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[GM] Das Kastell des ZuX #9
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16.05.2002, 17:27 #301
Harald
Beiträge: 3.557

Harald unterbrach das Studium des Buches.Irgend eine innere Unruhe hatte sich in ihm breitgemacht.Er stand auf und lief zur Eingangshalle.Dort traf er auf die beiden Magier Maximus und Prophet.Auch die beiden waren von unruhe getrieben hier in die Halle gekommen.Irgendeine Bedrohung lag schwer über der Kolonie und damit auch über dem Kastell.Die Magier sahen sich an,ihre Blickkontakte genügte.Sie wussten, das sie etwas zu tun hatten.Eilig verliessen die 3 das Kastell und begaben sich zwischen die Lager
16.05.2002, 20:53 #302
Joni Odin von Hassenstein
Beiträge: 3.925

Odin kam am Kastell an.
An dem Ort, an dem er die Gastfreundschaft so hasste, war er nun selber Gast...nunja, eigentlich wohnte er ja nochfast im Kastell...
Da anscheinend noch niemand angekommen war wartete Odin draussen vor dem Tor auf die ersten, die eintrafen.
Doch plötzlich fiel es Odin wieder ein. Die Truppe wollte im Sumpf bleiben, er hatte das garnicht richtig bemerkt. Doch darauf hatte er jetzt keine Lust, und so ging er zurück ins alte Lager.
17.05.2002, 19:42 #303
blutfeuer
Beiträge: 5.016

irgendwann am frühen abend kamen blutfeuer und prophet im kastell an. sie hatten die ganze nacht und den ganzen tag für den sehr langen weg vom sumpf im kastell gebraucht. zwischendurch waren sie erschöpft von den ständigen diskussionen ins gras gesunken und hatten kurze erholsame schläfchen eingeschoben.

ansonsten hatten sie sich damit befasst, in welche richtung sich die sterne bewegten. wenn blutfeuer sagte: gen westen, dann bewies ihr prophet mit ausufernden skizzen im mondbeschienenen sand, dass das arithmetisch gar nicht sein könne und dass sie sich von der blitzenden kuppel irritieren ließe.

als sie am wasser standen, berechneten sie beide die fließgeschwindigkeit von quellwasser bei zunehmendem und abnehmendem mond unter besonderer berücksichtigung des spezifischen gewichtes des besonderen aggregatzustandes von wasser unter der kuppel der barriere.

im morgengrauen hatte blutfeuer eine wiese voller butterblumen entdeckt und gegen mittag war die frage entschieden, ob dieses nun butterblumen oder löwenzahn wären. als sie einige schritte von der wiese entfernt waren, fiel ihnen ein, dass es ja durchaus sein könne, dass die anzahl der blütenblätter hier eine wesentliche rolle spielen könnte. mit wissenschaftlicher akribie wurden jetzt alle blütenköpfe auf der wiese entblättert und das ergebnis in einem brainstorming erörtert.

inzwischen hatten sich im weichen sand auf dem weg, der von der mittagssonne aufgeheizt war, einige spatzen daran gemacht, ihr gefieder zu säubern, indem sie rituelle kugelungen um sand durchführten und den weichen staub mit zitternden flügeln über ihre körper schaufelten.

fasziniert blieben die beiden naturforscher stehen und hockten sich ins gras um auch dieses wissenschaftliche phänomen auszuwerten. wie viel sand ergab eine flügelladung und in welcher geschwindigkeit floß der sand am gefieder wieder auf den weg zurück? in welchem verhältnis konnte man sand + fließgeschwindigkeit + behendigkeit der kleinen vögel berechnen um die effektivste reinigungswirkung zu errechnen.

als blutfeuer zulangte und einen der zutraulichen vögel in ihre hand nahm um den sauberkeitsfaktor näher zu untersuchen, wehrte sich der kleine untersuchungsgegenstand und schiss ihr in die hand, was anlass für weitere spekulationen über sauberkeit innerhalb und außerhalb eines spatzenkörpers ermöglichte.

als die beiden endlich den steilen weg zum kastell eroberten, wurde ihre aufmerksamkeit von der frage gefesselt, wie viele halb aus dem sand guckende steine den stolperfaktor potenzierten und auf welche weise die aufmerksamkeit beim beobachten der verschiedenen grautöne des gesteins im verhältnis abnehmen würde.

als das tor zum kastell mit einem tiefen "herzlich willkommen" beide torflügel öffnete, waren die beiden echt erstaunt, wie kurz der weg vom sumpf zum kastell plötzlich war.
17.05.2002, 19:55 #304
{-NaThAnO-}
Beiträge: 729

Nathano hatte jetzt schon an die 48 Stunden in diversen Büchern über die Beschwörung von einem Skelett gelesen. Seine Augen taten ihm weh und seine Augenlider klebten schon fast aneinander, wenn er blinzelte. Diese Literatur war sehr schwer zu verstehen und in einer sehr alten Sprache geschrieben. Allgemein gefiel Nathano das sehr, doch irgendwann konnte er einfach nicht mehr. Und dieser Punkt war erreicht. Während Nathano aufstand, hörte er jeden einzelnen Knochen an seinem Körper knacken; ein wunder, dass sie nicht brachen.
Langsam taumelte er mit Schmerzen ins Refektorium um seinen knurrenden Magen zu bändigen. Nach einem kurzen Abendschmaus ging er dann in sein Zimmer. Er legte seine Robe und sein Schwert ab und fiel in sein schönes weiches Bett. Eine wahre Wohltat, dieses Bett! Ein kurzer Moment verging noch, dann schlief Nathano ein.
17.05.2002, 22:32 #305
PropheT
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die zwei naturwissenschaftler durchschritten das altehrwürdige tor des kastells und begaben sich ins refektorum.

die, durch die langatmigen diskussionen, erhitzten gemüter ließen sich am besten durch ein fläschchen weißwein, der in den kalten gemäuern des kastells lagerte, abkühlen.

nachdem prophet blutfeuer gefragt hatte, ob er ihr halbvolles glas auffüllen dürfe, fanden die profunden auseinandersetzungen einen neuen und fruchtbaren anfang.

"nein nein, das glas ist halbvoll, nicht halbleer. denk doch mal nach: ein halbleeres glas ergibt doch gar keinen sinn. entweder ist es leer oder bis zu einem gewissen grad voll. aber halbleer gibt es nich, wie soll das den auch ausehen....völlig unmöglich. physikalischer nonsens, sowas von naiv aber auch, das passt wieder zu dir.....typisch."
schwadronierte der magier, der mittlerweile bereits bei seinem 7 glas angekommen war, und begab sich zum küchendämon.

nachdem er den küchendiener erreicht hatte, drehte er den dämon um, der nur ein unwilliges knurren von sich gab und zückte ein großes stück laine dem gleich eine feder folgte und befestigte das stück stoff mit kleinen nägel, wobei das wesen immer wieder freudig jaulende geräusche von sich gab, am dämonen.

an der spitze seine schwertes brachte er ein rohr mit einem integrierten rubin[die erklärung seiner herunft wird aus gründen des spannungsbogens nicht erwähnt] an und hinter dem angebrachten rohr plazierte er eine kerze.
nach einigen justierarbeiten brach der edelstein das licht der kerze und bildete es nun mit einem roten punkt auf dem stoff ab.

des magiers seminar, um den korrekten gebrauch des terminus "eines glasinhalts", hatte begonnen.....
18.05.2002, 01:31 #306
blutfeuer
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blutfeuer räkelte sich in dem hohen stuhl und beobachtete den magier bei seinen seltsamen vorkehrungen.

"das ist doch ein bisschen albern, was du hier machst. sieh dir meine haare an!"

dabei fuhr sich blutfeuer mit der hand über ihre glatze mit den klitzekleinen stoppeln, die wie ein flaum aus der leicht geröteten haut sprossen.

"es ist die gleiche frage, die wir schon seit gestern diskutieren. und im fall meines haupthaares wär die frage, ist es eine zuwachsende glatze oder ein beginnendes haupthaar! ich bitte dich!

übrigens habe ich eine verabredung mit eurem finsteren obermagier, der mir in existenziellen fragen helfen wird. entschuldigst du mich einen moment?"

blutfeuer erhob sich und machte sich auf die suche nach don-esteban.
18.05.2002, 01:41 #307
Don-Esteban
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Der Gesuchte trat in diesem Moment durch das Tor mit den zwei wunderhübschen Gerippen, die ihn immer so verführerisch anlächelten. Doch heute gönnte er ihnen keinen Blick seiner dunklen unter umso helleren Augenbrauen hervorblitzenden Augen, er durchquerte schnurstracks die Eingangshalle mit dem großen zum teleportieren benutzen Pentagramm und bog dann in den Gang, der in Richtung Refektorium führte, ein.

Nichts gegen das Essen in der Taverne in Drakia, aber zu Hause schmeckts halt doch am besten. Der Küchendämon schnaubte zufrieden, als der Don mit vor Erwartung leicht vibrierender Stimme Dinge bestellte, die keine andere Küche der Barriere liefern konnte. Doch kaum saß er, und wollte sich auf die lang vermissten Köstlichkeiten stürzen, da kam blutfeuer herein. Da war es natürlich aus mit Essen.
18.05.2002, 01:56 #308
PropheT
Beiträge: 3.117

" nein ganz und gar nicht, es gibt einen kleinen aber feinen unterschied....aber den willst du einfach nicht begreifen...und jetzt versuche nicht alles mit deinen haaren in einen kontext zu bringen...da sieh, ein gravierender unterschied.." erwiderte der magier und leuchtete mit seinem lichtsrahlpunktgerät auf die mitte des stoffes.

anscheinend gingen blutfeuer die argumente aus. ohne seine genialen folgerung zu beobachten marschierte die kleine, kahlköpfige frau los.

prophet folgte ihr wortlos. denn so leicht sollte sie ihm nicht entwischen.
18.05.2002, 02:08 #309
blutfeuer
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"da bist du ja endlich. gehts jetzt los? ich kann es kaum erwarten!"

blutfeuer stellte sich so lange direkt vor den don und sah ihn aus ihren grünen augen beschwörend an, bis der keinen bissen mehr herunter bekam und mit einem "na gut, fangen wir an" aufstand und voranging.

das mädchen warf dem naturwissenschaftler einen beschwörenden blick zu und folgte dem don auf dem fuße.
18.05.2002, 02:19 #310
Don-Esteban
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Da den Worten auch Taten folgen sollten, führte der Don blutfeuer in sein Labor, wo er noch ein paar Voruntersuchungen durchführen wollte. Außerdem gab es noch das eine oder andere Sache zu besprechen. Wie weitreichend sollten die Veränderungen sein? All dis war noch herauszufinden. Aber zuerst zeigte der Don blutfeuer ein Buch mit Portraits und wollte wissen, welches blutfeuer am besten gefiel.
18.05.2002, 02:24 #311
blutfeuer
Beiträge: 5.016

blutfeuer deutet mit traumwandlerischer sicherheit auf ein portrait, was ihrem absolut unähnlich war und sagte

"genau so. niemand soll mich erkennen. und nun fang schon an."
18.05.2002, 02:40 #312
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Mit einem zufriedenen Kopfnicken meinte der Don: "Eine gute Wahl. Dieses Gesicht würden sicher viele nehmen, wenn sie die Wahl hätten. Haben sie aber nicht." Der Schwarzmagier ginste seltsam und führte blutfeuer dann in den hinteren Teil des Labors. Hier war eine Apparatur aufgebaut, die einen Stuhl beinhaltete, auf den sich blutfeuer jetzt setzte. Jetzt bekam sie eine merkwürdige Flüssigkeit zu trinken. Sie schimmerte schwärzlich im Licht und warf je nach Oberfläche einen anderen Lichtkegel. Dies trank blutfeuer und fiel darauf hin in ein langes Koma.
18.05.2002, 03:08 #313
PropheT
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der magier hatte sich etwas zurückfallen lassen und konnte beaobachten, wie blutfeuer mit dem don in sein labor verschwand.

neugierig blickte prophet durch den türspalt in das innere des labors.

was hatte die kleine frau jetzt schon wieder vor, niemand begab sich freiwillig in diese folterkammer, wenn er nicht total bescheuert war.

die meisten lebenden wesen verließen diese einrichtung mit schrecklichen modifikationen oder in unterschiedlicher anzahl ihrer gliedmassen, als mit denen sie zuvor eingetreten waren.

worauf hatte sich dieses dumme mädchen schon wieder eingelassen?

anscheinend begab sie sich freiwillig in die experimentierfreudigen hände des magiers. beide verschwanden in den hinteren teil des labors.

da prophet aus diesem winkel nichts mehr erkennen konnte, begab er sich grübelnd in richtung seines zimmers.
18.05.2002, 11:21 #314
{-NaThAnO-}
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Etwas früh für ihn wachte Nathano auf. Die warme Mittagssonne hatte ihn aus seinem Schlaf gelockt. Noch etwas müde ging Nathano ans Fenster und atmete einmal tief durch; es war ein wunderschöner Tag!
Er zog seine Robe an und ging nach unten. Wie zu erwarten war noch nicht viel los im Kastell. Nur die fleißigen Dämonen wuselten schon überall herum, reinigten Räume, räumten auf... Nathano ging ins Refktorium und ließ sich zur Abwechslung mal ein ganz normales Brot zum Frühstück bringen, welches er genüsslich mit einem Glas Rotwein zu sich nahm.
Sein weiterer Weg führte ihn in den Innenhof. Ein leichter Wind brachte Nathanos Robe zum Flattern. Er setzte sich unter die Birke, schloss die Augen und genoss die Sonne. Er fühlte sich frei von allen Sorgen, frei von der Welt, frei von allem! Nach kurzer Zeit nickte Nathano auch wie zu erwarten in der Sonne ein.
18.05.2002, 12:04 #315
{-NaThAnO-}
Beiträge: 729

Eine Stunde verging. Irgendwie wurde es Nathano, der ruckartig wieder aufwachte, langsam heiß. Sein Gesicht schmerzte und die schwarze Robe hatte die Sonne noch zusätzlich angezogen. Schnell ging Nathano in eines der Krankenzimmer und schaute in einen Spiegel. Sein Gesicht war total rot, der Schmerz, wenn man es brührte, war fast unerträglich.
Verdammt! Wie konnte ich nur in der prallen Sonne einschlafen?!?! Ahh, tut das weh!! Ein Dämon eilte herbei und betrachtete sich das Gesicht. Kurz danach schmierte er eine seltsame Paste vorsichtig auf die knallrote Haut. Dann wickelte der Dämon Nathanos Kopf noch vollständig mit einer Bandage ein. Nur für Augen, Nase und Mund war ein Schlitz freigelassen.
Nathano bedankte sich bei dem Dämon und ging in die Bibliothek. So ein Mist!! Wieso muss das ausgerechnet mir passieren? Hoffentlich sieht mich so keiner! Mann, wie peinlich!!!
Nathano schnappte sich seine Bücher und setzte sich in die hinterste Ecke, die er in der Bibliothek finden konnte.
18.05.2002, 16:18 #316
Ahram
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Das schwarze Gestein gab nach, krachend brachen die gewaltigen Felsquader auseinander, in einem Inferno aus Staub und splitterndem Gebälk donnerte der obere Teil des Turmes zu Boden, riss ein riesiges Loch in die Erde, eine klaffende Wunde im Körper der Welt. Keuchend sog Ahram die rußige Luft in seine gepeinigten Lungen , seine tränenden Augen versuchten den dunklen Schleier aus glühendem Funkenregen und trockenen Aschepartikeln zu durchdringen. Flackernder Feuerschein tauchte die Überreste der einst prachtvollen Kastellhalle in ein unruhiges Licht, ließ die eingestürzten Wände, die zerbrochenen Holzbalken und die scharfen Marmorsplitter erscheinen wie die Zähne eines gigantischen Monsters, bereitAalles und Jeden zu verschlingen, der es wagte sich in den finsteren Rachen zu begeben. Allein die mächtige Stahltür im Rücken den Dämonenmenschen war unversehrt, die dicken Scharniere wiesen keinen Kratzer auf, die komplizierten Ätzungen glänzten bedrohlich in diesem unwirklichen Licht.

EIn dünnes Blutrinnsal lief aus dem Mundwinkel des jungen Wächters, perlte in feinen Tropfen zu Boden, befeuchtete den staubtrockenen, heißen Fußboden. Langsam lösten sich die klauenbewehrten Pranken, schuppige Finger gaben den leblosen Körper einer furchtbar zerfetzten Gestalt frei, mit einem dumpfen Laut schlug das bizarre Wesen auf dem Fels auf, gesellte sich zu seinen toten Kumpanen. Ein leises, gequältes Stöhnen entwich der dunklen Kehle, Ahram blinzelte, strengte seine Augen an, da die Sicht zu verschwimmen drohte. Sein gesamter Leib schien aus purem Schmerz zu bestehen, eine jede Faser sang ihr lautes Lied der Agonie, ächzte unter der permanenten Anstrengung, die von ihr verlangt wurde. Er musste durchhalten, er musste. Verstärkung war unterwegs, es konnte nicht mehr lange dauern bis sich die riesige Stahltür öffnen würde, um das rettende Dämonenheer auszuspucken. Der Herr der Finsternis würde sie nicht im Stich lassen. doch bis dahin durfte niemand die mächtigen Torflügel durchbrechen, den eisernen Bogen durchschreiten. Das würde das Ende des Kastells bedeuten.

Langsam hob Ahram sein Haupt, blau floureszierende Pupillen durchschnitten die flackernde Dunkelheit, hafteten sich auf die pechschwarzen Schemen, welche langsam durch den Teppich aus Rauch und Asche erkennbar wurden. Ohne Eile schritten die Gestalten durch das höllische Inferno, die Erde bebte bei jedem ihrer Schritte. Gewaltige Leiber schälten sich aus der rußigen Schwärze, dunkle Schuppen glänzten feurig rot im Schein der Feuersbrünste, unterstrichen die furchteinflößend glühenden Augen, welche deutlich aus den monströsen Schädeln hervorstachen. Kalte Ansgt griff mit klammen Fingern um sich, füllte den zerstörten Raum nach und nach aus, ein dichter Teppich der Panik, Ahram spürte wie er sich durch seinen Leib fraß, bis in die entlegensten Fasern vordrang, den menschlichen Geist lähmte.

Sie waren zu Fünft, fünf Dämonen, Wesen von enormer Macht, ein jeder herrschte über andere Mittel der Zerstörung. Eis und Feuer, Klingen, Stacheln und Klauen vereinigten sich zu bizarren, doch perfekten Tötungsmaschinen. Sie waren gekommen um dem Sinn ihrer Existenz nachzugehen. Tod und Vernichtung waren ihr Schicksal und ihr Zeichen, Angst und Leid ihre Begleiter. Doch etwas unterschied sie von den höllischen Bewohnern des Kastells. Sie waren Verräter, Abtrünnige, sie hatten ihrem Herrn den Rücken gekehrt, hatten anderen Meistern ihre unheiligen Dienste angeboten. Sie gehörten nicht länger zu den Kindern der Unterwelt. Deshalb mussten sie sterben.

Der schuppige Körper spannte sich, die langen Muskelstränge sammelten die letzten Reserven der Energie, die das finstere Herz ihnen zur Verfügung stellte, schöpften das große Reservoir des Jägerkörpers voll aus. Die ledrigen Finger wurden hart wie Stein, die scharfen Klauen wiesen bedrohlich nach vorn, schabend glitten die langen Knochenklingen aus den Hautlappen an Knie- und Armgelenken, bereit sich in die gigantischen Leiber der Gegner zu bohren. Ahram atmete langsam aus, der Brustkorb sank zusammen. Er wusste dass er diesen Kampf nicht überleben würde. Gegen fünf Dämonen hatte der junge Wächter nicht den Hauch einer Chance, selbst wenn er in Vollbesitz seiner Kräfte gewesen wäre würde er untergehen. Trotzdem dachte er nicht eine Sekunde lang an Flucht. Er würde dieses Tor schützen, würde den Feind aufhalten bis zum Eintreffen der Verstärkung. Das Kastell würde weiterhin bestehen, niemals würde eine fremde Macht, und mochte sie noch so stark sein, dieses Gemäuer vollends vernichten. Nie würde...

Die blauen Pupillen des Dämonenmenschen weiteten sich, pures Entsetzen sprach aus dem dunklen Antlitz, ein erschrockenes Keuchen drang zwischen den scharfen Reißzähnen hervor. Völlig synchron, als hätte ihnen ein unsichtbarer Puppenspieler den Befehl erteilt, hatten die gegnerischen Monstren ihre Arme erhoben, hatten offenbart was bisher von Rauch, Staub und Feuer verdeckt geblieben war. Fünf Menschen hingen in den muskulösen Pranken, ihre schwarzen Roben waren zerfetzt, ihre Gesichter teilweise blutverschmiert. Panik und Todesangst stand in den weit aufgerissenen Augen geschrieben, trotzdem hingen die geschundenen leiber reglos in der Luft, ihnen mussten unzählige Knochen mussten ihnen gebrochen worden sein, das schmerzhafte, dumpfe Schluchzen und Stöhnen übertönte das Prasseln der Flammen, drang bis an Ahrams feine Ohren. Der junge Wächter schluckte schwer, er fühlte wie seine Beine zittrig wurden. Er kannte diese armen Geschöpfe.

Don-Esteban, Harald, Maximus, Prophet und die Hüterin Meditate, sie alle wurden von dem eisernen Griff der scharfen Klauen umschlossen, blickten den Dämonenmenschen aus trüben Pupillen an. Dieser trat unwillkürlich einen Schritt zurück, starrte ungläubig auf die nun näherkommenden Bestien. Sie alle hielten ihre Gefangenen direkt vor den schuppigen Leib, verwendeten ihn als eine Art Schild. Die Gedanken des Wächters rasten. Was sollte er tun? Die Dämonen kamen immer näher, doch er konnte sie nicht angreifen. Er würde seine Gefährten, seine Freunde damit in den sicheren Tod schicken. Er musste...

Ein kackendes Geräusch, dann explodierte der Brustkorb des Dons, eine schwarze Hand schoss in einem Regen aus Blut, Knochen und Gedärm nach vorn, krachte wuchtig gegen Ahrams schwarzen Brustkrob, scharfe Krallen gruben sich mit spielerischer Leichtigkeit durch den schuppigen Panzer, zerfetzten Lungen und herz des Wächters. Während das Leben in einem dicken Strom aus dem finsteren Leib floss, nahm der benebelte Geist noch wahr wie die anderen Dämonen ihre Gefangenen achtlos auseinanderrissen, ihre gewaltigen Pranken trennten die dürren Menschenkörper mühelos in ihre Einzelteile. Der letzte Wächter war besieht, sie waren nun nutzlos, unnötiger Ballast. Langsam traten sie vor das große Portal, ihre überdimensionalen Leiber spannten sich, sie machten sich bereit für den letzten Angriff. Das Kastell würde fallen, niemand konnte den Untergang aufhalten. Der Feind hatte gesiegt....


Langsam klärte sich die Sicht, der Schmerz schwand, die Käfte kehrten schlagartig zurück. Ahram öffnete die Augen. Sein Blick glitt über kahle Steinwände, gierig sog er die kalte, leicht modrige Luft in seine Lungen. Die ledrigen Pranken lagen schwer auf den hölzernen Lehnen, deutliche Kratzspuren waren in dem bräunlichen Material zu sehen. Der junge Wächter erhob sich, strackte seine Glieder, lockerte die Muskeln. Es war vorbei. Schon spürte er die kalte Aura des Dämonen, dann dröhnte die Stimme der Höllenkreatur in seinem Schädel.


DIE ÜBUNG IST BEENDET, DU HAST VERSAGT. TROTZ DEINER FORTSCHRITTE WARST DU NICHT IN DER LAGE DAS KASTELL ZU VERTEIDIGEN. DEINE GEFÜHLE HALTEN DICH GEFANGEN, SOLANGE DU ES NICHT SCHAFFST DICH VON IHNEN ZU LÖSEN, WIRST DU IMMER WIEDER VERSAGEN. DEINE GEFÄHRTEN WAREN DEM TODE GEWEIHT, SIE WÄREN GESTORBEN HÄTTEST DU DICH VERTEIDIGT, DOCH AUCH SO MUSSTEN SIE IHR LEBEN LASSEN. LÖSE DICH, MACHE DICH FREI. DAS KASTELL MUSS GESCHÜTZT WERDEN, ALLEIN DURCH SEINE MACHT KANN DER ZIRKEL BESTEHEN. MERKE DIR, STERBLICHER, DIE KRAFT DER UNTERWELT KANN TOTGEGLAUBTEN DAS LEBEN SCHENKEN, SO WIE SIE LEBENDIGEN DEN TOD BRINGEN KANN.

DEINE LEKTION IST BEENDET, GEH NUN, UND MERKE DIR, WAS DU HEUTE GELERNT HAST.

Die Präsenz des Dämons zog sich zurück, mit einem erleichterten Seufzer verließ Ahram den schmucklosen Steinsaal. Er hatte sich an diese "Übungen" gewöhnt, doch die Belehrungen der Höllenkreatur hinterließen noch immer einen bitteren nachgeschmack in seinem Geist. Er sollte sich also von seinen Gefühlen lösen. Dies war leichter gesagt als getan. Ein kalter Dämon hatte gut reden, doch in der Realität sah die Sache um Einiges schwieriger aus.

Der junge Wächter öffente die Tür zu seinem Schlafgemach, ließ sich langsam auf die strohgefüllte Matraze sinken. Die schwarzen Arme wurden hinter dem Kopf verschränkt, der Blick war starr zur Decke gerichtet. Wie konnte er seine Gefühle ignorieren? Die Magi des Kastells waren seine Freunde, die einzige Familie, die dem Dämonenmensch noch geblieben war, er würde alles tun um ihr Leben zu schützen. Und nun sollte er sie mit voller Absicht töten, nur um dieses Tor zu schützen? Der Gedanke war quälend, denn tief im Herzen des Wächters sagte ihm eine Stimme dass dies der einzig richtige Weg sei. Das Kastell musste geschützt werden.

Ahrams Gesicht verzog sich zu einer grimmigen Grimasse. Wieso hielt das Schicksal nur all diese Prüfungen für ihn bereit? Wieso musste er sich immer wieder selbst besiegen um nicht zum Grund für großes Unheil zu werden? Und selbst bei ständiger Kontrolle schädigte er seine Umwelt doch immer wieder. Der Dämonenmensch dachte an Meditate. Sie hatte ihre magischen Fähigkeiten verloren weil er töricht gewesen war und in die Gewalt der Herrin geriet. Wie es ihr wohl ging? On der Herr der Hölle ihre Bitten erhören würde? Kalt blitzten die blauen Pupillen auf. Ahram war schon immer ein folgsamer Mensch gewesen, er hatte sich in sein Schicksal gefügt. Beliar hatte ihm seine Eltern und sein Heim genommen, doch der Wächter war ihm treu geblieben. Er hatte seinen Körper furchtbar entstellt, hatte aus ihm eine Mißgeburt zwischen Mensch und Dämon gemacht, doch trotzdem hatte Ahram sich weiterhin zu dem Herrscher der Finsternis bekannt. Bis in die tiefsten Tiefen der Unterwelt war er für seinen Gott gegangen, hatte Dinge sehen müssen an denen er fast zerbrochen wäre, hatte Schmerzen jenseits der Vorstellungskraft erfahren, sein junges Leben war durch genug Leid gezeichnet, um mehrere menschenleben damit zu füllen. Doch war er deshalb vom Glauben an Beliar abgefallen? Nein, niemals hatte er an seinem Herrn gezweifelt. Nie hatte er etwas verlangt, nie hatte er sich von ihm abgewandt.

Doch, bei allen Göttern der Erde, sollte er Meditate, seiner Gefährtin, ihre Bitte abschlagen, dann würde er hinabsteigen bis vor den blutigen Thron der Hölle und den Meister selbst herausfordern, um den endgültigen Frieden im Tod zu finden. Beliar musste sie einfach erhören, das war er Ahram schuldig....
18.05.2002, 18:18 #317
Red_wolf
Beiträge: 741

Wolf stand in seinem Zimmer und überlegte was er machen sollte. Da fiel ihm ein, er könnte ja wieder mal in AL gehen. Also packte er seine Sachen und ging aus dem Kastell in richtung Altes Lager.
18.05.2002, 18:36 #318
Hugin und Munin
Beiträge: 9

Weit über den Wolken wanderten
mit schwarzen Schwingen schlagend
wie lautlose Lanzen durch die Lüfte
zwei Raben, die rastlosen Reisenden,
in hoher Bahn beschützt vor des Bogens Schuß.

_____Kämpften klagend gegen die Kraft,
_____die spielend der Sturm ihnen schickte.
_____In seinen Schlund er sie zu saugen suchte.
_____Doch kamen sie durch den dampfenden Dunst
_____zum Ziel, des Zirkels Heim zurück.
_____Den blühenden Baum ihre Krallen berührten.
_____Ihr Gespräch als Gekrächz wird gehört.

Auf der erdverwurzelten Esche ersannen,
die schwarzen Schwingen schlafend
wie Wanderer der Welten, wissend
zwei Raben, rastende Reisende
durch dunkle Blätter beschützt vor des Bogens Schuß.
19.05.2002, 18:09 #319
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Lange hatte sich Don-Esteban noch mit den nötigen Zaubern für blutfeuers "Umgestaltung" beschäftigt, irgendwann schien die Morgensonne ins Labor und so machte der Magier Schluß für heute, klappte die Bücher zusammen und räumte seine Utensilien wieder weg. blutfeuer konnte nicht lange in diesem künstlichen Koma bleiben. In ein paar Tagen würde sie in die magische Trance Beliars fallen müssen, wenn sie die vorgesehenen Zauber ohne Schäden durchlaufen wollte. Dazu waren noch diverse Vorbereitungen nötig.

Jetzt folgte der Don den Strahlen der Sonne nach draußen. Der Innenhof war schon lange nicht mehr das Ziel seiner Schritte gewesen. Heirhin ging er jetzt. Sanft rauschte der Wind in der großen Esche, deren grüne Blätter jetzt nichts ungewöhnliches mehr waren. Ringsum hatte der Frühling Einzug gehalten. Alle Bäume hier waren jetzt voller hellgrüner Blätter. Gemessenen Schrittes ging der Don zur Bank unter dem Baum, setzte sich und schloß die Augen.

Der Wind wehte ihm seine Haare durcheinander und ließ die Robe in immer neuen Formen zurück, nachdem er daran gezerrt hatte. Ringsum blühten unzählige Blumen auf der Wiese des Innenhofes. In den Bäumen sangen und zwitscherten Amseln und Nachtigallen, Schwarzspechte hämmerten ihre Bruthöhlen in die Bäume und in der Esche saßen die beiden Raben. Sie kamen herab und einer setzte sich auf die Lehne der Bank, der andere auf die Schulter des Dons. Und jetzt lauschte er ihren Worten.

Sie erzählten ihm von fernen Ländern. Hatten sie sie gesehen? Vor ihrem Leben in der Barriere? Waren es Träume? Geschichten? Gab es das wirklich, was er hörte? Sie erzählten ihm von Ländern ohne Kummer und Schmerz, ohne Krankheit und Tod, ohne Sorgen und ohne Leid. Wo sollte es soetwas geben? Die Inseln des Glücks. Hatten nicht schon viele wagemutige oder eher übermütige Seefahrer nach ihnen gesucht? Und waren sie nicht alle wieder mit Enttäuschung in ihren Gesichtern zurückgekehrt? Auch davon erzählten sie ihm.

Nie erfuhr er, ob es wahr war, was er hörte oder ob die Gedanken, die ihm mitgeteilt wurden, aus Träumen entsprungen waren. Die Gedanken des Magiers wanderten fort, fort aus dem Kastell, fort aus der Barriere, ins Land des Glücks, unendlich weit weg. Keine Magie war nötig, um dorthin zu gelangen, nur die eigene Phantasie. Grenzenlos flogen die Gedanken und ließen selbst die Flugbahn der Raben hinter sich, die mit einem leisen Krächzen zurückblieben. Wo ging es hin, wo endete die Reise? Stundenlang saß der Schwarzmagier unter der Esche, der Tag verrann, die Schatten wechselten, doch niemand wagte es, ihn zu stören. Immernoch saßen die Raben bei ihm.
19.05.2002, 18:26 #320
Schattendämon
Beiträge: 190

Es dämmerte. Draußen im Innenhof saß noch immer der Don. Im Kastell schwebte der Schattendämon durch die Gänge. Sein Ziel war die Bibliothek. Doch heute hatte er keine Bücher im Arm, mit denen er einem wissbegierigen Magier den Tisch zupflastern wollte, sondern nur einen Zettel mit der üblichen zierlichen Handschrift.

"Zertifizierung nach Beliar, Stufe 2.
Nach Sonnenuntergang im großen runden Übungsraum."


Den Zettel legte er auf Haralds Platz. Dann verschwand er.
19.05.2002, 20:23 #321
Gotrek
Beiträge: 417

Gotrek hatte mit dieser verdammt schweren Axt den Berg beklommen und stand vor dem Tor des Kastells."Wie geht das jetzt auf?fragte sich Gotrek und just in dem moment ging das Tor knarrend auf."Cooler Service!!" dachte Er sich und ging hinein. "Hallo ist jemand hier?"rief Gotrek lauthals.
19.05.2002, 20:30 #322
Schattendämon
Beiträge: 190

Ein Schattendämon kam heran und fragte den Besucher, der unsicher in der düsteren Vorhalle stand und sich umschaute, mit der typischen kopfschmerzverursachenden Stimme nach seinen Wünschen. "Was ist dein Begehr, Sterblicher?" Der Dämon verstummte und die Schmerzen des Reisbauern ließen wahrscheinlich nach.
19.05.2002, 20:36 #323
Gotrek
Beiträge: 417

"Mein Name ist Gortek und ich suche einen Magier der mir bei der entschlüsselung dieser Runen helfen könnte, also bitte ich muss so schnell es geht wieder zurück!!"antwortete Gotrek darauf. Er starrte den Dämonen noch kurz an, zum Glück erschreckte er bei dem Anblick eines Dämonen nicht da seine Mutter auch viele im Haushalt gehabt hatte. Auch diese Kopfschmerzen kannte er inzwischen und die Kopfschmerzen waren nicht allzudoll.
19.05.2002, 20:47 #324
Schattendämon
Beiträge: 190

"Warte hier. Ich hole einen Magier. Bis dahin kannst du dir überlegen, was du der Opferstatue gibst, die dort auf die Spenden der Bittsteller wartet." Der Dämon verschwand, um nach dem Runenmagier zu sehen, während sich Gotrek langsam von seinen Kopfschmerzen erholte.
19.05.2002, 20:56 #325
Gotrek
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Was sollte Gotrek der Statue nur geben? Er kramte in seinem Beutel und fand einen Goldring den er noch einem der Gardisten abgenommen hatte bevor er in die Barriere geworfen wurde."So der ist für dich!"sagte Gotrek zu der Statue und fügte noch "jetzt gbt es schon gierige Stauen!!"hinzu. Während Er auf den Magier wartete schaute er sich ein wenig in der Halle um. Sie war sehr schön verziert, aber da hörte er auch schon Schritte auf dem Gang und er setzte seinen Blick nach unten.
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