terrasse hochzog, hatte sie sich auch schon für eine entschieden. Sie würde die Patronin einfach vom Baum schubsen. Wenn Saria Glück hatte, brach sie sich bei dem Sturz nur die Beine und vielleicht ein paar andere Knochen. Dann könnte sie die weiteren Schritte überlegen... |
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14.04.2003, 14:35 | #314 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Die Garde Innos' im RPG #1 -
Matheprofi ;) Und so wie die Stadtmauern gebaut sind, müsstet ihr erstmal jede Menge Leitern anschleppen, um überhaupt hochzukommen ;) |
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14.04.2003, 14:44 | #315 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Das Sumpflager im Pyramidental # 7 -
Astloch. So so. Saria kannte noch ganz andere Löcher, die den Pfeil durchaus besser gebrauchen konnten. Mit hochrotem Kopf nahm die Diebin das Blasrohr entgegen und fummelte das winzige Geschoss hinein. Hoffentlich verschluckte sie sich nicht auch noch.... Einen Moment später setzte sie auch schon das Blasrohr an. Sogar ohne zu verschnaufen, wie Blutfeuer gefordert hatte. Doch anstatt wie erwartet auf das Astloch zu zielen, feuerte sie das Pfeilchen direkt auf ihre Lehrmeisterin. Hoffentlich trug das Ding eine ordentliche Ladung Gift mit sich. Würde ihr nur recht geschehen.... |
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14.04.2003, 15:49 | #316 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Das Sumpflager im Pyramidental # 7 -
Grausamer Schmerz schoss durch Sarias Arm, als Blutfeuer ihn kurzerhand packte und auf ihren Rücken festnagelte. Anstatt eines Schmerzensschrei brachte sie nur ein erschrockenes Keuchen heraus. Bunte Lichtblitze tanzten vor ihren Augen auf und ab, während sich ihr Magen in wilden Krämpfen schüttelte. Plötzlich erschlaffte die Diebin in dem schraubstockartigen Griff, als ihre Beine nachgaben. Verzweifelt japste sie nach Luft. Gerade als sie glaubte ersticken zu müssen, löste Blutfeuer ihren Griff. Kraftlos fiel die Amazone nach vorne, fing sich gerade noch mit der unverletzten Hand ab. Toll, jetzt wusste sie bald nicht mehr, welche Schulter mehr schmerzte.... Wie sollte sie denn jetzt die Leiter wieder runterkommen? Heute war wohl wahrlich nicht ihr Tag. Sarias Kiefermuskeln verhärteten sich zu Stahlseilen, als sie sich mühsam in die Höhe stemmte. Mehr schlecht als recht schaffte sie es die Leiter hinunter und blieb erschöpft neben Blutfeuer stehen. Bei den Göttern, wenn das so weiterging war sie in ein paar Tagen bereit für den Beliarsacker. Warum aber auch alles schiefgehen musste.... Mit gesenkten Blick trat die Diebin neben ihre Lehrmeisterin. Vielleicht sollte sie sich wirklich etwas zurücknehmen. Aber gegen ihre Instinkte kam sie auf Dauer nicht an. Sie hasste es, von anderen abhängig zu sein. |
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14.04.2003, 15:58 | #317 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Die Garde Innos' im RPG #1 -
Junge, mach keinen Blödsinn! Ich kenn da noch jemanden, der etwas gegen euch Miliz-/Ritterknödel hat. Obwohl... ach, komm ruhig rüber. Lebende Ziele sind immer noch die besten Übungsobjekte :D quote: Woher soll ich denn wissen, wo du die verloren hast? |
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14.04.2003, 17:22 | #318 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Lagerfeuer für allg. Gespräche über die Gilde #4 -
Bogenschützen mit Maschinengewehren.... Hab ich's doch gewusst :D Und jetzt hört mal auf zu spammen, ist ja echt nicht mit anzusehen. Ich meld mich ja wenigstens noch zum Thema. Mehr oder weniger.... |
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14.04.2003, 23:14 | #319 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Das Sumpflager im Pyramidental # 7 -
"Ähm...danke...." Blutfeuer war schon ein seltsamer Mensch. Zuerst rammte sie Saria ihr Knie in den Magen und dann schenkte sie ihr ein Blasrohr samt Munition. Was kam denn als nächstes? Neugierig untersuchte die Diebin die unscheinbare Waffe. Interessanter waren jedoch die Pfeilchen. Bei genauerem Hinsehen konnte sie auch die haarfeinen Markierungen erkennen, die ihre Lehrerin erwähnt hatte. "Und wie ist das mit den Kilo gemeint? Von was hängt es ab, wieviel Gift ich einfüllen muss? Vom Gewicht des Ziels?" Saria konnte sich schlecht vorstellen, dass so ein Blasrohr effektiv sein sollte, wenn man zuvor grob das Gewicht seines Gegners abschätzen musste. Da musste doch mehr dahinterstecken. |
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14.04.2003, 23:55 | #320 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Der Pyramidentempel -
Da waren sie wieder, die Mordgedanken. Die Schmerzen hatte Saria dank der übelkeitserregenden Geräuschskulisse längst vergessen. Irgendwann, als die Diebin schon längst am Rande der Ohnmacht schwankte, breitete sich ein Gefühl angenehmer Wärme in ihrem Körper aus. Dann zog sie ein starker Arm in die Höhe und sie traute sich wieder die Augen zu öffnen. Seltsamerweise schmerzte ihre Schulter kaum noch. Dank der unsachgemäßen Behandlung hatte Saria schon fest damit gerechnet, dass sie im nächsten Moment abfaulen würde. |
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15.04.2003, 11:47 | #321 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Das Sumpflager im Pyramidental # 7 -
Eigentlich war es ja viel zu schön draußen, als sich mit anstrengenden Schießübungen abzugeben. Allerdings hatte Saria auch keine sonderliche Lust auf weitere Bekanntschaften mit Blutfeuers Knie. Zwar hatte der Baal heiltechnisch gesehen wirklich einiges drauf. Aber die Diebin traute ihrer Lehrerin durchaus zu, ihr abermals ein paar Knochen zu brechen, nur um sie dann wieder zusammenflicken zu lassen. Blutfeuer als launisch zu bezeichnen war eine glatte Untertreibung. Einmal flatterte sie als laues Lüftchen umher, nur um sich im nächsten Moment in eine brutale Sturmböe zu verwandeln. Und von denen hatte Saria in letzter Zeit mehr als genug abbekommen. Ein Nachschlag durfte ruhig noch ein paar Jährchen warten. Trotzdem verspürte die Amazone keine sonderliche Lust, den verschossenen Pfeilchen ständig hinterherzulaufen. In der Hitze war das viel zu anstrengend. Und dann auch noch so früh am Morgen.... Also ließ sie ihre Gehirnwindungen spielen, um auf eine energiesparende Lösung zu kommen. Glücklicherweise lag in Blutfeuers Hütte mehr als genug Krempel herum. So dauerte es zwar etwas, bis sie das Gesuchte gefunden hatte, aber immerhin wurde sie nicht enttäuscht. Mit spitzen Fingern befestigte sie einen langen und hauchdünnen Faden an einem der Pfeilchen. Wenn sie jetzt schoss, konnte sie den Faden blitzschnell mit ihrer Zunge im Mundraum festdrücken und somit verhindern, dass der Pfeil nach unten in den Sumpf stürzte. So konnte sie es sich auf der Terrasse bequem machen und in aller Seelenruhe die einzelnen Zielscheiben aufs Korn nehmen.... |
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16.04.2003, 12:01 | #322 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Das Sumpflager im Pyramidental # 7 -
Kaum hatte der neue Tag begonnen, da waren auch schon wieder die ganzen Probleme da. Irgendwie war ja klar gewesen, dass Blutfeuers Plan nicht reibungslos funktionieren konnte. Der Zwischenfall mit dem Novizen war ja noch gut gegangen. Trotzdem war jetzt die gesamte Bruderschaft auf den Beinen. Wenigstens war Saria dieses Mal nicht wirklich schuld an dem Schlamassel. Richtig, sie war ja von ihrer Lehrerin zu dieser Schandtat gezwungen worden. Was es doch für ein seltsames Gefühl war, ausnahmsweise ein reines Gewissen zu haben.... Falls sie wirklich Ärger bekommen sollten, konnte die Diebin die Schuld problemlos auf Blutfeuer abschieben. Immerhin war sie ja ranghöher und als eine Amazone hatte Saria natürlich gehorchen müssen. Ein echter Gewissenskonflikt. Allerdings konnte man weiteren Problemen vielleicht zuvorkommen, indem man diese verfluchte Rune rechtzeitig aufspürte. Bloß hatte sich der gesamte Boden des Lagers unter der stetigen Wasserlast längst in eine schlammige Brühe verwandelt. Wenn die Rune auf den Boden gesunken war, konnten sie suchen bis sie schwarz wurden. Eigentlich sollte sie ja Blutfeuer die ganze Arbeit verrichten lassen. Blöde Sklaventreiberin. Verschlampte selbst ihre Runen und spannte dann ihre Schwestern ein, um ihr zu helfen. Es musste doch einen Weg geben, die Rune auf andere Art und Weise aufzustöbern. Zog sich Magie nicht gegenseitig an? Fast ohne ihr Zutun verschwand Sarias Hand in ihrer Manteltasche und schloss sich um die dort verborgene Lichtrune. Zu ihrer Frustration hatte sie immer noch keinen Weg gefunden, die Kräfte der Rune zu entfesseln. Vielleicht brauchte sie ja nur einen geeigneten Anlass. Die Diebin hatte schon des Öfteren Geschichten von Menschen gehört, die in einer besonders heiklen Situation über sich selbst hinausgewachsen waren. Saria blieb stehen und schloss die Augen. Ein Ausdruck höchster Konzentration spiegelte sich in ihren Zügen. Sie brauchte einen Aufhänger, eine Situation zu der sie die Hilfe der Magie am dringendsten gebraucht hätte. Eine seit langem verriegelte Tür in ihrem Geist wurde aufgestoßen. Das Alte Lager. Die Zeit ihrer Gefangennahme. Die von Machthunger und Gier zerfressenen Gesichter der Erzbarone. Das lüsterne Blitzen in ihren Augen. In diesem Moment glaubte Saria eine fremde Wärme zu spüren, die sich einer zweiten Haut gleich um ihren Körper legte. Gleichzeitig schien sich ein Teil ihres Geistes von ihr zu lösen. Vor ihrem inneren Auge tauchte ein feines Gewebe aus schillernden Fäden auf. Waren das...die Ströme der Magie? Zaghaft schlug Saria die Augen auf. Das glitzernde Gespinst verschwand selbst jetzt nicht. Die gesamte Umgebung erstrahlte in einem inneren Glanz. Wohin Saria auch blickte, überall konnte sie die hauchdünnen Fäden erkennen. An einigen Stellen verdickten sie sich zu ganzen Strängen, an anderen waren nur noch vereinzelte zu sehen. Insbesondere in der Nähe der Bäume und der Menschen schienen sie sich zu sammeln. Fast gewaltsam musste sich Saria von dem wundersamen Anblick losreißen um ihre Konzentration wieder der Rune zuzuwenden. Ihre Hand verkrampfte sich fester um den Stein. Sie wusste es - Ihr Ziel lag in greifbarer Nähe. Doch die Erinnerung reichte nicht. Saria schluckte. Allein schon der Gedanke an das Alte Lager war schmerzhaft genug, dass sie ihn am liebsten für immer vergessen hätte. Die Amazone riss sich zusammen und tauchte in die tiefsten Abgründe ihrer Erinnerungen hinab. Der Kerker der Erzbaronenburg. Ein feuchtes, kaltes Loch, völlig vom Licht des Tages abgeschirmt. Damals hatte Saria nicht mehr damit gerechnet, das Verlies je wieder zu verlassen. Ein sanftes Glühen brach aus der Manteltasche. Schmale Lichtlanzen stachen hervor, suchten sich ihren Weg in die Freiheit. Flammen schienen Sarias Brustkorb zu erfüllen. Jeder Atemzug brannte angenehm in ihren Lungen. Sie spürte die Rune wie einen seperaten Teil ihrer Selbst in der Dunkelheit ihrer Tasche erglühen. Genüsslich sog die Amazone die Luft ein. Behutsam zog sie den Runenstein aus der Tasche, sank auf die Knie und fasste ihn mit beiden Händen. Wellen pulsierender Wärme liefen durch ihren Körper. In dem von ihren Handflächen gebildeten Hohlraum erstrahlte eine von magischer Energie gespeiste Miniatursonne. Sie musste die Rune finden. Wie in Trance wandte die Diebin den Kopf herum. All ihre Konzentration drehte sich um die verlorene Rune. Wenn sie nicht zu weit entfernt war, sollte sie das Verdicken der Magieströme um sie herum erkennen können. Langsam öffnete Saria die Hände. Das Licht entfloh ihrer schützenden Umarmung und schwebte als wabernder Lichtpunkt vor ihrem Gesicht. Suchen.... Sie musste die Rune finden.... Plötzlich löste sich die Lichtkugel von ihrem Platz und schoss wie ein Meteor über die schlammige Brühe. Dann klatschte sie einige Schritt entfernt mitten in das langsam wieder ansteigende Sumpfwasser. Saria sprang auf und eilte zu dem Einschlagspunkt, bevor sie sich nicht mehr sicher war, wo das Licht verschwunden war. Suchend tasteten ihre Finger durch den Schlamm. Dann fühlte sie rauhen Stein. Mit pochendem Herzen zog sie ihren Fund aus der stinkenden Brühe. "Blutfeuer! Ich hab deine Rune!" |
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16.04.2003, 13:02 | #323 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Rund um Khorinis #5 -
Endlich waren sie wieder aus dem Sumpf draußen. Saria konnte Blutfeuers Faszination für dieses stinkende Moderloch beim besten Willen nicht nachvollziehen. Umso erleichterter war sie, endlich wieder frische Luft atmen zu können. Nicht zuletzt, weil der Sumpf sich gerade in ein etwas heißes Pflaster verwandelt hatte. Immerhin hatte sich Blutfeuer dieses Mal nicht dazu entschlossen, auf ihrem Scavenger zu fliehen. So konnte Saria in aller Ruhe den strahlenden Sonnenschein genießen, der zwischen den Baumkronen des Waldes hervorstach. Hier im Wald war es angenehm kühl, schützte das dichte Blätterdach doch von der größten Sonneneinstrahlung. Leider erreichten sie schon bald die weiten Felder des Hochplateaus. Kaum traten sie aus den Schatten des Waldes, da wallte ihnen auch schon die Hitze der aufgeheizten Wiesen entgegen. Und in dieser Hitze wollte Blutfeuer weitertrainieren? Wahrscheinlich beschränkte sich ihre Lehrerin ohnehin wieder darauf, faul irgendwo herumzusitzen, während Saria sich zu Tode ackerte. Dabei erschien Saria die am höchsten Punkt des Plateaus aufragende Taverne viel einladender. Dort gab es alles, was das Herz begehrte. Ein ordentliches Mahl, Schnaps und viel Schatten.... Leider schien Blutfeuer anderer Meinung zu sein, denn schon nach wenigen Schritten verließ sie den Weg um mitten auf die Wiese zu laufen.... |
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16.04.2003, 13:35 | #324 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Rund um Khorinis #5 -
Verwirrt betrachtete Saria das seltsame Schauspiel auf der Wiese. Irgendein Spinner rannte laut schreiend über das Feld und fuchtelte wie wild mit einem Schwert herum. Bei dem unkontrollierten Rumgefuchtel rechnete die Diebin jeden Moment damit, dass er sich selbst den Arm abschlug. Doch dann stolperte er über eine hervorspringende Wurzel und fiel der Länge nach hin. Einen Moment später machte sich Blutfeuers Riesenvogel selbstständig, lief zu dem Irren und klaute ihm das Schwert. Saria war begeistert. So einen Vogel konnte sie auch gebrauchen. Wenn der sogar Sachen stehlen konnte.... "He Blutfeuer, dein Vogel ist ja doch nicht so dämlich wie ich dachte. Kannst du mir sagen, wo ich so einen herbekomme?" |
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16.04.2003, 14:15 | #325 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Rund um Khorinis #5 -
Mist, das Ablenkungsmanöver war wohl fehlgeschlagen. Seufzend hob Saria ihren Bogen und zog zehn Pfeile aus ihrem Köcher. Es würde zu lange dauern, nach jedem Schuss erneut zu dem Köcher zu greifen. So ging Saria in die Knie und steckte die Geschosse einzeln vor sich in den Boden. Ein kurzer Blick zu der hin und her pendelnden Zielscheibe, dann lag auch schon der erste Pfeil auf der Sehne. Das eigentliche Problem lag weniger bei dem recht kleinen Ziel, sondern vielmehr an dem Wind. Die Zielscheibe schwang nicht nur wie wild umher, sondern drehte sich auch leicht. Dabei veränderte sich durchgehend die Zielfläche. Noch einmal atmete Saria tief durch. Im nächsten Moment sirrte auch schon der erste Pfeil durch die Luft, nur um sich kurz darauf in die Scheibe zu bohren. Hastig griff Saria nach einem weiteren Pfeil, zielte kurz und schoss erneut. Obwohl auch dieser Schuss ins Scharze traf, war sie mit ihrer Geschwindigkeit nicht zufrieden. Die Diebin wollte ihrer Lehrerin nicht schon wieder Grund zum Meckern geben. Blitzschnell griff sie zwei der Pfeile, klemmte den einen zwischen den Fingern ein und ließ den anderen auf die Sehne gleiten. Sarias linkes Auge kniff sich zusammen, dann sang die Bogensehne erneut ihr leises Lied. Noch bevor das gefiederte Geschoss in der Scheibe einschlug, begab sich sein Bruder auf seine Reise. Eine kleine Pause zwischen den Schüssen kündigte von einem erneuten Greifen nach Munition, dann sirrte die Sehne abermals los. |
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