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Das Kastell des ZuX #28
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12.03.2004, 23:12 #26
sphero
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Durch sein schnelles Ausweichen, flog der schwarze Vogel knapp an ihm vorbei. Doch das fliegende Unheil kam nach einem lang gezogenen Bogen, im Senkflug auf ihn zu. Der Novize machte ein paar künstlerische Drehungen mit sein Kampfstab, sprang dann schließlich ab, dem Vogel entgegen.
Nun war es dieser der ausgewichen war und somit verfehlte der Bruder nur knapp sein Ziel. Ein weiter Anflug drohte ihm aufs neue. >>Jetzt oder nie<<, sagte er zu sich und umklammerte dabei seinen Stab so fest er nur konnte. Dieses mal flog das Gefieder tiefer an. Rasch näherte es sich dem Novizen. Sein Schnabel glänzte im Mondlicht und ein lautes krähen war zu vernehmen. Im letzten Moment riss Sebastian seinen Kopf seitlich herüber, die Flügel streiften dabei sein Ohr. Mit einer schwungvollen Drehung riss er seinen Kampfstab hoch und traf an der äußersten Spitze das Ungetüm. Dieses flog durch den Schlag im hohen Bogen davon und landete im Gras.
Schwer atmend sah der Gläubige Innos auf die Stelle wo der Vogel lag und die Minuten verstrichen nur so ins Land, bis er sich schließlich aufrappelte und Schritt für Schritt auf das fliegende Etwas zuging. Das Wesen war eindeutig tot, so viel stand fest. Mit Ekel nahm er es ging mit strammen Gang zum Kastell hinauf, um seine Resultat seinem Meister zu zeigen. Er versuchte es zuerst in der Bibliothek und hatte auch kurzer Hand recht. In einer etwas düsteren Ecke saß er vertieft in einem Buch. Der Novize räusperte sich und Horaxedus sah auf.
12.03.2004, 23:16 #27
blutfeuer
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blutfeuer griff sofort nach ihrem ritter und beschützer.

"willst du etwa weg? mitten in der nacht? setzt dich wenigstens noch einen moment. ich muss dir noch erklären, wie man mit einer kutte läuft. du darfst nämlich nicht rennen und beim klettern musst du sie vorn hochhalten, sonst trittst du drauf und fällst. und ein fallender ritter ist wirklich kein schöner anblick.

übrigens - das ist doch nicht dein edles schwert aus dem gletscher oder? wenn ja, dann musst du es aber mal putzen und schleifen. das sieht ja aus wie eines von den schmieden aus der stadt, zackig und schartig."

zu host gewandt meinte sie dann

"klar bin ich es, die so wundervoll riecht. soll ich dir sagen, wie man das macht? das ist ganz einfach. du musst dich nur jeden tag waschen. außerdem tun die blumen ihr übriges.

waschen sollte sich mal langsam rumsprechen. vor allem ist es ein irrglaube, wenn man meint, dreck schütze vor kälte, stimmt definitiv nicht."

blutfeuer fühlte sich im kreis so lieber freunde ausgesprochen wohl und beschloss in diesem moment noch eine weile im kastell zu bleiben.

"yenai, mein ritter, du musst deine edeldame im schutz dieser mauern zurücklassen. du siehst ja, wie gefährlich die welt zur zeit ist. wenn du die drachen besiegt und die bösen in die flucht geschlagen hast, dann holst du mich nach. aber wenn du müde und niedergeschlagen bist, dann kommst du einfach her und bettest dein müdes haupt in meinen schoß. wollen wir das so machen?"

blutfeuer strahlte ihren ritter an und zwinkerte bloody verschwörerisch zu.
12.03.2004, 23:20 #28
meditate
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"er hat was gesagt und er hat eben gezuckt. ich glaube, er ist auf dem weg der besserung. geguckt hat er haute auf dem hof schon. ich denk, er wird wieder. wir beobachten ihn einfach mal noch einen tag. dann seh ich ihn mir noch mal an und wir entscheiden, ob er neue ohren braucht oder nicht."

meditate winkte einem dämon und beauftragte den, den kranken nicht aus den augen zu lassen. vielleicht verbarg sich ja noch etwas bösartiges hinter den symptomen, dann musste man eben noch mal nachbessern.

für heute war jedenfalls schluss. meditate wollte noch mal in den spiegel sehen und hatte das gefühl, dass sie sich eine frühe nachtruhe verdient hatte.

sie drängte die beiden sanft aber bestimmt aus dem labor und verschloss es wieder. die dampfende suppe konnte sie morgen sicher zum blumendüngen benutzen.
12.03.2004, 23:22 #29
Ceyx
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"Danke...jetzt bin ich sicher wieder taub." meinte Ceyx, nachdem die Hohepriesterin ihm erstmal ins Ohr geschrien hatte. Mühsam rappelte er sich auf.
"Das ist ja starkes Zeug, was ihr hier raucht." Die Flüssigkeit blubberte immer noch frisch fröhlich im Kessel vor sich hin. Der Kessel zog kurz seinen Hut, um nicht als unhöflich dazustehen.
Was?
Ceyx schüttelte den Kopf. Natürlich hatte der Kessel keinen Hut, wieso sollte er es auch. Obwohl es ja ganz verständlich war, angesichts dessen, dass es langsam von der Decke schneite, wenn der Kessel einen Hut gehabt hätte.
"Was starrst du so zur Decke?" elpede musterte ihn mit einem sorgenvollen-skeptischen Blick.
Ceyx erwiderte nichts, zuckte nur mit den Achseln und wanderte langsam zur Tür.
elpede flüsterte leise zu meditate, dass da etwas nicht stimmen konnte, was spätestens klar wurde, als Ceyx die Tür lieb fragte, ob sie nicht aufmachen würde. Leider war sie ziemlich unfreundlich, worauf Ceyx erst mal dagegen kickte, und die Arbeit selber machte. Auf dem Gang hopelte ein Dämon durch die Gegend, weil er sich als Playboyhäschen bewerben wollte. Ceyx bemühte sich gar nicht, darüber nachzudenken, sondern schlenderte summend den Gang entlang.
Unauffällig folgten ihm Meditate und elpede.
Ceyx hatte einen Weg nach draussen gefunden. Der Mond, der aus Käse bestand, schielte etwas ängstlich zu Ceyx hinunter, doch das war ihm egal, er hatte keinen Hunger, und würde ihn so auch nicht essen. Er wanderte noch ein bisschen umher, und schon wollte elpede sich entspannen, da Ceyx schon seit er hier draussen war, keinen Baum angesprochen hatte, und sich sein Gehirn offenbar normalisiert hatte, als dieser sich umdrehte, und zu seinen beiden Verfolgern schaute.
"Hey Leute, kommt ihr mit? Der Wind meinte gerade eben, dass die Esche zum Kartenspiel einlädt." Er grinste. "Die spielt immer so schlecht, da gewinnt man immer."
12.03.2004, 23:29 #30
Yenai
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Das klang gut, genau so hatte auch Yenai sich das vorgestellt. Bei schönem Wetter konnte er Heldentaten vollbringen und wenn es regnete oder er keine Lust hatte, erwartete ihn blutfeuer hier. So sah wahres Heldentum aus.
Allerdings verstand er nicht ganz, was sie an seinem getreuen Schwert auszusetzen hatte. Es passte seiner Meinung nach genau zu ihm, auch spiegelte es seine Ansichten über Hygiene und Pflege wider. Dennoch beschloss er, es ihr zuliebe schleifen zu lassen, sobald sich eine Gelegenheit bot.

„Das Laufen mit Kutte lerne ich schon noch“, meinte er zuversichtlich, „Aber vielleicht könntest du mir etwas geben, damit ich immer an dich denken kann? Ich denke da nicht an Dinge wie Geld, nein, sondern eher an etwas für mich Unbezahlbares." Fast schämte er sich, seinen Wunsch auszusprechen, seine Stimme zitterte vor Spannung, als er es schließlich wagte:
"Wollene lange Unterhosen."

"Es ist ziemlich zugig in der Kälte mit dieser komischen Robe“, verteidigte er sich gegen die merkwürdigen Blicke der Anderen, „Bei dem Ding ist kein Untergewand dabei, verstehst du?“
12.03.2004, 23:30 #31
Host
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Meinte sie etwa, dass Host sich nicht waschen würde? So sehr konnte man sich doch irren, aber nun gut, es war ja anscheinend nicht böse gemeint. Diese Blutfeuer schien einen Fable für Späße dieser Art zu haben, warum auch nicht? Jedem das seine und schlimm war es ja nicht.

Allerdings hatte nun der Neuankömmling die Aufmerksamkeit des Wanderers für sich gewonnen. Ein edler Ritter, ein Paladin schien er zu sein, obwohl er seltsamerweise eine Robe trug. Allem Anschein nach war er ein richtiger Pfundskerl, so wie Blutfeuer mit ihm redete. Nicht nur, dass er wohl ausziehen wollte um das Böse zu bekämpfen, nein, er hatte auch noch Erfolg bei den Frauen. Zumindest Blutfeuer schien ihm ganz und gar verfallen.

Ja, das musste ein Leben sein. Drachen töten, gegen Dämonen kämpfen, Orks das fürchten lehren, als einer der stärksten Kämpfer von ganz Khorinis überall respektiert werden und nachdem die Heldenarbeit vollbracht ist zurück zu seiner Herzensdame kommen und ihr von den jüngsten Taten erzählen, während sie einen rundum verwöhnt.
Man konnte glatt neidisch werden.

Langsam aber sicher schien eine Idee, ein Entschluss in Host zu keimen. Sollte er es wagen?
12.03.2004, 23:35 #32
blutfeuer
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"ich glaub, das kann man hinkriegen. wir bitten mal die dämonen ganz lieb.

du hast nix drunter? das zieht doch. also ich kann dir zur not ne unterhose von mir geben. wenn sie zu eng ist, trennen wir hier ne naht auf und da und schon geht das."

blutfeuer flüsterte einem dämonen etwas zu, woraufhin der auf ziemlich schmerzhafte weise antwortete. aber für ihren getreuen yenai nahm die amazone die schmerzen gern auf sich.

kurze zeit später schwebte weit ausgebreitet eine graue unterhose durch den raum und fiel in die arme der amazone.

"hier mein yenai, immer wenn du sie spürst, dann denkst du an mich. ich bin dir also ganz nahe."

blutfeuer ließ sich wieder in einen der stühle fallen und meinte.

"darauf brauch ich noch ein bier."
12.03.2004, 23:57 #33
Yenai
Beiträge: 1.478

Sprachlos vor Glück nahm der Paladin sein Geschenk in Empfang. Er befühlte die Unterhose mit den Fingern und machte die erfreuliche Feststellung, dass sie dermaßen kratzig war, dass er wohl bei jedem einzelnen Schritt an blutfeuer denken konnte. Außerdem hielt meist nur unangenehme Unterwäsche warm.

Mit Tränen in den Augen ging er auf blutfeuer zu. „Ich will dir noch sagen, dass...Ich möchte nur, dass du...Ich habe noch nie...Es war mir eine große...“ Er brach ab und schluchzte. „Das musste einfach noch gesagt werden. Aber sei nicht traurig, wir werden uns wieder sehen. Hier, nimm dieses...“, er wühlte in den Taschen seiner Robe, „Drei Tage alte Käsebrot. Wenn du dich einsam fühlst, nimm es in die Hand und rieche daran. Es wird dich an mich erinnern.“
Mit einem, wie er hoffte, heldenhaften Lächeln verabschiedete sich der tapfere Recken auch von den anderen Anwesenden, holte seine Wegzehrung beim Küchendämon ab und marschierte mit einem letzten sehnsüchtigen Blick zu blutfeuer zur Tür hinaus. Held sein war nicht immer einfach, doch zum Glück gab es Dinge, die einem dabei Mut gaben. Unterhosen zum Beispiel.
13.03.2004, 00:25 #34
Host
Beiträge: 277

Der Paladin verabschiedete sich und machte sich bereit aufzubrechen. Jetzt hieß es schnell entscheiden, er hatte keine Zeit zu verlieren. Wollte er, wollte er nicht?
Die Zeit drängte, als Yenai das Refektorium verließ, doch letztendlich trank Host in riesigen Schlücken seinen Tee aus, verabschiedete sich hektisch von Bloody und Blutfeuer, die ihm etwas verdutzt hinter her sahen, doch der Wanderer war schon um die Ecke gebogen.

Gerade übertrat der Ritter die Schwelle aus dem Kastell hinaus, als er eingeholt wurde.
Bitte wartet einen Moment, verehrter Meister Yenai. Ich habe vorher gehört, dass ihr ein Paladin seid und ein erfolgreicher dazu. Viele Heldentaten müsst ihr euch anrechnen können und ich bitte euch, erzählt mir davon. Helft mir bitte dabei auch so ein großartiger Krieger und tapferer Streiter zu werden, denn meine Entscheidung steht fest. Ich möchte mich der Garde Innos anschließen und eines Tages selbst ein Paladin werden, ich bitte euch inständig, lasst mich euch als euer Waffenknecht dienen.
13.03.2004, 00:53 #35
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

"Ich hoffe ich werde nie den Drang verspüren Yenai in meinen Schoss zu betten, das würde ihm nicht gut bekommen, da unten isses verdammt gefährlich, allein schon der Geruch!" von den Läusen mal ganz abgesehen. Aber vielleicht... wenn Yenai es tatsächlich schaffen sollte die Fleischwanzen zu töten, dann könnte er doch auch die Läuse...?
Denk schnell an was anderes! ermahnte er sich selbst bevor wieder das Blutfeuer-Gen durchbrach. Das musste jetzt beim besten willen nicht sein, besonders nicht wenn noch andere Gäste anwesend waren, da machte man sich ja lächerlich!

Yenai wurde angekleidet und der arme Host konnte einem leid tun, der sah das alles ja so furchtbar scharf und deutlich durch seine Augengläser.
"Schnell nen Schnaps!" rief Bloody damit sein Augenlicht noch weiter getrübt werden würde.

Sofort erschien der Kurze und mit einem Schluck war er geleert. Zu guter letzt brachen dann Yenai und Host auf um die Welt zu zerstören, vielleicht aber auch um sie zu retten. Wer weiss.
Dabei fiel dem Banditen eine nette Geschichte ein, in der ein Held die Welt rettete und sie dabei völlig zerstörte. Wenn Bloody sich nicht täuschte dann hiess der Held irgendwas mit Gebüsch oder so.

Jedenfalls saßen sie nun alleine am Tisch und der Lee musste einsehen das sein Körper noch nicht soviel Alkohol vertrug wie vor dem Tode, daran müsste er noch hart arbeiten. Er sah jetzt alles schon ziemlich verschwommen. Und das peinlichste war, er wurde quasi von einer Frau unter den Tisch getrunken. Deprimierend... deprimierender war nur wenn man neben einer zwei Meter grossen Frau stand und sich vorher für einen stattlichen Kerl gehalten hatte. Das konnte einem schon zusetzen... naja aber nicht im Rausch und den hatte Bloody momentan.
"Weisst du... so verschwommen sind die Blumen noch viel viel schöner... viel schöner als vorher...! Bei Gelegenheit, wenn ich wieder nüchtern bin -das wird diesen Frühling schon irgendwann der Fall sein, wenn nicht dann im nächsten-, dann zeig ich dir mal wo man die schönsten Blumen in ganz Khorinis findet."

"Aber jetzt muss ich schlafen, sonst schlaf ich gleich hier ein. Und du solltest auch zu Bett gehen damit du nicht anfängst zu welken!" Bloody probierte zu Grinsen, sabberte dabei aber mehr als alles andere und wankte aus dem Refektorium. Hatte er da eben überhaupt mit der Amazone gesprochen? Oder war Blutfeuer schon viel früher abgehauen und er hatte es gar nicht bemerkt? Irgendwie war er sich da unsicher. ...
13.03.2004, 01:22 #36
HoraXeduS
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Als der Novize ihm den toten Vogel auf den Studiertisch legte, war Horaxedus in Gedanken gerade mit dem Schwertfisch beschäftigt. Seine Studien kamen nicht recht voran, daher war er im Grunde nicht wirklich verärgert über die Störung. Der Schwarzmagier blickte kurz auf und sah in das vor Aufregung und ein wenig ekel gezeichnete, und dennoch ziemlich zufrieden lächelnde Gesicht seines Schülers. Hatte er es also tatsächlich vollbracht.

Horaxedus erhob sich von seinem Platz und nickte dem Anhänger Innos' wissend zu. Es bedurfte nicht vieler Worte, und der Schüler spürte die Zufriedenheit des Lehrers, der nun jedoch das Schweigen im Lesesaal brach: "Lass liegen, den Kadaver brauche ich noch. Also gut, Du bekommst Deinen Kampf. Dann werden wir sehen, ob Du ein Stabkämpfer bist. Doch zunächst einmal werden wir uns etwas stärken."

Der Novize schien erstaunt. Offenbar dachte er darüber nach, ob Horaxedus meist nur ans Essen dachte. Freilich irrte er da, aber wenn man Hunger hatte, sollte man dem gefälligst nachgehen. Die beiden Männer begaben sich also hinaus aus der Bibliothek und zogen ins Refektorium. Hier war wenig los, wenngleich einige wenige Gäste sich tummelten.

Der Schwarzmagier, stets von einer gewissen Neugier getrieben, setzte sich spontan neben einen ihm fremden jungen Mann. Sein Schüler nahm ihnen gegenüber Platz.
13.03.2004, 01:29 #37
elpede
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Es war tief in der Nacht, als elpede noch immer im Refektorium saß. Ceyx hatte damit begonnen, Karten mit der Esche im Hof zu spielen und war beschäftigt. Sehr seltsam benahm er sich, aber die Hohepriesterin würde sich erst morgen darum kümmern können. Zur Sicherheit wachte ein Dämon über den Söldner, nicht dass der auf die Idee kam, er könne fliegen oder sowas.

Das Refektorium hatte sich in den letzten Stunden geleert, doch nun verirrten sich noch zwei Gestalten hierher. Sie setzten sich zu elpede. Einer gehörte zu den Schwarzmagiern, wie elpede schnell erkannte, doch der andere gehörte zum Orden Innos, was elpede doch sehr erstaunte, denn was suchte ein Erwählter Innos im Kastell des Zirkels ?

"Guten Abend," begann elpede, denn nun war er neugierig geworden.
13.03.2004, 01:38 #38
HoraXeduS
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"Guten Abend." "Guten Abend." Stabkämpfer pflegten sich kurz zu fassen. In Gedanken waren die beiden äußerlich sehr verschiedenen Gefährten bereits bei der Wahl ihrer Mahlzeit angelangt, doch unterbrachen sie den Wunsch nach einem üppigen Menü aus Respekt vor dem jungen Mann, dessen Tisch sie sozusagen im Sturm genommen hatten.

"Ihr seid...ähm", murmelte Horaxedus, während er sich, als er eines dienstbaren Küchendämonen ansichtig wurde, auf seine Speisenwahl zu konzentrieren versuchte, "also Ihr seid neu hier? Gast sozusagen? Nun, mein Name ist Horaxedus. Ich bin Glasmacher und ich wohne hier. Meistens jedenfalls. Und dies ist..." Der Schüler winkte ab. Nun gut, Namen waren nicht wichtig. Schall und Rauch. Oder einfach nicht wichtig.

Noch immer knurrte der Magen des Schwarzmagiers. Er neidete dem schweigsamen Novizen die Gedanken an das bevorstehende Menü, doch interessierte er sich dennoch aufrichtig für den Fremden, der neben ihm saß. "Und, wie geht es Euch? Schönes Wetter heute, nicht wahr?"
13.03.2004, 01:44 #39
elpede
Beiträge: 708

"Ja", erwiderte der Wolfszüchter etwas verdattert, ob der offensichtlich etwas zerstreut wirkenden Figur neben ihm. "Und so schön dunkel draußen. Typisch Nacht halt. Man nennt mich elpede. Und Ihr seid Glasmacher ? Interessant...", murmelte er vor sich hin. Das traf sich großartig, denn zufällig suchte er jemanden, der ihm Blasrohre aus Glas herstellen konnte, so wie sie blutfeuer hatte.

"Sagt mal.. habt Ihr schonmal Blasrohre gesehen ?", fragte elpede den Schwarzmagier, der sich über sein Essen hermachte, als gäbe es am nächsten Morgen nichts mehr.
13.03.2004, 02:22 #40
HoraXeduS
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Horaxedus, dem hinsichtlich der Nahrungsauswahl nichts anderes übrig geblieben war, als dem Dämonen einen mentalen Wink zu geben, dass er dasselbe wie sein Gegenüber zu speisen wünschte, machte sich eifrig über Scavengerbrust und Preiselbeeren her. Hin und wieder blickte er auf, um mit dem Mann, der sich elpede nannte, im Gespräch zu bleiben.

"Ja, Blasrohre, natürlich. Ich selber habe so ein Ding im Einsatz. Es ist nicht sehr fein, aber es ist ausgezeichnete Arbeit. Linky hat es mir beschafft, der Schmied Gorr hat es mir..." "Bitte haltet ein." unterbrach der Fremde freundlich, aber bestimmt. "Ich meine kein Werkzeug. Was ich suche, ist eine Waffe."

Horaxedus schwieg. Dieser elpede brauchte ein Blasrohr als Waffe? Das war eine interessante Idee. So ein Ding müsste wohl etwa so beschaffen sein wie das Werkzeug des Glasmachers, doch wenn man das Geschoss auch auf weitere Entfernung noch präzise ins Ziel bringen wollte, musste es nicht nur äußerlich, sondern vor allem auch von innen makellos gearbeitet sein. Dem Schwarzmagier fiel eigentlich nur ein Material ein, das glatt genug wäre, einen makellosen Schuss zu ermöglichen.

"Ein Blasrohr aus Glas." fügte elpede nun entschlossen hinzu, und Horaxedus fiel vor Shcreck beinahe die Gabel aus der Hand. Konnte dieser Fremde etwa Gedanken lesen? Doch bevor der Magier weiteressen konnte, setzte elpede, der den leichten Widerwillen im Gesicht seines Sitznachbarn bemerkt hatte, bereits nach: "Könnt Ihr so etwas nicht?"

"Natürlich kann ich so etwas!" brummte Horaxedus wie aus der Armbrust geschossen zurück. "Aber wie stellt Ihr Euch das vor? Ich bezeichne mich durchaus als einen erfahrenen Handwerker, aber ein solches Rohr herzustellen ist nicht eben mal einfach so möglich. Das bedarf eingehender Planung und..." "Wenn es an der Planung liegt: Ich kenne jemanden, der solche Waffen besitzt. Diese Person ist sogar im Kastell und sie könnte Euch eines ihrer Rohre..."

"...Vergesst das!" Horaxedus fühlte sich provoziert. Er hatte es wirklich nicht nötig, sich irgendwelche Muster zeigen zu lassen und die Arbeit eines fremden Meisters unter die Nase reiben zu lassen. Eilig suchte er die Flcuht nach vorn: "Natürlich kann ich Euch ein Blasrohr machen. Natürlich ein besseres, als ihr je gesehen habt." elpede lächelte. "Was verlangt Ihr dafür?" "Das sehen wir dann, wenn es fertig ist. Etwas Zeit müsst Ihr mir schon geben. Ich habe mit diesem jungen Mann hier noch etwas zu erledigen, dann fertige ich Euch Eure verflixte Waffe."

elpede schien den Glasmacher vorsichtshalber festnageln zu wollen, denn er streckte Horaxedus augenblicklich die Hand entgegen. "Dann ist es also abgemacht." Der Magier schlug ein. "Jaja."

Schweigend nahmen die beiden Stabkämpfer die Reste Ihrer Mahlzeit zu sich. Der Novize konnte sich dabei ein leises Grinsen nicht verkneifen. Horaxedus hatte sich von dem Fremden übertölpeln lassen. Sicher interessant, zu erfehren, wie die Sache mit dem Blasrohr ausginge. Doch bevor er darüber länger sinnieren konnte, erhob sich der Schwarzmagier bereits von seinem Platz und nickte seinem neuen Auftraggeber zum Gruße zu: "Also dann gehabt Euch wohl." "Ihr auch." schmunzelte der Fremde zufrieden. Der Stabkampfschüler verabschiedete sich ebenfalls und folgte seinem Gefährten hinaus aus dem Refektorium.

"Legt Euch etwas zur Ruhe." lächelte Horaxedus seinem Begleiter zu. "Wir treffen uns danach draußen auf der Übungswiese zum Kampf. Gute Nacht." "Gute Nacht."
14.03.2004, 01:36 #41
Dûhn
Beiträge: 290

Mit einem letzten Keuchen wirbelte die, im Mondlicht matt leuchtende, Klinge des Riesen wieder in die schwere Rückenscheide aus altem Leder. Die geschundene, uralte Lederrüstung knarrte unter der neuerlichen Belastung als sich Dûhn ins feuchte Gras vor dem Kastellberg sinken ließ.

Ein kleiner Flecken grüns inmitten der steinigen, in der Finsterniss bläulich schlummernden Berglandschaft diente dem erschöpften Hühnen als Ruheplatz und Ort der Reflexion.
Als er spürte wie das Gras zwischen seinen Fingern hindurchfegte blitzten Bilder einer anderen Berglandschaft vor seinem geistigen Auge auf.
Eine wilde, schöne Landschaft. Bedeckt von Steinplatten und an der Küste gelegen, waren die Klippen der Búrren lange Zeit seine Heimat gewesen. Eine felsige Wüste, nur unterbrochen von vereinzelten Flicken grünen Bewuchses, der zumeist aus Disteln und Flechten bestand. Weit unten, am steinigen Ufer, ruhte das Heimatdorf des Riesen. Gezimmert aus Treibgut und altem, knorrigen Holz, waren die Dächer der Hütten mit Reisig und Schiefer gedeckt. Das Geschrei der Möven und der Geruch frisch gefangenen Fisches lagen über der Szenerie, die von den urigen und doch, auf eine seltsame Art und Weise, aufrichtig aussehenden Einwohnern vervollständigt wurde.
Kinder spielten mit einem Hund dessen Schulterhöhe wohl die meisten Ponys in Verlegenheit gebracht hätten; rauhes Männergelächter und der heitere Klang einer Gruppe schwatzender Weibsbilder hätten die Sinne eines zufälligen Betrachters in ihren Bann gezogen.

Das Leben im dorf war hart aber gerecht. Die Natur nahm sich in regelmäßigen Abständen was ihr zustand und holte sich ihr Treibgut wieder zurück. Doch was verging, konnte im selben Moment an anderer Stelle wieder erblühen; die Bewohner des Dorfes ließen sich von keinem Sturm, keiner Flut und keinem Banditenüberfall abschrecken. Der einzelne Mann mochte sein Leben geben, doch der Clán bestand.

Bis die Orks kamen.

Dûhns Hand war bereits um den Griff seines ausgestrecktes Schwertes geballt als er von seinem kurzen Schlumer eaufschreckte und wieder in die Realität zurückfand. Der Mond schien ihn in volkommener Stille durch die Wolkendecke hindurch zu beobachten. Die Baumkronen der kahlen Bäume wiegten sich rhytmisch im, immer stärker werdenden, Wind.
Der Reise stieß seinen angehaltenen Atem aus und seufzte schwer. Das Schwert fuhr, wie in Zeitlupe, wieder zurück in die Rückenscheide.

Der Blick über das Tal war von leichtem Nebel getrübt, doch vermeinte der Koloss in weiter Ferne die Lichter Khorinis ausmachen zu können. Ein seltsames Gefühl beschlich ihn als er seinen Blick länger auf dem Fleck ruhen ließ, doch verflog es genauso schnell wie es den stämmigen Schwarzmagier überkam. Ein Blick in Richtung der alten Bergfestung ließ ein dünnes Lächeln auf seinen Lippen erscheinen.

Vielleicht war meine Entscheidung falsch...vielleicht war sie richtig. Ein guter Mensch sieht auch in einem felsigen, beschwerlichen Weg den Pfad, der ihn am Ende nach hause bringen wird.

Während er den Bergpfad zurück zum Kastell emporstieg, fühlte er, wie ein leichtes Kitzeln seinen Arm hinab wanderte und schließlich in seiner Hand zur Ruhe kam.
Erstaunt schaute er die kleine Kakerlake an, welche in seiner geöffneten Hand ruhte und leicht mit ihren Fühlern zuckte.

"Wo kommst du denn her, hm?"
Das Insekt krabbelte auf seinen Handrücken und machte Anstalten wieder in seinem Mantel zu verschwinden, als der Riese es, ganz sachte, mit zwei Fingern aufnahm und weder zurück in seine Hand legte.
"Wie bist du überhaupt da rein gekommen?" murmelte Dûhn und strich sanft mit einem seiner schwieligen Finger über das braune Chitin des Rückenpanzers. Die Kakerlake zuckte ein weiteres Mal mit ihren langen Fühlen, ließ die Prozedur aber sonst über sich ergehen. Nachdem der Hühne seiner Hand zurückzog drehte sich das Insekt einmal im Kreis und schoß dann blitzschnell wieder in den weiten Ärmel des Magiermantels.

"Na, wenn du meinst..." grollte die tiefe Stimme des Riesen, der ,nun unbeschwert lächeld, seinen Weg zum Kastell fortsetzte.
14.03.2004, 12:30 #42
sphero
Beiträge: 3.402

Geschwind machte sich Sebastian auf den Weg in sein Zimmer. Nur noch mit sehr viel Mühe konnte er seine Augen aufbehalten, schließlich war er nun schon mehr als vierundzwanzig Stunden am Stück wach. Knackend öffnete sich seine Zimmertür und er schwebte förmlich in sein Bett hinein, ohne sich vorher seiner Kleidung zu entledigen. Genauso schnell wie er lag, war er auch schon in Jenseits der normalen Welt. Der Schlaf meinte es gut mit ihm, keine, wie so öfteren Alpträume plagten ihn und so wachte er gemütlich um die Mittagszeit auf. Die Sonne stand hoch am Himmel und eine frische Brise der Bergluft hauchte ihm ins Gesicht, als er aus seinem kleinen Fenster sah. Die Aussicht war herrlich, wie ein groß Panoramagemälde. Doch jetzt, beim näheren hinsehen vernahm der Novize mehrere kleine Rauchschwaden am Horizont. >>Dort hinten müsste doch die Stadt Khorinis liegen, oder irre ich mich da?<<, sprach er langsam und mit fast düstere Stimme zu sich selbst. >>Mhh, merkwürdig, das scheinen mir kein normaler Rauch zu sein, wie als hätte etwas gebrannt, was nun soeben gelöscht worden war.<< Etwas irritiert schüttelte Sebastian den Kopf und versuchte nicht weiter nachzudenken, über seine Beobachtungen.
Schließlich ging er in das Refektorium, um sich vor seinem großen Kampf noch einmal so richtig zu stärken. So sparte er nicht mit seinen Gedanken, als ein Dämon an seinen Tisch heran geschwebt kam. Minuten später war auch schon der Tisch voll bedeckt mit den köstlichsten Dingen, die man sich nur vorstellen konnte. Gut gelaunt verspeiste er von frisch gebackenem Brot, über zarte Schafswurst bis hin zu Eiern sowie frischer Milch, bis er schließlich gesättigt war. >>Immer wieder eine Köstlichkeit hier zu Speisen!<<, bedachte der junge Novize.
Auf dem Innenhof angelangt, machte er noch einige Streckübungen, um sich schon vorher aufzuwärmen. Er konnte es kaum noch erwarten ein weiteres Mal gegen seinen Meister anzutreten – Ob er wieder Versagen würde? Er hoffte es inständig nicht und so ließ er den Gedanken seinem Gehirn verblassen.
Mit festen Schritten und seinem Kampfstab auf dem Rücken stolzierte er durch das große schwarze Tor. Die belanglosen Kommentare der Wächter schallten nicht zu ihm herüber. Schon aus der Ferne sah er seinen Meiste im Schneidersitz auf der großen Wiese sitzen. Mit schnellen, aber doch bedächtigen Schritten näherte sich der Gläubige Innos dem Schwarzmagier. >>Schönen Tag, der Meister!<<, begrüßte ihn Sebastian Ausständig. >>Hallo, Sebastian. Um nicht lange drum herum zu reden, bist du bereit für den Kampf?<<, gab Horaxedus wieder. Der Novize nickte verständlich und zog seinen Kampfstab aus seiner Schiene. Mit einem Satz war auch sein gegenüber aufgesprungen und hatte gleichsam seinen Holzstab gezogen. Beide wirbelten mit künstlerischer Führung ihre Waffe und ehe man sich versah, entbrannte auch schon das Kampfgeschehen. Beide Kämpfer rannten aufeinander los. Eine Stoßattacke von Sebastian, die der Meister geschickt ausgewichen war, machte den Beginn. Eine schnelle Drehung Von Horaxedus folgte um Sebastian von hinten zu attackieren, missling aber durch einen seitlichen Hieb von ihm, worauf er gleich den Schwung nahm für den Gegenangriff. Mit hochgehobenen Stab, führte er ihn mit Rassender Geschwindigkeit schräg hinab. Der Mentor blockte ab. Gleichzeitig holten beide wieder aus, was einer Verkantung zur Folge hatte. Beide Drückten inständig dagegen, bis Sebastian sich seitlich abwendete und sein Gegenüber ein paar Schritte hervorstolperte. Schnell streifte ihm der Novize mit seinem Stab hinterher, doch Misslang ihm der Versucht. Mit einer geschickten Rolle des Magiers, verfehlte Sebastian seinen Gegner. Doch ließ er sich nicht beirren. Sofort war er wieder bereit, was auch außerordentlich wichtig war, den sein Meister kam mit niedrig gehaltenem Stab auf ihn zu. Der Bruder machte einen Satz zurück, gerade als der Zuxler seine Waffe mit einem Ruck in die Luft strecke. Sofort folgte eine Stoßattacke von dem Innloser, welche knapp an dem Körper des anderen vorbeistreifte.
Beide machten einen Satz nach hinten und sahen sich tief in die Augen. Der Magier sowie der Novize liefen auf dem Radius eines Kreises mit gleichem Schritt. Die Kontrahenten atmeten schwer und Schweiß auf ihrer Stirn sah man immer deutlicher.
14.03.2004, 12:53 #43
Aeryn
Beiträge: 468

…und das Raubtier sprang….


In einer fließenden Bewegung stand Aeryn aus und trat aus dem Schatten, so daß Burath sie gänzlich sehen konnte. Nichts an ihrer Haltung erinnerte mehr an die Frau, die dort eben entspannt im Schatten gesessen hatte. Seine letzten Worte waren wie Stroh für ihr inneres Feuer gewesen, welches sie so sehr versucht hatte unter Kontrolle zu halten. Doch ein Tropfen… und das volle Faß lief über.

…ein Bogen dessen Sehne riß…

Die Stimme der Kriegerin war heiß, voller Emotion und aufgebrachter Energie. Burath´s Provokation spielte mit ihrer Schmach, dem verlorenen Duell gegen Tuan.

Aeryn kam nie in den Sinn, daß es vielleicht für Tuan keine Heldentat gewesen war einen unterlegenden Gegner zur Strecke zu bringen, sondern sie sah nur ihr Versagen, spürte ihren Schmerz. Die Narbe fing an zu pochen, als sie einen Schritt auf Burath zutrat.

„Hab ihr mir nur geholfen um mich nun zu verspotten?“

Ein Funke sprang aus ihren Augen, wirbelte wild umher.

„Mein Schwert!“

Die Kriegerin streckte fordernd die Hand aus, bereit den kalten Stahl des Griffs zu umfassen.

…zwei mächtige Tatzen landeten auf seiner Brust, die Krallen durchbohrten das Hemd, färben sich augenblicklich rot…
14.03.2004, 13:18 #44
HoraXeduS
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Ein leises Lüftchen wehte vor das Kastell und erfasste sogleich den heißen Atem der beiden Männer, die im Begriff waren, weiterhin mit Langhölzern aufeinander einzuschlagen. Horaxedus taxierte den Blick seines Gegenübers. Dieser unternahm seinerseits den Versuch, die nächste Aktion des Schwarzmagiers an dessen Blick und Bewegungen abzuleiten.

Schließlich wurde es Sebastian zu bunt. Er war hier, um zu kämpfen, und nicht um sich auszuruhen. Ein kurzer Schritt zur Seite, ein energischer Schlag gegen die Flanke des Gegners und Horaxedus konnte soeben noch seine Waffe schützend an die Seite bringen. Leider rutschte der Stab des Schülers ihm dabei derart unglücklich über das Holz, dass die rechte Hand des Magier hart getroffen wurde. Augenblicklich löste sich der Griff derselben vom Stab und der Magier hielt dseine Waffe nun nur noch in einer Hand. Während er die Rechte schüttelte, um die schmerzhafte Taubheit loszuwerden, blickte er weiterhin konzentriert auf Sebastian.

Der Novize wirkte fast erschrocken über die unverhoffte Wirkung seines Schlages, besann sich angesichts des finsteren Blickes seines Kampfpartners, dass es nun an der Zeit war, nachzusetzen. Etwas ausholend, führte er schnelle Schläge zur rechten Schulter und Hüfte des Schwarzmagiers, der die Angriffe indes einhändig parieren konnte. Doch aus dieser Defensive heraus hatte Horaxedus nun offensichtlich schlechte Karten.
14.03.2004, 13:50 #45
sphero
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Das Kampfgefecht war wieder in vollen Gange. Die rechte, nun geschwächte Körperhälfte Horaxeus’ machte es Sebastian um einiges leichter seinen Meister zu attackieren. Nur noch mit höchster Not konnte dieser die harten Schläge des Schülers abblocken oder zurückfordern. Immer wieder konzentrierte der Novize seine gesamte Kraft des Stabes auf die Hüfte oder Schulter und so kam es, das der Mentor immer weiter zurück gedrängt wurde. Er ließ ihm keine Verschnaufpause, immer wieder schlug er mit mächtigen Hieben auf sein Gegenüber ein.
Der Kampf wurde immer schneller und härte, Sebastian war gerade von einem Konters seines Meisters zurückgewichen, nahm aber gleich wieder den Kampf durch einen eleganten Sprung zu seinem Kontrahenten auf. Mit letzter Kraft konnte er diesen abwehren Sofort holte der Novize aus den Restschwung, den er noch hatte aus, um einen erneuten Angriff, auf Schulterhöhe des Meisters, zu starten. Blitzschnell duckte sich dieser aber und zog mit einem gekonnten Schlag die Füße des Gläubigen weg. Sebastian stürzte sofort in das Gras, sein Stab glitt ihm dabei aus der Hand. Ein pochender Schmerz machte sich in seinem Bein Breit, aber er lies es sich nicht anmerken. Er sah nur seinen Meister an, der seinen Kampfstab auf ihn gerichtet hatte.
14.03.2004, 14:11 #46
HoraXeduS
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Das Ende seines Kampfstabes auf dem Hals des Novizen abgelegt, schaute Horaxedus diesem in die Augen. Weder Furcht noch Hass blitzten daraus hervor. Der Magier zog die Waffe empor und legte sie im Gras ab, um Sebastian die linke Hand reichen zu können. Augenblicklich zog sich der Schüler daran empor.

"Alles in Ordnung?" fragte Horaxedus. "Ja, geht schon. Und bei Dir?" "Schon in Ordnung."

Die beiden Männer reckten ihre Knochen und säuberten Ihre Waffen von Erde und Grashalmen. Als sie sich in aller Ruhe wieder gesammelt hatten, begaben sie sich auf den kurzen Rückweg ins Kastell.

"Klingt gut", murmelte Horaxedus leise vor sich hin. "Was?"
"Stabkämpfer Sebastian."
14.03.2004, 18:42 #47
elpede
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Amüsiert hatte elpede dem Schwarzmagier nachgeschaut, als dieser das Refektorium verlassen hatte. In seinem Eifer hatte dieser das Versprechen abgegeben, ein besseres Blasrohr anzufertigen, als der Wolfszüchter es je gesehen hatte. Der Schwarzmagier wusste nun aber zweierlei Dinge nicht : Zum einen war blutfeuer die einzige Person auf der Insel, die überhaupt solche Waffen besaß, und zum anderen wusste sie nicht, wie diese Waffen hergestellt worden waren, denn ihre hatte sie gefunden.

Doch Horaxedus würde sich sicher die allergrößte Mühe geben, da war elpede sich sicher. Schließlich würde er die Schmach, ein Versprechen nicht halten zu können, nicht auf sich sitzen lassen, so schätzte der Wolfszüchter den Schwarzmagier ein. Andererseits konnte elpede überhaupt froh sein, jemanden gefunden zu haben, der mit der Glasherstellung vertraut war, denn diese Leute waren selbst auf dem Festland rar gesäht. So war Horaxedus vermutlich der einzige Glasmacher auf dieser Insel.

elpede war gespannt, was dabei herauskommen würde, doch im Moment hatte er noch andere Dinge zu tun. Er wollte die Gelegenheit nutzen, und die Bibliothek aufsuchen, wenn er schon einmal hier war. Seit er Dumaks Hund in der Taverne auf dem Hof gesehen hatte, hatte sich eine Idee in seinem Kopf gebildet, die sich nun langsam festigen wollte. Doch dazu war es nötig, ein paar Informationen einzuholen, um seine Theorie, die er sich zurechtgelegt hatte, zu bestätigen.

So begab sich elpede in die Bibliothek und ließ alle Bücher aus den Regalen erscheinen, die irgendetwas mit Wölfen, Hunden, deren Zucht und Haltung, deren Erziehung zu tun hatten.

Die arbeitete er durch. Seite für Seite, Buch für Buch, Stunde um Stunde verging. Es wurde Morgen, und es wurde wieder Abend, Nacht, und wieder Morgen.

Am Abend schließlich klappte elpede das letzte Buch zu. Er hatte alles gelesen, was er finden konnte und viel mehr erfahren, als er zu wissen glaubte. Er fühlte sich bereit, sein Vorhaben umzusetzen. Es blieb nur eine allerletzte Frage offen :

Wo, bei Beliar, sollte er hier Hunde herbekommen ?

Doch auch dieses Problem würde sich sicher lösen, die Tatsache, dass Dumak einen besaß, ließ ihn hoffen, dass er hier irgendwo auf der Insel noch welche finden konnte. Wo hatte Dumak seinen Hund noch gleich aufgegabelt ? Irgendwo in Drakia ? Nun, dann würde elpede dort hinreisen, und sich einmal umschauen, vielleicht gab es in der Siedlung ja welche. Bei seinem letzten Besuch dort hatte er wegen des harten Trainings nicht darauf geachtet.

elpede verließ die Bibliothek und begab sich zurück ins Refektorium. Flüchtig schaute er sich um, konnte Ceyx aber nirgendwo entdecken ? Himmel hilf´, war der etwa immer noch ? ..

Er war es. elpede fand ihn auf dem Hof, munter plaudernd mit der Esche, dazu ein Kartenblatt in der Hand und ein Dämon ihm gegebenüber, der offenbar mitspielte. Ob freiwillig, oder weil die Hohepriesterin es ihm befohlen hatte, ließ sich nur erraten, denn die Fratze des Dämonen war emotionslos. Freude, Ärger oder ähnliches konnten diese Wesen offenbar nicht ausdrücken oder gar empfinden.

elpede lehnte die Einladung des Söldners, sich am Spiel zu beteiligen, dankend ab, auch wenn der ihm versicherte, dass er Recht gehabt habe, was die Esche beträfe. Sie verlöre ständig und beklage sich deshalb bei ihm, aber er könne ja nichts dafür, dass sie das Spiel nicht beherrsche.

Wo war die Hohepriesterin, wenn man sie mal brauchte ? Wenigstens war Ceyx zwischezeitlich nicht auf die Idee gekommen, er könne fliegen, denn die Klippe an der offenen seite des Hofes fiel ziemlich steil ab und war tief genug, um dem Tod in die Arme zu springen.

elpede ließ den Söldner zurück und begab sich wieder ins Refektorium. Er hatte Hunger, und außerdem erwartete er die Hohepriesterin dort irgendwann im Laufe des Abends zu treffen, schließlich hatte sie gesagt, dass sie sich Ceyx noch einmal ansehen wollte.

So nahm er Platz, und bald schon war er satt.
14.03.2004, 20:26 #48
Ceyx
Beiträge: 616

Ceyx lag da im kühlen Gras. Nachtwind strich um ihn herum, brachte die Blätter der nahegelegenen Esche zum Rascheln. Seine Augen waren geschlossen, wie so oft in letzter Zeit, wenn er dagelegen war, und die Stille gesucht hatte. Doch dieses Mal lag er einfach da, mit geschlossenen Augen, und genoss den Luxus, das Rascheln der Blätter hören zu können.
Langsam öffnete er seine Augen. Sterne...

Sterne...

Sie standen da, über seinem Kopf. Er streckte seine linke Hand aus, versuchte einen zu greifen, zu umfassen, doch es gelang ihm nicht. Ein Schauer lief über seinen Rücken, doch es lag nicht an der Kälte. Langsam sank seine Hand wieder zu Boden und er schloss wieder die Augen. Die Sterne standen immer noch da vor seinem geistigen Auge, doch waren sie nur ein Schimmer der Wirklichkeit. Nur eine Erinnerung...

Nur eine Erinnerung...

Eine Erinnerung, die niemals der Wirklichkeit gerecht werden konnte. Genau so, wie die Wirklichkeit niemals dem gerecht werden konnte, wofür sie stand.

Ein Rascheln neben ihm im Gras lies Ceyx aufhorchen. Er stützte sich halb hoch und sah den Dämon an, den Meditate ihm als Schutz gegeben hatte. Als Schutz vor sich selber sozusagen.
"Gehen wir rein..."
14.03.2004, 21:17 #49
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

Der Bandit träumte einen wunderbaren Traum:

Auf einer Frühlingswiese lag Bloody mit geschlossenen Augen, summte vor sich hin und kratzte sich genüßlich im Schritt. Die Blumen zwitscherten und die Vögel versprühten einen Duft das es eine Wonne war ihnen zuzuhören. Auf einmal erschien eine Fee aus einer Blumenblüte und rief:
"Du hast drei Wünsche frei!"

Zuerst verstand Bloody nicht was diese Fee von ihm wollte.
"Warum denn das?" - "Ähm... na weil, weil ich eine Wunschfee bin." - "Ja aber du musst doch irgend einen Grund haben warum du mir drei Wünsche erfüllen willst? Bin ich so wunderbar, so einzigartig, so goldig das du gerade mir drei Wünsche erfüllen willst? Sag schon!" - "Nein also, ich hatte grad nichts zu tun und da dachte ich mir..." - "Was? Du hattest gerade nichts zu tun? Es gibt soviele Menschen die Hilfe benötigen und du hast nichts zu tun? Entweder willst du mich veralbern oder du bist als Wunschfee eine Versagerin." - "...*schnief*..."

Sowas war der Fee sicher zum ersten Male passiert, jedenfalls weinte sie jetzt bitterlich. Dem Banditen tat es leid und er nahm die winzig kleine Fee auf seine Handfläche, hielt sie nah an sein Gesicht und flüsterte:
"Sei nicht traurig... helf lieber anderen!"
Die Fee hatte ihr Gesicht in ihre kleinen Hände vergraben und schaute daraufhin auf:
"Und du putz dir lieber die Zähne!" meinte sie trotzig.
"Pass mal auf, ich brauch nur die Hand zu schliessen und schon bist du Feenpüree!" Bloody war ärgerlich.
Das kleine Feenwesen streckte die Zunge raus und rief:
"Deine Ratschläge sind scheisse, wünsch dir jetzt was damit ich endlich abhaun kann!"
"Ja aber was denn?"
"Das musst du schon selbst wissen, übrigens... du hast nur noch einen Wunsch frei, dich mag ich nicht und hab's mir anders überlegt. Drei sind zuviel, einen muss ich machen weil ich dich ja aufgesucht hab, mehr nich!"
"Du miese kleine..." Bloody war drauf und dran die Fee zu zerquetschen, doch dann besann er sich. Er könnte mit nur einem einzigen Wunsch den Hunger in der Welt stillen. Mit nur einem Wunsch den Weltfrieden sichern. Sich unermeßlich reich wünschen. Oder eine Mettwurststulle herbei zaubern. Oder Schmok's Mini-Tanga auf den er so scharf war(der mit den schönen Paletten). Oder...

"Ich wünsche das es jeden Tag zwischen zwanzig Grad warm ist!"
"Zwischen zwanzig Grad?"
"Ja, zwischen zwanzig Grad!" ...


Bloody erwachte und schüttelte sich, so einen Traum hatte er ja noch nie gehabt. Na ok einmal schon, damals war er aber noch jung und blöd gewesen und hatte sich dreimal tausend Goldstücke gewünscht. Auf die wartete er bis heute.

Nachdem sich der Lee angekleidet hatte, wanderte er im Kastell umher und rief:
"Blutfeuer? Blutfeuer? Wo bist du?" ...
14.03.2004, 21:31 #50
HoraXeduS
Beiträge: 1.113

Sebastian und Horaxedus hatten noch kurz miteinander besprochen, dass sie ihr gemeinsames Stabkampftraining bald fortführen wollten, dann trennten sich ihre Wege. Horaxedus hatte sich auf sein Zimmer begeben, um sich ein paar Stunden zur Ruhe zu legen. Doch zum Schlafen fand er nicht die wirkliche Ruhe. Die Aufgabe dieses Fremden aus dem Refektorium bereitete ihm Kopfzerbrechen. Ein Blasrohr aus Glas. Selbst wenn ihm so etwas gelingen sollte, musste dieses Werkstück so fest sein, dass es nicht beim kleinsten Wackler zerbarst.

Und so wälzte sich der Glasmacher nachdenklich in seinen Federn, an Schlaf war nicht zu denken. Schließlich gab er auf. "Na dann eben nicht." brummte der Magier, der insgeheim sowieso keine wirkliche Lust zum Träumen hatte. Dann sprang er aus dem Bett, warf sich seine Robe über und griff nach Bündel und Kampfstab. Dann ging es aus dem Zimmer hinaus, Rückwärts den Korridor hinunter, bis ins Erdgeschoss und schließlich in die Küche. Hier ließ sich der Schwarzmagier sein krimskramsgefülltes Bündel mit Nahrung auspolstern.

Alsbald war der Magier aufbruchbereit und brach also auf.
Wohin? Dahin wo es Sumpfkraut gibt, natürlich!
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