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02.03.2004, 13:03 #251
Dûhn
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Das Kastell des ZuX # 27 -
Nachdem Dûhn realisiert hatte das er weder in Flammen aufging noch quer durch den Raum geschleudert wurde, konnte das nur eines bedeuten: Entweder Mochte Meditate seine Massage, oder sie hatte ihn noch nicht gesehen. Vielleicht auch beides?

Egal.

Alles was zählte, war das seine Hohepriesterin sich wohl fühlte. So fuhr der Riese damit fort, die Füße Meditates zu streicheln, drücken und sanft durch- zu kneten.
Nach einer Weile begann Dûhns "Patientin" leise zu murmeln. Neugierig spitzte der koloss die Ohren, während er weiterhin die entspannende Massage fortsetzte, doch noch waren die Worte zu leise um etwas sinnvolles zu verstehen. Dûhn zuckte nur mit den Schultern und...
Ein Grinsen machte sich auf dem vernarbten Gesicht des Hühnen breit. Schultern...

Vorsichtig legte Dûhn die Beine Meditates wieder ab und erhob sich. Mit aller gebotenen Stille beugte er sich langsam hinab und schob einen Arm unter die Beine seiner Hohepriesterin und den anderen unter ihren Rücken. Behutsam hob der Koloss die kleine Gestalt der Hüterin vom Sessel empor und trat an einen der Tische. Ein kurzer gedanklicher Befehl führte dazu, das die diestbaren Geister der Festung ein weiches Kissen und ein Handtuch auf dem Tisch ausbreiteten.
Genau so vorsichtig wie er sie anhob, setzte er sie auch wieder ab, peinlich genau darauf achtend, das Ihr Kopf auf dem Kissen und ihr Körper auf dem Handtuch platz fand.

Einen kurzen Moment dachte der Riese sie wäre eingeschlafen, doch nach einigen Momenten der Stille drehte sich Meditate langsam um, so das sie auf dem Bauch lag.

Dûhn lächelte erneut über das ganze Gesicht. Hatte er sie also doch richtig verstanden.

"Den Rücken also auch, hm?" murmelte der große Schwarzmagier.
Mit sachten, kreisenden Bewegungen in der Nähe der Schulterblätter begann Dûhn seiner Hohepriesterin die Anspannung aus dem Körper zu massieren. Den, zwar schon merklich lockereren, doch trotzdem angespannten Muskeln zufolge, hatte sie das auch bitter nötig.
Geschickt wanderten die Knöchel des Riesen die Wirbelsäule der Hohepriesterin entlang und verweilten für einen Moment am Steiß, bevor Dûhn die Mittelfinger ausstreckte um die Gegend um die kurze Rippe gleichzeitig mit der Rückengegend zu massieren. In wellenförmigen Mustern arbeiteten sich seine Finger an den Rippenbögen empor, kräftig, aber langsam genug um entpannend zu wirken und seine Hohepriesterin nicht unnötig zu kitzeln. Dicht unter den Schulterblättern verstärkte der Reise den Druck ein wenig.

Dem seligen Lächeln auf ihrem Gesicht nach zu urteilen schien es seiner Hohepriesterin zu gefallen einmal so richtig zu entspannen.
02.03.2004, 13:53 #252
Dûhn
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Das Kastell des ZuX # 27 -
Dûhn kippte fast hintenüber als Meditate schlagartig ins Land der hellwachen und vollauf entsetzten Hohepriesterinnen zurückfand.

"HrzXgMlthD!" Entrang es sich sich der Kehle des Riesen als er sich an die Brust fasste um sein wild schlagendes Herz wieder zu beruhigen.
Verlegen sammelte Dûhn die umgefallenen Tiegel, Töpfe, Schüsseln und Kelche wieder ein und schichtete sie in einem bunten Haufen süßlich riechenden Chaos' wieder auf dem Tisch auf.
"Ich...äääh...naja, ihr.... ihrwartsoverspanntundhabtnacheinermassagegerufenunddaichdasebensogutkann habicheinfachmal...den Rest kennt ihr.......vermutlich."

Ungeschickt kratzte sich Dûhn am Hinterkopf und wand schüchtern den Blick von seiner Hohepriesterin ab.
"Tutmirleidwenneseuchnichtgefallenhat....Hohepriesterin!" Unter Meditates großen, entsetzt wirkenden Augen stolperte der Riese über einen übrig gebliebenen Tiegel mit blauen Erbeeren, die er dabei geschickt zu Mus verarbeitete und in Richtung 'brodelnde Priesterin' schickte.
Der kleine, überaus kleidsame, Klecks blauer Pampe schien zwar nicht ganz in Meditates Gesicht zu passen, doch für den Augenblick war diese Ablenkung alles was Dûhn brauchte.

Während Meditate noch entgeistert das Mus von ihrer Wange wischte und auf das Chaos um sie herum starrte entfernte sich der große Schwarzmagier langsam rückwäts vom Ort des Geschehens.
Ruckartig schnellte das Antlitz der Hohepriesterin in Richtung Dûhn, welcher just in diesem Moment entschied, das ein geordneter Rückzug im allgemeinen überbewertet wurde.

"DUUUU.......DUUUUUUUU.....!!!!!!" Schallte es ihm noch noch nach, als er auch schon schwer atmend die Refektoriums Tür hinter sich zu schlug.

"Wow!" Murmelte der Reise als er sich im Höchsttempo von Meditates derzeitigem Aufenthaltsort entfernte.
"Das war ja was!"

Als das schon Refektorium weit hinter ihm lag verlangsamte der Riese seine Schritte ein wenig. Der Hühne legte eine kurze Verschnaufpause ein und fing wieder unwillkürlich an zu grinsen.
Hey, sie hat es immerhin gemocht, oder? Trotzdem sollte ich ihr für die nächste Zeit erstmal aus dem Weg gehn, glaub ich...
Doch irgend etwas war seltsam...Dûhn war als hätte er etwas vergessen.

Im Innenhof zog der Koloss bereits sein Schwert, als es ihm wie Schuppen aus den Haaren fiel. So plötzlich kam die Erkenntnis, das er nicht anders konnte als zu lachen.

Er hatte immer noch nichts gegessen.

Schmunzelnd nahm er seine Übungen wieder auf.
02.03.2004, 15:37 #253
Dûhn
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Das Kastell des ZuX # 27 -
"Äääääääääääääääääääääääääääähhh....Ja, genau...schrecklicher Laut, wirklich! Schrecklich! Wenn ich du wäre würd ich mir in der nächsten zeit mein Essen aufs Zimmer kommen lassen, weiiiiiil...im Refektorium läuft ein ganz garstiger Dämon Amok! Vermutlich ist ihm das Ketzerschnitzel mit Sündenshishkebob nicht bekommen, man weis es nicht!"
Hektisch schob der Riese seinen Meister ein wenig von der, dem Refektorium zugewandten Türe, weg und zog sein Schwert um damit einen deftigen Querstreich zu führen.

"Wir wollten doch trainieren, oder? Also auf! Lass uns die Küchendämonen nun vergessen, Freund Azathot!"

Kumpelhaft klopfte Dûhn Azthot auf die Schulter und kicherte dabei geheimnisvoll.
04.03.2004, 08:40 #254
Dûhn
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Das Kastell des ZuX # 27 -
Der Riese grummelte unverständliche Verwünschungen während er seinen, ungleich kleineren, Freunden dabei zusah wie sie sich, halb springend, halb kauernd, umdrehten und jene verhängnisvolle Technik trainierten.

"Na gut, aber erwarte keine Meisterleistungen." knirschte Dûhn, während er seine Bastardschwert vom Rücken zog.
Ein paar Übungsschlägen, quer vor der Brust ausgeführt, folgte ein vorsichtiger Blick über die eigene, breite Schulter. Die Skepsis schien dem Koloss regelrecht ins Gesicht geschrieben, doch nahm er sich fest vor sich nicht von den Gesetzen der Schwerkraft und Massenträgheit entmutigen zu lassen.

Der erste Versuch glich den unbeholfenen Bemühungen eines Axtschwingenden Trolls. Mit einem durchdringenden Rauschen wuchtete der Riese seine Masse um 180° und zog einen Schlag von links nach rechts, der wohl einen Baum in der Blüte seiner Jahre in der Mitte geteilt hätte. Leider stand der Koloss aufrecht wie eh und jeh.

"Nur ein Test, okay?" nuschelte Dûhn und drehte sich wieder um.
Der zweite Versuch bestand aus einer, etwas langsameren, Drehung samt Kniefall und Enthauptendem Schlag. Aber auch hier hatte das Schicksal sich etwas besonderes für den Riesen ausgedacht. Nun, da er praktisch kniete, würde jeder schlag eines normalgroßen Menschen seinen Kopf erwischen.
Klasse Technik... dachte Dûhn Da gehts wenigstens schnell. lächelnd rappelte er sich auf und drehte sich abermals um.

Beim dritten mal gelang die Vorstellung. Mit einem entnervten Ächtzen ließ sich der Riese in einer, dicht über dem Boden gesprungenen, Drehung fallen und trieb seine Klinge aus der Drehung heraus aufwärts. Das Ergebnis war ein riesiger Schwarzmagier, welcher auf einem Bein kiete und das andere weit nach hinten streckte um sich klein genug zu machen. Die Klinge Dûhns ruhte auf der ungefähren Kopfhöhe seines Lehrmeisters, welcher sich mit prüfendem Blick danebenstellte und sich unschlüssig am Kopf kratzte.

Unleidig grummelnd richtete sich der Reise wieder auf.
"Sorry Boss, aber ich schaffs nicht weiter runter. Müsste mich da schon hinlegen um noch tiefer zu kommen."
Dûhn kratzte sich an seinem unrasierten Kinn.
"Reicht das denn?"
04.03.2004, 13:58 #255
Dûhn
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Das Kastell des ZuX # 27 -
Der Koloss machte fast einen Salto rückwärts vor Schreck. Da an der mauer stand seine Hohepriesterin, die seine Massagekünste vor einiger Weile noch offensichtlich nicht zu würdigen gewusst hatte.

Nun sah sie jedoch eher belustigt als wutschnaubend aus. Erleichtert stieß Dûhn einen kurzen Seufzer aus und schüttelte den Kopf.

"Entschuldigt, Hohepriesterin, aber ich wollte euch nicht erschrecken. Ihr wisst schon..."
Während er verlegen mit einem Fuß über den Boden schabte, kratze sich der Riese am Hinterkopf.
"...ich will nur das beste für euch. Hab damals im Dorf so einiges über Muskeln und Verspannungen gelernt. Nur das die Fischer, welche ich behandelte, eher die 'Blitzmethode' bevorzugten. Die mit dem Nudelholz und dem Fleischklopfer. Ach ja...und Tschuldigung wegen der blauen Pampe in eurem Gesicht. Wollte ich echt nicht! War ein Versehen!" Dûhn hob den Kopf und lächelte Meditate verschmitzt an, wobei seine Narben im Gesicht zu tanzen schienen.
"Umsatteln wäre, glaub' ich, keine so gute Idee. Oder wird etwa ein Kastelleigener Masseur benötigt?"
04.03.2004, 15:41 #256
Dûhn
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Das Kastell des ZuX # 27 -
Dûhn wusste kaum wie ihm geschah, da lag seine Hohepriesterin schon wieder in seinen Armen. Erst ein paar Sekunden vorher hatte er einen dermaßen verdutzten Gesichtsausdruck zur Schau gestellt das Azathot und Hírgalad nicht anders konnten als auf einmal gedämpft loszuprusten.

Hundert weitere Massagen? Verflucht, es gab schlimmere Strafen! Gerade eben noch drehte sich Meditate mit, aus Würde geborener Eleganz um, da strauchelte sie auch schon als hätte sie einen Fehltritt getan. Ganz der Gentleman, konnte der Reise natürlich nicht zulassen das sich die Hohepriesterin mit dem Dreck des Fußbodens beschmutzte un fing sie mit Leichtigkeit auf.

Oder, wie es zufällige Beobachter beschrieben würden: Mit etwas zu viel Schwung drehte sich die Hüterin vom, immer noch verdutzt glotzenden, Hühnen weg, da stolperte sie auch schon und fiel dem Riesen geradewegs in die Arme.
Dieser war derzeitig zu keiner anderen Handlung fähig als gepflegt zu erröten und seine Hohepriesterin mit aller gebotenen Höflichkeit wieder auf die Füße zu setzen. Vorsichtig wischte er kleinere Staubflecken, welche sich von seiner auf die ihre Kleidung übertragen hatten von ihren Armen und zuckte hilflos mit den breiten Schultern.

"Ich...Äääh...ich wollte nicht...diesmal bin ich nich schuld, ich meine...naja..." stammelte der Riese, während seine Gesichtszüge das unglaubliche in Angriff nahmen und es fertig brachten noch ein wenig mehr zu erröten.
08.03.2004, 08:25 #257
Dûhn
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Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #9 -
Yep! Glückwunsch! :)
11.03.2004, 09:01 #258
Dûhn
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Das Kastell des ZuX # 27 -
Nach seiner, zugegebner maßen recht jämmerlichen, Vorstellung vor ein paar Tagen trainierte der Riese wieder.

Die neue, von Azathot vorgeführte, Technik wollte bei seinen ersten Versuchen nur mehr schlecht als recht klappen, doch inzwischen glaubte der Hühne den Bogen raus zu haben.
Still stand die massige Gestalt auf dem Kastellhof und bewegte, ganz langsam, ihren Schwertarm rechts neben ihren Körper. Dûhn bereitete sich kurz vor und sein Griff verstärkte sich mit dem Knirschen des gequälten Griffleders. Mit einem gewaltigen Ruck schleuderte der Schwarzmagier seinen Schwertarm in einer horizontalen Linie nach hinten und ließ seinen Körper ein paar Momente später folgen.
Elegant, wie man es einem Krieger seiner Größe kaum zugetraut hätte, bewegte sich sein massiver Körper in einem perfekten Bogen um 180° und zog dabei den knatternden Mantel in einem Schweif aus schwarzem Stoff hinter sich her.
Kurz vor Vollendung seiner Drehung ging Dûhn in die Knie und streckte sein rechtes Bein weit nach hinten. Der Schwung des Bastardschwertes verlieh ihm den nötigen Schwung um das ausgestreckte Beim im Anschluss wieder nach vorne zu wuchten und mit einer weiteren Drehung um 180° wieder auf den Beinen zu landen.

Der Atmen des Riesen bildete feine Dampfwolken in der kühlen Luft. Aus weiter Ferne wehte ein leichter Duft nach Feuer und Asche zu ihm hinüber, was ihn für einen kurzen Moment die Stirn runzeln ließ. Was geschah, verflucht noch, mal in der restlichen Welt, während er im Kastell seine Fähigkeiten, Geist und Körper stählte?
Mit einem Schulterzucken wischte Dûhn seine Bedenken beiseite. Was interessierte ihn die Welt dort draußen? Alles was er brauchte befand sich innerhalb dieser Mauern...außer...
Immer noch unbeweglich, mit dem hängenden Schwert in seiner rechten Hand, stand der Koloss im Atrium der alten Bergfestung. Die Krone der Esche rauschte im frischen Wind ihr äonenaltes Lied, während der Riese seinen Gedanken nachgig.

Dragonsword

Was geschah im Moment im Sumpflager? War sein Freund in Sicherheit?
Ein grimmiger Blick huschte zu seiner wuchtigen Waffe hinab. Dûhns, sonst so sanfte Augen, nahmen einen harten Glanz an als er sich den Grund für sein, fast besessen zu nennendes, Kampftraining wieder vor Augen führte.

Verteidigung.

Schon einmal hatte er Menschen verloren die ihm sehr am Herzen lagen. Viele Menschen.
Er war nicht dort gewesen als sie seine Hilfe benötigten;
doch selbst wenn er dort gewesen wäre, hätte er ihnen nicht helfen können.
Die Geschichte durfte sich nicht wiederholen. Er stand hier, jetzt in diesem Moment, mit einem Schwert in der Hand um sicher zu gehen das er in Zukunft über die Fähigkeiten verfügen würde, seine Freunde und Lieben vor allem und jedem zu beschützen das sich zwischen sie und ihr Leben stellen mochte.

Er war schon längst einen Pakt mit dem Gott der Toten eingegangen. Was hatte er also zu verlieren?

Langsam erhob sich die Klinge ein weiteres Mal, um ihren Rhytmus wieder auf zu nehmen.
Der schwarz gewandete Krieger, Schwarzmagier, Fischer trainierte weiter und immer weiter.
Um seine Seele zu reinigen und sich für die Dinge zu stählen, die seiner harren mochten.

Er würde vorbereitet sein.
14.03.2004, 01:36 #259
Dûhn
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Das Kastell des ZuX #28 -
Mit einem letzten Keuchen wirbelte die, im Mondlicht matt leuchtende, Klinge des Riesen wieder in die schwere Rückenscheide aus altem Leder. Die geschundene, uralte Lederrüstung knarrte unter der neuerlichen Belastung als sich Dûhn ins feuchte Gras vor dem Kastellberg sinken ließ.

Ein kleiner Flecken grüns inmitten der steinigen, in der Finsterniss bläulich schlummernden Berglandschaft diente dem erschöpften Hühnen als Ruheplatz und Ort der Reflexion.
Als er spürte wie das Gras zwischen seinen Fingern hindurchfegte blitzten Bilder einer anderen Berglandschaft vor seinem geistigen Auge auf.
Eine wilde, schöne Landschaft. Bedeckt von Steinplatten und an der Küste gelegen, waren die Klippen der Búrren lange Zeit seine Heimat gewesen. Eine felsige Wüste, nur unterbrochen von vereinzelten Flicken grünen Bewuchses, der zumeist aus Disteln und Flechten bestand. Weit unten, am steinigen Ufer, ruhte das Heimatdorf des Riesen. Gezimmert aus Treibgut und altem, knorrigen Holz, waren die Dächer der Hütten mit Reisig und Schiefer gedeckt. Das Geschrei der Möven und der Geruch frisch gefangenen Fisches lagen über der Szenerie, die von den urigen und doch, auf eine seltsame Art und Weise, aufrichtig aussehenden Einwohnern vervollständigt wurde.
Kinder spielten mit einem Hund dessen Schulterhöhe wohl die meisten Ponys in Verlegenheit gebracht hätten; rauhes Männergelächter und der heitere Klang einer Gruppe schwatzender Weibsbilder hätten die Sinne eines zufälligen Betrachters in ihren Bann gezogen.

Das Leben im dorf war hart aber gerecht. Die Natur nahm sich in regelmäßigen Abständen was ihr zustand und holte sich ihr Treibgut wieder zurück. Doch was verging, konnte im selben Moment an anderer Stelle wieder erblühen; die Bewohner des Dorfes ließen sich von keinem Sturm, keiner Flut und keinem Banditenüberfall abschrecken. Der einzelne Mann mochte sein Leben geben, doch der Clán bestand.

Bis die Orks kamen.

Dûhns Hand war bereits um den Griff seines ausgestrecktes Schwertes geballt als er von seinem kurzen Schlumer eaufschreckte und wieder in die Realität zurückfand. Der Mond schien ihn in volkommener Stille durch die Wolkendecke hindurch zu beobachten. Die Baumkronen der kahlen Bäume wiegten sich rhytmisch im, immer stärker werdenden, Wind.
Der Reise stieß seinen angehaltenen Atem aus und seufzte schwer. Das Schwert fuhr, wie in Zeitlupe, wieder zurück in die Rückenscheide.

Der Blick über das Tal war von leichtem Nebel getrübt, doch vermeinte der Koloss in weiter Ferne die Lichter Khorinis ausmachen zu können. Ein seltsames Gefühl beschlich ihn als er seinen Blick länger auf dem Fleck ruhen ließ, doch verflog es genauso schnell wie es den stämmigen Schwarzmagier überkam. Ein Blick in Richtung der alten Bergfestung ließ ein dünnes Lächeln auf seinen Lippen erscheinen.

Vielleicht war meine Entscheidung falsch...vielleicht war sie richtig. Ein guter Mensch sieht auch in einem felsigen, beschwerlichen Weg den Pfad, der ihn am Ende nach hause bringen wird.

Während er den Bergpfad zurück zum Kastell emporstieg, fühlte er, wie ein leichtes Kitzeln seinen Arm hinab wanderte und schließlich in seiner Hand zur Ruhe kam.
Erstaunt schaute er die kleine Kakerlake an, welche in seiner geöffneten Hand ruhte und leicht mit ihren Fühlern zuckte.

"Wo kommst du denn her, hm?"
Das Insekt krabbelte auf seinen Handrücken und machte Anstalten wieder in seinem Mantel zu verschwinden, als der Riese es, ganz sachte, mit zwei Fingern aufnahm und weder zurück in seine Hand legte.
"Wie bist du überhaupt da rein gekommen?" murmelte Dûhn und strich sanft mit einem seiner schwieligen Finger über das braune Chitin des Rückenpanzers. Die Kakerlake zuckte ein weiteres Mal mit ihren langen Fühlen, ließ die Prozedur aber sonst über sich ergehen. Nachdem der Hühne seiner Hand zurückzog drehte sich das Insekt einmal im Kreis und schoß dann blitzschnell wieder in den weiten Ärmel des Magiermantels.

"Na, wenn du meinst..." grollte die tiefe Stimme des Riesen, der ,nun unbeschwert lächeld, seinen Weg zum Kastell fortsetzte.
16.03.2004, 11:45 #260
Dûhn
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Das Kastell des ZuX #28 -
Mit einem leisen Knarzen seiner Rüstung beugte sich Dûhn vor.

Eben noch hatte er sich mit seinen Übungen die Zeit vertrieben, da entdeckte er auch schon seine Hohepriesterin die sich, mit einem verwirrt aussehenden Kerl im Schlepptau, gerade den Beeten näherte.

Der Gesichtsausdruck des Hühnen ähnelte dem, von Meditates Begleiter als die schwarz gewandete Frau begann mit den Fingern über das weiche Erdreich zu streichen und unverständliche Worte zu murmeln. Ihr Begleiter schien jedoch, seinem Gesichtsausdruck zum Trotz, zu verstehen was die Hohepriesterin dort gerade veranstaltete.

Mit einigen schweren Schritten durchquerte der Reise den Hof und richtete währenddessen seine, durch das ständige Training, leicht staubige und verrutschte Robe.
Die linke Augenbraue des Kolosses war demonstrativ nach oben gezogen als er, dicht hinter Meditate, anhielt und sich mit einem leisen Grollen räusperte.

"Ähm...Frau Meditate? Was tut ihr da?"
16.03.2004, 12:03 #261
Dûhn
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Das Kastell des ZuX #28 -
"...Äh...tut mit wirklich leid, Frau Meditate! Wollte sie nicht erschrecken oder sowas..."
Verlegen kratze sich der Riese am Hinterkopf.
"Hab gedacht der Hof IST der schönste Garten von Myrtana. Naja, kann ja nicht schaden das Grünzeug noch ein bisschen hübscher wachsen zu lassen. Vielleicht wenn mann's ein bisschen bürstet oder sowas."

Aus dem Augenwinkel beobachtete Dûhn während seiner Überlegungen den kleinen Kerl, der sich nun drauf und dran machte sich ein Gänseblümchen ins Ohr zu stecken. Oder.... daran zu lauschen?

"Der Kerl kann verstehen was die Pflanzen so untereinander zu bereden haben? Wo kommt der denn her? Aus dem Wald?"
Misstauisch musterte der Riese Ceyx mit einem Auge; das andere kniff er nachdenklich zusammen während er sich mit einer Hand über sein mächtiges Kinn fuhr.

"Hat der Junge ne Söldnerrüstung an?"
18.03.2004, 11:43 #262
Dûhn
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Eine weitere Seite des alten, vergilbten Bandes wurde von schwieligen Fingern umgeblättert und vorsichtig abgelegt.
Dûhn saß an seinem angestammten Platz in der weiten, gespenstischen Bibliothek des Kastells und führte sich ein uraltes Buch über Taktik und Strategie zu Gemüte. Sein andauerndes Training hatte sich bis jetzt auf die Körperliche Komponente beschränkt. Ausdauer, Koordination und Kraft waren bereits im Überfluss vorhanden (mit der Koordaintion haperte es nocht etwas, wie er sich eingestehen musste), doch der eigentliche Kampf fand im Kopf statt, vor während und nach dem Gefecht.
Ein Krieger der seine Berufung mit Leib und Seele ausübte befand sich nie ausserhalb eines Gefechtes, war nie träge, leichtgläubig und unaufmerksam.

Mit einem entnervten Seufzer realisierte der Reise das er einiges zu lernen haben würde.

Die Lektionen waren nicht einfach und erforderten nicht nur Disziplin und Improvisationstalent sondern auch eine gute Portion Geistesgegenwart; doch war Dûhn zwar von Zeit zu Zeit etwas langsam...aber keineswegs dumm. Seine Studien gingen rasch voran, viel schneller als seine, relativ uninteressanten, Nachforschungen über die Geschichte Myrtanas.

Ein Kracken das wie ein zerberstender Schiffsrumpf klang, hallte durch die Bibliothek als der Koloss sich streckte. Langsam aber sicher wurde es Zeit für einen kleinen Spaziergang. Er wollte schließlich lernen und nicht einrosten.
Schwungvoll erhob sich der hühnenhafte Schwarzmagier und fegte dabei ein paar Notizen von seinem Tisch. Ungeachtet dessen schritt er energisch auf das bläulich glänzende Portal zu und trat, mit ein kleinen Sprung, hindurch.
18.03.2004, 12:05 #263
Dûhn
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Das Kastell des ZuX #28 -
Der Riese bewegte sich schnell durch die Gänge des Kastells, schneller als man es bei einem Mann von seiner Größe vermutet hätte. Während er, halb joggend, halb rennend, duch die Gänge der Festung striff, schlug er den Weg zur Krankenstation ein. Den Dämonen zufolge war dem neuen Gärtner gestern ein grausiger Unfall wiederfahren. Der Hühne war zwar der festen Überzeugung das der kleine Mann in der Söldnerrüstung nicht mehr alle Sumpfkrautstengel in der Wasserpfeife hatte, doch irgendwie war ihm der sogenannte 'Pflanzenflüsterer' sympatisch.

Jemand der mit Pflanzen reden konnte hatte doch bestimmt viele interessante Sachen zu erzählen? Vielleicht konnte er ihm sogar verraten warum das Sumpfkraut die Menschen so lustige Dinge sehen lies und warum der Hopfen dem Bier einen so wunderbaren Geschmack verlieh?
Fragen die der Aufklärung bedurften!

Die beschlagenen Sohlen seiner Kampstiefel stampften noch einmal hart auf, da stand der Hühne auch schon vor der Türe des Krankenzimmers. Vorsichtig stieß er die Türe auf, um den armen Gärtner nicht zu wecken.
Auf einem Stuhl neben dem Bett des, ganz und garnicht zerschlagenen Gärtners, saß Meditate und blätterte Gedankenverloren in einem kleinen Büchlein. Als sie aufblickte und ihr Blick auf den Riesen fiel hob sie kurz eine Augenbraue und musterte den Koloss von oben bis unten.

Kleinlaut zuckte Dûhn mit den Schultern.
"Was denn, meine Hohepriesterin? Ich wollte nur nach dem neuen Gärtner sehen."
Nachdem auch er sich einen Stuhl besort hatte lies er sich neben der Hohepriesterin nider und stupste Ceyx vorsichtig mit einem kräftigen Finger an die Wange.
"Wie geht's ihm? Hab da noch einige wichtige Sachen die ihn fragen will. Man trifft ja schließlich nicht jeden Tag jemanden der mit Grünzeug plaudern kann, hm?"
18.03.2004, 13:07 #264
Dûhn
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Eine Ente?! Meditate dachte das er aussah wie eine...lecker gebratene Ente?
"Äh...nein, nein, meine Hohepriesterin, das ist schon in Ordnung! hat auch nicht weh getan, ansonsten würden die bauern auf den Feldern ja pausenlos schreien."

Vorsichtig legte Dûhn eine Hand auf Meditates Schulter und führte sie sachte vom bewusstlosen Gärtner weg. Es wurde Zeit, das die Hohepriesterin sich ein wenig Bräune zulegte. Auf dem Weg in den Innenhof dämpften die dicken Teppiche der Festung die Schritte der beiden schwarzgewandeten Gestalten.

"Ist normal das man so....verknuspert wird wie ich wenn man pausenlos draußen rumsteht. Bin eben mehr der Naturbursche als ne Kellerassel. Hab ihr nie das Bedürfnis mal über die Felder zu rennen und euch mal so richtig zu verausgaben? Oder euch einfach nur zu sonnen?"

Im Atrium angekommen steuerte der Riese zielgenau den Platz unter der alten Esche an und ließ sich schwer auf die Steinbank plumpsen.
"Dabei seid ihr doch so oft hier draußen? Oder?"
Der Riese schaute die Hohepreisterin mit großen braunen Glubschaugen an.
18.03.2004, 13:42 #265
Dûhn
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Das Kastell des ZuX #28 -
Dûhn beobachete fasziniert Meditates Bemühungen eine Art Körbchen aus ein paar Grashalmen zu zaubern. Offensichtlich waren die Halme noch um einige Zentimeter zu kurz, doch scheinbar tat dies Meditates Stimmung keinen Abbruch.

"Magie? Nein, hab da noch nix von zu Gesicht bekommen. Ausser einmal... da hat jemand namens Rhodgar einem anderen Kerl mit einem schwarzen Geschoß den Hut von der Birne geballert. Da stand noch ein anderer Magier bei; irgend n Kerl mit weißen Haaren und ner Hakennase. Fand das alles wohl rasend witzig."

Auch der Riese pflückte sich nun ein paar Grashalme und begann daran herum zu frickeln. Nach einigen misslungenen Versuchen etwas sinnvolles aus seinem Grasklumpen zu fertigen, beschränkte er sich darauf sich zurück zu lehnen und auf einem Grashalm zu kauen.

"Ich würd' schon gerne n bischen rumzaubern, aber vorher will ich erst noch damit" der Hühne tippte auf den Schwertknauf welcher hinter seinem Rücken hervorragte, "richtig umgehen können. Ist für mich auch ein Stück leichter!" Ein Lächeln spaltete die Narben in Dûhns Gesicht.
"Naja, ich hoffe das ich nicht vollkommen unbegabt bin. Ansonsten werd ich wohl sowas wie nen Hausmeisterjob annehmen. Mir gefällts hier irgendwie!"
Mit einem zufriedenen Brummen tauschte Dûhn den Grashalm in seinem Mundwinkel aus und lehnte sich noch ein wenig weiter zurück.
18.03.2004, 14:16 #266
Dûhn
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Das Kastell des ZuX #28 -
Mit immer größer werdenden Augen verfolgte der Reise die Materialisation des untoten Monsters im Kastellgarten. Irgendwie sah die Szene abstrus aus. Der Untote Schattenläufer sah brutal und einschüchternd aus, konnte seine Wirkung aber vor dem Hintergrund aus leisen Blätterrascheln und Frühlingsduft nicht ganz entfalten.
Trotzdem war Dûhn beeindruckt.

Langsam stand er auf und umrundete das Konstrukt mit bedächtigen Schritten. Ganz vorsichtig streckte der Hühne eine seiner enormen Hände aus und strich, fast zärtlich, über die dunklen knochen und mumifizierten Hautreste. Ein kräftiges Schnauben des Monstrums blies eine Wolke aus altem, trocken riechendem Staub in die warme Luft und ließ Dûhn für einen kurzen Moment zurückweichen.
Überrascht schaute der Koloss zu Meditate, die ihn vermitzt anlächelte.

"Wow!" raunte der Riese. "Das is echt beeindruckend! Sind die Vicher stärker als lebende..."
Für einen kurzen Moment war es still im Hof, dann lachte Dûhn laut auf. "Gerade," murmelte der Koloss, "hab ich gemerkt das ich noch nie nen Schattenläufer gesehen hab. Und jetzt seh ich sogar die untote Variante. Na, wenn das mal nich seltsam ist!"
18.03.2004, 14:55 #267
Dûhn
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Das Kastell des ZuX #28 -
Misstrauisch beäugte der Koloss das filigrane Insektenkonstrukt, welches mit einem leisen Brummen über Meditates Hand schwebte. Nach einigem hin und her befand er schließlich das es wohl an der Zeit wäre die leidige Blutfliegensache langsam aber sicher zu begraben und tat einen Schritt nach vorne.
Das abgestorbene Chitin fühlte sich kalt an, als er es berührte. Fast wie Eis.

Das Brummen wurde lauter und der Riese wich ein paar Schritte zurück. Fasziniert beobachtete er den Schlag der Flügel, die Schräglage des Körpers und das Spiel des langen Segmentierten Körpers als die Fliege ein paar schnelle runden im Innenhof drehte.
Den Gestank des schattenläufers nahm Dûhn garnicht mehr wahr, als er sich, neben die Bank, ins Gras sinken ließ.

"Tja, scheint so als hätt ich noch einiges zu lernen, hm?" den Kopf in den Nacken gelegt starrte Dûhn in den Himmel und beobachtete die vorüberziehenden Wolken.
"Irgendwie freu ich mich schon darauf. Ich mein...ihr wisst schon, Frau Meditate. auf die Sache mit der Magie."
Dûhn zog sich mit einer schnellen Bewegung die Kapuze seines abgewetzten Schwarzmagiermantels über den Kopf. Der Schatten der dabei auf sein Gesicht fiel, ließ ihn, in Kombination mit dem aus dem Mundwinkel ragenden Grashalm, eher fiedlich, denn bedrochlich wirken.
22.03.2004, 12:48 #268
Dûhn
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Das Kastell des ZuX #28 -
Während der Riese seinen Übungen nachging und sich voll und ganz dem brutalen Tanz seines stählernen Begleiters widmete erklang mit einem Mal die Stimme der Hohepriesterin aus dem Hintergrund.

Verdutzt drehte sich Dûhn erst in die eine, dann die andere Richtung, bevor er gerade eben noch einen Robenzipfel zu Gesicht bekam, welcher rasch in einem der Eingänge verschwand.

"Finds auch schön euch zu sehen." murmelte er ein paar Sekunden später.

Verrenken, schneiden, verkrüppeln... Jössers, kann diese Frau an nichts anderes Denken als Tod, Vernichtung und offene Wunden??

Der Koloss rollte mit den Augen und fuhr mit seiner Schwertklinge einmal über den Granitboden. Ein knirschend-schabendes Geräusch war die Folge, wonach der Hühne die Spitze des Schwertes besah und mit einem kurzen Puster eine feine Schicht Gesteinsstaub von der Schneide blies.
Naja, is wohl ihr Job, oder sowas... ging es ihm durch den Kopf. "...vielleicht muss sie ja sowas wie'n Jahrespensum an Leichenteilen sammeln." fügte er laut grummelnd hinzu. "Auflage vom Boss oder so."

Wie dem auch sei. Der Tag wurde nicht früher und seine Arbeit nicht weniger. Er hatte noch einiges an Programm vor sich, was seine Sinne schnell wieder in den wohligen Schleier der instinktgesteuerten Kampfes-Wahrnehmung zurücksinken ließ.
22.03.2004, 15:54 #269
Dûhn
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Das Kastell des ZuX #28 -
Die Knochen des bleichen Kriegers gaben ein kurzes Knirschen von sich als die rostige Klinge des Untoten mit dem Kreischen von aneinander schabendem Metall an dem enormen Bastardschwert des Riesen entlangfuhr.

"Was zum... war da nicht die Rede von 'n bischen Zurückhaltung??"
Dûhn wich ein Stück zurück, um die Situation im ganzen erfassen zu können als sein dürrer Sparringspartner auch schon mit einem Sprung nachsetzte.
Das Schwert des Skeletts beschreib einen harten, schnellen Bogen in Richtung der kurzen Rippe des Riesen. Dieser hieb mit brachialer Gewalt auf die Waffe seines Gegenüber ein um einerseits den Schlag zu parieren und andererseits seinem Gegner die Klinge aus der Hand zu treiben. Feinde die keine Schmerzen mehr empfinden konnten waren jedoch ein schlechtes Ziel für diese Art von Zermürbungstaktik. Ohne auch nur einen Moment inne zu halten zog der Untote seinen Arm zurück und ließ einen wuchtigen Überkopfschlag folgen.
Doch inzwischen hatte Dûhn wieder zu seinem, tausendfach geübten und immer weiter ausgebautem und verfeinertem, Schlacht-Rhytmus gefunden.
Das rostige Schwert des Bleichen Kriegers schlug hart auf den Boden als der, ausweichende, Riese den Schwung der gegnerischen Waffe durch einen Schlag auf deren Rückseite noch verstärkte, einen seiner Kampfstiefel auf das Mordwerkzeug krachen ließ und mit seinem Waffenarm einem brutalen Bogen von links nach rechts beschrieb.

Der Schädel des Skeletts zerbarst in einer glühneden Wolke niederhöllischen Knochenstaubs am Boden des Atriums. Triumphierend wand sich der Koloss ab, in der Gewissheit in ein paar Momenten den Körper seines Feindes neben sich aufschlagen zu hören, doch blieb ihm dieser Augenblick des Sieges verwehrt.

Ein scharfer Stich raste seinen linken Arm hinauf als er sich in einem Wirbel aus schwarzer Kleidung und dem Klingeln seiner Rüstschnallen umdrehte um einem kopflosen, aber ansonsten recht gefasst wirkendem, Skelett gegenüber zu stehen. Blut sicherte aus einem oberflächlichen Schnitt unter seiner dunklen Kleidung hervor

"Ich Dummerle..." schalt sich der Koloss. Einem kurzen Schwung von oben nach unten, den der Untote ohne Probleme parierte, folgte ein Tritt in den Brustkorb des Konstrukts.
Als er seinen Fuß wieder auf dem Boden aufsetzte verwehte der Wind gerade die letzten Reste seines beschworenen Trainingspartners. Das Gerüst war zu feinem Staub zerfallen als sein stofflicher Körper so beschädigt wurde das ein weiterer Einsatz nicht in Frage käme.

Schnell putzte Dûhn sein Schwert mit einem Zipfel seines großen Schwarzmagiermatels ab und seufzte dann schicksalsergeben.
Der Kampf gegen die Geschöpfe seines Herren war sehr ermüdend...aber auch sehr lehrreich.

Zumindest, so hatte Dûhn heute gelernt, sollte man nie jemandem seinen Rücken zudrehen dessen Kopf nicht zu seinen lebenswichtigen Organen zählte.

Somit würde er sich auch vor der Stadtgarde und den Lee's in Acht nehmen müssen.
Dûhn grinste.
23.03.2004, 13:51 #270
Dûhn
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Das Kastell des ZuX #28 -
Murmelnd kehrte der Geist des Kolosses wieder in die wache Welt zurück. Erst ein, dann zwei Augen öfneten sich um sich, begleitet von missmutigem Grummeln, gleich wieder zu schließen.

Den Innenhof durchwehte ein kühler Wind, als der Riese tapsig die freie Fläche überquerte und unter der alten Esche platz nahm.
Gerade erst war er aus einem, seiner Meinung nach viel zu kurzem, Schlummer erwacht, in den er am gestrigen Abend gleich nach dem Training gefallen war.

Seine Muskeln schmerzten immer noch, doch gewöhnten sich wenigstens seine Augen langsam an das dämmrige Licht, welches das Atrium erhellte.
Dûhn blickte zu den Wolken weit über sich. Der Wind, welcher aus den höheren Sphären zu ihm hinunter wehte fühlte sich angenehm frisch an und verschaffte seinen pochenden Muskelpacketen Linderung. Ohne seinen Blick von den weißen Himmelsgebilden zu lösen kramte er einen Apfel aus einer der vielen Seitentaschen seines Mantels und biss mit einem vernehmlichen Knacken hinein.
Als er mit einer seiner riesigen, vernarbten Pranken über den groben Stoff seines Schwarzmagiermantels fuhr stahl sich ein Lächeln auf die Gesichtszüge des Hühnen.

Jedes mal wenn er frische Kleidung bekam war diese nach spätestens drei Tagen so abgetragen als wäre er damit in den Krieg gezogen. Bei seinem momentanen Trainingseifer überraschte dieser rapide Verschleiß den Riesen keineswegs. Dazu kam noch, das er sich in benutzter Kleidung wohler fühlte als in brandneuem, geglättetem Zwirn.
Oft getragene Kleidungsstücke entwickelten ihren ganz eigenen Charakter. Man konnte Erinnerungen daran festmachen, sich über diese und jene geflickte Stelle und die damit verbundenen Erlebnisse unterhalten. Was nicht hieß, das Dûhn seine Kleidung nicht wusch.

Ein nachdenklicher Gesichtsausdruck flog über das Gesicht des Hühnen.
Meine Rüstung gehört inzwischen wohl auch zu den Erinnerungsstücken....... Und leider nich viel mehr als das. Der Lederlappen hält bestimmt keine zwei Schwerthiebe mehr ab.
Eine neue Rüstung würde bald her müssen.
Doch das wichtigste zuerst.

Ein paar Sekunden später erfüllte ein tiefes, grollendes Schnarchen den Innenhof.
24.03.2004, 13:33 #271
Dûhn
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Das Kastell des ZuX #28 -
Nachdem er eine erholsame Nacht im Innenhof der Festung verbracht hatte, war Dûhn wieder auf den Beinen und ging seinen Übungen nach. Wuchtig und schwer rauschte das Bastardschwert durch die frische Luft, stoppte, senste in einem Bogen von oben nach unten, hielt kurz vor dem steinernen Boden an und fuhr wieder in die Rückenscheide.

Plumpe, unbeholfene Hackbewegungen waren inzwischen zu flüssigen Ausfällen, Paraden und Finten gereift. Dûhn strich sich lächelnd über seinen Sechstagebart. Die Zeit schritt fort, verging und ließ Erinnerungen zurück.
Vor ein paar Monaten war er noch ein einsamer, orientierungsloser Landstreicher gewesen; auf der täglichen Suche nach einem Platz zum schlafen und einer warmen Mahlzeit. Damals hatte er selbst mit den allgegenwärtigen Blutfliegen die Khorinis, besonders im Sommer, so zu schaffen machten Probleme gehabt.

Und nun... Nun stand er im Atrium eines Äonenalten Kastells, erbaut aus schwarzem Felsen, dem Gott des Todes geweiht und bewohnt von Dämonen und Schwarzmagiern, wie er einer war.

Bei Beliar. dachte der Koloss grinsend, inzwischen wäre ich vermutlich sogar soweit meinen Schwertmeister ein zweites Mal heraus zu fordern!

Die monströse Klinge glitt mit einem metallischen Schaben aus der Rückenscheide. Die Bewegung verwandelte sich auf ihrem Zenit bereits in einen Angiff und beschrieb einen perfekten Bogen von rechts oben nach links unten.
Lachend ließ der Hühne das Schwert einmal in der Luft herumwirbeln bevor er es mit einem dumpfen Klatschen wieder am Griff auffing und ohne zu zögern seine Übungen fortsetzte.

Das Leben konnte so schön sein.
24.03.2004, 15:41 #272
Dûhn
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Das Kastell des ZuX #28 -
Dûhn zog seine Klinge von links nach rechts, so das sie den Rest seines Körpers mit Schwung um die eigene Achse befördern würde. Dieses Manöver hatte er von seinem Lehrmeister Azathot gelernt um sich der Feinde in seinem Rücken zu erwehren.

Zu des Riesen Überraschung stieß sein Schwert auf Widerstand.
Das Klingen des Bastardschwertes übertrug sich auf die rostige Sense, welche seinen Schlag so aprubt gestoppt hatte. Dûhns Blick wanderte weiter den Arm seines Gegenüber hinauf und blieb schließlich auf den blassrot leuchtenden Augen des knöchernen Kriegers hängen.

Was zum...?!

Mit einer plötzlichen Explosion aus brutal geführten Schlägen stürmte der Untote auf den Koloss ein. Ihm folgten mit einer unirdischen Eleganz, drei weitere Skelette, die sich aus dem Schatten der Esche und der Kastellgänge auf ihn stürzten.

"Wer zum Tartarus hat euch überhaupt hier rein gelassen?!" grollte Dûhn als er einen Angriff nach dem anderen zur Seite schlug und versuchte sich so Raum zu schaffen. Mit einer eingedrehten 360° Wendung wuchtete der Koloss seine Masse, schneller als man es ihm zugetraut hätte, hinter eines der Skelette und Hieb seitlich auf seinen Gegner ein.
Das Konstrukt jedoch schien den Hieb schon im Vorraus zu erahnen und schwang sein zweihändiges Mordwerkzeug mit beiden Händen über seinen Kopf nach hinten, so das sein Rücken gedeckt wurde. Der Schwung des Angriffes katapultierte die rostige Waffe zur Seite, ohne jedoch den Untoten zu verwunden oder ihm das Schwert aus der Hand zu schlagen. Vielmehr nutzte er den Schwung aus um die Enorme Waffe in einem tödlichen Bogen zurück auf den Schwarzmagier zu lenken.

Dûhn kam langsam aber sicher ins Grübeln. Diese Skelette kämpften viel besser als sie es eigentlich gedurft hätten. Fast schien es so, als würde sich der, immer weiter zurückweichende Koloss, mit Soldaten aus Beliars höchsteigener Armee messen.
Ein Kampf den er nur verlieren konnte.

Mit im Wind knatterndem Mantel hechtete der Hühne durch den Innenhof und versuchte sich die überlegenen Knochenmänner so gut es ging vom Leib zu halten. Das ging besser zwar als er gedacht hatte, zum Angriff jedoch, kam er dadurch trotzdem nicht. Seine Feinde waren zu zahlreich und obendrein viel zu flink für ihn. Immer wieder versuchten sie in seinen Rücken zu gelangen, was der Koloss nur durch die Geschickte Nutzung der Esche und hastig vollführter Wendungen zu verhindern wusste.
Eine neue Taktik musste her. Eine, die es ihm ermöglichte immer nur einen Feind auf Korn zu nehmen, oder die Horde zumindest vor sich zu behalten.

Dûhns Blick wanderte zu einem der Kastelleingänge hinüber.
Bingo!
Schwitzend und aus kleineren Wunden blutend wandt er sich wieder den bleichen Kriegern zu, auf seine ureigene Art wild grinsend.
Mochten andere Leute Karten spielen, führ ihn war das hier Unterhaltung genug.
Mit einem plötzlichen Sprint in Richtung Tür schlug er nach einem der Untoten, der ihm leichtfüßig aus dem Weg tänzelte. Der Weg war frei.
In der Enge der Kastellgänge angekommen umfing ihn sogleich die lieb gewonnene Kühle und der Geruch von altem Pergament.
Schade nur, das die klappernden, mordlüstigen Eliteskelette immer noch hinter ihm waren. Vier rostige Waffen waren auf den Riesen gerichtet, der ob dieses Anblicks respektvoll ein paar Schritte zurück wich.
Erstaunt registrierte er nach ein paar Schritten, das seine Gegner dort verblieben wo sie waren... so als wären sie nicht bereit den Innenhof zu verlassen.
"Na, wie ihr wollt!" brummte der kolossale Schwarzmagier und wagte einen Ausfall. Wo andere das unmögliche unternommen und einen Weg vorbei an den Waffen seiner Feinde gesucht hätten, konzentrierte sich der Hühne einzig und allein auf die Abwehr. Der fintierte Ausfall lenkte die Aufmerksamkeit der Untoten auf seine Waffe.

Sehr gut!

Das Knirschen brechender Knochen hallte unangenehm durch die Gänge des Kastells. Eines der Skelette zog sein Fußgelenk von der Ruine seines rechten Fußes weg und setzte das beschädigte Bein nach hinten.
Schon sein Lehrmeister Azathot hatte Bekanntschaft mit Dûhns schmutzigen, in vielen Wirtshausschlägereien gelernten Tricks gemacht. Nur hatte er damals nicht mit seinem ganzen Gewicht zugetreten.
Grinsend wich Dûhn wieder zurück. Ein kleiner Sieg nur... aber beser als nichts!
25.03.2004, 08:35 #273
Dûhn
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Das Kastell des ZuX #28 -
Frisch ausgeruht spurtete der Koloss durch die endlosen Gänge des Kastells.
Der Kampf gegen die Übermacht der finsteren Armee zog sich längere Zeit hin, bis die, so plötzlich aufgetauchten Antagonisten, auf die gleiche, seltsame Art wieder verschwanden. Sie lösten sich vor Dûhns Augen in Sekundenschnelle zu mikroskopisch feinem Staub auf und wurden durch einen plötzlichen Luftstoß in alle Winde verweht.
Lebhaft konnte er sich an seine Überraschung erinnern, als seine unnachgiebigen Feinde plötzlich aus nichts mehr als Puderzucker bestanden.

Dûhn zuckte mit den breiten Schultern. Im Kastell geschah so manch unerklärliches und dieses Ereignis gehörte definitiv in die Kartegorie "gemeingefährliches Geheimnis".
Während er sein Tempo beschleunigte und um eine Ecke auf den Eingang in den Innenhof zuhielt lächelte der Riese. Er hatte noch eine weitere Möglichkeit im Sinne wie die vier Schauergestalten sich so plötzlich in seiner Nähe manifestieren konnten. Und warum sie ihm, trotz mannigfaltiger Möglichkeiten, keine größeren Verletzungen zugefügt hatten.
Schwarzmagier hatten im allgemeinen einen seltsamen Sinn für Schabernack und Hohepriesterinnen, so dachte Dûhn, stellten da wohl keine Ausnahme dar. Zum Glück besaß der Hühne sowohl ein dickes Fell als auch einen ausgeprägten Sinn für Humor.

Außerdem hatte ihm das Gefecht regelrecht Spaß gemacht.

Im Atrium angekommen langte der Schwarzmagier augenblicklich hinter seinen Rücken und zog mit einem dumpf schabenden Geräusch die enorme Klinge seines Bastardschwertes hervor.
In einem wirklichen Gefecht, so sagte er sich immer wieder, hätt ich auch nich die Chance zwischendurch zu verschnaufen!
Ohne auch nur einen Moment zu verweilen begann Dûhn mit seinen Übungen. Links, rechts, Septim, Ausfall, nachsetzen, zurück und auf den Feind im Rücken achten. Vor allem auf Skelette.
Man lernte eben nie aus...
25.03.2004, 10:09 #274
Dûhn
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Das Kastell des ZuX #28 -
...was sich auch gleich durch ein kehliges Geräusch hinter seinem Rücken bewahrheitete.

Von einer dunklen Vorahnung getrieben drehte sich der Reise, ganz langsam und mit erhobenem Schwert, um nur um in die ausgetrockneten Augenhöhlen eines, offensichtlich schon lange recht lange in diesem Zustand befindlichen, Leichnams zu blicken.

"Na, klasse!" grollte der Hühne "Du und deine Kumpels, ihr scheint ja ganz wild auf meine Gesellschaft zu sein, hm?"
Der Zombie indes, schein sich nicht mit eitlem Geplauder aufhalten zu wollen und schwankte ungelenk auf den Schwarzmagier zu. Die Bewegungen der Leiche scheinen wie durch Sirup geführt zu werden; der trockene Modergeruch nahm Dûhns Sinne für sich ein. Der erste Schlag des Untoten kam schneller als er es erwartet hätte. Mit einem gutturalen Grunzen schwang sich der Fleischhaufen vorwärts, beide Arme ausgestreckt und den vermoderten Kiefer weit aufgesperrt.
Dûhn führte seine Waffe zu einer perfekten Parade nach vorne, wunderte sich aber im nächsten Moment über die Schlagkraft des Zombies. Das Bastardschwert erhielt einen derartig mächtigen Stoß, das es ihm fast aus der Hand getrieben wurde. Knurrend hob der Zombie zu einem weiteren Angriff an, wurde aber durch das, ungleich lautere Knurren des Riesen übertönt, der seinerseits einen schnellen Schritt zur Seite machten, dem ein Schlag in die Flanke des Untoten folgte.

Der Koloss blinzelte ungläubig als der Zombie sich einmal schüttelte und wieder seinem dreisten Angreifer zuwandt. Die Unterarm lange Wunde, die seinen Körper fast bis zum Rückgrat durchtrennt hatte, schien in dabei recht wenig zu jucken.
"Zäh wie'n steinernes Scheißhaus, hm? So hab ich sie am liebsten!" grollte der große Schwarzmagier als er einen weiteren Ausfall unternahm. Der Zombie versuchte die brutale Hackbewegung mit einem seiner Arme aufzuhalten, hatte dabei jedoch nur mäßigen Erfolg, da der Schlag seinen zwar seinen Körper verfehlte, seinen Arm jedoch auf Reise schickte. Gleich einem nassen Kleidungsstück klatschte der Arm auf den steinernen Fußboden und begann sogleich sich krümmend und zischend aufzulösen.
Der Koloss verfolgte das schauspiel mit einigem Interesse. Wie ein Speckstreifen in der Pfanne. Verflucht, ich krieg Hunger!

Seine Überlegungen wurden durch eine hastige Bewegung am Rande seines Blickfeldes wieder in die Realität gerissen. Obwohl er nun schon einiges hatte erdulden müssen war der Zombie immer noch auf den Beinen und zeigte obendrein keinerlei Ermüdungserscheinungen. Einer der Vorteile des Unlebens, dem man jedoch leicht abhelfen konnte. Zumindest der Sache mit den Beinen.
Ohne sich auch nur einen Moment mit dem Gedanken des Ausweichens zu beschäftigen stürmte der brüllende Riese auf den schwankenden Fleischhaufen ein und führte einen Streich der dem Zombie den Kopf von den Schultern trennen sollte. Erst im letzten Moment ließ er die Waffe fallen und zog die Klinge mit brutaler Gewalt durch. Der Zombie, der sich auf einen Angriff von oben eingestellt hatte, wusste kaum wie ihm geschah als er nutzlos mit seinen Armen auf Kopfhöhe herumfuchtelte und damit Dûhns Arbeit um ein weiteres erleichterte. Die Beine des Untoten lösten sich, ebenso wie sein Arm, in einer zischenden Wolke protoplasmischen Urschleims auf und ließen das Opfer mit nur einer einzigen Gliedmaße zurück.

Dûhn fackelte nicht lange und machte sich sogleich an die Arbeit. Nachdem er mit dem Zombie fertig war (34 mit voller Kraft ausgeführte Schläge hatte es gbraucht, bis sich die Reste nicht mehr bewegten) erinnerte nur die, sich rasch verflüchtigende, Pfütz grünen Etwas an seinen Feind.
Mit einem verbissenen Lächeln rieb sich der Riese sein Handgelenk. Auch dieser Untote war stärker als es die Norm war. Und bisher hatte er erst eine Person kennengelernt die in der Lage war, Kreaturen dieser Machtstufe zu beschwören...

Lachend ließ er sich am Fuße der alten Esche nieder. Er konnte nur hoffen das sie ihm vor seiner nächsten Lektion genug Zeit zum verschnaufen gab.
25.03.2004, 13:51 #275
Dûhn
Beiträge: 290
Das Kastell des ZuX #28 -
Okay, diese Frau wollte es also ganz genau wissen.

"Na, denn mal los!"
Die breitschultrigen Skelette, welche nur einen Kopf kleiner als Dûhn waren, begannen den Riesen in einer Art rhytmisch klapperndem Tanz zu umkreisen. Leicht nach vorne gebeugt, bewegten sie sich wie eine Mischung aus Wolf und untotem Knochengerüst um ihre Beute, um urplötzlich losschlagen zu können.
Der erste Angriff kam von hinten. Gerade als das erste Skelett einen Ausfall andeutete, bewegte sich sein Kumpan blitzschnell hinter den Riesen und stürzte mit aufgesperrtem Kiefer und in der Luft singender Sense auf den Menschen.
Dieser jedoch hatte nicht umsonst die letzten Tage, mit einigem Erfolg, gegen Untote gekämpft. In der Mitte seiner Sprungbewegung wurde der Knochenmann mit einem Mal durch einen gestampften Maultiertritt des Riesen geradewegs an die steinerne Festungsmauer katapultiert. Durch seinen Tritt in Schwung gekommen, setzte Dûhn sein Bein ein Stück weiter hinten ab und zog das andere Bein nach. Dadurch verhinderte er, das sich das zweite Skelett seine vornübergebeugte Stellung zunutze machte und ihm den Kopf geradewegs von den Schultern rasierte. Die Klinge des zweihändigen Schwertes glitt nur Zentimeter an seinem Scheitel vorbei, als der Hühne sich wieder aufrichtete und einen Ausfall nach vorne wagte. Das Skelett parierte den Schlag mit Leichtigkeit und setzte zu einer Konter an, die auf die Beine des Riesen zielte, um ihn bewegungsunfähig zu machen. Blitzschnell rammte Dûhn sein Schwert vor sich in den Boden, um dem vernichtenden, zweihändig geführten Hieb zu entgehen. Die rostige Klinge traf auf das massive Bastardschert und das durchdringende Krachen gequälten Metalls hallte duch den Hof.
Obwohl der untote Krieger über extreme Körperkräfte gebot war er keine Herausforderung für den, mitten im Training stehenden, Hühnen. Mit einem knochenbrechenden Knirschen rammte der Koloss die ganze Masse seines Körpers mit der Schulter voran gegen das Konstrukt, was dazu führte, das mehrere Rippen und einer der Arme des Skelettes auf der Strecke blieben.

Unterdessen rappelte sich das zweite Skelett wieder auf und trat, einem volkommen zerstörten Brustkorb zum trotz, wieder angriffslustig aus dem Schatten der Mauer. Zwei scharfe, angebrochene Rippenstücke prangten in jeder Hand des Untoten, welcher sich nun mit einem geisterhaften Keuchen in den Rücken des Riesen stürzte. Dûhn war gerade noch in der Lage zu seinem Schwert zu springen und es hastig empor zu reißen, als auch schon die beiden messerscharfen Knochensplitter mit einem kreischenden Quietschen an dem Metall entlangfuhren.
Wie ein Berserker Hieb der Knochenmann auf die Deckung des Schwarzmagiers ein, welcher zwar wacker seinen Mann stand, gegen den massiven Angriff mit zwei Waffen aber auf lange Sicht keine Chance hatte.
Just in jenem Augenblick spürte Dûhn wie sich ein Paar klammer, glatter Arme um seinen Hals schloss. Der andere Krieger hatte sich erholt und den Koloss von hinten angesprungen, so das er seine Arme um den Hals des Riesen schießen konnte. Die linke Pranke Dûhns schnappte wie eine Schmiedezange um den knöchernen Arm seines blindes Passagiers und zog mit der Kraft von zwei Ochsen.
Das Skelette machte, begleitet von Dûhns, aufwehendem schwarzen Mantel, einen ruckartigen Satz über den Rücken des großen Schwarzmagiers und schmetterte mit Urgewalt in die Arme seines Kollegen.

Der eine Untote behinderte nun seinen wütenden Artgenossen, welcher immer noch versuchte durch die zerborstenen Rippen seines Freundes auf den Riesen einzudreschen. Das andere Skelett hing vollkommen hilflos in den Armen seines Leidensgenossen und versuchte sich, wild zappelnd, vor dem Unausweichlichen zu schützen.

Der Schlag wurde von oben nach unten geführt und zertrümmerte beide Konstrukte gleichzeitig zu umherfliegenden Knochensplittern und auf den Boden klackernden Knochen. Die beiden Schädel der Untoten rollten mit aufgesperrten Mündern auf dem Boden herum, bevor auch sie sich mit einem Mal in feinen, violett glühenden Staub auflösten.

.
.
.
"Na? Wie war ich?"
Der Reise grinste verlegen und putzte sein Schwert an seinem Mantel ab.
"Garnich mal so übel für nen Schwarzmagier, oder?"
Das Grinsen Dûhns verwandelte sich in ein plötzliches Stirnrunzeln als seine Hand blutbefleckt wieder unter dem Mantel zum Vorschein kam.
"Oh."
Die zweite Hand tauchte ebenfalls aus den Stofffalten des abgetragenen Schwarzmagierornats auf und förderte einen großen, blutverschmierten, Knochensplitter zu Tage.
"War wohl doch nicht ganz so gut wie ich gedacht habe. Naja. Passiert eben."
Dûhn ließ sich schwer auf die Steinbank unter der alten Sche fallen und atmete tief durch.
"Naja, nix was sich nich mit ein wenig Schlaf und einem ordentlichen Essen wieder gerade biegen lässt. Aber vorher...muss ich mich ´n bischen ausruhen..." murmelte der Riese und lehnte sich erschöpft an den Stamm des ehrwürdigen Baumes.
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