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Die Freie Mine des NL
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10.09.2002, 15:35 #201
Tuan
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"Endlich, eine richtige Decke!"
Tuan befühlte das Wolfsfell mit seinen Fingern, dann nahm er es von der Leine, die er vor seiner Hütte gespannt hatte. Er fuhr nochmals über das Fell, prüfte die Stellen, an denen möglicherweise etwas Fleisch oder Fett hätte hängenbleiben können, aber er fand nichts. Zufrieden mit seiner Arbeit ging er in die Hütte und legte das Fell auf die Bank. Als er wieder aus der Hütte trat, schob er die Kiste davor zurecht und stieg dann darauf. Auf dem Dach angekommen, hob er die Bretter an und überprüfte das Stroh. Ich lass es lieber noch einen Tag trocknen... Tuan legte die Bretter wieder darüber und stieg vom Dach herunter.
So, ich glaube, es ist an der Zeit, meine Arbeit auszuführen. Tuan nahm aus seiner Truhe sein Erz, steckte sein Schwert und das Jagdmesser in den Gürtel und machte sich auf den Weg ins Neue Lager. Er musste einen Dolch, ein Jagdmesser und wenn möglich bis zu 50 Pfeile kaufen.
11.09.2002, 06:27 #202
Tuan
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Tuan erwachte. Er war über und über mit kaltem Schweiss bedeckt. Anscheinend hatte er in der Nacht heftig geträumt. Er nahm an, vom Krieg, doch gottseidank konnte er sich nicht daran erinnern.
Als er endlich aufstand, fielen gerade die ersten Sonnenstrahlen über die Kanten des Talkessels. Ein wunderschöner Anblick. Dieses Naturschauspiel beruhigte Tuan ein bisschen.
Er hatte sich gestern sofort sein Fell geschnappt und sich hingelegt. Die Erinnerungen schwirrten ihm noch immer durch den Kopf, doch schliesslich war er eingeschlafen.
Jetzt wusch er sich den erkalteten Schweiss vom ganzen Körper, rasierte sich und machte sich dann auf den Weg durch das Camp. Tuan brauchte Arbeit, er musste seinen Geist irgendwie ablenken.
11.09.2002, 10:44 #203
Tuan
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Tuan biss kräftig in die Scavengerkeule.
Er hatte seit dem Morgen das Stroh vom Dach seiner Hütte genommen und sich daraus ein Schlaflager auf dem Boden der Hütte gemacht. Dann war er nochmals mit einem Korb auf die Wiese gegangen und hatte den Korb ein weiteres Mal gefüllt. Tuan wollte sich noch mehr Stroh verschaffen, um sich damit einen bequemen Sitz basteln zu können.
Jetzt sass er vor der Hütte und ass zu Mittag.
Er dachte nochmals über den Krieg nach. Seine Erfahrungen waren nicht schön gewesen, aber nachdem er eine Nacht darüber geschlafen hatte, war er wieder etwas gefasster. Dieser Krieg mit dem fremden General war wohl nötig. Immerhin bedrohte dieser die Strafkolonie, Tuan's neues Zuhause. Auch wäre es eine Gelegenheit gewesen, sich zu beweisen und dadurch vielleicht eine Rangstufe höher zu steigen. Wobei, was hätte ich schon tun können, so ohne Rüstung und nichts? Ausserdem hatte Tuan ja noch seine Arbeit hier in der Mine.
Und die wollte er nun endlich ausführen. Also erhob er sich, nachdem er zu Ende gegessen hatte, und kramte in der Hütte seine Sachen zusammen. Hoffentlich konnte er die Dinge überhaupt beschaffen, wenn die meisten Lagerangehörigen gar nicht im Lager waren. Dann machte er sich auf den Weg ins Neue Lager.
12.09.2002, 15:20 #204
Tuan
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Vorsichtig goss Tuan etwas Wasser über die kleine Pflanze. Er hatte keine Ahnung, wieviel Wasser sie brauchte. Hoffentlich ertränke ich sie nicht.
Sein Kopf hatte mittlerweile aufgehört zu brummen. Er hatte gestern mit Bloodflowers ja ganz schön zugeschlagen. Zum Glück hatte er die Schürfer heute schon gefunden, für die er die Besorgungen gemacht hatte. Sonst wäre er ziemlich knapp bei Kasse gewesen. So hatte Tuan aber sein Erz zurückbekommen und sogar noch 20 Erz gut gemacht.
Nun stellte er die Flasche zu Boden und betrachtete die Blumen. Wirklich schön. Passen gut zu meiner Hütte.
Dann machte sich Tuan auf, um ein bisschen durch das Camp zu schlendern. Plötzlich hörte er eine tiefe Stimme seinen Namen rufen. Er drehte sich um und sah einen Söldner auf sich zu kommen. "Bist du Tuan?" - "Ja, das bin ich. Was ist los?" Der Söldner blieb vor Tuan stehen und sagte ihm, er solle sich bei Okyl melden. Dann drehte er sich um und ging davon.
Was will den Okyl von mir? Ich hab doch wohl nichts angestellt? Grübelnd machte sich Tuan auf, um sich beim Minenvorsteher zu melden.
"Hallo Okyl, du wolltest mich sehen?" Der grosse Söldner verschränkte seine Arme vor der Brust, dann sagte er: "Für deinen Job hier ist es doch recht umständlich, wenn du andauernd wieder ins Neue Lager runtermust, um dort auf den Reisfeldern zu arbeiten. Du bist von jetzt an Schürfer." Tuan schluckte. Schürfer? Ich? "Oh...ähm...danke vielmals. Und was muss ich jetzt tun?" Okyl erklärte ihm kurz seine neuen Aufgaben, dann entliess er Tuan mit den Worten: "Keine Angst, du wirst dich schnell daran gewöhnen. Am besten du gehst zuerst mit einigen erfahrenen Schürfern in die Mine. Die können dir alles genau erklären."
Darauf drehte sich Okyl um und Tuan ging zu seiner Hütte. Er holte ein Bier heraus und setzte sich auf die Bank. Er musste die Neuigkeit zuerst verarbeiten.
13.09.2002, 08:49 #205
Tuan
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Tuan wischte sich den Schweiss von der Stirn. Ist ja ganz schön anstrengend. Die Erzschürferei war doch nicht ganz so einfach, wie Tuan gedacht hatte, als er die Schürfer manchmal beobachtet hatte. Er war nun schon seit dem Morgen früh dabei, einen kleinen Brocken Erz zu bearbeiten, der war aber noch nicht wesentlich geschrumpft.
Wie Okyl ihm empfohlen hatte, war Tuan mit einigen älteren Schürfern in die Mine gegangen. Sie teilten ihre Erfahrung gerne mit Neuen und so hatte Tuan schon einiges über den Erzabbau gelernt. Aber Theorie und Praxis waren halt schon zwei verschiedene Dinge. Immerhin, einige kleine Brocken hatte er schon abspalten können.
Wieder holte er mit der Spitzhacke aus und liess sie auf das schimmernde Erz hinuntersausen, da plötzlich: "Au, Mist elender!!" Tuan griff sich an den Fuss und hüpfte auf einem Bein durch die Gegend. Ein Schürfer in der Nähe lachte sich zuerst halb tot, dann sagte er zu Tuan: "Tja, das kann einem schon mal passieren, dass einem was auf den Fuss oder sonst wohin fällt. Du solltest dir schnellstens ein Paar Schürferklamotten zulegen. Damit bist du vor Steinschlag besser geschützt." Immer noch lachend kehrte der Schürfer darauf zu seinem Arbeitsplatz zurück und hämmerte wieder auf das Gestein ein.
Schürferklamotten, aber ja. Warum hab ich nicht schon vorher daran gedacht, mich zu schützen? Ich Idiot! Tuan schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. Wo ich die wohl herbekomme? Aber zuerst kümmere ich mich noch um dich, du widerspenstiger Klotz.
Von neuem schlug Tuan auf das Erz ein.
13.09.2002, 14:37 #206
Tuan
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Die Mittagspause war zu Ende. Tuan schmiss den abgenagten Knochen in eine Ecke, nahm noch einen Schluck Wasser und erhob sich. Langsam schlenderte er zu seiner Spitzhacke, die er an die Wand gelehnt hatte. Als er danach griff, fiel sein Blick auf seine Hände. Er hatte lauter Schwielen. Das wird ja noch lustig. Nach nur einem halben Tag Arbeit... Ein Schürfer bemerkte Tuans Blick und interpretierte ihn richtig: "Keine Angst, das ist vor allem die ersten paar Tage, bis du daran gewöhnt bist. Ganz verschwinden werden sie nie mehr, aber beim Schwertkampf gibt es die ja auch. Und einen Schönheitswettbewerb würdest du sowieso nicht gewinnen! Hahaha!" Lachend schlug der Schürfer Tuan auf die Schulter, dann gingen sie gemeinsam wieder an die Arbeit.
13.09.2002, 18:08 #207
Tuan
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Tuan trat aus seiner Hütte. Er hatte vor kurzem das Nickerchen beendet, das er nach seinem ersten Tag als Schürfer dringend benötigt hatte. Er steckte sich das Jagdmesser zu seinem Schwert an den Gürtel und schritt dann Richtung Campausgang. Obwohl Tuan eigentlich fix und fertig war, wollte er noch ins Lager hinunter. Die Arbeit als Schürfer würde ihm stärkere Muskeln in den Armen verschaffen, aber er wollte auch sonst körperlich fit und geschmeidig bleiben. Also hatte er beschlossen, wenn möglich, jeden Abend schnell ins Neue Lager zu rennen und wieder zurück. Ausserdem wollte er heute endlich seine Schulden bei Superfly begleichen.
Vergnügt vor sich hin pfeifend machte er sich auf den Weg.
13.09.2002, 23:47 #208
Tuan
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Puh, endlich...
Keuchend bog Tuan um die Ecke und überblickte das Camp. War ganz schön anstrengend, aber da muss ich durch. Tuan stützte sich auf seinen Knien ab und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Die ganze Strecke vom Neuen Lager bis zur Mine zu rennen war schon eine Leistung. Aber Tuan wollte ja für eine gute Kondition sorgen.
Nach ein paar Minuten ging er langsam zu seiner Hütte hinunter, er war immer noch ausser Atem.
Bei seiner Hütte angekommen warf er einen kurzen Blick auf seine Blumen und entschied, dass sie wohl noch etwas Wasser vertragen könnten. Also holte er die Flasche Wasser, die er extra dafür abgestellt hatte, und begoss die Blumen. Danach begab Tuan sich in seine Hütte, kuschelte sich ins Stroh und zog seine Decke bis ans Kinn.
Nach kurzer Zeit war er eingeschlafen.
14.09.2002, 14:50 #209
Tuan
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Tuan machte noch einen letzten Knoten, dann war er fertig. Er hatte am Morgen das Stroh vom Dach seiner Hütte geholt und dann begonnen, Bündel daraus zusammenzubinden. Nun setzte er sich auf eines dieser Bündel, um zu testen, ob sie seine Zwecke erfüllten. Hm, ja, ganz bequem. Das reicht mir vorläufig. Und jetzt geh ich zu Okyl und frag ihn mal wegen meiner Schutzkleidung. Zufrieden verstaute Tuan die Bündel in seiner Hütte und machte sich dann auf den Weg zum Minenaufseher.
"Hallo Okyl. Ich wollte dich wegen einer Schutzkleidung für mich fragen. Kann ich eine bekommen, jetzt, da ich in der Mine arbeiten muss?" Okyl warf den Schwarzen Weissen zu Boden und antwortete dann: "Theoretisch bekommst du ein Paar Schürferklamotten, das stimmt. Aber ich hab leider keine mehr hier." Enttäuscht fragte Tuan darauf, wo er denn sonst eine herbekommen könnte. "Charos stellt die Rüstungen her. Aber der ist mit den andern in den Krieg gezogen. Du musst wohl oder übel warten." Na toll, das ist ja super...
Leicht verärgert kehrte Tuan zu seiner Hütte zurück und liess sich auf eines seiner Strohbündel nieder. Bis der zurückkommt kann mir in der Mine ja weiss ich nicht was passieren. Betrübt starrte Tuan zum Eingang der Mine.
15.09.2002, 14:27 #210
Kardelen
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kardelen suchte sich etwas, was sie als fackel gebrauchen konnte und nachdem sie eben jenes entzündet hatte betrat sie die dunkle höhle. sofort wehte ihr ein muffiger geruch entgegen. die luft war feucht und die wände glitzerten ebenfalls vor nässe.
ein schauer lief der jungen frau über den rücken und sie wußte nicht genau warum. irgendwas behagte ihr an dieser mine nicht, aber sie konnte es nicht in worte fassen. kardelen hatte keineswegs angst vor der dunkelheit oder unheimlichen orten, aber hier spürte sie etwas.

die fackel tanzte aufgeregt hin und her und warf gespenstiche schatten an die wände, die die schürferin jedoch kaum wahr nahm. ihr blick wanderte über den boden und geradeaus, nicht an die wände. aufmerksam verfolgte sie jedes geräusch. neben ihr ging plötzlich ein weiterer stollen in das gestein jedoch hatte man diesen vor längerer zeit einmal mit brettern zugenagelt. dennoch war ein loch vorzufinden, wo eine schlanke gestalt wie kardelen durchpassen würde. das mädchen wollte sich abwenden, denn es hätte sicherlich einen trifftigen grund für die absperrung des stollens, aber etwas zog sie genau da hinein.

ihr war so, als vernehme sie eine leise flüsternde stimme, die sich durch die stillstehende luft arbeiten würde. langsam kroch sie an den felsigen wänden auf kardelen zu und säuselte ihr verführerisch ins ohr.
'komm mein kind. es wird dir hier gefallen. ich habe etwas für dich.' die neugier wurde größer. wem gehörte diese stimme und woher kam sie denn genau?
zumal kardelen sich auch nicht vorstellen konnte, was sie dort erwarten würde, aber diese stimme faszinierte sie, zog sie nahezu in einen bann. ganz in gedanken versunken starrte sie weiter das loch in den brettern an und bevor sie sich dessen bewußt wurde, schritt sie näher heran.

sofort sank die temperatur um einige grade und das mädchen zog den umhang fester um sich. auch spürte sie, dass der stollen tiefer in die erde führte, denn der weg war etwas steiler als der hauptgang. je tiefer sie drang, umso feuchter wurde es, bis schließlich die ersten kleineren tropfsteine von der decke ragten.
kardelen blieb stehen und schaute zurück in die finsternis. bis hierhin war ihr niemand gefolgt und sie war auch nichts begegnet. wo steckten denn die minecrawler? sowas sollte es doch hier geben, oder hatte ihr da jemand einen bären aufgebunden?
doch hier war nichts, nicht einmal die kleinste spinne oder kleines krabbelgetier. eigentlich hätte ihr das zu denken geben sollen, aber dennoch folgte sie der leisen stimme immer weiter den stollen entlang ...
15.09.2002, 16:48 #211
Tuan
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Da Tuan nicht in der Mine arbeiten wollte, solange er keine Schutzkleidung besass, hatte er beschlossen, sich in der Theorie des Erzschürfens etwas unterweisen zu lassen. Ausserdem wollte er mehr über die Minecrawler und die Mine selbst herausfinden. Deshalb hatte er sich einen erfahrenen Schürfer ausgesucht und diesen dazu überredet, ihm das zu sagen, was er wissen wollte.
Nun standen die Beiden vor einem Erzbrocken und betrachteten ihn eingehend. "Wie du hier sehen kannst, ist das Erz schichtweise angelagert." Der Schürfer, er hiess Garo, zeigte Tuan die einzelnen Schichten. "Wenn du einfach darauf einhackst, kann es sein, dass du eine Ewigkeit brauchst, bis du genug Erz abspalten kannst. Aber wenn du nun die Sache etwas überlegt angehst, hast du nach kurzer Zeit schon einen beachtlichen Teil des Brockens zerkleinert und abgetragen." Er zeigte Tuan, was er meinte und hiess ihn danach, es selbst zu versuchen. Und tatsächlich. So gehts ja wirklich einfacher.
Garo zeigte Tuan noch einige weiter Kniffe und die Zeit verging wie im Fluge.
15.09.2002, 17:52 #212
Tuan
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Plötzlich hörten die beiden ein Poltern und kurz darauf ertönte eine ärgerliche Stimme. "Autsch, verflixt noch mal...! Ist hier irgendwo ein gewisser Tuan? Hallo, Tuan!" Die beiden Schürfer blickten sich an und dann rief Tuan: "Ja, ich bin hier!" Ein Bandit bog um die Ecke und sah erleichtert auf die zwei Gestalten. "Und welcher ist nun Tuan?" Der Gesuchte gab sich zu erkennen und erkundigte sich, was denn los sei. Er erhielt als Antwort zuerst ein Knurren, dann aber die Information, dass er sich bei Okyl melden solle. Schon wieder? Vielleicht hat er ja doch noch ein Paar Schürferklamotten für mich gefunden.
Rasch bedankte er sich bei Garo für seine Unterweisung und folgte dann dem Banditen aus der Mine.
Okyl sah ihn schon von weitem kommen. "Ah, hallo Tuan." - "Hallo. Was gibt es denn? Hast du doch noch ein Paar Schürferklamotten gefunden?" Okyl schüttelte den Kopf und antwortete: "Leider nein. Aber ich hab was anderes für dich. Da du momentan ja keine Schutzausrüstung trägst und es deshalb etwas gefährlich für dich ist, in der Mine zu arbeiten und weil mir wegen dem Krieg mit diesem verflixten General die Leute fehlen, wirst du zum Transporttrupp abkommandiert." Tuan schaute verblüfft auf sein Gegenüber. "Das heisst, du gehst mit, wenn wir Waren aus dem Neuen Lager benötigen, zum Beispiel Lebensmittel oder neue Spitzhacken. Auch die Erzlieferungen gehören dazu. Viel Spass beim Schleppen!" Immer noch irritiert, dachte Tuan darüber nach, wie schnell hier die Jobs wechseln konnten. Na schön, dann schlepp ich eben Waren in der Gegend rum.
16.09.2002, 06:53 #213
Tuan
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Wie spät ist es denn?
Tuan warf einen Blick aus dem Fenster. Die Sonne hatte sich noch nicht über das Camp erhoben. Viel zu früh. Tuan drehte sich um, zog die Decke hoch und schlief wieder ein.
16.09.2002, 09:35 #214
Tuan
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Nachdem Tuan nochmals eine Mütze voll Schlaf genommen hatte, stand er nun auf. Er wusch sich das Gesicht und holte sich eine Fleischkeule vom Hacken. Ich muss bald wieder jagen gehen... dachte er sich mit einem Blick auf seine schwindenden Vorräte. Als er mit seinem Frühstück fertig war, holte er sein Rasiermesser hervor und rasierte sich damit. Dann begoss er seine Blümchen und trat aus der Hütte. Er wollte mal sehen, ob er jemanden fand, der ihm erklären konnte, was er denn bei der Transporttruppe zu tun hatte.
17.09.2002, 10:58 #215
Tuan
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Nachdem Tuan sich nun satt gegessen hatte, holte er seine Waffen aus der Hütte und packte noch sein Erz ein. Er hatte vor, ein bisschen auf die Jagd zu gehen und dann musste er noch für einen Banditen Rauchkraut besorgen.
Also machte er sich auf den Weg, zuerst ins Neue Lager und dann in die Wildniss.
17.09.2002, 21:00 #216
Tuan
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Der Söldner staunte nicht schlecht, als er die drei Männer den Weg heraufkommen sah. Tuan hob seine freie Hand zum Gruss und der Söldner erkannte ihn. "Was macht ihr denn hier? Was soll das?" Tuan antwortete: "Das ist ein alter Freund von mir. Er wurde heute in die Barriere geworfen und ich hab ihn gefunden. In seinem Zustand ist er niemandem eine Hilfe, also wollte ich ihn zu mir nehmen, bis er wieder auf den Beinen ist." Der Söldner dachte kurz nach, dann stimmte er mit einem Kopfnicken zu.
"Wo ist denn deine Hütte?" wollte Bloodflowers wissen. "Gleich da drüben." Tuan zeigte mit dem Arm auf eine Hütte und sie gingen darauf zu. Ceyx hing mittlerweile völlig erschöpft in den Armen der beiden anderen Männer.
17.09.2002, 21:14 #217
Bloodflowers
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In der Hütte angekommen sah sich Bloodflowers um, da standen auch seine Blumen und er musste schon sagen das sie sich gut entwickelt haben. Aber erstmal galt es Ceyx zu versorgen.
Tuan meinte:

"Ich habe hier nur ein Bett, aber du siehst ja das ich hier ne Menge Stroh rumliegen habe."

Tuan stützte Ceyx für eine kurze Zeit alleine bis Bloodflowers das Stroh zusammemgesammelt hatte und in eine Ecke zu einem kleinen Strohhaufen geformt hatte.

"Du Blood, ich habe da noch zwei Decken eine zum Unterlegen und eine zum zudecken."

Und als das provisorische Bett hergerichtet war legten sie Ceyx vorsichtig hinein und er schlief auch schon ein. Tuan bedankte sich und sie plauderten noch ein bisschen. Dann verabschiedete sich Bloodflowers und schaute sich noch ein bisschen bei der alten Mine um. Mittlerweile war es schon spät und Bloodflowers spürte die Müdigkeit wie sie langsam aber sicher in seine Glieder fuhr.
Und so machte er sich auf zum Neuen Lager um in sein gemütliches Bett zu kommen. ...
18.09.2002, 07:42 #218
Tuan
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Tuan erhob sich mühsam. Die Knochen knacksten hörbar. Er hatte schlecht geschlafen, was nicht nur daran lag, dass jemand anderes auf seinem Stroh lag und er demnach auf dem Boden schlafen musste.
Das Wiedersehen mit Ceyx hatte noch mehr Erinnerungen geweckt, gestern war er aber zu überrascht gewesen, um überhaupt daran zu denken. Aber in der Nacht hatte er Träume, schöne wie auch schlechte. Ceyx hier... Tuan konnte es immer noch nicht fassen. Mit einem Blick auf seinen noch schlafenden Freund ging er zur Bank und nahm die Schwarzen Weisen. Er hatte ja noch seine Arbeit.
Dann verliess Tuan die Hütte und machte sich auf die Suche nach dem Banditen, für den er die Rauchstengel besorgt hatte.
18.09.2002, 07:52 #219
Ceyx
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Ceyx erwachte. Mühsam öffnete er seine Augen. Er fühlte sich wie gerädert, sein ganzer Körper schmerzte. Langsam erhob er sich und blickte sich um. Er befand sich in einer kleinen Hütte, in der ein Haufen Stroh lag, eine Bank und eine Truhe standen. Das schien wohl Tuan's Zuhause zu sein.
Er freute sich, seinen Freund hier getroffen zu haben. Jedoch wunderte es ihn, wieso Tuan hier war.
Er humpelte zur Türe und trat ins Sonnenlicht. Die Sonne stand schon beinahe am Zenit. Das erinnerte Ceyx, dass es bald Mittag sein würde und wie hungrig er war. Er blickte sich um. Weitere Häuser reihten sich an Tuan's. Ein Weg führte einerseits über einen Hügel fort, andererseits zu einem Mieneneingang. Vielleicht konnte man sich unter der Barriere durchgraben, schoss es Ceyx in den Kopf. Dann kam ihm die Idee blödsinnig vor. Wenn es so wäre, hätte es bestimmt schon jemand getan.
Er erblickte Tuan, der am oberen Rand des Weges stehend sich mit jemandem unterhielt.
Ceyx ging zu den beiden.
18.09.2002, 08:04 #220
Tuan
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"Hast du mein Zeugs?" Der Bandit sah von oben herab auf Tuan hinunter und sprach mit abfälliger Stimme. Bleib ruhig, Tuan, reiss dich zusammen! Zähneknirschend nickte er und überreichte dem Banditen die 15 Schwarzer Weiser. Na warte... "Baal Kagan hat seine Preise erhöht. Es hat mich 250 Erz gekostet, plus meine Bezahlung, macht 280 Erz." Fordernd streckte er seine Hand aus. Der Bandit runzelte die Stirn, gab aber nach kurzem Zögern nach und reichte Tuan das verlangte Erz in einem kleinen Beutel. Dann drehte er sich um und hockte sich an ein Lagerfeuer.
Auch Tuan drehte sich um. Da sah er, wie Ceyx auf ihn zu kam. Er hatte einen fragenden Blick. Darauf meinte Tuan: "Guten Morgen, Ceyx. Wie geht es dir heute?" Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: "Ich hab soeben ein bisschen Erz verdient" und hielt den Beutel hoch.
18.09.2002, 08:19 #221
Ceyx
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"Mir gehts gut" log Ceyx. Es ging ihm hundsmiserabel.
"Wo sind wir hier?" fragte er Tuan, mehr um vom Thema abzulenken, als dass es ihn wirklich interessierte. Tuan erklärte ihm, dass sie sich in der Miene des freien Lagers befanden, dann setze er an, um mit seinen Erklärungen fortzufahren, hielt aber inne und blickte Ceyx an. Es musste ihm aufgefallen sein, dass Ceyx sich kaum noch auf den Beinen halten konnte.
"Du musst hungrig sein. Komm, wir essen erst was, dann erzähl ich dir mehr." Mit diesen Worten wandte sich Tuan seiner Hütte zu und hohlte aus dem innern getrocknetes Fleisch. Ceyx setzte sich müde auf die Bank vor der Hütte. Seine Beine taten weh und sein Kopf schmerzte. Er fuhr sich über den Hinterkopf und entdeckte eine grosse Beule. Dann musste er unwillkürlich grinsen. Wer hätte gedacht, dass er so seinen Freund wiedersehen würde. Tuan hatte inzwischen das Fleisch über einem Feuer erwärmt und reichte Ceyx ein Stück.
Ceyx hatte das Gefühl ein ganze Horde von Scavenger verspeissen zu können, jedoch schon nach der Hälfte seines Fleischstückes schmerzte sein Magen. Er war es nicht mehr gewohnt, heisses Fleisch zu essen. Dennoch ass er weiter und ignorierte einfach seinen rebellierenden Bauch.
Noch eine Weile sassen sie einandergegenüber, Ceyx auf der Bank, Tuan am Boden und schwiegen. Ceyx musterte Tuan. Er schien kräftig und gut trainiert, seine Züge waren glücklich, an seiner Seite hing ein kurzes Schwert. Das Leben in der Barriere schien gar nicht so schlecht zu sein.
Das brachte ihn auf die Frage, die ihm schon die ganze Zeit auf der Zunge lag:
"Wieso in aller Welt bist du eigentlich in der Barriere?"
18.09.2002, 08:31 #222
Tuan
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Das musste ja kommen. Tuan wappnete sich für den verbalen Angriff, den Ceyx bestimmt machen würde, sobald er die Geschichte gehört hatte. "Also, das war so: Nachdem du mir zur Flucht verholfen hast, bin ich einfach gerannt, ohne auf meinen Weg zu achten. Schliesslich gelangte ich an eine Klippe. Meine Verfolger holten mich ein und versperrten mir jede Fluchtmöglichkeit. Mir blieb nur eins. So bin ich gesprungen." Ungläubig riss Ceyx die Augen auf. "Von der Klippe?!" - "Ja, von der Klippe, ins Meer. Ich konnte mich danach mit einiger Mühe über Wasser halten, aber eine Strömung erfasste mich und riss mich fort. Endlich wurde ich an einen Strand gespült." Langsam dämmerte es Ceyx. "Und dann warst du schon in der Barriere?" Am betroffenen Gesicht Tuans erkannte er, das er ins Schwarze getroffen hatte. "Hahaha, so ein Pech aber auch, haha." Ceyx schüttelte sich vor Lachen, bis ihn ein scharfer Schmerz durchfuhr. Er hatte die Beule am Hinterkopf vergessen. Trotzdem war er nun in einer prächtigen Stimmung. Tuans Pech heilte ihn schneller, als alle Medizin der Welt. Ich weiss, es ist gemein, aber... Wieder lachte er.
Tuan stand auf und ging in die Hütte. Von drinnen ertönte seine Stimme: "Wie wärs mit einem Bier? Oder lieber nur Wasser, für den Anfang?"
18.09.2002, 08:38 #223
Ceyx
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"Wasser reicht für den Anfang. In meinem Zustand muss ich Alkohol nur riechen und falle schon um." Tuan kam aus der Hütte zurück und reicht ihm eine kleine Flasche. Ceyx nahm einen kräftigen Schluck, das Wasser erfrischte ihn und brachte ein Stück seiner Lebenskräfte zurück.
Tuan blickte ihn fragend an.
"Ich nehme an, du bist nach dem Kampf mit den Soldaten gefangengenommen worden."
Ceyx nickte.
"Aber wieso hat es so lange gedauert, bis du hier warst?"
Ceyx grinste gequält. "Die wollten mich einfach nicht gehen lassen und haben versucht mich in einer Zelle verrecken zu lassen. Wäre ihnen auch fast gelungen. Der Soldat, der gestorben ist, war ein Freund des Hauptmannes." Den Teil mit den Ratten lies Ceyx weg - das brauchte niemand zu wissen, nicht einmal Tuan.
18.09.2002, 08:45 #224
Tuan
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Natürlich...
Tuan grübelte noch kurz weiter, dann blickte er seinen Freund an. "Fühlst du dich kräftig genug, einen kleinen Spaziergang durch das Camp zu machen?" Ceyx bestätigte dies und so machten sie sich auf den Weg. Tuan erklärte ihm, wie es hier in der Mine ablief. "Aber wenn du dich uns anschliesst, musst du unten im Lager als Reisbauer anfangen. Wir sind gestern an den Feldern vorbeigegangen." Dabei kam ihm Bloodfowers in den Sinn. Er hat noch was gut bei mir. Mal sehn, wie ich mich erkenntlich zeigen kann...
Nach dem kleinen Rundgang - Tuan traute seinem Freund noch nicht allzu viel zu - setzten sie sich wieder vor Tuans Hütte und sprachen über alte Erinnerungen.
19.09.2002, 08:07 #225
Ceyx
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Als Ceyx am nächsten Morgen aufwachte, ging es ihm nicht viel besser, als am Vortag. Er hatte schlecht geträumt.
Von seiner Vergangenheit.
Von Dreia
Er stand auf und seufzte. Gedankenverloren strich er sich über seine linke Wange, wo das letzte Zeichen sass, das ihn an sie erinnerte.
Auf einmal sah er die Bilder vor seinem innern Auge wieder:
Dreia. Das Schwert, dass sie durchbohrte. Wie sie zu Boden sank. Wie ein Engel. Ein gefallener Engel.
Er schüttelte den Kopf und machte sich auf die Suche nach Tuan.
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