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Saria wehrte sich nicht, als sie hochgehoben wurde und Vexx sie auf seine Schultern lud. Einerseits war sie viel zu schwach für eine solche Aktion und andererseits hätte sie fast alles getan, um hier rauszukommen.
Nur beiläufig registrierte sie, wie sie aus dem Kerker getrugen wurde und Vexx mit zügigen Schritten auf das Erzbaronenhaus zuhielt. Scheinbar hatte sie irgendwann das Bewusstsein verloren, denn als sie das nächste Mal klar sehen konnte, lag sie auf dem Bett in dem Raum, in dem sie auch schon zuvor eingesperrt worden war. Mit etwas Mühe schaffte sie es, ihren Kopf auf die Seite zu rollen.
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Saria war in einen Zustand zwischen Wachen und Schlafen verfallen. Reglos lag sie in ihrem Bett, die Augen zwar geöffnet aber ohne etwas wirklich wahrzunehmen.
Irgendwann rann etwas flüssiges ihre Kehle herunter. Wasser! Langsam erwachten ihre Lebensgeister wieder zu neuem Leben. Gierig trank sie aus der ihr an den Mund geführten Schale. Sie hatte gar nicht gewusst, dass Wasser dermaßen köstlich schmecken konnte. Jetzt, nachdem sie mehrere Tage ohne einen Tropfen ausgekommen war, erschien es ihr wie der Göttersaft selbst.
Einige Male verschluckte sie sich und musste krampfhaft husten.
Irgendjemand beugte sich über sie. Saria wusste nicht, ob sie wirklich Besorgnis in den Zügen des Magiers las. Aber wenige Sekunden später lief ein wohltuendes Prickeln durch ihren Körper, breitete sich langsam bis in ihre Zehenspitzen aus und fegte das Brennen der erfrorenen Glieder weg. Gleichzeitig fiel die Müdigkeit wie ein Schleier über sie und hüllte sie endlich in einen wohltuenden Schlaf.
Als sie wieder erwachte, war sie allein in dem Zimmer. Sie wusste nicht wie lange sie geschlafen hatte, aber grelles Sonnenlicht fiel durch das vergitterte Fenster. Zögernd bewegte sie ihre Füße. Zu ihrem Erstaunen spürte sie keinen Schmerz mehr. Ermutigt setzte sie sich ganz auf und schwang die Beine vom Bett.
Wie würde es jetzt wohl mit ihr weitergehen?
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Saria erwachte irgendwann am Nachmittag. Zuerst war sie etwas verwirrt, wo sie sich überhaupt befand, dann erinnerte sie sich an die Ereignisse der letzten Tage. Irgendwelche Kerle hatten sie recht unsanft aus dem Erzbaronenhaus befreit. Waren eigentlich alle Männer in der Barriere solche Rüpel? Sie hätten ihr ja wenigstens Bescheid sagen können, aber bevor sie überhaupt richtig bei Sinnen war, wurde sie bereits in einen Sack gesteckt und verschleppt.
Glücklicherweise hatte sich herausgestellt, dass die ganze Aktion nur ihrer Befreiung diente. Jetzt saß sie hier auf einem Bett der Taverne zum Schattenläufer. Es dauerte einige Sekunden, bis sie überhaupt begriff, was das für sie bedeutete. Sie war frei. Keine vergitterten Fenster mehr, kein kalter Kerker, sie konnte sich endlich wieder frei bewegen.
Doch gleichzeitig wurde ihr bewusst, dass sie jetzt aufpassen musste, von wem sie gesehen wurde. Wenn sie jemand aus dem alten Lager entdeckte, lief sie Gefahr wieder eingefangen zu werden. Vielleicht warteten ja sogar schon ein paar Schergen der Erzbarone im Schankraum auf sie. Saria beschloss, erst einmal auf die Amazone zu warten, die an ihrer Befreiung beteiligt gewesen war.
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Blutfeuer schlug ein ganz schön flottes Tempo ein und Saria hatte anfangs ziemliche Probleme überhaupt Schritt halten zu können. Die Wochen in Gefangenschaft hatten ihrer Kondition nicht gerade gutgetan.
Doch nachdem sie sich etwas eingelaufen und an das unwegsame Terrain gewöhnt hatte, schaffte sie es zu ihr aufzuschließen. Durch das Leben als Diebin war sie es durchaus gewohnt, längere Strecken laufend zurückzulegen. Wenn sie erst mal wieder richtig in Form war, würde sie jeden dieser Mistkerle aus dem Alten Lager abschütteln....
Während sie neben Blutfeuer herlief, drängten sich ihr so einige Fragen auf.
"Sagmal, wer waren eigentlich diese anderen Typen die dich begleitet haben? Und wo sind die jetzt alle hin? Warten die irgendwo auf dich? Und warum habt ihr mich überhaupt befreit?"
Kaum war das erste Wort gesprochen, da sprudelten die Fragen auch schon so aus ihr heraus.
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Hey, wir müssen uns doch auch irgendwie wehren können! Einerseits sind wir sowieso nicht gerade viele und andererseits würden wir sonst ja gleich wieder von den Erzbaronen eingefangen werden. Da müssen wir uns doch verteidigen können.
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@Neon : Schau mal im OT Forum in den OT Thread. Betrifft deine Schattenposts. :)
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Den Rest der Reise hatte Saria ihre Klappe gehalten. Scheinbar war Blutfeuer momemtan nicht in der Laune zum Reden. Doch als sie gerade stehengeblieben waren und sie sich gerade eine Verschnaufspause gönnen wollte, wurde sie unverhofft von der Amazone angesprochen.
Mit erschrocken aufgerissenen Augen starrte Saria Blutfeuer an. Jetzt auch noch laufen? Waren sie verfolgt worden? Was würde aus Blutfeuer werden? Ihr Mund öffnete sich um energisch Einspruch einzulegen. Doch in dem Blick der Erzamazone lag eine solche Entschlossenheit, dass Saria ihren Kommentar herunterschluckte.
Ohne weiter zu zögern wirbelte Saria herum und rannte los. Die Pallisaden des Lagers stachen wie die Mauer eines rettenden Hafens vor ihr aus der Dunkelheit. Als sie loslief, übernahmen zum ersten Mal seit langem wieder ihre Diebesinstinkte die Kontrolle über ihre Handlungen. Rein aus Gefühl setzte sie rechtzeitig mit einem Satz über Wurzeln oder Erdlöcher hinweg und hetzte wie von der Tarantel gestochen auf das Tor des Lagers zu.
Erst als sie in den Armen einer der Wachamazonen zusammensank, traute sie sich einen Blick zu Blutfeuer zurück zu werfen.
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Frisch ausgeschlafen blinzelte Saria in die hoch am Himmel stehende Sonne. Sie hatte die vergangenen Tage genutzt, um sich erstmal von den ganzen Ereignissen zu erholen. Es war ja auch eine Menge losgewesen.
Nun stand sie im Schatten eines Hauses auf dem Platz des Lagers und gähnte ungeniert vor sich hin. Etwas in ihr drängte, sich in eines der Häuser zu stehlen und sich nach wertvollen Gegenständen umzusehen. Aber gleichzeitig wusste Saria, dass sie es sich nicht mit den Amazonen verscherzen sollte. Wenn sie in der Barriere überleben wollte, brauchte sie einen Ort an dem sie untertauchen konnte, eine sichere Zuflucht.
Und sie glaubte genau diese hier gefunden zu haben. Doch im selben Moment realisierte sie, dass sie nur von einem Gefängnis ins Nächste gelaufen war. Die Gegend außerhalb des Lagers war viel zu gefährlich für sie, nicht nur alleine wegen den Tieren und Monstern, auch die Schergen der Erzbarone trieben dort ihr Unwesen. Solange sie nicht wenigstens etwas mit einer Waffe umgehen konnte, war es zu riskant das Lager zu verlassen.
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Gebannt sah Saria ein paar Amazonen zu, wie sie mit ihren Speeren trainierten. Mit wütenden Hieben droschen die beiden Kriegerinnen aufeinander ein, ab und zu schaffte es eine von ihnen, die andere zurückzudrängen, wurde dann aber gleich wieder vom Gegenangriff gestoppt.
Das Klacken der aufeinanderschlagenden Holzschäfte vermischte sich zusammen mit den schnellen, abgehakten Bewegungen der Amazonen zu einem dumpfen, hektischen Rythmus, der die Diebin in seinen Bann schlug. Wenn sie einmal so gut kämpfen könnte, würde sich kein Schatten mehr an sie herantrauen. Vielleicht wäre sie dann sogar in der Lage, diesen Schweinen aus dem Alten Lager alles zurückzuzahlen...
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Saria hatte zwar die ausziehenden Amazonen gefragt, ob sie mitkommen konnte, war aber scharf zurückgewiesen worden. Irgendwie ja auch verständlich, die drei wollten ins Alte Lager, und wenn Saria dort gesehen wurde, war es für sie wahrscheinlich aus.
Aber irgendwann musste sie wieder da raus in die Wildnis. Allein schon um ein paar Leuten das Tragen ihres Geldbeutels zu erleichtern. Und ewig konnte sie auch nicht hier im Lager herumsitzen. Doch wenn sie nicht kämpfen konnte, machte es absolut keinen Sinn, auch nur einen Fuß vor das Lager zu setzen.
Deshalb machte sich Saria auf die Suche nach jemandem, der ihr in dieser Hinsicht weiterhelfen konnte. Die trainierenden Amazonen hatten sie schon ordentlich beeindruckt.
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Feierlichkeiten? Neues Lager? Das war doch mal eine willkommene Abwechslung. Und da das Neue Lager wohl das Gegenteil vom Alten Lager war, sollte es auch nicht weiter gefährlich werden.
Aber da Hummelchen meinte, dass sie nicht so vollkommen schutzlos rumlaufen sollte, folgte sie ihr widerstandslos in die Rüstkammer. Das war auch eine erstklassige Gelegenheit, sich für einen ernsthaften Kampf auszurüsten.
Beinahe wäre Sarias Mund einfach nach unten weggeklappt, als sie all die Rüstungen und Waffen in der Kammer sah. Voller Bewunderung wanderte sie zwischen den Rüstungsständern herum, konnte gar nicht genug von den strahlenden Plattenpanzern und Schwertern bekommen.
Doch dann riss sie sich zusammen, da Hummelchen immer noch auf sie wartete. So griff sie kurzerhand nach einem Kettenhemd. Als sie die Rüstung von dem Ständer nehmen wollte, ließ sie es aber doch bleiben. Das Ding war ja übelst schwer. Wie schafften es die anderen Amazonen bloß, mit so einem Teil rumzulaufen, ohne in die Knie zu gehen?
So entschied sie sich lieber für eine leichte, dafür aber auch unauffälligere Rüstung aus gehärteten Leder. Das sollte eigentlich reichen. Nachdem sie versucht hatte, eines dieser schönen Schwerter mitzunehmen, aber ebenfalls daran scheiterte, die Klinge ordentlich hochzuheben, steckte sie noch einen langen, schmalen Dolch ein, dann folgte sie Hummelchen zu dem Wagen, auf den sie dann auch geschmeidig hinaufkletterte. Kurze Zeit später verließen sie das Amazonenlager und fuhren in Richtung Neues Lager.
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So viele Leute auf einem Haufen...
Saria war noch nie zuvor auf einer solchen Feier gewesen. Zuerst wurde sie etwas nervös, als sie die vielen Leute sah, aber dann realisierte sie, wie viel potentielle Beute hier herumlief. Die standen ja quasi wie auf dem Präsentierteller!
Vorerst blieb Saria aber in der Nähe der anderen Amazonen. Immerhin wusste sie ja nicht, ob auch noch Anhänger der anderen Lager vorbeischauen würden. Und auf ein ungewolltes Rendezvous mit einem Schatten oder gar Gardisten hatte sie keine große Lust.
Als sie über den Platz wuselten, rempelte Saria "versehentlich" einen vorbeilaufenden Banditen an.
"Hey, pass doch auf wo du hinläufst!", keifte sie ihn gleich an. Der Bandit nuschelte ein knappes "'Tschuldigung" und torkelte dann weiter.
Dabei bemerkte er nicht, wie Sarias neuer Langdolch unter ihrer Handfläche verborgen an seinem Gürtel vorbeifuhr und kurz darauf der Erzbeutel des Mannes seinen Platz verließ um in einer fließenden Bewegung von Saria eingesteckt zu werden.
Wenn der Abend so weiterging, hatte es sich auf jeden Fall gelohnt, mitzufahren.
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Erschrocken schlug Saria die Hand vor den Mund. Beinahe hätte sie vor Schrecken aufgeschrien. Was machte denn der Typ da? Das war doch eindeutig das Schwein, dass sie im Alten Lager in Ronys Hütte erwischt und gefangen genommen hatte.
Und Rony stand nur wenige Meter neben ihm. Plötzlich hatte es Saria sehr eilig, hinter ihren Schwestern zu verschwinden. Was, wenn noch mehr dieser Typen hier rumlungerten?
Saria ertappte sich dabei, wie ihre Hand zum Griff ihres Dolches glitt. Langsam bekam sie es mit der Angst zu tun.
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Sichtlich nervös saß Saria auf ihrem Bett. Bei den Göttern, die Monster waren im Lager!
Gestern abend auf der Feier war sie sogar von einem angerempelt worden. Und es war genau dieser Bastard gewesen, der sie damals in den Kerker werfen hat lassen! Krampfhaft ballte Saria ihre Hände zusammen. Wie sehr hatte sie sich beherrschen müssen, um den Dolch den sie in ihrer Hand hielt nicht in der Kehle dieses Mistkerls zu versenken...
Stattdessen hatte sie sich darauf beschränkt, mit einem schnellen Schnitt den Erzbeutel des Kerls abzusäbeln. Inzwischen hatte sie einiges Erz einsacken können. Zumindest bis sie von Hummelchen aufs Zimmer geschickt wurde.
Nicht dass das ihr nicht recht gewesen wäre. Unten auf dem Fest hatte sie jede Sekunde darum bangen müssen, von einem der Schatten entdeckt zu werden. Erst jetzt am Morgen traute sie sich wieder, ihr Zimmer zu verlassen.
Wenn überall die Leute aus dem Neuen Lager herumrannten, würde sich schon niemand trauen ihr etwas zuleide zu tun. Die frische Luft tat ihr gut und erfüllte sie mit neuem Leben. So lief sie leichtfüßig am See entlang und beobachtete die seltsame Plattform, die in der Nähe der Taverne schwamm.
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Saria stand nahe am Herzinfarkt, als sie plötzlich gepackt und weggezogen wurde. Ihr Herzschlag ging bis zum Hals, als sie erkannte, dass es sich um Schatten des Alten Lagers handelte.
Und dieser Bastard von gestern war auch dabei. Wie gerne hätte sie ihm jetzt ihre Faust in sein häßliches Grinsen gerammt. Das war jetzt schon das zweite Mal, dass sie gefesselt vor ihm lag...
Angewidert verzog sie das Gesicht, als sie ihm ins Gesicht sah. Doch so leicht würden sie sie nicht kriegen. Langsam aber unaufhaltsam füllte Saria ihre Lungen mit Luft. Dann brüllte sie aus Leibeskräften los :
"Hilfe!!!"
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Saria wischte sich eine einzelne Träne aus dem Auge und blickte dann zu dem Sumpfler. Für ein paar Minuten hatte sie wirklich Angst gehabt. Wenn die Amazonen und Banditen nicht so schnell eingegriffen hätten, säße sie jetzt wohl wieder im Kerker des Alten Lagers.
Die Vorstellung an das kalte Verlies ließ die Amazone erschaudern. Sie würde lieber sterben, als noch einmal dort eingesperrt werden. Mühsam schluckte sie den Kloß in ihrem Hals herunter, bevor sie dem Novizin antwortete :
"Ich habe gar nichts geklaut! Glaubst du ich bin eine Diebin?"
Saria hatte mittlerweile schon ziemliche Übung im Schauspielern. Etwas weniger aufgebracht sprach sie weiter :
"Diese Schweine aus dem Alten Lager wollten mich wieder einfangen. Ich...bin aus der Burg ausgebrochen. Seitdem verfolgen mich die Schatten der Erzbarone..."
Für einen Augenblick musterte Saria Drago. Sein Erzbeutel musste auf der ihr abgewandten Seite seines Gürtels hängen. Nach dem Überfall hatte sie ihren Dolch wieder eingesammelt. In der gestrigen Nacht hatte er ihr gute Dienste geleistet. Sie war sich sicher, dass sie ihn noch einmal gebrauchen konnte.
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Das war ja sehr aufmunternd. Ein neuer Schauer lief Sarias Rücken herunter. Betrübt zog sie die Beine an den Körper und schlang ihre Arme um sie. Also würde sie wohl ewig auf der Flucht sein.
Dragos Worte hörten sich beinahe so an, als ob er schon selbst im Erzbaronenhaus eingesperrt worden war. Das war ja ein absurder Gedanke...
Schließlich drehte die Diebin ihren Kopf, sodass sie Drago ins Gesicht sehen konnte.
"Du meinst, ich muss lernen wie man richtig kämpft? Ich bin aber viel zu schwach um mich gegen einen Gardisten zu wehren. Selbst ein Schwert ist schon fast zu schwer. Wie soll ich es denn jemals schaffen, mich selbst zu verteidigen?"
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Schweigend sah Saria den beiden Kämpfern zu, wie sie sich auf der Kampfplattform verdroschen. Seitdem sie herausgefunden hatte, wie schwer so ein Schwert eigentlich war, konnte sie die Männer nur noch bewundern. Wie schafften sie es nur, so ein Ding durch die Luft zu schwingen, als ob es aus nichts als Papier bestehen würde?
Dieser eine Kerl, der sie aus dem Alten Lager befreit hatte, trug sogar zwei dieser Mordwaffen. Gestern hatte sie ihn in Begleitung eines wahren Riesen gesehen. Früher hatte Saria nie an die Existenz solcher Fabelwesen geglaubt, aber seitdem sie auf der Feier diesen wandelnden Berg getroffen hatte, war sie sich nicht mehr so sicher. Und der führte auch ein Schwert, welches schon fast so groß war wie sie selbst...
Und mit so etwas sollte sie einmal kämpfen können? Unsicher sah sie Drago an.
"Meinst du wirklich? Wo kann ich denn so einen Lehrmeister finden? Im Amazonenlager haben wir soetwas glaube ich gar nicht."
Erst jetzt fiel ihr auf, dass der Novize ihr einen dieser Stengel hinhielt, den sie bei fast jedem Sumpfler entdeckt hatte. Was war denn das? Scheinbar rauchte hier jeder dieses Zeug. Zaghaft griff Saria nach dem Krautstengel und ließ ihn sich von Drago entzünden. Musste man das Zeug inhalieren? Vorerst hielt sie es für besser, Drago zu beobachten. Dann versuchte sie sich selbst an dem Zeug.
Vorsichtig setzte sie den Stengel an ihre Lippen und sog an ihm. Würziger Rauch füllte ihre Lungen und brachten sie zu einem qualvollen Hustenanfall. Nachdem sie sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, verzog sie angewidert das Gesicht.
"Uaäh, das Zeug ist ja grauenvoll! Willst du mich umbringen?", keuchte sie immer noch mühsam nach Atem ringend.
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Hui, das ging aber schnell. Wenn Drago mich nicht darauf aufmerksam gemacht hätte, hätte ich das gar nicht mitbekommen. Danke für die Beförderung :)
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Hui, das ging aber schnell. Wenn Drago mich nicht darauf aufmerksam gemacht hätte, hätte ich das gar nicht mitbekommen. Danke für die Beförderung :)
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Saria folgte Dragos Beispiel und schnippte den Krautstengel in den See. Das Zeug war ja tödlich. Die kalte Nachtluft war um einiges wohltuender, brannte nicht so in der Lunge und machte nicht schläfrig. Aber vielleicht wurde der Sumpfler ja unaufmerksam, wenn er noch mehr rauchte. Sein Erzbeutel würde bestimmt gerne einmal den Besitzer wechseln.
"Danke für den Tipp", meinte sie nach einiger Zeit.
"Ich werde mich mal nach einem Lehrmeister umschauen. Aber glaubst du wirklich, dass das was bringen wird? Am Ende bin ich mein ganzes Erz los und um keinen Deut besser im Kämpfen..."
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Nachdem sich Drago gestern verabschiedet hatte, war Saria noch einige Zeit am See sitzen geblieben und hatte auf die Wellen gestarrt. Also musste sie einen Lehrmeister finden, der sich bereiterklären würde sie zu unterrichten. Doch wo sollte sie hingehen? Im Amazonenlager hatte sie noch keinen gesehen...
Dann griffen auf einmal die Orks das Lager an. Saria bekam es sofort wieder mit der Angst zu tun. Was sollte sie tun? Diese riesigen Monster machten ihr Angst. Auf einmal waren ihre ganzen Schwestern verschwunden und sie stand ganz alleine inmitten der wild umherrennenden Söldner.
Saria tat das Einzige, was ihr logisch erschien : Sie rannte in die Wohnhöhle um dort in irgendeiner offenstehenden Hütte Schutz zu suchen. Nur mit ihrem Dolch bewaffnet kauerte sie sich in eine Ecke und wartete ab, was passieren würde.
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Ich will raus. Im Kampf hab ich keine Chance, wäre ganz nett wenn es einen Weg da raus gäbe.
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Was soll ich denn im Lager? Ich könnte höchstens die Wertsachen der Verwundeten stehlen. Mit Heilung kenne ich mich überhaupt nicht aus. Und mit dem Feuermagier habe ich zwar noch eine Rechnung offen, aber die begleiche ich lieber erst wenn ich mal einen Waffenskill gelernt habe.
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Nach ein paar Stunden ertrug Saria die Warterei nicht mehr. Obwohl ihre Hände leicht zitterten, stand sie auf und lugte aus der Hütte heraus. Offenbar war das Lager noch nicht von der orkischen Horde überrannt worden.
Aber lange würden sie sicher nicht mehr auf sich warten lassen. Sie musste hier weg...
Doch vorerst ließ sie es sich nicht nehmen, das Truhenschloss in der Hütte zu knacken und ihren Erzvorrat weiter aufzustocken. Nachdem sie den Beutel sicher verstaut und sich versichert hatte, dass sie nicht beobachtet worden war, schlüpfte die Diebin unauffällig aus der Hütte und ging Richtung Damm.
Dort herrschte reges Treiben, scheinbar bereiteten sich alle auf den nächsten Angriff vor. Vorsichtig spähte Saria über die Barrikade aus aufgeschichteten Reissäcken. Hinter dem unteren Tor waren unzählige massige Gestalten zu erkennen. Sofort spürte sie, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte. Sie würden einfach überrannt werden.
"Ich will hier raus...", murmelte die Amazone leise, ohne den Blick von den grünhäutigen Monstern zu nehmen.
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