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Sein Körper zuckte leicht zusammen als er unerwartet die Stimme neben sich vernehm, aber sie kam ihm vertraut vor und er beruhigte sich langsam weiter. Sein Kopf ließ er etwas sinken und starrte vor sich hin.
"Ist nichts weiter, nur ein Traum, ein immer wiederkehrender Traum."
Er atmete tief durch und sah dann in Kessa Augen, irgendwie gab ihm das die Ruhe zurück, die ihm der Schlaf genommen hatte. Er lächelte schwach und ließ sich wieder nach hinten sinken.
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Kessa war beruhigt dass es ihm wieder besser ging.
"Ein Traum? Möchtest du davon erzählen?"
Sie stand auf und suchte etwas in einer Ecke. Schließlich fand sie wonach sie Ausschau gehalten hatte und kam mit einem angefeuchteten Lappen wieder. Vorsichtig legte sie ihn auf Radecks Stirn.
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"Es war eine Erinnerung, es sind immer Erinnerungen...Erinnerungen an vergangene Schlachten, an den Verlust meiner Freunde, meiner Familie, meiner Gelie...und immer Orks, immer wieder dieses Gemetzel und es scheint kein Ende nehmen zu wollen..."
Er spürte den kühlen Lappen auf der Stirn, öffnete die Augen etwas und sah wieder in Kessas.
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Kessa erwiderte den Blick und schaute dann weg.
"Oh, das hört sich nicht gut an. Du mußt Schreckliches durchgemacht haben."
Sie stand auf und ging wieder zurück zum Tisch.
"Du hast lang geschlafen, der Tag ist schon lange angebrochen. Allerdings regnet es, also nichts verpaßt."
Sie aß den Rest der Brotscheibe auf.
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"Kommt vor...aber so schlecht ist der Regen gar nicht, er befreit..."
Radeck richtete sich wieder auf und stand dann ganz auf, er streckte sich und ging langsam zum Fenster. Draussen war es selbst für ein Moor sehr feucht, der Regen prasselte herunter und weichte den Boden auf. Der Sumpfler wandt sich wieder um und ging zur Tür, noch immer nur mit dem bisschen Stoff bekleidet.
"Ich werde kurz rausgehen, willst du hier bleiben?"
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Kessa schaute durch das Hüttenfenster nach draußen. Das Wasser fiel immer noch in dicken Schnüren vom Himmel und beschränkte die Sicht auf wenige Meter. Kessa zog ein Gesicht.
"Oh nein. Ich bleibe hier. Viel zu nass draußen."
Sie lehnte sich zurück und blickte in den Ofen.
"Achja, wenn du rausgehst könntest du vielleicht gleich mal nach dem Dach schaun. Vor meinem Fenster fließt da so ein Schwall herunter, da ist bestimmt etwas undicht."
Ihr blick wanderte zurück zu dem hohen Novizen, der leichtbekleidet in der Tür stand.
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Radeck grinste, Kessa hatte sich offenbar schon gut eingelebt. Ohne Durchsetzungsvermögen kam man hier halt nicht weit...
"Wird gemacht, was immer du wünschst."
Noch ein Zwinkern und er verließ Zimmer und Haus. Gerade trat er aus der letzten Tür nach draussen und schon war er bis auf die Knochen nass. Aber es war ein angenehmes Gefühl, die Luft war warm und auch das Regenwasser nicht zu kalt. Radeck legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen, eine Weile stand er so da und ließ sich berieseln, sich die Erinnerungen wieder wegspülen...
Minuten später wandt er sich nach rechts zu dem Fenster von Kessas Zimmer. Es sah wirklich etwas seltsam aus, von hier unten konnte man allerdings nicht recht feststellen woran es lag, das sich das Wasser genau an dieser Stelle so gebündelt ergoss. Der Sumpfler sah sich kurz um und schleppte dann eine Kiste heran. Mit einem Platschen ließ er sie in die Pfütze fallen und stieg darauf, dann erkannte er auch woran es lag, ein Ast, quer über das Dach...mit Laubansammlung. Wie ein Damm leitete diese Kombination das Wasser hier her und ließ es dann runterplätschern. Gerade packte er den Ast, als er auf dem rutschigen Holz der Kiste den Halt verlor und im Schlamm landete. Schlagartig leerte sich die Pfütze und der Ast ließ auch nicht lang auf sich warten. Unsanft knallte er Radeck auf den Bauch und rollte dann seitlich ab...
"Autsch..."
Der Krieger ließ den Kopf sinken und starrte in den Himmel, was für ein Tag...Er rappelte sich wieder auf und trottete zurück in sein Zimmer...
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Kessa hatte sich auf die Kaminbank gesetzt und die Füße in die Wärme gestreckt. Irgendwie fühlte sie sich richtig wohl hier. Eine warme gemütliche Hütte, eine ruhige Umgebung und vor allem war sie nicht allein, sie hatte in Radeck einen netten Freund gefunden. Sie hoffte dass es ihm ähnlich erging und er sie nicht irgendwann doch wieder wegschicken würde. Sie fühlte sich hier schon wie zuhause.
Gerade hatte sie den Kopf zurückgelehnt und die Augen geschlossen, als draußen irgendwas am Dach polterte und danach ein platschendes Geräusch zu hören war. Verwundert hob sie den Kopf wieder und da kam auch schon eine völlig durchnäßte und schlammige Gestalt wieder herein. Kessa machte große fragende Augen.
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Mitten im Raum blieb der aus dem Sumpf kam stehen und sah Kessas Blick. Ein schwaches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, er musste wirklich schlimm aussehen.
"Ähmm...also das Dach ist ok, war nur ein Ast der das Wasser ungünstig umleitete.
Tja und das hier...mir war halt langweilig..."
Er ging weiter ins Bad und wusch sich erstmal ordentlich, so konnte man sich ja nirgendwo blicken lassen. Anschließend ging er wieder in den Wohnraum, jetzt wurde es kühl auf dem fast nackten Körper und die nassen Stofffetzen taten ihr übriges. Nur was tun, er konnte sich hier schlecht entkleiden...
Kurzerhand entschied er sich zumindest alles bis auf die Unterhose abzulegen, die würde schon trocknen. Er hängte das nasse Zeug an den Ofen und lehnte sich selbst dagegen, angenehme Wärme durchströmte seinen Körper...
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Kessa musterte krampfhaft die wunderbar verzierte Schale, die auf dem Kaminsims stand. Noch nie war ihr aufgefallen wie formschön diese Schale eigentlich war. Gut, an der einen Ecke fehlte ein Stück, und ziemlich verblaßt von der Sonne war sie auch schon, aber wen interessierte das schon? Es zählten doch die inneren Werte, und wenn es nur eine Schale war...
Es ging nicht mehr anders, sie mußte doch mal kurz hinschaun. Für ein paar Sekunden scannten ihre Augen den muskulösen Körper ein und speicherten jeden Zentimeter in ihrem Gehirn. Wow.
Sie lehnte sich gleich wieder an die Wand und versuchte nicht auf falsche Gedanken zu kommen. Schließlich war er nur ihr Mitbewohner. Ein guter Freund, mehr nicht.
Eingehend betrachtete sie wieder die Schale.
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Die Wärme erfüllte ihn mit einem wohligen Gefühl, die Haut trocknete und auch der Stoff verlor an Nässe.
"Es ist zwar ziemlich nass, aber ansonsten ziemlich warm draussen..."
Wen interessierte das schon, aber irgendwie musste er ja die Stille brechen.
"Ich hoffe es ist dir nicht unangenehm mich so zu sehen, du sagst nichts mehr...
Aber das Zeug musste runter, sonst hätte ich mir noch ne Lungenentzündung eingefangen.
Aber ich werde in Zukunft aufpassen..."
Was laberte er denn da schon wieder, das fiel ihm reichlich spät ein...
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"Oh...nein, kein Problem. Wir wohnen schließlich zusammen, da müssen wir uns an sowas gewöhnen."
Kessa war aufgestanden und räumte ungewöhnlich lange auf dem Tisch herum. Das Brot packte sie erst ein, dann wickelte sie es wieder aus, nur um es gleich wieder einzupacken und wegzulegen. Das Messer legte sie auch zur Seite und starrte dann nachdenklich auf die Tischplatte. Irgendwas mußte es doch noch zutun geben.
"Achja, wie ist das jetzt mit dem Kochen? wo komm ich da unter?", fragte sie ohne aufzuschauen.
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"Du meinst eine Küche? Hmmm...wenn du willst besorg ich dir eine Hütte, in der könntest du auch...wohnen..."
Er stockte kurz, das hieße ja sie würde ausziehen.
"Du kannst dich aber auch hier einrichten...wie du willst...mir wä..."
Er hielt inne und sah ihr tief in ihre faszinierenden Augen...
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Kessa blieb in seinem Blick hängen und hielt in der Bewegung inne.
"Ähm...äh..", sie konzentrierte ihren Blick schnell wieder auf die Schale, "nein, ich will hier wohnen bleiben. Wenn das geht natürlich. Vielleicht kann man ja irgendwas anbauen.." Was stotterte sie bloß so.
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Der Sumpfler lächelte schwach, sie wollte bleiben, irgendwie erfüllte es ihn mit mehr Wärme als der Ofen spenden könnte.
"Eine gute Idee, wozu haben wir hier die Novicen, die freuen sich wenn sie was zu tun haben..."
Er grinste ihr zu und stieß sich vom Ofen ab, seine Kleidung war inzwischen getrocknet und er zog sie sich wieder über, jetzt war hoffentlich auch etwas die unwohle Situation gelockert...
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Der Tronjer starrte so weit er konnte in das Moor, die Novizen die an ihm vorbei liefen nahm er nicht war, zu tief war er in seinen Gedanken versunken. Der Sumpf rief nach dem Einauge, wollte ihm die Atemwege verschließen und den Lebenssaft aussaugen. Mit jedem Moment den Nardas damit verbrachte darüber nachzudenken verlor er etwas mehr Sinn an seinem Leben....<
eine Existenz ist hier wohl nicht mehr länger erforderlich, alles geht zu langsam voran.> Ein kalter Wind kreuzte das Gesicht des Tronjers, der ihm die Gesichtsmuskeln zu Lehmen schien. Aber weiter blieb er stehen und starrte vor sich. Dann fiel sein Blick auf das Schwert, den Schlachter den er mit sich Trug. Lange hatte er ihn nicht benutzt, vielleicht würde das auch nicht mehr geschehen.
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Eine Weinflasche nach der anderen wurde gelehrt und Nardas machte keine Anstalten mit dem konsumieren dieser Spirituosen aufzuhören.
Der Tronjer saß in seiner Hütte alles war abgedunkelt, dann fing er plötzlich an los zubrüllen. “Ihr Schweine, alle werdet ihr sterben. Ihr Hurensöhne, von mir aus könnt ihr verrecken, an der Schwarzen Pest oder an den Pocken. Der Blitz soll euch beim scheißen treffen ihr verrückten.“ Aber die Dunkle Hütte erwiderte nur Stille.
Nach ein paar Schlücken des Weins, wiederholten sich die Ausdrücke in anderer Reinfolge laut genug um es von draußen mitzubekommen. Aber die Tür war abgeschlossen und Nardas verwahrloste in ihrem innern.
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Nardas blickte auf die Weinflasche und schmiss sie dann mit Wucht gegen die Hüttenwand. Die Flasche zersplitterte in große und kleine Teile, es war zu dunkel um noch mehr zu beobachten. Der Novize war zu einem Entschluss gekommen, er würde sein jämmerliches Dasein beenden, vielleicht noch heute. Aber bevor es soweit war, griff das gebrochene Einauge nach einer neuen Flasche dieses köstlichen Getränks. Bald würde nur noch das Fjordwasser seine Kehle spülen.
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Kessas Blick fiel aus dem Fenster. Der Regen hatte nachgelassen, jetzt glitzerte alles und sah aus wie frisch gewaschen.
"Was hast du heute vor? Etwas bestimmtes?", fragte sie Radeck, der unschlüssig im Raum stand.
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"Hmm, nein, nichts besonderes...irgendwann bald werde ich mich um die Königin kümmern müssen...wenn du willst kannst du ja doch mitkommen. Ich gebe dir eine bessere Rüstung und dann kannst du auch einer Blutfliege entgegentreten...Nur wenn du willst..."
Er setzte sich wieder auf sein Bett und sah zu ihr.
"Ich danke dir, durch dich ist in diesem Loch mal etwas los, nicht mehr diese unendliche Stille..."
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"Oh, ich habe eher dir zu danken. Du hast mich aufgenommen, sonst wäre ich jetzt in diesem anderen Lager gefangen. Ich werde für dich Kochen, das ist das mindeste dass ich dir zurückgeben kann. Im Moment zumindest. Vielleicht findet sich ja noch was anderes."
Kessa stand auf und ging ans Fenster.
"Sag mal, ihr seid hier alle an Waffen ausgebildet. Brauch man das um hier zu überleben?"
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"Hmmm...naja...es ist sehr hilfreich...aber wenn man die richtigen Leute kennt kommt man auch so über die Runden. Die Amazonen zum Beispiel, die können nicht alle kämpfen, aber durch die Gemeinschaft bieten die Stärkeren den Schwächeren Schutz. In den anderen Lagern ist es eigentlich nicht anders. Und da du ja praktisch zum Sumpflager gehörst stehst du auch unter dessen Schutz. Ausserdem sind wir ja befreundet, das heisst ich werde auch auf dich aufpassen..."
Jetzt wurde er verlegen, konnte es regelrecht spüren wie sein Kopf an Rot gewann.
"Ähm...wie wäre es, wenn wir uns um den Anbau kümmern..."
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"hmm", Kessa hatte den Blick immer noch aus dem Fenster gerichtet. "Ich weiß das zu schätzen, danke. Aber ich würde schon gerne bei Gelegenheit sowas erlernen, auch wenn es Überwindung kosten wird. Aber dieses Erlebnis damals im Wald...die Wölfe waren schlimmer als die Waffe benutzen. Ich möchte nicht nochmal hilflos vor so einem Rudel stehen..."
Sie wandte den Blick ab und drehte sich zu Radeck herum.
"Kümmern wir uns um den Anbau."
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"Also dann, zuerst sollten wir einen Plan erstellen, wie ist denn deine Vorstellung, Größe, was muss rein, an welcher Seite soll es ran und so weiter..."
Er trat zum Regal und holte etwas Pergament, Tinte und Feder heraus, legte alles auf den Tisch und sah wieder zu Kessa.
"Na dann wollen wir mal..."
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Kessa kam zu ihm herüber und beugte sich ebenfalls über das Pergament. Sie hatte ganz rote Backen vor Aufregung.
"Also eine Feuerstelle braucht es, wahrscheinlich am besten davor. Irgendwo muss der Rauch ja abziehen. Und Überdacht sollte es sein, scheinbar regnets hier oft... und eine separate Tür, damit nicht alle durch die ganze Hütte stapfen müssen, die was zu essen haben wollen."
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