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13.01.2003, 12:28 #201
Saria
Beiträge: 484
UPDATEWÜNSCHE ZUR CHAR-LIST -
Name : Saria
Gilde : Amazonenlager
Rang : Amazone
Skills : Schleichen 1
Bogen 1
Dieb
13.01.2003, 20:19 #202
Saria
Beiträge: 484
Die Stadt Khorinis # 2 -
Obwohl Saria die Augen aufschlug, wollte die Dunkelheit um sie herum nicht weichen. Eine seltsame Taubheit hatte von ihren Gliedern Besitz ergriffen, ihr Kopf fühlte sich an, als ob er inmitten dichter Watte liegen würde.
Panik wallte in der jungen Amazone auf. War sie für immer gelähmt? War das Beliars Reich?
Erst nach und nach wich die Benommenheit aus Sarias Geist, das Pfeilgift verlor seine Wirkung. Endlich schaffte sie es, wieder halbwegs klare Gedanken zu fassen. Träge sah sich die Diebin um.
Sie befand sich in einem kleinen Raum, mehrere Regale drängten sich dicht nebeneinander an die Seitenwände, Unmengen an Töpfen, Körben und Säcken bildeten ein heilloses Chaos im wenigen verbleibenden Freiraum. Es gab keine Lichtquelle, doch scheinbar befand sich direkt vor Saria eine Tür.
Irgendjemand hatte sie geknebelt und an einen Stuhl gefesselt. Dieser Jemand war mit gewissenloser Gründlichkeit vorgegangen, sie konnte kaum einen Mucks von sich geben, rauhe Stricke schnürten ihre Hände und Füße bombenfest aneinander. Selbst ihr Dolch glänzte durch Abwesenheit.
Eine Zeit lang zerrte die Diebin mit aller Kraft an ihren Fesseln, wand sich soweit sie es zuließen hin und her. Ohne Erfolg.
Erschöpft ließ sie sich zurücksinken. Ewigkeiten schienen zu vergehen. Scheinbar befand sie sich noch immer in der Kanalisation, die Wände schimmerten schleimig, das regelmäßige Tropfen von Wasser durchbrach die Stille. Es stank noch immer erbärmlich nach Moder, Fäulnis und brackigem Abwasser.
Irgendwann, Saria wusste nicht wieviel Zeit vergangen war, sie wusste nicht einmal ob es Tag oder Nacht war, hier unten war die Zeit bedeutungslos, es gab nur das stetige Dunkel, begann sie sich zu fragen warum man sie am Leben gelassen hatte.
Wollte man sie elendig verhungern lassen? Den Ratten ausnahmsweise eine frische Mahlzeit bieten?
Würden sich die Diebe überhaupt noch einmal blicken lassen?
Um Hilfe zu rufen hatte sie schon seit langem aufgegeben, der Knebel erstickte jeden Laut im Keim.
Gerade als sie sich damit abgefunden hatte hier unten eingehen zu müssen, schreckte sie ein Geräusch an der Tür auf. Das Klacken als sich der Riegel zurückschob hallte mehrfach in der kleinen Kammer. Die Tür öffnete sich.
Das hereinfallende Licht brannte in Sarias Augen, sie musste heftig blinzeln um überhaupt noch etwas erkennen zu können. Im Türrahmen zeichneten sich die Umrisse dreier Menschen ab. Gegen das grelle Licht waren nur verwaschene Schatten zu erkennen. Außer den schwarzen Mänteln konnte die Amazone nichts erkennen.
Nachdem auch der letzte der drei den Raum betreten hatte, zog er die Tür hinter sich zu. Zusammen mit dem Verschwinden des Lichts sank auch Sarias Hoffnung, die Kanäle jemals wieder lebend zu verlassen.
"Schaut mal, unser Vögelchen ist aufgewacht."
Es war der Mittlere, der gesprochen hatte. Wie auch bei seinen Begleitern wurde sein Gesicht von einer dunklen Maske verhüllt, in seinem Fall blitzten Saria die tükischen Augen eines Fuchses entgegen. Einzig an seiner Stimme konnte sie erkennen, dass es sich um einen Mann handelte, wenngleich seine Stimme durch die Maske hindurch seltsam dumpf und verzerrt klang.
"Was verschlägt ein so junges Ding wie dich in die Kanäle von Khorinis...", fuhr der Mann mit der Fuchsmaske fort und begann langsam um Saria herumzuwandern. Nervös versuchte die Diebin der düsteren Gestalt zu folgen, scheiterte jedoch als sie direkt in ihrem Rücken stehenblieb.
"Hast du dich einfach nur verlaufen? Wohl kaum, wir haben den Eingang nicht umsonst getarnt."
Die beiden anderen Gestalten blieben regungslos stehen, zwei schwarze Säulen die unheilsvoll gen Decke ragten.
"Bist du aus einem unglücklichen Zufall auf den Eingang gestoßen?"
Saria schluckte. Der lauernde Tonfall des Mannes hinter ihr gefiel ihr nicht. Ein Tier das seine Beute gewittert hatte, nun sprungbereit auf der Lauer lag, jederzeit bereit zuzuschnappen.
"Dummerweise glaube ich nicht an Zufall, Schicksal oder sonstige höhere Einflüsse. Dann bleibt mir wohl nur eine logische Schlussfolgerung."
Die Schnauze des Fuchses befand sich nun dicht neben Sarias Ohr.
Sie spürte wie sich ihre Nackenhärchen der Reihe nach langsam aufstellten. Angsterfüllt harrte die Diebin dem, was jetzt kommen würde.
"Bei unserem süßen kleinen Täubchen handelt es sich um einen Spion."
Saria schüttelte heftig den Kopf, versuchte zu beteuern dass sie kein Spitzel war. Doch der Knebel machte jeglichen Beteuerungsversuch zunichte.
Ein leises Lachen erscholl hinter ihr, jagte einen eisigen Schauer ihren Rücken hinunter.
"Ich glaube du musst uns ein paar Fragen beantworten. Ich werde dir jetzt den Knebel abnehmen. Aber ich warne dich, sollte ich auch nur einen Atemzug hören, ohne dass ich dir die Erlaubnis gegeben habe, wirst du den Fischen Gesellschaft leisten. War das deutlich genug?"
Saria schluckte schwer. Doch schließlich nickte sie. Was hatte sie schon für eine Wahl? Der Mann mit der Fuchsmaske trat näher und lockerte den Knebel. Trotz der Warnung gestattete sich die Diebin einen tiefen Atemzug.
"Nun gut, fangen wir mit etwas leichtem an. Versuche gar nicht erst uns anzulügen, ein Meister kennt sich in seinem Fach zu gut aus. Also, was suchst du hier unten?"
Sarias Gedanken rasten. Ihr Leben hing davon ab, was sie jetzt antwortete. Jede Antwort musste gut überlegt sein. Allerdings traute sie sich auch nicht, die drei vermummten Gestalten zu lange warten zu lassen.
"Ich war auf der Suche nach der Diebesgilde", sprach sie schließlich wahrheitsgemäß.
Die Gestalt zu ihrer Linken kam etwas näher. Ein spitzer Rabenschnabel schob sich in Sarias Richtung.
"Und warum suchst du die Gilde?", fragte das Rabengesicht leise. Das ausdruckslose Vogelgesicht konnte nicht verbergen, dass es sich um eine Frau handeln musste.
"Ich will mich ihr anschließen", gab Saria kleinlaut zu.
"Weshalb sollte die Gilde jemanden aufnehmen, der sich so leicht überrumpeln lässt?", warf die dritte Gestalt ein. Sie war etwas kleiner als der Fuchs, ihre Stimme klang rauchig. Eindeutig ein weiterer Mann. Sein Gesicht wurde von einem die Zähne bleckenden Wolfsgesicht verdeckt.
Saria musste erneut schlucken.
"Ihr habt meine Sachen. Glaubt ihr etwa, dass ich auch nur ein einzelnes Goldstück oder etwas von dem Silber ehrlich verdient habe?"
Eine starke Hand schob sich von hinten unter ihr Kinn, zwang ihren Kopf in den Nacken.
"Die Fragen stellen immernoch wir", knurrte der Fuchs.
"Sag uns lieber, warum wir dich nicht auf der Stelle töten sollten."
Gehetzt huschte Sarias Blick von einer Maske zur anderen. Ihr Herz raste, als sie schließlich stammelte.
"Ich...ich will euch warnen!"
"Warnen? Vor was sollte uns ein kleines Mädchen warnen können, wenn es nicht einmal auf sich selbst aufpassen kann?", schnappte der Wolf.
"D-die M-Miliz will einen Spion bei euch einschleusen", brachte die Diebin mühsam heraus.
"Und wer sagt uns, dass es sich bei diesem Spitzel nicht um dich handelt?", hakte die Frau hinter der Rabenmaske nach.
"Ich...weiß es nicht...", gestand die Amazone.
"Das ist aber nicht überzeugend genug, um dich am Leben zu lassen", meinte der Fuchs in ihrem Rücken.
"Ich habe ein paar Soldaten belauscht...in der Kneipe!", brach Saria hastig heraus.
"Sie sprachen über...eine Razzia im Hafenviertel...und dass sie einen Spion bei euch einschleusen wollen..."
"Du hast sie also belauscht, so so... Kannst du dich an ihre Gesichter erinnern?"
Saria nickte heftig.
"J-ja, ja! Wenn ich sie wiedersehe, würde ich sie bestimmt erkennen!"
Der Rabe nickte.
"Das reicht fürs Erste", meinte sie.
Der Wolf öffnete die Tür, langsamen Schrittes trat er aus dem Raum, der Rabe folgte ihm.
"Halt, wartet, ic-..."
Der Rest des Satzes ging in unverständlichem Gemurmel unter, als sie der Wolf wieder grob knebelte.
"Shht, ganz leise", flüsterte er.
"Morgen werden wir entschieden haben, was mit dir zu tun ist."
Saria gab einen erstickten Schmerzenslaut von sich, als der Wolf ihre Hand- und Fußfesseln überprüfte und nachzog. Dann verließ auch er den Raum und zog die Tür hinter sich zu.
Verzweifelt versuchte Saria ihn zum Umkehren zu überreden, zerrte wie eine Wilde an ihren Fesseln, brachte aber dadurch nur den Stuhl gefährlich ins Wanken.
Mit einem lauten Klacken rastete der Riegel ein.
Saria war wieder allein, alleine mit der Dunkelheit und dem monotonen Plätschern der Wassertropfen.
14.01.2003, 19:41 #203
Saria
Beiträge: 484
Regeldiskussion # 8 -
Ich als Diebin muss ja auch einen aufwenden, also hab dich nicht so ;)
Und ich habe bisher auch nur Bogen auf Stufe 1 als Hauptskill.
14.01.2003, 20:39 #204
Saria
Beiträge: 484
Die Stadt Khorinis # 2 -
Das Klacken des Türschlosses riss Saria aus ihrem Schlaf. Müde blinzelte sie in das Licht, als die Tür geräuschvoll aufschwang. Als sie die drei eintretenden Gestalten erblickte, begann ihr Herz schneller zu schlagen.
Jetzt würde sich wohl herausstellen, wie lange sie noch zu leben hatte.
Mit steigender Beunruhigung beobachtete sie, wie die drei Diebe sich auf die selben Positionen wie gestern begaben. Die Tür fiel mit einem Klicken ins Schloss.
Saria schluckte.
"So mein Täubchen", sprach der Fuchs in ihrem Rücken.
"Wir haben entschieden, was wir mit dir anstellen sollen."
Der Tonfall des Mannes gefiel der Diebin nicht.
In ihrem Rücken erscholl ein leises Scharren. Ein Dolch, der aus seiner Scheide gezogen wurde...
Saria senkte den Kopf und schloss die Augen. War sie zu leichtsinnig gewesen? Zu gutgläubig?
Von ihren eigenen Leuten ermordet zu werden...
Sie hörte die Schritte, als der Fuchs näherkam.
Reglos saß sie da, wartete auf den tödlichen Stich.
Dann fielen die Stricke ihrer Handfesseln zu Boden. Kurz darauf löste jemand den Knebel und band sie vollends los.
Zögerlich blickte Saria auf. War sie schon tot, hatte sie den finalen Dolchstoß gar nicht mehr gespürt?
Die Dunkelheit um sie herum sprach Bände.
"Steh auf, wir könnten dich noch gebrauchen", meinte die Frau mit der Rabenmaske.
17.01.2003, 21:18 #205
Saria
Beiträge: 484
Die Stadt Khorinis # 2 -
Im Schatten der Mauer huschte Saria durch die Nacht. Endlich war sie den finsteren Gewölben der Kanalisation entronnen.
Die Diebesgilde hatte sie akzeptiert.
"Du musst noch viel lernen."
Mit diesen Worten hatte sie der Rabe in die Freiheit entlassen. Als ob Saria noch viel zu lernen hätte...
Sie war seit sie denken konnte als Diebin unterwegs. Was sollte sie schon noch groß lernen können?
Die Bemerkungen der anderen Diebe waren allerdings nicht sonderlich erheiternd gewesen...
Verstohlen blickte sich die Amazone um. Eine einzelne Wache patroullierte auf der Straße, wandte ihr allerdings den Rücken zu.
Auf leisen Sohlen kletterte die Diebin einen Kistenstapel hinauf, warf einen letzten Blick über die Schulter und zog sich auf die Mauer.
Einige Sekunden lang verharrte sie reglos, vergewisserte sich, dass sie niemand beobachtet hatte, dann ließ sie sich auf der anderen Seite herab. Schon bald verhallte das Geräusch ihrer Stiefel auf weichem Untergrund in der Nacht.
24.01.2003, 15:56 #206
Saria
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Onars Hof # 2 -
Die Sonne begann sich schon wieder hinter die Bergspitzen zu verziehen, als Saria aus dem Wald trat. Ihr Pfeilvorrat hatte in den letzten Tagen etwas gelitten, als sie ihre Geschosse brüderlich mit ein paar Molerats und Scavangern teilte.
Immerhin hatten die Viecher ihr als Austausch etwas Fleisch überlassen. Zwar nicht ganz freiwillig, aber besser als nichts.
Jetzt fand sich die Amazone inmitten einer kleinen Ansammlung aus ein paar Scheunen und einem etwas größeren Haupthaus wieder. Sie war noch nie hier gewesen, es schien sich aber um einen Bauernhof zu handeln. Vom Waldrand aus hatte sie ein paar riesige Felder erkennen können.
Hatte sie nicht bei einem ihrer abendlichen Zechereien in der Hafenkneipe etwas von marodierenden Räuberbanden aufgeschnappt, die sich in einem Bauernhof eingenistet hatten?
Auf einmal fühlte sich Saria hier gar nicht mehr so wohl. Soweit sie es in Erfahrung hatte bringen können, lehnte sich dieser Bauer gegen den König auf. Sie war zwar nicht gerade wie ein Königsgetreuer gekleidet, aber hoffentlich verwechselte sie auch niemand.
Die Söldner und Banditen waren sicherlich misstrauisch, damit sich kein Spitzel der Milit einschleichen konnte. Einmal hatte Saria eine Frau bei den Soldaten der Stadtwache erkennen können. Wenn das mal hoffentlich keinen Ärger gab...
Saria hielt es für besser, sich erstmal möglichst unauffällig zu geben. So schlenderte sie belanglos über den Hof und sah sich die verschiedenen Bauten an.
Natürlich nicht ohne sich dabei zu überlegen, wo sie am Besten einsteigen konnte.
Das Haupthaus sah verlockend aus. Dort drinnen gab es doch sicherlich eine ganze Menge Tafelbesteck oder andere Kostbarkeiten. Doch erstmal wollte sie sich weiter umschauen, damit sie später in Ruhe einen Plan ausarbeiten konnte.
24.01.2003, 20:29 #207
Saria
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Onars Hof # 2 -
Ein Söldner verschwand gerade im Inneren des Haupthauses.
Gespannt wartete Saria an der Ecke des kleinen Balkons, bis die Schritte im Hausinneren leiser geworden waren. Nach einem letzten, absichernden Blick schlüpfte sie in die wohlbeheizte Stube.
Vor ihr lag ein größerer Raum, für die Amazone sah es nach einem Besprechungs- oder Esszimmer aus. Zumindest erweckte die lange Tafel den Eindruck. Der Boden war mit Holz verkleidet, nur in der Nähe des Tischs war ein Teppich ausgebreitet.
Holzböden...So etwas Hässliches.
Die meiste Zeit musste man aufpassen, dass das dumme Holz nicht anfing zu knarzen und somit die gesamte Belegschaft auf die Reihe zu rufen. Saria belastete den Untergrund beim Auftreten unendlich langsam mit ihrem Gewicht, um das verräterische Knarzen schon im Vorraus zu verhindern.
Es schienen Stunden vergangen zu sein, als die Diebin endlich den halbwegs sicheren Teppich erreichte. Lautlos ging sie in die Knie und sah sich um.
Im Kamin glimmten noch die Reste des abendlichen Feuers und strahlten trotz der kühlen Nacht eine heimliche Wärme aus. Für Saria waren jedoch die goldenen Teller auf dem Kaminsims weitaus interessanter. Ebenso vorsichtig wie zuvor schlich Saria zu dem Kamin.
Ihre Finger zitterten in freudiger Erregung, als sie den ersten Teller behutsam von seinem Platz nahm und in ihrer Tasche verschwinden ließ. Für die Dinger ließ sich doch sicherlich ein hübsches Sümmchen rausschlagen.
24.01.2003, 21:09 #208
Saria
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Onars Hof # 2 -
Der letzte Teller war sicher verstaut. Gute fünf Stück hatte Saria einsammeln können.
Millimeterweise verlagerte die Amazone das Gewicht auf ihren anderen Fuß und warf einen Blick über die Schulter. Bisher lief alles glatt.
Auf Zehenspitzen tastete sich die Diebin in Richtung Ausgang vor. Nur noch drei Meter...
Dann erstarrte sie mitten im Schritt zur Salzsäule. Hatte sie da nicht ein Geräusch gehört?
Völlig reglos stand die Amazone im Zimmer, ihre Augen wanderten ruhelos umher, suchten nach einer möglichen Gefahr. Erst nach einigen Minuten wagte sie es, weiterzuschleichen.
Am Türrahmen angekommen drückte sie sich flach an die Wand und spähte um die Ecke. Draußen vor der Schmiede drehte ein einsamer Söldner seine Runde, hatte ihr jedoch den Rücken zugedreht. Als der Söldner hinter der Hausecke verschwunden war, huschte Saria aus dem Haus.
In den Schatten auf dem Balkon wartete sie wieder einige Sekunden, dann ließ sie sich auf den sicheren Erdboden gleiten und stahl sich mitsamt ihrer Beute in Richtung Wald davon.
26.01.2003, 14:14 #209
Saria
Beiträge: 484
Die Stadt Khorinis # 3 -
Fröhlichen Gemüts spazierte Saria durch die Gasse der Handwerker. Der kleine Einbruch auf Onars Hof hatte sich gelohnt, die Teller hatte sie in bares Geld tauschen können.
Dennoch, es war an der Zeit etwas gewagteres in Angriff zu nehmen.
Ein fröhliches Lied vor sich herpfeifend betrat die Amazone Matteos Allerlei. Kaum hatte ihr Stiefel den blankgeputzten Holzboden berührt, da tauchte auch schon das Gesicht des Ladenbesitzers hinter dem Tresen auf.

"'n schönen Tag die Dame. Wasch darf'sch'n schein?", nuschelte Matteo, wischte sich die Hände an einem Lappen sauber und nahm erst dann den Glimmstengel aus dem Mund.
"Ich brauche ein langes Seil, einen Wurfhaken und etwas Stoff."
Suchend wanderte Sarias Blick über das im gesamten Raum verteilte Inventar des Ladens.
Matteo griff kurz unter die Theke.
"Wurfhaken."
Mit einem dumpfen "Klong" landete der eiserne Haken auf dem Holz der Ladentheke.
"Hab hier ein paar Stofffetzen, sehen sich's an ob sie's brauchen können", meinte er und platzierte ein paar Lumpen auf dem Tresen.

"Die sind schon in Ordnung, ich brauch nichts Teures", urteilte die Diebin nach kurzer Inspektion der Ausrüstung.
Matteo kramte währenddessen in einem Schrank herum.
"Wie lang scholl'n des Scheil schein?"
Eine winzige Rauchfahne sowie die undeutliche Aussprache kündigten davon, dass der Krämer seine Zigarette wieder genoss.
Saria rief sich ein Bild aus ihrer Erinnerung ins Gedächtnis und überlegte kurz.
"Zehn Schritt sollten auf jeden Fall genügen."
Nach wenigen Augenblicken brachte Matteo auch das gewünschte Seil.

"Das macht dann 32 Goldstücke", gab er schließlich kund.
"Wo soll's denn hingehen?", fragte er scheinbar gleichgültig während er die ihm gereichten Goldmünzen nachzählte.
"Ins Gebirge, Bluthunde jagen.", meinte Saria mit einem Daumenzeig auf ihren Bogen.
"Hab gehört Coragorn zahlt gut für ihr Fleisch."
Der Krämer sah Saria plötzlich ernst an. Verwirrt runzelte die Diebin die Stirn. Hatte er etwas gemerkt?
"Das sind drei Goldstücke zuviel", brach Matteo schließlich die Stille und hielt ihr die Münzen hin.
"Ähm, das stimmt schon so", rettete sich Saria.
Es musste ja nicht gleich jeder wissen, dass sie nicht ordentlich zählen konnte.
"Vielen Dank die Dame", verabschiedete sich Matteo, als die Amazone den Laden verließ.
Jetzt hieß es nur noch bis zur Dämmerung abwarten....
26.01.2003, 19:48 #210
Saria
Beiträge: 484
Die Stadt Khorinis # 3 -
Eine neblige Wand aus Wolkenfetzen schob sich vor den hell leuchtenden Vollmond. Gleichzeitig löste sich ein Schemen aus den Schatten nahe der Taverne und schritt gutgelaunt auf das Osttor zu.
Es war Zeit.
Zeit ihren Plan durchzuführen. Wenn sie allein schon an die ganzen Wertgegenstände dachte, die nur darauf warteten, von ihr eingesammelt zu werden....
Die Torwachen schauten zwar etwas skeptisch, was die vermeintliche Jägerin noch so spät in der Nacht außerhalb der Stadtmauern suchte, aber bei dem Wandervolk konnte man ja nie wissen.
Schon nach wenigen Minuten verschwand die Amazone in der Dunkelheit der Winternacht.
26.01.2003, 20:29 #211
Saria
Beiträge: 484
Das Kloster Innos # 2 -
Das leise Tappen von Stiefeln auf nassem Gras vermischte sich mit dem sanften Rauschen des Wasserfalls. Das Wassser des Sees kräuselte sich leicht, als sich ein Rinnsal aus Steinchen von der Felswand löste und fast lautlos ins dunkle Nass rieselte.
Den Rücken fest an die Felswand gepresst, arbeitete sich Saria vorwärts. Direkt über ihr ragten die Mauern des Innosklosters düster gegen das grelle Mondlicht auf. Selbstgefällig thronte das prächtige Bauwerk auf seinem Felshügel.
Schon bald würde es um ein winziges Stück seines Glanzes beraubt werden.

Nach einer schieren Ewigkeit des mühseligen Entlangschiebens erreichte die Amazone einen kleinen, grasbewachsenen Vorsprung.
Mit einem erleichterten Seufzer ließ sie sich auf ein Knie herabsinken. Hoffentlich lohnte sich die ganze Arbeit auch....
Die Finger der Diebin flogen mit einer beachtlichen Geschwindigkeit über die Schnalle des Gurts, welcher ein kleines Bündel zusammenhielt, dann befreite sie eilig den Wurfhaken von den Lumpen.
Die Haken des Wurfankers hatte die Diebin vorsorglich mit ein paar Stofffetzen umwickelt, damit das Metall beim Aufschlagen nicht gleich das gesamte Kloster zusammentrommelte.
Ein kurzer Blick zu den düsteren Mauern über ihr versicherte ihr, dass sie sich einige Schritt direkt unterhalb eines schmalen Fensters befand.

Der Wurfhaken begann zuerst langsam, dann immer schneller werdend in Sarias Hand zu rotieren, dann stieg er in den Nachthimmel hinauf. Das Seil schoss zwischen Sarias Fingern hindurch, während der Haken eine exakte Parabelbahn beschrieb und schließlich hinter der Mauer des Klosters hinabstürzte.
In Gedanken zählte die Diebin bis fünf, dann zog sie das Seil vorsichtig an.
Irgendwann spürte sie Widerstand. Scheinbar hatte der Haken Halt gefunden.
Ein kräftiger Ruck bestätigte Saria, dass der Haken fest saß, dann begann sie geschwind an der Mauer hinaufzuklettern.
Neben dem Fenster angekommen verharrte sie reglos und lauschte in die Dunkelheit hinein. Erst nach einigen Sekunden traute sie sich, einen kurzen Blick durch das Fenster zu werfen.
Niemand zu sehen.
Eigentlich handelte es sich bei dem Fenster schon eher um eine Scharte, ein ausgewachsener Mann würde wohl kaum hindurchpassen. Hier kam Saria jedoch ihre zierliche Gestalt zugute, da sie so fast problemlos in den Raum schlüpfen konnte.
Ihre Hände begannen leicht zu zittern, als sie in die Hocke ging und ihren Blick über die Inneneinrichtung schweifen ließ. Das sah nach fetter Beute aus....
26.01.2003, 22:01 #212
Saria
Beiträge: 484
Das Kloster Innos # 2 -
Leise wie ein Windhauch tapste Saria leichtfüßig durch das prächtig ausstaffierte Zimmer. Hier schien es an allen Ecken und Enden nur so zu glitzern, sie wusste gar nicht wo sie anfangen sollte....
Fast ohne ihr Zutun verschwand ein vergoldeter Kerzenständer in dem bereits aufgehaltenen Sack, kurz darauf gesellten sich ein paar Tränke mit einer seltsamen Flüssigkeit zu ihm. Ein goldener Kelch, warum auch nicht. So wie es hier allein schon aussah, hatte das Kloster ohnehin genug davon.
Vor einer Truhe ließ sich Saria zu Boden sinken. Mit flinken Fingern zog sie zwei dünne Drähte hervor und schob sie leicht versetzt in das Schloss. Scheinbar handelte es sich um ein ordentliches Schloss, welches über mehrere Riegelkammern verfügte. Nach ein paar Sekunden glaubte sie den ersten Riegel geöffnet zu haben.
Vorsichtig schob sie den Dietrich tiefer in das Schloss hinein. Dort müsste sich doch etwas Wertvolles finden lassen, wenn es schon so gut gesichert war....
26.01.2003, 22:35 #213
Saria
Beiträge: 484
Das Kloster Innos # 2 -
Es handelte sich genau um drei Kammern. Ein leises Klacken, dann sprang das Schloss auf.
Behutsam hob Saria den Truhendeckel an, wobei sie darauf achtete, die Truhe nicht von der Front zu öffnen. Ab und zu ließen sich bei gut gesicherten Schätzen hinterhältige Fallen finden. Allerdings waren diese meistens nur zur Front hin ausgerichtet.
Die Diebin gestattete sich ein Aufatmen, als sie keine Falle entdecken konnte. Gespannt öffnete sie die Truhe ganz und riskierte einen Blick in ihr Inneres.

Der Anblick ließ ihr Herz höher schlagen.
Dutzende Goldmünzen luden mit ihrem freundlichen Glitzern geradezu dazu ein, von ihr aus ihrem Gefängnis befreit zu werden. Auch einige Ringe und ein Amulett waren zu finden. So leise es ging verfrachtete die Amazone die Wertsachen und das Gold in ihren Sack.
Ebenso vorsichtig wie beim Öffnen schloss sie die Truhe wieder und ließ den Riegel wieder einrasten. Leichtfüßg stand sie auf und sah sich weiter in dem Raum um. Vielleicht ließ sich ja noch etwas entdecken....
26.01.2003, 23:10 #214
Saria
Beiträge: 484
Das Kloster Innos # 2 -
Ein seltsames Kribbeln lief über Sarias Wirbelsäule, kurz darauf jagte ein eisiger Schauer über ihren Rücken.
Aus dem Augenwinkel konnte sie erkennen, wie durch den Türschlitz bläuliches Licht in das dunkle Zimmer drang. Verdammt, man hatte sie entdeckt!
Augenblicklich übernahmen Sarias Diebesinstinkte die Kontrolle über ihr Handeln. Und diese sagten ihr, dass es allerhöchste Zeit war, hier zu verschwinden.

Der goldene Teller den sie gerade noch in der Hand gehalten hatte, fiel zu Boden und zerbrach klirrend. Sarias Beine trugen sie in Windeseile zu dem Fenster, während hinter ihr das pulsierende Licht immer stärker wurde und an Intensität zunahm.
Ohne sich umzudrehen sprang die Diebin aus dem Fenster und griff nach dem Seil.
Welches sich aber dummerweise nicht mehr dort befand, wo es sein sollte.
Einen erschrockenen Schrei ausstoßend, versuchte Saria sich in der Luft zurückzuwerfen.
Irgendwie bekam sie mit ihrer freien Hand die Fensterkante zu fassen und griff mit aller Kraft zu.
Von ihrem eigenen Schwung getragen, wurde sie durch den plötzlichen Ruck zurückgerissen. Keuchend knallte sie gegen die Wand des Klosters und begann sogleich an ihr herabzurutschen.
Ein letztes Mal sammelte die Diebin ihre Kräfte und stieß sich mit aller Macht von der Wand ab.
Ihr Sturz verwandelte sich in einen halbwegs eleganten Flug, dann schoss auch schon die Wasseroberfläche auf sie zu. Kurz bevor sie in das eisige Wasser eintauchte, spürte sie noch wie sich hinter ihr etwas gewaltiges zusammenballte und nach seinem plötzlich verschwundenen Ziel suchte.
27.01.2003, 14:42 #215
Saria
Beiträge: 484
Rund um Khorinis # 2 -
Wild nach Luft japsend zog sich Saria an das Flussufer hinauf. Ächzend schleppte sie sich noch bis auf die Wiese, dort blieb sie erschöpft liegen.
Nachdem sich ihr Herz etwas beruhigt hatte, rollte sie sich auf den Rücken und starrte in den Himmel.
Das war verdammt knapp gewesen....
Verdammte Magier. Wie hatten sie sie entdeckt? Konnten sie ihre Magie dazu benutzen, sie aufzuspüren?
Egal, hauptsache sie war erstmal in Sicherheit.

Und ihre Beute war noch da. Sogar ihre Glieder schienen sich noch allesamt an der richtigen Stelle zu befinden.
Dafür war sie jetzt klatschnass. Kaum hatte sich der Gedanke in ihr Gedächtnis festgesetzt, da fing sie auch schon an zu zittern. Kein Wunder, das Wasser war eisig gewesen.
Verblüffend, dass sie es überhaupt so weit geschafft hatte. Dennoch, sie durfte jetzt nicht schlapp machen. Ausruhen konnte sie sich immer noch, wenn sie in Sicherheit war.
Mit zitternden Knien raffte sich die Amazone auf....
27.01.2003, 15:17 #216
Saria
Beiträge: 484
Rund um Khorinis # 2 -
Beinahe wäre Saria vor Schreck wieder mit dem Hintern voraus auf dem Boden gelandet. Im buchstäblich letzten Moment riss sie erschrocken die Hand vor den Mund und erstarrte zur Salzsäule.
Nur wenige Schritt von ihr entfernt trottete ein halbnackter Novize des Klosters mit hängenden Schultern den Weg hinab.
Glücklicherweise hatte er ihr den Rücken zugewandt.
Scheinbar hatte er sie verfolgen wollen, dann aber die Spur verloren. Saria dankte den Göttern für diese Wende des Schicksals.
So leise wie irgendwie möglich löste sich die Diebin aus ihrem Versteck und schlich genau in die entgegengesetzte Richtung davon.
27.01.2003, 16:43 #217
Saria
Beiträge: 484
RPG-Absprechungthread -
Ich wollte mich mal für die Großzügigkeit des Klosters bedanken, Hilfebedürftigen so bereitwillig eine kleine Spende zu überlassen.
Ihr seid wirklich die Größten!
Vielleicht schaue ich öfters vorbei, Almosen kann man immer gebrauchen ;)
27.01.2003, 16:50 #218
Saria
Beiträge: 484
RPG-Absprechungthread -
Dann müsste ich ja meine Beute teilen, nix da!
Konkurrenz wird gnadenlos ausgeschaltet, so läuft's ;)
Zudem ist das Risiko erwischt zu werden größer, je mehr Leute an dem Einbruch beteiligt sind.
27.01.2003, 17:58 #219
Saria
Beiträge: 484
RPG-Absprechungthread -
Siehst du immer noch Gespenster? ;)
Deiner Beschreibung nach brechen bei euch im Kloster ja ziemlich viele Leute pro Tag ein.
27.01.2003, 21:09 #220
Saria
Beiträge: 484
Das Pyramidental # 2 -
Dieses Tal war der Amazone neu. Um nicht die ganze Zeit über auf dem Weg laufen zu müssen, hatte sie sich bei der erstbesten Gelegenheit in die Büsche geschlagen.
Sie wäre ja selten dämlich, sich wie auf dem Silbertablett zu präsentieren, indem sie auf dem Weg herumlief.
Dabei war sie aus purem Zufall auf dieses Seitental gestoßen. Da ihre Klamotten inzwischen wieder getrocknet waren, traute sie sich, einen näheren Blick zu wagen.
Und blieb wie vom Blitz getroffen stehen.

Das sah ja fast wie das Sumpflager aus. Nur dem Terrain entsprechend angepasst....
Sie glaubte sogar ein paar Leute erkennen zu können, die sie schon damals in der Barriere getroffen hatte. Verwundert wanderte die Diebin durch das Tal, ließ ihren Blick von hier nach dort schweifen und fragte sich wie das alles möglich sein konnte.
Moment, sie war hier also im Sumpf. Hier würde sich doch sicherlich jemand finden lassen, dem sie ihre Beute vermachen konnte. Auf der Suche nach einem Aushilfshehler durchstreifte Saria weiter das Lager....
28.01.2003, 17:42 #221
Saria
Beiträge: 484
Das Pyramidental # 2 -
Saria hatte es sich auf einer geradezu gigantischen Wurzel bequem gemacht. Ihr linkes Bein baumelte frei in der Luft, während sie das andere angezogen und den Kopf auf ihren Unterarm gebettet hatte.
Ein paar der letzten Sonnenstrahlen brachen sich auf der glatten Oberfläche des goldenen Ringes, den sie zwischen den Fingern kreisen ließ.
Die Ruhe hier im Lager lockte nur dazu, sich hier niederzulassen und den Rest seines Lebens mit purem Nichtstun zu verbringen. Keine garstigen Gardisten, die es auf ehrliche Diebinnen abgesehen hatten, die nur ungestört ihrer Arbeit nachgehen wollten. Keine stinkenden Kloaken, nervige Händler oder vollkommen fanatische Paladine.
Dafür jede Menge Stechfliegen, die schon den ganzen Tag über die junge Amazone heimsuchten....
Leicht genervt sprang die Diebin von ihrer Wurzel und machte sich auf die Suche nach einem Händler. Irgendwo mussten diese Sumpfler doch ihre Waren umschlagen....
29.01.2003, 16:33 #222
Saria
Beiträge: 484
Magie Innos´ -
quote:
Zitat von Shakuras
p.s.:@Yori= Du meinst also, der Zauber "Magisches Verschließen" wäre unnütz? Hätten wir diesen Zauber beim Wechsel von G1 zu G2 behalten, hätte die Diebin mit Sicherheit nicht solch einen großen Erfolg gehabt, bei ihrer Tour...


Gönn mir doch auch mal was ;)
Übrigens bin ich wegen euch Wahnsinnigen klatschnass geworden, das gibt noch 'ne Revenge.
Übrigens fällt bei genauerer Betrachtung der Innosmagie wirklich auf, dass ihr eigentlich nur Angriffszauber besitzt. Ist ja schön und gut, aber wenn sich mal jemand wehrt, seht ihr halt alt aus (Obwohl das im RPG sowieso relativ ist).
29.01.2003, 21:04 #223
Saria
Beiträge: 484
Das Pyramidental # 2 -
Gespannt hatte Saria dem Kampf der beiden Männer zugesehen. Sie hatte noch nie zwei Menschen derartig kämpfen sehen. Was vielleicht auch daran lag, dass sie ihr gesamtes Leben eher in den Schatten und weitab jedes wirklichen Kampfes verbracht hatte.
Dennoch, die Schnelligkeit mit der die beiden Kämpfer zu Werke gingen und ihre tödlichen Waffen scheinbar ohne Rücksicht schwangen, faszinierte sie. Wie schafften sie es nur, sich nicht gegenseitig zu verletzen.
Soweit sie es mitbekommen hatte, handelte es sich zwar nur um einen Übungskampf, aber bei dem Gedresche die Klinge noch richtig zu kontrollieren, erschien der Diebin als eine Sache der Unmöglichkeit.

Dummerweise waren diese ganzen Schwerter und Äxte viel zu schwer für Sarias Geschmack. Zudem fragte sie sich, ob sie auch nur nach einem einzigen Treffer noch auf den Beinen gewesen wäre.
Gerade zimperlich gingen die beiden Kontrahenten ja nicht miteinander um.
Etwas enttäuscht ließ sich Saria auf ihrem Sitz zurücksinken, als die Kämpfer ihr Duell beendeten. Doch bei dem Wort "Bezahlung" horchte die Diebin auf.
Scheinbar zufällig spazierte sie den beiden hinterher, als sie sich in Richtung Schmeide entfernten.
30.01.2003, 17:46 #224
Saria
Beiträge: 484
Das Pyramidental # 2 -
Das konnte doch nicht wahr sein.
Da war sie schon seit mehreren Tagen hier im Tal, und sie hatte immer noch keinen geeigneten Händler gefunden.
So idyllisch es hier auch sein mochte, auf Dauer hielt es Saria hier nicht aus. Allein schon wegen den Legionen von Mücken. Ständig teilte ihr eines ihrer Beine mit einem heftigen Juckreiz mit, dass es allmählich Zeit wurde, hier zu verschwinden.
Seltsam, eigentlich müssten die kleinen Blutsauger in dieser Jahreszeit schon längt eingegangen sein. In diesem Tal herrschten wohl andere Gesetze.
So schnappte sich die Diebin ihren Bogen sowie die Beute aus dem Kloster und verließ das Tal durch den selben Seitenarm, durch den sie es betreten hatte.
30.01.2003, 17:56 #225
Saria
Beiträge: 484
Rund um Khorinis # 2 -
Ein silbernes Blitzen erregte die Aufmerksamkeit der Diebin.
Geduckt und mit einem Pfeil auf der Sehne schlich sie in die Richtung, in der es aufgeblitzt hatte. Ihre Stiefel bewegten sich nur wenige Fingerbreit über dem Boden, lautlos glitten sie durch den Mantel aus Pulverschnee, der sich über den Waldboden ausgebreitet hatte.
Hinter einem Baum ging sie in Deckung, drückte sich dicht an den feuchten Stamm. Vorsichtig lugte sie über die Schulter.

Ein gutes Dutzend Schritt entfernt stand ein einzelner Paladin. Zu Sarias Verwunderung hatte er die Augen verbunden, auf seiner Miene spiegelte sich Konzentration.
Das wäre ja ein leichtes Opfer. So wie der dastand, wäre es ein leichtes, den Mann mit einem gezielten Schuss niederzustrecken. Diese Innosgläubigen hatten doch immer einiges an Gold dabei....
Doch dann besann sich die Diebin eines Besseren. Der Kerl hatte bestimmt einen Grund, warum er hier mitten in der Wildnis schutzlos herumstand. Gespannt sah sich Saria um....
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