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Die Hohepriesterin, Thaleia, erschien, in ein edles Gewand gehüllt und auf dem Haupt einen traditionellen Kopfschmuck. In der einen Hand hielt sie ein Symbol aus Holz, in der anderen ein kleines Fläschchen mit einer Flüssigkeit. Die Amazonen verbeugten sich vor ihr, man machte ihr Platz damit sie vor zum Altar gehen konnte. Sie reichte der Königin das Fläschchen und beide verbeugten sich voreinander.
Die Zeremonie kann beginnen.
Es war sehr still geworden. Die Hohepriesterin trat ein Stück zur Seite und ließ Mylanaa an den Opferaltar.
Mylanaa öffnete das Fläschchen und betrachtete den gefesselten Gardisten. Seine Arme waren nach oben gestreckt und an den Handgelenken in unnachgiebigen Eisenschnallen an den Altar gekettet. Ebenso waren seine Fußknöchel fixiert. Sein Mund war geknebelt, damit er auch ja keinen Laut von sich geben konnte. Einzig allein seine Augäpfel bewegten sich, unruhig drehten sie sich von einer Seite zur anderen, das Weiße war schon ganz rot, man sah ganz deutlich die feinen Äderchen hervortreten. In seinen Augen las die Königin Angst ab, Todesangst, die ja auch nicht ganz unbegründet war. Zum ersten Mal in seinem Leben schien er wirklich Angst zu erleben. Und auch zum letzten Mal...
Mylanaa schloss die Augen und streckte den Arm mit dem Fläschchen über dem Opfer aus. Sie sprach ein paar unverständliche Worte und drehte die Flasche langsam um. Thaleia schloß ebenfalls die Augen und ihre Lippen bewegten sich unentwegt. Tröpfchenweise kam das Öl aus dem Fläschchen. Als der erste Tropfen auf der nackten Haut des Gardisten landete, zuckte dieser merklich zusammen. Mylanaas Arm bewegte sich ein Stück weiter, das Öl floß unaufhaltsam aus der Flasche und verteilte sich auf dem Körper des Mannes. Die Lippen der Hohepriesterin bewegten sich immer noch. Sie schien wie in Trance.
Als das gesamte Öl auf dem Gardisten verteilt war, öffneten die Königin und die Hohepriesterin wieder die Augen. Mylanaa ging langsam ein paar Schritte zurück und ließ Thaleia weitermachen. Es war ganz still, kein Vogel zwitscherte, alles schien den leisen flüchtigen Worten der Hohepriesterin zu lauschen.
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Die Amazonen knieten ehrfurchtsvoll im Kreis um den Altar und hoben den Kopf zum Himmel. Die rote Wolke wurde von roten Blitzen durchzogen. Die Säule, die sich über dem Altar gebildet hatte, drehte unaufhörlich und setzte ihren Weg nach oben fort. Das helle Licht blendete die Umstehenden, Mylanaa hob die Hand und hielt sie schützend vor die Augen.
Plötzlich fing die Erde an zu erzittern, ein Grollen ertönte und dann meldete sich die Göttin selbst zu Wort.
"Amazonen!"
Die Hohepriesterin hielt flehend die Arme nach oben, Mylanaa stand einfach nur steif da. Die Stimme ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren.
"Ich sehe, ihr habt meinen Wunsch befolgt und mein Verlangen zu stillen versucht. Aber was ist das?"
Die Frauen hielten den Atem an. War etwas nicht in Ordnung?
"Was muß ich hier sehen? Ein schäbiger kleiner Gardist. So ein roter Rockträger, wie sie massenhaft in dieser elenden Barriere herumrennen. Was glaubt ihr wer ich bin. Mich mit so einem Wurm zufrieden geben? Hättet ihr mir nicht wenigstens einen schönen knackigen Erzbaron bringen können?!"
Die Hohepriesterin zitterte. Auch Mylanaa war nicht sehr wohl.
Aber Donnra, ehrenwerteste und einzige Göttin der Amazonen,..., entgegnete Mylanaa mit bebender Stimme. Weißt du wie schwierig es ist einen Erzbaron zu beschaffen? Und dieser Gardist ist ein wirkliches Prachtexemplar. Sie überlegte fieberhaft nach weiteren Vorteilen ihres Opfers. Schau ihn dir doch an. Seine Muskeln, sein Blut, sein durchtrainierter Körper...und reden kann er zum Glück nicht mehr...
Stille.
Die Göttin schien über die Worte der Königin nachzusinnen.
"Nun ja, ich will mal nicht so sein. Er ist ja wirklich ein ganz annehmbares männliches Wesen. Ich werde ihn annehmen. Amazonen, ihr habt mir eure Treue bewiesen, vergesst nicht sie beizubehalten, ich werde über euch wachen und euch beschützen."
Ein Donner schlug auf das Lager nieder, aber diesmal wurde nichts zerstört. Der Strahl brach ab, die rote Wolke löste sich auf und die Sonne strahlte plötzlich wieder auf die Versammlung. Die Amazonen verneigten sich nocheinmal. Der Altar war leer...
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Mylanaa senkte den Kopf wieder und atmete auf. Es war geschafft, Donnra war besänftigt und die Opferung war planmäßig verlaufen. Mit einem zufriedenen Lächeln drehte sie sich zu den Amazonen um, die sie erwartungsvoll anschauten.
Amazonen, wir haben es geschafft! Donnra wird uns weiterhin beschützen und gutgesinnt sein. Was auch immer auf uns zukommt, sie wird uns beistehen.
Ein Aufatmen ging durch die Menge. Alle schauten froh nach oben, als versuchten sie ein Zeichen von der guten Göttin zu erhaschen.
Mylanaa versuchte wieder ihre Aufmerksamkeit zu erlangen.
Aber wir müssen uns vorsehen. Wir wollen Donnras Gutmütigkeit nicht überstrapazieren. Keiner aus dem Alten Lager darf erfahren was hier passiert ist. Keiner darf diesen Gardisten vermissen und bei uns suchen. Donnra wird uns dabei helfen, aber sie hat auch nur begrenzte Möglichkeiten.
Sie blickte ernst in die Runde.
Aber jetzt laßt uns feiern dass wir gerettet sind!
Sie lachte wieder und mischte sich in die Menge. Die Hohepriesterin ging zurück ins Lager, die restlichen Amazonen hielten sich noch etwas auf der Lichtung auf.
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Mylanaa machte ein nachdenkliches Gesicht.
Hmm...ich weiß nicht...entschuldige mich bitte.
Sie ging ein Stück auf den Strand zu und schaute auf das Meer hinaus. Sie hatte Nek heute noch nicht gesehen, wo er wohl steckte? Es wunderte sie etwas, sonst war er doch immer irgendwo in der Nähe. Sie würde mal im Lager herumfragen, später.
Jetzt starrte sie einfach nur in die wellen und war froh dass Donnra ihnen wieder gut gesinnt war.
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Hui, es gibt doch noch mehr so verrückte ;) :D
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Mylanaa hatte genug vom Meer, die Sonne war schon fast am Horizont verschwunden und es gab nicht mehr viel zu sehen. Also drehte sie um, im Lager wartete sicher noch Arbeit auf sie. Gerade schritt sie den Weg entlang zum Lager und bog um eine Biegung, als sie fast in Nek hineinrannt.
Nek! Wo warst du denn, ich habe dich schon suchen wollen..., sie wollte ihn umarmen, aber dann sah sie den Rücksack auf seinem Rücken. Seine ganzen Sachen mußten dort drin sein, so bepackt sah er aus. Das Lächeln verschwand. Mylanaa schluckte.
Was ist los? Wo willst du hin?
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Mylanaa fiel aus allen Wolken. Weggehen? Er wollte weggehen, sie verlassen? Für immer?
Sie öffnete den Mund, wollte etwas sagen, aber es kam nichts heraus. Stattdessen starrte sie ihn an, den gepackten Rucksack, das Schwert, all sein Hab und Gut. Minuten vergingen. Dann fand sie ihre Sprache wieder.
Wo...wo willst du hingehen? Was hat dich zu diesem Entschluss bewegt?
Sie starrte ihn immer noch an, konnte nicht fassen was er da gesagt hatte.
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Ihre Stirn zog sich in Falten. Wo der Wind ihn hintrug, aha. Sie versuchte sich zu beherrschen.
Hmm...es ist deine Entscheidung. Aber ich muß dich bitten, dass du über alles was du hier im Lager gesehen hast, schweigst. Unsere internen Lagerangelegenheiten gehen kein anderes Lager etwas an. Schwöre!
Sie blickte ihn fest an, aber er mied ihre Augen.
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Mylanaa starrte ihm nach bis er über die Brücke verschwunden war und noch länger. Weg, einfach so. Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Alles kam ihr so unwirklich vor.
Es fing an zu regnen, aber Mylanaa merkte es gar nicht. Starr stand sie da, den Blick in die Ferne gerichtet ohne ein Ziel. Regentropfen durchnäßten ihr Haar und strömten die Stirn hinab, aber es störte sie nicht. Endlich setzte sie sich in Bewegung, nachdenklich, ohne ihre Umgebung wahrzunehmen. Wieso? Immer wieder schoß ihr diese Frage durch den Kopf. Warum?
Sie hatte den Hof erreicht. Viele Amazonen waren schon im Bett, einige standen noch unter den Vordächern und unterhielten sich über die Opferung. Mylanaa bemerkte es jedoch gar nicht. Ohne aufzusehen ging sie ins Haupthaus und die Treppe hinauf ins Schlafzimmer. Bedrückend, diese Leere. Das Bett war viel zu groß. Sie ließ sich darauffallen und versank in ihrem Gedanken, den Blick weiter ins Leere gerichtet.
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Mylanaa lehnte untätig im Hof an einer Hausmauer, den Blick ziellos in die Ferne gerichtet. Dunkle Ringe zeichneten sich unter ihren sonst so strahlenden grünen Augen ab und ließen erahnen, dass sie nicht viel Schlaf abbekommen hatte. Sie hatte schlecht geschlafen, sehr schlecht. Immer wieder gingen ihr die Fragen durch den Kopf, wieso, was war passiert...
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Mylanaa blinzelte und sah wieder klar. Ah, der Gardeführer...
Oh, ja ich werde euch eine Amazone mitschicken. Es freut mich dass wir euch helfen konnten. Viel Glück weiterhin, im Alten Lager werdet ihr sicher schon erwartet.
Sie lächelte die drei schwach an und nickte ihnen zum Abschied zu, dann beauftragte sie eine vorbeikommende AMazone damit, sie aus dem Lager zu führen. Sie selbst zog sich in den Garten zurück, sie mußte nachdenken.
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Männer immer noch nicht erwünscht....:D ;)
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quote:
Zitat von Zavalon
Aber alle die Latein können sind verpflichtet Magier zu werden!!!
Ha, bestimmt. Ich bleib Königin.:D
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C'est la vie :D :D :D
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ganz falsch *gg*
Also: 1. Latein, 2. Englisch, 3. Alt-Griechisch, 4. Französisch und als AG Italienisch
Das einzige was ich davon jetzt noch habe ist Englisch...noch genau 26 Tage :D
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@Zavalorn
Wieso sollte ich was gegen Franzosen haben? Ich bin zur Hälfte belgisch, höchstens deshalb :D ;)
Aber irgendwie sind wir leicht vom Thema des Threads abgekommen...*malganzkurzdaranerinnernwillbevoreseinmodtut*
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Was hört ihr alle Hip-Hop? Das ist doch grauenhaft. Ich kann mich mit vielem anfreunden, aber damit bestimmt nicht.
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Mylanaa saß nachdenklich auf einem Felsen und blickte über den weiten blauen Fjord. Die Sonne war hinter dicken Wolken verschwunden und die ersten Regentropfen fielen neben Mylanaa auf das Gestein. Mit leerem Blick starrte sie in die Ferne. Der frische Wind, der aufgekommen war, half ihr den Kopf frei von den ewig widerkehrenden Gedanken zu machen. Kein anderer Laut war zu hören, nur das Pfeiffen des Windes und das gleichmäßige Schlagen der Wellen an die Felsen.
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Bitte, verschone uns.
Der Text ist ja wirklich sinnvoll...
...und so anspruchsvoll, so ein Blödsinn. Allein auf die Idee zu kommen soetwas zu schreiben...
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Sie hatte die ganze Nacht dort auf dem Felsen gesessen und sich nicht gerührt. Der Regen hatte aufgehört und wieder angefangen, der Mond hatte seinen Kreis über den Nachthimmel gezogen und machte nun den ersten Sonnenstrahlen platz. Etwas verwundert riß sie das grelle Licht aus den Gedanken. Oh bei Donnra, schon wieder Morgen?
Hastig stand sie auf. Sie hatte die ganze Nacht hier gesessen, sie war nicht müde. Sie hätte gar nicht schlafen können.
Mylanaa warf noch einen letzten Blick hinaus auf den Fjord, dann drehte sie sich um und lief langsam zurück ins Lager.
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Mylanaa kam gerade durch das große Tor, als sie jemand ansprach. Wieder in Gedanken versunken schaute sie auf und stand der Rittmeisterin gegenüber. Sie versuchte zu lächeln, aber es mißlang ihr gründlich.
Wie recht du doch hast. Sie sind doch alle gleich. Und ich dachte er wäre anders...war er das wirklich gewesen? Sie wußte es nicht, aber sie hatte es gehofft.
Wie siehts in den Ställen aus? Alles in Ordnung mit den Scavengern?
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Mylanaa schaute stumm auf ihre Füße, die Arme auf die Knie gestützt. Ein tiefer Seufzer entfuhr ihr.
Wenn es doch so einfach wäre. Aber wahrscheinlich hast du recht. Ich werde darüber hinwegkommen.
Sie hob einen abgebrochenen Zweig vom Boden auf und knickte ihn grimmig. Sie sind doch alle gleich, die Männer...
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Mylanaa wurde aus ihren Gedanken über die Männer gerissen. Ein Sonnenstrahl fiel ihr direkt ins Gesicht, sodass sie die augen zusammenkneifen mußte um nicht geblendet zu werden.
Shota? Ich habe sie seit ihrer Abreise ins alte Lager nicht mehr gesehen. Was ist mit ihr?
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Mylanaas Miene wurde finster.
Der Gardist. Ein Mann. Sie sollte sich nicht mit Männern einlassen. Männer sind unzuverlässig. Egoistisch. Sie wollen alle nur das Eine.
Sie sagte das mehr zu sich selbst als zu der Amazone.
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Mylanaa blickte verwundert der aufspringenden Amazone nach. Als diese dann mit Shota zurückkam, blickte sie die beiden fragend an. Shota schien etwas nervös zu sein.
Hallo Shota. Was ist los? Wieso habe ich das Gefühl, dass ihr mir etwas verheimlich? Raus mit der Sprache, ich möchte wissen was los ist.
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