World of Gothic Archiv
> Rollenspiel in der nähe der bergfeste |
|
26.02.2002, 21:43 | #76 | ||||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
auch die tiere fanden blutfeuers ganze bewunderung. wie sie sich ihren platz in der welt eroberten, die kleinen schwachen waren so zahlreich, dass immer welche überlebten, die großen starken waren wenige, damit von den kleinen immer welche übrig blieben. sie konnten nicht denken, wussten wahrscheinlich nicht einmal, weshalb sie lebten und machten doch alles richtig. das war toll und bewundernswert. blutfeuer war auch keinesfalls ein kaltblütiger jäger. sie hätte sich zum beispiel niemals vorstellen können, den kindern die mutter zu rauben, selbst wenn es nur dumme tiere waren. sie würde auch keine tiere zum spaß töten, wie es viele der männer aus den lagern taten. diese art von selbstbestätigung war blutfeuer völlig fremd. die jagd hatte in ihren augen ein anderes ideal. sie war während der jagd ein beutesuchendes raubtier, das auch nur seinen instinkten folgt. sich zu ernähren und sich zu kleiden. zum spaß würde blutfeuer nie jagen. möglicherweise noch aus notwehr, aber erst einmal würde sie es wohl mit wegrennen versuchen. das würde wohl kein mann in der barriere machen. alle würden das als schwäche bezeichnen, aber blutfeuer ampfand es als stärke, nicht gleich alles zu töten. sie waren alle geschöpfe des gleichen schöpfers und jedes hatte seine berechtigung und jedes hatte seinen eigenen zeitpunkt, an dem es zu seinem schöpfer zurückkehren musste. da sollte der mensch sich nicht mehr als nötig einmischen. deshalb war das mit den vögln vorhin auch nur so dahingesagt. die benahmen sich nur einfach bei ihren liebsspielen total unvernünftig. blutfeuer hatte inzwischen sowohl ein kräftiges feuer entfacht, als auch einen armvoll einfache übungspfeile zurechtgeschnitten. nun könnte nienor eigentlich wiederkommen. |
||||||||||
26.02.2002, 23:46 | #77 | ||||||||||
Nienor Beiträge: 631 |
Und glücklicherweise ließ sie auch nicht lange auf sich warten, sondern kam bald zwischen den tief hängenden Zweigen einer Tanne hervor in der Hand zwei Rebhühner, auf dem Rücken den Bogen. Das Feuer, das blutfeuer entzündet hatte, brannte mit kleiner Flamme vor sich hin und ab und zu knackte ein Ast in der Glut. Die Rebhühner wurden gerupft und ausgenommen, keine schöne Arbeit aber irgendwann war das geschafft. Dann brutzelten die Vögel auf zwei Spießen über dem Feuer. Unvermittelt sagte Nienor zu blutfeuer: "Wichtig ist beim Bogenschießen die Übung. Ohne lange Übung erreicht man nichts. Natürlich braucht man auch eine ruhige Hand und einen starken Arm." Die Hühner waren gar. "Laß es dir schmecken, solange es heiß ist." Vorsichtig knabberte sie an ihrem Essen, um sich die Zunge nicht zu verbrennen. |
||||||||||
27.02.2002, 00:27 | #78 | ||||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
blutfeuer hatte die federn sorgfältig gereinigt und neben sich gelegt. das essen hatte wundervoll geschmeckt und da es nicht so sehr kalt heute war, könnten sie gut im freien übernachten. eine höhle sollte sich hier wirklich finden lassen. dieses gebirge war durchlöchert wie ein schwamm. allerdings dachte blutfeuer mit einem ziemlich unbehaglichen gefühl an die unterirdischen bewohner dieser höhlen. sie würde sich auf jeden fall davon überzeugen, dass ihre schlafhöhle nur einen eingang auf er einen und keinesfalls einen ausgang auf der anderen seite hatte. "ich weiß das schon und ich hoffe, dass ich mit deiner hilfe noch einiges lernen kann. ich werde nicht eher ruhen, als bis ich mit meinem pfeil auf 500 fuß entfernung genau in deinen pfeilschaft treffe und ihn spalten kann. aber vorher sollten wir uns einen schlafplatz suchen." blutfeuer hatte während des gespräches die ersten übungspfeile mit den fesern versehen. so dass die in einer spirale um den schaft angeordnet waren. das würde die pfeile in eine rotierende bewegung versetzen, die ihm hoffentlich zusätzliche weite und schwung verlieh. die beiden mädchen standen auf, traten das feuer sorgfältig aus und begannen die suche nach einer kleinen höhle zum schlafen. noch bevor die dämmerung aus dem tal empor stieg und die berggipfel erreichte, hatten sie ein passendes nachlager gefunden und würden morgen in aller frühe mit dem training beginnen. |
||||||||||
27.02.2002, 12:56 | #79 | ||||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
am morgen waren beide vom übermütigen balzgezwitscher der kleinen bodenbrüter aufgewacht und waren aus ihrer höhle gekrochen. natürlich waren sie trotzdem in der nacht kalt geworden und mussten sich erst mal in schwung bringen. beide mädchen rannten um die wette über die bergwiesen und versuchten die wachteln und fasanen auf zuscheuchen. erst als sie wohl alle vögel aus ihren balzritualen gerissen hatten, gaben sie erschöpft auf. jetzt war ihnen warm. sie entzündeten ein kleines feuer und aßen die reste vom vortag. dann setzte blutfeuer die herstellung ihrer übungspfeile fort. die pfeile hatten zwar keine metallspitze, würden ihren zweck aber erfüllen. natürlich flogen die pfeile durch das geringere gewicht nicht so weit, sie kamen nicht wirklich auf die erforderliche geschwindigkeit, trotzdem würden sie für das training ihren zweck erfüllen. sorgfältig wand sie die federn um den schaft und befestigte sie mit einem feinen bastfaden. die federkiele wurden unter die rinde geschoben und durch das band gehalten. mit ihrem messer schnitt sie dann die federn so zu, dass die luft in einer bestimmten weise verwirbelt wurde. das würde den pfeil in eine rotation versetzen, die ihm zusätzlich einschlagskraft verleihen würde. blutfeuer war sehr stolz auf ihre kenntnisse bei der herstellung von pfeilen. die meisten bogenschützen verwendeten all ihre intelligenz und schöpferkraft ausschließlich auf die konstruktion des bogens. blutfeuer wollte einen anderen weg gehen. sie würde sich einen besonders leichten bogen besorgen und würde ihr ziel durch die besondere konstruktion der pfeile erreichen. pfeile, wie sie sie eben hergestellt hatte, die keine metallspitze hatten, benutzte man eigentlich nur, um die spitzen in gift zu tränken. sie hatte auch schon die erforderlichen pflanzen entdeckt, außerdem war ihr bekannt, dass die magierin meditate über die erforderlichen giftkenntnisse verfügte. mit ihr musste sie sich in der nächsten zeit mal intensiver unterhalten. denn auch die beschaffenheit des giftes war genau zu beachten. es müsste betäuben, sich aber beim erhitzen verflüchtigen, damit diejenigen, die sich am wildbret erfreuen würden, nicht ebenfalls vergiftet würden. |
||||||||||
27.02.2002, 13:14 | #80 | ||||||||||
Nienor Beiträge: 631 |
Nienor sah sich einen der Pfeile an, die blutfeuer da hergestellt hatte. Das sah aus, als ob sie wirklich Ahnung davon hatte. Die gespleißten Federn waren in einer angedeuteten Spirale um den Schaft des Pfeiles gewickelt und würden ihm im Flug einen stabilisierenden Drall verleihen. "Also Pfeile bauen kannst du ja sehr gut. Mal sehen, wie es mit dem Schießen aussieht. Zuerst wirst du mal auf diesen alten knorrigen Baum dort zielen." Sie zeigte auf einen etwa 200 Fuß entfernten, sandigen Fleck im Hang vor ihnen. Dort würden auch die Übungspfeile gut stecken bleiben. "Dahin schießt du 30 Pfeile und zwar möglichst schnell. Ich möchte sehen, wieviele davon treffen, damit ich weiß, wie deine Ausdauer und Konzentration ist. Danach werden wir weitersehen." |
||||||||||
27.02.2002, 13:33 | #81 | ||||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
blutfeuer nickte und stellte sich in position. sie steckte die pfeile griffbereit in den köcher, 5 hielt sie mit dem mund, damit sie schneller nachlegen konnte. 30 pfeile waren eine ganz schöne menge und sie musste versuchen so schnell wie möglich zu sein, denn 30 pfeile forderten schon eine menge kraft. blutfeuer hatte einige zeit nicht geübt und war sich nicht sicher, ob ihre kraft für die 30 pfeile reichen würde. sie überprüfte ihren stand, war sie locker und unverkrampft? standen die füße in optimalem winkel? konnte sie ruhig atmen? blutfeuer schoss immer nachdem sie ausgeatmet hatte. sie war gewohnt, in dem moment die ruhigste hand zu haben. sie atmete ein, legte den pfeil ein, spannte während sie ausatmete, hob den bogen und ließ den pfeil in dem moment von der sehne schnellen, als arm und pfeil eine linie mit dem ziel bildeten. ohne auf das ergebnis des schusses zu warten, nahm sie den nächsten pfeil aus dem mund, einlegen, spannen, heben, schießen. nachdem die pfeile, die sie mit dem mund gehalten hatte verschossen waren, kam noch die bewegung zum köcher dazu. alles ganz ruhig, ganz gleichmäßig und immer nur einen atemzug für jeden pfeil. als blutfeuer die 30 pfeile verschossen hatte, gingen die beiden sich das ergebnis anzusehen. |
||||||||||
27.02.2002, 13:57 | #82 | ||||||||||
Nienor Beiträge: 631 |
Als sie herankamen, konnten sie schon von Weitem sehen, daß fast alle Pfeile in dem Sandfleck steckten, der als Ziel angegeben war. "Sehr gut, ich sehe, du kannst mit dem Bogen umgehen." meinte nienor, während sie die Pfeile wieder einsammelten. Nur einige wenige lagen verstreut um das Ziel herum. "Wenn du eine sehr gute Bogenschützin werden willst, dann mußt du auch wissen, wie man auf bewegliche Ziele zielt und sie auch trifft. Wenn ein Razor mit schwankenden Bewegungen auf dich zukommt, mußt du ihn trotzdem treffen können oder wenn ein Vogel über dir fliegt, mußt du ihn im Flug treffen, wnen du ihn erlegen willst." Nienor gab blutfeuer ihre Pfeile zurück. "Wenn du auf ein bewegliches Ziel zielst, mußt du wissen, wo es sein wird, wenn es der Pfeil trifft. Du mußt also einerseits abschätzen, wie schnell sich sich das Tier bewegt und wie weit es von der Stelle entfernt sein wird, wenn du den Pfeil abschießt, und andererseits, in welche Richtung es sich bewegt. Und zu guter Letzt mußt du auch noch die Entfernung zu deinem Ziel richtig einschätzen, damit du treffen kannst." Sie waren inzwischen wieder zurückgegangen. "Du siehst also, es ist größtentteils eine Übungssache." |
||||||||||
27.02.2002, 14:29 | #83 | ||||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
"hmmm, das gilt es natürlich auch zu üben, aber wir können doch unmöglich zu übungszwecken auf tiere schießen. zumal meine pfeile nur schäden verursachen würden und kein tier töten könnten. wir müssen uns etwas ausdenken. du musst etwas werfen und ich muss es abschießen. und zwar etwas, in dem mein pfeil stecken bleibt. äpfel wären ne gute möglichkeit, obwohl sie ganz schön klein sind. hast du eine idee? hier oben gibt es jedenfalls nichts geeignetes, wir müssen weiter ins tal, da finden wir vielleicht noch alte früchte an den bäumen." die mädchen packten ihre sachen und liefen hinab in das nächste tal. plötzlich entdeckte blutfeuer einen sehr schönen umgestürzten baum, dessen stamm über und über mit alten baumpilzen bewachsen war. sie nahm ihr schwert und schlug die pilze alle ab. "das wär doch schon mal ein gutes trainingsobjekt. am besten, du kletterst auf den schrägen baum und wirfst die pilze von da aus in die luft. und ich werde versuchen sie zu treffen." nienor folgte dem vorschlag und lief leichtfüßig balancieren den stamm bis zu den ästen empor und fing von dort an, die pilze in die luft zu werfen. sie waren zwar keine ideaalen flugobjekte weil sie einfach zu leicht waren und zu schnell dem fußboden entgegen fielen, aber blutfeuer gab ihr bestes. die flugbahn der pilze war kaum vorhersehbar. da die form unregelmäßig war und das gewicht gering, gerieten die pilze in unvorhersehbare trudelbewegungen, die kaum einzuschätzen waren. als alle pilze ihren weg durch die luft gefunden hatte, begannen sie einzusammeln. trotz der schwierigen bedingungen, trugen etliche pilze die spuren von pfeilberührungen. also war der anfang schon mal nicht schlecht. inzwischen hatten sie hunger und als blutfeuer in einem kleinen bach die blitzartig hin- und herhuschenden schatten von forellen entdeckte, hielten sie an. das war kein schlechtes übungsprojekt. blutfeuer nahm eine handvoll unbenutzter pfeile, spitzte sie sorgfältig nah und stellte sich an das bachufer, so dass keinesfalls ihr schatten die wasseroberfläche berühren konnte. sorgfältig zielte sie, musste aber immer wieder absetzen. die bewegungsrichtung dieser fische einzuschätzen war wirklich schwierig. "also es kann sein, dass das heute nichts wird mit dem essen, wenn du mir nicht hilfst. mach du mal, ich muss mal zugucken." |
||||||||||
27.02.2002, 14:58 | #84 | ||||||||||
Nienor Beiträge: 631 |
Nienor sah sich die Pilze skeptisch an. Ob das wirklich Pfeilspuren waren? Das sah doch eher nach Maden aus, die dort ihren Hunger gestillt hatten. "Warte noch, blutfeuer, ich habe eine andere Übung für dich." Sie suchte sich einige braune und vertrocknete Blätter vom Vorjahr und setzte sie vorsichtig auf das schnell dahinfließende Wasser des Baches. "Jetzt versuche, dem Weg des Blattes voraus zu ahnen und schieße auf das Blatt." blutfeuer tat, wie ihr geheißen und versuchte ihr bestes. Doch das Wasser des Baches war so unruhig, ständig wechselten die Strömungen und das Blatt wurde mal zur einen Seite, mal zur anderen Seite abgelenkt, daß sie nur selten ein Blatt traf und wenn, dann meistens dann, wenn esin einem Strudel gefangen um sich selbst tanzte. Nienor lachte. "Na das müssen wir wirklich noch üben. Aber keine Sorge. Du wirst das lernen. Jetzt sorge ich erstmal für Essen." Und zur Verwunderung von blutfeuer nahm sie nicht ihren Bogen sondern suchte sich eien Stelle, wo ein großer Stein im Wasser lag und legte sich auf ihn, dann lugte sie vorsichtig unter die Kante, darauf bedacht, daß kein Schatten ins Wasser fiel. Langsam verschwand ihr Arm im eiskalten Wasser des Baches, soweit bis die Wasseroberfläche den Bronzering an ihrem Oberarm erreichte. Plötzlich packte sie zu und zog den Arm blitzschnell wieder aus dem Wasser. In der Hand eine Forelle. Schnell packte sie mit der anderen Hand zu und hielt den glitschigen Fisch fest, damit er ihr nicht entkam. Es war ein Prachtexemplar, das sich im Schatten unter dem Stein auf die Lauer nach kleinen Wassergetier gelegt hatte und nun selber eine Beute wurde. Bald brannte wieder ein Feuer und die Forelle wandelte sich in einen gebratenen Fisch um, der den Hunger der beiden vortrefflich stillte. |
||||||||||
27.02.2002, 21:34 | #85 | ||||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
blutfeuer lutschte sich begeistert die finger ab. das war wirklich köstlich. insgeheim musste sie allerdings trotzdem grinsen, als ob sie nicht wüsste, wie man forellen greift. trotzdem hatte sie schon gesehn, wie leute die flinken fische mit lanzen gestochen hatten. sicher hatte sich nienor bloß nicht getraut sich einzugestehen, dass sie das womöglich nicht auf die reihe bekam. die wasseroberfläche veränderte nämlich die perpektive. da war erfahrung und sachkenntnis nötig. ob dieses zarte amazonengeschöpf das auch wusste? aber üben würde blutfeuer das sicher mal. mit pfeilen ins wasser zu schießen, alle bedingungen zu berechnen, zu berücksichtigen, wie der pfeil sich unter wasser verlangsamte und trotzdem das ziel zu treffen. das wär schon toll, aber vielleicht ging das ja mit einem pfeil auch gar nicht. wenn sie richtig überlegte, hatte sie das bisher nur mit lanzen gesehn. naja ausprobieren ging über darüber nachdenken. da das licht langsam zu dunkel wurde zum üben, suchten die beiden sich wieder ein passendes nachtlager. diesmal fanden sie sogar eine höhle, in der sie ein feuer anmachen konnten, weil die decke hoch genug war und der rauch abziehen konnte, ohne in den augen zu brennen. beide schliefen zufrieden ein und jede träumte auf ihre weise von der jagd. blutfeuer traf jedenfalls mit einem pfeil gleich eine ganze entenfamilie - locker. |
||||||||||
28.02.2002, 10:21 | #86 | ||||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
blutfeuer war am frühen morgen vorerst allein aufgestanden und hatte begonnen, die übung vom gestrigen tag fortzusetzen. das schießen auf blätter im bach war eine wunderbare form der übung. das musste man neidlos anerkennen. auf ideen kam diese nienor! beim abschießen der blätter war jeder treffer sofort zu bemerken und die pfeile litten auch nicht so, man konnte sie immer wieder verwenden. da die bewegungen der blätter in dem unruhig über kiesel springenden bach nicht vorhersehbar waren, übte blutfeuer gleichzeitig die reaktionsschnelligkeit. ihre trefferquote stieg langsam. zwar bekam sie gegen mittag den arm kaum noch hoch, aber sie übte unverdrossen immer weiter. gegen mittag ging sie zur höhle, holte sich aus nienors köcher zwei mit einer eisenspitze versehene pfeile und machte sich auf den weg, ein essen für sie zu erjagen. die beute war schnell gefunden. die dicken wachteln liefen ihr fast vor den bogen und es waren so viele, dass man keine mühe hatte, ein passendes exemplar zu finden. da schon der erste schuss ein klassetreffer war, verwandte blutfeuer den zweiten pfeil zum erlegen einer weiteren wachtel und stolzierte -sehr stolz auf sich - zurück zur höhle, fachte das langsam vor sich hin glühende feuer wieder an und begann die vögel zu rupfen. wieder legte sie die schwungfederm beiseite, sie würde später weitere pfeile damit bestücken. dann nahm sie die vögel aus und zog sie auf eine holzstange und hängte sie über eine selbst gebaute vorrichtung. so konnten sie vor sich hinbrutzeln und irgendwann würde der verlockende duft auch nienor aus dem schlaf reißen. |
||||||||||
28.02.2002, 13:20 | #87 | ||||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
als die wachteln langsam fertig waren, weckte der duft das murmeltier nienor wirklich endlich. "na du hast ja nerven, verschläfst den ganzen tag und läßt mich mit dem training ganz allein. wie soll ich da ein meister am bogen werden. aber ich hab schon mal allein weiter gemacht und diese wundervollen wachteln sind meine erste wirkliche beute. ich hab mir dazu mal zwei deiner pfeile ausgeborgt. aber wie du siehst, ich hab sie beide wieder mitgebracht. es ist keiner verloren gegangen. blutfeuer bestreute die beiden wachteln mit etwas salz und reichte nienor den einen spieß und machte sich selbst über den zweiten her. |
||||||||||
28.02.2002, 14:51 | #88 | ||||||||||
Nienor Beiträge: 631 |
Auf die Gründe ihres langen schlafes ging Nienor nicht ein. Manchmal wollte sie eben auch ausschlafen. Soviel Zeit mußte sein. Die Wachteln waren wirklich lecker. Hungrig verschlang Nienor die ihr angebotene Mahlzeit und ließ sich von blutfeuer die Einzelheiten ihrer Jagd erzählen. Sie schien ja schon erste Erfolge erzielt zu haben. "Und die Blätterübung hast du auch weitergemacht? Sehr schön." Nienor war zufrieden. "Und die Wachteln hast du auch getroffen. Ich glaube, du hast schon was gelernt." Sie aß weiter an der gebratenen Wachtel. blutfeuer erzählte ihr von den Übungen und ließ durchblicken, daß sie ihren Arm recht strapaziert hatte. "Naja, du brauchst schon viel Kraft auf die Dauer, da muß der Arm gut in Form sein." lächelte Nienor. "Wenn du wieder fit bist, werden wir weitertrainieren, ich habe schon die nächste Übung für dich." |
||||||||||
28.02.2002, 17:26 | #89 | ||||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
blutfeuer machte entspannungsübungen. es war wirklich nicht so einfach, einen ganzen vormittag lang den bogen zu spannen und das ganze immer mit dem selben arm - demselben arm? wieso eigentlich? ist der menschliche wille die krönung der schöpfung oder die erfindung eines linken und eines rechten armes? was wird, wenn sie sich mal verletzen würde? blutfeuer beschloss in diesem moment, dass sie beide arme zu meisterlichen leistungen bringen würde. sollten doch die anderen mit nur einem arm, sie würde ab sofort beide arme trainieren. nach dem essen bat sie nienor noch einen moment zu warten, nahm ihre pfeile und den bogen und lief noch einmal schnell zum bach und wiederholte die übungen vom vormittag diesmal mit dem bogen in der anderen hand. das stellte sich als ungewöhnlich schwierig heraus. den handlungsablauf seitenverkehrt auch nur annähernd hinzukriegen, war weitaus schwerer, als blutfeuer sich das in ihrem kopf hatte vorstellen können. sie kam sich vor wie ein anfänger. die arme versagten den dienst, ständig konzentrierte sie sich auf das falsche auge, es war gräßlich. aber sie war nun wirklich niemand, die sich von dingen, die sie sich einmal in den kopf gesetzt hatte, so schnell abbringen ließ. sie würde das schon schaffen. alles eine frage des willens und der übung. sie hatte nicht bemerkt, dass nienor schon lange hinter ihr stand und ihren hartnäckigen übungen belustigt zusah. nienor war durchaus gespannt, ob blutfeuer ihr vorhaben würde durchsetzen können. sie setzte sich auf einen baumstamm und sah einfach zu. |
||||||||||
28.02.2002, 20:20 | #90 | ||||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
blutfeuer übte den ganzen nachmittag verbissen und versuchte das problem der anderen hand in den griff zu bekommen. mit zunehmender dauer der übung wurde ihr arm sicherer, so dass sie zu vorgerückter stunde versuchen konnte, zwischen den armen zu wechseln. das war zwar am anfang etwas chaotisch, aber im laufe der zeit wurde es besser. nienor hatte eine weile zugesehen und war dann gegangen und hatte sich noch einmal als fischer versucht. sie hatte ihnen ein ordentliches abendbrot gefangen und bereitete es vor, indem sie den fisch in einige immergrüne blätter einwickelte und dann in die asche legte. als es draußen zu dunkel zum trainieren wurde, kam blutfeuer zurück. ihre arme hingen etwas unglücklich an den schultern und sie machte einen sehr erschöpften eindruck. "ich glaub, morgen kann ich dann beide arme wegschmeißen. mal sehn, wie es nach dem schlafen ist." die mädchen ließen sich ihr abendbrot schmecken und legten sich früh mit den wachteln schlafen. |
||||||||||
01.03.2002, 09:01 | #91 | ||||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
blutfeuer war mit den wachteln schlafen gegangen und wachte auch mit den wachteln wieder auf. noch bevor sie etwas essen wollte, war erst mal ein morgentrainig angesagt. sie konnte zwar ihre arme kaum noch bewegen, hatte aber in erinnerung, dass das beste mittel gegen einen muskelkater neues training war. also versuchte sie ihr bestes. jedes spannen des bogens bereitete ihr zwar wirklich unangenehme schmerzen, aber da musste sie durch. wer weiß, wann sie mal wieder gelegenheit hatte, bei so einer guten lehrerin zu trainieren. |
||||||||||
01.03.2002, 16:23 | #92 | ||||||||||
Nienor Beiträge: 631 |
Am nächsten Morgen erwachte Nienor früher, als am letzten Tag, doch auch blutfeuer war schon unterwegs. Wo sie sich nur herumtrieb? Naja, egal. Nach dem obligatorischen Bachbesuch versuchte sich Nienor erstmal daran, die unter einer dicken Schicht Asche noch vorhandene Glut wieder neu zu entfachen und ein kleines Feuer zustande zu bringen. Falls blutfeuer keinen allzugroßen Muskelkater hatte, würde sie heute die Übungen fortsetzen. Diesmal keine Blätter im Bach schießen sondern etwas anderes. Wo nur blutfeuer blieb? War sie etwa wieder losgezogen, um ihrem Bogen Ziele zu verschaffen? |
||||||||||
01.03.2002, 16:38 | #93 | ||||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
blutfeuer ging, als sich der hunger endlich die oberhand über alle anderen bedürfnisse erkämpft hatte, zurück zu nienor. die hatte schon am feuer auf sie gewartet. sie hatte heißes wasser in einem kleinen töpfchen bereitet und es wartete ein lecker duftender tee. blutfeuer setzte sich und sah ihre lehrerin fröhlich an. "was soll ich jetzt tun. los, nimm mich mal ein bisschen härter ran. das war bis jetzt ja puppenleicht. das kann ja schon ein kleinkind! ich will die ganz großen herausforderungen. soll ich ein im wind wehendes haar von dir spalten? mit einem schuss?" |
||||||||||
01.03.2002, 17:41 | #94 | ||||||||||
Nienor Beiträge: 631 |
Nienor lachte sie an, als sie ihre Worte hörte. "Ein Haar von mir, das im Wind weht?" Sie schüttelte belustigt den Kopf. "Sowas kann man doch gar nicht spalten. Aber ich habe eine andere Übung." Sie ging an einen Baum in der Nähe und warf ein dünnes Seil über einen tiefstehenden Ast. An das eine Ende des Seils band sie einen kleinen, nur faustgroßen Stein. Das andere Ende des Seiles band sie so fest, daß der Stein in der Luft hing. Dann stieß sie den Stein an, so daß er hin und her pendelte. "So, im Moment ist es noch recht einfach, den Stein zu treffen, aber sobald du ihn einmal getroffen hast, wird er in vollkommen unkontrollierbare Bewegungen übergehen. Jedenfalls wird es dir so scheinen, als ob sie unkontrollierbar sind. Du mußt lernen, sie trotzdem vorauszuahnen. Versetz dich in den Stein, seine Bewegugnen und fühle den Rhythmus seiner Bewegungen. Dann wirst du ihn auch treffen." Nienor stupste den Stein noch einmal an, weil er schon mächtig an Fahrt verloren hatte, und er begann von neuem durch die Luft zu pendeln. Dann ging sie aus der Schußlinie. |
||||||||||
01.03.2002, 18:23 | #95 | ||||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
blutfeuer zielte und traf, daraufhin wirbelte der stein hektisch herum. jetzt war es schon entschieden schwerer den stein zu treffen, obwohl es auch keinen sinn machte, die wirbelnde bahn des steines vorher zu bestimmen. sie konnte nur einfach versuchen,; ihren instinkten zu trauen und ihr auge, die arme und die finger allein den richtigen moment finden zu lassen. nach einer weile stellte sie fest, dass ihre augen wohl plötzlich etwas anderers wahrnahmen als die realität. wenn sie schießen wollte, rief sie das ziel auf irgend eine weise zu sich. sie sah das ziel und zog es dabei irgendwie an sich heran. wenn sie es richtig machte, verschwand alles um sie herum. es gab nur noch blutfeuer und ihr ziel, so als käme es immer näher. irgendwie wusste sie es ganz genau, dass der pfeil auf die richtige stelle treffen würde, bevor sie die sehne losließ. es war, als hätte die luft eine kerbe, in die sie den pfeil bloß einzulegen brauchte. dann wusste sie, dass sie nicht daneben schießen konnte. |
||||||||||
01.03.2002, 22:24 | #96 | ||||||||||
Nienor Beiträge: 631 |
Nienor staunte. Das ging ja besser, als gedacht. Scheinbar hatte blutfeuer ein besonderes Talent oder war es nur Glück? Der Stein beschrieb seine seltsamen Bahnen und wurde immer wieder getroffen, so daß er in immer neue Richtungen ausschwenkte. Nicht jeder Pfeil traf ihn aber doch recht viele. blutfeuer machte das gar nicht schlecht. Nachdem sie alle Übungspfeile verschossen hatte, machten sie ersteinmal Pause. Sie setzten sich ins Gras und schauten dem Stein beim auspendeln zu. Hin und her, hin und her, immer langsamer, immer schwächer, bis er nur noch gerade an dem Fasen herunterhing." Dann wandte sich Nienor an blutfeuer. "Wieso bist du eigentlich in die Barriere gekommen. Warst du für Gomez bestimmt?" |
||||||||||
01.03.2002, 23:25 | #97 | ||||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
"naja, kann schon sein. ich bin in die barriere geworfen worden, weil ich mich beim klauen zu blöd angestellt habe. also im prinzip bin ich hier als strafe für blödheit. allerdings war ich nicht so blöd, mich hier wie ein paket abliefern zu lassen. nicht umsonst bin ich mein ganzes leben über rummelplätze gezogen. einen entfesselungskünstler hatte wir immer dabei. also hab ich einen trick angewandt und war vom karren, bevor er auch nur den boden berührte. so war das. ganz einfach." blutfeuer stand auf und sammelte ihre pfeile wieder ein. "wollen wir uns mal wieder in die zivilisation begeben? also ich weiß ja nciht wie es dir geht, abe ich hätte mal lust auf ein heißes bad. wollen wir mal in das kastell der dämonenfuzzis gehn? die idioten haben eine superküche und ein bett findet man auch immer und stell dir vor, das gibts alles umsonst! wollen wir?" |
||||||||||
02.03.2002, 00:06 | #98 | ||||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
nachdem auch nienor fand, dass das eigentlich eine gute idee war, packten beide alles schnell zusammen und stiegen zügig in richtung kastell das gebirge herunter. die sterne hatten schon ihre herrschaft am himmel angetreten, als sie das tor zum kastell erreichten |
||||||||||
28.03.2002, 20:47 | #99 | ||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
die gruppe der magier aus dem kastell und der kämpfer aus dem neuen lager hatten die ebene zu fuß des gebirges erreicht, in dem sich die bergfeste befand. hier irgendwo musste die höhle sein, in der sich manmouse versteckt hielt. die gruppe teilte sich, um eine großere fläche absuchen zu können. meditate ließ ihren lichtzauber so hell wie möglich erstrahlen und die gruppe suchte den berghang sorgfältig ab. |
||||||||||
28.03.2002, 20:56 | #100 | ||||||||||
Zloin Beiträge: 998 |
Zloin betritt eine der vielen Winkel, in denen Manmouse sein könnte. Aber beim ersten Versuch findet er nur ein altes Skelett, welches schon vor der Erstellung der Barriere sein könnte. Er geht wieder heraus, plötzlich greift ihn ein übergrosser Vogel an. Er gleicht fast einem Adler und schreit abermals grässlich auf. Zloin fällt zu Boden und versucht sich mit den Armen zu schützen. Da kommt auch schon Meditate und macht dem Viech den Gar aus! "Wa wa.... was zum Teufel war das?" stottert Zloin. Das sind Harpyien! Gemeine Viecher, die greifen dich sehr oft von hinten an, also halte die Augen offen." antwortet ihm Meditate. |
||||||||||
|