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29.09.2002, 22:05 #1
eine_alte_frau
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[GM] Der Gletscher -
"Ach, ihr seid es schon wieder? Ich hatte euch gar nicht so schnell zurück erwartet. Hat euch etwa die Gletschermagie schon eingefangen?"

Die Alte öffnete ihre Tür weit und bat die Gruppe herein.

"Ihr könnt gern bei mir übernachten. Die Hütte ist zwar klein, aber wir sind hier dicht am Gletscher. Neben dem kalten Hauch, den der Große Weiße ständig in das flache Land bläst, verirren sich nachts auch immer wieder einmal Luzkans bis hierher. Da ist es nicht gut, wenn man draußen ist. Diese riesigen Bestien haben nicht nur manches Vieh geholt. Sie sind unheimlich, erscheinen wir ein weißes Gespenst aus dem Nichts und sind schneller wieder verschwunden als man schreien kann.
Wollt ihr etwa schon wieder in den Gletscher?
Wie ich sehe, seid ihr dieses Mal etwas besser vorbereitet. Zumindest seht ihr so aus, als hättet ihr etwas wärmere Sachen an als bei eurem ersten Besuch."

Fachmännisch befühlte die Alte den Mantel von Blutfeuer, den sie sich über die Schultern geworfen hatte.

"Ja, das ist das beste, was es gegen die Kälte gibt. Das Fell dieser Bestie. Es ist schön, dass dir jemand so schnell daraus einen Mantel machen konnte."

und zu Yenai gewandt:

"Ach, der große Luzkan-Jäger hat ja auch einen Mantel daraus! Na, das wird die Brüder und Schwestern der weißen Bestie freuen. Sie kommen gern zu jemanden, der das Fell eines ihrer Brüder auf dem Leib trägt."
29.09.2002, 22:06 #2
eine_alte_frau
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[GM] Der Gletscher -
Die Alte setzte einen großen Topf Wasser auf den Herd und meinte, dass das dann ja wohl für Tee reichen würde.

"Meine Hütte ist zwar klein, aber es wird eure letzte Nacht ohne Wachen und ohne diese Wahnsinnskälte sein. Macht es euch bequem und versucht so gut es geht noch einmal lange zu schlafen. Die Luzkans haben zwar auch schon Hütten zerschlagen, aber wenn er kommt, haben wir ohnehin keine Chance. Also nehmt das Schicksal hin, wie es für euch bereitet ist. Esst und trinkt und stärkt euch für eure schwere Wanderung.

Mit Blutfeuer rückte sie eng an das Feuer, sah sie der Jägerin doch an, dass diese viele Fragen hatte.
29.09.2002, 22:17 #3
eine_alte_frau
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[GM] Der Gletscher -
Die Alte musste lächeln über so viel Unverstand. Nebenbei bereitete sie für alle Tee und teilte die Becher aus und begann zu erzählen.

"Ein Gletscher ist kein Fluss. Ein Gletscher ist nur Schnee. Schnee der seit Millionen Mondumläufen aufeinander gefallen ist, so dass er sich immer weiter aufeinander türmte. Der große Druck, der dabei auf den Untergrund wirkt, lässt den Schnee erst zu Eis werden, das dann immer härter wird. Irgendwann wird der Druck so groß, dass sich das Eis wieder verflüssigt. Und das fließt dann als Bach unter ihm hervor. Das ist der Bach, der euch jetzt zum Gletscher führt. Dieses Wasser ganz unten unter dem Gletscher bewirkt, dass das ganze Massiv schwimmt. Ein Gletscher ist also ein großer schwimmender Schneeberg."
29.09.2002, 22:19 #4
eine_alte_frau
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[GM] Der Gletscher -
Die Alte lächelte.

"Die Beweise liefert uns der Gletscher ausreichend. Sehr einmal hier auf dem Kaminsims."

Die Alte erhob sich und räumte einige Gegenstände herunter, um sie den aufmerksam Lauschenden zu zeigen.

"Das hier ist ein Stück eines Menschenschädel oder der eines Affen. Ihr werdet unschwer erkennen, dass er nicht aussieht wie ein heutiger Schädel. Und das hier sind uralte Steinwerkzeuge. So etwas Primitives benutzt schon seit Menschengedenken niemand mehr. Außerdem finden sich auch immer wieder Teile von Pflanzen, von denen noch nie einer gehört hat. Also wir Gletscherbewohner kennen unseren großen Weißen. Was er oben verschlingt, spuckt er unten irgendwann wieder aus."

Die Alte legte ihre Fundstücke wieder auf den Kaminsims und setzte sich wieder.
29.09.2002, 22:20 #5
eine_alte_frau
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[GM] Der Gletscher -
"Wenn man Glück hat, kann man in der Höhle tief in den Gletscher hineinlaufen.

Andererseits war das aber oft das Unglück für viele neugierige Abenteurer. Ihr könnt euch vorstellen, dass es kein Entrinnen gibt, wenn das Eis von oben nachrutscht. Und irgendwann rutscht es immer nach! Dann entstehen im Eis tiefe Rissen, von denen man den Eindruck hat, sie würden bis in den Bauch der Erde reichen. Das ist die zweite große Gefahr, die auf euch im Gletscher wartet – diese tiefen Schluchten im Eis.

Immer deckt der nachfolgende Schnee sie zu und der ahnungslose Wanderer läuft ohne es zu wissen auf einer sehr brüchigen Schneedecke. Wer einmal in solch eine Eisspalte gestürzt ist, kommt nie wieder zurück, es sei denn in der Form wie der arme Kerl da oben."

Die Alte deutete auf den Schädel über ihrem Kamin.
29.09.2002, 22:21 #6
eine_alte_frau
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[GM] Der Gletscher -
"Meines Wissens hat es noch niemand geschafft. Aber wer kann das schon genau wissen! Weißt du Kindchen, ich frage mich immer, woher die Menschen all diese Sachen wissen, wenn noch niemand zurückkam.

Tatsache ist, diese Ruinen gibt es. Und sie wurden ja nicht im Eis erbaut. Irgendwann gab es da Fels in den die Festung geschlagen wurde. Und irgendwann ist sie im Eis versunken und wurde auf immer von ihm umschlossen.

Seht euch nur die merkwürdige Form des Göttersitzes an. Er überspannt die Stelle, an der der Gletscher beginnt wie eine Welle. Das konnte aber nicht schon immer so sein, sonst hätte sich der Gletscher dort nicht bilden können. Ich sagte euch ja, dass Gletschereis aus Schnee besteht. Mir scheint, als hätte der Fels eines Tages dem Druck des Eises nicht standhalten können und hat sich einfach nach vorn geneigt. Seither fällt dort oben kein Schnee mehr und das Eis ist dort kristallklar. Damit soll man in der Tiefe die Ruinen sehen können.

Aber das können natürlich auch Märchen sein, denn der Mensch erzählt viel. Und wenn er nichts mehr zu erzählen hat, dann beginnt er in das Reich der Fabel auszuweichen.

Ich kann euch nicht sagen, was wahr und was falsch ist. Auf jeden Fall rate ich euch dringend die Idee mit dem Fluss sofort zu vergessen. Ich habe nämlich wirklich schon Menschen gesprochen, die sich verabschiedet haben um von unten in den Gletscher einzusteigen. Von denen kam nie wieder einer zurück."
29.09.2002, 22:23 #7
eine_alte_frau
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[GM] Der Gletscher -
"Nun, sie werden wohl den mühsamen und nicht minder tödlichen Weg über das Eis gewählt haben. Der General Toras war ja auch gerade dort. Allerdings ist er mit einer großen Gruppe aufgebrochen, aber zurück kam er nur mit einer Handvoll seiner Leute."
29.09.2002, 22:24 #8
eine_alte_frau
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[GM] Der Gletscher -
"Über die Ruinen weiß ich nicht viel. Die Ruinen sind ein Mythos, der wohl irgendwo an der Wiege der Menschheit geboren wurde. Man spricht von sagenhaften Reichtümern und mächtigen magischen Artefakten, aber auch von schrecklichen Fallen und grausamen Wächtern.

Diese Ruinen tief unter dem Eis wurden in den uralten Zeiten wohl erschaffen, damit einige wenige Menschen den Göttern näher sein konnten als andere. Darum erbauten sie ein Festung oder einen Tempel – genau weiß das keiner – direkt zu Füßen des Göttersitzes. Dort erhoffte man sich in seltsamen Ritualen die besondere Gunst der Götter erringen zu können.

Ich weiß nicht, was davon wahr ist. Die Götter hat nie jemand gesehen. Die Festung ist im Eis versunken und von den Bewohnern berichten nur noch Legenden und Lieder.

Tatsache ist aber, dass der Göttersitz sich über die Ruinen geneigt hat. Und das ist ja schon seltsam genug. Ihre Geheimnisse haben jedenfalls die alten Bewohner mit in ihr eisiges Grab genommen.

Wenn es stimmt, dass dieser alte General Kaszan Toras in den Ruinen gewesen ist, dann hat er mit Sicherheit die Götter herausgefordert. Die werden schon ihren Grund gehabt haben, dass es heute nur noch Ruinen tief unter dem Eis gibt. Und wenn er die Götter herausgefordert hat, dann wird es sicher noch gefährlicher, dort hineinzusteigen.

Ach Kindchen, ich kann dir nur raten, lass ab von deinem Unterfangen. Mir wird ganz bange nur bei dem Gedanken daran."
29.09.2002, 22:41 #9
eine_alte_frau
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[GM] Der Gletscher -
"Der Luzkan ist mindestens doppelt so groß wie ein ausgewachsener Mann und manchmal auch drei mal so groß, wenn er sich aufgerichtet hat. Er ist das absolut größte und tödlichste Ungeheuer, dass ihr euch überhaupt vorstellen könnt.

Seine vorderen Klauen sind zu gewaltigen Grabschaufeln umgeformt, mit denen er sich biltzschnell im harten Schnee vergraben kann. Seine gewaltigen Hauer, die du dir in etwa wie die eines wilden Ebers vorstellen kannst, sind fast armlang. Mit ihnen durchfurcht er den Schnee, so lange er noch auf allen Vieren ist und dich angreift. Es ist die Waffe, mit der er seinen Gegner aufspießt.

Die Luzkans jagen nachts, manchmal in Gruppen, aber auch allein. Sie ernähren sich von den wenigen Tieren, die über den Gletscher laufen um von einer Seite zur anderen zu gelangen. Vielleicht ernähren sie sich ja aber auch von der Dunkelheit oder dem uralten Eis.

Am Tage vergraben sie sich im Schnee und lauern auf ihre Opfer. Vielleicht schlafen sie ja auch. Den Gletscher verlassen sie nur selten, weil sie auf den Schnee angewiesen sind. Wir glauben, sie vertragen kein Sonnenlicht, Licht scheuen sie wie die Pest. Deshalb sieht man sie am Tage auch kaum. Wenn man allerdings auf sie trifft, sind sie auch bei Tage tödlich.

In die Ebene kommen sie nur, wenn es bei uns schneit und sehr selten bei der Jagd hinter einem unserer Tiere her.

Den Luzkan kann man nur am Tage jagen, weil er dann halbblind ist oder aber, wenn man ein altes krankes Tier erwischt hat. Starke Tiere sind so schnell, dass der Mensch keine Chance hat, ihren gewaltigen Waffen zu entkommen"

Die Alte fasste das Fell von Blutfeuers Mantel an.

"Diese Felle sind hochbegehrt. Bei uns darf ein einfacher Mann das Fell nicht behalten, sondern muss es bei Hofe abliefern. Dafür gibt es auch eine beachtliche Belohnung. Trotzdem kenne ich niemanden, der einem Luzkan noch einmal begegnen wollte, wenn er einmal einen getötet hatte.

Die Luzkan-Jäger sagen, man würde die Götter versuchen, wenn man sein Glück noch einmal so herausfordern würde. Jeder Luzkan-Jäger ist in unseren Augen so etwas wie ein Heiliger. Die Götter haben ihm persönlich ein Lächeln geschenkt in Form eines besonders wertvollen Trophäe, eines toten Luzkans.

Nun wisst ihr alles was ich weiß. Ihr solltet schlafen, der Morgen dämmert schon herauf. Ihr könnt ja noch einmal den Schäfer am Fuß des Gletschers befragen. Vielleicht kann er euch ja noch etwas über die Schneebestie erzählen. Ich kann euch weiter nicht helfen."

Die Alte hüllte sich in ihre Decke und dann fiel ihr Kinn auf die Brust. Im Nu war sie eingeschlafen und auch die anderen Mitglieder der Gruppe versuchten noch etwas Schlaf zu finden. Morgen hofften sie die letzte Nacht zu Fuß des Gletschers zu verbringen, bevor ihre große Expedition begann.
30.09.2002, 11:44 #10
eine_alte_frau
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[GM] Der Gletscher -
Die Alte weckte die Gletscherfahrer und servierte, was sie so in der Vorratskammer hatte.
Beim Frühstück erzählte sie dann weiter von dem harten und entbeherungsreichen Leben am Fuß des Gletschers, von den extrem harten Wintern und den vielen Schafen, die sie immer wieder na die Luzkans verloren.
Auf die Frage von Nienor, warum sie denn dann hier wohnen würde, wo es doch weiter flussabwärts so schöne fruchtbare Landschaften geb, erwiderte die Alte lachend:

"Schön schon und fruchtbar möglicherweise auch aber wo bekommt man schon so schöne Sachen? Ihr seht mir nicht so aus, als würdet ihr mich bestehlen, also zeig ich euch mal was."

Die Alte schlurfte zu einer Truhe und öffnete sie:

"Na, habt ihr so etwas Schönes schon gesehen? Oder so etwas? Oder das?"

Die Alte holte aus der Truhe eine Kostbarkeit nach der anderen. Reichverzierte Schwertscheiden, wunderschöner Schmuck, kostbare Dolche und vieles mehr. Den Gefährten gingen die Augen über.

"Ja, das alles schenkt mir der Gletscher. Alles, was er jemals verschlungen hat, kommt an mir irgendwann vorbeigeflossen. Darum harre ich hier aus. Ich habe 14 Kinder großgezogen. Die leben heute überall in Khorinis verstreut und können meine Schätze gut gebrauchen. Davon konnte ich für jedes Kind eine solide Ausbildung finanzieren. Und auch meine Enkelkinder werden noch von meinen Schätzen profitieren. Und wenn ich ehrlich sein soll, die Schatzsuche wird schnell zur Sucht. Deshalb solltet ihr jetzt auch gehn. Ich muss nach meinen Reusen sehn.
Eure Boote könnt ihr hierlassen. Von jetzt an ist der Fluss wirklich nicht mehr beschiffbar. Er wird erst unmittelbar vor dem Gletscher wieder tiefer. Ihr müsst euer Gepäck von jetzt an selbst tragen. Und zieht euch eure Stiefel an. Es wird jetzt sehr nass, ihr müsst ständig durch kleine Bäche und Rinnsale."

Die Alte wünschte der kleinen Gemeinschaft viel Glück und eilte dann an den Fluss. Erst jetzt sahen die Gefährten, dass die Alte den Fluss an dieser Stelle durch zahlreiche Fallen und Hindernisse leitete, damit ihr auch nichts entging, was der Gletscher an Kostbarkeiten ausspuckte.

Die Gefährten selbst wechselten die Kleidung und verteilten das Gepäck gleichmäßig auf alle, damit es für keinen zu schwer wurde. Auch die beiden Magier mussten sich jetzt an dem schwereren Teil des Transportes beteiligen. Zum Glück war heute ein strahlend sonniger Tag, so dass die Gruppe schnell voran kam.
14.10.2002, 12:01 #11
eine_alte_frau
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NPC und Quest-Charaktere -
allgemeiner questchar. kann von meditate ausgeborgt werden. ist völlig unspezifisch. kann alo überall eingesetzt werden, wo man eine alte frau braucht.
14.10.2002, 12:01 #12
eine_alte_frau
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NPC und Quest-Charaktere -
allgemeiner questchar. kann von meditate ausgeborgt werden. ist völlig unspezifisch. kann alo überall eingesetzt werden, wo man eine alte frau braucht.
17.10.2002, 12:07 #13
eine_alte_frau
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[GM] Der Gletscher -
Die alte Frau war in der Nacht von ungewöhnlichen Geräuschen aus dem Gletscher geweckt worden. Schnell war sie aus dem Haus gelaufen und hatte ängstlich und beklommen zu den Feuersäulen aufgeblickt, die der Göttersitz in den Himmel schleuderte. Als hätte sich der Weltuntergang angekündigt.

Hoffentlich hatten die jungen Leute nichts damit zu tun, die vor einiger Zeit in den Gletscher aufgebrochen waren.

Immer wieder hatte sie nach ihnen Ausschau gehalten und als die Tage und Wochen vergingen und nichts mehr von ihnen zu hören war, hatte sie irgendwann für sich ein Gebet für die armen Irren gesprochen.

Heute früh war sie aufgestanden, weil das Geräusch des Flüsschens ein anderes war. Schnell hatte sie sich ein paar Sachen übergeworfen und war hinausgelaufen. Der Fluss war über die Ufer getreten und überspülte das ganze flache Land. Zum Glück war das Häuschen etwas erhöht gebaut, sonst wär sie heut Nacht wohl davon geschwommen.

Überall am Ufer lagen Trümmer von Holz, Stein und Eis. Woher war das wohl gekommen? Hatte der Gletscher plötzlich alles abgestoßen, was kein Eis war?

Die Alte lief am Ufer entlang. Schon manches Mal hatte der Gletscher mal eine größere Wassermenge abgegeben, nämlich dann, wenn ein größeres Eisstück abbrach. Dann war die Schatzsuche immer besonders erfolgreich.

So auch dieses Mal. Das erste, was sie am Ufer fand, war ein Beutel mit dem seltsamen magischen Erz. Aber schon wenige Schritte weiter fand sie eine junge Frau, die sie bei der Gruppe gesehen hatte. Schnell ließ sie sich auf die Knie nieder und legte ihr Ohr an die Brust des Mädchens. Das Herz klopfte, obwohl sie völlig blaugefroren war. Schnell lief die Alte zurück zum Haus und holte trockene Decken. Dann zog die Alte dem Mädchen die nassen Sachen vom Leibe und wickelte sie erst einmal ein.
17.10.2002, 12:41 #14
eine_alte_frau
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[GM] Der Gletscher -
Die Alte hatte dann aus der Hütte heißen Tee geholt und dem Mädchen davon eingeflößt. Als sie dann die Augen aufschlug fragte sie die Kleine:

"Was ist denn los? Wie kommst du denn hier her?"

Nienor erzählte ihr kurz von der rasenden Fahrt durch den Eiskanal und sagte ihr, dass auch all ihre Gefährten von unten aus dem Gletscher gespült sein müssten.

"Na, dann wird ich mal anfangen zu suchen. Wenn du das überlebt hast, kann es ja sein, dass auch von den anderen der eine oder andere lebt. Ich hatte schon einmal einen hier, der hat es allerdings nicht überlebt. Er hatte versucht, von unten in die Ruinen zu gelangen, war dann aber von einem Einsturz überrascht und zurückgespült worden. Die vielen Eisstufen und Hindernisse hatte ihm allerdings die Knochen zerschmettert. Er hat das nicht überlebt. Er starb in meinen Armen.

Aber jetzt zu dir. Kannst du laufen? Ich würd dich gern ins Warme bringen. Deine Sachen hol ich gleich."

Als Nienor nickte, brachte die Alte sie in die Hütte und lief mit neuen Decken und einem kleinen Karren, vor den sie schnell zwei Schafböcke gespannt hatte, zum Gletscherfluss zurück. Dann begann sie ihn nach Menschen und Schätzen abzusuchen.
17.10.2002, 14:40 #15
eine_alte_frau
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[GM] Der Gletscher -
Die alte Frau hatte schnell festgestellt, dass die Leute wirklich wundervolle Sachen aus dem Gletscher geholt hatten. Sie war sich auch sicher, dass für sie das eine oder andere dabei herausspringen würde.

Zuerst aber mussten die Leute ins Warme und ihre Sachen trocknen. hier kam so schnell keiner her, jedenfalls nicht so kurz vor dem Winter. Abtreiben konnten die Schätze auch nicht, immerhin hatte sie ein kompliziertes Fallen- und Siebsystem installiert, damit ihr auch nichts von den Kostbarkeiten des Gletschers entging.

Morgen, wenn es wieder hell war, würde sie noch einmal alles genau absuchen. Sie war sich ziemlich sicher, dass der Gletscher noch einiges ausspucken würde, auch wenn die Abenteurer längst abgezogen waren.

"Sind denn wenigstens alle da?" fragte sie die Anderen. Als sie ihnen erzählte, dass sie schon das andere Mädchen bei sich in der hütte hatte und man sich verständigt hatte, dass sich irgendwer "weggezappt" hatte, fehlte offensichtlich nur noch einer aus der Gruppe. Ein gewisser Wardrag. Hoffentlich fanden sie den auch noch. Die Alte beschloss, dass sie noch einmla losziehen würde, um auch nach dem letzten der Abenteurer zu suchen.
17.10.2002, 23:43 #16
eine_alte_frau
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[GM] Der Gletscher -
Es war Nacht und am Feuer saßen nur noch die ganz Hartnäckigen. Die alte Frau hatte bei ihrer zweiten Runde auch noch den fehlenden Wardrag gefunden, so dass sie erfreut feststellen konnten, dass sich die ganze Gruppe retten konnte.

"Ihr habt einen besonderen Glücksstern gehabt, mein Kindchen. Ich hab euch ja gesagt, dass ich vor dem General nie Leute getroffen habe, die bis in die Ruinen vorgedrungen sind. Ihr habt sie besucht und seid zurückgekommen und habt diesen Bauwerken sogar noch Schätze entreißen können.
Ihr habt sehr schöne Sachen mitgebracht. Für dieses magische Erz gibt es eine Menge schöne Sachen vom König. Das ist es, was er unbedingt haben will, dieses Erz. Ach, es hat schon so viel Unglück gebracht, dieses verfluchte blaue Zeug. Aber schöne Waffen und Rüstungen habt ihr mitgebracht. Aber am besten gefallen mir diese wunderbaren Felle. So etwas habe ich noch nie gesehen. Auch nicht bei den höchsten Würdenträgern.

Die Bücher müsst ihr sehr sorgfältig trocknen, sonst quellen sie auf, werden wellig und man kann sie nicht mehr schließen. Ich hab aber gehört, dass es für solche Sachen Spezialisten gibt."

Die Alte hatte die ganzen Schätze begutachtet, jedes Stück in die Hand genommen und versucht, dessen Bedeutung und den Wert zu taxieren.

"Ihr seid reich geworden würd ich sagen. Ich gratuliere auch. Morgen werden auch eure Sachen getrocknet sein und ihr könnt auf eure Seite des Fjords hinüberfahren. Das einzige was ich noch wissen möchte ist, warum der Göttersitz auf einmal nicht mehr da ist. Habt ihr was damit zu tun?"
18.10.2002, 00:11 #17
eine_alte_frau
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[GM] Der Gletscher -
"Das stimmt auch sicher. Wenn der Fluss nicht so viel Wasser geführt hätte in jener Nacht, dann wärt ihr nicht so schnell unten herausgekommen. Das wäre sicher euer Tod gewesen. So hat euch also der Einsturz des Göttersitzes das Leben gerettet.
Ich werd sicher in den nächsten Tagen tolle Sachen finden. Der Gletscher hat gewiss noch andere schöne Sachen freigeschmolzen."
18.10.2002, 00:45 #18
eine_alte_frau
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[GM] Der Gletscher -
Alle schliefen nun. Die Alte wusste sehr wohl, dass dieser hohe Wasserstand des Flüßchens ihr neue Schätze bescheren würde. Sie war auf die Sachen der jungen Leute nicht angewiesen. Das der Göttersitz eingestürzt war, würde in Kürze neue Abenteurer anlocken und das würde auch ihr wieder neue Schätze bescheren. Diese jungen Leute aber waren ihr richtig ans Herz gewachsen.
Sie war froh, dass jetzt alle hier so friedlich schliefen.

Sie kontrollierte noch einmal die zum Trocknen aufgehängten Sachen und stellte zufrieden fest, dass sie bis zum Morgen mit Sicherheit getrocknet waren.
24.11.2002, 18:17 #19
eine_alte_frau
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Das Land Gorthar (Südland) -
Sarcos? Sarcos, Sarcos, Sarcos....war das etwas zu essen? Die alte Frau wusste nicht so recht, was dieser komisch gekleidete Mann von ihr wollte, und sie war auch nur dazu bereit, mit den Leuten zu reden, weil sie den einen Glatzenheinz wiedererkannt hatte. Der Bursche war bei dieser entzückenden jungen Dame dabeigewesen, die den Gletscher erklommen hatten. Nachdem sich die alte Dame den restlichen Schmutz abgeklopft hatte, sprach sie langsam und erhaben, wie es sich für alte Vetteln gehört.

"Nein, von einem Sarcos habe ich noch nie etwas gehört. Wisst ihr, hier draussen lebt man so abgeschnitten von der restlichen Gesellschaft. Deswegen habe ich mich ja auch hierher verzogen. Aber vielleicht könntet ihr mir trotzdem helfen? Ihr seid so junge, kräftige, schöne Menschen, und ich bin alt und schwach. Der Brunnen, den ich mit meinen eigenen Händen angelegt habe, macht mir inzwischen Angst. Jede Nacht höre ich merkwürdige Kratz- und Schaufelgeräusche heraus. Ich habe nicht mehr die Kraft, zu ergründen, was da vor sich geht, aber vielleicht könntet ihr euch der Bitte einer alten Dame annehmen..." Sie setzte ihren hundemässigsten Hundeblick auf und ihr Inneres bemerkte freudig, wie die Herzen der Männer unter ihren flehenden Blicken erweichten, und führte sie zu dem alten Steinbrunnen, der schon am Bröckeln war und kauerte sich nun gar noch erbärmlicher auf ihr Gehstöckchen, um möglichst zerbrechlich zu wirken.
09.02.2003, 12:14 #20
eine_alte_frau
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[GM] Der Gletscher -
Dieser Winter war härter als jeder, an den sie sich erinnern konnte. Niemand war mehr zu ihr gedrungen seit dem Besuch der Gruppe im Herbst. Sie hatte zu wenig Feuerholz, denn keiner ihrer Söhne hatte den Weg zu ihr gefunden.

Die alte Frau war beunruhigt. In jedem Jahr waren ihre Kinder zu Beginn des Winters gekommen und hatte sie bedrängt, das gefährliche Leben hier am Gletscher zumindest für die Winterzeit aufzugeben, aber immer hatte sie es abgelehnt. Dann hatten die Kinder ihr Holz gebracht und die Hütte winterfest gemacht, bevor sie wieder fortgefahren waren.

In diesem Jahr war alles anders. Nach der großen Schlacht, die irgendwo in der Ebene stattgefunden hatte, waren nur noch ein Mal einige Männer hier gewesen, dann hatte sich eine seltsame Stille über das Land gelegt. Die Nächte wurden zusehends unheimlicher und die alte Frau hatte Mühe, des Nachts ruhig zu schlafen. Seltsame Geräusche kündeten von nächtlichen Besuchern, die ganz sicher nicht irdischen Ursprungs waren. Als dann auch der Schäfer wie zu Beginn jedes Winters verschwunden war, fühlte die alte Frau sich das erste Mal in ihrem Leben wirklich allein.

Vor allen Dingen musste sie sich um Heizmaterial kümmern. Der Fluss aus dem Gletscher schwemmte zwar durchaus auch Holz an, aber das reichte bei weitem nicht aus. Die alte Frau musste Torf stechen und den Dung der Schafe einsammeln, bevor der Schnee alles zudeckte.

So vergingen die immer kürzer werdenden Tage und in den Nächten versuchte sie sich mit ihren Kräutern und Heilkünsten zu beschäftigen.

Sie hatte ein bedeutendes Wissen angehäft. Sicher wusste sie über Heilung inzwischen mehr als die mächtigen Heilerinnen der alten Welt. Sie kannte die Kräfte der Pflanzen, Mineralien und der richtigen Stellung der Gestirne, die zu beachten war, wenn man die Rezeptur zur vollen Kraftentfaltung führen wollte.

Und dann war eines Tages alles anders. Das blaue Blitzen am Himmel war verschwunden. Die Sterne schickten ihren eiskalten Glanz jetzt ungebrochen über den Gletscher. Etwas war passiert, die Barriere war gefallen.

Die alte Frau wäre jetzt losgereist, wenn sie Eis und Frost nicht gehindert hätte. So aber wusste sie nichts und konnte sich die Folgen für die Bevölkerung von Gorthar und Khorinis nur ausmalen. Jeden Morgen sah sie als erstes zum Himmel. Jedes Mal erfreute es ihr Herz, die Barriere kehrte auch offensichtlich nicht zurück.

Dann war es wohl auch noch nicht Zeit zum Sterben. Sie wollte noch einmal ihre Schritte nach Khorinis, der Stadt ihrer Jugend und ihrer großen Liebe lenken, noch einmal das fühlen, was sie am Tag ihrer Hochzeit gefühlt hatte und noch einmal die Stellen besuchen, an denen ihre Kinder aufgewachsen waren.

Sie würde ganz sicher durchhalten und irgendwann das Frühjahr erleben.
09.02.2003, 16:52 #21
eine_alte_frau
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[GM] Der Gletscher -
Die alte Frau hatte schon lange gewusst, dass da Leute kamen und dass sie verfolgt wurden, hatte sie am Beben des Geschirrs in ihrem Wandschrank bemerkt. Also hatte sie schnell Wasser in den Kessel gefüllt und das Feuer im Kamin auflodern lassen.

Sie konnte es gar nicht glauben. Noch nie waren im Winter Besucher gekommen. Der Gletscher und sein Vorland waren schon im Sommer unwirtlich und nichts für nette Besuche, aber im Winter war der Herrschaftsbereich des Luzkan die Hölle.

Diese Menschen mussten einen gewichtigen Grund haben.

Die alte Frau öffnete die Tür und bat die Besucher herein.

"Bringt auch die Hunde mit. Ich fürchte, sie werden draußen die Nacht nicht überleben. Der Gletscher geht mit wirklich lebenden Kreaturen nicht freundlich um und in der Nacht streckt er seine Totenhand auch ins Vorland.

Immer herein. Und legt die Verletzten auf die Felle. Ich kümmere mich darum. Oder habt ihr auch wieder einen der sagenhaften Heiler bei euch, wie die Besucher, die den Sitz der Götter zerstört haben?"
09.02.2003, 22:29 #22
eine_alte_frau
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[GM] Der Gletscher -
Die alte Frau hatte den Magier sofort erkannt. Sie hatte auch den zweiten Magier erkannt und sie konnte den Zweifel im Kopf des Paladins lesen.

Das war ja eine seltsame Truppe. Ob das mal gut ging? Das Mädchen mit dem kleinen Nager hatte Schmerzen, da konnte sie etwas tun, aber gegen die wirren Vorstellungen des Paladins konnte sie nichts machen. Sie wusste nur eins, was auch immer diese Menschen zusammengeführt hatte, sie konnten es nur gemeinsam bewältigen. Wenn einer aus dem Verbund ausbrach, würde die Mission scheitern.

Am rätselhaftesten war der seltsame dunkle Waldmensch. Sie spürte die Anwesenheit eines zweiten Wesens, konnte es aber nicht identifizieren.
Auch dieses innewohnende Wesen war wichtig in irgendeiner Weise.

Die alte Frau ging an ihre Truhe und gab der Kleinen ein Kraut zum kauen. Damit würden die Schmerzen vergehen und sie würde schlafen. Das Hörnchen konnte sich an einem Korb mit Kiefernzapfen gütlich tun. Selbst wenn es aus allen Zapfen die Samen klaubte, gab das immer noch ein schönes Anfeuerholz ab.

Als sie den Korb mit den Zapfen aus der Kammer holte, war das kleine Felltier schon auf ihrer Schulter.

"Natürlich kann das Mädchen hier bleiben. und für diesen alten kerl hab ich auch noch eine Aufgabe. Der kann mir Holz zerkleinern. Das ist ganz schön schwer für mich.
10.02.2003, 10:56 #23
eine_alte_frau
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[GM] Der Gletscher -
Die Alte war früher auf als die anderen, obwohl die es doch so eilig hatten. Die Alte ließ sie schlafen. Sie wusste, dass Zeit keine Rolle spielte.

Sie fütterte die Hunde und freute sich, als das Hörnchen wohlig alle vier Pfoten in die Gegend streckte, als es sich räkelte.

Die junge Frau hatte die Schmerzen wohl weggeschlafen. Das dumme Ding sollte froh sein, dass es hier bleiben konnte. Die alte Frau wusste trotzdem, dass sie versuchen würde, den dunklen Ritter zu überzeugen.

Prüfend beobachtete sie den Gletscher. Gut standen die Zeichen nicht für die Gruppe. Es zog Sturm auf, als hätten die Luzkan den Sturm gerufen. Darin jagten sie am besten. Sie waren schnell wie der Wind, er war ihr Element.

Was hatte dieser Schwarzmagier gefragt? Warum der Göttersitz nicht mehr war? Woher sollte sie das wissen. Sie wusste nur eines, die Macht der weißen Todesboten war durch den Sturz der Felsen nicht gebrochen.

Die alte Frau schaufelte Schnee in den Kessel und hing ihn übers Feuer. Wenigstens einmal noch sollten die Leute heißen Tee trinken. Die wundersamen Öfchen, die Blutfeuer damals mithatte, waren offensichtlich noch nicht Allgemeingut von Gletscherwanderern geworden.
11.02.2003, 23:23 #24
eine_alte_frau
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[GM] Der Gletscher -
Die alte Frau hatte den Reisenden ihren Segen gegeben, obwohl sie nicht sicher war, dass diese Angelegenheit etwas war, das einen Segen verdiente.

Schlimme Zeiten in einer schlimmen Welt. Die Templerin des Schläfers hatte ihr genau erzählt, was draußen los war, dass sie immer noch Gefangene waren, obwohl es die Barriere nicht mehr gab.

Nun war das Land also fest von Orks umklammert. Das war schlimm, denn die Orks waren brutal und erheblich stärker als die Menschen. Der einzige Grund, weshalb die Orks noch nicht Herr über die Menschen waren, lag darin, dass die Menschen Gefühle wie Treue und Anstand kannten und zusammenhielten. Dieses Gefühl und die höhere Intelligenz hatten bisher noch immer verhindert, dass die Orks alles in die hand bekamen.

"Sag mal, Kindchen, was willst du aber hier bei den Abenteurern? Du bist eine Frau. Du solltest solche Strapazen nicht auf dich nehmen. Es ist gut, dass du nicht in den Brunnen gestiegen bist. Dort unten wartet der Tod und der läßt sich nur schwer besiegen."

Die Templerin erzählte ihr von der Expedition und ihrem Ziel und dass sie jetzt traurig wäre, dass es wohl nichts würde mit dem Heldentum und strahlenden Trophäen.

"Was willst du denn für Trophäen? Soll ich dir mal etwas von meinen Schätzen zeigen? Und die hab ich nicht im Kampf errungen. Der Gletscher speit sie regelmäßig aus. Es sind Schätze längst vergangener Tage. Ich habe Schwerter, die sind so alt wie der Gletscher, also geschmiedet in den Geburtsjahren der Menschen. Würdest du mir erlauben, dir ein Schwert zu schenken?"

Die Alte ging an eine Truhe und wälzte den schweren Deckel in die Höhe. In der Truhe lagen allerlei Geräte, sorgfältig in Tücher gehüllt um sie zu schützen und wohl auch vor neugierigen Blicken zu bewahren. Zielsicher griff die Alte nach einem Bündel, nahm es heraus und wuchtete das auf den Tisch, was sie herausgenommen hatte.

Augenblicklich war es totenstill im Raum. Das Hörnchen saß mit gesträubtem Pelz da und hatte vor Schreck seinen Zapfen fallen lassen. Die Schlittenhunde hatten sich erhoben und drängten sich in einer Ecke zusammen. Sie starrten auf das Schwert, dass die Alte jetzt auswickelte und fingen leise an zu fiepen.
12.02.2003, 11:40 #25
eine_alte_frau
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[GM] Der Gletscher -
"Ja Mädelchen, das Schwert ist ein besonderes Geschenk vom Gletscher. Es war schon merkwürdig. An dem Tag, an dem ich am Fluss stand und das Schwert im Wasser sah, herrschte eine seltsam gedrückte Stimmung. Nie zuvor und nie danach hingen die Wolken so tief am Himmel. Und gerade, als ich meine Hand ausstreckte, fuhr ein Blitz in die Klinge und sie leuchtete glühend auf. Danach sprühte sie eine Weile selbst funkelnde Blitze um sich. Dann beruhigte sie sich und die Wolken verzogen sich am Himmel.

Ich hab in dem Moment gewusst, dass ich warten müßte mit dem Schwert, bis die richtige Besitzerin käme, denn dass das ein Schwert für eine Frauenhand ist, war ja auch klar. Nimm es mal in die Hand. Ich habe das Gefühl, das Schwert könnte dich gesucht haben."

Samantha griff zögernd zu der Waffe und nahm sie in die Hand. Im selben Moment knallte ein gewaltiger Donner vom Himmel und die Templerin stand einen Moment in einem Blitzgewitter. Die Tiere in der Stube kreischten auf und dann erloschen die Flammen im Kamin. Nach einigen Minuten, in denen man nichts weiter als das Knistern der Blitze hörte, ging das Feuer wieder an.

"Na bitte, wenn das kein Zeichen ist."
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