World of Gothic Archiv Alle Beiträge von Ray |
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29.03.2004, 17:32 | #51 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
Icq -
He, das ist komisch! Mir ist das heute auch passiert, ohne S***ß! Das muss an den Servern liegen. Hilft nix, die Betroffenen müssen halt warten...:( |
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29.03.2004, 22:24 | #52 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
Rund um Khorinis #17 -
Je näher der Golem kam, desto gelähmter fühlte sich Ray. Doch als der Golem sich auf 3 Schritte genähert hatte und einmal zuschlug, ohne zu treffen, lichtete sich der Nebel der Verzweiflung. Ray dachte wieder klar. Er wusste nicht, wie er zu dem Schluss gekommen war, der einzigen Möglichkeit, sie zu retten. Sie war aber da, instinktiv oder sonst irgendwie. "Ihr beiden, geht in Deckung!" rief Ray. "Ich weiß, was ich tue, vertraut mir!" Der Golem hielt auf Ray zu, er hob die steinerne Hand zum Schlag. Ray war vorbereitet: Er sprang flink ein paar Felsen höher die Wand hinauf. Der Golem konnte den Schlag nicht mehr bremsen. Krach! Eine Lawine aus Geröll brach unter Rays Füßen weg, der sich panisch festklammerte. Der Golem aber wurde verschüttet. "Ray, klasse Idee!" rief Typhus. "Ich hol dich runter, lass dich fallen!" "He, das macht man normalerweise mit ner Dame! Das schaff ich allein!" schimpfte Ray empört und ließ los. Typhus meinte: "Wie du willst. Aber wir haben nicht viel Zeit, bis dieser Felsklumpen wieder aufsteht." Der Aufprall war äußerst unangenehm, Ray verbannte die Schmerzen aber. Nur nichts sich anmerken lassen! Er war eben auch ein wenig (zu) stolz. Nicht weit entfernt jedoch sah Ray eine unnatürliche Höhle in der Felswand. Treppen führten von ihrem Eingang hinab in eine unangenehme Röte. "Kommt!" rief Ray. "Wir sind da!" Die Gefährten standen nun vor dem Eingang zur Höhle, in der das Artefakt war. Langsam begannen sie den Abstieg in die Höhle... |
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30.03.2004, 13:31 | #53 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
Rund um Khorinis #17 -
Anfangs war die Höhle noch dunkel, aber der unangenehme rötliche Schimmer wurde immer stärker. Gleichzeitig auch die Hitze. "Wir hätten den Wasservorrat nicht verbrauchen dürfen!" meinte Ray ärgerlich. Aber was geschehen war, war geschehen. Jetzt war das Rot schon zu einem Orange geworden und es war dennoch alles klar zu erkennen. "Macht die Fackeln aus, wir sparen damit." sagte Typhus in befehlerischer Stimme. Niemand merkte einen Unterschied, als die Fackeln erloschen. Die Gruppe ging weiter. Doch nach zwei Minunten Gehzeit blieben sie überrascht stehen. "Das ist ein Tor!" stellte Nikmaster fest. "Aus massivem Stein. Da kommen wir mit Gewalt nicht weiter. Hier muss es irgendwo einen Mechanismus geben!" Ray hatte einen Geistesblitz. Er kramte seinen Zettel hervor und las vor, was unter Punkt 1. geschrieben war: "Nur der weise Jäger wird die erste Prüfung bestehen." "Typhus, du bist ein Jäger." sagte Ray. "Was glaubst du, sollen wir hier tun?! Es gibt nichts, was du jagen kannst, oder sonst was!" Typhus sah sich ratlos um. Sein Blick fiel nach einiger Zeit doch auf einen Schalter an der Wand. Er ging auf ihn zu und betätigte ihn. Das Tor blieb verschlossen, doch in einem bläulichen Schimmer erschien ein schwarzer Wolf in der Mitte des Raumes. Typhus spannte den Bogen und schoss. Der Wolf war schneller - schneller als jeder andere Wolf. Typhus schoss wieder und wieder. Der Wolf wich immer aus. Er griff jedoch nicht an, sondern ließ seine tierischen Augen von einem zum anderen wandern... |
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30.03.2004, 14:03 | #54 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
Rund um Khorinis #17 -
"Das weiß ich auch nicht." sagte Ray. "Ich nehme an, ihr habt bewiesen, dass ihr 'weise' Jäger seid, indem ihr den Wolf erschossen habt, als er wegsah. Ich stelle mir einen guten Jäger jedenfalls so vor. In Deckung, ungesehen erlegt er sein Wild..." "Wird schon so sein...Mir jedenfalls war diese Magie da unheimlich." meinte Nikmaster. Die drei Gefährten schritten durch das Tor und erreichten eine weitere Höhle. Doch wie sah diese aus! Sie war aus Fels gehauen, doch wie groß war sie! Drei Stockwerke eines Hauses musste diese Halle nach unten reichen. Die Böden jedes Stockwerkes schienen aus Bergkristall zu bestehen, so dass man in alle unteren Stockwerke sehen konnte. Doch war die Höhle ruhig und leer. Zu leer und zu ruhig. Ray nahm seinen Zettel zur Hand. "Die zweite Prüfung verlangt Kraft und Wendigkeit. Möge Er überleben." Was bei Beliar hieß das nun schon wieder? Kraft und Wendigkeit hatte Ray nicht. Da mussten wohl wieder seine Gefährten Rat wissen! Typhus ging gerade los, als es geschah. Eine Kreissäge schoss aus der Wand, gerade dort hin wo sich Typhus Kopf befunden hatte, bevor jener sich geduckt hatte. "BEI INNOS!!!" schrie Typhus entsetzt ,als er zurücksprang. "Was sollen wir tun, Ray, Nikmaster? Da gibt's offensichtlich tausende unsichtbare Fallen und wir wissen nicht, wie wir durchkommen können!" Doch auch die anderen waren ratlos... |
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30.03.2004, 22:08 | #55 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
Rund um Khorinis #17 -
Die tödlichen Pfeile zersplitterten hinter den dreien an der Höhlenwand. Wie gut, dass Ray noch ein Snapperkraut in seinem Beutel gefunden hatte. Sie erreichten die bergkristallene Leiter, die die erste Ebene mit der zweiten, darunterliegenden verband. Nacheinander stiegen sie hinab. Als alle drei unten angekommen waren, nahm Ray wieder den Zettel des Skeletts zur Hand. "Dieser Tote hat uns viel Arbeit genommen." stellte er nüchtern fest. "Wir wissen, dass die Decke hier runterkommt, wenn wir weitergehen. Seht nach oben! Im Gegensatz zu dieser Kristallplatte, die in der Höhlenwand verankert ist, ist die der obersten Ebene mit Stahlketten befestigt. Die kommt sicher runter!" "Toll, aber wie sollen wir vermeiden, zerquetscht zu werden?!" fragte Typhus. "Hm." machte Ray. "Ich hab ne Idee. Seht ihr den Felsblock dort drüben? Den schieben wir auf die Kristallplatte und er wird die Decke so lange oben halten, bis wir geduckt unten durch sind." "Gute Idee, Ray!" lobte Nikmaster. Gesagt getan, der Block wurde mühsam nach vorn gewälzt, bis endlich ein unheilvolles Klicken ertönte und die Decke langsam nach unten sank. Die drei schoben den Felsblock noch ein Stück weiter und dann rannten sie, als seien alle Dämonen von Beliars Reich hinter ihnen her. Die Decke kam bedenklich nahe. Als sie die Platte zur Hälfte schon duckend überquert hatten, stoppte die Decke abrupt und begann zu zittern. "NEIN!" schrie Typhus. "Der Felsblock zerfällt langsam! Beeilt euch!" Die Gefährten hechteten in mehr oder weniger gekonnten Sprungrollen vorwärts. Sie kamen keine Sekunde zu spät unter der Decke heraus. Krach! Der Block barst und die Decke krachte ohrenbetäubend zu Boden. Die darauffolgende Stille war ebenfalls ohrenbetäubend. "Kommt, weiter." brach Ray das Schweigen. Die nächste Leiter war schnell überwunden. Doch was kam nun? |
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31.03.2004, 11:10 | #56 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
Rund um Khorinis #17 -
Es war geschafft. Die schreckliche Höhle lag hinter den dreien und sie setzten ihren Weg fort tiefer in den Berg hinein. Das rötliche Glimmen der Lava nahm wieder ab und es wurde dunkel. Hier und da sah man den Schatten einer Fledermaus im Licht der wieder angezündeten Fackeln. Eine angenheme Atmosphäre hatte die Höhle noch nie ausgestrahlt, aber nun nahm dieses Gefühl kommenden Unheils immer stärker von allen Gefährten Besitz. Die Höhle wurde wieder größer. "He, da ist Licht!" rief Nikmaster. "Tatsächlich." stimmte Typhus zu als er die Fackel wieder löschte. Ein schmaler Lichtstreifen fiel durch einen unendlich tiefen Schacht ein. Die drei sahen sich nun aufmerksamer in diesem seltsamen Raum um. Direkt vor ihnen lag ein großes Tor, das eine schreckliche Fratze zierte. Doch das seltsamste des Raumes war eine große gläserne Pyramide, die halb im Schatten und doch gut sichtbar dastand. Ray las den letzten Abschnitt des Pergaments aus dem Buch laut vor. "Sobald Er die drei Ebenen des Todes überwunden hat, steht Er knapp vor seinem Ziel. Doch nur, wenn sich das Licht blutrot färbt, wird Er sein Ziel erreicht haben." Das war ja toll. Die ganzen Mühen und jetzt das! Noch immer kein Schatz. "Was sollen wir tun?" fragte Typhus verzagt. In Ray Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander. Das hier war nichts, das Gewalt oder Geschick forderte. "Das ist ein Rätsel. Hier ist eiskalte Logik gefragt." sinnierte Ray. Kluge Worte, fügte er in Gedanken sarkastisch hinzu, nutzen tun sie uns nicht. Blutrotes Licht. Licht hatten sie. Aber das war weiß. Weißes Licht. Seine Augen wanderten wieder zu der unsinnigen gläsernen Pyramide. Die gläserne Pyramide... "Das ist es!!!" rief er aufgeregt. "Helft mir mal. Wir müssen die Pyramide ins Licht schieben!" Die drei packten an. Stück um Stück schoben sie die gläserne Pyramide aus den Schatten. Als sie den Lichtstrahl berührte, geschah etwas, das auf alle wie ein Wunder wirkte, obwohl es ganz natürlich war. Das Licht brach sich und warf ein Farbspektrum auf die gegenüberliegende Höhlenwand. "Seht! Hier müssen wir das blutrote Licht suchen. Dann, was weiß ich, es wird halt etwas passieren..." meinte Ray. Er ging auf das Farbspektrum zu und suchte in der oberen Hälfte. Fast ganz am Ende waren die dunkelroten Farben Ray tastete sie ab. "Da!" rief er. Ray hatte einen Schalter berührt. Jede Wette, der war davor nicht da gewesen. Er drückte den Schalter in die Wand. Ein Zischen erfüllte den Raum, die Augen der Dämonenfratze leuchteten in eben jenem dunkelrot auf und das letzte Tor öffnete sich. Gespannt blickten die drei in die Kammer dahinter... |
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31.03.2004, 18:45 | #57 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
Rund um Khorinis #17 -
Ray konnte sich gar nicht an dem Reichtum sattsehen. Für ihn bestand dieser aber nicht aus Gold, sondern aus dem Gürtel: Dem cingulum magici Beliari. Endlich konnte er zum Kastell gehen und sich sicher sein, dass man ihn einließ. Das cingulum war sehr fein gearbeitet, an sich ein Schmuckstück an sich. Innen war es mit doppelt gehärteten Drachensnapperleder gestärkt, außen mit dem Fell eines schwarzen Trolls überzogen. In regelmäßigem Abstand waren schwarze Perlen - besonders schöne und große - eingearbeitet. Die Schnalle war mit einem blutroten Rubin verziert. Ray steckte den Gürtel ein, mit einem behaglichen Gefühl. Endlich etwas weitergekommen. Dann schlüpfte er aus seinem Umhang, als die anderen wegsahen (sie waren damit beschäftigt, sich zu bereichern - also die Taschen mit Gold vollzuschaufeln) und zog sich den dunkelblauen Umhang über, der mit kunstvollen beinahe glänzenden roten Runenzeichen bestickt war. Der Umhang war wunderbar gearbeitet. Das Futter fühlte sich besonders fein an. Es war eine Wonne, den Umhang auch nur zu tragen. "Wenigstens ist damit auch etwas drin, das ich behalten kann." meinte Ray. Der Umhang wirkte sehr rissfest und solide. "So, ihr beiden, wir haben doch, was wir wollten. Nehmt euch von eurem Anteil, was ihr tragen könnt und dann rau -" weiter kam er nicht. Ein gewaltiges Beben schnitt ihm das Wort ab. Steine brachen von der Höhlendecke und es war eigentlich klar zu sehen, was da passierte: Beliar ließ seinen Hort nicht einfach gehen. Lieber begrub er ihn samt seinen Findern! "LAUFT, RAUS HIER!" schrie Nikmaster. |
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31.03.2004, 19:13 | #58 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
OrKs??? -
Sagt mir einen Feldherren, der Soldaten oder Zivilisten niedermacht, indem er ihnen sagt, dass es ums Land schlecht steht! Er will doch nur, dass keine Hysterie oder Panik ausbricht, weder bei den Palas noch beim Volk! Da kann er ruhig so propagandistisch daherquatschen:D Des isch wos i glab! *gg* Damit ich auch mal komische Worte von mir gebe... |
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31.03.2004, 19:31 | #59 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
Rund um Khorinis #17 -
"Ich auf jeden Fall würde nur ungern mit all den Sachen da rein gehen.", sagte Ray. "Lasst uns doch einfach hier ein Lagerfeuer machen und etwas essen." "Gute Idee.", befand Nikmaster. Er nahm seinen Bogen und bat seinen Meister doch mit ihm ein paar Scavenger jagen zu gehen. Ray musste nicht lange auf die beiden warten. "Wir haben ein kleines Rudel erwischt!", freute sich Typhus, als er mit dem Fleisch wiederkam. Die drei entzündeten ein Feuer und schlugen ein Nachtlager auf. An Schlafen war aber für sie nicht zu denken. "Und dann das mit dem Golem..." "Haha, was haben wir nicht erlebt!" "Ich werd auf jeden Fall immer dran denken." Und so ließen die Gefährten ihr Abenteuer en revue passieren und freuten sich über den guten Ausgang. "Ray, was wirst du morgen tun?", fragte Nikmaster. "Ich gehe zum Kastell. Gleich. Dann kann ich bald etwas in deren Bibliothek schmökern." antwortete dieser. "Und ihr? Was werdet ihr tun?" |
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01.04.2004, 15:32 | #60 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
Das Kastell des ZuX #28 -
Eine müde Gestalt schleppte sich den steilen Berg zum Kastell empor. Sie war in einen dunkelblauen Umhang gehüllt, der mit feinen Runen bestickt war. Und doch war es kein Schwarzmagier, sondern nur ein Bürger. Nämlich Ray, der erfolgreich von seiner "Schatzsuche" zurückgekehrt war. Anstatt nach Hause zu gehen, war er sofort zu seinem ursprünglichen Ziel aufgebrochen: Dem Kastell der Dämonenbeschwörer. Er hoffte, dass ihm das cingulum magici Beliari, ein Gürtel, wegen dem er sich auf die Suche begeben hatte, ihm die Tore des Kastells öffnen würde. "Endlich!" keuchte Ray, der unter der prallem Mittagssonne zum Kastell hochgestiegen war. "Warum müssen die auch so hoch oben am Berg wohnen? Egal, ich bin fast am Ziel! Bald kann ich die berüchtigten Schriften der Dämonenbeschwörer lesen - hoffentlich..." Er zog den Gürtel aus seinem Inventar. Wie wunderbar die schwarzen Perlen in der Sonne glänzten. Ein wunderbares Stück Arbeit, dieser Gürtel. Und er strahlte eine sonderbare Aura ab. "Hmmm... Wenn ich ehrlich Eindruck schinden will, sollte ich den Gürtel vielleicht anlegen. Er passt ohnehin so gut zu meinem neuen Umhang." meinte Ray. Gesagt getan. Ray legte sich den mit schwarzem Trollfell überzogenen Gürtel an. "AH!" Ein stechender Schmerz durchfuhr Ray. Der Rubin der Gürtelschnalle glühte zornig hellrot auf und wie ein glühender Nagel fühlte sich der kurze Schmerz an. Wie sehr hätte Ray gewünscht, dass es damit ein Ende gehabt hätte! Doch nein, was nun kam, war schlimmer. Ray fühlte, wie ihn alle Kraft zu verlassen begann. Panisch versuchte Ray, den Gürtel abzunehmen. Doch dieser saß wie festgewachsen. Von zunehmender Schwäche geplagt schleppte er sich bis vor das unheimliche Tor des Kastells. Die Skelette, die an der Tür hingen, waren aber Rays geringste Sorge des Augenblicks. Ray brach in die Knie und kroch vorwärts. Doch vergebens. Er kam nicht dazu, ins Kastell einzutreten. Es war, als sauge ihn ein schwarzer Strudel hinab ins Dunkel. Ray brach zusammen und ihm wurde schwarz vor Augen... |
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01.04.2004, 17:20 | #61 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
Tor ins alte Kastell - Eintritt in den ZuX -
Geehrtes Gremium des Zirkels um Xardas! In einer Woche wird meine Zeit als Bürger der Stadt Khorinis, der ich als Abenteurer bereits den Rücken gekehrt habe, abgelaufen sein. Ich bin auf meiner Suche nach einem Artefakt weit in die Tiefen der Erde vorgedrungen. In dem Glauben, nur mithilfe eines mächtigen Artefaktes die Schriften der Dämonenbeschwörer studieren zu können, habe ich den Beliarschen Magiegürtel (das "cingulum magici Beliari") geborgen. Dabei bin ich auch schon in der Wildnis herumgekommen und kenne einige wenige von Beliars Wächtern, vielmehr aber seine Rätsel. Möchte jemand dies nachlesen, bitte in meinem Vorstellungspost nachlesen (siehe Signatur). Ihr könnt aber auch gleich meinen ersten Post lesen. Nach reichlicher Überlegung und im Bewusstsein, was es von mir fordert, möchte ich um Aufnahme im ehrenwerten Zirkel um Xardas ersuchen, sobald meine Zeit als Bürger um ist. Ich hoffe auf baldige Entscheidung des Gremiums und verbleibe Mit freundlichen Grüßen an das Gremium und unseren Herrn Beliar Ray |
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02.04.2004, 10:31 | #62 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
PB "Dankesmail"?! -
Ich finde, dieses "Haupttext" kommt nicht so gut. Es wäre doch viel netter, Einleitung von der eigentlichen Dankeswidmung an die PBs so zu trennen wie "An das unermüdliche Team der Piranha Bytes" oder irgend sonst etwas 'nettes'. :) |
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02.04.2004, 10:46 | #63 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
Das Kastell des ZuX #28 -
Schwarze Wirbel drohten, Ray zu verschlingen. Eine Kälte griff nach ihm, die sich schrecklich anfühlte. Der stechende Schmerz hatte nachgelassen, doch etwas war in ihm. Etwas langes, spitzes, grausames. Und noch etwas anderes... Aber das war nichts Materielles. Vage erinnerte sich sein Unterbewusstes an etwas. Er war hochgehoben worden, während ihn die Schwärze umhüllt hatte, war ihm gewesen, als schwebe er. Und sinke dann in ein unendlich weiches Bett. Dann! Noch ein Schmerz! Trotz seiner Bewusstlosigkeit nahm Ray wahr, wie etwas aus ihm herausgezogen wurde. Doch etwas blieb auch zurück. Dieses nicht materielle Grauen... Ray wollte die Augen öffnen, aus diesem Alptraum erwachen. Doch es ging nicht. Was für eine Kraft wäre nötig gewesen, um zu erwachen. Doch trotzdem fühlte sich ein Teil des Bewusstlosen sicher. In guten Händen. Was war mit ihm nur geschehen? Langsam lichtete sich der schwarze Vorhang von seinen Augen. Verschwommen begann Ray, seine Umgebung wieder wahrzunehmen. Das war ein Zimmer. Wo war er? Was hatte er getan? Da war etwas an seinem Bauch... Ray tastete und seine Finger fühlten Stoff. Das war ein Verband! Ein stechender Schmerz kam in seine Erinnerung zurück. Jetzt wusste er wieder, was er vorgehabt hatte, was er erlebt hatte. Die Verschwommenheit lichtete sich. Ray sah sich um. Dies war ein Zimmer. Kalte Steinwände umgaben ihn. An den Wänden hingen seltsame, dunkle Gemälde, die Ray wieder schwindelig machten, wenn er sie länger ansah. Er schloss die Augen wieder. "Wo bin ich?", dachte er müde. "Irgendjemand hat mich wohl gerettet." Ray versuchte, aufzustehen. Doch er schaffte es nur, den Oberkörper ein Stück zu heben. Neben ihm sah er den Gürtel, der ihm all diese Schmerzen bereitet hatte. Er unterdrückte den Impuls, ihn zu packen und aus einem Fenster zu werfen. Er brauchte ihn ja noch. Sein Blick fiel wieder auf eins dieser Bilder. Es zeigte einen finsteren Dämonen und eine Horde anderer Kreaturen, die beim Hinsehen Kopfschmerzen verursachten. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Donnerschlag: "Ich bin im Kastell der Dämonenbeschwörer!" entfuhr es ihm. "Warum bin ich hier? Warum ist der Gürtel noch da? Braucht man am Ende kein Artefakt, um das Kastell betreten zu können?!" Typhus würde er etwas erzählen, wenn er je wieder nach Khorinis zurückkehrte. Aber egal, fügte er in Gedanken hinzu, immerhin hab ich ja deshalb nun einen Umhang, der mir besser nicht passen könnte. Gespannt wartete er ab, was passieren würde. Sein Retter würde sicher noch einmal nach ihm sehen... |
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02.04.2004, 20:38 | #64 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
Das Kastell des ZuX #28 -
Mit einem gewaltigen Schwung flog plötzlich die Tür zum Krankensaal auf und unterbrach Rays Gedankengänge. Herein flog förmlich ein Mann in schwarzer Kutte. Er rauschte an ihm vorbei auf eins der Regale zu, die im Raum standen und legte etwas dort ab. Erst jetzt sah Ray, dass diese Regale mit äußerst seltsamem Krimskrams beladen waren. Sollten das medizinische Geräte sein?! Diese Schwarzmagier waren echt "anders". Aber dennoch faszinierend. Und nun stand einer von diesen offensichtlich vor ihm. Ray versuchte sich zu räuspern, damit der Magier ihn bemerkte. Heraus kam ein Krächzen, so dass man meinen könnte, er hätte eine Erkältung. Eigentlich war das nicht einmal so weit hergeholt. Denn diese grausame Kälte, die Ray schon seit seiner Bewusstlosigkeit versprürt hatte, war nich gänzlich von ihm gewichen. "Nana, habt ihr euch etwa erkältet? Schwer zu glauben, wenn man bedenkt, was draußen für wunderbares Wetter und angenehme Temperaturen herrschen.", sprach ihn der Magier mit dezentem Spott an. "Ähm, hoher Herr?" begann Ray. Wie redete man Magier überhaupt an? "Dürfte ich erfahren, wo ich mich befinde? Ich habe keine Ahnung wo ich bin. Ich meine, ähm... Dass dies das Kastell der Dämonenbeschwörer ist, ist mir klar schließlich steht einer vor mir..." Er deutete hilflos in Richtung von Rhodgar. Dieser brachte ihn mit einer herrischen Geste zum Schweigen. "Was glaubst du wohl, wo du anders sein könntest, wenn ein Geweihter Beliars vor dir steht?!" "Verzeiht, verehrter Magus. Ich wollte nicht unhöflich erscheinen. Es ist nur, ich weiß nicht, welche Sitten hier herrschen, würde mich aber dennoch sobald ich genesen bin, ein wenig umsehen und vor allem in die Bibliothek gehen. Ich habe sogar ein Artefakt" - er deutete auf den Gürtel - "mitgebracht. Es wurde mir gesagt, ich benötige eines, um hier weilen zu dürfen..." Rhodgar schaute immer skeptischer. In seinen Augen las man: Was war denn das für ein Sonderling? |
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02.04.2004, 21:21 | #65 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
Das Kastell des ZuX #28 -
Die Worte des Schwarzmagiers trafen Ray wie Kanonekugeln. Kein Artefakt, um im Kastell sein zu dürfen? Alles um sonst? Wie schon gesagt, einen Umhang hatte er ja, aber all diese Mühen und dann der Schmerz und das nur wegen dieses Kleidungsstücks? Ray hätte seine Wut noch kontrollieren können, wäre es nur das gewesen. Aber er spürte deutlich, dass sich sein Gegenüber aufspielte, wahrscheinlich hatte er gemerkt, dass Ray eine gewisse Achtung vor ihm empfand. Das nutzt du also aus, dachte Ray. "Das werden wir ja sehen, wie viele Dämonen es braucht, um mich lahmzulegen!", rutschte es Ray heraus. Völlig hatte er vergessen, dass ja sogar ein Gürtel (ein Gürtel!) ihn lahmgelegt hatte. "Die werden mich nicht daran hindern, meinem Wissensdurst nachzugehen! Ich habe so viele Strapazen für nichts und wieder nichts auf mich genommen und das für NICHTS! Und doch darf ich nicht in diese Bibliothek!!" In seinem Zorn packte Ray jetzt den Gürtel, dieses verwunschene Stück Arbeit, und warf es mit aller Kraft durch den Raum, ohne Ziel. Er traf eine Vase auf einem Fenstersims und diese zersplitterte. Der Gürtel fiel zu Boden. Sofort verrauchte Rays Wutanfall. Wie ein kleines Kind führte er sich auf. Und das seinen Rettern gegenüber. Doch zu spät. Rhodgars Augen blitzten... Das verhieß wohl nichts Gutes! |
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02.04.2004, 22:03 | #66 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
Das Kastell des ZuX #28 -
Alles war so schnell gegangen. Der Wutanfall, der Schattenball in Rhodgars Hand... Das war zuviel. Ray senkte den Kopf. Seine Lektionen hatte er gelernt. Erstens, keine Wutausbrüche vor Stärkeren, zweitens, Achtung zeigen. Furcht verspürte er seltsamerweise keine mehr. Nur ein wenig Scham. "Verzeiht meinen Wutausbruch. Das geschieht mir manchmal. Obwohl ich mir die Bemerkung erlauben darf, ihr seid wohl von ähnlichem Temprament. Das macht Euch für mich sogar so was wie symphatisch." streute Ray Besänftigungsblumen. "Mein Name ist Ray. Ich bin nur ein einfacher Wanderer auf der Suche nach Wissen. Nun ja, so einfach nicht. Ich habe einige Bücher über Dunkle Magie gelesen, solche, die allgemein zugänglich sind. Faszinierend! Nun möchte ich mein Wissen mit den berühmt berüchtigten Schriften des Kastells und des Zirkels um Großmeister Xardas mehren. Das hoffe ich zu finden. Und wenn ich die Bibliothek nicht betreten darf, so hoffe ich doch, wenigstens ein Buch des Zirkels lesen zu dürfen." Rhodgar schaute immer interessierter. Das gefiel Ray. Offensichtlich begann er, den Magus umzustimmen. "Ich weiß, ich verlange viel von Euch, doch bitte ich Euch, mir einst ein Buch zu geben, dessen ich würdig bin. Jetzt schon, meine ich. Auch muss ich Euch danken, ich nehme nämlich an, ihr seid mein Retter. Auch bitte ich Euch, mir ein wenig zu erzählen, wie es hier zugeht. Ich war undankbar und bitte um Vergebung, Herr...äh..." |
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02.04.2004, 23:01 | #67 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
Das Kastell des ZuX #28 -
Während Rhodgar und Ray zur Bibliothek gingen, lüftete sich die Kälte zwischen ihnen. Rhodgar begann zu erzählen, wie es im Kastell war. Ray kam aus dem Staunen nicht heraus, als er die Vorhalle sah und einen Blick in einen Innenhof mit wunderschönen Arkadengängen warf. Hier ließ es sich leben! Ein wenig sinister, die ganzen Bildchen - aber ehrlich: Ray fand einige von ihnen gar nicht so geschmacklos. Rhodgar erzählte nun von den Magiern des Zirkels. Die wichtigsten schienen ein gewisser Don Esteban und eine Frau namens meditate zu sein. Nun standen sie vor einem Portal. Und da schwebte ein Dämon. "Ein echter Dämon! Unfassbar!", dachte Ray, "Einfach toll!" Was daran so toll war, mag anderen verschlossen bleiben, aber Ray fand es interessant, wie dieses Wesen sogar etwas majestätisch vor dem Eingang zu einer schier unendlichen Bibliothek flatterte. Rhodgar sah den Dämonen kurze Zeit an. Irgendwo wusste Ray, dass er irgendetwas tat, damit man sie einließ. Und kurz darauf wurden sie das auch. "Rhodgar, was habt ihr getan, um uns Einlass zu verschaffen?" wunderte sich Ray. "Dämonen sprechen im Kopf der Menschen, von denen ihre Stimme gehört werden soll. Ich habe in Gedanken meine Antwort zurückgeschickt. Um ehrlich zu sein, ich mag diese Flattermänner nicht. Doch solange sie ihren Zweck erfüllen, sollen sie von mir aus bleiben." erklärte Rhodgar. Dann erklärte er dem Bürger das Wesen der Bibliothek. "Ich brauche also einfach ein Wort zu sagen und dann kommen alle Bücher, die damit zu tun haben, aus den Regalen geflogen?!", staunte Ray. "Ja, aber hüte dich, ein Wort wie 'Beliar' oder 'Magie' auszusprechen! Denn dann machst du hier in kürzester Zeit einen Saustall, weil fast alle Bücher herausfallen! Nicht dass es tragisch wäre. Die Dämonen räumen ihn auf. Aber wenn es zu lange dauert, könntest du den Zorn der Studierenden auf dich ziehen!" schärfte Rhodgar ihm ein. Was sollte er sagen? Was wollte Ray wissen? Beliar oder Magie wäre naheliegend, um seinen Wissensdurst zu stillen. Aber einen Saustall, wie Rhodgar es unumwunden ausgedrückt hatte, wollte er nicht anrichten, nach allem was er sich schon geleistet hatte. Also sprach er: "Cingulum magici Beliari!" Er hoffte, wenigstens das Rätsel des peinigenden Gürtels klären zu können. Irgendwo polterte etwas. Ray ging zur Lärmquelle und sah ein dickes, verstaubtes Buch am Boden liegen. Es trug den Titel: "compendium artefacti Beliari". Ein Kompendium Beliarscher Artefakte also. Das musste es sein. Konnte er hier Antworten finden? "Kann ich dieses Buch in den Krankensaal mitnehmen?" bat Ray. "Ich möchte nicht mehr lange stehen oder sitzen. Das ist äußerst unangenehm." "Ich erlaube es Euch. Nehmt es ruhig mit." meinte Rhodgar. Ray sah ihn dankend an und ging auf den Ausgang zu. Wusch! Hinter ihm materialisierte sich ein Feuerdämon. In Rays Kopf ertönte eine Stimme, die durch Mark und Bein ging und schreckliche Kopfschmerzen verursachte. "Unwürdiger, der du nicht einmal Magus des Zirkels bist, was fällt dir ein, ein Buch zu entwenden?" Eine Antwort blieb Ray ersprart. Rhodgar fuhr den Dämon an: "Hatte ich dir nicht gesagt, ich sagte hier, wer würdig ist? Dieser Mann ist unser Gast und darf dieses Werk kraft meiner Erlaubnis in seinem Zimmer lesen! Geh jetzt, bevor ich wirklich zornig werde, du elendes Flattervieh!" Die beiden gingen zum Krankensaal und Rhodgar sagte: "Ray, es war mir zwar anfangs keine Freude Euch kennenzulernen, dafür ist es das jetzt umso mehr. Ich werde nun mein eigenes Buch weiterschreiben - Braucht Ihr mich, sucht in der Bibliothek. Man wird Euch einlassen! Erholsame Nacht Euch, Ray!" "Gute Nacht, Rhodgar!" wünschte ihm Ray. Diese Schwarzmagier konnten gar nicht so unsympathisch sein! Rhodgar auf jeden Fall hatte sich auf angenehmnste Weise gezeigt. Zwar nicht übermäßig nett, aber das musste, wenn es nach Rays Überzeugung ging, eh nicht sein. Hauptsache, Rhodgar war ein ehrlicher Mensch. Das zählte für Ray. Er schlug das Buch auf und begann zu lesen. Die Geschichten, die sich um Beliars Artefakte rankten, waren so fesselnd, dass er viele las, die ihn eigentlich nicht hätten interessieren müssen. Nicht einmal spät des Nachts schlief er. Doch da materialisierte sich plötzlich ein Dämon neben ihm und sprach schmerzlich in seinem Kopf: "Sterblicher, meine Herrin meditate sendet mich, die Kranken zu versorgen. Du solltest schlafen." Ehe Ray es sich versah, hatte der Dämon ihm einen Trank eingeflößt, der ihn ins Reich der Träume trug... |
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03.04.2004, 11:44 | #68 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
Das Kastell des ZuX #28 -
Das Erwachen war einfach scheußlich. Ray fühlte sich vollkommen gerädert. Ob das an dem Trank lag, mit dem ihn der Dämon "berhuhigt" hatte, oder einfach daran, dass er bis spät nachts in dem Kompendium über Beliars Artefakte gelesen hatte, konnte er nicht sagen. Ray stand auf und bemerkte, dass seine Gastgeber ihm ein Glas Wasser auf den Nachttisch gestellt hatten. Wie aufmerksam! Ray nahm das Glas und anstatt es zu trinken, schüttete er sich alles davon ins Gesicht. Schlagartig kehrten seine Lebensgeister zurück. Und noch besser war: Er fühlte sich wie neu. Wenig verwunderlich, aber, dachte er. Schließlich ist dieses Kastell voller Magie. Das spürt sogar ein Nichtmagier. Was wollte er nun tun? Zuerst einmal wollte er diesen lästigen Verband los sein. Der fühlte sich nur noch überflüssig an. Auf einen Heiler wollte er gar nicht erst warten. Ray nahm das Ende des Verbands und wickelte ihn vorsichtig ab. Das konnten Barbiere ja gerade noch. Verbinden und Verbände abnehmen. Lächerlich, eigentlich. "Eines Tages möchte ich selbst Heiler werden.", dachte Ray. "Aber dieser Tag ist leider noch fern." Dort, wo er den stechenden Schmerz verspürt hatte, war nur noch eine kleine Kruste zu sehen. Ray legte sich seinen Umhang an, den ihm ein Dämon offenbar ausgezogen hatte. Mit diesem Kleidungsstück fühlte er sich zumindest weniger fehl am Platze als die Sumpfler, die er gestern durch die Gänge gehen sehen hatte. Überhaupt mochte er dieses Kastell. So richtig heimelig gruselig! Ray machte sich auf den Weg zur Bibliothek, um seinen einzigen Bekannten hier, den Schwarzmagus Rhodgar zu suchen. Er hatte ein paar zwingende Fragen an ihn. Das Werk über Beliars Artefakte nahm er mit. Das konnte auch in der Bibliothek gelesen werden. Als er in der Bibliothek ankam, fand er Rhodgar schlafend über einem Buch vor. Das musste das Buch sein, das er selbst schrieb. Vorsichtig hob Ray den Umschlag an, um den Titel sehen zu können. Nur ja nicht Rhodgar wecken! Soviel Taktgefühl musste sein. "Schicksal" war der Titel. Was war Rays eigenes Schicksal? Viele Fragen wirbelten durch seinen Kopf. Um sie erstmal loszuwerden, setzte er sich an ein Lesepult und schlug das Kompendium auf. Diesmal las er im Glossar nach. "Ah, diese Seite also! Da müsste ich etwas über mein Artefakt herausfinden!" Ray schlug aufgeregt nach. Er fand eine Abbildung seines Artefakts und einen kurzen Text. Er las: "Das cingulum magici Beliari ist ein magischer Gürtel, den einst ein mächtiger Gesandter Beliars selbst mit Magie versehen haben soll. Seine Macht ist unbekannt, Gerüchte sagen aber, dass er Macht gemäß seines Trägers verleiht. Trägt ihn aber kein Diener Beliars, so wird sich der Gürtel grausam zur Wehr setzen. Wer einmal vom Gürtel verflucht wurde, trägt eine Narbe mit sich, die nicht von materieller Natur ist. Diesen Fluch kann man nur loswerden, wenn ein Priester - und nicht ein weniger hoher Vertreter Beliars - diese Wunde heilen kann." Das war alles. Und es erklärte das kalte Grauen, das Ray tief in seiner Seele mit sich trug. Dieses kalte Etwas wurde außerdem von Stunde zu Stunde stärker, während die eigentliche Wunde fast zu schnell geheilt war. Das konnte nur eines heißen: Er musste hier die Hilfe eines Priesters Beliars erlangen, oder er würde von dieser Kälte erdrückt werden. Doch woher nehmen? Am besten, er fragte Rhodgar. Aber der schlief noch und Ray wollte ihn nicht wecken. In der Zwischenzeit wollte er ein wening seinen Wissensdurst stillen. Er rief in "Überblick über das Kastell" in die Bibliothek hinein. Ein eher neuer Wälzer fiel aus einem Regal. Ray nahm ihn auf und vertiefte sich die faszinierende Geschichte des Kastells... |
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03.04.2004, 19:58 | #69 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
Das Kastell des ZuX #28 -
"Oh, Rhodgar, Euch habe ich gar nicht kommen sehen! Gut, dass Ihr wach seid, ich habe Fragen." Ray war, als es später wurde, immer kraftloser geworden. Nun las er nicht mehr, sondern stützte sich teilnahmslos auf dem Tisch auf. Erst Rhodgars Räuspern hatte ihn aufgeschreckt. Ganz kalt fühlte er sich schon. "Rhodgar, ich bitte Euch, ich brauche Hilfe. Lest diesen Absatz im Kompendium über Beliar Artefakte..." Ray klappte das Buch wieder auf und schlug den Absatz über das cingulum auf. Nachdem Rhogar gelesen hatte, fuhr Ray fort: "Und seht, seit mich der Gürtel aufgespießt hat, fühle ich zwar keinen Schmerz mehr, sondern eine schreckliche übernatürliche Kälte. Ich fühle mich verdammt. Da ihr ja, nehme ich an, mein Retter seid, bitte helft mir... Ich-" Ray versuchte aufzustehen und brach zusammen. "Ich kann nicht mehr..." ächzte er kraftlos. Rhodgar sah besorgt auf Ray hinab. Was sollte er tun? |
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03.04.2004, 20:35 | #70 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
Das Kastell des ZuX #28 -
Der Dämon legte Ray auf sein Bett nieder. Dieser fühlte sich so kalt und leblos an, dass es ihm egal gewesen wäre, wenn auch das Schlimmste passierte. Wieder griffen kalte Hände nach ihm. Eisige Kälte erfüllte nun auch seinen ganzen Körper. Die fürcherlichen schwarzen Wirbel seines Alptraumes kehrten wieder. Zitternd streckte er seine Hand aus, als nutze das etwas. Rays Augen sahen nun nur noch verschwommen die Umrisse des Krankenzimmers. Beinahe fließend überschritt er die Schwelle zur Besinnungslosigkeit. Seine Hand fiel kraftlos auf das Bett. Ray lag fast regungslos da. Konnte man ihn nicht atmen sehen, man hätte den bleichen Mann für tot gehalten. Rhodgar sah verzweifelt drein. meditate musste sich beeilen, dachte er. Jede Sekunde konnte nun entscheiden, ob Ray weiterleben konnte... Ray aber sah nun nur noch die Schwärze. Schwarz blieb es aber nicht mehr lange. Er fiel, unendlich tief. Unter ihm breitete sich eine feurige Ebene aus. Nur Staub und Asche lagen auf ihr. Und doch fühlte er nur Kälte. Es war das Absurdeste, das er je erlebt hatte. Doch der Alptraum endete nicht. Ohne Aufprall fiel Ray auf die Ebene. Was war das? Was sollte dies bedeuten? Wohin er auch lief, niemand kam. Wohin er auch lief, nichts änderte sich. Die Ebene blieb rötlicher Staub und dunkle Asche. Ein feuerroter Himmel. "Oh, Ihr Götter, beendet das!" flehte Ray in Gedanken... |
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06.04.2004, 22:22 | #71 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
Das Kastell des ZuX #28 -
Nie enden wollender Staub, nie enden wollende Asche. Und doch. Ray fühlte, dass jemand ihm zu helfen versuchte. Ihm war, als flöße ihm jemand ein kaltes Licht ein, das ihn dennoch wärmte. Ray formte eine Faust vor seinen Augen und sah ein Glühen zwischen den Fingern. Er öffnete die Faust. Ein Ball an diffusem Licht entwich ihr. Er erhellte den dunklen und doch feurigen Pfad. Dann erwuchs aus dem Ball von Licht eine Aura, die Ray einhüllte und ihn sanft davontrug. "Ahhh", machte Ray. Das Erwachen zählte zum Angenehmsten, was ihm in den vergangenen Tagen passiert war. Kein Schwindel, kein Schmerz, wie vor vier Tagen. Einfach eine wohlige Ruhe spürte er. Er wusste auch sofort, wo er war. Im Kastell der Dämonenbeschwörer. Voller Elan richtete Ray sich auf und zog seinen Umhang an. Die Sterne funkelten durch das Fenster des Krankensaals. Nacht. Die Zeit, da Dämonebeschwörer und Dämonen besonders aktiv sein mussten. Was hatte sein Freund Rhodgar gesagt, bevor er völlig in seinen Alptraum geschlittert war? "Holt meditate!", war es gewesen. Rhodgar war also nicht sein Heiler. Ray hatte einen tiefen Sinn für Ehrlichkeit und Dank. Er musste einen Weg finden, dieser meditate mit etwas konkreterem als mit Worten zu danken. Sie musste es gewesen sein, die ihn zwei Mal Beliar entrissen hatte. Doch nun meldete sich jemand zu Wort, der in den letzten Tagen entschieden zu kurz gekommen war: Rays Magen. "Mann, ich könnte eine halbe Sau verschlingen!", rutschte es Ray heraus. "Wenn mal irgendeiner von euch Dämonen da wäre? Zeig mir mal einer das Speisezimmer!" Mit einem leisen Wusch materialisierte sich ein Dämon vor Ray und machte eine unwirsche Geste in Richtung Tür. Folge mir, Sterblicher!, tönte es unangenehm in Rays Kopf. Seine Schläfen pochten vor Schmerz, doch der Hunger war stärker. Wer den Dämon und Ray nun in Richtung Refektorium hetzen sah, konnte auf den Gedanken kommen, Ray jage den Dämon die Gänge entlang. Der Dämon las in den Gedanken Rays dessen Hunger und Eile. Ray hatte ohnehin nur mehr Essen im Kopf und rannte dem Dämon nach - es war ihm nur Recht, wenn's schnell ging. Vor einem großen Tor hielt der Dämon an und bemühte sich, würdevolller zu gleiten. Ray nahm an, das lag an den Gestalten vor dem offenen Tor zum Speisesaal (zumindest nahm Ray an, dass er das war) standen. Einer war Rhodgar. Der andere war ein dunkelhäutiger Magus mit weißem Haar. Er hatte Authorität, Würde und Macht an sich. Sein Blick war einer der seltenen, die das Gegenüber sofort still sein ließen, bedachte er ihn oder sie damit. Die zwei waren gerade in eine Unterhaltung verstrickt und hatten Rays Ankunft noch nicht bemerkt. Ray wusste aber, was die allgemeine Sitte empfohl: Warten, bis die anderen fertig geredet haben und dann selbst sprechen - auch wenn man dabei verhungerte... Naja, fast. |
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06.04.2004, 23:13 | #72 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
Das Kastell des ZuX #28 -
Ray stopfte sich Fleischstück um Fleischstück in den Mund. Er versuchte, Rhodgar zu antworten, brachte aber nur undeutliches Geschwafel heraus. Ray nahm seinen Krug und stürzte einen ordentlichen Schluck leckeres Weizenbier hinunter. Nun konnte er reden: "Ich bin einfach heute abend erwacht. Ich nehmne an, diese meditate, die Ihr rieft, hat mich geheilt." Mehr wollte er nicht sagen, es musste noch gegessen werden. "Noch einen Grillteller! Ich verhungere!" rief Ray. Das Gewünschte erschien prompt. Diese deftige Köstlichkeit mundete hervorragend. Ray aß, wie noch nie. Wäre er allein im Refektorium gewesen, er hätte mit Händen gegessen und es wäre ihm egal gewesen, wie er danach aussah. Aber Rhodgar konnte auch ganz schön was verdrücken. Komisch, dass er nicht im Geringsten Spuren eines Bäuchleins zeigte. "Sagt, Rhodgar, quetschte Ray zwischen zwei Bissen heraus, "wo kann ich diese meditate finden, und sagt, mit was um alles in der Welt kann ich ihr mehr danken als mit Worten?" Rhodgar aß einfach weiter und Ray musste laut rülpsen, um ihn auf sich aufmerksam zu machen. Kurz sah ihn Rhodgar tadelnd an, dann begann er eine knappe Antwort. |
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06.04.2004, 23:53 | #73 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
Das Kastell des ZuX #28 -
Ray musste laut losprusten, angesichts dieser Eröffnung. In kürzester Zeit hatte er sein Tischset mit Bier bekleckert. "So eine Sauerei aber auch." sagte Rhodgar leicht spöttisch. Ray war der Unterton aber egal, er aß einfach weiter. Erst nach dem fünften Grillteller fiel er in seinem Stuhl nach hinten. "Das war lecker!", rief er begeistert aus. "Wisst Ihr, was ich jetzt brauche, Rhodgar? Ich brauche ein Digestiv. Was hättet ihr denn im Kastell anzubieten?" "Nun, wir hätten einige gut gebranntes Fruchtwässerchen." meinte Rhodgar. Ray dachte sofort, das wolle er ausprobieren. Der Küchendämon hatte bereits geschaltet und ihm eine Auswahl von Likören herbeigezaubert. Alle waren offensichtlich mit verschiedenen Früchten angesetzt oder gebrannt worden. Wie lecker! Auch Rhodgar nahm sich ein Stamperl Likör und prostete Ray zu. Die beiden Männer kippten den Likör hinunter. "Der war gut!", meinte Ray. "Bessere gibt's wohl nirgends." Rhodgar und Ray kosteten die ganze Palette Liköre durch und so war es wenig verwunderlich, dass Ray bald von Müdigkeit übermannt wurde. "Gute Nacht, Ray." sagte Rhodger, der den Wunsch verspürte, sich zurückzuziehen. Ray wünschte eine gute Nacht retour. Nachdem Rhodgar gegangen war, bemerkte Ray ein letztes Likör. "Prost!" wünschte er sich selbst und stürzte er hinab. Dann sank er in die wohlige Wärme des Sessels streckte alle Viere von sich. |
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07.04.2004, 10:27 | #74 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
Das Kastell des ZuX #28 -
Irgendetwas rollte leise über den Tisch des Refektoriums und fiel von der Tischkante. Klirr! „Ahhh! Was ist das für ein Höllenlärm?!“ entfuhr es Ray, der abrupt aufgewacht war. Sein Schädel brummte noch leicht vom Vortag. Diese Liköre waren doch eben eine Klasse für sich - und nicht zu unterschätzen. Erst jetzt bemerkte Ray den Mann, der auf einer Bank im Refektorium schlief. Der hatte die Ruhe weg! Nicht einmal aufgewacht war der, als Ray und Rhodgar gestern ihr Festessen bestritten hatten. Stöhnend erhob sich Ray von seinem Sessel und rieb sich die Augen. Was hatte er heute vor? Richtig, er wollte meditate seinen Dank zeigen. Und noch ein wenig in der Bibliothek schmökern. Rhodgar behauptete also, dass er ihr Pralinen mit persönlicher Widmung zukommen lassen habe. Originell. Aber wenn diese Idee schon verbraucht war... meditate war ja eine Hohepriesterin des Beliar, eine Dämonenbeschwörerin also. Ray hatte eine Idee. "Ist mal einer von euch Dämonen da, wenn ich einen brauche, oder muss ich erst suchen?" rief er in den Raum. Sterblicher, was willst du? Die Worte schnitten wie üblich schmerzhaft in Rays Geist, während ein Dämon sich hinter ihm materialisierte. "Bring mir einen Strauß dunkler Rosen. Am besten blutrot. Dann häng ein Schild dran, auf dem mein Dank an die Hohepriesterin meditate ausgedrückt ist." Er überlegte kurz. Rhodgars Pralinen waren anscheinend untergegangen. Das sollte ihm nicht passieren! "Und dann gibts du den Strauß mir. Ich werde persönlich dafür sorgen, dass ihn die Hohepriesterin erhält." Lange musste Ray nicht warten. Der Dämon dematerialisierte sich kurz und war ebenso schnell wieder da. Er drückte Ray den besagten Strauß in die Hand und hinterließ ein schmerzliches: "Hier, Sterblicher!" in Rays Gedanken. Für Ästethik hatten diese Dämonen wohl nichts übrig. Die Blumen waren irgendwie zusammengebunden. Ray musste sie erst ordnen und in eine annehmbare Form bringen. Dann unterschrieb er seine Dankeswidmung und begab sich in die Bibliothek. Hier konnte er ebenso gut auf meditate warten. Einstweilen wollte er lesen und im Kastell schwelgen. Er mochte diesen Ort immer mehr. Hier ließ es sich leben. Ein wenig gruselig, aber grade so, dass es Ray schön heimelig erschien. Warum hatte er nur so lange in Khorinis gelebt? Hier gefiel es ihm besser. Es gab hier Gleichgesinnte - Leute, die das Dunkle nicht fürchteten. In seinem Kopf wuchs ein Entschluss heran, wie er später sagen würde, der beste seines Lebens. "Lehrling im Kastell" rief er in die Bibliothek. Ein alter Wälzer stürze ihm vor die Füße. Auch einige kleinere Werke fielen zu Boden. Ray sammelte sie ein und setzte sich an ein Lesepult. Dann versank er in den Schriften über die Lehrlinge Beliars. Er las über die Hierarchie des Kastells, über die Magie, die man später erlernen könnte, und er stolperte auch über einige alte Legenden. Über Malek, den nie sichtbaren Herren des Zirkels las er und mit jeder Seite konnte er sich immer mehr mit dem Kastell identifizieren. Ein wenig unsicher war er noch. Im Kastell zu bleiben hieß, das alte Leben aufzugeben. Aber was hieß das schon, außer dass ihn die Gardisten Typhus und Nikmaster, mit denen er das Abenteuer um den Gürtel Beliars bestritten hatte, vielleich nicht mehr mochten? Hier hatte er auch schon Bekanntschaften gemacht, und sogar angenehmere als die der Gardisten. Bis übermorgen spätestens würde er wissen, ob er Lehrling im Kastell werden wollte. Einstweilen wollte er auf meditate warten und die Bücher auskosten... |
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07.04.2004, 12:18 | #75 | ||||||||
Ray Beiträge: 157 |
interessantes zu namen und begriffen aus g1+2 -
Ein paar Sachen fallen mir auch noch ein: 1. Orcus ist nicht direkt das Pendant zu Hades - das ist der römische Gott Pluto. Zumindest war Pluto der bekanntere Herr der Unterwelt als Orcus. Als der Vesuv ausbrach, soll aber gesag worden sein, der Orcus zürne. 2. Beliar könnte auch vom französichen "le bélier" kommen. Das bedeutet Widder. Und das kommt Beliar (siehe: Fratze auf Irdrorath) schon näher. :) |
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