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[GM] Abstieg in die Unterwelt #2
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29.08.2002, 05:51 #176
versuchung
Beiträge: 169

"Bei Beliars Zunge, du kannst ja reden wie ein Wasserfall. Herrscht denn hinter deinen Lippen nie Trockenheit?

Du fragst mich, warum Beliar auch noch eure Welt haben will? Das kann ich dir sagen, weil er die Welt in ihrer Gänze formen möchte. Immer wieder setzt das Leben ihm Grenzen, die er nicht überschreiten kann. und immer wieder versucht er es trotzdem.

Du kennst doch die Aufgabe noch, die er dir gestellt hat. Diese Erde für ein Getreidefeld vorzubereiten. Nun der Boden ist so wie du ihn haben willst. Versuch doch dein Glück und lass er sprießen. Ich bin wirklich gespannt, wie du in dieser Welt des Ewigen, etwas schaffen willst, dass man erst zum Leben erwecken muss! Viel Spaß denn noch!

Ich fürchte, diese Aufgabe wird dich an deine Grenzen führen. Es ist eine Aufgabe, die unser Meister nicht lösen kann. Frag dich doch einfach, warum. Dann bist du der Lösung schon ein Stück weiter."

Der unendliche Wurm bäumte sich noch einmal auf und ließ sich dann in das Erdreich hinabfallen. Eine riesige Staubwolke zierte die Erdoberfläche an den Stellen, an denen er tief unter der Erdoberfläche davoneilte.
01.09.2002, 16:34 #177
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

"Was für unsinnige Aufgaben soll ich denn noch alles ausführen? Nimmt das denn kein Ende." DER Hohepriester zweifelte sowieso daran, ob er es hier wirklich mit Kreauren Beliars zu tun hatte. Würde der dunkle Gott seine Zeit mit albernen Spielchen verbringen, die - was er sicher noch viel besser wußte, als der Don selber - nutzlos waren und zu keinem Ergebnis führen würden? "Korn wachsen lassen? Das ist und bleibt unmöglich in dieser Welt." Das war die feste Überzeugung des Magiers.

Und weiter:
"Ich hätte dir ja gerne noch geantwortet, aber..." Der seltsame Wurm war schon fort. "Danke für das Gespräch." DER Hohepriester machte sich auf, das Feld zu durchschreiten. Erde wollte Beliar hier haben. Staub war es geworden. Wenn Wind hier unten wehen würde, dann wäre dieser Staub in einer riesigen, alles erstickenden wolke durch die Hählen gejagt und hätte nur nackten Felsboden unter sich zurückgelassen. "Getreide hier, was für ein Unfug. Es gibt kein Licht, es gibt kein Wasser, es gibt kein Korn.

Das hier ist die Welt der Toten und nicht die der Lebenden. Hier wächst nichts, hierher kommt nur alles, was sein Leben ausgehaucht hat. Wozu wil Beliar denn beide Welten? NUr, um das Leben zu beherrschen. Eben das, was er hier nicht kann. Und ich kann ihm auch nicht dazu verhelfen." Versonnen zeichnete DER Hohepriester mit seiner Stiefelspitze Ornamente in den trockenen Dreck. Wenn hier etwas wachsen würde, dann höchstens ein Feld, daß in der anderen Welt dem Tode verfallen war, verdorrte Halme, verbrannte Ähren, vergiftetes Korn.

Dies war das einzige, was den Weg hier runter finden würde. Blühende, wogende Felder voller saftigem Grün würden hier erst wachsen, wenn die Flüsse bergauf fließen würden. Vorher nicht.
"Wenn Beliar Leben haben will, soll er in die Welt der Lebenden kommen. Ich bin Schwarzmagier, um ihm dabei zu helfen, nicht um alberen Spielchen zu spielen." Don-Esteban beschloß, den Dreckacker zu überqueren und am anderen Ende einen sich aus der Ferne abzeichnenden Gang anzusteuern. Der Weg würde sich hinziehen. Wenn dies ein Feld auf der Erde wäre, würde es viele Menschen ernähen können. Ja wenn... es war aber nicht.
02.09.2002, 11:35 #178
versuchung
Beiträge: 169



Und plötzlich war er wieder da. Die Versuchung in Form des seltsamen Magiers manifestierte sich wieder vor dem Don-Esteban und sah ihn an

"Das ist es! Genau das, was unser Herr und Meister nicht lösen kann. Diese Grenze zwischen Lebendem und Toten ist für ihn noch nicht zu durchbrechen. Deshalb bist du hier. Er wartet auf deine Idee. Er hat dich auserwählt. Du bist sein mächtigster Schützling und solltest ihm jetzt mit neuen Ideen zur Hand gehen.

Er will ein wogendes Kornfeld mit richtigem lebendigen Korn. Dann sollte er es wohl bekommen, oder?"
02.09.2002, 12:01 #179
Don-Esteban
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"Na also, kaum geht das Spielzeug eigene Wege, ist der Aufpasser wieder da." Der Schwarzmagier lächelte grimmig. "Er will ein wogendes Feld sehen? Dann soll er meinen Geist als Gefäß nehmen und mich in die Oberwelt begleiten. Dort bekommt er durch meine Augen hindurch einen Geschmack dessen, was er so viele Zeitalter lang vermisst hat. Die ewig gültigen Gesetze des Schicksals hingegen kann ich nicht ändern. Leben gibt es hier nicht, gab es noch nie und wird es auch nicht geben. Das kann Beliar nicht ändern und ich schwacher, dummer Mensch auch nicht. Beliar weiß besser als jeder Mensch, was er kann und was nicht, woran er gebunden ist und woran nicht. Meine Aufgabe ist es, Beliars Rückkehr zu unterstützen, nicht meine Zeit mit fruchtlosen Bemühungen zu verschwenden, die zu keinem Ergebnis führen. Vielleicht solltest du deinen Herrn und Meister daran erinnern, daß die Lebensspanne eines Menschen für ihn nur ein Lidschlag ist. Wenn ich ihm noch meine Dienste zur Verfügung stellen soll, sollte er meine Zeit nicht mit unmöglichen Spielereien verschwenden. Und wenn er nicht mehr weiß, was möglich ist und was nicht, glaube ich vielleicht an den falschen Gott. Falls er allerdings nur prüfen will, wie gut ich über die bestehenden Möglichkeiten bescheid weiß, habe ich die Prüfung wohl bestanden. Niemand ist allmächtig. Niemand weiß das so gut wie die Schwarzmagier, die seit Ewigkeiten auf ihre Erhöhung durch Beliars Rückkehr warten. Auf das Ende ihrer Ohnmacht warten." Mit diesen Worten ließ der Magier sein Gegenüber stehen und wandte sich wieder dem Gang in der Ferne zu, dessen Erreichen er sich zum Ziel gesetzt hatte.
03.09.2002, 15:35 #180
Don-Esteban
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Als der Magier über die weite, staubbedeckte Ebene wanderte und dem dunklen Schlund des in der Ferne ausgemachten Ganges zustrebte, der ihn wer weiß wohin führen würde, berührten die auf unerklärliche Weise in eine Tasche seiner Robe geratenen Finger der linken Hand den Rest eines Brotkantens. Vergessen auf irgendeiner Reise und konserviert durch Trockenheit. Verwundert blieb der Don stehen und zog das ertastete Stück Brot aus der Tasche. An der Rinde befanden sich noch einige Körner ungemahlenen Getreides, in denen der unbekannte bäcker den Brotlaib gewälzt hatte, bevor er ihn in den Ofen schob.

Da traf den Magier plötzlich die Erkenntnis wie ein Keulenschlag. Stehenden Fußes kehrte er, seine in Falten herabhängende Robe raffend, zu dem Einäugigen zurück. Er war gar nicht der schwache unbedeutende nutzlose Mensch, der er zu sein glaubte. Beliar war gar nicht allmächtig, wie er bisher dachte. Dies war in Wirklichkeit gar keine Prüfung, so wie er es bisher angenommen hatte. Mit jedem Schritt wuchs das Gefühl des Siegers in ihm, mit jedem Schritt wurde der Triumphator in ihm größer, mit jedem Schritt wurde ihm klarer, daß er der Gebende und Beliar der Nehmende war.

Beliar bat ihn in Wirklichkeit um etwas. Kein Befehl kam von ihm sondern das Eingeständnis des eigenen Unvermögens. Er, Don-Esteban, oberster Magier eines kleinen Zirkels von Schwarzmagiern, er hatte etwas, was Beliar nicht hatte. Er konnte etwas, was Beliar nicht vermochte. Das Bewußtsein, in diesem Punkt einem Gott überlegen zu sein, ließ ihn höher emporwachsen, als alle Könige dieser Welt, mochten sie auch noch so mächtig sein, mochten ihre Armeen noch so groß sein, ihre Untertanen unzählbar und ihre Reichtümer ohne Vergleich. Don-Esteban war einem Gott überlegen. Das zählte ungleich mehr.

Ein ungeheures Glücksgefühl bemächtigte sich des Dons. Bald stand er wieder vor dem Boten des dunklen Gottes. War er gewachsen? Oder war dieser fremde Magier kleiner geworden? Mit tiefster Befriedigung in der Stimme sprach er nun folgende Sätze, wobei er jedes Wort betonte und hervorhob, so als ob er wollte, daß nicht das kleinste von ihnen, und sollte es noch so unbedeutend sein, verloren gehen sollte.
"Beliar bittet mich darum, ihm etwas lebendes zu schenken. Ich werde ihm seinen Wunsch erfüllen. Was für seine göttliche Allmacht unmöglich ist, ist für mich nichts weiter als ein kleiner, unbedeutender Gefallen."

Der fremde Magier blieb stumm, den Blick weiterhin auf den Schwarzmagier gerichtet. Don-Esteban kniete sich wie ein Gärtner nieder und begann, eine kleine Pflanzgrube mit den Händen zu schaufeln. Er klopfte sich die Hände ab, wobei kleine Staubwolken entstanden und dann mangels Wind unentschlossen davonzogen, holte den Brotkanten aus seiner Tasche und puhlte einige Körner von der Kruste ab. "Siehst du? DAS ist Leben. In diesem winzigen Korn liegt das Geheimnis, unbegreiflich für Beliar verborgen." Er hielt eins der Körner zwischen Zeigefinger und Daumen.

Als er die Samen aus den Händen in die Kuhle gleiten ließ, blitzte plötzlich ein Messer auf und ehe der schweigend zuschauende Magier dazwischen springen konnte, hatte Don-Esteban den rechten Ärmel hochgestreift und schnitt sich quer über den Unterarm. Blutrot tropfte es in die kleine Kuhle, in der die Körner lagen.
"Und siehst du das? Auch DAS ist Leben." Er wartete, bis das Blut am Arm gerann und schob dann mit dem Fuß die Kuhle zu. Das Korn war in der Erde.

Jetzt holte er Stahl, Feuerstein und Zunder hervor. Mit geübten Bewegungen, die viel Geschick im Umgang mit dem Feuerzeug verrieten, schlug der Schwarzmagier Funken, bis der Zunderschwamm glühte. Er riß den Saum seiner kostbaren Robe einzwei und hielt einen Streifen daran, bis er unter vorsichtigem Pusten aufflammte. Dann umwickelte er die Klinge des Messers mit dem brennenden Streifen und rammte den Griff in die Erde.
"Und auch DAS ist Leben. Wärme und Licht."

Er richtete sich auf und blickte auf den Boten Beliars herab. Eine Weile verharrte er so, dann hub er von neuem an zu sprechen. "Und, hat mir Beliar bei der Erfüllung dieser Aufgabe geholfen? Hat er mir das Korn gegeben? Ist mein Blut von ihm? Gab er mir das Licht? Nein, nein und nein. All dies stand nicht in der Macht Beliars. All dies entsprang anderen Quellen. So faszinierenden Quellen, daß ich gut verstehen kann, daß Beliar Macht über sie erlangen will." Ein Lächeln der Überlegenheit, kalt und von oben herab unterstrich seine Worte.

Und wie zur Bestätigung öffnete sich der Boden vor den Füßen des Magiers und ein kleines blutrotes Blatt entrollte sich ganz langsam vor den Augen der beiden. Mochten es die Tropfen von Blut sein oder der ungewöhliche Boden, in dem der Samen keimte oder noch andere Dinge, die sich dem Verstand verschlossen, es wuchs eine einzelne Ähre empor, rot wie Blut und voller praller Körner.
"Vielleicht kein wogendes Feld voller Getreide, doch ein Anfang. Dies mag eine weitere Lektion sein: Nichts ist jemals einfach. Mühsam nur wird alles erschaffen. Zu mühsam vielleicht für einen Gott, doch deshalb umso wertvoller."
04.09.2002, 12:08 #181
versuchung
Beiträge: 169

Die Versuchung hielt inne und schien auf etwas zu lauschen, dass sich dem Gehör des Magiers verschloss. Dann hob sie beide Hände und sah ihn aus weitgeöffnetem Auge an:

"Der Herr will dir ein Angebot unterbreiten. Willst du an seiner Seite in seinem Reich sitzen und ihn in Fragen des Lebens beraten? Du hättest freie Hand, könntest ihn mit deinem Wissen über das Leben erfreuen. Das Kastell kann auch ohne dich existieren, wird dann eben ein anderer deinen Platz einnehmen.

Beliar wird dich mit aller nur möglichen Macht ausstatten und diese ist fast so unermesslich wie seine. Folge mir, wenn du einverstanden bist. Du wirst auf einem Thron sitzen und richten über die Sterblichen, die an uns gefallen sind. Und du wirst Pläne entwickeln, wie unser Meister seine Macht in die Welt der Lebenden ausdehnen kann.

Du musst nur entsagen und ja sagen. Dann wirst du der mächtigste nach ihm sein. Ein Lebender als König im Reich der Toten. Das wär doch was für dich, oder?"
06.09.2002, 20:13 #182
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Doch der Schwarzmagier hörte gar nicht mehr zu. Die Worte verschwommen auf seltsame Weise, die Stimme des Boten wurde tiefer und immer leiser. In seinem Innersten hatte Don-Esteban schon bei den ersten Worten sein unbedingtes Einverständnis gegeben. Ja, ja, ja, frohlockte er. All sein Sehnen war erhört worden. Macht, schier grenzenlose Macht wurde ihm zuteil. Beliar hatte in seiner Weisheit erkannt, was die wahre Bestimmung Don-Estebans war.

Eine neue Macht durchflutete ihn daraufhin augenblicklich von den Zehen bis in die kleinste Haarspitze. Ein neues Bewußtsein. Der Einäugige wurde nur noch am Rande wahrgenommen. Er war Beiwerk. Unwichtig. Ein Befehlsempfänger. Don-Esteban winkelte den Arm an und streckte ihn langsam wieder aus, so als ob er eine unsichtbare Mauer berühren, ertasten wolle. Die Hand offen, die Finger gespreizt schien er sich in einer eigenen Welt zu befinden. Er achtete gar nicht mehr auf die Worte des anderen Magiers.

Der Blick vergeistigte sich. Die Augen wurden wässrig und immer dunkler. Plötzlich brachen Blitze aus den gespreizten Fingerspitzen und formten eine kugelförmige Sphäre um den ehemaligen Hohepriester und jetzigen Gott. Mit einem seltsamen Summen schloß sich die Sphäre um ihn und unmerklich langsam erhob er sich in den Raum. Die Augen waren starr, schienen den anwesenden Boten zu durchdringen, zu ignorieren. Er war Luft. Don-Esteban sah auf einer anderen Ebene. Die Sphäre erhob sich und schwebte davon.

Darinnen noch immer der ehemalige Schwarzmagier mit der ausgestreckten Hand, gespreizten Fingern, starrer Haltung. Fühlte er noch etwas? Schmerz? Schuld? Trauer? Demut? Stolz? Nichts. Nichts menschliches blieb. Es wurde ersetzt, verdrängt durch einen höheren Geist. Menschliche Dimensionen wurden unwichtig, verblaßten. Der neue Geist arbeitete konzentriert an der Lösung des Widerspruchs zwischen toter Welt und lebender Welt. Beliar mußte die Welt des Lebens betreten.

Der Arm wurde wieder gesenkt, die blauschimmernde Kugelsphäre war stabil. Die Bewegungen liefen langsam ab. Der Körper war unwichtig. Konnte ersetzt werden. Der Geist war das Zentrum, die Kraft. Die Verschmelzung des menschlichen Bewußtseins mit der göttlichen Macht brachte etwas vollkommen neues hervor. Alles, was sich die neue Macht in dem bisher als Don-Esteban bekannten Körper erdachte, wurde sofort Realität.

Doch auch wieder nicht. Nicht begreifbar für menschliche Unzulänglichkeit. Denken war geschehen. Geschehen war denken. Es gab keinen Unterschied, keine Grenzen. Unaufhörlich brandete eine Flut aus Impressionen, aus Gedankenströmen, aus Ereignissen, eben erdacht und im selben Augenblick Vergangenheit, durch das Bewußtsein des neuen Gottes. Unter der Hand Beliars wuchs hier ein neues Werkzeug heran, daß ihm zu ungeahntem Ruhm, unfaßbarer Macht verhelfen würde.

Don-Esteban hatte Beliar nicht widerstanden, konnte ihm nicht widerstehen. Er war seine Kreatur. Ganz und gar.
09.09.2002, 01:30 #183
Harald
Beiträge: 3.557

Harald war das erste Mal seit seiner Prüfung in der Unterwelt und sofort stellte sich wieder das gleiche unheimliche Gefühl ein, vor dem er damals schon geflohen war. Er konnte sich gut vorstellen, wie es den Neulingen ging, wenn sie plötzlich diese eigenartige tote Luft atmen würden und die unheimlichen Geräusche vernehmen würden.

Er nahm der Kore jeden einzelnen der Neulinge ab und hielt für einen Moment dessen Hand.
09.09.2002, 01:33 #184
meditate
Beiträge: 6.868

die hüterin traf zuletzt ein. sie bat harald, den spiegel von der anderen seite magisch zu verschließen. nichts wollte sie riskieren.

die zurückgebliebenen magier sollten ihnen auf keinen fall folgen können. dann setzte sich die kleine gruppe unter ihrer führung in bewegung.
09.09.2002, 07:06 #185
meditate
Beiträge: 6.868

die gruppe hatte keine hundert schritt getan, als sie vor einem gewaltigen abgrund stand. über diese schlucht führte eine brücke, vor der ein gewaltiger steingolem den weg versperrte.
09.09.2002, 07:17 #186
Steingolem
Beiträge: 12

"hier findet eure suche ihr ende. unser herr hat befohlen, dass ihr zurückkehren müßt. er wird euch den weg zu don-esteban nicht zeigen. aber da er fair sein will, gibt es für euch dennoch eine chance.

wirklich überzeugen wird den neuen unterweltmagier von der notwendigkeit der rückkehr nur die magierin meditate. sie muss also über diese brücke gehen können. das wird ihr aber nur unter einer bedingung gelingen.

ihr anderen müsst diese brücke in 17 minuten überquert haben. schafft ihr das nicht, wird die brücke in die tiefe stürzen. die magierin kann nicht mehr zu euch kommen.

wisset, ihr müsst folgendes beachten:

Ihr braucht unterschiedlich lange für den weg über die brücke:

olirie braucht 1 minute;
scabaeus braucht 2 minuten;
nathano braucht 5 minuten
und harald braucht als der älteste 10 minuten.


es wird sogleich sehr dunkel werden und ihr werdet nur eine fackel haben.

ihr müßt folgendes beachten :

die brücke ist nur leicht, es dürfen höchstens zwei personen
gleichzeitig auf der brücke sein, und ihr dürft nicht ohne fackel
die brücke betreten.

löst diese aufgabe und die magierin darf hinüber kommen."
09.09.2002, 12:55 #187
{-NaThAnO-}
Beiträge: 729

Auch Nathano war es sichtlich unwohl wieder in dieses Reich zurückzukehren. Es war noch gar nicht lange her, da hatte er selbst hier die Prüfung Beliars erhalten und nur zu gut wusste der hohe Schwarzmagier, wie grausam Beliar und seine Kreaturen sein konnten.

Nichts desto trotz behielt Nathano Fassung und nahm Harald die jungen Magier, die noch nicht die Ehre hatten sich in diesem Reich zu befinden, ab und wartete mit ihnen auf die Hüterin, die nach kurzer Zeit auch eintraf.

Der Einhand-Lehrmeister lief aus gewohnheit immer bereit Gladius Morti zu ziehen und bildete das Ende der Gruppe. Doch nach kurzer Reise war auch schon wieder Stop und gebannt lauschte Nathano dem Steingolem.

Das war also ein Rätsel, ein Mathematisches Rätsel. Mit solch etwas hatte Nathano durch die Sphinx schon Erfahrung gesammelt. Still setzte er sich auf den Boden und dachte nach. Die Antwort wartete nur darauf gefunden zu werden, doch wenn sie sich nicht zeigte, wäre das das Ende der Reise gewesen ...
09.09.2002, 21:24 #188
{-NaThAnO-}
Beiträge: 729

Einige Zeit war vergangen und Nathano stand des öfteren kurz vor dem Nervenzusammenbruch und konnte sich nur schwer beherrschen, nicht einfach aufzugeben. Doch immer sah Nathano Meditate und er konnte es nicht fertig bringen, sie zu enttäuschen. Also dachte er weiter nach. Und tatsächlich! Auf einmal sprang Nathano auf und zog somit alle Blicke auf sich.

"Ich glaube, ich habe des Rätsels Lösung. Hört es euch einfach mal an:
Olirie und Scabaeus gehen über die Brücke. Scabaeus bleibt drüben und Olirie geht zurück. Es sind dann genau 3 Minuten vergangen.

Dann gehen ich und Harald über die Brücke. Wir bleiben drüben und Scabaeus geht zurück. Es sind dann 15 Minuten vergangen.

Dann kommen Olirie und Scabaeus wieder zu uns.

Das wär´s. Genau 17 Minuten. Einwände?"

Nach kurzer Zeit des Überlegens waren sich alle einig, der Weg war richtig. Kompliziert, aber richtig. Es konnte losgehen!

"Scabaeus Olirie, haltet euch bereit!
Ok, Diener Beliars, wir sind zu einem Entschluss gekommen und fangen nun an, die Brücke zu überqueren.

Olirie, Scabaeus, LOS!!!"

Die Brücke sah wirklich morsch aus, doch Olirie und Scabaeus machten keine Anstalten, auch nur ein wenig zu zögern. Wirklich alle waren hochentschlossen und man konnte direkt den Willen in der Umgebung spüren. Sie taten das alles nicht nur für den Don und Meditate, auch für sich selbst.

Doch dann geschah ein Moment des Schreckens. Als Harald und Nathano die Brücke am Überqueren waren, rutschte Nathano auf halbem weg aus und verlor den Halt. Nur einer reflexartigen Reaktion Haralds, der Nathano am Arm zu fassen bekam, war es zu verdanken, dass das Vorhaben nicht scheiterte.
"Beliar sei geprisen, auch in seiner Welt! An Euch ist ein Schwertkämpfer verloren gagangen, Harald! Ich danke Euch!"

Die Zeit drängte und Olirie und Scabaeus waren auf halben Weg über die Brücke. Ein letztes Mal aufbäumen, ein letztes Mal kämpfen, dann war es geschafft. Ausser Atem und überglücklich erreichten die letzten Beiden den sicheren Boden auf der gegenüberliegenden Seite Meditates. Nathano viel ein Stein von Herzen und ließ sich einfach nur nach hinten fallen...
10.09.2002, 00:04 #189
meditate
Beiträge: 6.868

meditate hatte der ganzen aktion atemlos gefolgt, hing doch davon der fortbestand der ganzen mission ab. immerhin konnte man den abgrund wohl nicht durch fliegen überqueren.

als die gefährten den abgrund überquert hatte, zersprang auf der anderen seite plötzlich der steingolem in tausend stücke, die zum größten teil im angrund verschwanden. der weg war frei!

meditate lief ihren gefährten schnell hinterher und sie konnten ihren weg fortsetzen.

es war ein langer finsterer gang wie so viele, die meditate schon hier in der unterwlt kennengelernt hatte. wege, die nirgendwohin führten und die dennoch gefahrvoll waren.

die sache mit dem steingolem war merkwürdig gewesen. sollte der sie aufhalten? es wäre ja auch zu einfach gewesen, wenn sie hier einfach hätten reinmarschieren können und beliar hätte gesagt "na wenn ihr ihn nicht missen wollt, dann nehmt ihn wieder mit!" so einfach würde die sache nicht werden.

vor ihnen weitete sich der gang plötzlich zu einem riesigen raum, ähnlich dem, den meditate vom tor zur unterwelt kannte. nur war es diesmal nicht ein tor, dass den raum beherrschte, es waren vier tore.

jedes dieser tore trug eine flammende inschrift.

auf dem ersten tor stand

· der weg ist hinter tor 2 oder 3


auf dem zweiten tor stand

· der weg ist hinter tor 1 oder 4


auf dem dritten tor stand

· der weg ist hinter diesem tor


das vierte tor trug die inschrift

· das ist der falsche weg

olirie wollte gleich auf die tore zustürmen und sie nacheinander öffnen. irgendeine musste ja stimmen, aber der besonnene harald hiel die gefährten zurück.
10.09.2002, 00:09 #190
Harald
Beiträge: 3.557

"Halt ein, das ist doch sicher eine Falle! Wir mussten unseren Weg über die Brücke schon auf so seltsame Weise gehn, ich vermute, das ird hier nicht anders sein. Es ist ein Rätsel!

Mit Sicherheit dürfen wir nicht die Türen nacheinander öffnen und nachsehn, welche die Richtige ist. Lasst uns lieber überlegen. Ich denk, es ist ohnehin Zeit für ein Nachtlager. Seht euch die Tore genau an und findet eine Lösung. Ich vermute, wir haben nur einen Versuch."
10.09.2002, 00:13 #191
meditate
Beiträge: 6.868

das war ein sehr vernünftiger vorschlag. man sollte rasten und sicher auch etwas essen. der morgen würde klüger sein als der abend, obwohl man hier natürlich gar nicht feststellen konnte, ob es morgen oder abend war.

die gefährten versuchten, es sich auf dem harten steinboden so bequem wie möglich zu machen und alle waren in kurzer zeit eingeschlafen. auf wachen hatten sie verzichtet. wenn beliar sie hätte vernichten wollen, hätten sie ohnehin keine chance.
10.09.2002, 00:33 #192
Scabaeus
Beiträge: 88

Unruhig wälzte sich Scabaeus aus dem harten Steinboden hin und her, doch es gelang ihm nicht dem kalten Untergrund auch nur ein Fitzelchen Bequemlichkeit abzuringen. So würde er sicherlich keinen Schlaf finden, erst recht nicht wenn ihm dieses mysteriöse Rätsel keine Ruhe ließ. War es überhaupt ein Rätsel? Oder erlaube sich hier einer von Beliars Lakaien einen üblen Streich mit den Gefährten? Scabaeus strich sich nachdenklich übers Kinn und versank in eine angestrengte Grübelorgie. Nur eine der Türen beherberte den richtigen Weg, hinter den anderen dreien verborgen sich mit Sicherheit tödliche Fallen. Hier bedurfte es weisem und bedachem Handeln, keines ungestümen Hitzkopfes. Der Nekromant erhob sich ächzend, rieb sich das schmerzende Kreuz und inspizierte ein weiteres Mal die Türen.

Zwei Tore sind sich einig, dass das dritte das richtige ist wobei das zweite dies vehement abstreitet und das Gegenteil behauptet. Dies wiederum steht in starkem Kontrast zur Meinung des vierten Tores, das sich klar und deutlich vom richtigen Wege distanziert. Wirklich äußerst merkwürdig.

Wie gerne wäre Scabaeus nun in die Bibliothek des Kastells geeilt um das Wort "Rätsel" zu rufen.
10.09.2002, 12:10 #193
olirie
Beiträge: 1.642

Olirie hatte es gerade geschafft, auf dem steinigen Boden einzuschlafen, als ihn ein Gedanke wieder aufschreckte. Den sprach er gleich auch laut aus. Ich glaube, ich habe des Rätsels Lösung. Es ist das
vierte Tor
Wenn Tor 2 die Wahrheit sagt und alle anderen Tore lügen, dann kann es nur Tor 4 sein, denn auf Tor 1 müsste stehen, dass es nicht Tor 2 oder 3 sein können. Das dritte Tor schließt sich zusätzlich selbst aus, weil es ja mit der Aussage, dass es das richtige sei lügt. Und das vierte Tor lügt mit der Behauptung, es sei das Falsche, also ist es das richtige und Tor 1 wird dadurch ebenfalls ausgeschlossen.
Eine kurze Pause trat ein, dann fragte Olirie und, was haltet ihr davon?

Er schaute in die Runde und sah in lauter müder, verschlafener Gesichter. Einige schienen über das eben gehörte intensiv nachzudenken und andere wieder waren scheints zu müde, um darüber zu überlegen.
10.09.2002, 16:35 #194
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Der ehemalige Schwarzmagier arbeitete an der Lösung des zentralen Problems. Mittlerweile befand er sich in einer unermesslich großen Halle. Um ihn herum standen regungslos Kreaturen mit seltsam vergrößerten Köpfen. Still, unbeweglich. Sie alle bildeten das Hirn. Don-Esteban war nur der zentrale Punkt. Die menschliche Denkweise war vollkommen von ihm abgefallen. Stattdessen passierten die Gedanken des Don im selben Augenblick, bildeten ihre eigene Realität.

Ausgehend von dieser Wirklichkeit begann das Gedankengebäude des ehemaligen Magiers zu wachsen. Die Realität wurde als subjektiv mit den menschlichen Sinnen empfundenes und deshalb absolut unzulängliches Abbild der wahren Wirklichkeit empfunden. Somit war auch das Gesetz, daß Beliar die Welt der Lebenden nicht betreten konnte, als subjektiv entlarvt. Doch sofort geriet dieses Gedankengebäude ins Wanken. Was war die wahre Wirklichkeit? Ließ sich das feststellen?

Und weiter: Wenn die menschliche Wahrnehmung lückenhaft war, woher wußte man, daß die göttliche es nicht war? Und eine weitere Frage: Waren die menschlichen Vorstellungen über die Götter überhaupt zutreffend? Ein neuer Ansatz bahnte sich an. Das Selbstverständnis dieser höheren Intelligenz mußte bis ins letzte Detail analysiert werden. Weitere Kreaturen schlossen sich dem Verbund aus Hirnkapazität an, in dessen Zentrum der ehemalige Mensch stand.

Alle Vergleiche seines Zustandes mußten lückenhaft bleiben, solange Menschen ihn beschrieben. Wie ein General verschob er blitzschnell Figuren auf der Karte, wie ein Schachspieler durchdachte er Folgen und Einflüsse seiner Entscheidungen und ließ sie in einer Realität geschehen. Doch am Ende jeder Überlegung stand nur der subjektive Beweis der eigenen Nichtexistenz. Schlüssig, doch nicht zutreffend.

Wenn Gedanken nicht Realität waren und die Realität nur durch über Sinneswahrnehmungen in Gedanken gewandelt wurden, war dann nicht alles nur irreal, gedanklich? nicht wirklich existent. Oderwar "Existenz" nur eine andere Umschreibung für Erdachtes. Erdachtes, das für wahr gehalten wurde. Dieser Gedanke bot einen neuen Ansatzpunkt für die Beilegung des Widerspruchs und mußte näher beleuchtet werden. Noch mehr Kreaturen füllten den scheinbar grenzenlosen Saal.
12.09.2002, 01:29 #195
meditate
Beiträge: 6.868

die mageir hatten einen ganzen tag immer wieder überlegt. die falsche entscheidung konnte sie das leben kosten, aber sie kamen auch zu keiner anderen lösung.

also gingen sie durch das tor 4, und befanden sich plötzlich in einem ganz reizvollen schloss. liebliche nymphen und elflein schwirrten wie schmetterlinge durch die räume und streuten auf die staunenden neuankömmlinge blüten, sterne und herzlein.

das sollte das reich beliars sein? das war doch mit sicherheit wieder eine falle!

und richtig. sie wurden von den freundlichen wesen an eine festtafel geleitet und livrierte diener nahmen hinter den stühlen platz. an die stirnfront allerdings setzte sich ein stierköpfiges wesen, dass in der hand eine riesige blutige axt trug. das stierköpfige wesen bedeutete den magiern platz zu nehmen, was diese angesichts der üppig gefüllten schalen und teller, die die diener hilten, auch gern taten. kaum saßen sie da, verschmolzen die stühle mit der festtafel zu einer untrennbaren einheit. die magier waren gefangen.

der stierköpfige neigte den kopf und es trat lautlos ein zartes nebelwesen an den tisch und stellte ein seltsames gerät hin.



das neblige lichtwesen begann mit leiser stimme zu sprechen:

"das ist eine waage. jede Seite hat ihre teile. die symbole links halten jeweils die symbole rechts im gleichgewicht.

wieviele herzen braucht es um die blume bei der untersten wägung ins gleichgewicht zu bringen?

macht keinen fehler. es würde euer letzter sein!"
12.09.2002, 13:06 #196
olirie
Beiträge: 1.642

Also Olirie sich die Aufgabe ansah, ging ein lächeln über sein Gesicht, einfache logische Mathematik. er musste nur die richtigen Zahlen einsetzen. Das tat er auch und schon in kürzester Zeit hatte er das Ergebnis.
Es sind
5 Herzen
Das ist nur logische Mathematik, man muss für die Zeichen einfach nur die richtigen Zahlen einsetzen. Das habe ich gemacht:
Für den Stern die Zahl9, für das Herz 1,5, für die Blume 7,5 und für den Kreis 6. Wenn man das dann in die Zeichen einsetzt, bekommt man folgende gleichungen:
9=1,5+7,5
1,5+6=7,5
6+6+6=9+9
7,5=1,5+1,5+1,5+1,5+1,5

Daraus ergibt sich das einfache Ergebnis von 5 Herzen, ihr könnt es ruhig überprüfen, doch ihr werdet wohl keinenFehler entdecken.
12.09.2002, 17:14 #197
{-NaThAnO-}
Beiträge: 729

Langsam fingen die Rätsel an, Nathano zu nerven. Da begibt man sich auf eine solche Mission, deren Ausgang noch lange nicht sicher schien, rechnet mit den allergrößten gefahren, welche im Reich Beliars zweifellos schlummerten, und wird statt mit Gegnern mit Fragen bombadiert.

Der Einhandlehrmeister verspürte Bewegungsdrang und es brannte ihm unter den Fingernägeln endlich wieder Gladius Morti schwingen zu lassen. Doch diese Gelegenheit hatte sich noch nicht gegeben.

Konzentration - eine Gabe, die Nathano seit dem zweiten Rätsel misste. Die Folge war, dass auch seine Hilfe beim Lösen der Rätsel zu wünschen übrig ließ. Immer wieder schweifte er mit den Gedanken ganz wo anders hin und immerwieder erschrak sich der hohe Schwarzmagier in Ansicht seiner eigentlichen Unwissenheit.

Wie eine Erlösung schienen die Worte Oliries und nach kurzem Überlegen, stimmte Nathano mit einem langen Säufzer zu. Der junge Magier schien seine Gedanken, im Gegensatz zu Nathano, noch sehr gut ordnen können, was ihm Zuversicht gab. Auch die Anderen machten einen zuversichtlichen Eindruck und die Lösung wurde der Kreatur vorgetragen.
12.09.2002, 17:28 #198
meditate
Beiträge: 6.868

"sagt mal, habt ihr wirklich hunger?" sagte die magierin beim aufstehen. "ich habe nun schon insgesamt viele wochen in der welt beliars verbracht, aber niemals etwas essen müssen. ich empfehle euch, von den speisen nichts zu essen. warum sollte uns beliar speisen auftischen. wenn doch in seinem reich alles tot ist? warum sollte er uns tränken, wenn hier doch nichts ist, was irgendeiner labung bedürfe.

lasst uns weitergehen. ich denke, es ist eilig. wie ich meinen don kenne, wird ihn die welt beliars faszinieren. er wird sich immer stärker an alles hier gewöhnen und irgendwann kann er nicht mehr zurück kehren. ich fürchte, diese welt hält noch andere überraschungen für uns bereit."

zu nathano sagte sie "dein schwert wirst du hier wohl eher weniger brauchen. oder denkst du, beliar gäbe uns eine chance, wenn er seine heerscharen gegen uns krieg führen ließe?

wie ich unserern finsteren gott kenne, spielt er wieder eines seiner spiele mit uns. lasst uns auf der hur sein."

die gruppe stimmte der magierin zu und ging weiter. kaum hatten sie den tisch verlassen, als sich alle speise in würmer und schlangen verwandelte. der wein wurde zu grünlichem schlick und das brot wurde zu stein.

angewidert schüttelten sich die gefährten. und davon hätten sie beinahe gegessen. sie verließen den raum in großer hast und hinter ihnen erscholl ein höhnisches gelächter, bei dem ihnen vor grauen fast das herz im leibe stehen blieb,

nein, das war keine welt für menschen. das durften sie niemals vergessen.
12.09.2002, 17:39 #199
olirie
Beiträge: 1.642

Nach einiger Zeit wurde es immer kälter, Eiszapfen bildeten sich an der Decke und wurden, je weiter die Gruppe den Gang entlangging größer, bis sie in einen weiteren Raum kamen. Dieser Raum schien ganz aus Eis und Schnee zu bestehen. Der Boden war so glatt, dass Olirie darauf ausrutschte und gegen eine Eiswand prallte. Dabei fielen einige kleine Eiszapfen von der Decke hinunter.

Als der Magier aufstand, sah er wor sich hinter dem Eis einen kleinen Lichtschimmer, es schien so, als wäre hier der Ausgang gewesen, doch er war zugefroren. Allerdings war in der Wand noch was, es waren Schriftzeichen. Da stand:

Dies ist der einzige Ausgang, löst das Rätsel oder erfriert.
Ein Bruder ist er unter vielen Brüdern,
in allem ihnen völlig gleich,
ein nützlich' Glied von vielen Gliedern
in eines großen Vaters Reich.

Jedoch erblickt man ihn nur selten,
gleich wie ein eingeschob'nes Kind.
Die andern lassen ihn nur gelten
da, wo sie unvermögend sind.


Wer oder was bin ich?


Nun dachten alle nach, was hatte das zu bedeuten?
13.09.2002, 13:09 #200
meditate
Beiträge: 6.868

Wie sollte man hier auf eine Lösung kommen?

alle gleich ... pfeile ... im köcher? ... menschen in innos reich? ... aber unvermögend? geldwechsler? ... wieso eingeschoben? ...
meditate und harald fingen an, eine große liste zu erstellen, in der sie das für und wider aufzählten.

scabaeus kaute beständig auf seiner unterlippe herum und grinste zwischendurch verunsichert. außerdem wurde es immer kälter. als harald dann anfing, mit den zähnen zu klappern, wirkte das unglaublich inspirierend.

"was ist denn, wenn es sich um unsere zähne handelt? einen schiefen, eingeschobenen vielleicht?"

harald grinste und schob den mundwinkel fas tbis zum ohr: "was haltet ihr von dem weisheitszahn?"

"das ist ja die idee!" meditate riefs und sprang auf: "soll ichs jetzt ausrufen? wirklich?"

meditate trat vor das tor und schilderte ihre lösung. plötzlich war ein knistern und krachen zu hören und die eisschicht an den wänden und der decke verdickte sich erheblich.

die gruppe stand zusammen und versuchte sich mit bewegungen und liedern warm zu halten. die ausgeknobelte lösung hatte das eis nur stärker werden lassen. sie war also mit sicherheit falsch.
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