World of Gothic Archiv Alle Beiträge von Saria |
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27.11.2002, 20:07 | #151 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Zwischen den Lagern # 15 -
Der Fluss hatte um Saria herum eine rötliche Färbung angenommen. Immerhin war sie den größten Teil des Blutes los. Mit spitzen Fingern betastete sie ihre Rippen und ihre Nase. Die Berührung schmerzte, aber immerhin schien nichts gebrochen zu sein. Nach der brutalen Behandlung durch den Gardisten ein wahres Wunder. Sie traute sich gar nicht, ihr Spiegelbild zu betrachten. Wahrscheinlich war ihre Haut nur noch von blauen Flecken und Blutergüssen übersät... Nachdem ihre Kleider wieder einigermaßen trocken waren, packte die Amazone ihre sieben Sachen zusammen und wanderte leicht hinkend in Richtung Sumpflager. Hoffentlich liefen ihr keine weiteren Schatten über den Weg. Eine solche Begegnung war nun wirklich das Letzte was sie gebrauchen konnte. |
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27.11.2002, 21:37 | #152 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Das Sumpflager #16 -
Mit schleppendem Schritt kam Saria über die Brücke zum Sumpflager. Müdigkeit vernebelte ihren Geist, jeder Schritt wurde ungezielter, ab und zu stolperte sie haltlos nach vorne, schaffte es gerade noch sich rechtzeitig zu fangen. Die letzten Tage waren mehr als nur anstrengend gewesen und die Nacht gefesselt auf dem Boden zu liegen und von einer Horde Gardisten angegafft zu werden war auch nicht wirklich erholsam. Schon eher im Halbschlaf als wach, schaffte es die Amazone bis zur Taverne. Polternd rieselten ein paar Erzbrocken auf den Tresen, als Saria ihr Zimmer für die Nacht buchte. Höchstwahrscheinlich hatte sie dem Wirt zu viel gegeben, aber das störte sie jetzt auch nicht mehr. Mit letzter Kraft arbeitete sie sich die Treppen nach oben bis in ihr Zimmer, schleppte sich bis zum Bett und ließ sich einfach drauffallen, um binnen weniger Sekunden selig einzuschlummern. |
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28.11.2002, 16:49 | #153 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Das Sumpflager #16 -
Gähnend streckte sich Saria, als sie spät am Nachmittag erwachte. Schlaftrunken wankte sie zur Tür und wollte sie gerade öffnen. Doch da ertönte ein Knistern unter ihren Füßen. Verwundert sah Saria auf den Boden. Was war denn das? Eine Karte? War das Uhers Abschlussprüfung? Sie sollte also diesen mysteriösen Gegenstand zurückbringen. Welch Gemeinheiten würden dort wohl auf die Amazone warten? Blutrünstige Monster, tückische Fallen oder boshafte Magien? Mit solcherlei Gedanken machte sich Saria schon bald auf, den besagten Ort zu finden. |
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28.11.2002, 18:25 | #154 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Zwischen den Lagern # 15 -
Mit Hilfe vom Uhers Karte war es nicht allzu schwer, besagte Höhle zu finden. Dafür war der Weg dorthin nicht gerade harmlos. Herumstreunende Snapper stellten ein für Saria unüberwindbares Hindernis dar und einmal glaubte sie sogar, den massigen Umriss eines Schattenläufers gesehen zu haben. So war die Amazone des Öfteren gezwungen, Umwege in Kauf zu nehmen, die sie dicht in den Wald führten. Dennoch fand sie ihren Weg bald wieder und gelangte schließlich zu einer von dichten Sträuchern umsäumten Höhle. Ein mulmiges Gefühl beschlich die Diebin, als sie die Zweige zur Seite schob und in die Dunkelheit hineinschritt. Zum Glück erreichte sie schon nach wenigen Schritten eine mit Fackeln ausgeleuchtete Höhle. Ein mehrere Schritt tiefer Abgrund zog sich quer durch die Höhle und bildete somit ein unnatürlich erscheinendes Hindernis. Auf der anderen Seite der Kluft war eine seltsame Brückenkonstruktion zu erkennen, die mit mehreren Seilen unter der Decke gehalten wurde. Zum Springen war die Brücke zu weit entfernt. Verwirrt sah sich Saria um. War das eine Prüfung? Wahrscheinlich, sonst hätte Uher sie wohl kaum hierher geschickt. Eine Unebenheit an der gegenüberliegenden Felswand stach Saria ins Auge. Eiskalt kombinierte sie : Bogenausbildung, Abgrund, möglicher Schalter. Flugs hatte sie einen Pfeil auf die Sehne gelegt, überprüfte mit zusammengekniffenen Auge die Flugbahn und schoss. Ein leises Klacken ertönte, dann setzten sich die versteckten Seilrollen in Bewegung und bewegten die Brücke so, dass ein Weg über den Abgrund entstand. Zufrieden setzte Saria ihren Weg fort. |
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29.11.2002, 13:55 | #155 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Zwischen den Lagern # 16 -
Kaum hatte Saria einen kurzen Gang durchkreuzt, da stand sie auch schon vor dem nächsten Problem. In Form eines weiteren Raumes mit einem noch tieferen und tödlicher aussehenden Abgrund. Dieses Mal war keine Brücke zu sehen, dafür aber Dutzende, durchaus spitz aussehender Stacheln die den Boden der Schlucht säumten. Toll, und was jetzt? Zerknirscht sah sich die Amazone um. Aha, ein Seil. Das war doch schon einmal ein Anfang. Nur was brachte ihr ein Seil bei einem Abgrund? Lasso schwingen war wohl nicht, da keine Felsspitze oder Ähnliches ausmachbar war, um das sich das Seil hätte legen können. Ein reichlich verrückter Plan nahm in Sarias Kopf Gestalt an. Sie hatte Pfeile dabei, und davon eine ganze Menge. Nein, eine Brücke zu bauen wäre dann doch etwas zu gewagt. So begnügte sie sich damit, das Seil um eines der Geschosse zu wickeln und den Pfeil auf die Sehne zu legen. Der Plan war so verrückt, dass er schon fast klappen könnte. Die Diebin spannte den Bogen so weit sie konnte, ihr Arm begann unter der Anstrengung deutlich zu zittern. Aber es kam auch auf keinen gezielten, sondern kräftigen Schuss an. Tschak! Der Pfeil grub sich tief in das Erdreich über dem Abgrund, nur noch das gefiederte Ende lugte hervor. Da die Kluft nicht allzu breit war, warf Saria ihren Bogen auf die andere Seite, dann packte sie das Seil und nahm Anlauf. Ihr Sprung trug sie ziemlich genau bis in die Mitte der Schlucht, dann musste sie sich am Seil festklammern um nicht aufgespießt zu werden. Durch den Schwung raste sie in einem leichten Bogen auf die andere Seite zu. Dann brach der Pfeil mit einem deutlich hörbaren Knacksen. Mit einem erschrockenen Schrei ließ Saria das Seil los und streckte die Arme aus. Haarscharf erwischten ihre Finger noch die Kante, beinahe hätte sie trotzdem losgelassen als sie wuchtig gegen die Wand knallte. Danke Uher... Es kostete Saria fast all ihre Kraft, sich über die Kante auf sicheren Boden zu retten. Schweißüberströmt blieb sie erstmal liegen. Wenn die nächste Prüfung auch so schwer war, würde sie kündigen... |
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29.11.2002, 21:10 | #156 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Zwischen den Lagern # 16 -
Ächzend stemmte sich Saria auf die Beine. Langsam war ihr der Barrierenaufhalt eindeutig mit zuviel Aufregung verbunden. Zuerst wurde sie von den Rüpeln aus dem Alten Lager verschleppt, wochenlang eingesperrt, schon zweimal von Vexx niedergeschossen und mehrmals von diesen verfluchten Speichelleckern der Erzbarone, den Schatten gefangen genommen worden. Dazu kamen noch jede Menge wilde Bestien, die es auf sie abgesehen hatten und beinahe wäre sie von diesen Stacheln aufgespießt worden. Das Leben in der Stadt war um so vieles einfacher gewesen. Dort galt ein einfaches Gesetz : Stehlen oder bestohlen werden. Wenn man erwischt wurde, war man fällig. In Gedanken versunken tapste Saria tiefer in die Höhle. Dabei übersah sie um ein Haar den nächsten Abgrund. Mit wild rudernden Armen versuchte sie das Gleichgewicht zu bewahren und kippte schließlich nach hinten um. Unsanft landete die Amazone auf dem Hosenboden. Was war das nur für eine Höhle, in die sie Uher geschickt hatte? Diese Sumpfler hatten sich nach einiger Zeit als noch verrückter herausgestellt als zuerst vermutet. Leicht genervt rappelte sich Saria wieder auf und überblickte die Lage. Drei Zielscheiben standen auf der anderen Seite des Abgrundes, alle unterschiedlich weit entfernt und in verschiedenen Höhen und Winkeln angebracht. Nun gut, dann war wohl Zielschießen angesagt. Während Saria auf die erste Scheibe anlegte, fragte sie sich, was wohl passieren würde, wenn sie danebenschoss. Waren hier etwa tückische Fallen versteckt? Egal, jetzt war sie schon so weit gekommen, jetzt würde sie auch noch dieses Hindernis meistern. Da die erste Scheibe nicht allzu weit entfernt war, brauchte Saria den Bogen nicht allzu stark zu spannen. So wurde der Schuss zur Routine, der Pfeil durchpflügte die Luft und bohrte sich zielgenau in die Mitte der Scheibe. Ein leises Klacken drang an Sarias Ohr. Aha, wahrscheinlich war irgendein versteckter Mechanismus in Gang gesetzt worden. Also flugs auf die nächste Zielscheibe angelegt. Dieser Schuss würde etwas komplizierter werden. Das Ziel war knapp unterhalb der Decke befestigt, hier würde Saria wohl mit aller Kraft schießen müssen, damit der Pfeil während dem Flug nicht allzu sehr absackte. Natürlich fing ihr Arm dabei wieder entsetzlich zu zittern an. Die Amazone erinnerte sich an die Szene mit der angreifenden Harpie. Damals hatte sie sich nicht auf den eigentlichen Pfeil konzentriert, sondern allein auf ihr Gefühl. Also schloss Saria ihre Augen und versuchte sich die Pfeilbewegung in Gedanken vorzustellen. Wie ein Boot auf stürmischer See hüpfte die Pfeilspitze hin und her. Doch langsam kam Saria hinter das System, da sie ihren Arm durch ihr Unterbewusstsein ohne es zu wissen beeinflusste. Sirrend raste der Pfeil auf die Zielscheibe zu. Mit einem dumpfen Plock blieb er in der Mitte des inneren Kreises stecken. Ermutigt durch ihren Erfolg nahm sich Saria die letzte Scheibe vor. Das war ja gemein. Das Holzziel war in einem so hinterhältigen Winkel gekippt, dass der Pfeil einen ordentlichen Bogen beschreiben musste um die Mitte treffen zu können. Das hieß, wenig Kraft aber dafür steiler Abschusswinkel. Mehrere Minuten vergingen, bis Saria sich über den Winkel einig war. Für diesen Schuss spannte sie den Bogen nicht einmal bis zur Hälfte. Geradezu lächerlich langsam erhob sich der Pfeil schwerfällig in die Luft, beschrieb einen hohen Bogen und senkte sich dann auf die Zielscheibe herab. Klackend öffnete sich eine Tür zu Sarias Linken. Also hatte sie wohl getroffen. Hohen Mutes stolzierte die Diebin durch den Ausgang. |
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06.12.2002, 14:52 | #157 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Das Sumpflager #16 -
Eine offensichtlich recht übel gelaunte Amazone stapfte den Weg zum Sumpflager hinab. Die beiden Torwachen würdigte sie keines Blickes, sie war viel zu wütend. Da schickte sie Uher durch die halbe Kolonie, an unzähligen Monstern und Abgründen vorbei, stellte sie mit hinterhältigen Rätseln auf die Probe und alles nur um einen gottverdammten Apfel zu holen?! Saria glühte vor Wut. Verarscht hatte er sie, und das gründlich. Für diese Tat würde es Apfelmuß geben, das war sicher. Vor sich hin grummelnd hielt die Diebin genau auf Uhers Hütte zu. Der konnte was erleben.... |
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10.12.2002, 21:28 | #158 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Das Sumpflager #16 -
Jetzt stand sich Saria schon seit geraumer Zeit die Beine in den Bauch und es war immer noch kein Uher zu sehen. Hatte er etwa den Zorn der Amazone gespürt und sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht? Woher sollte sie denn jetzt wissen, ob sie die Prüfung bestanden hatte? Aber noch länger zu warten machte wohl auch keinen Sinn. Vor allem, da Saria langsam ordentlich Hunger verspürte. Bei dem Gedanken sprang ihr etwas Grünes, Saftiges ins Auge. Und sie hielt es genau in der Hand. Natürlich, sie schleppte ja immer noch den Apfel aus der Höhle mit sich herum. Bevor der anfing zu schimmeln, konnte doch wenigstens ihr Magen etwas von dem ganzen Stress der Prüfung haben. Zusammen mit einem deutlich hörbaren Knacken verschwand ein ordentlicher Bissen der saftigen Fruch in Sarias Mund. Das war jetzt genau das Richtige. Durch die Kälte war der Apfel richtig erfrischend. Apropos Kälte... Die Kleidung der Diebin war nicht unbedingt auf solch tiefe Temperaturen ausgelegt. Als sie das Lager verlassen hatte, waren die frostigen Finger des Winters noch weit entfernt gewesen. Doch jetzt griffen sie unbarmherzig und eisig kalt nach ihrem Körper, um ihm die Wärme zu entziehen. Sie sollte ohnehin mal wieder das Amazonenlager aufsuchen, wer weiß was sich in ihrer Abwesenheit dort alles getan hatte. Müde vom langen Warten machte sich die Amazone auf, in ihr Lager zurückzukehren. |
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13.12.2002, 16:41 | #159 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Das alte Lager nach dem Kuppelcrash -
Juhu, Diebesgilde! Ich bin auf jeden Fall dafür, dass die Gilde existieren sollte. Allerdings nicht als richtige Forengilde, sondern einfach als Untergrundorganisation wie im Spiel. Einer der Mitglieder meint dort ja auch : "Uns ist es egal, wer du da draußen bist. Hier unten bist du nur einer von uns". Ich freue mich jetzt schon auf ein paar schöne Coups :D |
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14.12.2002, 17:36 | #160 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Das Amazonenlager # 6 -
Mit schlotternden Knien schaffte es Saria über die Lagerbrücke. Die Kälte machte ihr ordentlich zu schaffen, sie brauchte unbedingt wärmere Kleidung. Die Wachamazonen bemerkten ihre Not sofort und eine von ihnen zog los um eine dicke Decke zu holen, in die sich die Diebin dankend einwickelte. Immer noch leicht fröstelnd ließ sie sich an einem Lagerfeuer niedersinken, um sich dort zu wärmen. Gleichzeitig lauschte sie den Gesprächen einiger anderer Kriegerinnen. Während ihrer Ausbildung hatte sie nicht allzu viel von den Geschehnissen innerhalb der Barriere mitbekommen. "Hast du schon von dem Neuen gehört?", fragte eine der Amazonen. "Nein, aber was ist denn an einem Neuen schon so besonders? Der König lässt doch jeden der ihm nicht passt reinwerfen", antwortete die Andere. "Der ist ganz alleine zum Orkfriedhof gestiefelt, um ein paar verschollene Templer zu suchen. Und das Beste kommt noch : Er kam in einem Stück wieder raus!" Wirklich interessant waren die Gerüchte ja nicht. Wahrscheinlich handelte es sich bei dem Kerl nur um irgendsoeinen Glücksritter, der durch einen Wink des Schicksals ein paar Orks austricksen konnte. Bestimmt wieder so ein eingebildeter Typ, der sich bald selbst überschätzte und dann als Mahlzeit für die Ratten diente. Zitternd erhob sich Saria von ihrem Platz und wandte sich zu einer der Amazonen. "Kannst du Hummelchen bitte ausrichten, dass ich wärmere Kleidung brauche? Sonst erfriere ich mir hier draußen noch was. Sie findet mich in meinem Zimmer, ich bin ziemlich erschöpft und leg mich erstmal hin." Die Amazone bestätigte die Bitte mit einem knappen Nicken. Saria machte sich sogleich auf, sich in ihr Zimmer zurückzuziehen. Diese ständige Lauferei über den Pass kostete sie jedes Mal ihre ganze Kraft. Das nächste Mal würde sie das Boot nehmen. |
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14.12.2002, 19:10 | #161 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Das alte Lager nach dem Kuppelcrash -
quote: Nix da, mittlerweile kann ich mich wehren Ihr werdet euch schon noch umschauen, wenn plötzlich der Boden unter euren Füßen weggestohlen wird ;) Die Diebe sind die wahren Mächtigen in der Stadt, das sieht man ja schon allein daran, dass die Miliz im Spiel zu doof ist um die Gilde aufzustöbern :D Wovor soll ich also Angst haben? Wenn ich im Hafenbecken abtauche, könnt ihr wohl wenig machen da ihr mit euren Metallsärgen gnadenlos absauft ;) |
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15.12.2002, 15:44 | #162 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Das alte Lager nach dem Kuppelcrash -
quote: Dann darf man sich halt nicht erwischen lassen ;) Aber ich sehe in der Stadt eine Quelle für tolle Posts. Dass man nicht so leicht in das obere Viertel kommt, macht die Angelegenheit doch gleich noch interessanter. Dann muss man sich halt noch etwas einfallen lassen, um überhaupt reinzukommen. Es wäre doch langweilig, wenn man Khorinis in eine uneinnehmbare Festung verwandeln würde. Viel lustiger ist es doch, wenn man absichtlich ein paar Lücken in der Sicherheit der Stadt zu lassen, damit andere User Freiraum zum Posten bekommen. Immerhin geht es mir bei einem Einbruch nicht darum, irgendwelche User zu ärgern sondern einfach meinen Rollenspielcharakter artgerecht spielen zu können und Ansätze für gute Posts zu liefern. Rollenspiel bedeutet ja nicht, alles hermetisch abzuriegeln sondern seinen gewählten Charakter realistisch darzustellen. Mir ist schon klar, dass ein Einbruch ordentlich geschrieben werden muss. Natürlich springe ich auch nicht einfach ins Hafenbecken um eventuelle Verfolger abzuschütteln, das wäre ja schön blöd. Lasst euch halt einfach mal überraschen :) |
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15.12.2002, 17:02 | #163 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Das alte Lager nach dem Kuppelcrash -
Ich nehme das jetzt mal genauso ernst, wie eine Drohung meinerseits, dass er aufpassen sollte wenn er in die Wälder geht ;) Wobei die Drohung gar nicht einmal so leer ist, fragt Clays Erkundungstrupp :D |
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15.12.2002, 18:18 | #164 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Das alte Lager nach dem Kuppelcrash -
Es macht ja auch Spass, einfach einmal einen ganz normalen Gauner zu spielen. Und in einem Rollenspiel sollten solche Charaktere sowieso nicht fehlen. Natürlich ist es nur solange lustig, wie sich niemand auf den Schlips getreten fühlt. |
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16.12.2002, 16:45 | #165 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Das alte Lager nach dem Kuppelcrash -
Die Diebesgilde sollte in meinen Augen gar nichts mit den normalen Gilden zu tun haben. Ebenso wäre es doch nur ein Gefahrenfaktor, wenn sich die Diebe alle untereinander kennen würden. Dann wird einer geschnappt und schon rückt er die Namen der anderen raus. Übrigens habe ich nicht vor, mich mit lauter anderen Dieben zusammenzurotten um einen Einbruch durchzuführen. Sobald einer von denen einen Fehler macht, sind wir alle dran. Außerdem müsste ich dann die Beute teilen, viele Leute sind auffällig und so weiter. Wenn ich wo einbreche, dann muss das reibungslos ablaufen, weil ich nicht nahkämpfen kann. Also muss ich mich allein auf meine Fähigkeiten und nicht auf andere Leute verlassen. |
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16.12.2002, 18:31 | #166 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Das Amazonenlager # 6 -
Verwirrt blickte Saria der Köchin hinterher. Die war doch nicht etwa...? Entschieden schüttelte sie den Kopf. Nein, das konnte nicht sein. Hastig verdrängte die Amazone die Gedanken aus ihrem Kopf und betrachtete die Schwertscheide genauer. Ein wirklich schönes Stück. Wenn sie ein Schwert hätte, würde sie jetzt wohl darüber nachdenken, das Ding für sich selbst zu behalten. Aber sie hatte einen Auftrag. Mit dem eigenem Lager sollte sie sich dann doch gutstellen. Außerdem hatte sie neue Stiefel bitter nötig. Wärmere Kleidung hatte sie ja jetzt schonmal, das war doch ein ganz guter Anfang. Doch was nutzte der beste Mantel, wenn die Füße abfroren? Etwas mißmutig weil sie schon wieder das Lager verlassen musste, schlenderte die Diebin zum Bootssteg. Kaum setzte sie einen Fuß auf das weißlich glitzernde Holz des Steges, da wäre sie auch schon beinahe auf dem Hintern gelandet. Verflucht, war das glatt. Vorsichtiger als zuvor arbeitete sich Saria bis zu einem der Boote vor. Eine hauchdünne Schicht von Rauhreif hatte das gesamte Boot wie ein weißer Schleier überzogen. Bei dem Anblick überkam Saria ein Frösteln und so zog sie den Mantel enger um die Schultern um sich dann auf der Ruderbank niederzulassen und sich mit einem Stoß der Ruder vom Steg wegzudrücken. |
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16.12.2002, 20:40 | #167 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Sumpflager #17 -
Ächzend hievte Saria das kleine Boot weiter über die Wellen. Zu ihrer Rechten konnte sie im dichten Nebel den bläulichen Schimmer der magischen Sumpfbeleuchtung erkennen. Es war ein kleines Wunder, dass sie in dieser trüben Suppe überhaupt den Weg gefunden hatte. Nur die Klippen auf ihrer Seite hatten als Orientierungshilfe hergehalten. Ein Ruck ging durch das Boot, dann knirschte es bedrohlich unter dem Rumpf. Scheinbar war sie aufgelaufen. "Toll, wirklich toll...", fluchte sie leise vor sich hin. Den Bootssteg hatte sie wohl meilenweit verfehlt. Nasse Füße bei der Kälte waren nicht unbedingt etwas, worauf sie sonderlich scharf war. Übelgelaunt sprang die Diebin aus dem Boot und griff nach dem Tau, um es weiter an Land zu ziehen. Nach mehreren Minuten des erbitterten Kampfes gegen das Bootsgewicht gab Saria entnervt auf. Das Ding würde schon nicht wieder abrutschen... Hoffte sie zumindest. Mit noch üblerer Laune als zuvor stapfte die Amazone in Richtung der Lampen. Jetzt musste sie nur noch diesen "Shadow" finden. Und natürlich die Schwertscheide loswerden. Bei der Gelegenheit vielleicht auch noch das Wasser in ihren Schuhen... |
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21.12.2002, 12:34 | #168 | ||||||||||||
Saria Beiträge: 484 |
Sumpflager #17 -
Verwirrt hatte Saria dem Geschehen auf dem Tempelvorplatz zugesehen. Was waren denn das für komische Gesellen in den schwarzen Kutten? Es musste sich bei ihnen um Magier handeln, denn einer von ihnen hatte die ungewöhnliche Angewohnheit, sich immer wieder mal in Rauch aufzulösen und sich an anderer Stelle wieder zu manifestieren. Aber wer war diese Sumpfhexe und warum wollten sie sie anzünden? Fragen über Fragen, zu denen Saria im Moment keine Antwort fand. Doch sie war ja auch nicht hier, um sich über irgendwelche Hexen den Kopf zu zerbrechen. Sie musste diesen Shadow finden. Obwohl der Gedanken, über die Mächte der Magie zu gebieten durchaus verlockend war. Dann könnten sich diese Schweine aus dem Alten Lager warm anziehen. Zurück zu diesem Shadow. Ein seltsamer Name, fand Saria. Ob der überhaupt aus diesen Landen kam? Wenn nicht, müsste er doch eigentlich leicht zu erkennen sein, da er sich allein durch sein Äußeres aus dem üblichen Sumpfler-Einheitsbrei herausstechen müsste. Die Taverne erschien der Amazone als geeigneter Platz, ihre Nachforschungen zu starten. So betrat sie nach kurzem Fußmarsch durch die leicht angemoderte Tür das Innere des Gasthauses. Der aufdringliche Gestank von Sumpfkrautrauch stieg ihr augenblicklich in die Nase. Angewidert verzog die Diebin das Gesicht. Sie erinnerte sich noch deutlich an ihren ersten Zug an einem solchen Krautstengel. Zerknirscht sah sie sich im Schankraum um und arbeitete sich langsam in die Mitte des Raumes vor. Ein betrunkener Novize stolperte ihr unsanft in die Seite und riss sie fast von den Beinen. "Pass doch auf wo du hinläufst, du Rüpel!", fluchte sie dem nach Bier stinkenden Qualmkopf an. Der Sumpfler nuschelte zwar eine Entschuldigung, wurde aber dennoch mit dem verlust seines Erzbeutels bestraft. Aus einem Reflex heraus hatte sich Sarias Dolch im Moment des Zusammenpralls selbstständig gemacht und den Beutel sauber vom Gürtel des Mannes getrennt und ihn in ihre offene Hand fallen lassen um ihn gleich in der selben Bewegung in ihrer Tasche verschwinden zu lassen. Ein weiterer Novize teilte sein Schicksal, als sich Saria ächzend hinter ihm vorbeischob um weiter in den Raum vordringen zu können. Das sollte vorerst reichen, die Beute konnte sie ja später zählen. Jetzt galt es, diesen Shadow zu finden. Doch niemand kam ihr entgegen, indem er ein Schild mit seinem Namen um den Hals trug. Selbst wenn es einen derart hilfsbereiten Menschen gegeben hätte, müsste er ihr den Namen wohl noch vorlesen, da die Diebin nie das Lesen und Schreiben erlernt hatte. Doch das musste ja niemand wissen. Nach einem letzten, verzweifelten Blick in die Runde stellte sich Saria auf die Zehenspitzen und rief laut in den Raum : "Ist hier zufällig ein gewisser Shadow anwesend?!" Mit steigender Nervosität bemerkte die Diebin, dass sich langsam aber sicher die gesamte Aufmerksamkeit der Anwesenden allein auf sie richtete. Gleichzeitig glaubte sie, unter dem Druck der auf ihr lastenden Blicke immer kleiner zu werden. Das war doch nur eine Frage... |
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21.12.2002, 18:47 | #169 | ||||||||||||
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Sumpflager #17 -
Gerade als Saria den Eindruck bekam, dass sie versehentlich das Interesse eines Lynchmobs geweckt habe, drängelte sich ein Novize durch die Tischreihen und sprach sie an. Und er überbrachte ihr nicht einmal das Todesurteil. Noch besser : Er schien auch noch leicht angetrunken zu sein. Als Tüpfelchen auf dem "i" hatte er auch seinen Erzbeutel mitgebracht. Langsam wuchs die anfängliche Erleichterung in der Amazone zu einem knisternden Freudenfeuer an. "Ja, ich soll ihm etwas bringen", antwortete sie schließlich. "Warum, kennst du ihn etwa?" |
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21.12.2002, 19:29 | #170 | ||||||||||||
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Sumpflager #17 -
"Setzen wir uns doch erstmal hin, im Stehen lässt es sich so schlecht reden", meinte die Diebin und deutete auf einen freien Platz hinter dem Sumpfler. Kaum folgte der Blick des Sumpfbruders ihrer Hand, da drückte sich Saria auch schon an ihm vorbei um auf den Platz zuzusteuern. Wie aus einem Zufall heraus striff ihr Dolch im Vorübergehen über den Strick der den Erzbeutel des Mannes hielt und kappte ihn ohne allzu großen Widerstand. Noch in der selben Bewegung fand ihr Dolch seinen Weg zurück in seine Scheide und der Erzbeutel in ihre Tasche. Mit etwas Mühe und geschickten Ellenbogeneinsatz bahnte sich die Amazone ihren Weg zu der Sitzgelegenheit und ließ sich dort nieder. Als der Sumpfler aufgeholt und ebenfalls Platz genommen hatte, sprach sie weiter. "Ich habe mir hier schon fast die Beine in den Bauch gestanden, weil mir niemand weiterhelfen wollte. Also, ich soll diesem Shadow von Hummelchen eine Schwertscheide bringen. Dafür soll er mir wärmere Stiefel geben, weil meine alten nicht sonderlich winterfest sind. Nur habe ich überhaupt keine Ahnung, wer dieser Shadow überhaupt ist, geschweige denn wo er wohnt." Sie sah den Sumpfbruder hilflos an. "Du kannst mir nicht zufällig weiterhelfen?" |
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21.12.2002, 19:58 | #171 | ||||||||||||
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Sumpflager #17 -
Saria blinzelte verwirrt. Hatte dieser andere Qualmschädel den Diebstahl bemerkt und ihr Gegenüber gewarnt? Jetzt halfen nur noch ihre schauspielerischen Talente, welche glücklicherweise gut trainiert waren. Im selben Moment in dem sie antwortete, ließ sie sich alle potentiellen Fluchtmöglichkeiten durch den Kopf gehen. "Warum ich?", fragte sie erstaunt. "Ich dachte du wolltest mir weiterhelfen! Du verwirrst mich. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?" Unter dem Tisch spannten sich Sarias Beinmuskeln. Sie war bereit sofort die Flucht zu ergreifen, falls sich die Lage nicht entspannen sollte. Eine falsche Bewegung ihres Gesprächspartners und der Tisch würde eine kleine Wanderung unternehmen... |
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21.12.2002, 20:16 | #172 | ||||||||||||
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Sumpflager #17 -
Scharfer Schmerz zuckte Sarias Unterarm hinauf, als sie mit dem Ellenbogen gegen die Tischkante stieß und den ganzen Tisch im Fallen mit sich riss. Dennoch schaffte sie es, sich mit der anderen Hand abzufangen und sich auf den Rücken zu wälzen. "Nimm deine Griffel von mir!", schrie sie den aufdringlichen Bruder an. Von einer Sekunde auf die Andere hatte sie ihren Dolch in der Hand. Geschliffener Stahl blitzte auf, dann ließ der Sumpfler ihren Arm los und presste seine Hand auf einen feinen Schnitt an seinem Oberarm. Einen Augenblick später krachte Sarias Knie in seine Weichteile. Noch während sich der Sumpfbruder am Boden krümmte, war die Diebin aufgesprungen und rannte auf eines der Fenster zu. Mit einem weiten Satz sprang sie auf einen der Tische und stieß sich gleich wieder von ihm ab. Berstend gab das Fensterkreuz nach und die Amazone landete inmitten eines Schauers aus Holzsplittern in dem Morast des Sumpfes. Sofort sprang sie wieder auf und rannte so schnell sie ihre Beine trugen tiefer in den Sumpf. |
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21.12.2002, 20:57 | #173 | ||||||||||||
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Sumpflager #17 -
Keuchend hastete Saria durch den Sumpf. Die kniehohe, brackige Suppe behinderte ihr Fortkommen deutlich, aber das würde auf ihre Verfolger genauso zutreffen. Schweiß rannte ihr über die Stirn, als sie endlich festeren Boden unter den Füßen spürte und sich aus der Drecksbrühe herausstemmte. Ihr Körper glühte durch die Anstrengung. Leichter Dampf stieg von den Stellen auf, an denen er nicht von der wärmenden Kleidung bedeckt wurde. Saria spürte schon langsam, wie sie durch die anstrengende Waterei erschöpft langsamer wurde. Gab es hier in dem Sumpf eigentlich Monster? Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende geführt, da trat sie auch schon auf etwas seltsames, weiches. Scheinbar ohne Widerstand drang ihr Stiefel weiter in das Ding hinein. Etwas bewegte sich unter ihrem Fuß, dann federte sie plötzlich wie auf einem Katapult ab. Noch während sie ohne ihr Zutun einen Satz von mehreren Metern machte, bäumte sich in der Dunkelheit ein gigantischer Wurm brüllend auf. Irgendwie schaffte es Saria trotz des ungewollten Geschwindigkeitsschubs, auf den Beinen zu landen und weiter zu sprinten. Der Sumpfhai brüllte in der Zwischenzeit seine Wut über das unfreundliche Wecken in die Nacht hinaus. Der würde sich sicherlich über ihre Verfolger freuen... Ihre Lunge schien bersten zu wollen, als sie endlich den Strand entdeckte. Sarias Herz vollführte einen freudigen aber dennoch schmerzhaften Hüpfer, denn ihr Boot befand sich tatsächlich noch dort, wo sie es liegen gelassen hatte. Nur war der Wasserspiegel seltsamerweise angestiegen... Den Wellen trotzend, die sich gierig nach dem kleinen Gefährt streckten, überbrückte sie die letzten zwei Meter mit einem beherzten Sprung und landete unsanft auf dem harten Holz. Doch gleichzeitig trieb sie durch den plötzlichen Ruck das Boot ein Stück auf das Wasser hinaus. Ohne zu zögern griff Saria nach den Rudern und legte sich sogleich mit aller Kraft in die Riemen um nach Norden zu flüchten... |
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22.12.2002, 21:20 | #174 | ||||||||||||
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Zwischen den Lagern # 16 -
Im Schatten des unheilvoll vor den grauen Wolkenmassen aufragenden Nebelturms bewegte sich etwas. Der Turmschatten ragte wie ein anklagender Finger weit in den Strand hinein und genau dort, wo sich ein Stützbalken des eingestürzten Daches als höchster Punkt ausgab, fing ein Sandhügel an zu beben. Ein leises Ächzen war zu hören, dann schob sich unter der dünnen Sandschicht der Rumpf eines kleinen Bootes hervor. Wenige Sekunden später schüttelte das Boot auch den restlichen Sand von seinem Körper. Keuchend arbeitete sich Saria unter dem umgedrehten Ruderboot hervor. Erschöpft blieb sie eine Zeit lang auf dem warmen Sand liegen, dann wälzte sie sich auf den Rücken und starrte in den von der Abendsonne geröteten Himmel. Ein breites Grinsen stahl sich auf ihre Züge, dann lachte sie herzhaft auf. Das war ja gerade noch einmal gut gegangen. Beinahe wäre sie erwischt worden. Schlechte Beute hatte sie gestern nicht gemacht, durch die Unterstützung der geklauten Erzbeutel war ihr Eigener um ein beträchtliches Stück angewachsen. Also hatte sich der ganze Trubel doch gelohnt. Allerdings hatte sie jetzt ein Problem. Immerhin sollte sie Shadow Hummelchens Schwertscheide überbringen. Aber sie konnte sich vorerst nicht mehr im Sumpf blicken lassen. Vielleicht konnte sie ja jemanden überreden, den Auftrag für sie zu erledigen? Doch erstmal wollte ihr knurrender Magen gesättigt werden. Zum Glück hatte sie noch ausreichend Pfeile in ihrem Köcher. Im nahen Wald würde sich mit Sicherheit eine geeignete Beute finden lassen. Mit dem Bogen in der Hand, einem Pfeil aufgelegt und weit nach vorne gebeugt schlich die Amazone durch das Unterholz. Einige Abdrücke im feuchten Waldboden erweckten ihre Aufmerksamkeit. Zweifellos die Fährte eines Scavengers. Auf Zehenspitzen folgte Saria der Spur. Und tatsächlich, ein einsamer Scavenger hatte sich schon um diese frühe Zeit Schlafen gelegt. Saria pirschte sich noch auf ungefähr zwei Dutzend Schritt an das Vogelwesen heran, sank dann auf ein Knie und hob den Bogen. Ihre Armmuskeln spannten sich, als sie die Sehne bis an ihr Kinn zog, gleichzeitig schloss sie ihr linkes Auge und konzentrierte sich ganz auf den bevorstehenden Schuss. Die Bogensehne sang ihr tödliches Lied, dann kippte der Scavenger röchelnd auf die Seite. Der gefiederte Schaft des Pfeiles hatte sich tief in den Hals des Tieres gebohrt. Zufrieden über ihren Schuss schulterte Saria ihren Bogen und machte sich dann daran, einige Stücke Fleisch aus dem noch warmen Kadaver zu schneiden. |
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23.12.2002, 11:56 | #175 | ||||||||||||
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Sumpflager #17 -
Lautlos schlich Saria durch das Unterholz vor dem Sumpflager. Zum Glück war der Hang recht üppig bewachsen und bot so reichlich Deckung vor ungewollten Blicken. Hinter einem Busch ließ sich die Amazone zu Boden sinken und spähte aus der Sicherheit der Zweige heraus auf das Sumpflager herab. Die Torwachen waren sicherlich über den Diebstahl benachrichtigt worden. Einfach so hineinlaufen war undenkbar. Seit wann machte man eigentlich wegen einem einfachen Taschendiebstahl so einen Aufstand? Sie war doch sicherlich nicht die Einzige, die sich ab und zu an den Taschen anderer bediente. Blöderweise hauste dieser Shadow mit allergrößter Wahrscheinlichkeit in eben diesem Lager. Und sie sollte ihm von Hummelchen etwas bringen. Nur ging das schlecht, wenn sie nicht in das Lager konnte. Ihr blieb also nur eine Möglichkeit. Die Wachen niederzuschießen bot sich nicht unbedingt an, selbst wenn sie treffen würde. Außerdem hatte sie ja eigentlich nichts gegen die Sumpfler. Vorsichtig kroch sie ein Stück den Hang wieder hinauf, bevor sie sich wieder aufrichtete. Am Wegesrand standen mehrere Bäume, die geradezu dazu einluden, erklettert zu werden. Einer von ihnen streckte seine Äste wie in einer stummen Aufforderung weit herunter, sodass Saria ohne große Probleme hinaufklettern konnte. Auf einer stabil erscheinenden Astgabel machte sie es sich bequem und wartete ab. Falls ein Wanderer des Weges kommen sollte, konnte sie ihn sich erstmal näher anschauen, bevor sie auf sich aufmerksam machte. Zum Glück schützte sie das dichte Nadelkleid des Baumes trotz der kalten Jahreszeit vor unerwünschten Blicken. |
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