World of Gothic Archiv
Alle Beiträge von Dûhn
Seite 1 von 12  1  2  3  4  5 Letzte »
07.08.2003, 09:46 #1
Dûhn
Beiträge: 290
Vorstellungen: Zirkel um Xardas - Dûhn
Name: Dûhn
Alter: 25
Skills: Keine
Nebenskills: Barbier
Waffe: Riesiges Wolfsmesser - Bastardschwert
Rüstung: Magierrobe - Gehärtete Lederrüstung

Positive Eigenschaften: Ehrlich, Mutig, Treu, Hartnäckig

Negative Eigenschaften: Hartnäckig, Leicht Naiv

Aussehen: Dûhn hat durch jahrelange Fischerei einen muskulösen Körperbau, jedoch unansehliche trockene und an vielen Stellen vernarbte Haut (Seesalz kann unererbittlich sein...). Dûhns Haare sind kurz und dunkelbraun mit ein paar sandblonden Strähnen (wegen der starken Sonneneinwirkung) und seine Augen sind ebenfalls dunkelbraun. Dûhn ist ungefähr 2,36 groß und hat den Körperbau eines kleinen Trolls.


Geschichte:
Dûhn wuchs in einem kleinen Küstendorf in der Nähe von Khorinis auf und verbrachte seine Kindheit hauptsächlich in der Nähe seines Elternhauses. Ab seinem 13. Lebensjahr half er seinem Vater bei der täglichen Fischerei, einer anstrengenden, schmutzigen Arbeit die, bei den häufigen Unwettern seit der Errichtung der Kuppel, zudem noch brandgefährlich war. Mit sechzehn jahren verstand sich Dûhn allmächlich auf die verschiedensten Arten einem Mann nicht nur aus dem Wasser zu ziehen, sondern ihn danach auch noch derartig zu versorgen das er auch noch eine Weile etwas davon hatte. Zwei weitere Winter gingen ins Land und der kleine Fischerssohn von damals hatte sich zu einem ansehlichen Barbier entwickelt, der mit den täglichen wehwehchen der Fischer ebenso beschäftigt war wie mit seiner Liebe, Thalesia. Als er seine Hochzeit schliesslich in der Kapelle der (aus seiner Sicht) riesigen Stadt Khorinis abhielt schien Dûhn der Meinung, das dass Leben nicht mehr besser werden könne.

Womit er nicht ganz unrecht hatte.

Die anschliessende Feier in einem der Gasthäuser verlief nicht unbedingt wie geplant. Als ein angetrunkener Gast, torkelnd und lallend, mit eindeutigen Intentionen auf Thalesia zuwankte reagierte Dûhn wie er es bei seinem Vater im Dorf gelernt hatte. Er verpasste dem Störenfried einen Aufwärtshaken und setzte sich lachend mit seinen Kumpanen wieder an den Tisch. Erst nachdem einige Minuten vergangen waren bemerkte die Festgesellschaft das der Betrunkene von vorhin noch nicht wieder aufgestanden war. Sorglos beugte sich Dûhn hinunter um dem, anscheinend ordentlich weggetretenen, Säufer wieder auf die Beine zu helfen. Was er sah liess ihn erschreckt innehalten. Der Fremde war offensichtlich in seine, beim Sturz zerbrochene, Flasche gefallen und hatte sich, ausgenknockt durch Dûhn, nicht um die schwere Verletzung kümmern können. Durch seine Kenntniss der menschlichen Anatomie verstand Dûhn allerdings einiges von tödlichen Verletzungen und er bezweifelte das der Mann, wäre er zu diesem Zeitpunkt nicht besoffen oder Ohnmächtig gewesen, trozdem noch etwas gegen einen Glastunnel der 20 Zentimeter tief in seiner Leber steckte hätte unternehmen können. Mit dieser Erkenntniss ging Dûhn, angesichts der Situation immer noch ruhig, zu den Wachen und erklärte die Situation.

Das nächste an das sich der, zu diesem Zeitpunkt 21 jährige, erinnern konnte war der Anblick einer schinkengroßen Faust die sich auf einem Expressweg zu seinem Kinn befand.

Das Leben in der Strafkolonie war hart für Dûhn, doch er konnte sich halbwegs durchschlagen, indem er am Meer eine kleine Hütte errichtete und sich von Fischen und ab und zu etwas Moleratfleisch ernährte. Die Mitgliedschaft in einem der Lager war ihm zuwieder, da er die brutale Art der Sträflinge verabscheute.

Vier lange Jahre lang hielt er es an seinem angestammten Fleckchen Erde aus, befor ihm einer Morgends aufging, das das vertraute bläuliche Schimmern nicht mehr da war. Er schaute nach oben und sah...

Nichts.
Keine Barriere.
Keine Geräusche.
Keine Leute.

Er war allein und obendrein noch frei.
Überwältigt von dieser Erkenntnis rannte er, lief er, stürzte er zurück in sein angetrautes kleines Dörfchen.

Um rauchende Ruinen vorzufinden.

Orks hatten die kleine Gemeinde vollkommen ausgelöscht und sogar eine paar verunstaltete, teilweise enthauptete Körper zurückgelassen.

Keine Freunde.
Keine Familie.
Keine Tahlesia.

Viele Tage vergingen ehe Dûhn sich mit seinem Schicksal abfand, seine Tränen trocknete und sich auf den Weg in die Stadt machte. Sein Vater hätte nicht gewollt das er so einfach aufgibt. Und wie sehr konnte sich die Stadt in all den Jahren schon verändert haben...?

Mit der Zeit fand der robus gebaute Fischerssohn Weggefährten, die sich, nach und nach, zu echten Freunden für Dûhn entwickelten. Vor allem Hîrgalad, der Schmiedeslehrling und Dragonsword, ein Händler der von einem der Bauernhöfe stammte schloss der Riese in sein Herz. In Khorinis und außerhalb der großen Stadt erlebte Dûhn das nicht alle Fremden freundlich und nicht alle Tiere ungefährlich waren.

Einige, teils recht schmerzhafte, Erlebnisse später (unter anderem einen Überfall durch einen tollkühnen Banditen der Lees) war Dûhn gleichsam um einiges an Erfahrung und Kampfgeist reicher. Langsam begann sich der Hühne Gedanken über seine Halluzinationen, Tagträume, Nachtmahre und Fantasien zu machen, die stets etwas mit Krieg, Orks, einem dunklen Mond und seinen Eltern zu tuen hatten.

Kurzentschlossen teilte er seinen Freunden die waghalsige Absicht mit den Aufstieg zu dem uralten Kastell der Beliarsjünger zu wagen und dort um Aufnahme zu gesuchen. Hîrglad indes überrascht Dûhn mit seiner Absicht ebenfalls das kastell zu besuchen und sich über die dunklen Träume zu informieren die ihn seit geraumer Zeit heimsuchten.

Der Aufstieg war lang und beschwerlich. Derartig beschwerlich, das Hîrgalad und Dûhn durch ein unglaublich starkes unwetter voneinander getrennt wurden und sich der Barbier von nun an alleine durchschlagen musste.

Dûhs Ankunft im Kastell gestaltete sich als erstaunlich, sowohl in der einen als auch der anderen Hinsicht. Einerseits wurde der Hühne durch die vollkommen neuen Sinneseindrücke praktisch überwältigt, andererseits wurde er sofort aufgenommen. Ein Schattendämon hatte ihm ein Zimmer zugewiesen und die Erlaubnis erteilt auch weiterhin in Kastell verweilen zu dürfen.
ungezählte Tage der Studien folgten, bis Dûhn bemerkte das sein Freund Hîrgalad noch immer nicht im Kastell aufgetaucht war. Besort um das Leibliche wohl seines Freundes zog Dûhn tagelang durch das unwegsame Gebirge, bis er schließlich von einer Krähe zu dem, inzwischen vollkommen entkräfteten, Körper Hîrgalads geführt wurde.

Schnell transportierte der Riese seinene Freund zurück in die alte Festung und lernte bei dieser Gelegenheit auch gleich die Hohepriesterin der dunklen Mächte, dier ehrwürdige Meditate kennen. Die Priesterin kümmerte sich um Hîrgalad, während Dûhn, seinem Freund die Bücher brachte nach denen er verlangte. Langsam stellte sich heraus das Hîrgalad von einem Dämonen besessen war und sich deshalb ebenfalls dem Zirkel anschließen wollte. Überglücklich setzte Dûhn seine Studien zusammen mit Hîrgalad fort.

Im Laufe der Zeit nahm der Koloss sein Trainingsprogramm wieder auf und fing an regelmäßig zulaufen, Gewichte zu stemmen und Dehnübungen anzusetzen. Der Anfang seiner Ausbildung an der Waffe rückte immer näher und so besann er sich auf die Notwendigkeit eines gestählten Körpers und eines intakten Geistes. Sein letztes Geld zusammenkratzend machte sich Dûhn auf den weg in das Lager der Schläfersekte um dort den Meisterschmied Chatal aufzusuchen und ihn um die Anfertigung einer speziellen Waffe zu bitten.
Die riesige Waffe wurde zu Dûhns voller Zufriedenheit fertig gestellt, weshalb er sich auf der Stelle weider auf den Rückweg in das, mittlerweile vertraut erscheinende, Kastell machte.

Hîrgalad sein neues Schwert überrreichend bemerkte der Hühne ebenfalls die neuen Roben die seit dem in seinem Schrank hingen und ihn nunmehr als vollwertigen Magier auszeichneten. Demnach hatte er in der tat magisches Talent und war befähigt nun die erste Stufe der Beliarschen Magie zu erlernen.

zugelassen
07.08.2003, 12:55 #2
Dûhn
Beiträge: 290
Rund um Khorinis #10 - Tage wie dieser...
Eingehüllt in seinen abgenutzten und an vielen Stellen regelrecht zerfledderten Mantel schritt Dûhn auf die Tore Khorinis zu. Die Sonne brannte vom Himmel, aber der abgehärtete Fischer nahm die Hitze selbst unter seinem dicken Umhang kaum wahr. Seine Kaputze bewahrte seine Augen vor allzu penetranter Sonnenstrahlung und der an seinem Nacken herunterrinnende Schweiss war, ob des Schattens unter der Kaputze, angenehm kühl.

"Seltsam..." murmelte Dûhn wie in Trance zu sich selbst. "Seit damals scheint sich einiges verändert zu haben..."

Über seine jetzige Situation nachsinnend bemerkte die verhüllte Gestalt kaum das stetig anschwellende finstere Brummen hinter ihrem Rücken. Erst als Dûhn annahm die Hitze hätte ihm einen merkwürdigen Gehörfehler verpasst nahm er auch den, kaum merkbaren, Luftzug wahr, der die Fetzen seines Umhangs umspielte.

Mit einem erschreckten Aufschrei wirbelte der hochgewachsene Fischer um die eigene Achse, gerade rechtzeitig um der an ihm vorbeirauschenden Blutfliege auszuweichen.
Mit einem Satz war die Dûhn wieder auf den Beinen, das Messer in der Hand.
"Was tust du?? Lauf, du Vollidiot!" waren die Worte die, einem Armbrustbolzen gleich, druch sein Hirn schossen, doch seine Beine waren unfähig sich auch nur einen Zentimenter von der Stelle rühren. Die Blutfliege indes, umkreiste den, vor Angst wie gelähmten Fischerssohn; bedächtig, ja fast bösartig in ihrer Ruhe.

"Immer die Front zum Gegner, hörst du? Immer die Front!" vernahm Dûhn in Gedanken seinen Vater. Er folgte der spontanen Eingebung und wurde prompt mit einer neuerlichen Attacke der Blutfliege belohnt. Das, in Dûhns Ohren, allgegenwärtige Brummen wuchs zu einem wochfrequenten sirren an, und die Fliege schoss, einer Sense gleich, an ihm vorbei. Nur seine Instinkte bewahrten ihn davor einen Stachel von der Größe eines Fleischermessers in die Magengegend gestanzt zu bekommen. Dieses Mal blieb Dûhn auf den Beinen, obwohl er dafür mir einem großen Stück seines Mantels bezahlen musste. Die Blutfliege entledigte sich mittels einer eleganten Rolle des Stoffetzens und wandte sich wieder dem, immernoch krampfhaft sein Messer umklammernden, Fischer zu. Dûhn gewann langsam die Kontrolle über seine Körperfunktionen zurück und nahm die Beine in die Hand.

Quer durch den Walnd sprintend, über Baumstämme springend und Äste aus dem Gesicht schlagend brach Dûhn durch die Waldgrenze vor den Toren Khorinis und rannte, als ob alle Dämonen der Unterwelt hinter ihm her wären, auf die sichere Stadt zu.

Der hoch philosophische und, in seiner Logik bestechende, Satz: "Scheißescheißescheißescheißescheiße!!! Verflucht, hilf mir doch mal jemand!" brach in einer erstaunlichen Geschwindigkeit aus Dûhn Mundwerk hervor, während er, mit unverminderter Geschwindigkeit und einer wütenden Blutfliege hinter sich, auf Khorinis zusteuerte.
07.08.2003, 16:07 #3
Dûhn
Beiträge: 290
Die Stadt Khorinis # 17 -
An Auron und Leto vorbei hechtend musste Dûhn auf zufällige Beobachter wie ein braun-grüner Waldschrat dem gerade der Hintern brennt wirken. Kurz nachdem sich die, in einen zerschlissenen, mit Ästen und Blättern verunreinigten Umhang gekleidete, Gestalt schwungvoll auf der Ferse gedreht hatte hörte man vor den Stadttoren auch schon die Wachen ihre Schwerter ziehen. Ein paar kurze und definitiv unangenehme Geräusche später kehrten die Wachen zurück und bedachten Dûhn mit einem tadelnden, genervten Blick: "Tja, Kollege! Wer´s nich im Kopp hat musses in den Beinen Haben!"
"Wenigstens hab ICH nicht alles im Schwertarm..." hörte man den Fischer murmeln, wonach er sich erst einmal auf eine nahegelegene Bank setzte und seinen Umhang säuberte.

Zutage kahmen dicke, unförmige Muskelpackete, die die Größe des Mannes allerdings eher abstrus wirken liessen als ihn in einen Adonis zu verwandeln. Auch Dûhns restliche Kleidung war nicht eben ein Beispiel der Schneiderskunst und wirkte arg selbst genäht.
Nichtsdestotrotz machte sich der Hühne derartig gewissenhaft an die Arbeit, als wolle er seinen Schäbigen Fetzen zu einem Höfischen Ball auftragen.

"Verfluchte Blutfliegen", murmelte Dûhn in seinen Dreitagebart. "Der Umhang war gerade mal vier Jahre alt!"
07.08.2003, 22:07 #4
Dûhn
Beiträge: 290
Die Stadt Khorinis # 17 -
Dragonsword hörte nach einer geraumen Weile etwas wie ein leises Schlurfen in seinem Rücken. In sein Blickfeld trat eine fast schon lächerlich große, mit einem brauen, zerissenen Umhang gekleidete Gestalt, die in ihren Bewegungen innehielt, als sie Dragonswords Blick auf sich spürte.

Mit den Worten "entschuldigt die Störung Herr" kahm der Hühne näher und hob sachte die Kaputze aus seinem Gesicht. Dunkelheit verdeckte einen Großteil des Gesichtes, doch schienen die Gesichtszüge des Fremden keine besonderen Merkmale aufzuweisen. Der Ausdruck "Allerweltsgesicht" drängte sich förmlich auf.

"Ich habe mich gefragt ob du...äh, ich meine ob IHR...ob ihr vielleicht etwas zu essen dabeihabt." ein hektischer Ausdruck huscht über Dûhns Gesicht "Ich werde natürlich dafür bezahlen! Ich bin kein Strauchdieb. Nur hungrig."
08.08.2003, 10:56 #5
Dûhn
Beiträge: 290
Die Stadt Khorinis # 17 -
Erleichtert über das Verständniss des fremden Mannes nahm Dûhn das Fleisch an und biss augenblicklich ein großes Stück ab. Nachdem er das, in seinen Augen, köstlichste Stück Fleisch seit einer halben Ewigkeit innerhalb von Sekunden heruntergeschlungen hatte, setzte er sich neben Dragonsword auf die Bank.
Sein Gewicht brachte die Bank gefährlich an den Rand der Kapitulation, doch für den Moment schien es so, als würde das Sitzmöbel noch eine Weile aushalten.

Mit einen freundlich gemeinten Lächeln, das seine vernarbte Gesichtshaut in unansehliche Falten legte, begann Dûhn zu reden.
"Ich danke euch für das üppige Mahl Herr. Es ist lange her, seit ich das letzte mal mit jemandem geredt habe, deshalb...äh...könnten meine ... Umgangsformen ein wenig gelitten haben. Um auf eure Frage zurückzukommen: Die Welt dort draussen ist verflucht gefährlich! Den größten Teil des Weges zur Stadt habe ich rennend hinter mich gebracht, weil diese sechsmal verfluchte Blutfliege wie Beliar höchstpersöhnlich hinter mir her gestürzt ist! Ich meine... seit ich das letzte mal hier war hat sich einiges verändert. Und das nicht nur zum Guten..."

Dûhn holte Luft (mit dem ungefähren Lungenvolumen eines Blasebalgs von der Größe eines kleinen Pferdes) und liess sie in einem dröhnenden Seufzer wieder entweichen. Dabei rieselte ein wenig Erde von seiner Kutte, die er gedankenverloren wegwischte.

"Ich heiße Dûhn. Und es freut mich jemanden kennen zu lernen der nicht nur an sich selbst denkt."

Die enorme Gestalt lächelte ein weiteres Mal, und eine Tellergroße, mit fleckigen braunen Stoffbinden umwickelte Hand Wurde Dragonsword entgegengestreckt.
08.08.2003, 15:15 #6
Dûhn
Beiträge: 290
Die Stadt Khorinis # 17 -
Das kühle Nass lief in kleinen Rinnsälen an Dûhns Kinn hinunter und hinterliess feine, weisse Linien in der allgegenwärtigen Staubschicht. Nachdem nun auch sein Durst gestillt war fühlte sich Dûhn wieder rundum wohl in seiner Haut, was ihn dazu veranlasste für eine Minute auf der Bank herumzurutschen um eine behagliche Sitzposition zu finden.

"Was mich nach Khorinis treibt?" murmelte der Riese schliesslich, "Das Schicksal, würde ich behaupten. Ich habe... mit meiner Vergangenheit abgeschlossen. Ja, abgeschlossen..." Weider entstand eine kleine Pause, die Dûhn garnicht so richtig zu bemerken schien. Als er wieder aufschaute hatte sich seine Stimmung jedoch offensichtlich verbessert; es sah sogar fast so aus als käme ihm eine Idee...

"Du sagst, du willst dein eigenes Abenteuer erleben... Hättest du etwas dagegen wenn ich dich ein wenig begleiten würde? Ich habe im Moment so oder so nicht viel zu tuen, und dir ein bisschen zur Hand zu gehen wäre das mindeste was ich als Entlohnung für das ausgezeichnete Essen tuen könnte."
Dieses Mal grinst Dûhn über das ganze Gesicht, was zur Folge hat, das sein vernarbtes Gesicht ein wenig wie eine topographische Karte der Bucht aussieht.
09.08.2003, 01:00 #7
Dûhn
Beiträge: 290
Die Stadt Khorinis # 17 -
Die Frage raste wie eine Klinge aus kaltem Stahl Dûhns Rückgrat entlang und kahm schliesslich in seinem Magen mit einem gewaltsamen Ruck zum stehen.

Das Minental. Die Strafkolonie. Die Vergangenheit.

Schweiß rann Dûhn aus allen Poren seines Körpers, doch zwang er sich ruhig zu bleiben. Nach ein paar Sekunden zitternder Fäuste und tiefen ein- und ausathmens, die Dûhn wie eine Ewigkeit vorkahmen, wandt er sich wieder Dragonsword zu, der ihn mit erwartungsvollem Gesicht musterte.

"Das ist eine verflucht gefährliche Wahl für einen Ausflug. Ich muss es wissen, ich habe vier Jahre in diesem von Innos verlassenen Tal verbracht und doch nur einen winzigen Teil gesehen. Meine Hütte am See dürfte zwar noch stehen, aber.........." Dûhn presste die Lippen aufeinander.

-Sei kein Feigling! Der Mutige stirbt einen Tod. Der Feige Tausend...-

Wieder war es die Stimme seines Vaters die ihm im Kopf herumgeisterte. Damals versuchte er dem sechzehnjährigen Dûhn vor einer Schlägerei mit dem benachbarten Dorf Mut zu machen. Die Dörfler der anderen Küstensiedlung hatten sich an den Fischgründen von Dûhns Clan vergriffen und bekamen an diesem Tag ihre Abreibung. Aber das Minental war ein vollkommen anderes Kaliber...

"..........ach, was solls! Irgendwann muss jeder mal mit seiner Vergangenheit aufräumen und jetzt ist der beste Zeitpunkt dafür." Mit stahlhartem Blick und verkrampften Fäusten fixierte die riesenhafte Gestalt die Plastersteine vor sich auf dem Boden. "Du kannst auf mich zählen...ich komme mit dir. Komme was wolle! Komme was wolle....."

Langsam legte sich Dûhn wieder die Kaputze über den Kopf. Die Schatten legten sich sogleich über sein Gesicht und ließen es fast wieder normal aussehen. Nicht mehr gezeichnet. Nicht mehr vernarbt.
09.08.2003, 12:26 #8
Dûhn
Beiträge: 290
Die Stadt Khorinis # 17 -
Langsam wich der stechende Schmerz in Dûhn Brust einem Gefühl wilder Entschlossenheit und ein Aufmerksamer Beobachter konnte die Spur eines Lächelns auf dem vernarbten Gesicht erkennen.

"Ich werde dich begleiten. In drei Tagen am Osstor. Morgengrauen."

Mit einem Ruck stand Dûhn auf, worauf sich die Bank um mehrere Zentimeter Hob.

"Ich werde da sein." Zum Bestätigung gab Dûhn Dragonsword einen freundlichen Klaps auf die Schulter, der dafür sorgte, das alle Luft Dragonswords Lungen fluchtartig verliess, aber keine bleibenden Schäden anrichtete. Dûhn lächelte nun wieder offenherzig "Solltest du mich suchen, ich werde wohl die meiste Zeit im Wald sein. Mich ausrüsten."
Mit großen Schritten bewegte sich Dûhn wieder Richtung Wildniss, hinaus aus dem Ost Tor. Kurz befor Dragonsword die abgerissene Gestalt aus den Augen verlor wandt sie sich noch einmal um und hob die Hand zum Gruß. Dann verschwand Dûhn ein weiteres Mal in den Wäldern Khorinis.
09.08.2003, 17:50 #9
Dûhn
Beiträge: 290
Rund um Khorinis #10 -
Trotz seiner Größe erstaunlich behende, fegte Dûhn durch den Wald. Links und rechts rauschte das Blattwerk vorbei und als er schliesslich anhielt war Dûhn nicht nur verschwitzt und ausser Athem sondern auch glücklich.
Glücklich über die neue Bekanntschaft mit dem netten Mann aus der Stadt und glücklich über die Tatsache das er sich endlich dazu durchringen konnte dem Minental ein weiteres Mal gegenüber zu treten. Obwohl Dûhn immernoch seine Kutte trug kühlte sich die Luft um ihn herum schnell ab und eine angenehme Kühle umfing ihn. Dûhn sah sich um.

Grübelnd was er im Minental alles an Ausrüstung benötigen würde ging er langsam auf einen der größeren Bäume zu. Mit, durch jahrelanger Barbiersarbeit geschultem Auge, suchte er für eine Weile Kräuter und Pilze unter dem mächtigen Baum, aus denen er später, würde er sie trocknen, einen schmerzlindernden Sud bereiten könnte.
Trotz seinen Bemühungen fiel die Ausbeute an nützlichen Pflanzen recht gering aus. "Nicht so schlimm", grübelte er, "ich hab immerhin noch volle drei Tage Zeit."
Als er sich schließlich im Schatten der Eiche niederliess um ein paar auf dem Weg aufgeklaubte Beeren zu verspeisen, fiel sein Blick auf einen Arm-dicken Ast. Während er sich die letzten der Beeren gierig in den Mund stopfte schlurfte Dûhn auf das unsheinbare Stück Holz zu und hob es auf.
"Perfekt!" dachte sich der Hühne.

Als der Abend allmählich hereinbrach saß Dûhn immernoch unter der alten Eiche und schnitzte sich seinen Knüppel zurecht.
09.08.2003, 19:09 #10
Dûhn
Beiträge: 290
Rund um Khorinis #10 -
Die Sonne hing schon merklich tiefer am Himmel als Dûhn im letzten Licht des Tages stolz sein Werk begutachtete.

Der Knüppel war ungefähr einen Meter lang und ziemlich dick. Baumrinde war, dank Dûhns frenetischer Schnitzarbeit, nicht mehr am Holz vorhanden, dafür war ein eingekerbtes Stück am unteren Ende des Astes von Dûhn mit einem festen Lederband umwickelt an welches der Fischer vorsorglich eine Schlaufe band.

Mit seiner neuen, ungeleich längeren Waffe am Gürtel machte sich Dûhn fröhlich pfeifend wieder auf den Weg in die Stadt.
09.08.2003, 20:09 #11
Dûhn
Beiträge: 290
Die Stadt Khorinis # 17 -
Die über zwei Meter große Gestalt schlenderte in lockerem Gang durch das Ost-Tor der Stadt und grüßte die Wachen auf eine fröhliche, zuvorkommende Weise. Gut unter den Fetzen seines Umhangs versteckt baumelte der selbstgenschnitzte Knüppel an einer festen Lederschlaufe.

Frohgemut ob seiner kürzlich angefertigten Waffe (die eigentlich nur einen großen Ast mit einer Schlaufe darstellte, doch Dûhn war genügsam), ging der großgewachsene Barbier geradewegs auf das Khorinische Hafenviertel zu.
"Wenn ich mich recht entsinne müsste hinter dieser Hütte...ah,ja!" Kaum war der Gedankengang zuende gedacht kahm Dûhn auch schon am alten Lagerschuppen an. Das alte, verfallene Gestell stand in einem der Hinterhöfe des Elendsviertels, von niemandem beachtet, aber für den mittellosen Hühnen von unschätzbarem Wert. Rasch räumte Dûhn die verrotteten Werkzeuge aus dem Weg und bereitete sich ein Nachtlager aus Etwas Reisig und seinem Umhang. Ein auf dem Weg in die Stadt gefangenes Kaninchen diente ihm als üppiges Abendmahl, welches er mit diversen Beeren und ein paar gesammelten Pilzen verfeinerte. In Ermangelung einer Pfanne nahm Dûhn einfach eine, am Stiel zerbrochene, abgewaschene Schaufel.

Nach diesem festlichen Schmaus dachte Dûhn noch lange über Dragonsword und sein Angebot nach.
Das Minental.
Verrückter kleiner Mann... Einer der freundlichsten Menschen die ihm bisher begegnet waren... Aber wer freiwillig ins Minental aufbrechen wollte musste dfinitiv verrückt sein.
"Na dann sind wir ja das perfekte Team!" Dachte Dûhn belustigt, während er in einen ruhigen Schlaf glitt, den Knüppel neben sich auf dem Boden.
10.08.2003, 13:58 #12
Dûhn
Beiträge: 290
Die Stadt Khorinis # 17 -
Dûhn trainierte. Seit er aufgestanden war hatte nichts anderes mehr im Kopf als sich für den Ausflug ins Minental vorzubereiten und so versuchte er sich an Liegestützen, mehreren Runden um das Hafenviertel, einer kurzen Schwimmrunde und dem Heben von schweren, mit Wasser gefüllten Blecheimern.

Nachdem seine Muskeln wohlig mit Blut gefüllt waren liess sich Dûhn fallen und verspeiste mit gesegnetem Appatit einen zuvor gefangenen Fisch und mehrere Pilze.

Als die große Gestalt sich schliesslich wieder erhob war der Mittag schon längst hereingebrochen und die Sonne gab sich offensichtlich alle Mühe die Bewohner von Khorinis verdampfen zu lassen. Da er sich langweilte beschloss Dûhn einen Spaziergang durchs Hafenviertel zu unternehmen, jedoch nicht befor er sich seinen Knüppel wieder an den Gürtel band.

"Eigentlich..." dachte sich Dûhn, "...könnte ich mich auch gleich um ein paar anständige Klamotten bemühen."
Lächelnd machte er sich auf den Weg zum Hafen. Er würde heute ganz bestimmt ein paar Kleidungsstücke 'finden'...
10.08.2003, 20:06 #13
Dûhn
Beiträge: 290
Die Stadt Khorinis # 17 -
In einer kühlen Abendbrise die es vortrefflich verstand den Schweiß des Mittags zu kühlen schlenderte Dûhn durch das dicht besiedelte Hafenviertel. Menschen allen Schlages waren dabei ihren all abendlichen Beschäftigungen nachzugehen, darunter auch viele Dockarbeiter. Dûhn lächelte, woraufhin sich die Narben in seinem Gesicht zu einem unheimlichen Geflecht verzogen.

Einer der Hafenarbeiter zwinkerte seinen Kumpels zu und rief Dûhn hinterher.

"He, Langer, gibts da wo du herkommst keine Seife, oder hat dich deine Mutter so komisch angezogen?!" Etwas nasses schlug hart gegen seinen Hinterkopf. Schlamm und Steine.
Das dröhnende Lachen der anderen Arbeiter bestätigte Dûhn das er dem Mann gefunden hatte, den er suchte.
Als der Vorarbeiter in einem der Lagerhäuser verschwand packte ihn eine Hand am Schlawittchen die die Ausmaße eines kleinen Schildes hatte.
"Ich mag es nicht bloßgestellt zu werden... Kleiner." Dûhn hielt den Arbeiter, obwohl fast so groß wie er selbst, mühelso mit einem Arm in die Luft. Der Stoff des Arbeiterhemdes gab verdächtig knarzende Laute von sich, doch bevor sich das Kleidungsstück vollkommen verabschiedete setzte Dûhn den Arbeiter vor sich auf den Boden.

"Ab heute wirst du deinen Männern mitteilen das ihr Tag, sollten sie noch einmal Passanten belästigen, echt unangenehm wird. Verstanden?"
Dûhn blieb vollkommen ruhig und versuchte mit der sanftesten stimme zu sprechen die seine geschundenen Stimmbänder fabrizieren konnten.

"Was...wer...Moment, bist du nicht..." weiter kam der schwitzende Arbeiter nicht. Dûhn bremste seinen Hieb ab, doch der Schlag hätte vermutlich trozdem einen Ochsen gefällt. Was Ochsen umhaute war auch gut genug für Hafenarbeiter, was bedeutete das der überraschte Werft Angestellte wie ein nasser Sack zu Boden fiel.

"Genau meine Größe!" dachte sich der Hühne im Stillen als er, immer noch eingehüllt in seinen Umhang aber mit neuer Kleidung und 56 funkelnagelneuen Goldstücken, aus dem Lagerhaus schlenderte und sich auf eine Bank an Hafen setzte.
"Genau meine Größe..." Dûhn lachte.
10.08.2003, 21:24 #14
Dûhn
Beiträge: 290
Die Stadt Khorinis # 17 -
Zurück in seinem Schuppen liess sich Dûhn sofort auf das weiche Stroh fallen. Der Körper des über zwei Meter messenden Mannes drückte das kümmerliche pseudo-Getreide zu einer Millimeter dünnen Schicht zusammen, doch Dûhn störte diese Tatsache nicht im Geringsten.

"Hübsch, hübsch!" Murmelte er und sah sich nocheinmal seine neu 'gefundene' Kleidung an.

Ein dunkelgrünes, langärmeliges Hemd, das sogar eine Brusttasche hatte und im allgemeinen recht solide aussah. Seine Bundhose hingegen war in einem gedecken Braunton gehalten und besaß vier Kordeln an jedem Bein mit dem man die Hosenbeine vor allzu energischem schlackern bewahren konnte. Auch ein paar Socken und solide Schwarze Lederstiefel (bis zur Wade) hatte Dûhn erbeuten können. Im stillen freute sich Dûhn diebisch über einen Fund. Die Stahlkappen in den wuchtigen Stiefeln würden ihm vermutlich noch zu gute kommen.

Nach einem kleinen Nachtmahl schlief Dûhn ein.
Im Traum sah er Orks und Minen.
Orks und Strafgefangene....
Orks...................
11.08.2003, 08:30 #15
Dûhn
Beiträge: 290
Die Stadt Khorinis # 17 -
Nachdem Dûhn den Schlaf aus seinen Augen gerieben und seine Gelenke derartig gestreckt hatte das ein unappetittliches Knirschen seine Wirkelsäule herauffuhr kahm es ihm wieder in den Sinn. Er wollte noch ein paar Kräuter für die geplante Expedition sammeln.

Nach einem, hauptsächlich aus rohem Fisch und ein paar stibizten Pflaumen bestehenden, Frühstück machte sich Dûhn langsam auf den Weg in den Wald. Die salzige Seeluft des Hafenviertels verband sich mit den Schreien der Möven, dem kühlen Morgen und dem geschäftigen Treiben der Arbeiter zu einer sehr angenehmen Atmosphäre. Vor allem die ängstlichen Blicke des Vorarbeiters, der inzwischen mit einem kunterbunten Bluterguß am Kiefer leben musste, liesen Dûhn den Tag mit einem Lächeln beginnen.

Eine vertraute Stimme direkt hinter seinem Rücken ließ den Riesen aufhorchen und holte ihn mit einem mittleren Herzinfarkt zurück in die Realität.

"DÛHN! HEY, HIER BIN ICH!"

Verblüfft drehte sich Dûhn um die eigene Achse und sah Dragonsword, wie er sich durch den Pulk an Hafenarbeitern auf seine Position zuarbeitete.
Dûhn war erfreut seinen Freund wiederzusehen, doch fiel ihn nach ein paar Momenten der erste Gesichtsausdruck Dragonswords auf. Was war geschehen?
"Was ist los, Freund? Stimmt etwas nicht? Du siehst besorgt aus!"
11.08.2003, 12:41 #16
Dûhn
Beiträge: 290
Die Stadt Khorinis # 17 -
"Ein Schiff, hm...?" Dûhn kratzte sich an seinem unrasierten Kinn, was ein ähnliches Geräusch wie ein über Sandpapier schleifender Ziegelstein erzeugte. "Das wäre eine Möglichkeit die ich noch nicht bedacht habe. Meines Wissens nach ist das einzige, ständig anwesende Schiff in diesem Hafen das der Paladine."
Dûhn hielt einen Moment inne. "Aber erst kürzlich ist ein anderes Schiff hier im Hafen angekommen. Scheint ganz offensichtlich aus dem Norden zu stammen."

Dûhn wandt sein Gesicht, mit einem verschmitztem Augenzwinkern, wieder Dragonsword zu. "Das verrückte daran ist, das es sogar klappen könnte. Wärst du denn bereit das Risiko einzugehen?" Immer noch seine Hand am Kinn schaute Dûhn nachdenklich aufs offene Meer.
11.08.2003, 13:41 #17
Dûhn
Beiträge: 290
Die Stadt Khorinis # 17 -
Dûhn grinste über das ganze Gesicht.
"Tja, meine neuen Klamotten... Wirklich gediegen, oder?" Mit einem amüsierten Seitenblick brachte Dûhn die Hafenarbeiter dazu das sie, wie auf Komanndo, gleichzeitig ihre wütenden Blicke von den beiden Männern abwandten.

"Wenn du mehr wissen willst, frag den Vorarbeiter dort drüben. Der dürfte wissen woher die Kleidung stammt." Dûhn lachte laut auf und lehnte sich noch ein wenig weiter zurück. Langsam beförderte sein Gewicht die Rückenlehne an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit.
"Naja, die werden sich in Zukunft dreimal überlegen ob sie nocheinmal einen 'Reisenden' belästigen. Dieses Pack!"

Dûhn holte ein paar, in schmutziges Papier eingewickelte Pflaumen aus seinem Mantel.
"Bedien dich, die Dinger wachsen hier sozusagen auf Bäumen!" Nachdem sich Dûhn ungefähr die Hälfte der Pflaumen mit einmmal in den Mund geschaufelt hatte und sie geräuschvoll herunterschlang fuhr er fort...

"Eigentlich hab ich garnichtmal so viel erlebt. Hab mir eine...naja...eine Wohnung zugelegt. Ist nicht viel, aber wenn du willst kann ich dir auch einen Schlafplatz anbieten. Ist gleich da drüben! Hinter dem Lagerhaus."

Als Dragonsword den kleinen, halb eingerissenen Schuppen in der Ferne sah musste er sich ein Lachen verkneifen. Manche Leute hatten anscheinend etwas niedrigere Standarts...
11.08.2003, 14:47 #18
Dûhn
Beiträge: 290
Die Stadt Khorinis # 17 -
Mit einem, nicht weniger als glückseligen, Gesichtsausdruck verputzte Dûhn das Stück Fleisch. Dragonsword hatte recht, Dûhn war einfach klein 'Obst Esser'.
Zwischen zwei Bissen nickte Dûhn energisch als die Frage fiel ob sie der Taverne einen Besuch abstatten sollten. Als der Muskelberg schliesslich fertig war und er einen Blick auf Dragonsword Dolch erhaschen konnte blieb ihm vor Überraschung der Mund offen stehen.

"Bei Innos! Woher hast du denn dieses Schmuckstück?! Nein, warte, erzähl mir die Geschichte bei einem kühlen Bier. Ich geb dir eins aus!"
Die beiden Männer standen auf und schlenderten lachend und schwatzend zur Taverne. Im Innern des Schankauses war es angenehm kühl und der Geruch würzigen Rauches, kalten Bieres und heißer Suppe stieg den Freunden in die Nase. Dûhn sog die Gerüche mit einem hörbaren Schnaufen ein und steuerte zielstrebig auf einen freien Tisch zu. Dragonsword hatte keine Probleme durch den gut gefüllte Schankraum zu gelangen, da Dûhn eine mehr als breite Schneise hinter sich ließ.

Am Tisch angekommen, mit einem kühlen Bier vor sich (Dûhn hatte bereite das ZWEITE kühle Bier vor sich...) schaute der Hühne sein Gegenüber erwartungsvoll an.
"Na, dann erzähl mal! Das Ding muss doch mindestens 100 Goldmünzen gekostet haben, oder?"
11.08.2003, 15:46 #19
Dûhn
Beiträge: 290
Die Stadt Khorinis # 17 -
Nach dem vierten Bier und Dragonswords Geschichte war Dûhn richtig gut drauf. Er war satt, hatte sein Bier und noch viel wichtiger, Jemanden mit dem er es teilen konnte! Die beiden scherzten und lachten noch eine Weile, bis Hírgalad auf ihren Tisch zusteuerte.

Um so überraschter war Dûhn als er den Neuankömmling musterte. Dûhn kannte diesen Mann! Irgendwie hatte er eine vage Erinnerung an jemanden der ihn mitten in der Nacht getreten und sich schließlich neben ihn gelegt hatte.
Da diese Erinnerung allerdings so abstrus wie vage war, tat sie Dûhn mit einem Kopfschütteln ab.

"Dûhn. Nenn mich Dûhn." sagte der Riese und musterte Hírgalad von oben bis unten mit zusammengekniffenen Augen. Dabei verzog sich das Muster aus Narben um seine Augen in einer Weise, die kleine Kinder schreiend das Weite suchen lassen würde. Schliesslich kahm Dûhn zu dem Schluss das zwei Leute eigentlich viel zu wenig waren um sich anständig zu betrinken und schlug Hírgalad beherzt auf den Rücken.

"Trink mit uns unbekannter Mann! Freunde von Dragonsword sind auch meine Freunde!"
11.08.2003, 19:32 #20
Dûhn
Beiträge: 290
Die Stadt Khorinis # 17 -
Sein achtes Bier absetzend nickte Dûhn heftig mit dem Kopf.
"Keine Schlechte Idee! Magier habens bestimmt dicke! Ach ja..." Dûhn kratzte sich sich an Haaransatz "Wenn du zum Kloster aufbrichst sag mir kurz bescheid. Ich würde ganz gerne mitkommen...mich erkundigen...ob...ähm , ich meine ob die Magier...Also, ob die Magier..................noch einen Novizen brauchen."
Ein heiseres Räuspern etrang sich Dûhns Kehle und er schaute Dragonsword auf beinahe entschuldigende Weise an.

Anscheinend war ihm die ganze Angelegenheit hochgradig peinlich.
12.08.2003, 09:55 #21
Dûhn
Beiträge: 290
Rund um Khorinis #10 -
Dûhn schluckte so langsam das sein Adamsapfel auf- und abwanderte wie ein großes Tier unter einem Bettlaken. Mit einem Seitenblick auf Dragonsword zog Dûhn langsam, fast bedächtig, seinem Arm-dicken Knüppel und drehte sich um.

Dort, mitten über dem Weg, schwebt die, Dûhns Meinung nach, wahrscheinlich größte Blutfliege die jemals die Wege Khorinis unsicher gemacht hatte.
"Verfluchte Scheiße! Gerade wo wir unseren dritten Mann verabschiedet haben!"

Dûhns Augen wanderten zwischen der Blutfliege und Dragonsword hin und her. Seine Armmuskeln spannten sich unter seiner Kleidung und der Knüppel gab ein gequältes Knirschen von sich.
"Denkst du, du packst das? Ich bin schoneinmal vor so einem Vieh davongelaufen, nocheinmal wird mir das nicht passieren, ich..."

Dûhn kam nicht dazu den Satz auch nur ansatzweise zuende zu sprechen.
Mit einem kreischenden Sirren stob die Blutfliege auf Dragonsword zu und Dûhn warf sich mit einem donnernden Schrei, in der einen Hand sein Knüppel, in der anderen sein Messer, auf das zu groß geratene Insekt.
12.08.2003, 11:19 #22
Dûhn
Beiträge: 290
Rund um Khorinis #10 -
Dûhn rappelte sich vom Boden auf und spuckte eine Hand voll Sand aus.
Einem weiteren Angriff der Fliege ausweichend fand sich Dûhn mit einem Mal mit dem Rücken zum Fels wieder. Die Blutfliege baute sich mit einem aggressiven Brummen vor Dûhn auf und schwebte, halbmondförmig und auf eine fast hypnotische Weise, vor ihm hin und her.

Für einen kurzen Moment schienen selbst die Geräusche des Waldes zu verstummen. Dûhn nahm Dragonswords Schreie und das Brummen der Fliege kaum wahr, als das Insekt mit Athemberaubender Geschwindigkeit auf ihn zuschoss.
Dûhns Messer fuhr funkernsprühend an dem Panzer der Fliege entlang, hinterliess aber nur einen, wenn auch tiefen Kratzer im Chitin des Insekts.
Die Fliege hatte mit ihrem Angriff ungleich mehr Glück und schlitzte mit ihrem Stachel Dûhns rechtes Bein auf. Der Riese verzog schmerzerfüllt das Gesicht. Die Wunde war nicht tief, aber sie blutete stark. Lange würde Dûhn dieses Tempo nicht mehr durchhalten können. Wenn wenigstens dieses Höllische Brummen nicht wäre!! Man konnte ja kaum denken während die Fliege dieses Geräusch...

Fliege.
Flügel!
Die Flügel, verdammt!!

Kaum war die Blutfliege an ihm vorbeigeschossen wirbelte Dûhn auch schon herum. Sein Knüppel beschrieb in weitem Bogen einen Rückhandschlag und...

Traf. Die Blutfliege wusste kaum wie ihr geschah, als einer ihrer filigranen Flügel von der zermalmendnen Wirkung von Dûhns schwerem Ast und der dahinterliegenden Felswand in tausend glitzernde Fetzen zerrissen wurde. Der Hühne konnte sich, ob seines verletzten Beines, nicht mehr aufrecht halten und stürzte mit Schwung in den Dreck.

Dragonsword bot sich ein bizarres Bild.
Auf der einen Seite Dûhn, wie er, leicht schwankend, versuchte aufzustehen, auf der anderen Seite die sich, wie im Blutrausch, auf dem Boden umherwälzende Blutfliege.
12.08.2003, 12:41 #23
Dûhn
Beiträge: 290
Das Kloster Innos #8 -
Die Tür des Klosters flog mit einem klauten Krachen gegen die Wand.

"Ich brauche drei Männer, und zwar kräftige! Schnell!!"
Der Novize war vollkommen ausser Athem und, wie es schien, extrem aufgebracht.
Drei der stärkeren Novizen folgten ihrem Bruder und trugen einige Minuten später ein seltsames Pärchen zur Klostertür herein. Die drei kräftigeren Ordensbrüder trugen einen Riesen von einem Mann der an die 2,25 groß war und eine große, stark blutende Wunde am Bein vorwies. Der vierte Novize, der auch den anderen bescheid gesagt hatte, schleppte einen kleineren Mann durchs Tor und rief seinen Brüdern Befehle zu.

"Legt sie vorläufig in die Novizenkammern, die brauchen jetzt viel Ruhe! Die Wunde des Großen muss sofort verbunden werden! Der kleinere braucht viel Wasser, anscheinend hatte er einen einen Hitzschlag!"
Im Stillen wunderte sich der Novize. Drei kräfige Mäner waren nötig gewesen um den Riesen einigermassen anständig transportieren zu können. Der andere Mann hatte das, obwohl seinem Begleiter in Größe und Masse weit unterlegen, ganz alleine bewerkstelligt.

In den Schlafräumen der Novizen angekommen wurden die beiden Männer auf harte Pritschen gelegt, während ein Novize bei den beiden zurückblieb um über sie zu wachen. Der Rest der Gläubigen machte sich auf, jemandem zu suchen, der den beiden geschundenen Gestalten helfen konnte.
13.08.2003, 08:23 #24
Dûhn
Beiträge: 290
Das Kloster Innos #8 -
"Verfluchter Dreck! Verdammt, verdamt, verdammt!"
Dûhn war sauer.
Warum hatte er nicht besser aufpassen können?? Die Wunde war zwar gut verbunden und sauber genäht, doch war die Erinnerung an den Vorfall noch allzu präsent.

Dûhn schwor sich das er seinen Freund nicht noch einmal enttäuschen würde. Das lezte was er wollte war, das Dragonsword sich verlezte, nur weil er selbst mal wieder zu dumm war um die Situation richtig einzuschätzen.
"Ich brauche eine Rüstung. Und zwar schnell..."

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf stand Dûhn auf.
Und fiel im nächsten Moment mit einem erstaunten Aufschrei vornüber.
Warum mussten Schmerzen auch immer so weh tun?
Mit größter Anstrengung schaffte Dûhn es, sich aufzurichten und auf sein Bett zu setzen.

Jetzt zeig mal was du gelernt hast... schoss es Dûhn durch den Kopf. Der kleine Beutel voller medizinischer Utensilien und hilfreicher Kräuter hing immernoch einsatzbereit an Dûhns Seite.
13.08.2003, 12:33 #25
Dûhn
Beiträge: 290
Das Kloster Innos #8 -
Mit fieberhaftem Eifer machte sich Dûhn an die Arbeit. Die Heilkunst der Magier sei dank, war die Wunde praktisch wieder verheilt, doch die Nachwirkungen des Giftes machten Dûhn immernoch schwer zu schaffen.
Nachdem er eine Schale heißen Wassers verlangt hatte kochte Dûhn die bisher gesammelten Kräuter darin zu einem schleimigen Brei auf und rieb sich die übel riechende Masse auf die Wunde. Die Tinktur zog innerhalb weniger Minuten ein und verbreitete ein beruhigendes Kribbeln in seinem Bein.
Besser das Bein zwickt eine Weile, als das es wochenlang schmerzt... dachte sich Dûhn.

Nachdem sich die Wirkung des Suds voll entfalten konnte wandt Dûhn sich den Pilzen zu. Diese wurden kleingerieben und in den Rest Heißwasser gegeben.
Dûhn verzog angewiedert das Gesicht.
Dreck...naja, was solls...hilft gegen Gift...Und ich war eh nie ein Gourmet!

Mit drei, vier gewaltigen Schlücken stürzte die große Gestalt die abartig stinkende Brühe herunter...und kippte fast nach hinten weg.

Nach einer halben Stunde, interessierten Risse-in-der-Decke-zählens und bunte-Farben-bewunderns, erwachte Dûhn allmählich einigermassen aus seinem Rausch und fühlte sich...BLENDEND!

Mit einem freudigen Aufschrei stürzte Dûhn, machdem er sein Hab und Gut wieder einigermassen beisammen hatte, aus seinem Zimmer und über den Hof.
Erstaunte Magier hinter sich lassend brüllte der Riese aus vollem Hals ein "DANKE!!!" und Rannte Hals über Kopf zur Weg-Taverne.
Seite 1 von 12  1  2  3  4  5 Letzte »