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in der nähe der bergfeste
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10.05.2002, 07:44 #151
blutfeuer
Beiträge: 5.016

blutfeuer musste beim fortlaufen nur darauf achten, dass sie von den harpyien, von denen etliche schon wieder um die zinnen der bergfeste kreisten, nicht gesehen wurde. sie wollte die biester weder auf sich noch auf den magier aufmerksam machen.

aber der bergrücken lag glücklicherweise nicht im direkten blickfeld der biester, die offensichtlich noch immer glaubten, dass sie in dem gebäude steckten.

überhaupt diese bergfeste!

so einen seltsamen bau hatte blutfeuer noch nie gesehen. gebaut offensichtlich wie ein turm, wies sie keinerlei wohnräume auf und sah auch sonst sehr spartanisch aus. außerdem hatte sie mit nestern oder so was gerechnet, was aber auch nicht der fall war. irgendwo mussten die biester doch aber wohnen!

naja, egal erst mal. sie musste jetzt erst mal ihren verfolger loswerden. und um die sache ein- für allemal aus der welt zu schaffen, musste sie es irgendwie hinkriegen, dass er wirklich von ihr abließ. es machte einfach keinen sinn, immer nur wegzulaufen.

ihr gefiel der jungmagier sogar und sie hätte sich schon gern mal mit ihm näher befasst, aber wenn es immer nur darauf hinauslief, dass er sie fesseln und irgendwo abliefern wollte, dann machte das langsam keinen spaß mehr. sie wollte den jäger umdrehen. im idealfall würde er sie vor joni beschützen. das sollte das ziel der aktion sein!

und blutfeuer hatte einen plan. zuerst aber musste sie ein ganzes ende laufen. ihr ziel war das amazonenlager.
23.06.2002, 18:38 #152
PropheT
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Den langen und mühseligen Bergpaß hatte PropheT hinter sich gelassen . Langsam bauten sich die Umrisse der Bergfeste vor seinen Augen auf.
Nach einem , mit Steinen ausgelegten, sich windenden Weg, der direkt am Tor der Feste mündete, war der Magier am Ziel seiner Suche.

Die Jagd konnte beginnen. Der Magier packte die Fleischwanze aus seinem Wanderbeutel, steckte jeweils an den Punkten wo die Muskelstränge des kleinen Tieres zusammenliefen Silbernadeln in das Fleisch und band an jede einzelne Nadel einen langen Faden aus magischen Garn, der an einem Holzkreuz, das Prophet in den Händen hielt , zusammen.

Die ferngesteuerte Wanze erfüllte ihren Zweck. Eine Harpyie nach der anderen fiel auf den Köder herein. Nach dem eine Harpyie die Schwelle zum Tor überschritten hatte, wartete der Magier mit einem riesigen Knüppel hinter einem Busch und schlug im Akkord die geflügelten Wesen bewußtlos.

Nach dem anscheinend kein Nachschub mehr kam und der Vorhof einem Berg aus Federn glich, begab sich der Magier in das innere der Bergfeste.
In einer großen Halle, traf er auf etwas, was er zuvor in seinem jungen Leben noch nie erblickt hatte.

Auf einem riesigen Nest aus Stoffkissen und anderen Stoffen lag eine, uralte, häßliche und extrem übergewichtige Harpyie.
Bei näherer Betrachtung, konnte man erkennen, daß sie sich anscheinend überfressen hatte und eingeschlafen war, zumindest ließ ein ganzer, gebratener Scavenger, der sich auf einem Spieß befand, der in der noch in der Hand der fetten Dame lag, darauf schließen.

„Die allgemeinen schlechten Eßgewohnheiten haben sich anscheinend schon auf das Tierreich übertragen“ murmelte PropheT lachend vor sich hin.
Das Tier war zwar nicht wirklich golden, aber mit gutem Willen hatte es einen güldenen Schimmer auf den Federn, wenn man das ganze nur aus in dem richtigen Licht betrachtete.
Dem Magier war die Lust nach Jagen vergangen und dieser lethargische Brocken vor ihm genügte momentan den Ansprüchen des Magiers.

Es gab nur ein Problem für den Transport war die Harpyie zu schwer und niederknüppeln konnte PropheT sie auch nicht, dazu besaß die gute zuviel Fettschicht.

Nach langem hin und her, hatte der Magier einen Einfall. Mit einem lässigen Fingerschnippen, beschwor der Magier seinen Hausskelett Fridolin. Ohne ein Wort schnitte er die Flügel einer Harpyie, bei der er etwas zu fest zugeschlagen hatte, ab und klebte sie Fridolin auf die Schultern. Hier und da klebte er noch ein paar Federn auf den Knochenmann und fertig war sein erdachter Plan, der in voller Federpracht nun real vor ihm stand.

Perfekt, der untote Diener sah aus, wie ein magersüchtiges Harpyienmännchen auf Krautentzug.
Nachdem PropheT ihm seinen Plan geschildert hatte, blickte ihn Fridolin nur fassungslos und mißmutig an.
„Na nun mach schon, wir müssen alle mal Opfer bringen und außerdem denke ich werdet ihr gut zusammenpassen...Gegensätze sollen sich bekanntlich ja anziehen“ konterte der Magier mit einem hämischen Grinsen in Richtung Skelett.

Die ganze Sache war mit Erfolg gekrönt. Nach 10 Minuten kam Fridolin, mit der fetten, alten Harpyie im Schlepptau, die nur noch Augen für den dürren Kerl hatte, aus dem Tor heraus.

„Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert „ mit diesen Worten steckte sich der Schwarzmagier einen Traumruf an und begab sich mit seinen zwei Gefährten in Richtung Kastell.
05.07.2002, 21:47 #153
rachestahl
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rachestahl war kurz vor dem alten lager abgebogen und machte sich nun an den aufstieg in den kleinen bergpass. hier hatte er damals mit den anderen manmouse gefunden, überall federn und gerippe toter harpyien die noch von dem kampf damals zeugten. auch das gras das durch die schattenflame niedergebrannt wurde hatte sich nur kaum von dieser tortur erhohlt.

aber nicht solche alten erinnerungen trugen ihn hierhin, nein damals war er auf eine höhle gestossen in die er jetzt hinnab steigen wollte. der wassermagier brauchte einige zeit bis er die richtige wiederfand, was nicht unbedingt das einfachste war.

wie schon vor einigen wochen stieg er in die dunkelen rutschigen gänge hinnab, langsam kam er vorwärts immer darauf bedacht nicht abzurutschen und das was auf ihn warten würde zu warnen.

der gang wollte kein ende nehmen, immer weiter führte er hinunter in die tiefen des bergmassives. eine stunde, zwei der magier wusste nicht mehr wie lange er schon lief, doch nun erschien vor ihm eine kleine grotte. sein ziel war erreicht jetzt würde sich zeigen was er gelernt hatte.

mit einem bösen funkeln in den augen zog er die eiswellen schriftrolle, fing an sie zu laden und rannte dann so schnell er konnte in die mitte. dort flogen seine arme auseinander und die tödliche welle breitete sich in der kleinen grotte aus. etwas erschöpft und schnaufend sah sich er sich um.

nichts hier ist nichts käuchend und zugleich fragend sah er sich um. er hatte hier mehrere zombies erwartet doch der lehre raum war ihn nun noch unbehaglicher. in einer kleinen ecke konnte man ein noch zerfaulendes stück bein erblicken. irgendwas musste die untoten vertrieben haben, doch bei adanos was ?

auf der anderen seite der grote trat nun eine gestallt durch den zweiten ausgang, freude stieg wieder im körper des magiers auf. doch ehe er einen spruch abfeuern hätte können stand die gestallt neben ihm. erschrocken wich er zurück und die magie verschwand in der luft, "wer wer bist du" kam es zögerlich und dann doch entschlossen aus ihm heraus.

"würde ich es euch sagen so würde ich so mancher alten gesetze gewicht aufheben." der magier war nun doch äusserst überrascht, er blickte an dem mann herab. sehr altes gewand, kaum zu erkennen welches jahrhundert. langes haar das wohl schon seit jahrmillionen wuchernd von diesem kopf hängen musste. jetzt aber traf es ihn wie einen schlag, die zähne.

kreaturen wie dich kenne ich, schon zahlreich habt ihr dieses land in sein unheil gestürzt. tote zierten euren weg und nun seit ihr hier. oh ihr hohen mächte steht mir bei nichts zur verteidigung gegen solch ein wesen hatte er dabei, weder knoblauch noch irgendein sonstiges helfendes mittel. seine einzige hoffnung war es das er ihn aufhalten könne um dann zu fliehen.

der magier begann mit dem laden eines eispfeils, doch der mann stand schon wieder plötzlich hinterm ihm. wie ein eisiger schauer glitt dessen atem ihm den nacken hinunter. "ihr seit ein magier, wohlden so solltet ihr jetzt schon wissen das ihr keine chance gegen mich habt" zwei zähne blitzen auf, dann legte sich stille und dunkeleit wieder über den ort.
24.07.2002, 23:09 #154
rachestahl
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wie ein schatten wich die scheinbar unendliche schwärze von seinen augen, was war passiert ? wie lange lag er schon hier ? schmerz, ein scheinbar nicht endenwollender schmerz zerris ihn von innen heraus.

schweratmend versuchte er sich aufzurichten, doch seine arme waren zu schwach und so sank er wieder zurück. was ist mit mir passiert, was ist mit mir passiert, was ist mit mir passiert ? wie ein schrei brach es durch seine gedanken hindurch und liess die umgebung im wiederhallen seiner stimme erzittern.

du hast lange geschlafen, so lang wie keiner zuvor. ich wollte schon gehen.da war wieder diese stimme, diese grauenhafte stimme. jung und doch so weise, selbstsicher und entschlossen, sanft und doch der grund für seine pein.

die gestallt kam langsam auf den magier zu, mit jedem schritt häufte sich sein schmerz, jeder winkel seines körpers schien zu brennen.

was hast du aus mir gemacht . wütend entgegnete rachestahl dem wesen, welches zwei meter vor ihm zum stehen gekommen war. mit einem hämischen gesichtsausdruck sag es auf ihn herab.

ich habe dir das gegeben nachem du dich gesehnt hast.

und was sollte das gewesen sein ?

ruhe, stille, den tod
25.07.2002, 00:59 #155
rachestahl
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minuten der stille traten ein, wünschte er sich ein ende, frieden, ruhe ? er richtete seinen oberkörper auf, immernoch brannte der schmerz tief in seiner brust.

aber wenn ich mir den tod wünsche warum gibst du mir dieses andere verdammte leben, nur eine weitere zu tragende bürde, nur noch mehr schmerz, unheil und tod.

doch keine stimme antwortete ihm, er war weg. fragen, überall fragen und keine antwort in sicht. was sollte er auch weiteres tun, er rappelte sich auf und griff nach einem heiltrank welchen er zugleich lehrt, doch die wirkung die er sich verhoffte tratt nicht ein.

hunger ? nein, es war durst ein durst der tiefer ging alls alles was er zuvor verspührte.

der magier stand auf und machte sich auf den weg nach draussen, er musste trinken ...
31.10.2002, 12:27 #156
blutfeuer
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hier in der nähe der bergfeste war blutfeuer sehr gern, wenn sie mal eine weile genug von den menschen hatte. die felsen waren hier steiler und schroffer als an anderen stellen innerhalb der barriere und schwer zugänglich. schroffe abhänge wechselten sich mit schwindelerregenden aufstiegen ab, ganz sicher kein gebirge für wanderfreunde.

hier war auch der wohnort der geschicktesten und hinterhältigsten gegner der barriere. hier waren die harpyien die ungekrönten herrscher des himmels und hier war der ort, an dem die goblins einen aus- oder eingang in die unterirdischen reiche ihrer rasse hatten.

jetzt mussten sie nur noch das bewusste tal finden, in dem sich der eingang zu den goblin-reichen befand.
31.10.2002, 12:30 #157
Superluemmel
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Kalter Wind umspielte die Gestalt des Kriegers, als er an Blutfeuers Seite trat. Seine Haare tanzten im Wind auf und ab, die Hände ruhten auf den beiden Schwertgriffen an seinem Waffengurt. Mit starrem Gesichtsausdruck betrachtete Frost die Umgebung.
Außer Felsen und zerklüfteten Felswänden gab es hier reichlich wenig. Die Vegetation beschränkte sich auf ein paar Sträucher und Nadelbäume, die sich flach an den Berghang drückten.
"Seid ihr euch sicher, dass wir hier richtig sind?", fragte er ohne den Blick von der Landschaft zu nehmen.
Das einzige Geräusch bestand in dem Heulen des Windes, der sich in den Felsspalten verfing und um Hilfe zu schreien schien. Hier sollte also der Eingang zu dem Höhlensystem sein. Es war schwer vorstellbar, dass in dieser kargen Gegend überhaupt ein Lebewesen existieren konnte. Andererseits passte sie durch ihre Abgelegenheit und das Labyrinth aus Schluchten und Spalten zu den Goblins.
31.10.2002, 12:30 #158
Yenai
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Yenai, der ungeachtet der Kälte mit hochgekrempelten Ärmeln durch die Gegend lief (er hatte gehört, dass das jetzt bei Schatten "in" war), fühlte sich, wie am Anfang eines jeden seiner Abenteuer, äußerst mutig und tapfer.

Zweifellos würde er einmal mehr seinen Mut unter Beweis stellen und vielleicht auch diesen anderen Leuten und vor allem Blutfeuer zeigen, was in ihm steckte. Viele schienen ihn immer noch nicht für voll zu halten, doch diesmal würde er sich einen Namen machen.

"Yenai der Erhabene", "Yenai der Kluge", "Yenai der Würdige"

Er konnte die Titel, mit denen man ihn später beehren würde, direkt vor seinem inneren Auge sehen. Schließlich wurde bei vielen geniale Künstler erst nach ihrem Tode entdeckt, was sie wahrhaftig geleistet hatten. Sicherlich war das auch bei ihm der Fall.

Wie der Schatten gerade schmerzerfüllt feststellte, war der Boden teilweise mit spitzen Steinbrocken übersät, an denen man sich leicht die Schuhe nebst Füßen ruinieren konnte. Wenn man hier nicht aufpasste, konnte man sich leicht den Knöchel brechen. Kein Wunder, dass die Harpien immer schlecht drauf waren, bei einer solch tristen und abweisenden Umgebung...

Ein leichter Schubser von hinten riss ihn aus seinen Gedanken und machte ihn darauf aufmerksam, dass sich der kleine Zug nun wieder in Bewegung setzte.

Wohl kaum jemand in der Gruppe hatte das Verlangen, hier zu übernachten, also wurde zügig marschiert. Blieb noch die Frage, wie sie überhaupt dieses Tal, das sie bisher nur aus Blutfeuers Erzählungen kannten, überhaupt finden sollten.
31.10.2002, 15:49 #159
Arson
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"Verdammt noch mal, so ein..."
Arson stoppte seine Schimpftriade und blickte sich mit leicht schuldbewusster Miene um. Es geziemte sich nicht für einen Diener des Schläfers sich zu solch vulgären Flüchen hinreißen zu lassen. Wieso mussten die Äste dieses Verflixten Dornenbusches sich auch ausgerechnet in Arsons Novizenrock verfangen? Leise vor sich hin brummend entwand der Novize sein Kleidungsstück den Klauen der Natur, beeilte sich dann zu seinen Kameraden aufzuschließen. Schweigend schritt die kleine Truppe weiter durch das unwegsame Gelände, geführt von der Amazone Blutfeuer, die ihnen in unregelmäßigen Abständen versprach, gleich das Ziel erreicht zu haben. Arson fragte sich, was diese Frau unter "gleich" verstand. Wenigstens war das Wetter erträglich. Der Diener des Schläfers zog den kalten Bergwind der brennenden Sommersonne allemal vor. Hauptsache die Goblins dachten darüber anders, und blieben in ihren stickigen Höhlen vergraben. Der ehemalige Bauer hatte keine Lust, den Talkessel erst von diesen grünlichen Biestern säubern zu müssen. Sie mochten klein sein, aber ihre Stachelkeulen schmerzten deshalb keinen Deut weniger. Wortlos folgte er der Amazone, den Blick stumpfsinnig auf den Vordermann geheftet, und hing seinen düsteren Gedanken nach.
31.10.2002, 16:50 #160
blutfeuer
Beiträge: 5.016

plötzlich blieb die amazone stehen. vor ihr stand kein baum mehr, der blick verlor sich im freien, das bedeutete, dass sie am talkessel angelangt waren.

vorsichtig legte sie sich auf den bauch und schob sich an den rand. es war genauso, wie sie es in erinnerung hatte, absolut steil und nicht zu erklettern. ein talkessel, in dessen innerem sich ein eigenes mikroklima entwickelt hatte und eine natur, in die nie ein mensch oder ein goblin eingegriffen hatte.

"hier geht es runter. ich hab ein passendes seil dabei, mit dem wir auch wieder rauskommen wenn bedarf besteht. wir müssen es nur richtig befestigen."

sie sah sich suchend um. hoffenlich waren sie den harpyien noch nicht aufgefallen. das war ihr revier und sie wollte eine begegnung mit diesen gräßlichen monstern unbedingt vermeiden.
31.10.2002, 16:55 #161
Gabriel-666-
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Es war kalt, es war nass und es war scheiße.Vom ewigen herumwandern bekam Gabriel Plattfüße, da sah man mal wieder für was teleportieren gut ist, nämlich für gar nichts, diese Pergamentbeschränkung ist doch echt beschissen, der Schläfer hätte sich ruhig was besseres ausdenken können.Warum war er eigentlich mit dieser Truppe mitgegangen und was machten sie hier eigentlich ?Der Baal hatte alles schon wieder vergessen, er wusste nur da war ein Schatten, ein Novize dessen Namen ihn an ein Schweinchen erinnerte und ein weiterer Mann, Frosty the Snowman oder so.Der einzige Beweggrund der Gabriels Hormone bewegte war diese entzückende Amazone namens Blutfeuer die mit von der Partie war. Ein wunderschöner Körper, intelligent..., stark, was wollte man mehr.Als Paar würden sie sich perfekt ergänzen, sie hatte Haare, Gabriel nicht und sie hatte, ja...öhm die...ja, mehr fiel Gabriel nicht ein aber das war doch schon mal ein wichtiger Punkt.Jetzt mussten sie auch noch irgendwo runterklettern. Wenns da unten nichts zu Essen gab war Gabriel wieder weg vom Fenster, stundenlang schon ernährte er sich nur von seiner Lieblingsersatznahrung, Traumrufe.
31.10.2002, 17:07 #162
Arson
Beiträge: 687

Während seine Gefährten nach einem passenden Ort suchten, an dem sie das Seil der Amazone befestigen konnten, blickte Arson sich staunend nach allen Seiten um. Er konnte sich nicht erinnern, jemals so hoch oben über dem Erdboden gestanden zu haben. Fasziniert betrachtete er die Bäume und Büsche unten im Talkessel.
Wie winzig sie doch aussahen, so zerbrechlich, als hätten sie den Schutz der mächtigen Felswände bitter nötig, um nicht einem stärkeren Windstoß zum Opfer zu fallen, und entwurzelt zu werden. Das Klima hier oben war deutlich kühler, wie der ehemalige Bauer fröstelnd feststellte. Ein paar gefütterte Stiefel und ein Fellwams wanderten in diesem Moment auf die Liste der unbedingt anzuschaffenden Utensilien für ein herbstliches Abenteuer.
31.10.2002, 17:16 #163
Superluemmel
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Mit sicheren Schritten stellte sich Frost neben die Amazone an den Rand der Klippe. Wolkenfetzen trieben wie Watte an der steilen Felswand entlang, mindestens vierzig Schritt trennten die Gefährten vom sicheren Boden. Aber es schien keinen anderen Weg zu geben.
Naja, runter kamen sie alle.
"Ich werde vorklettern. Haltet mir nur bitte den Rücken frei und passt auf, dass das Seil nirgends entlangscheuert."
Als ob er es nicht zum ersten Mal machen würde, schlang sich der Krieger das Seil um die Hüfte und sicherte es mit routinierten Handgriffen. Der hünenhafte Novize befestigte das Seil an einer stabil erscheinenden Felsnadel und ergriff dann mit beiden Händen das Seil. Auf ein Nicken hin begann Frost mit dem Abstieg.
Er wusste nicht warum, aber es machte ihm kaum Probleme, immer wieder festen Halt für seine Füße und Hände zu finden. So kletterte er mit einer erstaunlichen Sicherheit einer Fliege gleich an der Klippe hinunter. Trotzdem war er nach wenigen Minuten schweißüberströmt, sicherer Halt war noch lange kein Garant für eine entspannte und kräfteschonende Kletterpartie.
Als er mit beiden Füßen auf einem kleinen Vorsprung aufsetzte, ließ er sich mit einem Seufzer im Seil hängen und wischte sich die Hände an der Hose ab. Mit einem schnellen Blick versicherte er sich, dass er ungefähr die Hälfte des Weges zurückgelegt hatte.
Ein schriller, langgezogener Schrei ließ den Kopf des Kriegers nach oben rucken. Mehrere dunkle Punkte kreisten über dem Gebirgskamm.
Harpyien.
Vor Frosts innerem Auge blitzte für den Bruchteil einer Sekunde eine Erinnerung auf. Er sah sich selbst, ungesichert an einer Felswand hängend und sich mit einem abgebrochenen Schwert gegen geflügelte Monster verteidigen. Doch bevor er mehr Einzelheiten erkennen konnte, holte ihn die Gegenwart ein.
"Sichert das Seil!", brüllte er zu den anderen hinauf.
Gestein knirschte unter seinen Sohlen, als er versuchte sichereren Stand zu finden. Hastig versuchte er das Seil irgendwie unter einer Panzerplatte seiner Rüstung einzuhaken, sodass er beide Hände frei hatte. Hoffentlich hielt das auch....
31.10.2002, 17:25 #164
Arson
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Endlich war das Seil festgezurrt, prüfend zerrte der Novize an der Hanfkonstruktion, prüfte ihre Festigkeit, bevor er sich mit behänden Bewegungen hinter seinen Gefährten an den Abstieg machte. Es ging überraschend gut voran, Arsons Befürchtungen, er könnte noch in Komplikationen verwickelt werden, erwiesen sich als scheinbar unbegründet.
Er fand sogar die Zeit, die bizarren Vögel hier im Talkessel zu beobachten, während er sich langsam an dem Seil nach unten schob. Waren das überhaupt Vögel? Der Novize meinte Arme und Beine erkennen zu können, ganz so als hätte man eine Rasse von Zwergen mit Flügel ausgestattet.
Ihre hohen, kreischenden Schreie würden allerdings eher zu denen weiblicher Geschöpfe passen. Ob sie die kleine Abenteurergruppe wohl schon entdeckt hatten? Der junge Farmer würde sie wirklich gern einmal aus der Nähe betrachten.
31.10.2002, 17:54 #165
Gabriel-666-
Beiträge: 499

Wat war das nu wieda.
Nicht nur das die zarten Hände von Gabriel von diesem Seil völlig aufgeschürft wurden, nein, jetzt kamen auch noch diese geflügelten Nudisten und versuchten dem Trupp mit ihren Krallen die Emanzipation näher zu bringen. Also da hatte Gabriel echt keene Lust zu. Eines der Biester griff gerade einen Schatten unter ihm an, das war die geeignete Chance endlich mal einen Traum Wirklichkeit werden zu lassen.Der Baal lies das Seil los, raaste ein Stück hinab in die Tiefe und landete genau auf der Harpyie, diese ächzte auf und wurde von dem Gewicht des Sumpfkiffers mitgerissen, doch aus Verzweiflung das sie sterben würde konnte sie sich noch mal erfangen und so flog Gabriel auf ihrem Rücken durch die Lüfte.„YEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH, JIPIJAIJEAHHHHHHHHHHHH !!!!“
War ja echt ein tolles Gefühl auf so ner fliegenden Furie zu fliegen, sie versuchte zwar immer wieder sich zu drehen damit Gabriel als Matsch am Boden enden würde doch dieser hielt sich gut fest.
„Yeah, komm schon, wie heißt du eigentlich ?“
Das Biest gab nur einen lauten Schrei von sich.
„Ich nenn dich Gabriella, das ist ein wunderschöner Name finde ich, du nicht auch ?“
KREISCH
„Heißt das jetzt ja oder nein ?“
KREEEISCH
„Mach einmal Kreisch für ja, zweimal Kreisch für nein !“KREISCH KREISCH KREISCH
„Was soll das denn nun wieder, heißt das du kannst dich nicht entscheiden ?
Typisch Frauen, können sich nie entscheiden was sie wollen."
Während sich die anderen mit den angreifenden Harpyen abplagten segelte Gabriel mit seiner Gabrielle durch die Lüfte und kam dem Boden immer näher da die Kräfte des Biestes doch schön langsam abnahmen.
„Hü Hot Hapychen, hast du keine Kraft mehr ? Du solltest mehr Äpfel essen, die geben Kraft und Saft.“
Nach diesem Satz stürzte die Harpyie ab, vermutlich weil sie die Belehrungen des Baals in den Wahnsinn getrieben haben, es war nicht mehr hoch, einige Meter über den Baumwipfeln. Im Fall reagierte Gabriel intuitiv und tat das was alle tun würden, er fuchtelte mit den Armen wild herum und versuchte zu fliegen. Dies glückte ihm natürlich nicht aber er wurde durch zahlreiche Äste stark abgebremst und landete weich auf dem Rücken der bereits am Boden liegende Harpyie.
„Oh mein Gott, sie ist tot, was für ein Jammer.“
Neben der Harpyie lag ein Apfel am Boden.
„Siehst du, hättest du den gegessen wäre dein Rückrad nicht zerschmettert worden.“
Seelenruhig nahm Gabriel seinen Kampfstab der ebenfalls am Boden lag, biss vom Apfel ab und marschierte dahin wo er die übrigen vermutete.
31.10.2002, 18:02 #166
Arson
Beiträge: 687

Beim Schläfer, hätte Arson sich mal mit seinen Gedanken zurückgehalten. Warum musste er sich auch wünschen, diese vogelähnlichen Biester einmal aus der Nähe betrachten zu können? Nun, dies war wohl ein gutes Stück ZU nahe. Fest stemmte der Novize die Beine in den Fels, seine Knie knickten ein, nur um dann mit der Kraft der Verzweiflung durchgedrückt zu werden. Der ehemalige Bauer schwang halbkreisförmig an der Steilwand entlang, brachte sich somit aus der unmittelbaren Gefahrenzone. Keine Sekunde zu früh, wie die kleinen Gesteinssplitter verrieten, die unter den kräftigen Klauenfüßen der großen Harpye aus dem Fels brachen, genau dort, wo sich noch einen Augenblick zuvor ein nicht annähernd so harter Novizenschädel befunden hatte. Arson hätte vor Erleichterung geseufzt, doch das Seil vollendete den imaginären Halbkreis und der junge Farmer krachte wuchtig gegen die massive Gesteinswand. Ein scharfkantiges Etwas bohrte sich schmerzhaft in die Seite des Berserkers, warmes Blut quoll über die von der Novizenrüstung nur spärlich geschützte Haut. Mit dem Schmerz kam die Wut. Diese Biester wollten sie alle töten. Arsons Gedanken rasten. Hier, hilflos am Seil baumelnd, hatte er keine Möglichkeit die heimtückischen Angriffe abzuwehren. Er musste zurück. Die Tatsache, dass der Novize als Letzter mit dem Abstieg begonnen hatte, kam ihm zugute. Die von Feldarbeit gehärteten Armmuskeln schwollen an als der Berserker sich kraftvoll nach oben zog. Nur wenige Meter trennten ihn vom Klippenrand, doch trotzdem befand sich der Farmer in höchster Gefahr. Die kreischenden Schreie der Harpyen drangen an sein Ohr, animalische Gier nach Blut schallte aus jedem der bestialischen Laute. Noch wurden sie von dem zappelnden Baal aufgehalten, doch dieser befand sich ein gutes Stück unter dem Novizen und würde nicht alle Biester auf sich ziehen können. Wie um seine Gedanken zu bestätigen traf ein wuchtiger Schlag Arsons Rücken, scharfe Krallen rissen an der einfachen Lederrüstung, flappende Flügel versuchten den Menschenkörper von der Felswand zu lösen. Der Berserker ließ sich nicht beirren. Sein Geist war längst in einem roten Meer aus Zorn versunken, jeder Gedanke galt dem einzigen Ziel den Felsrand zu erreichen, die Wut des Schläfers über den Feind zu bringen.
Endlich tasteten die wundgescheuerten Finger des Novizen über die letzte Steinkante, noch einmal wurde jeder Muskel gespannt, dann zog sich der ehemalige Bauer auf sicheren Boden. Augenblicklich schnellte seine Hand nach hinten, griff nach einem der wild schlagenden Flügel. Mit einem trockenen Laut brachen die dürren Knochen der Harpye als Arson mit aller Kraft an dem Flugglied riss. Die Klauen lösten sich aus dem blutigen Rücken des jungen Mannes, harter Stein bohrte sich durch weiches Fleisch als das Wesen an eben jener Felsnadel zerschmettert wurde, an der auch das schwankende Hanfseil befestigt war. Dunkles Blut tropfte den Stein herab, sickerte in feinen Rinnsalen durch die Einbuchtungen und Aussparungen im grauen Gestein, bildete so ein auf bizarre Weise faszinierendes Muster auf der Nadel.
Arson hatte jedoch keine Zeit, dieses kleine Kunstwerk der Gewalt zu bewundern. Schleifend zog er sein Schwert aus der einfachen Lederschlaufe an seinem Gürtel, rammte die Klinge in eine kleine Felsspalte neben sich, um sie jederzeit griffbereit zu haben. Fest schlossen sich seine Finger um das stabile Hanfseil, die in den schmucklosen Stiefeln steckenden Füße wurden in den Boden gedrückt, sorgten für einen stabilen Halt. Schweiß perlte von der Stirn des Novizen, als er den gefährlichen Pendelbewegungen des Seils Einhalt zu gebieten versuchte. Unter ihm kämpften seine Kameraden um ihr Leben, sie brauchten einen sicheren halt, wollten sie ihre Waffen benutzen.

„Beim Schläfer, tötet sie alle!“
31.10.2002, 18:05 #167
Yenai
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Blutfeuer war eine gute Bergsteigerin und kannte sich mit Abseilen und dergleichen aus, wie Yenai bereits mehrmals erfahren hatte, so dass er eigentlich keine Bedenken wegen des Abstiegs hatte. Doch als er an der Kante stand und sah, wie steil es hier war, kamen ihm doch Zweifel, ob es zu Hause nicht viel schöner als hier war. Vielleicht verpasste er ja etwas, wenn er nicht jetzt sofort heimkehrte. Andererseits war dann Blutfeuer schutzlos, das konnte er nicht zulassen. Also beschloss er, sich auch dieser Gefahr zu stellen.

Das Seil wurde an einem der letzten Bäume vor dem Abgrund festgebunden, zusätzlich passten noch zwei Leute auf, dass es sich nicht lockerte. Nun kletterte zuerst Frost, der sich zügig und sicher das Seil hinterhangelte, wobei er sich mit den Füßen am Berghang abstützte. Als nächstes war Yenai an der Reihe. Mit etwas zittrigen Knien ging er bis an den Abgrund, fasste er das Seil fester und machte sich dann an den Abstieg, die Füße an die Felswand gepresst. Seine Armmuskeln taten nur allzu bald weh, er hatte keine Übung in solchen Dingen.

Als der Schatten nach unten schaute, um zu überblicken, wie weit es noch bis zum Boden war, packte ihn ein heftiges Schwindelgefühl. Im letzten Moment erinnerte er sich daran, dass er das Seil unbedingt festhalten musste, wenn er daran interessiert war, unten unverletzt anzukommen. Stattdessen vergaß er, sich weiter mit den Füßen abzustützen, so dass er jetzt am Seil hing, nur noch mit den Händen krampfhaft das Seil umklammernd. Eine Sekunde dachte er, das wäre das Ende. Seine Kraft ließ nach, und er würde sicher abstürzen. Welch tragisches Ende für einen Helden wie Yenai.

Doch sein Überlebenswille siegte, er nahm mit den Beinen Schwung und fasste wieder Halt an der Felswand. Jedoch ertönte an der Stelle, an der er seinen Fuß nun abstützte, ein entsetztes Quietschen. Erschrocken kletterte er einen Meter weiter hinunter, um die Geräuschquelle besser sehen zu können. Da war ein ziemlich kleines Loch im Stein, doch ansonsten keinerlei Anzeichen für ein Quietscheding. Wahrscheinlich fing er nun schon an, Gespenster zu sehen. Wieso sollte ein Loch quietschen? Yenai hatte sich gerade wieder halbwegs beruhigt, als vor seinen Augen wieder alles verschwamm. Er sah einen Goblin, einen Goblin mit entsetzlich großen, riesigen, ekligen Glubschaugen. Er sah alles.

Nun mit einem Quietschen seinerseits ließ der Schatten das Seil los und stürzte in die Tiefe. Jedenfalls dachte er das, in Wirklichkeit waren es nur noch zwei Meter bis zum Boden gewesen. Dennoch blieb Yenai auf dem Rücken liegen, alle Viere von sich gestreckt. Der Schreck hatte ihm die Besinnung geraubt.
31.10.2002, 18:08 #168
blutfeuer
Beiträge: 5.016

blutfeuer hatte schon langsam übung darin, sich in einem seil so zu befestigen, dass sie im notfall beide hände frei hatte. das seil schlang sich einige male um ihr eines bein und mit dem anderem stemmt sie sich gegen den felsen. mit ihrem eigenen gewicht und dem von frost konnte sie das seil ganz still halten, als der baal und der schatten endlich runter waren. das schwert war schnell gezogen und blutfeuer lies es kreisen. mit beiden händen fasste sie dieses ironia-kunstwerk und ließ die biester möglichst dicht heran. der ersten trennte sie die gierig geöffneten krallen ab, so dass diese aufschrie und sich wieder gen himmel schraubte. die nächste harpyie versuchte die jägerin mit einem flügel vom seil zu fegen, mit dem ergebnis, dass sie danach nur noch einen flügel hatte.

"diesen biestern sollte man ein für alle mal den garaus machen. nicht nur, dass sie stinken wie die pest, sei machen auch noch dem namen "frau" nicht gerade ehre. sie beschneiden ihre nägel nicht und sie rasieren sich nicht mal die beine. wirklich widerlich."

blutfeuer erwartete den nächsten angriff, konnte aber erfreut feststellen, dass diese biester offensichtlich keine rechte lust hatten, tiefer in den talkessel reinzufliegen. irgendetwas hielt sie davon ab. vorsichtig stieg die jägerin tiefer, immer bereit, sofort wieder zuzuschlagen. frost, der unmittelbar über ihr im seil hing, hatte da noch noch mehr probleme. irgendwie schienen diese fliegenden bestien es besonders auf ihn abgesehen zu haben.
01.11.2002, 11:47 #169
Superluemmel
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„Weicht von mir, unheiliges Gezücht!"
Für einen Moment brach sich grelles Licht auf zwei Klingen, dann kreuzten sich die Schwerter blitzartig und schnitten tief in den Körper einer vorbeifliegenden Harpie. Eine Spur von Blutstropfen hinter sich herziehend, stürzte das Monster wild kreischend ab.
Wütend durch den Tod ihrer Schwester malträtierten drei weitere Vogelfrauen Frosts Ohren mit einem grausigen Chorus des Zorns. Dunkle Schemen durchpflügten mit ihren Schwingen die Luft, während sie mit ihren Klauen nach dem Krieger schnappten. Instinktiv riss Frost seinen Kopf zur Seite. Horn schabte über Metall, vier kleine Furchen zeichneten sich in der Schulterplatte seiner Rüstung ab.
Der Eisbrecher stieß nach vorne, schnitt durch schwarze Federn und Fleisch wie durch leere Luft und spießte eine weitere Harpie wie einen Schmetterling auf. Im Todeskampf flatterte das Biest wie verrückt mit den Flügeln und entriss dem Krieger um ein Haar das Schwert. Erst ein gezielter Tritt fegte die Harpie von der langen Klinge und in den Abgrund.
Brennender Schmerz fuhr durch seinen Unterarm, als eine Harpie ihre Krallen tief in das Fleisch vergrub und sein Gesicht wie wild mit ihren Schwingen peitschte. Zischend entwich die Luft zwischen Frosts Zähnen, beinahe hätte er seine zweite Waffe fallen gelassen.
Der Krieger kniff die Augen zusammen und hämmerte die Mensch-Tier-Chimäre wuchtig gegen die Felswand. Dunkelrotes Blut floß über seinen Unterarm, der Schmerz verwandelte seinen Blutkreislauf in ein Meer aus Adrenalin. Ohne auf die Schmerzen oder die anderen Harpien zu achten, hackte er ungestüm auf das Monster an seinem Arm ein.
Das Kreischen der Harpie verwandelte sich in Schmerzensschreie, als der Eisbrecher durch ihren Körper schnitt und ihr Schicksal besiegelte. Eine ihrer Krallen brach ab und blieb in Frosts Fleisch stecken. Der Kampfrausch ließ ihn alle Schmerzen vergessen, doch er wusste dass er schon bald einen hohen Preis dafür bezahlen musste.
Noch immer wurde er von mehreren Harpien bedrängt. Scheinbar hatten die Viecher einen Narren an ihm gefressen, oder sie wurden durch das blitzende Metall seiner Rüstung angelockt. Mit zwei Hieben verschaffte er sich etwas Luft und riskierte einen Blick zu Blutfeuer. Er hatte zwar nicht verstanden wie es die anderen geschafft hatten, ihn zu überholen, aber die Amazone trennten nur noch wenige Schritt vom sicheren Erdboden.
"Blutfeuer, springt!"
Ohne auf die Reaktion der Furie zu warten, schlang Frost das Seil um sein Bein und ließ sich fallen. Gleichzeitig stieß er sich von der Felswand ab und raste nun mit dem Kopf voraus nach unten. In der selben Bewegung wirbelte er um die eigene Achse und ließ seine beiden Schwerter fahren. Während die Welt um ihn herum ein Karusell imitierte, spürte er wie die Klingen auf Widerstand stießen. Schmerzerfüllte Schreie zerrissen die Luft, leblose Körper stürzten an dem Krieger vorbei gen Boden.
In Gedanken zählte Frost bis zehn. Wenn er sich verschätzt hatte, war er tot.
Sieben, acht, neun - schlagartig riss er sein Bein zur Seite und zog es im selben Moment an. Ein grausamer Ruck ging durch seinen Körper, er glaubte seine Knochen würden aus den Gelenken gerissen werden.
Dann stoppte seine rasante Fahrt - einen knappen Schritt über dem Boden. Frost biss die Zähne zusammen und löste seinen Fuß aus dem Seilgewirr. Mit einer halbwegs eleganten Rolle in der Luft landete er hart auf den Knien. In seinen Ohren rauschte es, sein Herz wummerte wie ein zu groß geratener Blasebalg. Sämtliche Glieder zitterten unter dem Adrenalinschub, als er sich wankend aufrichtete. Bei den Göttern, so schwindlig war ihm noch nie. Zumindest wenn er sich recht erinnerte....
01.11.2002, 12:02 #170
Arson
Beiträge: 687

Seine Gefährten hatten es geschafft, sehr gut. Arson lockerte seinen Griff um das Seil und trat an den Klippenrand. Unter ihm fiel der Fels steil ab, schwarze Gestalten flatterten Kreischend um das träge im Wind schaukelnde Seil, schienen noch nicht ganz begriffen zu haben, dass ihre Beute sich verabschiedet hatte. Oder sie warteten darauf dass der Hohe Novize mit dem unvermeidlichen Abstieg beginnen würde, um ihn dann, hilflos in der Luft baumelnd, zu attackieren. Arson dachte angestrengt nach. Wenn er einfach hinunterklettern würde wäre das sein Tod. Eine andere Stelle für den Abstieg zu suchen wäre andererseits aber zu zeitraubend und zudem wenig erfolgversprechend. Wenn er nur ein wenig schneller?

Ein Ruck ging durch den Körper des jungen Mannes. Ja, das könnte klappen! Mit schnellen Bewegungen riss er sein Schwert aus der Scheid, zog die Klinge mit einer einzigen routinierten Bewegung an seiner Rüstung entlang, trennte so zwei kleine Streifen des groben Leders aus der Kleidung heraus. Fachmännisch wickelte er sich diese nun um die Handflächen, ehe er das Seil ergriff. Ein letztes Mal atmete Arson tief durch, dann schloss er die Augen und stieß sich ab. Er spürte das Seil durch seine Hände rasen, fühlte die von der beträchtlichen Reibung erzeugte Wärme. In ein paar Sekunden würde sich entscheiden, ob er sicher auf dem Boden oder, mundgerecht portioniert, im Nest der Harpyen landete. Er konnte nur hoffen, dass der Schläfer seinem Diener weiterhin wohlgesonnen war.
01.11.2002, 12:03 #171
Yenai
Beiträge: 1.478

Ungeachtet des Gekreisches über ihm, schaute sich Yenai etwas im Tal um. Hier war es wunderschön. Ein kleines Wäldchen, dessen Bäume bereits bunte Blätter hatten und ein schnell fließender Bach, sowie saftige Wiesen machten es zu einem kleinen Paradies. Wären da nur diese Löcher nicht gewesen....Bei jedem Schritt musste man aufpassen, nicht eines der im Durchmesser ungefähr 2 Ellen großen Löcher tappte, die den Boden und die Felswände wie Schweizer Käse (was auch immer das sein mochte) aussehen ließen.

Ohne es zu bemerken, entfernte er sich immer weiter von der Gruppe, als er einem Schmetterling nachjagte und versuchte, ihn zu fangen. Er hätte sich wohl im Wäldchen verlaufen, wenn ihn nicht eines der Löcher aufgehalten hätte. Fluchend kabbelte er wieder hinaus und machte sich auf den Rückweg zu seinen Gefährten. Man konnte nie wissen, welche Monster in solchen Löcher hausten, da war es besser, im Schutz der Gruppe zu laufen. Moment mal! Hatte er das gerade wirklich gedacht? Natürlich musste er die anderen beschützen, nicht sie ihn. Sein Selbstbewusstsein war auch nicht mehr das wahre, sehr bedenklich...
01.11.2002, 12:05 #172
Gabriel-666-
Beiträge: 499

Gabriel hüpfte zwischen den Löchern wie eine begabte Ballerina vorbei und erreichte mit äußerst graziösen Bewegungen den Platz wo das Seil herabhing.Ein paar plagten sich noch immer mit den geflügelten Furien ab, tja, selbst schuld, oft würde sich mit reden das ganze besser lösen lassen als mit roher Gewallt.Der Baal gab wieder einen wunderbar schlauen Rat von sich:
„Ey Leute, wenn ihr sie ignoriert dann macht es ihnen irgendwann keinen Spaß mehr !“
Zufrieden mit seinem eigenen Ratschlag zündete er sich einen Stengel an verdreckte somit die wunderschöne Luft hier unten. Als er so dastand und darauf wartete bis einer von da oben herunterfallen würde sah er einen Schatten herbeikommen, Gabriel holte einen Apfel aus seiner Robentasche und warf das Obst dem Typen entgegen.
„Ist gut, nicht zu süß und nicht zu sauer, wer bist du eigentlich noch schnell ?“
01.11.2002, 12:07 #173
blutfeuer
Beiträge: 5.016

es fehlte jetzt nur noch der mann aus dem sumpf, sonst waren alle mehr oder minder heil unten angekommen. blutfeuer sammelte die heruntergefallenen sachen auf und blickte dann nach oben. arson sollte nun mal langsam runterkommen.

und nach einer kurzen pause kam er dann auch. wie hatte der das nur gemacht. der mann grinste ein bisschen verlegen als er in seine hände blies, die von der blitzschnellen abfahrt rot und geschwollen waren, aber zumindest waren sie alle heil angekommen.

"versteckt das seil ein bisschen. wir müssen sicher an dieser stelle wieder hier raus. ich glaub nicht, dass der ausgang, den ich damals gefunden habe, sonderlich komfortabel ist. ich wird mal versuchen, den eingang wieder zu finden. ihr solltet inzwischen eure roten haare anlegen."

während die anderen sich entsprechend vorbereiteten, setzte blutfeuer sich die von scatty geknüpfte perücke auf und versteckte sorgsam jedes dunkle haar darunter. dann suchte sie den richtigen stollen. der war dann schnell gefunden.

"so leute, es ist so weit. hier müssen wir rein. mögen die götter unserer heiligen mission beistehen."
01.11.2002, 12:08 #174
Yenai
Beiträge: 1.478

Yenai fing den Apfel – beinahe. Er griff nur wenige Zentimeter daneben, und schaffte es immerhin, das fruchtige Geschoss mit dem Kopf aufzuhalten. Zufrieden biss er hinein.

„Danke“, schmatzte der Schatten. Endlich mal jemand hier, der auf seine persönlichen Bedürfnisse (Essen) einging und nicht immer nur an sich selbst dachte.

„Ich bin Yenai, meines Zeichens General und der beste Krieger der Welt,“ Ohne eine Antwort abzuwarten, plapperte er weiter: „Ihr kennt mich sicher von der berühmten Gletscherbesteigung, von der sicher schon an jedem Lagerfeuer der Kolonie erzählt wird. Ich bin derjenige, der die Abenteurer beschützt hat und ganz allein die Luzkan, das sind riesige, große, monströse, haushohe, riesige, große, gigantische Wesen, die einen Menschen allein mit ihrem Niesen oder ihrem Mundgeruch töten können.

Die hab ich mit der Hand, ja, du hast richtig gehört, mit der Hand, erlegt, also sozusagen ganz ohne Waffe, nur mit meinen Fingern, und Blutfeuer hab ich auch beschützt und die anderen auch, ja, das hab ich, weißte? Ich hab aufgepasst, dass denen nix passiert sozusagen, also...oh, verdammt!“ Er war in einen großen Haufen getreten, den wohl Gabriels Harpye in ihrer Todesangst hatte fallen lassen.

Yenai ruderte mit den Armen, während er versuchte, auf einem Bein stehend die Verschmutzung von seinem Schuh zu entfernen. Schließlich war es vollbracht, und er konnte sich daran machen, seinen roten Zopf an der noch etwas ungewohnten Glatze zu befestigen. Blutfeuer hatte ja nun wahrlich oft genug erwähnt, wie wichtig die roten Haare für ihre Erkundung der Gänge dort unten waren. Leider hatte er nur genug Haare für einen Pferdeschwanz bekommen, na ja, die Goblins würden hoffentlich nicht auf die Menge, sondern ausschließlich auf die Haarfarbe achten. Nun ging es hinein, in den dunklen, engen Stollen.
01.11.2002, 12:09 #175
Arson
Beiträge: 687

Mit leicht verstimmtem Gesichtsausdruck betrachtete Arson das Gewirr aus zusammengeknotetem, feuerrotem Haar in seinen Händen. Und dieses kratzige Gebilde sollte er auf seinen Kopf setzen? Hilflos blickte der Hohe Novize sich um. Die Amazone Blutfeuer, der dunkle Krieger Frost, ja, selbst dieser merkwürdige Gabriel waren redlich bemüht ihre Perücken in einer halbwegs vernünftigen Position auf ihren Köpfen festzuzurren. Bis auf den Baal schien dieser Teil des Plans niemanden sonderlich mit Freude zu erfüllen. Seufzend zog Arson die rote Haarpracht über seinen Schädel, zupfte die widerspenstigen Haarsträhnen zurecht und überprüfte noch einmal, ob seine neue Frisur auch wind und wetterfest war. Die Goblins sollten nach Aussage der Amazone ein Faible für diese Art von Haarwuchs haben. Grimmig griff der Hohe Novize an den Knauf seines Schwertes. Sollten sie nur versuchen, ihn und seine Gefährten aus ihren Höhlen fernzuhalten.
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