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15.04.2004, 03:43 #1
Deaddreamer
Beiträge: 41
Vorstellungen: Neulinge (Rang Bürger) -
Name: Deaddreamer
Alter: 27
Beruf: Barde
Waffe: keine Waffe
Ruestung: keine
Kleidung: schwarze Wildlederhose,weißes Rüschenhemd,schwarzer Samtumhang, schwere Stiefel mit roten Schnüren
Aussehen: glatte,lange schwarze Haare die mit der Zeit ein paar silberne Strähnen bekommen haben, etwa 1,70m groß, muskulös, in seinem Gesicht haben sich bereits Spuren des Alters bemerkbar gemacht allerdings nicht vom Alter selbst, Krähenfüßchen um die Augen und ein paar Falten auf der Stirn sind zusehen, darunter liegen smaragdgrüne wache Augen, deren Mitte in einer dünnen, spitz zulaufenden Nase endet. Die Lippen seines Mundes wirken zwar voll, doch läßt sich deutlich erkennen daß sich dieser nicht sehr oft in seinem Leben zu einem Lächeln formte. Die Farbe seiner Haut ist recht bleich, da er in den Erzminen selten die Sonne gesehen hatte.
Eigenschaften:
-meist sehr nachdenklich,melancholisch
-mißtrauisch
-ein wenig schüchtern
-allerdings stets loyal zu Freunden und Vertrauten
-naturverbunden
-emotional
-manchmal zwanghaft sarkastisch
-sehr tierlieb

Geschichte: Deaddreamer wurde als einziger Sohn einer Bardenfamilie geboren und wuchs dementsprechend in ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Leben war einfach, aber auch sehr interessant und erfüllt aufgrund der vielen Reisen, die er mit seinen Eltern von berufswegen machte. Doch als er 10 Jahre alt war, geschah etwas Unheimliches.
Sie wurden des Nachts von mehreren Räubern überfallen und sein Vater erschlagen. Das Seltsame daran war, daß er unter den Kutten der Räuber Paladinuniformen erkannte und sie von dem wenigen was sie besaßen nichts gestohlen haben. Seine Mutter und ihn ließen sie in der Nacht zurück und nahmen den Leichnam mit. "Wieso sollten die Paladine des Königs so etwas tun?" fragte er sich verbittert.
So blieb seiner Mutter nichts anderes übrig als sich selbst nun um die Erziehung ihres Sohnes zu kümmern.
Schließlich konnte sie ja keine Paladine beschuldigen;wegen ihrem Gesellschaftsstatus wäre das ihr Todesurteil gewesen. Also verdrängte sie den Schmerz und bildete ihn aus, brachte ihm alles über die Musik und Instrumente bei was sie wußte.
Auch legte sie großen Wert auf Bescheidenheit und Zurückhaltung, damit
Deaddreamer, wenn er erwachsen war nicht zu sehr auffällt, denn sie wußte, daß er den Weg seines Vaters einschlägt wenn er sein Erbe antritt.

Ihm kam es schon seltsam vor, daß seine Mutter nie über das Geschehene sprach und wenn er sie darauf ansprach, wehrte sie ab.
Als er 16 Jahre alt war sollte es dann so sein; seine Mutter eröffnete ihm, daß sein Vater sich schon geraume Zeit mit schwarzer Magie beschäftigt hat und sollte ihm was passieren, Deaddreamer diese Rune erhält. Geschockt vom plötzlichen Redefluß seiner Mutter nahm er sie vorsichtig in die Hand und ein schrecklicher Schmerz breitete sich in seinem Kopf aus. Fast wollte er sie sofort fallenlassen,wäre da nicht diese Vision gewesen. Vor seinem geistigen Auge erschien plötzlich sein Vater und sprach mit ihm. "Erschrick nicht, mein Sohn es ist alles in Ordnung. Verwahre diese Rune gut denn es ist die einzige Möglichkeit mit mir in Kontakt zu bleiben." Deaddreamer hatte den Eindruck ihm würde gleich der Schädel platzen, so groß war der Schmerz den seines Vaters Worte auslösten. "Vater, es tut so weh!"
"Ich weiß,das ist leider unvermeidbar aber du wirst Dich mit der Zeit dran gewöhnt haben...nur noch eines, ich vermache Dir meinen kostbarsten Besitz nämlich meine alte Querflöte, behandle sie sorgfältig denn sie ist sehr alt. Möge sie Dir neue Freunde, einen immer vollen Geldbeutel und innere Ruhe gewähren, so wie sie es für mich tat." Die Vision verschwand,wie auch der Schmerz in seinem Kopf.
Den Tränen nahe, sah er seine Mutter an "Du hast dies gewußt,nicht wahr Mutter?" Mit schmerzverzerrtem Gesicht sagte sie "Ja,das habe ich und es tut mir unendlich leid,aber es war die einzige Möglichkeit, ich hoffe eines Tages wirst du es verstehen!" Sie griff unter ihre Robe und zog etwas längliches hervor. "Dies ist die Flöte deines Vaters...ein Meisterstück geschnitzt aus einem großen Bergkristall..." Sie sprach sehr stockend,als ob ihr etwas großen Schmerz bereitet. "Halte sie in Ehren, denn sie ist seit 7 Generationen im Besitz unserer Familie...die Töne die sie erzeugt sind so klar und rein wie der Gesang von Sirenen...Sie gehört nun Dir!" Das war zuviel für sie, Tränen quollen ungehemmt aus ihren Augen und sie wandte sich ab. Sie wollte nicht daß ihr Sohn sie so sieht. "Und nun geh!, sammle Feuerholz für unser Abendessen" rief sie barsch ihre Traurigkeit überdeckend. Aus der Ferne konnte er ihr Schluchzen hören.
Deaddreamer tat wie ihm gesagt wurde, steckte die Flöte ein und ging Holz sammeln. Er dachte nach, deswegen war sie die ganzen Jahre so still und abweisend gewesen, welch eine Last muß ihr auf den Schultern gesessen haben? Er konnte nicht anders, setzte sich unter einen Baum und weinte. "Wasser für die Toten", dachte er sich. "Irgendwann wird dies zu Blut werden" sagte er leise und warf einen Stein in die Schlucht unter ihm.

Sooft er die Zeit fand, benutzte er also die Rune um in Verbindung zu seinem toten Vater zu sein. Irgendwie war es ihm wohl gelungen seine Seele in diesen schwarzen, seltsamen Stein zu transferieren.
So vergingen dann die Jahre und weil sie so arm waren, blieb Deaddreamer nichts anderes übrig als bei seiner Mutter zu bleiben und ihr ab nun im Tagesgeschäft zu helfen bzw. es am Ende vollends zu übernehmen, da sie auch jeden Tag schwächer wurde.
Die Wunde, die sie sich vor ein paar Tagen auf der Flucht vor ein paar Wölfen zugezogen hatte, entzündete sich und sie starb innerhalb weniger Wochen an einer Blutinfektion, weil für Medizin kein Geld vorhanden war. Deaddreamer versprach seiner Mutter am Sterbebett das Mysterium um seinen Vater und die geheimnisvolle Verbindung zwischen ihnen zu ergründen.
Also machte er sich nach Khorinis auf, doch am Stadttor angekommen wurde er von den Wachen gefangen genommen und später wegen seinen Lumpen, die er trug wegen Landstreicherei angeklagt. Der Orkkrieg befand sich auf dem Höhepunkt und da brauchte es nicht viel um verhaftet zu werden. Als schließlich bei einer Durchsuchung die Rune gefunden wurde, bezichtigten sie ihn auch noch wegen Diebstahls und Ketzerei. Deaddreamer erschrak als er erkannte, welcher Paladin ihm die Rune abnahm. Es war der Mörder seines Vaters. Das Gesicht brannte sich in sein Hirn ein, am liebsten wäre er ihm an die Kehle gesprungen und hätte reingebissen, wenn nicht diese zwei Milizen ihn festhielten.
Schließlich steckten sie ihn in die Barriere, wo er im alten Lager als Buddler und Barde dann tätig war. Wenigstens seine Querflöte ließen sie ihm.
Nun,da die Barriere gefallen war sann er sich nach Rache an den Mördern und machte sich wieder nach Khorinis auf. In ihrem eigenen Blut sollen sie ertrinken, schwor er sich.


E-Mail: Deaddreamer@web.de
ICQ: 227124847

zugelassen
15.04.2004, 17:29 #2
Deaddreamer
Beiträge: 41
Rund um Khorinis #18 -
Endlich! Der Pass lag hinter ihm. Er hatte es geschafft, endlich frei!
Deaddreamer blickte zurück, irgendwie war es ihm gelungen in einem Stück aus dem Minental zu fliehen, welches so lange Zeit sein Gefängnis war. Schmerzliche Erinnerungen kamen in ihm auf, die harte Arbeit in den Minen, die Willkür und Pöbeleien der Gardisten und die stete Angst durch irgendein falsches Wort seinen Kopf zu verlieren.
Nein, Freunde konnte er sich dort nicht machen, abgesehen von ein paar Buddlern, denen er des Abends mit seinem Flötenspiel, seinen Liedern und Gedichten den Alltag ein wenig versüßte. Dies alles war nun vorbei. Aber die Jahre in der Strafkolonie haben ihre Spuren hinterlassen. Sein Körper war gestählt durch die harte Arbeit in den Erzminen, allerdings hat es auch einige Falten in seinem Gesicht hinterlassen. Viel hat er nicht mitgenommen, um bloß keine Erinnerung
daran zu haben. In seinem Rucksack war noch ein wenig gebratenes Scavengerfleisch, eine Karaffe mit Wasser, ein Becher und eine Schale.
Natürlich, seine Querflöte, aber die hatte er nie im Rucksack, nein die trug er immer bei sich. Außerdem hatte er seine gesparten Erzbrocken mitgenommen, er zählte sie nochmal nach, ja genau 100 Stück. Zum Glück hat er nichts davon verloren. Er blickte noch einmal zurück, drehte dann aber um und ging weiter. Der Augenblick der Melancholie war vorbei, nun konnte er endlich das Leben führen, daß er sich vorgestellt hatte und vielleicht seinem Ziel näher kommen.
Dein feigen Mörder seines Vaters zu finden und grausame Rache zu üben.
Dieses vor Augen machte der Barde sich auf den Weg.

Vorbei an Gräsern und Büschen, die sich leicht im Wind bogen, sah er auf der rechten Seite ein Lager, daß von mehreren gut bewaffneten Männern bewacht wurde. Sicherlich würden sie ihm schon Einlaß gewähren, dachte er, aber er fand es besser daß ihn lieber nicht soviele Menschen sehen und erst recht nicht so gut bewaffnete.
Er sah an sich runter "Verdammt,meine Klamotten! Ich brauche andere Sachen!" rief er kleinlaut. Wenn er in der Buddlerkleidung gesehen würde,wüßte doch jeder direkt Bescheid, daß er aus der Kolonie kam und ehe er sich versah würde er wieder eingesperrt irgendwo sein Dasein fristen. Also beschloß er geradeaus weiter zu gehen, in der Ferne sah er einen Bauernhof.

Dort angekommen sprach er einen der Feldarbeiter an, der verwies ihn aber direkt an den Gutsherrn "Sein Name ist Sekob", sagte der Arbeiter. "Ich grüße euch, Sekob" sagte Deaddreamer mit freundlicher Stimme. "Soso, der nächste also der die Kolonie verläßt, das werden ja immer mehr in den letzten Tagen!" erwiderte Sekob mit finsterer Miene. Der Barde dachte schon das wars nun, er würde ihn verraten und ne Belohnung dafür kassieren. Aber weit gefehlt.
"Eure Verbrechen interessieren mich nicht, ich habe genügend eigene Probleme. Ich kann kaum meine Arbeiter bezahlen und die Schutzgeldforderungen der Söldner werden auch jedes Jahr höher!" erzählte Sekob mit etwas wehklagender Stimme. Ja,von Schutzgeld wußte er ne Menge, vor allem wie es von den Gardisten eingetrieben wurde. Noch eine schmerzliche Erinnerung, die er am liebsten vergessen würde.
"Also, was wollt Ihr von mir?" fragte Sekob unverdrossen.
"Ich fragte mich ob es möglich ist, andere Kleidung von Euch zu bekommen?" wagte der Barde zu fragen. "Hmmm,die müßtet Ihr mir aber gut bezahlen oder abarbeiten und da ich keine Arbeit für Euch habe, kommt nur ersteres in Betracht. 70 Goldstücke und sie gehört Euch!"
"Ich besitze leider nur dies hier" sagte Deaddreamer und kramte ein paar Brocken Erz hervor.
Die Augen des Mannes gingen weit auseinander. "Magisches Erz!!" brüllte er "Gebt mir 10 davon und ich verkaufe meine Frau gleich mit" scherzte er. Die Frau hinter ihm auf dem Feld schien das nicht so lustig zu sehen, sie machte nur verneinende Gesten mit ihrem Kopf und arbeitete weiter. "Nein, Scherz beiseite gebt mir 5 Erz und ihr bekommt die Kleidung". Der Barde gab sie ihm, plötzlich wurde das Gesicht des Mannes deutlich freundlicher. Er ging ins Haus und kam kurz darauf mit einem Bündel zurück. "Hier, die Sachen sind zwar etwas älter aber sie werden passen und ihr fallt nicht mehr so auf, ich habe auch noch einen Umhang beigelegt, denn die Nächte hier können sehr kalt werden!". Deaddreamer fragte Sekob noch nach dem Weg nach Khorinis und der Gutsherr erklärte wo er lang müsse. Der Barde bedankte sich und ging.
Nach ein paar Metern, er schaute sich um ob niemand ihn sieht wechselte er die Kleidung und zog den Umhang an. Tiefbraun und der Saum war verschlissen und eingerissen, aber das machte ihm nichts aus, schließlich wärmte er und das war die Hauptsache. Munter pfeifend machte er sich also auf den Weg in Richtung Taverne.
15.04.2004, 22:16 #3
Deaddreamer
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Rund um Khorinis #18 -
An der Taverne angekommen sah Deaddreamer den Wegweiser "Nach Khorinis". Auf der rechten Seite sah er einen kleinen Weg, der laut dem Schild ins Kloster führte, rechts daneben eine Statue des Innos.
Er fragte sich warum man eigentlich nur auf diese Statuen trifft, denn eigentlich ist es doch ein Dreigestirn der Mächte, aber er verwarf den Gedanken schließlich. In der Taverne schien nicht sonderlich viel los zu sein, deswegen machte er sich weiter auf den Weg Richtung Khorinis. Mittlerweile war die Nacht hereingebrochen und er konnte es sich nicht nehmen lassen einen Moment inne zu halten und zu dem sternenklaren Himmel zu blicken, tief sog er die Luft ein und hielt den Atem an. Das erste Mal seit langer Zeit daß er auch wirklich die Sterne sehen konnte und nicht die Grenze der Barriere, er hatte beinahe vergessen wie schön der Anblick war und er nahm sich vor in baldiger Zeit ein Gedicht zum Sternenhimmel zu verfassen. Ein plötzlich kühler Windstoß erinnerte ihn daran weiterzugehen, vor ihm war der Weg recht dunkel aber da mußte er nun durch.
Leichtfüßigen Schritts schlenderte er weiter, vorbei an großen Bäumen und schließlich durch einen Torbogen. Auf der linken Seite befand sich eine Höhle, "wär bestimmt nen guter Schlafplatz wenn man es mal nicht bis in die Stadt schafft", dachte der Barde sich. Er ging etwas näher ran, laut der Geräuschkulisse darin klang es nach irgendwelchen Tieren und prompt verzichtete er auf eine weitere Untersuchung der Höhle und setzte seinen Weg fort. Ein gutes Stück hatte der einsame Wanderer bereits hinter sich gebracht als er plötzlich ein bedrohliches Geräusch hörte, ein lautes Knurren. Langsam wand Deaddreamer seinen Kopf nach links und erblickte im Unterholz ein grün funkelndes Augenpaar. Ein Wolf.
Der Barde hatte sichtlich Mühe ruhig zu bleiben, aber Moment; Wölfe jagen doch nur in Rudeln und dieser war alleine...wo waren die anderen? Langsam bekam er Panik, er blickte nochmal zu dem Wolf der sich langsam in Bewegung setzte und dies war sein Startschuß, er rannte wie vom Blitz getroffen los, hoffte darauf den Wolf irgendwie abzuhängen. Das Gehechel hinter ihm wurde lauter, er kam sehr schnell näher wie der Flüchtige feststellen mußte. Nach der nächsten Biegung erkannte der Barde in der Ferne drei Schatten und wollte sich schon freuen, Hilfe gefunden zu haben aber zu seinem Leidwesen stellten die drei sich auch als Wölfe aus, sie warteten einfach auf dem Weg und der Barde rann schnurstracks in die Falle. "Ganz schön gerissene Biester" ging es ihm durch den Kopf und da hatte er den rettenden Einfall, sah den nächsten Baum, schätzte die Höhe etwa ab und sprang hoch um sich an den Ast zu retten, die Pranke seines Verfolgers verfehlte seinen Fuß nur knapp. Sofort kletterte er weiter hoch und da sah er die anderen Wölfe auch kommen, "Puuhh,nochmal verdammt Schwein gehabt würd ich sagen". Sein Herz pochte wie wild und er setzte sich erstmal auf einen dicken Ast, unter ihm das Rudel blutgieriger Kreaturen.
Was sollte er nur tun? Der Barde hatte eine Idee, er nahm seine Flöte aus einer Innentasche, legte sie an und erzeugte den höchsten Ton den seine Flöte hergeben konnte. Die Wölfe heulten und jaulten zwar, aber leider hatte dies keine große Wirkung. "Verdammt aber auch" fluchte er. So wie es aussah, würde er die Nacht wohl auf dem Baum verbringen müssen, seine Sinne rasten.
Vielleicht, wenn er seine Notdurft über sie verrichten würde, könnte es sie vertreiben, auch wenn er nicht wirklich daran glaubte. Gedacht, getan "He ihr da,Stofftiere..heute schon geduscht?" brüllte er sie lachend an, einige hoben ihre Köpfe und wurden ein wenig nass.
Ohh...oohh, böser Fehler, jetzt waren sie erst recht wütend und knurrten noch lauter. "Tja,hilft alles nix" gab er resignierend zu, also nahm er den Gürtel von seinem Bund, band ihn um den Baum und um sich und konnte sich so gut fixieren. "Na denn gute Nacht ihr wandelnden Pelzknäuel, mal sehen wer mehr Geduld hat" rief er dem Rudel entgegen.
Er war noch lange wach, aber irgendwann holte die Müdigkeit ihn doch ein und schließlich schlief er festgegurtet an den Baum ein.
16.04.2004, 06:16 #4
Deaddreamer
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Rund um Khorinis #18 -
Deaddreamer erwachte bereits sehr früh am Morgen, sein ganzer Körper war irgendwie klamm durch die Morgenfeuchtigkeit und er fror.
Dazu noch diese Schmerzen, sein Nacken tat weh weil er die ganze Nacht den Kopf hängenließ, sein Rücken und die Rippen wegen seinem provisorischen Gurt und natürlich sein Hinterteil denn der Ast war hart gewesen auf dem er gessesen hatte. Der Barde blickte nach unten, die Wölfe waren verschwunden; "Hat sie doch der Hunger weitergetrieben" dachte er zufrieden und begann sich loszumachen und hinunter zu klettern.
Am Boden angekommen wurde es dann erstmal Zeit für ein paar Dehn-und Gymnastikübungen,die er von seiner Mutter gelernt hatte, er reckte und streckte sich und kurz darauf setzte das gewohnte Wohlbefinden langsam ein. Weil er immer noch fror, setzte er den Weg in leichtem Dauerlauf fort um sich auf etwas mehr Temperatur zu bringen, weit konnte es bis Khorinis ja nicht mehr sein. Und siehe da, hinter der nächsten Waldbiegung konnte er die hohen Mauern und darunter das Eingangstor sehen, lange ist es her gewesen daß er hier zuletzt war, aber viel schien sich nicht verändert zu haben. Einige Fahnen auf den Türmen wehten im Wind und auf dem Wehrgang oben an der Mauer patroullierten einige Milizen. Wie rechtschaffend müssen sie sich dabei vorkommen, dachte er verächtlich auch wenn er wußte daß sicher nicht alle Leute die im Dienste des Königs stehen zu solchen Taten fähig waren wie die Mörder seines Vaters. Er machte keinen Hehl daraus, der Barde haßte die Paladine einfach für alles was sie seinem Leben bisher angetan haben aber vielleicht war er ja auch im Unrecht, daher beschloß er vorurteilsfrei die Dinge auf sich zukommen zu lassen. Deaddreamer verlangsamte seinen Schritt nun und ging auf das Tor zu.
"Halt Fremder, Dein Gesicht hab ich hier noch nie gesehen...Wohin willst Du?"
Da war es wieder, kannten diese Milizen denn überhaupt keine Höflichkeit? Ihn einfach zu duzen. Dann überlegte er was für einen Eindruck er wohl macht in Bauernkleidung mit verschlissenem Umhang und verwarf den Gedanken dann schnell. "Ich wollte mich ein wenig in der Stadt umsehen" erwiderte der Barde "und vielleicht..." Die Wache ließ ihn nicht aussprechen "Umsehen??, na das vergisste lieber ganz schnell, wenn wir Dich in der Oberstadt sehen, biste dran!! Klar!!?
Und mach ja keinen Ärger, Gesindel wie Du macht immer Ärger!!!"
Die Nachricht kam an, "Ich werde mich bemühen die Tugenden eines Milizen zu wahren" erwiderte Deaddreamer sarkastisch aber der Milizionär tat so als höre er das nicht, vielleicht hatte er auch einfach nur zu wenig Gehirnschmalz um das überhaupt zu verstehen.
Naja, egal der Barde beachtete die Wachen nicht weiter und ging in die Stadt hinein, wo er direkt auf dem großen Marktplatz stand.
16.04.2004, 07:55 #5
Deaddreamer
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Die Stadt Khorinis #32 -
So war er also angekommen in Khorinis, der Stadt die ihm vor vielen Jahren zum Verhängnis wurde als die Paladine ihn wegen Landstreicherei, Diebstahl und Ketzerei verhaftet hatten, wobei keiner der Anklagepunkte gerechtfertigt war. Deaddreamer schüttelte den Kopf, als wollte er die Erinnerung daran und an die Strafkolonie einfach ablegen, aber es gelang ihm nicht wirklich.
Der Barde sah sich auf dem Marktplatz um; einige Händler waren gerade im Begriff ihre Stände aufzubauen und so langsam mehrte sich das Fußvolk auf dem Platz. Ungeachtet der Blicke die er als vermeintlicher Bauernlümmel auf sich zog, ging er weiter. Rechts von ihm erhob sich die Kaserne, auf der sich ein paar Milizen auf dem Vorplatz tummelten. Der Barde nickte zur Begrüßung mit dem Kopf, aber nur wenige der Milizen taten es ihm gleich, naja immerhin einige und er dachte daran, daß es wohl doch noch so etwas wie Höflichkeit unter den Milizen gab.
Sein Blick schweifte nach links und er sah die Herberge "Zum schlafenden Geldsack", irgendwie klang das nach einer teuren Übernachtung. Ein Anhang war links neben dem Eingang zu sehen und da er dank der Ausbildung seiner Mutter lesen, schreiben und rechnen konnte sah er ihn sich mal genauer an. Es hieß daß die Paladine für jede Hotelrechnung aufkamen, wie nobel dachte er ein wenig sarkastisch aber das hatte bestimmt einen Grund, auch wenn er nicht wußte welchen. Der Barde würde wieder in einem richtigen Bett schlafen können, all seine Glieder schreiten vor Verzückung, ein richtiges Bett mit Federn und Kissen, in der Kolonie hatte er als Buddler nur eine Strohmatte gehabt und war jeden Morgen mit Kreuzschmerzen aufgewacht. Die Arbeit in den Minen tat ihr übriges dabei. Seine Stimmung hob sich allmählig und er ging weiter. Links von ihm war ein Tabakhändler,der seine Waren lautstark anbot, ihm gegenüber ein Bierstand...wie eklig sich am frühen Morgen Bier reinzuziehen, dachte er nachdenklich aber es gab wahrhaftig Leute die das taten. Auf der rechten Seite sah er einen Paladin am Galgenplatz, der irgendwelche Ankündigen lautstark von sich gab: "Im Namen des Königs Robar des zweiten verkünde ich daß der Gefangene......" Er hatte genug gehört, die Willkür des Königs über das Leben oder den Tod von Gefangenen wird wohl nie aufhören, dachte er ein wenig traurig und wandte sich nach links.
Verschiedene Gerüche krauchten dem Barden in die Nase, als er nach rechts schaute konnte er einen Mann an einem Alchemietisch erkennen, der eifrig mit einem großen Löffel in einem Topf rührte, der Mann tauchte den Finger in den Topf und kostete um sogleich darauf zu fluchen: "Bei Innos, hat mich mein Lehrling schon wieder beschissen, das waren gar keine Höllenpilze!! Na, der kann was erleben!!" Sichtlich amüsiert beobachtete Deaddreamer den Alchemisten ein wenig wie er versuchte mit vielen verschiedenen Fläschchen das Maleur zu beheben. Der Barde fragte sich ob der Kerl nun normal kocht oder ob das ein Trank werden soll, irgendwie sah das beides gleich aus und ging dann weiter. Der Schmied auf der rechten Seite stand gerade am Amboß und es sah beinahe so aus als würde er das Werkstück darüber mit seinem Hammer vergewaltigen, zumindest so laut war es. Als Deaddreamer genauer hin sah,bemerkte er mit welcher Präzision der Schmied den Stahl traf, welcher zurück zum Feuer ging und seinen Lehrling erst mal ordentlich anbrüllte: "Du sollst doch die Glut auf konstanter Temperatur halten habe ich gesagt, oder rede ich orkisch?? Dem Lehrling war es sichtlich peinlich, dabei von dem Barden gesehn zu werden, aber Deaddreamer machte eine kleine Geste mit der Hand führte sie zum Kinn und hob den Kopf leicht an als wolle er sagen Kopf hoch laß Dich nicht unterkriegen und erntete ein kleines Lächeln des Lehrlings. Er ging ein Stück weiter und Lärm drang vom Hafenviertel auf. Klang so als wäre da jemand ziemlich sauer: Stimme1: "Du schuldest mir noch 100 Goldstücke"
Stimme2: "Ich weiß ich hab sie aber nicht,doch bekomm ich heute noch ne Krautlieferung die kannst du haben"
Stimme1: "Du weißt ich mag kein Kraut" Patsch,patsch...
Das klang übel, und irgendwie war danach seltsame Stille eingekehrt, den Schmerzenschrei mal abgesehen. Hier hatte sich also auch nichts geändert, der Pöbel treibt sich mit dem Gesox herum, naja Deaddreamer beschloß das Hafenviertel erst mal zu meiden und ging links weiter.
Sein Blick traf den Tischler, der dabei war Bohlen zu hobeln, ein munteres Lied hatte er auf den Lippen und der Barde erinnerte sich an ein Sprichwort seines Vaters:"Dort wo gesungen wird,da laß Dich nieder, böse Menschen haben keine Lieder" Ein kurzer Moment der Trauer überkam ihn und erinnerte ihn daran weshalb er eigentlich hier war, die Mörder seines Vaters zu finden. Also kehrte er zurück zum Marktplatz und lehnte sich an die Mauer nebem dem Galgenplatz und musterte die Leute. Reisende und Unterhändler sah er, die bunten Handel miteinander trieben, Bettler kamen aus ihren Löchern gekrochen und baten um Almosen, einige Bauern wurden von einer sehr wohl "rechtschaffenden" Miliz "geläutert" Naja,die Beule an seinem Schädel war nun nicht zu übersehen. Insgesamt war die Geräuschkulisse recht laut, aber noch zu ertragen. Zwei gutgekleidete Damen kamen an dem Barden vorbei "...dieser Wurm von Händler wollte mir keinen Kredit mehr für die Stoffe geben,aber der wird sich wundern mein Mann ist Paladin des Königs und das wird ihn noch teuer zu stehen kommen..." Arrogantes Waschweibergeschwätz der achso feinen Gesellschaft...hmm wie er das liebte...
Mit haßerfüllten Augen sah er die Frau an,sagte aber nichts.
"Hast Du den gesehen?, fragte die Frau die andere" aber dann waren sie auch schon außer Reichweite. Deaddreamer war froh darüber und setzte sich auf die Kasernenmauer. Er beschloß seine Querflöte herauszuholen und sie mal gründlich zu reinigen, der Staub der Erzminen klebte immer noch daran, also nahm er sich die Karaffe mit Wasser, befeuchtete seinen Umhang und wienerte die Oberfläche seiner aus einem Bergkristall geformten Flöte blank, denn er würde sie heute sicher noch brauchen müssen.
Also wartete er noch ein Weilchen ab, bis sich der Marktplatz richtig füllen würde.
16.04.2004, 14:19 #6
Deaddreamer
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Die Stadt Khorinis #32 -
Nachdem seine Flöte nun gereinigt war, blitzte sie in neuem Glanz.
Es war an der Zeit sich ein paar Goldstücke zu verdienen, also spielte der Barde sich ein wenig warm indem er Tonleitern in E,F und G-Dur spielte, zuerst langsam dann stetig schneller werdend bis seine Finger über die Querflöte rasten. Ja, mit den Jahren ist er wahrlich ein Meister dieses Instruments geworden, bedeutete es ihm ja auch sehr fiel, da es ein Erbstück seines Vaters war.
Er sprang von der Mauer runter und nahm die kleine Schale aus seinem Rucksack und plazierte sie genau vor sich, in der Hoffnung daß die eine oder andere Goldmünze darin landen würde.
Deaddreamer blickte noch einmal in die Runde, mittlerweile waren viele Leute auf dem Marktplatz erschienen, dann erhob er seine Stimme
"Hört mich an, Bürger von Khorinis, möget ihr meinen Klängen lauschen und Euch daran erfreuen!!" Er mußte ganz schön laut schreien, damit man ihn überhaupt wahrnahm. Einige interessierte Leute drehten sich um und waren gespannt,was sie zu hören bekamen.
Er setzte die Flöte an und begann eine leise melancholische Melodie, er wünschte es hätte einen zweiten Barden gegeben der ihn dann bei seinem Gesang auf der Laute hätte begleiten können, aber so setzte das Flötenspiel aus, der Barde spann seine Bauchmuskeln an, gab etwas Druck auf sein Zwerchfell und mit einem tiefen Bariton begann er zu singen:

Ich wär so gern
-ein kleiner Sonnenstrahl
-ein kleiner Lichtblitz
-Lichtblick am Horizont
-ein Gutelaunebringer
-ein Friedensbote und
-ein Freudenspender Glücksversinner
-ein Lächeln ohne Grund...

Ich wär so gern
-ein kleiner bunter Fisch
-ein Flossenschwinger Wasserpanscher
-voll von Lebenslust
-ein Lebenskünstler Glücksgenießer
-Leben für den Augenblick
-geplantes Ablenkungsmanöver von einem Problem...

Ich wär so gern
-ein großer grüner starker Baum
-ein Meeresfels in Sturm und Brandung
-ein warmer sicherer Ort
-ne starke feste Schulter
-Spender für Geborgenheit
-die Rückendeckung Sicherheit
-Vetrauen für alle Zeit...

Ich würd´ Dich dann verfolgen
stets Deinen Weg erhellen
alle Schatten vertreiben
alle Hindernisse fällen
und wenn alles grau ist
in Deinem See der Seele
wär ich der einzige Farbklecks
Hoffnungsschimmer nur für Dich...

Doch zu meinem Bedauern
will ich all das gar nicht sein
denn ich bin stinknormal
und habe lediglich nur Schwein
das Du an mir was findest
drum versuche ich zumindest
vom Sonnenstrahl, vom Fisch, vom Baum
ein Stück für Dich zu klaun...


Zwischen den Strophen spielte er immer wieder die melancholische Melodie und schaute in die Runde, die letzten zwei Strophen allerdings nicht mehr im Bariton, sondern der Barde wechselte über zu einem leisen Tenor und man konnte genau sehen, wer von den Leuten wirklich zuhörte denn eine Gruppe schritt näher an Deaddreamer heran.
Als er zu Ende gesungen hatte spielte er wieder die gleiche melancholische Melodie nur diesmal in einem Tempo das den Zuhörern, die ganz vorne standen die Kinnlade nach unten ging. Seine Finger rasten über die verschiedenen Ausparungen, so daß man die Bewegung nicht mehr ganz nachvollziehen konnte. Als sein Spiel beendet war, verbeugte der Barde sich vor seinem Publikum und erntete Applaus.
Fast fühlte er sich so wie früher, als er noch mit seiner Mutter durch die Lande zog und er genoß den Applaus sichtlich. Deaddreamer hörte wie Münzen klimperten und einige Bürger nach ihrem Geldbeutel kramten, nachdem jeder einen kleinen Lohn in die Schale warf zählte er die Goldstücke und bedankte sich nochmals.
Er packte die Schale wieder in seinen Rucksack und die Zuhörer gingen wieder ihren Beschäftigungen nach.
Nicht schlecht für den ersten Tag, dachte der Barde, 25 Goldstücke waren zusammengekommen, er schulterte seinen Rucksack und machte sich auf in Richtung Hafenviertel.
16.04.2004, 15:16 #7
Deaddreamer
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Die Stadt Khorinis #32 -
Im Hafenviertel angekommen suchte Deaddreamer einen Händler der nicht allzu ehrlich war und fand ihn schließlich links auf einer Ecke fast direkt am Kai, die Auslage die er dort sah ekelte ihn an: haufenweise stinkender Fisch.
"Wie läuft das Geschäft?" fragte er den Händler, "Ganz gut ich kann nich klagen,solange es genug arme Würste gibt die meinen Fisch kaufen müssen werd ich nie arm werden" grinste er mit fiesem Gesicht.
Das war genau der Typ Händler den der Barde jetzt brauchte, "sind da auch andere Sachen in dem Fisch drin?" fragte er den jetzt erschrocken dreinblickenden Händler. "Woher weißt Du das?" fast wollte er schon seine Gehilfen rufen aber Deaddreamer sagte schnell "Entspann Dich, ich werde Dich nicht verraten wenn wir einen kleinen Deal machen". "Du mieser elender..." wollte der Schuft sagen aber der Barde funkte ihm wieder dazwischen "Dieser Deal wird Dir gefallen, versprochen...Schau mal was ich hier habe". Er nahm einen Erzbrocken aus der Tasche und zeigte ihn kurz, das Gesicht des offensichtlichen Schmugglers weitete sich. "Davon habe ich noch 95 Stück in meiner Tasche und will dafür nur 300 Goldstücke haben, wie siehts aus?..Steht unser Deal?" Der Schmuggler traute seinen Ohren nicht, "ja...ja sicher,verstehe Du warst Gefangener in der Kolonie und willst nicht auffallen und gegenseitig verpfeifen bringt keinem was,richtig?" Der Barde war verwundert über diesen Scharfsinn,aber egal er hatte was er wollte, sie gingen beide um das Haus herum damit niemand sie sehen konnte und tauschten. Zufrieden so gut davongekommen zu sein begab sich Deaddreamer dann in die Hafenkneipe bestellte sich nen Krug Bier und setzte sich an einen freien Tisch.
Ein Waffenknecht mit einer imposanten polierten Rüstung saß in der Nähe, aber der Barde sprach ihn lieber nicht an er mußte ja nicht gleich am ersten Tag mit der Miliz in Kontakt kommen. Wer weiß ob man nicht auch so erkennen konnte woher er stammte? Der Tag wäre jetzt noch perfekt wenn Deaddreamer einen Bardenkollegen finden würde, mit dem er zusammen die Bürger um ein paar Goldstücke erleichtern könnte.
Er trank genüßlich sein Bier und blieb erstmal in der Kneipe.
16.04.2004, 17:00 #8
Deaddreamer
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Die Stadt Khorinis #32 -
So langsam wurde es dem Barden langweilig in der Kneipe, er bezahlte den Wirt und ging hinaus in Richtung Handwerkerviertel, wo er doch sehr vertraute Geräusche wahrnahm. Ein Lautenspieler mußte irgendwo in der Nähe sein, er ging weiter und schließlich wurde er fündig.
Am Straßenrand saß ein auf den ersten Blick etwas ungepflegter Mann, zumindest von den Haaren her, denn sie waren pechschwarz und verfilzt, die Laute aber beherrschte er sehr gut wenn nicht gar meisterhaft. Da es zu zweit sowieso sicherer war und Deaddreamer darauf gehofft hatte, gab er sich einen Ruck und sprach den Fremden an. Auch wenn es nicht so schien, wäre dies kein Barde gewesen hätte er ihn sicher nicht angesprochen, auch wenn er schon soviel durchgemacht hatte in seinem bisherigen Leben ein wenig Schüchternheit ist doch in seinem Wesen geblieben.
"Eine schöne Laute besitzt Ihr da und Ihr beherrscht sie so wunderschön...verzeiht mein Name ist Deaddreamer ebenfalls Barde.
Warum sitzt Ihr auf der Straße, habt ihr noch keinen Schlafplatz gefunden?"
16.04.2004, 17:58 #9
Deaddreamer
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Die Stadt Khorinis #32 -
"Wirtshaus? In der Herberge "Zum schlafenden Geldsack" könnt Ihr umsonst übernachten, habt Ihr den Aushang nicht gesehen? Oder seid Ihr des Lesens nicht mächtig? Kommt, ich führe Euch hin". Zusammen mit seinem musikalischen Kollegen machte der Barde sich in Richtung Marktplatz auf. Auf dem Weg dorthin erzählte Deaddreamer Ponder die Geschichte seiner Herkunft, wer ihn ausgebildet hat und warum ihm diese Flöte soviel bedeutet, außerdem fügte er noch hinzu daß während der Jahre der Einsamkeit in der Strafkolonie dieses Instrument sein ständiger Begleiter und eigentlich auch sein einziger wahrer Freund gewesen ist und er deshalb so meisterhaft damit umgehen konnte.
"Aber habt keine Angst Ponder, ich mag zwar ein Sträfling gewesen sein, doch wurde ich unschuldig der Verbrechen angeklagt", sagte er leise, damit keiner auf der Straße etwas davon mitbekam. Am Marktplatz angekommen hielt Deaddreamer noch kurz bei einem Händler an und kaufte sich ein paar Pergamentbögen und ein Stück Kohle und wandte sich wieder Ponder zu "Hier,seht dort steht es angeschlagen, die Paladine des Königs kommen für jede Hotelrechnung auf, auch wenn ich bisher noch nicht dahinter gekommen bin warum dies so ist, aber einen Grund wird es haben." Da es gerade noch hell genug war und noch viele Leute auf dem Marktplatz ihre Geschäfte trieben fragte er Ponder, ob sie nicht noch ein Liedchen zusammen anstimmen wollten.
"Am besten das was Ihr vorhin gespielt habt und ich versuche ein wenig zu improvisieren...wie wärs noch ist es hell und die Geldbeutel der Versammelten voll".
16.04.2004, 19:17 #10
Deaddreamer
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Die Stadt Khorinis #32 -
Der Sonnenuntergang war herrlich, wieder eines der Dinge die der Barde lange Zeit nicht gesehen hatte und wäre er nicht unter Leuten gewesen, sicherlich hätten Tränen der Rührung seine wachen mißtrauischen Augen verlassen. Das sonst sonnige Gelb verschmolz mit dem Horizont und es entstand ein Gemisch aus orange-roten Schleiern, die sich auf dem Meer spiegelten. Der Anblick wär überwältigend für ihn, hätte seine Mutter ihn doch nur so sehen können, an einem traumhaften Abend wie diesem und mit dieser herrlichen Musik. Sein neuer Gefährte Ponder Stibbons verstand es mit großer Perfektion seiner Laute die Töne entfliehen zu lassen die diesem Anblick würdig war, als würde er die Töne denken und nicht spielen. Das musikalische Duo ergänzte sich sehr gut und das schien auch die Meinung einiger Kaufleute zu sein, denn die abgestellte Schale füllte sich mit Goldmünzen, ja einige Paare hatten sich sogar zum Tanz gefunden und es wurde fröhlich gefeiert allerdings zum Leidwesen des Freibierstands, dessen Wirt heute wohl ein paar Krüge mehr zapfen mußte als gewöhnlich. Die instrumentale Vorstellung erreichte ihren Höhepunkt und zum Abschluß spielten die beiden Barden im Duett, als der letzte Ton in die Ohren der Beteiligten drang, tauchte die nun völlig orangene Sonne ins Meer hinein.
Die Leute applaudierten und wie es sich gehört verbeugten sich die beiden Barden vor Ihrem Publikum und auch vor sich selbst um sich der Ehre und des Könnens des anderen bewußt zu werden.
Die Dämmerung fiel schnell über die Stadt und die Menge löste sich auf. Deaddreamer sah die vollgefüllte Schale und schätzte deren Inhalt auf etwa 30 Goldstücke. "Seht nur, Ponder ich denke das hat sich gelohnt" Er zählte nochmal nach und es waren sogar 32, die er natürlich brüderlich mit Ponder teilte.
"Mir ist vorhin aufgefallen, als wir an dem Aushang standen daß Ihr nicht wirklich gelesen habt, daß braucht Euch nicht peinlich sein...Ich mache Euch einen Vorschlag, ich bringe Euch Lesen und Schreiben bei und Ihr mir im Gegenzug wie ich meine Fähigkeiten auf der Laute perfektionieren kann. Wie klingt das für Euch?"
16.04.2004, 22:44 #11
Deaddreamer
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Die Stadt Khorinis #32 -
Nachdem sich Ponder von seinem neuen Freund verabschiedet hatte und leicht torkelnd die Kneipe verließ, blieb der Barde am Tresen sitzen und genehmigte sich noch nen Krug Bier. Er war froh endlich Gesellschaft zu haben und dann noch so eine angenehme.
Zu dieser Stunde trieb sich in der Hafenkneipe wahrhaftig nur noch das Übelste Gesox herum, deshalb leerte er seinen Krug bezahlte und ging schnellen Schrittes hinaus, die Abendluft war angenehm und Deaddreamer ging in Richtung Kaserne. Als er davor stand, sah er links eine Treppe die zu einem Plateau mit einem einzigen Baum führte und schlenderte sogleich dorthin, setzte sich unter den Baum und ließ den Tag noch einmal Revue passieren, ein ereignisreicher Tag war es gewesen, er hatte genug Goldstücke verdient, einen Gefährten gefunden und sah ein, daß es in Khorinis doch nicht so schlecht war, wie er anfangs dachte. Aber er hatte immer noch ein Ziel vor Augen, dessen er sich in den nächsten Tagen widmen mußte und auch würde...das schwor er sich bei Beliar. Beliar?...hatte er das wirklich gerade gedacht? Wieso gerade schwört er auf den dunklen Gott? Er schob es auf die Müdigkeit und das Bier, das er intus hatte, ab. Wurde wirklich langsam Zeit daß er sich schlafen legte, denn morgen ist bestimmt wieder ein ereignisreicher Tag und er wollte gerüstet sein, daß erste was er tun wollte war sich vernünftige Kleidung zulegen, denn die Bauernlumpen konnte er nicht mehr sehen. Der Barde stand auf und marschierte in die Herberge, die Wirtin stand schon nicht mehr am Empfang also ging er direkt nach oben und wollte sich ein freies Bett suchen um in Ruhe zu schlafen...Ruhe? bei dem Gesäge würde er nie einschlafen..."Meine Fresse,Ponder!!!" rief er leise, der Barde faselte etwas wie "Hmm, Knackarsch!" Deaddreamer runzelte die Stirn "na der wird doch nicht wohl...." und ging schließlich schlafen.
17.04.2004, 13:37 #12
Deaddreamer
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Die Stadt Khorinis #32 -
Deaddreamer erwachte erst spät in seinem so bequemen Bett, der Lärm auf dem Marktplatz machte ihn wach, sein neuer Freund Ponder ratzte immer noch seelenruhig ein Bein und einen Arm raushängend in seinem Bett, muß wohl ne wilde Nacht gewesen sein grinste sich der Barde.
Er zog sich seine Kleidung an und erinnerte sich was er zuerst tun wollte, eben diese Kleidung loswerden, also stiefelte er noch leicht träge auf den Marktplatz und ging zu einem Händler der Kleidung und feine Stoffe führte. Eine große Auswahl bot sich ihm hier an und er entschied sich dann für schwere, schwarze Stiefel mit roten Schnüren, einer schwarzen enganliegenden Wildlederhose, einem weißen Hemd mit Rüschen an der Knopfleiste und den Ärmeln und schließlich sah er einen Umhang aus edlem schwarzem Samt. Deaddreamer trug alles zusammen und fragte den Händler wieviel er ihm schuldig sei und dieser wollte dann 200 Goldstücke dafür haben, vielleicht ein wenig happig, aber er wollte nicht darum feilschen und gab sie dem Händler wortlos. Sofort machte er sich wieder auf in die Herberge, ging in den Waschzuber und reinigte sich erstmal von oben bis unten.
Danach zog er seine neu erworbene Kleidung an und fühlte sich sogleich direkt wohler, der samtige Umhang fühlte sich gut an und er beschloß wieder auf den Marktplatz zu gehen und seine langen schwarzen Haare an der Luft zu trocknen. Dort angekommen sah er einen Bettler der ziemlich karg bekleidet war, und der Barde hatte Mitleid mit ihm, holte seine Bauernlumpen aus der Herberge und gab sie dem armen Teufel, der sichtlich gerührt war: "Möge euch Innos schützen auf welchem Wege ihr auch gehen mögt, mein edler Spender", krächzte der Alte und zog sich direkt am Marktplatz um. Diesen Anblick ersparend ging der Barde auf die Kasernenmauer nahe des Galgenplatzes zu und legte sich sogleich darauf um den Dingen die folgen sollten, zu warten.
18.04.2004, 13:16 #13
Deaddreamer
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Die Stadt Khorinis #32 -
Deaddreamer wartete die ganze letzte Nacht vor der Kaserne in der Hoffnung daß er einen der Männer sah, die vor Jahren seine Familie und ihn überfallen haben, doch leider vergebens. Er dachte daran das sie mittlerweile vielleicht gar nicht mehr zur Miliz gehören könnten oder gar außer Landes waren, als auf einmal jemand die Tavernentreppe hinunter lief. Der Barde, von Müdigkeit geplagt, rieb sich die Augen und schaute genau hin "Also doch!" sagte er leise, denn er erkannte den Mann der schnurstracks Richtung Hafenviertel ging. Es war einer der Verbrecher von damals, leider nicht ihr Anführer (so nannte er den, der seinen Vater erschlagen hatte) und ihm wurde klar daß weitere Nachtschichten dieser Art folgen müßten um ihnen auf die Schliche zu kommen.
Jetzt kramte er erst mal in seinem Rucksack und nahm sich sein letztes Stück Scavengerfleisch, daß er noch vom Minental besaß und aß es gierig, seit zwei Tagen hatte er nichts mehr gegessen und sein Hunger war dementsprechend groß, anschließend spülte er alles mit einem großen Schluck aus seiner Wasserkaraffe hinunter und verstaute wieder alles in seinem Rucksack. Kurz darauf spürte der Barde wieder neue Energie in sich und begab sich auf den Marktplatz, nahm sich seine Flöte und spielte verschiedene Melodien um sich mal wieder ein paar Münzen zu verdienen.
18.04.2004, 17:09 #14
Deaddreamer
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Die Stadt Khorinis #32 -
Deaddreamer fragte sich was sein neuer Freund Ponder Stibbons wohl gerade trieb und beendete sein Flötenspiel, da der Marktplatz eh nicht sehr voll mit Leuten war und die Ausbeute bisher auch nur mager ausgefallen ist. Gerade mal ne Handvoll Goldstücke konnte er ergattern, die er sich sogleich einsteckte. Er fand seinen Bardenkollegen schließlich am Freibierstand, wo er wohl ein Schwätzchen mit dem Wirt hielt. "Hallo Ponder, ich wollte mich grad ein wenig ausruhen und kenne ein schönes Plätzchen, mögt Ihr mitkommen?" fragte er mit müder Stimme, ja sehr alt würde er heute nicht mehr werden nach der nächtlichen Pirsch die der Barde hinter sich hatte. "Gern" erwiderte Ponder und verabschiedete sich von dem Wirt. Deaddreamer führte ihn zu dem Plateau neben der Kaserne und setzte sich ins Gras, lehnte sich an den Baum und kramte einen Pergamentbogen und das Stück Kohle hervor, welche er gestern erworben hatte. Das Stück Kohle lief an einer Seite spitz zu, so daß man hervorragend damit auf dem leicht rauhen Pergament schreiben konnte.
Er schrieb einige Minuten und wendete sich dann Ponder zu "So, seht her mein Freund dies sind alle Buchstaben des Alphabets!" sagte der Barde mit gelehriger Stimme und er erklärte Ponder die Bedeutung und den Wortlaut jedes einzelnen. "Für den Anfang solltet Ihr sie erstmal auswendig lernen und versuchen nachzuschreiben und dann sehen wir weiter" sagte er ruhig seine Müdigkeit unterdrückend. Deaddreamer brach das Stück Kohle in zwei Teile und gab Ponder eines davon, sowie einen seiner Pergamentbögen damit sein Freund darauf seine ersten Versuche starten konnte. Anschließend lehnte er den Kopf an den Baum und wandte seinen Blick Richtung Meer, ein paar Seevögel waren zu sehen die in einem Schwarm daherflogen und oft die Richtung wechselten, rastlos aber nicht ratlos dachte er genau wie er selbst. Der Barde war froh zu sitzen und schloß für einen Moment seine Augen um gedankenversunken abzuwarten...
18.04.2004, 21:35 #15
Deaddreamer
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Die Stadt Khorinis #32 -
Deaddreamer schlief ein und träumte von dem ersten Gespräch mit seinem Vater unter Verwendung der Rune die ihm vermacht wurde.

Es war bereits schon lange dunkel geworden und Deaddreamer brannte mal wieder die eine Frage auf der Seele...Warum?...Warum nur wurde sein Vater von einem Paladin erschlagen? So sehr er es auch drehte und wendete, er konnte es sich nicht erklären und beschloß daher seinen Vater nach dem Grund zu fragen. Seine Mutter schlief schon tief und fest neben ihm deswegen ging er ein Stück in den Wald hinein um sie nicht aufzuwecken und setzte sich auf den Waldboden. Der angehende Barde umschloß die Rune fest mit beiden Händen und bereitete sich auf fast unerträgliche Schmerzen in seinem Kopf vor.
Die Vision überkam ihn und vor seinem geistigen Auge erschien das Abbild seines verstorbenen Vaters, er fragte die Erscheinung diese ihn so fesselnde Frage. "Die Männer, die uns überfallen haben, sind Paladine gewesen wie Du sicher erkannt hast" die Worte brannten im Kopf von Deaddreamer aber er wollte es unbedingt zu Ende bringen also hörte er weiter zu. "Es handelte sich dabei um eine kleine Gruppe abtrünniger Paladine die nichts von den Idealen ihrer Gilde gehalten haben und sich gerne an Leuten bereichert haben. Leuten, die man nicht unbedingt vermissen würde wie Wegelagerer, Reisende oder solche wie uns eben und ich bin ihnen auf die Schliche gekommen...daher mußten sie mich loswerden und wie das geschah hast Du ja gesehen, mein Sohn" sagte sein Vater in ruhigen Worten. Deaddreamer versprach seinem Vater die Verbrecher zu finden und seinen Tod zu rächen und die Schurken ihrer gerechten Strafe zuzuführen dann hatte er keine Kraft mehr den Schmerz auszuhalten, die Vision verschwand.
Er schwor sich den Mann, der den tödlichen Schlag ausführte eigenhändig zu köpfen und ging zurück zu Ihrem Lagerplatz.


Dann wachte der Barde wieder auf und fühlte sich schmerzlich daran erinnert weswegen er eigentlich hier war und das heutige Ereignis zeigte ihm daß er am richtigen Ort gesucht hatte.
"Sie sind also hier" sagte er leise zu sich selbst. "Habt Ihr was gesagt?" fragte ihn Ponder Stibbons neugierig und Deaddreamer antwortete "Nichts wichtiges Ponder, laßt mich lieber sehen wie weit ihr gekommen seid". Sein Freund zeigte ihm stolz die Buchstaben die er geschrieben hatte und der Barde sah sie sich genau an. Noch etwas krakelig sahen sie aus, aber man konnte eindeutig erkennen um was für Zeichen es sich handelte, gespannt auf eine Antwort sah Ponder ihn an.
"Einen Meister der Calligraphie werde ich wohl nicht aus Euch machen, aber für den Anfang sieht es ganz gut aus" sagte Deaddreamer lobend und er fügte noch hinzu "ein kleiner Tip: schreibt jeden Buchstaben auf ein einzelnes kleines Stück Pergament und geht es dann immer wieder nach, so wird sich Euer Schriftbild verbessern und es fällt Euch leichter sich die Zeichen einzuprägen". Ein kleines Grinsen huschte über sein Gesicht, es freute ihn das Ponder jedem seiner Worte gebannt folgte und das Wissen in sich aufsog. "Aber nun verzeiht mein Freund, es war eine lange Nacht für mich und ich bin sehr müde" sagte er mit verabschiedeten Worten und ging zur Herberge um sich einfach nur in sein Bett fallenzulassen.
Im Schlafraum angekommen sah er eine blonde Schönheit den Schlaf des Gerechten schlafen und bemühte sich leise zu sein, um sie nicht zu wecken. Der Barde entledigte sich seiner Kleidung um sie sogleich sorgsam gefaltet neben das Bett zu legen und geräuschlos legte er sich hinein. Er sah nochmal rüber zu der jungen Frau, süß sah sie aus so wie sie schlief und selbiges würde er nun auch tun...
19.04.2004, 12:39 #16
Deaddreamer
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Die Stadt Khorinis #32 -
Deaddreamer erwachte erst am frühen Nachmittag, dafür war er dann aber ausgeschlafen, der Lärm auf dem Marktplatz hatte ihn geweckt.
Der Barde erledigte schnell seine Morgentoilette und kleidete sich rasch an. Er fühlte sich sichtlich wohl in seinem neuen Outfit und verließ die Herberge, es war ein schöner sonniger Tag und er ging zuerst einmal zu einem Händler kaufte sich ein Laib Brot, ein großes Stück Käse und eine Flasche Milch und begab sich einmal wieder zu seinem Lieblingsplatz auf dem Plateau neben der Kaserne und frühstückte. Das Brot war frisch gebacken und herrlich weich, ja sogar noch leicht warm, es schmeckte vorzüglich. Als der Barde satt war, hatte er noch die Hälfte von dem Käse und dem Brot übrig und verstaute es in seinem Rucksack, die Milch trank er ganz aus.
So gestärkt begab er sich auf den Marktplatz, stellte wie immer die Schale vor sich hin und begann mit seinem Flötenspiel, beinahe wie ein Ritual dachte er ein wenig schelmig und hoffte darauf heute mehr einzuheimsen als gestern damit er sich den schönen Gürtel den er gesehen hatte kaufen konnte, die Voraussetzungen dafür waren heute gut, es war schönes Wetter und der Marktplatz voller Leute...
19.04.2004, 13:48 #17
Deaddreamer
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Die Stadt Khorinis #32 -
Deaddreamer freute sich, denn an diesem Tag schien der der Marktplatz irgendwie voller als sonst zu sein und ein paar Goldstücke hatten auch schon den Weg in seine Schale gefunden als er etwas bemerkte.
Ein Paladin in hochdekorierter Rüstung war in Begleitung einer wunderschönen jungen Frau mit schön anzusehenden goldenen Strähnen, der Barde dachte sich daß es vielleicht lohnender für ihn sein könnte mit seinen Geschichten einen wohlhabenden Paladin zu erfreuen, als hier für das Fußvolk zu spielen. So nahm er also ein wenig Mut zusammen, ging zu dem Paar hin und sagte zu dem Innosdiener:" Seid mir gegrüßt, werter Paladin...Mylady" und deutete eine kurze Verbeugung an mit einer einladenden Bewegung seiner rechten Hand.
"Ich hörte von dem nötigen Überfall auf das, verzeiht Mylady für dies Wort, Dreckspack von Lees und hoffe Eure Verluste waren nicht allzu hoch doch möchte ich Euch trotzdem meine Dienste anbieten. Mein Name ist Deaddreamer, Barde von Beruf. Ich könnte Euch ulkige Geschichten vom Festland erzählen oder, in Eurem Namen selbstverständlich, Eurer Angebeteten ein Gedicht vortragen, wenn ihr mögt verfügt über mich" sagte der Barde mit einer freundlichen Stimme und einer danach abwarteten Haltung...
19.04.2004, 14:26 #18
Deaddreamer
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Die Stadt Khorinis #32 -
Der Barde war erfreut darüber, daß der Paladin ihm gewährte ein Gedicht seiner Wahl vorzutragen, aus den Augenwinkeln musterte er die junge schöne Frau kurz, ihre Haare waren wirklich sehr schön und verzauberten den Barden für einen kurzen Moment. Sie wirkte leicht verschlossen aber auch neugierig auf ihn und als er in ihre kupferfarbenen Augen sah meinte er Stolz und einen starken Willen daraus zu erkennen. Er überlegte kurz und dann fielen ihm die passenden Verse ein, wendete sich der Schönheit zu und ging herunter, setzte ein Knie auf den Boden und bemühte sich mit der schönsten Erzählstimme zu sagen:

Wem gebührt die Ehre

zu erforschen

Euch?

Euer Innerstes nach außen zu kehren und zu verstehen

All Euer Leid aufzusaugen

Es zu kompensieren

und das gefilterte Resultat herauszuspucken

Weg zu werfen in die Unendlichkeit

Wem gebührt die Ehre

Euch auf diese Weise zu helfen?

Euch in Schutz zu nehmen

Vor allem was Euch bedroht

Eine Verbindung mit Euch einzugehen

Euren Körper zu erforschen wie auch Eure Seele

Das Gefühl zu nehmen

Auf Vertrauen zu setzen und Euch zu schicken

auf den Weg der Hoffnung

Euch zu lieben

Euch zu leben

Wer?...



Als der Barde fertig war richtete er sich wieder auf und sah ihr erneut in die Augen aber auf den ersten Blick wußte er ihn nicht zu deuten, war sie etwa bestürzt darüber?...
Ein wenig geschockt war er aber dann als er den Blick des Paladins sah, kritische Augen betrachteten ihn und auch da war es ihm unmöglich etwas an Absichten heraus zu lesen. Deaddreamer war mehr als froh sich gestern doch passend eingekleidet zu haben und jetzt nicht in Bauernlumpen vor diesem eigentlich gut zusammenpassendem Paar zu stehen und er hoffte inständig darauf den offensichtlich hohen Untertan des Königs nicht verärgert zu haben und sagte mit höflicher und zurückhaltender Stimme: "Dies war mein Vortrag an Euch und ich hoffe bei Gelegenheit weiter in Euren Diensten stehen zu dürfen". Der Barde verbeugte sich noch einmal und rechnete sich schon das Schlimmste aus...
19.04.2004, 16:00 #19
Deaddreamer
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Die Stadt Khorinis #32 -
Deaddreamer konnte nichts anderes tun als stehend abzuwarten, er wagte nicht einmal nochmals aufzusehen, war er zu weit gegangen mit seinen Worten? Was würde der Paladin machen, wenn er die Träne der schönen jungen Dame erblickt? nicht das es das erste Mal gewesen wäre, daß er in einer Frau solche Gefühle der Rührung erzeugte aber vorher stand nie ein Ritter mit einer offensichtlich scharfen tödlichen Waffe daneben. Er malte sich schon seinen Tod aus, wie sein Kopf vom Körper fallen würde und dachte nur "Vater, gleich sehen wir uns wieder" als der Ritter sein Wort erhob. Er bekam das alles gar nicht richtig mit und der Paladin mußte ihm das Ledersäckchen mit Gold beinahe zustecken, es war schwer, richtig schwer. Fassungslos sah er den Paladin an und hörte noch den Rat den er ihm gab, ja darauf sollte der Barde wahrhaftig in Zukunft achten wenn ihm sein Leben lieb war. Der Ritter verabschiedete sich und ging weiter mit der schönen Frau die sich bei ihm angehakt hatte, er fragte sich ob er auch jemals eine so schöne Gefährtin finden würde, aber vorerst gab es wichtigere Sachen zu erledigen. Auf jeden Fall brauchte er für heute nicht mehr spielen und ging sogleich zu dem Stand wo er den Gürtel kaufte, den er gesehen hatte. Ein edles Stück aus Snapperleder, eingearbeitet waren verschiedene Metallsegmente die mit Gravuren und edlen Kristallen verziert waren, einhundert Goldstücke wollte der Händler dafür die sich der Barde nun leisten konnte. Er griff in den Goldsack und mußte schon wieder staunen, das waren wahrhaftig 200 Goldstücke, dieser Ritter war wahrhaftig ein Edelmann dachte er nachdenklich und ihm wurde klar daß die Verbrecher an seiner Familie wirklich nur eine kleine Randgruppe war die sich der Gilde abgeschworen hatte, aber dennoch weiter in ihr aktiv war und das wichtigste, daß sie in dieser Stadt waren. Deaddreamer bezahlte den Händler, legte sich sein neues Schmuckstück an und ging dann erstmal zum Freibierstand um sich ein kühles Bier an dem warmen Tag zu gönnen...
19.04.2004, 23:19 #20
Deaddreamer
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Die Stadt Khorinis #32 -
Nachdem Deaddreamer seinen Durst am Freibierstand gelöscht hatte, sprach ihn sein Freund Ponder Stibbons an ob sie nicht noch ein wenig ihrer musikalischen Leidenschaft frönen sollten. Der Barde willigte ein und das Fußvolk, das den Marktplatz nun beherrschte erfreute sich sichtlich daran, auch wenn die Ausbeute diesmal sehr mager ausfiel.
Da er aber mitbekommen hatte daß sein Freund so gut wie mittellos war und das Knurren seines Magens auch nicht zu überhören war überließ er ihm seinen Anteil, da der Barde heute mehr als genug Gold in der Tasche hatte. Ein wenig enttäuscht zog Ponder nach einer Weile von dannen und irgendwie tat Deaddreamer ihm leid, aber ein jeder ist nun mal selbst für sein Schicksal verantwortlich, dachte er auf die eine oder andere Art und Weise.

Danach widmete sich der Barde mal wieder seiner neuen Lieblingsbeschäftigung, setzte sich auf die Kasernenmauer und musterte die Leute, immer auf der Suche nach den ihm so bekannten Gesichtern die ihm schon so oft böse Träume bereitet haben, aber anscheinend sollte es heute nicht so sein. Spät war es mittlerweile geworden und das Mondlicht tauchte die Stadt in einen seltsamen aber doch wunderschönen Glanz und Deaddreamer beschloß den Abend mit einem kleinem Spaziergang draußen vor der Stadt ausklingen zu lassen. Er vermisste das einfache Leben draußen in der Wildnis wie zu der Zeit als er noch mit seiner Mutter durch die Lande zog und er die einfachen Freuden des Lebens genießen konnte, ein Lächeln eines Fremden, wie er als kleiner Junge die Kleintiere auf dem Waldboden gejagt hatte oder im Herbst die Eichhörnchen beobachtet hatte die ihren Vorrat für den Winter irgendwo verbuddelten und mit einem Mal stellte er fest daß er nun wirklich allein war. Allein auf sich gestellt in einer Welt voller Möglichkeiten, dieser Augenblick der Melancholie setzte sich fort als er immer in Stadtnähe bleibend durch den Wald schritt. Auf seinem Weg fand er ein paar Waldbeeren die er sofort aß und viele kleine leuchtende Augen beobachteten ihn von den Bäumen herab, doch diesmal brauchte er keine Panik bekommen, er kannte die Tiere des Waldes vielleicht sogar besser als zur Zeit ihn selbst. Der Barde ging langsam zurück, die Ruhe der Nacht genießend begab er sich zur Herberge, entkleidete sich, faltete seine Kleidung zusammen und legte sich schlafen. Gedankenversunken schlief er nach einer Weile ein...
20.04.2004, 17:00 #21
Deaddreamer
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Die Stadt Khorinis #32 -
Deaddreamer wachte auf und fühlte sich wie gerädert, was wohl zum einen daran lag daß er fast den ganzen Tag im Bett verbrachte aber auch weil er mehrmals in der Nacht von Alpträumen geplagt aufgewacht war. Er konnte sich allerdings aber nicht daran erinnern was er geträumt hatte, er zog seine Klamotten an und ging mit betrübter Stimmung Richtung Hafenviertel. Auf seinem Weg dorthin wurde er immer wieder mal von zwielichtigen Händlern angesprochen, aber der Barde gab keine Antwort und hielt auch nicht an, er wollte heute einfach niemanden sehen und schon gar nicht mit jemandem sprechen, scheinbar machten ihm seine Träume doch sehr zu schaffen. Am Hafenviertel angekommen, sah er eine Bank kurz vorm Hafenbecken und setzte sich sogleich darauf, der Anblick des Meeres beruhigte ihn ein wenig. Deaddreamer dachte ein wenig Muße würde ihm vielleicht gut tun, also holte er einen Pergamentbogen und sein Stück Kohle hervor, das nun aber ungeeignet zum Schreiben war, deswegen schlug er es auf die Kante der Bank in der Hoffnung ein längliches Stück davon rauszubrechen, was ihm schließlich beim dritten Versuch auch gelang. Unbewußt fing er an zu kritzeln, blickte zwischendurch immer mal aufs Meer und beobachtete die Seevögel, dann schrieb er wieder. Nach einer Weile schaute sich der Barde den Text an, strich hier und dort ein paar Worte weg und ergänzte an anderen Stellen weitere Worte, danach las er den Text und staunte nicht schlecht, ohne es eigentlich gewollt zu haben hatte er ein neues Gedicht geschrieben, er nannte es sinnigerweise "Traumerwachen":

Ich wandelte auf stillen Seen

Mit Hoffnungstränen leicht benetzt

Wollte wieder Sehnsucht stehlen

Bis ich erkannte – wohl zuletzt

Das einem Traume nur entsprungen

Aller Farben Lichterglanz

Das alles Leben nun gedrungen

Auf den neuen Gräbern tanzt...


Mit einem etwas besser gelaunten Gemüt sah er wieder zurück aufs Meer und grübelte über seine Pläne nach...
21.04.2004, 00:49 #22
Deaddreamer
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Die Stadt Khorinis #32 -
Der laute Schrei eines Seevogels führte dazu, daß Deaddreamer erschreckt aufwachte, er mußte auf der Bank eingenickt sein dachte er sich. Die Nacht war schon lange über Khorinis eingebrochen. Gerade noch rechtzeitig denn es war sehr windig, es würde sicher noch einen Sturm die Nacht geben, so beeilte sich der Barde schnell zur Herberge zu kommen. Die Straßen waren menschenleer und die Stille der Stadt wirkte auf einmal gespenstisch auf den Barden, was dazu führte daß er seinen Schritt beschleunigte, an der Herberge angekommen bekam er auch schon die ersten Regentropfen ab. Deaddreamer betrat den irgendie alkoholgeschwängerten Schlafraum, zog sich aus und legte sich schnell in sein Bett, ein Blitz entlud sich aus den Wolken und schlug irgendwo in der Nähe der Stadt ein, der für einen kurzen Moment den Raum erhellte gefolgt von einem schweren Donnergrollen. Der Barde hörte Regentropfen an die Scheiben prasseln und schlief erst nach langer Zeit ein...
21.04.2004, 11:36 #23
Deaddreamer
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Beeinflussung des Real-Lifes durch Gothic -
Du hast zuviel Gothic gezockt wenn

-du jedem der dich dumm anmacht und mit Blödsinn vollmüllt erstmal einen auf die Omme gibst und dich dann wunderst warum er nicht flüchtet

-du die eben erlegte Maus im Supermarkt gegen Zigaretten eintauschen willst

-du jeden Glatzkof auf der Straße mit "Erwache!" begrüßt und einen Stengel von ihm haben willst

-du sowieso nur noch durch dein Leben rennst anstatt zu laufen

-du vor jedem Tier das dir begegnet eine Waffe ziehen willst

-du dich fragst ob die Orks schon ausgerottet wurden weil du nie einen siehst

naja und so weiter

Einige Sprüche kommen auch so unterbewußt bei mir manchmal raus
wenn ich mal wieder Bei Starquest nen Gridling verliere "Möge Beliars Zorn Dich treffen" und so Geschichten...
21.04.2004, 13:32 #24
Deaddreamer
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Die Stadt Khorinis #32 -
Als Deaddreamer erwachte war es wieder mal bereits Nachmittag, dieses Bett war einfach zu bequem. Er kleidete sich schnell an, nahm seinen Rucksack und lief zum Marktplatz, die Wolken der Nacht waren verschwunden und es schien die Sonne. Der Barde beschloß einen kleinen Spaziergang im Wald zu machen und schlenderte zum Osttor der Stadt. "Was für ein schöner Tag" sagte er den Torwachen im Vorbeigehen und verließ die Stadt...
21.04.2004, 16:52 #25
Deaddreamer
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Rund um Khorinis #18 -
Deaddreamer genoß den Geruch den Geruch des Waldes nach einer Regennacht, es roch nach frischem Holz und Tannennadeln und im Gemisch mit den Büschen, Gräsern und Kräutern ergab es einen Duft der dem Barden sehr vertraut war, schließlich ist er in den Wäldern aufgewachsen, hatte seine Kindheit hier verbracht aber auch schon viel Leid ertragen müssen. Er achtete trotz seiner Euphorie darauf, ständig in der Nähe der Stadt zu bleiben falls doch ein Wolf oder größeres Getier sich plötzlich zeigen sollte. Er schlenderte weiter durch den Wald als er plötzlich ein schwaches Wimmern vernahm, er näherte sich der Quelle des Geräusches und ihm bot sich ein Anblick, den er gar nicht leiden konnte. Ein alter Baum war wohl während des Sturms in der letzten Nacht umgeknickt und hatte einen Fuchs damit erschlagen, daneben war ein Jungtier offensichtlich auch eingeklemmt von den Zweigen und Ästen, es gab nur noch schwache Laute von sich. Deaddreamer sprach einen leisen Fluch aus denn er liebte Tiere über alles, gerade solch edle Tiere und machte sich daran den Stamm wegzurollen der, aufgrund seiner Statur, ein leichtes für ihn war. Das Jungtier war viel zu schwach um fortzulaufen, deshalb kauerte es ängstlich vor sich hin. Der Barde war traurig aufgrund dessen was er sah, das Tier war am Hinterleib getroffen und muß sich Stunden gequält haben, bis es schließlich verblutete...eine Träne kullerte seine Wange hinunter als er das Muttertier aufhob. Deaddreamer beschloß der Füchsin ihre letzte Ehre zu erteilen und grub mithilfe eines breiten Astes ein Loch aus, der Waldboden war weich und daher leicht auszuheben und legte sie hinein. Anschließend scharrte er die Erde in das Loch und trat sie mit den Füßen wieder fest, schon das zweite Begräbnis in seinem Leben...er erinnerte sich noch genau wie er damals seine Mutter begraben hatte, es regnete in Strömen aber ihm war es egal und er erinnerte sich noch genau an die Worte die er damals sprach:

Auch wenn dies ein Abschied ist
Sei Dir meiner Liebe gewiß
Für lange Zeit nie wieder seh ich dich
Oh, erblinden möcht ich
Damit dein wunderbares Bild
Welches dann, auch ansatzweise nur,
nie für mich vergilbt
Das Letzte sei, was ich gesehen habe
Um mich ewig dran zu laben...


Nunja, dies war kein Mensch den er hier begraben hatte, aber der Barde sah eigentlich die meisten Tiere als seine Freunde an, solange sie ihn nicht angriffen, und traurig war er auf jeden Fall. "Und was machen wir mit Dir?" sagte er in leisen Worten zu dem Jungtier, das immer noch beinahe bewegungslos auf dem Waldboden verharrte, langsam näherte sich Deaddreamer dem Tier. "Ganz ruhig, ich tue dir ja nichts" versuchte er mit beruhigenden Worten zu sagen, die er leise und langsam aussprach, trotzdem biß das kleine Tier ihm in die Hand, es war überhaupt kein Druck mehr zu spüren so schwach war es bereits. Er untersuchte den jungen Fuchs kurz und stellte fest daß es eine kleine "Sie" war also eine Fähe und kein Fuchs, anscheinend war nur ihr rechter Vorderlauf verletzt. Der Barde tastete es ab, bewegte die Gelenke aber es war kein Knirschen oder Knacken zu hören und kam zu dem Entschluß, daß es wohl nur verstaucht war, was er aber auch nicht mit Sicherheit sagen konnte. Er schätzte das Tier auf höchstens ein halbes Jahr, unmöglich daß es von selbst überlebte und nahm sich vor der armen Fähe zu helfen. Er sammelte einige kurze Hölzer sowie ein paar stabile, flexible Gräser und schiente den Vorderlauf des Tiers, damit es ihn nicht mehr bewegen konnte und wieder fing er sich einen ungefährlichen Biss ein, "Nun ist ja gut, ich will Dir nur helfen!" sagte er beruhigend zu dem Tier, nahm es in seine Arme und machte sich wieder in die Stadt auf...
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