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Das Land Gorthar (Südland)
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24.11.2002, 18:52 #301
Superluemmel
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Kratz- und Schaufelgeräusche? Könnten die von einem dieser Luzkan stammen, von denen Scatty berichtet hatte? Wenn ein solches Biest im Brunnen lauerte und sie hinabstiegen, waren sie wohl alle geliefert. Jemand sollte vorgehen. Nach einer erbitterten Schafkopfrunde hatte natürlich Frost die Arschkarte gezogen und durfte als Erstes den Abstieg wagen.

Nein, eigentlich übermannte ihn wieder sein ritterlicher Stolz und er erklärte sich mit ruhiger Stimme dazu bereit, in den Brunnen herabzusteigen. Natürlich gab es auch andere Gründe für sein heldenhaftes Vorhaben. Falls die Geräusche wirklich von einer wühlfreudigen Räuberbande stammen sollten, kam ihm das Privileg zugute, seine Klinge als Erstes in den Leib eines solchen Bastards zu treiben.

Bei dem Gedanken wälzte sich etwas in seinem Inneren befriedigt herum. Der Dämon war noch immer da. Er wartete nur auf einen Moment, in dem er aus seinem Versteck springen und die Kontrolle an sich reißen konnte. Doch soweit würde es Frost nicht kommen lassen. Mutig schritt der Waffenmeister auf den Brunnen zu. Sein Blick verlor sich in der Dunkelheit des Brunnenschachtes, ein Seil war nirgends zu sehen.

Also musste er wohl wieder einmal seine Kletterkünste unter Beweis stellen. Begleitet von einem leisen Scharren glitten die beiden Schwerter aus ihren Scheiden. Über die Schulter hinweg wandte sich der dunkle Krieger seinen Gefährten zu.
"Sobald ich den Boden erreicht habe, klopfe ich drei Mal an die Steinwand. Durch den Hall solltet ihr das Klopfen deutlich hören können."

Kaum hatte er geendet, da trat er auch schon an den Rand des Brunnens, sah ein letztes Mal in die wogende Schwärze und sprang hinein.
Blitzschnell überkreuzte Frost seine Arme und rammte somit seine beiden Klingen in die Brunnenwand. Glücklicherweise hatte er sich vorher versichert, dass die Wand nicht aus Stein, sondern aus Erde bestand. Anderenfalls hätte er jetzt wohl ein Problem.

Doch auch so ging ein harter Ruck durch seinen Körper, als sein Sturz urplötzlich gebremst wurde. Lange konnte er sich so unmöglich halten. Deshalb zog er nach einer knappen Sekunde die Klingen wieder aus der Wand. Sogleich ergriff die Schwerkraft wieder Besitz von seinem Körper und zog ihn nach unten. Mit einem matschigen Geräusch bohrten sich die Schwerter abermals in die Wand.
So ging es eine ganze Zeit lang, immer wieder riss Frost die Waffen aus der Brunnenwand um sie in der selben Bewegung ein kleines Stück tiefer wieder hineinzurammen.

Irgendwann spürte er festen Boden unter den Füßen. Frost ließ sich sofort auf die Knie herabsinken und sah sich absichernd um. Nichts zu erkennen. Nichts außer der ewigen, gleichen Schwärze. Langsam richtete sich der Krieger wieder auf und hob die Hand. Dann klopfte er drei Mal kräftig gegen die Brunnenwand.
Während er auf seine Genossen wartete, lehnte sich Frost lässig gegen den harten Lehm. Jetzt war er aber gespannt, ob die Anderen seinen spektükulären Abgang noch übertrumpfen konnten. In Gedanken vermerkte er schon einmal, niemanden aufzufangen, falls sie zu faul sein sollten und einfach sprangen. Und die Rechnung für die Putzfrau übernahm er auch nicht.
24.11.2002, 20:46 #302
Shadow-of-Death
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Verwirrt schaute der riesige Templer zu wie der Gildenlose hinunterstieg oder eher hinuntersprang. Eine interessante Technik. Aber wieso zum Geier benutzte er kein Seil? Immerhin hatte Shadow ja immer eines dabei wenn er den Sumpf verließ. Dazu hatte er noch ein paar Kletterhacken und nen Hammer dabei. Konnte ja immer sein das man mal auf ne Steinwand traf und frei klettern war bei seiner Körpermasse einfach nicht wirklich. Aber wenn Frost lieber so kletterte...

Während seine Kameraden überlegten wie sie denn runtersteigen sollten und schon die Schwerter austauschten um es dem Gildenlosen gleichzutun, nahm Shadow erst mal seine Umhängetasche ab und holte seine Kletterausrüstung raus und reichte sie Scattie der sich aus dem ganzen Trubel rausgehalten hatte und immer wieder probierte gegen seinen eigenen Atem zu laufen, was seltsamerweise immer ein dumpfes Geräusch ergab. Irgendwie kam Shadow plötzlich der Gedanke da könnte ein Geheimgang versteckt liegen und seine Hand wanderte zu seinem Schwert um diese Nuss mal zu knacken.

Doch im nächsten Moment schon schaltete sich sein Gehirn wieder mal aus und er kümmerte sich nur noch darum was vorher darin gespeichert worden war. Die Bauung einer Klettermöglichkeit hatte absoluten Vorrang. Den Hammer in der einen Hand und die Hacken plus Seil in der anderen hand stürzte er sich nun auf den Brunnen und nach wenigen Sekunden ohrenbetäubendes und sehr nervendes Gehämmer war das Seil mit drei Hacken am Brunnenrand gesichert und würde wahrscheinlich sogar das Gewicht des Schattenläufers tragen den der Riese erlegt hatte. Ob allerdings auch Shadak leicht genug war, war die nächste Frage.

Das konnte man natürlich nur herausfinden indem man es ausprobierte und so schwang sich der Shadak, mit seiner Zigarre im Mund und dem Hamster in der Tasche, über den Brunnenrand und ließ sich langsam herab. Immerhin hatte er schon einige Übung, da sie diese Übung unter ähnlich dunklen Bedingungen schon beim Angriff auf das Neue Lager durch hatten und damals richtig durchschlagen gewesen waren. Apropos Neues Lager. Er musste wohl mal dringend seinen Zweihänder wiederholen. War ja immerhin ein Geschenk von Gor Na Vid. Das wollte er natürlich wiederhaben, auch wenn er es nicht benutzte.

Nach wenigen Sprüngen war er dann auch unten bei Frost und grinste ihn hämisch an da der finstere Gesichtsausdruck wohl die Frage beinhaltete wieso ihm niemand gesagt hatte das sie ein Seil hatten. Shadows Grinsen und das ebenfalls sehr hämische Fiepen Bos waren dann wohl Antwort genug und die beiden warteten unverdrossen und wie zur Salzsäule erstarrt in den Gang spähend auf die anderen...
25.11.2002, 14:02 #303
Bran
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Drago hatte sich die Methoden der beiden Freunde angesehen. Nun dachte er nach, wie er die Schwelle am besten überwinden könnte. Rony machte schon anstalten, einfach in den Brunnen zu springen, doch Scatty hielt ihn davon ab. Drago überlegte fieberhaft. Nach einiger Zeit kam ihm eine Idee. Er hielt sich an dem Seil von Shadow fest, dass noch hier oben in der Freiheit festgemacht war und ließ sich langsam in den Brunnenschacht einsinken. Dann streckte er seinen Rücken gegen die feuchte Brunnenwand und stemmte seine Füße an die gegenüberliegende Wand. Dann rutschte er mit seinem Rücken ein Stück herunter und lief mit seinen Füßen nach. So ging es weiter. Drago sah schon den Tag über ihm nurnoch aus einem kleinen Loch kommen, als er endlich den Boden erreichte. Er sah sich um und als sich seine Augen an die Umgebung gewöhnt hatten, sah er Frost und Shadow etwas abseits vom Brunnenschacht stehen. Es war ein ausgetrockneter Brunnen. Drago ging zu den beiden Freunden und fing an sich mit ihnen zu unterhalten. Würden die anderen Gefährten folgen? Drago sah sich um. Hinter ihm war nur eine Erdwand. Was ihn faszinierte war, dass es nicht wie üblich am Grund des Brunnens ein rundes Loch war, sondern dass sich zur linken das Loch in eine kleine Höhle verbreiterte. In dieser Höhle standen drei der Gefährten nun und warteten auf ihre Mitreisenden Freunde. Würden sie unbeschädingt unten ankommen?
25.11.2002, 15:50 #304
RonY
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Irgendwie war von allen möglichen Möglichkeiten das Seil und Dragos Variante die Beste , nachdenklich warf RonY einen Blick in die Finsternes die da unten herschte und überlegte ob er da wirklich runter wollte , eigentlich nicht den ihm war es im Grunde egal woher der Ausgetrocknette Brunnen merkwürdige Geräusche von sich gab , überhaupt Fragte er sich , warum jemand der so nahe an einem Fluss wohnte , sich die Mühe Gemacht hatte einen Brunnen auszuheben und wieso sollte das Teil auch noch Austrocknen ?? Als ihm vom ganzen Denken anfing der Kopf zu schmerzen stellte er diese Ungewohnte Tätigkeit schnell wieder ein und verschob die Angestellten Gedanken gänge in den Geistigen Rundordner .
Dann schwang er sich über den Rand , saß kurz auf dem Rand des Brunnens ergriff das Seil und versuchte dann langsam runter zurutschen . Blöderweise hatte er vergessen sich mit Handschuhen auszurüsten , so das seine Hände zum ersten mal seit Tagen wieder Heiß wurden , so heiß das er das Seil losließ und den Rest des Weges im Freien Fall zrücklegen wollte , nur kamm dummerweise der Boden dazwischen sodas er nur Knapp einen Meter viel und auf allen vieren im Dreck landete Ein Glück das Scatty das nich gesehen hat und auch niemand sonst überlegte er als er aus einer Richtung ein belustigt Klingendes Quiecken hörte .
Leicht verärgert darüber das seine Ungeschicktheit nich unbemerkt geblieben war schaute er in die Richtung und sah drei Gestalten da stehen , die Angestrengt in einen Dunklen Gang starten . RonY stellte sich dazu und starte einfach mit , schließlich wenn drei da hin Kuckten muss es da schließlich irgendwas Interresantes geben .
25.11.2002, 18:39 #305
Superluemmel
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Zu guter Letzt traf auch noch Scatty am Grund des Brunnens ein. Endlich konnte es weitergehen. Nahezu perfekte Dunkelheit umgab die Gefährten. Nur in dem Schacht über ihnen konnte man einen schwachen Lichtschimmer erkennen. Nicht das diese Begebenheit Frost störte. In der Unterwelt hatte er gelernt, mit den Schatten zu leben und in ihnen zu wandeln. Ebenso beeinträchtigte ihn die Sicht in der Nacht nicht mehr so sehr wie früher. In den langen Wochen, die er in der Unterwelt herumgeirrt war, musste er sich auf mehr als nur seine Augen verlassen.

Auch nun geschah es, dass der Krieger trotz seiner grauweißen Haarpracht nahezu unsichtbar war. Die Schatten hießen ihn lautlos Willkommen, als er als Erster die angrenzende Höhle betrat. Angestrengt durchleuchteten die eisblauen Pupillen des Kriegers die Dunkelheit, ließen keinen Flecken unberührt und blieben schließlich auf dem pechschwarzen Umriss eines weiteren Stollens haften.

Eine Bewegung aus dem Augenwinkel ließ Frost herumfahren. Rony hatte eine Fackel herausgekramt und wollte sie gerade mit Hilfe zweier Feuersteine entfachen. Bevor der Schatten wusste was passierte, hatte ihm der Waffenmeister auch schon die Fackel aus der Hand gerissen.
"Wollt ihr uns unbedingt verraten?", zischte er leise.
"Fackelschein reflektiert sich auf glatten Fels dutzendfach. Leichtsinniger kann man nicht sein, wenn man sich unbemerkt an den Feind herantasten will."

Frost war sich mittlerweile sicher, dass diese Stollen von Menschen ausgehoben worden waren. Die unregelmäßige Bearbeitung des Gesteins deutete auf den Gebrauch von Spitzhacken hin. Und wer auch immer sich hier unten durch das Erdreich wühlte, er wollte wohl unbemerkt bleiben. Zu dumm, dass die Alte Frau scheinbar trotz ihres Alters über ein ausgezeichnetes Gehör verfügte.

"Shadak, löscht euren Krautstengel. Ich will kein unnötiges Risiko eingehen. Und lasst eure Waffen vorerst stecken."
Mit einer Handbewegung in Richtung des neuentdeckten Tunnels fuhr Frost fort.
"Dort vorne liegt ein weiterer Gang. Ich bilde die Spitze. Folgt mir so leise ihr könnt. Wir sind mit Sicherheit nicht alleine hier unten. Vermeidet unnötige Gespräche, unser größter Vorteil liegt im Überraschungseffekt."
25.11.2002, 21:05 #306
Scatty
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Hm....Keine Gespräche, mist. Dabei war dieser ausgehöhlte Tunnel doch der ideale Hintergrund für eine Ragga-Jamsession, die Tupper-Bongos müssten sogar noch irgendwo auf dem unerschöpflichen Grund von Scatty´s Barbiertasche umhertreiben. Diese Akustik, die hier unten herrschte...Beim Schläfer, wie die Massive abgehen würde, wenn einmal das Scatty-Soundsystem in dieser Location loslegen würde. Und obwohl er nicht wusste, was ein Soundsystem oder eine Massive war, war er doch etwas verärgert über das Redeverbot. Naja, sollte es ihm egal sein, so konnte Rony wenigstens wieder seinen Atem trainieren, und auch das leise Fortbewegen war in diesem bröckeligen und trockenen Gang aus purem Erdreich nicht unbedingt die leichteste Übung. Dennoch, wenn sich Rony alle Punkte gut gemerkt hatte, und seine Atmung und alles stimmte, sollte es keine Probleme geben, einigermassen leise über den Untergrund zu gleiten. Und das war auch gut so, schliesslich hatte er für die nächste Zeit das Ausweich- und Akrobatiktraining anberaumt.

Immer weiter schritten die ungleichen Gefährten den düsteren Gang entlang, immer weiter ihrem Schicksal entgegen. Mit jedem weiteren Schritt schwand der Sarkasmus und interressante Sinn für Humor aus Scatty´s Geist, und wich dem klaren Verstand und dem vollen Umfang seiner Sinne. Und das Geschah normalerweise nur wenn Gefahr drohte, und der Templer, dessen Hand angespannt auf seinem Schwertgriff lag, wurde dadurch bestätigt, dass die Gruppe immer lauter werdende, gröhlende Stimmen zu hören begann. Heraushören konnte man nichts, anscheinend waren die Besitzer der Stimmen schon halb im Delirium tremens versunken. Doch hiess es immer noch wachsam sein, man wusste nie, was in Tunneln unter der Erde auf einen Lauerte...
25.11.2002, 22:31 #307
Superluemmel
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Seitdem die ersten Stimmen an sein Ohr gedrungen waren, bewegte sich Frost noch vorsichtiger fort als zuvor. Jeder Schritt wurde mit Bedacht gesetzt, vor jedem Aufsetzen zuerst überprüft, ob sich auf dem Boden nicht kleinere Steinchen befanden, die ein verräterisches Geräusch verursachen könnten. Frost glaubte schon fast spüren zu können, wie die feine Staubschicht auf dem Boden unter seinen Stiefeln zerquetscht wurde.

Mittlerweile waren sie der Quelle der Stimmen schon ganz nahe gekommen. Da, schwacher Feuerschein an der Gangbiegung! Auf Zehenspitzen schlich sich Frost an die Ecke heran, gab mit einer Geste seinen Begleitern zu verstehen, dass sie zurückbleiben sollten. Die Schatten in dem Gang schienen sich zu verdichten, als sich Frost an die Kante herantastete. Den Rücken dicht an die Wand gepresst, warf er einen Blick über die Schulter.

Der Stollen mündete in einer weiteren Höhle. Doch im Gegensatz zur Ersten war diese nicht unbewohnt. Massive Tropfsteine hatten sich an der Decke und am Boden gebildet, liefen wie Türme aufeinander zu und verschmolzen teilweise zu einer einzigen, natürlichen Säule. Der Feuerschein zeichnete flackernde Schatten an die Wände. Schwarze, sich ständig in Bewegung befindende Zähne verwandelten die Höhle in das Maul eines gewaltigen Monsters. Das Farbenspiel der verschiedenen Tropfsteine war verblüffend, im Licht des Feuers schimmerten sie in allen Farben des Regenbogens.

Recht genau in der Mitte der Tropfsteinhöhle saßen fünf Männer um ein kleines Feuer herum. Der Rauch sammelte sich unter der Decke und zog durch die beiden abzweigenden Stollen ab. Deshalb also der Brunnen. Wahrscheinlich wurde er als Abzug benutzt. Wenn dem wirklich so war, musste das Tunnelsystem noch um einiges größer sein. Kampfeslustig schob Frost das Kinn nach vorne, als er die Kleidung der Männer sah. Allesamt trugen sie Rüstungen, teilweise aus den verschiedensten Teilen zusammengeschneidert, Felle wechselten sich mit bloßem Leder ab, dann lugte wieder mal eine Stahlplatte hervor. Zwei von ihnen trugen eindeutig die Wappenzeichen des gorthanischen Heeres.

Sie waren hier also auf jeden Fall schon einmal einer Räuberbande auf der Spur. Blieb nur noch zu fragen, ob das Sarcos' Bande war. Frost hob die rechte Hand und spreizte deutlich die Finger ab, während er mit dem linken Daumen über seine Schulter deutete. Dann winkte er seine Gefährten heran. Hoffentlich verstanden die auch, was er meinte....

Noch bevor der Erste ihn erreicht hatte, wirbelte Frost um die Ecke und in den Schatten eines Stalagmiten. Vorsichtig wanderte er mit dem Schatten, als der schwarze Fleck an der Wand mit dem Feuerschein hin und her wogte. Langsam tastete er sich bis an den Stein selbst heran.
Die Banditen mussten schnell überwältigt werden. Frost rechnete mit dem Schlimmsten, wenn auch nur einer von ihnen Alarm schlug, war Jana in Gefahr.
"Was interessiert dich die Kleine überhaupt?", meldete sich eine Stimme in seinem Geist zu Wort.
"Sieh dir lieber mal diese ahnungslosen Narren an! Die warten doch geradezu darauf, dir ihr Lebenselixier zu überlassen! Los, du weißt dass sie keine Chance gegen dich haben!"

Das sah Frost anders. Er wusste, dass sich der Dämon aus seinen Schmerzen und seiner Wut ernährte. Vielleicht würde er es sogar schaffen, die Männer zu besiegen, allerdings handelte es sich um eine fünffache Übermacht. Aus einem solchen Kampf ohne Verletzungen zu entkommen, war eine Sache der Unmöglichkeit. Selbst wenn er zwei von ihnen mit einem gezielten Hieb von hinten ausschaltete....
Nein, soweit würde es nicht kommen. Er war ein Krieger, kein Meuchler. Jede unüberlegte Handlung brachte nicht nur ihn selbst in Gefahr.

Klirrend stießen fünf Bierflaschen aneinander und wurden von einem Chor aus rauhen Männerstimmen bekräftigt. Blitzschnell schoss Frost aus seiner Deckung. Im Fackelschein zeichnete sich von einer Sekunde auf die Andere ein weiterer Zahn ab. Nur bewegte sich dieser. Bevor man Genaueres erkennen konnte, war er auch schon wieder verschwunden.
Menschen sahen selten nach oben. Das war eine Weisheit, die schon so manchen Kampf entschieden hatte, bevor er überhaupt begann.

Mit einem Male erwachten die Schatten direkt unter der Decke zum Leben. Es kostete den Waffenmeister einiges an Kraft, sich mit den Unterschenkeln an einem der Stalaktiten festzuklammern, während er mit den Händen versuchte, einen Weiteren zu erreichen. Als sich seine Hände um festen Halt schlossen, löste er blitzschnell seine Beine und zog sie an den Körper.
Dem Gesetz der Schwerkraft folgend, wollte sein Körper nun nach unten schwingen. Der Gildenlose begegnete diesem Umstand indem er sich zusammenkrümmte und mit aller Kraft an den Stalaktiten nach oben zog. Auf diese Art und Weise schaffte er es, sich bis auf einen halben Schritt unter der Decke an die Banditen heranzuarbeiten. Irgendwie kam er sich vor, wie eine Fledermaus, als er da so kopfüber unter der Decke hing.
Jetzt sollten sich seine Gefährten besser beeilen, denn lange konnte er sich so bestimmt nicht halten. Nur dem rauhen Material seiner Beinschienen verdankte er es, dass er noch nicht an dem glatten Gestein abgerutscht war.
26.11.2002, 16:52 #308
Bran
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Die anderen waren Frosts zweiter Geste gefolgt und hatten sich an den Punkt begeben, an dem er vorher gestanden hatte. Nur war hier kein Frost mehr. Drago suchte mit seinen Augen die Umgebung ab, konnte ihn allerdinsg nicht entdecken. Vor ihnen lag eine weitere Höhle. In ihr saßen fünf Männer mit Bierflaschen in den Händen um ein Lagerfeuer. Manche von ihnen saßen auf Bänken, einfach aus Holz gezimmert. Drago sah sich in dem Raum um...und erkannte es.

Es war der Waffenmeister. Frost hockte über den Banditen auf einem Tropfstein. Er war im Stande, gleich von dem Tropfstein herunterzurutschen, das sah man an den Gesichtszügen des Gesichts. Drago überlegte kurz. Er wollte warscheinlich, dass sie die Banditen auf sich aufmerksam machten und dann von hinten helfen. Drago kam keine bessere Idee, so zog er einfach sein Schwert. Es strahlte und blitze im Feuerschein. Die anderen Gefährten folgten Dragos Bewegung und kamen ebenfalls mit gezogenen Schwertern neben Drago zum stehen.

Das Ziehen der Schwerter aus den Scheiden war nicht gerade Lautlos von sich gegangen, sodass die Banditen nun ihre Biere wegschmissen, aufstanden und ihre Schwerter zogen. Drago und die anderen Freunde gingen auf die Banditen zu. Sie waren zu fünft, die Gefährten waren ebenfalls fünf. Sie hatten eine Chance, die Banditen zu Besiegen. Sie lag darinnen, dass das Manöver von Frost klappte. Drago wurde allerdings auch bewusst, dass das Töten vielleicht übertrieben war. So rief er "Seid ihr in Frieden, legt eure Schwerter nieder." Als Antworten kamen nur Kampfschreie der Banditen. "Ok, wir haben euch eine Chance gegeben." brüllte Drago in einer Lautstärke, dass es nur so durch den Tunnel hallte. Er ließ noch einen kurzen Kampfschrei fahren, dann ließen sich die Gefährten den Braten, der vor ihnen lag nicht mehr entwischen.

Sie teilten sich auf. Shadow nahm es gleich mit zweien von den Banditen auf. Drago ging zu einem etwas schwächlich aussehenden und fing an, gegen ihn zu Kämpfen. Er leistete Wiederstand, der Bandit war ein guter kämpfer. Er hatte gelernt, mit einem Schwert umzugehen. Allerdings war er nicht so gut wie mancher andre, den Drago schon gesehen hatte. Drago blockte einen Schlag von ihm ab und wand sein Schwert zur Seite. An den Rippen des Banditen waren Panzerplatten, sodass sie geschützt waren. Drago schlug mit voller Wucht gegen einen Panzer. Der Bandit wollte ausweichen, schaffte es auch. Allerdings war er nicht zu weit gewichen. Durch seine bewegung hatte er sich zur Seite gedreht und die Spitze des Schwertes Drachenklinge ritzte dem Banditen den Arm auf. Warmes Blut lief an Drago Schwert hinunter. Er spürte es. Er spürte die Macht seines Schwertes.

Drago wollte schon triumphieren, als der Bandit zurückschlug. Er schlug so schnell, dass Drago nicht ausweichen konnte. Sein Schwert traf die Panzerplatte auf Dragos Schulter. Drago sackte ein wenig zusammen, wusste allerdings, wenn er jetzt wegen diesem kleinen Schmerz zu Boden gehen wäre es aus. So kämpfte er wacker weiter.

Der Bandit musste weitere Schläge einstecken, Drago auch, allerdings waren diese nicht annähernd so kraftvoll, wie es der erste des Banditen gewesen war. Drago holte noch einmal links aus und zog sein Schwert voll durch. Er traf abermals die Panzerplatte des Banditen. Nur war der Schlag präzise ausgeführt, und sehr kraftvoll. Das Schwert des Banditen rutschte aus seiner Hand und landete auf dem Boden. Der Bandit fiel auf den Boden. Drago ging zu ihm und legte ihm sein Schwert an den Hals. "Eine falsche Bewegung, und du kannst deinen Kopf auf einem Speer stecken sehen, du Bastard!" sagte Drago zu dem Banditen.

Nun war endlich Zeit, sich umzusehen. Frost hatte sich von der Decke fallen lassen, jedenfalls sah Drago ihn nicht mehr dort oben hocken. Drago ging davon aus, dass er sich ins Getümmel gestürtzt hatte und die Gefährten tatkräftig unterstützt hatte. Drago selbst schnaufte nun von der Anstengung. Er hatte einige Kratzer im Gesicht und einen langen am Arm.
26.11.2002, 18:59 #309
Scatty
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Mit einem Schrei, bei dem er sich fast an seiner halb angebissenen Scavengerkeule verschluckt hätte, stürzte sich der barbierende Templer in das Kampfgeschehen. Nunja, viel zu stürzen gab es ja sowieso nicht, vier Banditen gegen vier Abenteurer. Und da RonY und Frost den dritten beharkten, entschloss sich Scatty, seinem alten Saufkumpan und Kampfgefährten Shadow zu helfen. Mit einem lauten Sirren fuhr seine Feuersbrunst aus der Scheide, das Fackellicht brach sich in einem unzähligen Spektrum auf der blanken, makellosen Klinge. Durch Feuer erschaffen, wie Feuer geformt, mit Feuer geführt, das machte diese besondere Waffe aus, und er war stolz auf sie. Shadow, der seinen Freund aus den Augenwinkeln kommen sah, und gerade mit beiden Banditen die Klingen gekreuzt hatte, reagierte mit bemerkenswerter Schnelligkeit. Mit einem plötzlichen Ruck gab er nach, und durch den nicht mehr vorhandenen Druck stolperte einer der Banditen haltlos nach vorne, wo er sogleich freundlichst von Scatty´s Knie begrüsst wurde, das ihm schätzungsweise zwei Rippen anbrach und eine absplitterte. Jetzt hiess es Shadow & Scatty vs. Gebrüder Bandit.

Shadow´s Grinsen wurde breit, erlosch jedoch sofort wieder, als er sah wie Drago mit dem vierten Banditen ficht. Er hielt in seinem Überkopfschlag inne, und stoppte den Angriff des seine Chance sehenden Banditen, indem er ihm seine gewaltige Pranke ins Gesicht patschte und ihn wie ein kleines Kind von sich fernhielt. "Beim Schläfer, Drago! Denke daran, was ich dir beigebracht hab! Halt das Schwert nicht so wie ein Mädchen, und nutz die nicht vorhandene Deckung deines Gegenübers besser aus!" Grummelnd stiess der bärenhafte Templer den kreischenden und brüllenden Banditen beiseite, nur um ihm sofort nachzusetzen. Scatty grinste breit und steckte sich einen Traumruf an, während er mit der freien Hand lässig die Nudelholzartigen Schlagvariationen des Banditen abwehrte. So kannte er seinen Freund.
26.11.2002, 21:22 #310
Superluemmel
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Genau in dem Moment, in dem der erste Bandit seine Waffe gezogen hatte, ließ sich Frost von der Decke fallen. Es war ein seltsamer Anblick, die wogende Schwärze über den Räubern beulte sich mit einem Male aus, dann tropfte ein Teil von ihr herunter. Mitten im Fallen drehte sich Frost herum und riss seine Schwerter aus den Scheiden.

Ein kurzes Aufblitzen, dann stürzte einer der Banditen zu Boden als ihm der Eisbrecher beinahe sanft mit der Breitseite über den Hinterkopf fuhr. Der zweite Hieb war nicht so gut gezielt gewesen und kostete Frosts zweiten Gegner nur einen Teil seiner Kopfbehaarung. Die abgetrennten Haare hatten noch nicht den Boden berührt, als der Waffenmeister den Eisbrecher herumwirbelte und zu einem neuen Hieb schwang.

Klirrend prallten die Waffen aufeinander, der Bandit ließ den Ironiastahl an seiner eigenen Klinge abgleiten und setzte seinerseits zu einem Schlag an. Instinktiv riss Frost seine Zweitwaffe nach oben, schlug den auf seine Brust gezielten Stich zur Seite, wirbelte noch in derselben Bewegung herum und trat seinem Kontrahenten vor die Brust. Trotz des wuchtigen Stoßes behielt der ehemalige Soldat seine Waffe in der Hand, taumelte jedoch zurück und stieß mit dem Rücken gegen einen Stalagmiten.

Sofort setzte Frost nach und schlug unbarmherzig zu. Zwei sirrende Schemen schnellten von beiden Seiten auf den Banditen zu, seine Augen weiteten sich vor Entsetzen, verzweifelt versuchte er sein Schwert zu heben. Ein erschrockenes Keuchen drang aus der Kehle des Mannes, als die Klingen zeitgleich gegen seinen Brustpanzer hämmerten. Wild um Atem ringend ging er zu Boden.
Im nächsten Augenblick ragte schon der Gildenlose über dem Räuber auf. Eine körperlose Stimme flüsterte ihm zu, den wehrlosen Mann zu töten, sich an seinem Blut zu laben und sich selbst zu stärken. Frost schloss die Augen.
Dann hämmerte sein Schwertknauf gegen die Schläfe des Banditen. Wie vom Blitz getroffen fiel er auf die Seite und rührte sich nicht mehr. Bloß kein unnötiges Blut vergießen....
26.11.2002, 21:26 #311
RonY
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Merkwürdig der hängt da an der decke wie ne Fledermaus , dachte RonY und fragte sich wie lange der das wohl aushalten würde , der erste gedanke war das auszutesten , aber Drago hatte wohl andere Vorstellungen über das weitere vorgehen , den er zog ohne auf den Lärm zu achten sein Schwert .
Lustig wirklich . Erst ist man Leise um nich gehört zu werden , und dann springt der Drago mit Ankündidigung den Banditen vors Schwert , scheinbar bekommt dem das Kraut nich so ganz überlegte RonY während er sich mit Frost einen Banditen teilte , als ihm ein gedanke durchzuckte
Komisch , eben warens doch noch 5 ? Irgendwie fehlt da doch jetzt einer ! Wo is der den hin ? und wieso krieg ich jetz nur nen halben ab ? Das is verdammt Unfair , entweder einen ganzen oder gar keinen murrte er und zog sich aus dem Kampf zurück . Mit dem Schwert in der Hand machte er sich mal auf die Suche Weit kann der ja noch nich sein ... Ein blick zurück , auf die anderen zeigte , das die ihre Opfer im Griff hatten und irgendwie in eine Art Spieltrieb verfallen waren .
Dann verschwand er in einem anderen Gang .
27.11.2002, 14:54 #312
Bran
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Rony war auf einmal verschwunden. Es war langsam wieder leise in der Höhle geworden. Drago schaute sich nach dem Schatten um. Er war nirgends zu sehen. Entweder, er war in den Gang gegangen, der vor ihnen lag, oder er war zurück gegangen. Drago kam die erste möglichkeit warscheinlicher vor. Shadow mürrte noch etwas über die Lautstärke, die sie veranstalten hatten, war dann aber auch ruhig.

Drago zählte die Banditen. Es waren fünf. Rony war verschwunden, spurlos. So fing er an seinen Banditen zu durchsuchen. Er hatte noch einen Dolch, aber sonst keine weitere Waffe, außer dem Schwert, dass etwa einen Meter von ihnen entfehrnt lag. Drago warf den Dolch zu dem Schwert, fesselte und knebelte den Banditen. Dann nahm er die Waffen des Banditen und sah sie sich an. Das Banditenschwert war nicht länger, als Dragos Drachenklinge, aber etwas breiter. Der Dolch war etwas rund geformt und sehr scharf. Drago nahm die Waffen und warf sie weit weg, sodass der Bandit nicht leicht hinkommen konnte. Es war nicht sehr leicht, gefesselt durch die Anzahl von Tropfsteinen hindurchzukommen.

Die anderen Gefährten taten es Drago gleich. Nun hieß es keine Zeit verschwenden. Sie lehnten die Banditen mit dem Rücken aneinander, und verbanden ihnen mit einem langen Seil die Handgelenke aneinander. Dies würde ihre Beweglichkeit stark einschränken. Die Gefährten vergewisserten sich noch ein letztes Mal, dass die Fesseln richtig saßen und gingen dann in den Gang, der vor ihnen lag. Es waren frische Fußspuren auf dem Staub, Rony musste hier lang gegangen sein. Sie folgten dem Gang und kamen in eine weitere Höhle. Rony stand noch im Eingang. Drago sprach ihn an. "Warum so schüchtern, Freund? Warum habt ihr uns nicht benachrichtigt, dass ihr weggeht?" Rony wand seinen Blick von der Höhle nicht ab, die vor ihnen lag und gab auch keine Antwort. Jetzt erst blickte Drago in die Höhle hinein. Mehrere Banditen standen vor ihnen. Sie waren schon zwei Schritte zu weit in die Höhle gegangen, auch hinter den Gefährten hatten sich Banditen versammelt.

Es gab kein Entkommen. Es waren mindestens zwanzig Banditen. Zwanzig gegen fünf! Es war unmöglich, eine so große Schar an Menschen ohne eigene Verluste zu überwältigen. Ein Bandit trat hervor. Es war warscheinlich ihr Anführer, denn er trug die Prächtigste Rüstung von allen.

"Ihr habt unsre Freunde überfallen. Ihr seid Barbaren. Wenn ihr wollt, dass euch nichts geschieht, lasst eure Waffen vor euch fallen und tretet drei Schritte zurück.", sprach der Banditenführer. Shadow wollte Protest einlegen, aber dann sah er ein, dass es nutzlos war, sich den Banditen zu Wiedersetzen. Auch Frost mürtte ein wenig, als er seine Waffen vor sich legte. Die Gefährten taten es ihm gleich und gingen nach hinten. Sie waren noch nicht ganz zurückgetreten, als sie schon von hinten mit Knüppeln auf dem Kopf geschlagen wurden. Es wurde schwarz um Drago herum, und er fiel zu Boden.
27.11.2002, 15:41 #313
Superluemmel
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Frosts Augen verformten sich zu Schlitzen als er den Anführer der Banditen erkannte. Die Narbe, die sich von seinem linken Auge aus bis zu seinem Hals hin zog, war unverkennbar.
"Sarcos", stieß Frost zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.
"So sieht man sich also wieder....
Wie ich sehe habt ihr neue Freunde gefunden. Das ist ja mal wieder typisch für eine Ratte wie euch, sich in einem möglichst tiefen Loch zu verkriechen. War der letzte Überfall etwa mit zu vielen Verlusten verbunden?"
Der dunkle Krieger wusste genau, dass er ein gefährliches Spiel spielte, indem er den Banditenanführer dermaßen reizte. Doch genau darauf basierte sein Plan.

Die von wildem Bartwuchs umwucherten Mundwinkel Sarcos' verzogen sich vor Wut.
"Na sieh mal einer an. Wenn das nicht der Liebling dieser ******** ist! Bist zu etwa gekommen, um die holde Maid aus den Fängen des Drachen zu retten?"
Brüllendes Gelächter hallte durch die Höhle. Angesichts der gespannten Lage begann Frosts Herz, Adrenalin in steigender Menge in seinen Kreislauf zu pumpen. Wut schäumte in dem Krieger hoch, angeheizt von dem Dämon in seinem Inneren war der Kessel nahe daran, überzulaufen.

"Mal sehen, ob ihr auch noch Witze reißt, wenn euer Blut den Boden dieser Hallen besudelt."
Mit einer herrischen Geste brachte Sarcos seine Männer zum Schweigen.
"Wir werden ja sehen, wer als Erstes Beliar besuchen wird. Was deine Freundin betrifft, noch geht es ihr gut. Wenn ihr keine Dummheiten macht, könnte das auch noch eine Weile so bleiben. Also, legt brav die Waffen nieder und wir werden sehen was mit euch geschieht."
Frost traute dem Banditen nicht weiter, als er einen Troll werfen konnte. Dennoch kam er seiner Aufforderung mit einigem Zögern nach und legte seine beiden Schwerter auf den Boden.

Eine Handbewegung Sarcos' und Schritte in seinem Rücken warnten den Waffenmeister vor. In Gedanken zählte er bis fünf.
Fünf.
Plötzlich stob eine Staubwolke auf, etwas Schimmerndes wirbelte durch die Luft, einen Moment später blieb ein Banditenschwert begleitet von dem Röcheln eines Banditen in der Kehle selbigen Mannes stecken. Schreiend brach ein zweiter in die Knie als der Eisbrecher seine Rüstung zerfetzte und einen blutigen Schnitt in seinem Brustkorb hinterließ.
Als der Staub sich legte, war von dem schwarzgepanzerten Gildenlosen nichts mehr zu sehen.
"Sieh dich vor, Sarcos! Die Schatten leben!", flüsterte eine Stimme aus der Dunkelheit.
27.11.2002, 17:45 #314
Shadow-of-Death
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Missmutig die überlegene Meute betrachtend zog Shadak langsam seine Waffen hervor und legte sie auf den Boden. Scheppernd fiel sein Gardistenmesser zu Boden. Seine Dämonenklinge folgte, und gleich darauf seine Blitzklinge. Als nächstes kam seine diamantene Stachelkeule die er erst kürzlich von Scattie bekommen hatte. Nun zog er langsam Wurfmesser aus seinem Waffengürtel während die Banditen große Augen bekamen was der Riese da alles mitschleppte. Ein kleiner Haufen türmte sich schon auf als er seinen gewaltigen Schattentöter zog und lässig vor sich herumschwang. Unwillkürlich schienen die Banditen zusammenzuzucken angesichts der riesigen Klinge und der Leichtigkeit mit der sie der Templer schwang.

Ohne ein weiteres Wort stieß Shadow die Waffe nieder und zitternd blieb sie mit der Spitze im sandigen Boden stecken. Einzig seine versteckten Wurfmesser in den Unterarmschützern hatte er behalten. Die würden die Banditen wohl auch nicht so leicht finden. Wenigstens eine Waffe würde er behalten wollen wenn die Banditen angriffen.

Doch plötzlich hörte er Schritte hinter sich und ein stechender Schmerz durchzog seine Rücken bis hoch in den Schädel wo er brummend stecken blieb. Die Arschlöcher wollten sie niederschlagen!
Wutentbrannt wirbelte der riesige Faustkämpfer herum und sah einen vollkommen verblüfften Banditen vor sich der seine Keule unsicher mit beiden Händen hielt und ängstlich in die glitzernden Augen des ehemaligen Gauklers schaute. Shadaks Pranke schoss ansatzlos nach vorne und umfasste den Hals des kleineren Mannes. Große Augen wurden noch größer als die Luftversorgung abgeschnürt wurde und der fellbehangene Keulenschwinger den Boden unter den Füßen verlor.

Doch die anderen Keulenschwinger waren aufmerksam geworden das der Riese nicht K.O. war und wollten ihren Freund unterstützen. Brutal fuhr Shadows Hand zwischen die Beine des Banditen und ein unterdrückter Laut machte deutlich das da gerade etwas wichtiges eingeklemmt wurde. Doch im nächsten Moment schon schoss der Bandit wie ein Speer auf seine Freunde zu zwei der Anderen gingen zu als der Kopf und die Arme krachend mit den Stahlplatten der Rüstungen kollidierte. Wie ein Bär beim Angriff brüllte Shadow auf und stürmte auf die verbleibenden Leute zu. Und der Vergleich mit dem Bären war gerechtfertigt denn seine riesigen Arme schlossen sich um den einzigen Banditen der noch auf den Beinen stand und hob ihn in einer gewaltigen Bärenumarmung hoch.

Knirschend splitterten die Armknochen und Rippen als sich die riesigen Armmuskeln des Templers anspannten und dem Mann die Luft abdrückten. Angst- und schmerzerfüllt schrie der Bandit auf und sein Schrei wurde zu einem wilden Gekreische als er versuchte seine Arme zu bewegen aber es nicht schaffte. Dabei hatte er noch Glück das Shadow ihm nicht sofort das Rückenmark zerquetschte. Denn so eben hatte sich das klare Denken des Templers wieder eingeschaltet und er ließ den Mann etwas lockerer. Gleichzeitig drehte er sich zu dem Anführer um der inzwischen von Bogenschützen umringt war, die nur darauf warteten zu feuern.

”Halt. Wenn ihr eure Waffen nicht wegsteckt stirbt euer Mann. Wollt ihr das wirklich?”
“Fick dich. Der ist jetzt nutzlos. Ich hab gehört wie die Knochen gesplittert sind. Was soll ich damit. Stirb jetzt endlich.”


Und die Bogenschützen zogen ihre Sehnen zurück und fünf Pfeile auf einmal hämmerten zielgenau in den Brustkasten des Banditen dessen Schreie nun endlich aufhörten. Sein Blick brach und der Kiefer senkte sich kraftlos auf den Brustkorb. Die Räuber hatte ihn kaltblütig erschossen.

Doch Shadow gab nicht auf und hielt ihn weiter mit einer Hand oben damit er als Schild diente. Sich immer wieder von Links nach rechts dahinter bewegend gab er ein schlechtes Ziel ab und war mit schnellen Schritten hinter sich gelangt. Doch plötzlich krachte schon wieder eine Keule auf seinen Rücken und er zuckte zusammen. Seine Hand verkrampfte leicht und ließ den Leichnam los. Er hatte die zu Boden geworfenen Keulenschwinger vergessen, deren Keulen nun seinen Rücken malträtierten da sie seinen Kopf nicht erreichen konnten, da er in gebückter Haltung ging um kein so großes Ziel abzugeben.

Heulend fuhr der Riese herum und hielt eine nahend Keule fest. Kein Pfeil traf ihn da die Schützen scheinbar nachladen mussten. doch lange hielt das nicht an und so schoss mit einem Male ein Wurfmesser aus seinem Handgelenk und schlitzte die Kehle seines Angreifers in einem Streich auf. Warmes Blut spritzte über seine Hand und machte die Waffe glitschig. Doch im nächsten Moment schon schoss sie vorwärts, fuhr einem Banditen ins Auge, der schreiend seine Keule fallen ließ und wimmernd zu in die Knie ging, während seine Hand die Klinge herauszerrte und wie zum Schutz vor der zerstochenen Augenhöhle lag.

Während der Bandit jedoch noch zusammenbrach, war Shadak schon herumgewirbelt und hatte immer noch die Keule des letzten Banditen in der Hand der sie krampfhaft umklammerte. Seinen Rücken dem Banditen zeigend schoss sein Ellbogen nach hinten und zerschmetterte mindestens eine Rippe. Jaulend ließ der Kämpfer nun doch seine Keule los und wurde ein leichtes Opfer für Shadow der ihn nun schnell packte und vor sich hielt.

Diese Aktion war auch keineswegs zu langsam denn schon im nächsten Moment hämmerten die nächsten Pfeile in den Körper und zwei zersplitterten gar an seinen Armschützern, so das die Trümmerstücke schmerzhaft gegen seinen Hals hagelten. Blut lief warm über seine Brust als sich Schürfungen bildeten und mit weit ausgreifenden Schritten zog der Templer sich zurück, während seine Hand die freien Krägen von Rony und Drago schnappte und mitzerrte. Seinen Freund Scattie konnte er wegen dem Gewicht der Rüstung leider nicht mitschleifen, aber er hatte Vertrauen das er das überleben würde. Wütende Schreie gelten hinterher und als er außer Sichtweite war ließ der Templer die Leiche fallen, schwang sich die beiden ohnmächtigen über die Schulter und lief was das Zeug hielt. Er brauchte unbedingt eine Waffe. Und Frost musste ja auch irgendwo sein. Immerhin hatte er nicht mitbekommen das er zu Boden gegangen war. Hoffentlich kam er lebend aus dieser Sache raus...
27.11.2002, 18:38 #315
Superluemmel
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Die Dunkelheit hinter einem der Bogenschützen verdichtete sich. Dann sprang mit einem Male das Schwert aus der Scheide des Banditen. Bevor jemand wusste was geschah, zuckte eine lange, schlanke Klinge nach vorne und bohrte sich präzise zwischen die Panzerplatten eines weitere Räubers.
Das Banditenschwert vollführte eine komplette Drehung in der Luft. Gerade als die Klinge wieder nach unten zeigte, schoss Frosts Hand nach vorne und packte den Schwertgriff.

Von einer Sekunde auf die Andere zierte ein roter Striemen den Hals des Bogenschützen, als Frost herumwirbelte und das Schwert nach hinten zog. Bis zu diesem Zeitpunkt waren gerade einmal zwei Sekunden vergangen.
Im nächsten Moment wirbelte ein schwarzer Körper durch die Reihe der Banditen, scharfe Klingen blitzten wie Sicheln im Fackelschein auf. Erschrocken sprangen die Banditen zur Seite. Eine Bogensehne sang ihr einsames Lied des Todes, ein Pfeil zerbrach mit lautem Gepolter an der Höhlenwand als sich der Waffenmeister mit einem Seitwärtssalto aus der Gefahrenzone brachte.

Der Krieger befand sich noch mitten im Flug, als er eine Bewegung in seinem Rücken wahrnahm. Schlagartig streckte er sein Rechtes Bein aus. Mit einem trockenem Knacken gab das Schlüsselbein des Banditen nach, als das gepanzerte Bein auf seine Schulter krachte. Hart landete Frost auf dem anderem Fuß, konnte sich gerade noch mit einem Rolle abfangen um nicht auf den Boden zu knallen.

Den Schwung der Bewegung ausnutzend, rotierte der Krieger beim Aufstehen um seine eigene Achse, das Banditenschwert fuhr zischend durch die Luft. Am Ende der Drehung ließ Frost die Waffe einfach los, wie ein Rotorblatt zerschnitt die Klinge die Luft und segelte auf die Räuber zu.
Nur knapp verfehlte sie den Kopf eines Banditen, der sich gerade noch wegducken konnte. Blitzschnell packte Frost den am Boden liegenden Scatty und wollte schon wieder mit den Schatten verschmelzen, als die Bögen erneut ihr tödliches Lied spielten.

Die Welt um den Gildenlosen herum explodierte in einem Chaos aus splitternden Holzschäften und herumschwirrenden Pfeilen. Dumpfer Schmerz explodierte in seiner Schulter, als zwei der Geschosse kurz hintereinander an den Panzerplatten seiner Rüstung zerschellten.
Während in seinem Rücken wütende Schreie erschollen, hetzte der Krieger mit Scatty im Schlepptau einen weiteren Stollen herab.
27.11.2002, 20:04 #316
Scatty
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Durch heftiges Rütteln und Stossen wurde der Templer aus seinen wunderbaren Träumen über Tupper-Bongos, Riesenjoints, Vampire, die Vampire jagten und einen Moleratbraten mit Gürkchen und Pepperönchen gerissen. Nur langsam öffnete er die Lider, sie klappten ungefähr mit der Geschwindigkeit hoch, die Gomez durchschnittlich am Tag hat. Das heisst 0,00002 Meilen die Stunde. Der Schleier, der sich über seine Augen gelegt hatte, lichtete sich in dem Moment, als wieder ein heftiger Rüttler durch seinen Körper fuhr und er einen Stein gegen die Birne geschleudert bekam.

"Was...Frost?..Wo....oohhh, mein Kopf..." Scatty konnte sich nur noch daran erinnern, wie sie den zwanzig Banditen begegnet waren und ihre Waffen ablegen mussten. Dann, als sie unaufmerksam waren, hatte Scatty seine Waffen, die er abgelegt hatte, wieder aufgenommen und versucht, bei dem Banditen der vor ihm stand den tödlichen Scavengerkeule-ins-Auge-pieks-und-scheckisch-lach-Trick anzubringen, was jedoch daran scheiterte, dass ihm jemand auf den Schädel kloppte. Und nun lag er hier, über der Schulter von Frost, der wohl gerade versuchte, den Geschwindigkeitsrekord im Langstrecken laufen zu brechen. Mit ein, zwei Klapsen auf dem Kopf bedeutete er seinem ehemaligen Lehrer, ihn herunterzulassen. Zuerst wollte sich Scatty wie gewohnt einen Traumruf anzünden, aber als er die gröhlenden Wutschreie der Banditen hinter sich hörte, besann er sich darauf, wie der Teufel zu rennen. Verdammt, wo waren Shadow, Rony und Drago?
28.11.2002, 19:01 #317
Superluemmel
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Am Ende des Tunnels war schwacher Lichtschein zu erkennen. Während die Rufe ihrer Verfolger in seinem Rücken immer lauter wurden, beschleunigte Frost seine Schritte noch weiter und schoss geradezu den Stollen hinauf.
Schon nach wenigen Schritten erreichte er eine weitere Höhle. Im Vergleich zu den Vorigen war diese gigantisch. Seltsame Reliefzeichnungen liefen die Wände hinauf und vereinigten sich an der Decke zu einem Mosaik aus den verschiedensten Figuren. Was zur Unterwelt war das hier? Diese Zeichnungen konnten unmöglich von den - Zu spät sah Frost die Kante vor sich.

Der Stollen hatte nicht direkt in die Höhle geführt, sondern auf einen schmalen Vorsprung einige Schritt über ihren Boden. Mitten im Schritt versuchte sich Frost zur Seite zu werfen, um nicht ins Leere zu treten. Trotz seiner Reflexe schaffte er es nicht mehr, die Bewegung auszugleichen, drehte sich stattdessen halb um die eigene Achse und setzte beide Stiefel genau auf die Kante, während sich sein Oberkörper durch seinen Schwung weiter auf den Abgrund zubewegte.

Für ein paar Sekunden hing der Waffenmeister in geradezu abstrakter Haltung über dem Abgrund, ein Pfeil sirrte so knapp an seinem Ohr vorbei, dass er den Luftzug spüren konnte. Dann kam ein leiser Fluch über seine Lippen, die Stiefel kickten gegen den harten Fels und schleuderten den Krieger über die Kante hinweg in die Höhle hinein.
Aufgrund der vorhergehenden, abrupten Drehung auf dem Stiefelabsatz vollführte Frost ein paar Pirouetten in der Luft, dann sprang der Boden geradewegs auf ihn zu.

Obwohl er sich innerlich auf den Aufprall vorbereitete, war er härter als erwartet. Mit einem erstickten Keuchen prallte der Krieger auf dem Boden auf, ließ sich nach vorne kippen und rollte sich über die Schulter ab. Dumpfer Schmerz fuhr vom Becken abwärts durch seinen Körper, als er sich wild überschlagend weiterrollte und erst nach einigen Metern in einer Staubwolke liegenblieb.
Stöhnend richtete sich der Gildenlose auf. Langsam wurde er wirklich zu alt für sowas....

Trotz der leichten Benommenheit, die seinen Geist einzuhüllen drohte, sprang Frost sofort hinter einem aufragenden Felsen in Deckung. Erst jetzt fiel ihm die hölzerne Konstruktion auf, die sich über einem mehrere Schritt messenden Loch im Höhlenboden befand. Es sah aus wie eine Art Kran, an dem ein Flaschenzug befestigt war.
Frost zuckte erschrocken zusammen, als er sah, was sich am Ende des langen Seiles befand.
"Jana...", flüsterte er.

Leblos hing seine Lebensretterin über dem klaffenden Schlund, nur das Tau das ihre Hände aneinanderfesselte bewahrte sie vor dem Sturz in die Tiefe. Wenn sie noch lebte, war sie wohl ohne Bewusstsein.
Sofort sprang Frost aus seiner Deckung und an den Rand des Lochs. Der Abgrund schien bodenlos, vielleicht führte er ja sogar bis in die Unterwelt....
Und dennoch, irgendetwas schien sich dort unten zu bewegen. Das Knarzen einer Bogensehne riss Frost aus seinen Überlegungen, wie er Jana am Besten retten könnte.
28.11.2002, 20:15 #318
Scatty
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Beim Schläfer, verdammt noch mal! Hatte Frost alles vergessen, was er in seiner langen Zeit hier in der Barriere gelernt hatte? Wieso rannte dieser Wahnsinnige einfach aus der sicheren Deckung, begleitet von dem Risiko, einen Pfeil in den Rücken zu bekommen? Scatty, der den Abgrund aufgrund der bösartig anmutenden Geräusche, die der fallende Schleichlehrer von sich gegeben hatte, schon bemerkt hatte und jetzt an dessen Rand stand, konnte sich nicht erklären was Frost da tat. Er wirbelte auf dem Absatz herum, als er eine sich spannende Bogensehne hören konnte. In Sekundenbruchteilen ward die Gefahr erkannt und eine Gegenmassnahme seitens des Templers eingeleitet. Der Barbier liess sich unerwartet einfach nach links zu Boden fallen, so dass er gerade noch auf dem schmalen Absatz Gleichgewicht fand, und schleuderte mit einer vorher einstudierten und flinken Bewegung eins seiner vergoldeten Wurfmesser aus seinen Armschienen auf den Bogenschützen. Mit einem befriedigen Sirren flog es durch die Luft, und noch ehe der Schütze den für Frost wahrscheinlich letzten Pfeil abfeuern konnte, bohrte es sich mit einem satten Geräusch in den Hals des Banditen. Dieser riss röchelnd die Hände an den Hals und Blut quoll zwischen verkrampften Fingern hervor. Einer weniger. Aber was machte das, wenn dem einen fünf weitere nachfolgten? Deswegen beschloss er, sich mit einem eleganten Abgang nach unten zu verabschieden.

Er griff die rauhe Felsenkante hinter sich, stemmte die Beine auf und legte seine volle Konzentration und Kraft in dieselben. Mit einem Ruck hatte er sich auch schon vom Boden abgestossen, und dank seiner guten Körperspannung vollführte er den Rückwärtsabschwung wie ein Meisterakrobat. Dennoch, in seinen Unterarmen begann es zu ziehen, als er sich wieder einpendeln musste. Und so verkürzte sich nur der Vorgang, den er ohnehin im Kopf gehabt hatte: die Kraft verliess ihn kurzzeitig, und er raste, die Beine voran, nach unten.

Der Aufprall war schmerzhaft, aber hätte er ihn nicht durch das seitliche Abrollen aufgefangen, hätten ihn seine Gefährten wohl heimtragen können...Wenn er in diesem Zustand überhaupt noch nach Hause gekommen wäre. Sofort brachte er sich aus dem Schussfeld der schiesswütigen Banditen, und da sah er auch, warum Frost so unvorsichtig war: An einer Art Kran hing, an einem langen Seil an den Händen gefesselt, eine junge Frau. Komisch, bisher hatte er Frost nicht für einen Frauenhelden gehalten. "Mein Gott, Frost! Was macht ihr da? Geht in Deckung, tot könnt ihr ihr auch nicht mehr helfen!"
28.11.2002, 22:52 #319
Superluemmel
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"Knallt die Bastarde ab, nun macht schon!"
Sarcos tiefe Stimme hallte wie ein Echo in Frosts Ohren wider, vermischte sich mit dem dumpfen Wummern seines Herzschlages, heizte seine Wut immer weiter an.
Irgendwann wurde es vom Rauschen seines eigenen Blutes verdrängt, der Dämon ließ seine Gefühle verrückt spielen, zerrte seine Selbstbeherrschung in einen Strudel aus Hass und Mordlust. Der Krieger spürte, wie ihm die Kontrolle aus den Finger glitt, als der Dämon gierig nach ihr griff.

"Sarcos du feiger Hund! Komm runter und kämpfe!"
Frosts Worte gingen in einem wütendem Brüllen unter, den Eisbrecher in beiden Händen haltend stürmte er blindlings auf den erstbesten Banditen zu. Das Sirren von Bogensehnen erfüllte die Luft, ein wahrer Geschosshagel ging auf die beiden Schleichlehrmeister nieder.
Pfeile zerbarsten an mehreren Stellen von Frosts Rüstung, sandten Wellen aus Schmerz durch seinen Körper, eine stählerne Pfeilspitze fand ihren Weg durch die Schulterpanzerung des Kriegers und drang tief in sein Fleisch ein.

Gierig sogen die mattschwarzen Panzerplatten den warmen Lebenssaft auf, als er aus der Wunde quoll, Frost spürte wie er mit jedem Atemzug schwächer und gleichzeitig wütender wurde. Die verlorene Kraft wurde aus Reserven ersetzt, die später einen hohen Preis einfordern würden.
Ein hämisches Lachen erfüllte Frosts Denken, ohne sein Zutun hob er sein Schwert und hämmerte es dem Bogenschützen vor sich aus dem vollen Lauf schwungvoll in die Seite.

Der Bandit wurde durch die Wucht des Schlages wie eine Strohpuppe zur Seite geschleudert, überschlug sich zwei Mal und blieb dann regungslos liegen. Frosts Rüstung labte sich an dem vergossenen Lebenselixir des Mannes, so wie sie es auch an seinem eigenem tat.
Ein Stich in seine Seite trieb dem Krieger die Luft aus den Lungen. Mit eniem wütenden Knurren wirbelte er zu dem neuen Angreifer herum, steckte dabei einen weiteren Treffer am Rücken ein, hob den Eisbrecher hoch über den Kopf und schlug zu.

Durch den Fackelschein verwandelte sich die Klinge aus Ironiastahl in ein gleißendes Flammenschwert, der Bandit riss sein Schwert über seinen Kopf um zu parieren.
Klirrend zersprang die Waffe des Räubers, als das Langschwert sie knapp oberhalb des Hefts traf, ein Schauer aus Metallsplittern ging im näheren Umkreis nieder. Der Eisbrecher fuhr scheinbar unbeeindruckt weiter und traf den Banditen direkt an seiner verwundbarsten Stelle.

"Sarcos!", brüllte Frost und erwehrte sich zwei Angreifern gleichzeitig. Da er mitten unter die Räuberbande gefahren war, konnten die Fernkämpfer ihre Waffen nicht einsetzen, ohne Gefahr zu laufen, ihre eigenen Männer zu treffen.
Dafür steckte Frost Schlag um Schlag ein, lange würde er das nicht durchhalten. Verzweifelt rang er mit sich selbst, versuchte den Dämon zurückzudrängen damit er sich endlich aus der Hauptgefahrenzone hinausretten konnte.
Doch der Dämon dachte gar nicht daran.

"Weg da unten, haut bloß ab!"
Sarcos' Stimme überschlug sich fast.
Dann antwortete ihm ein donnerndes Brüllen. Ein langer, blutroter Tentakel schoss aus dem Loch im Höhlenboden, klatschte mit einem lauten Platschen auf den Fels und peitschte wild umher. Einer der Banditen schrie panisch auf, als sich der Fangarm um sein Bein wickelte und ihn von den Füßen riss. In Todesangst hakte der Mann wie wild auf den glitschigen Tentakel ein, dunkles Blut verwandelte den Boden in eine Rutschbahn, als sich der Fangarm mitsamt seiner Beute auf das Loch zubewegte.

Und Jana hing genau über dem Todesschlund.
Die Angst um seine Retterin verdrängte selbst Frosts Hass auf Sarcos und ließ ihn die Kontrolle über sein Handeln zurückerlangen.
Mit einem wütenden Hieb verschaffte sich der Waffenmeister etwas Luft, dann duckte er sich unter einer heransausenden Keule weg, schlug seinerseits zu und federte mit einem Salto über den Banditen, als auch dieser sich duckte um dem Hieb zu entgehen. Dem Säbel, der eigentlich auf Frosts Rücken gezielt gewesen war, konnte er dennoch nicht mehr ausweichen.

Binnen weniger Sekunden hatte der Gildenlose den schier bodenlosen Schlund erreicht. Kraftvoll stieß er sich von der Kante ab, entging dadurch nur um wenige Spann einem weiteren Tentakel und segelte auf die am Seil hängende Jana zu.
Der Eisbrecher beschrieb einen exakten Halbkreis und durchtrennte zielgenau das Tau, an dem Jana hing. Frosts Linke schoss nach vorne und ergriff das abgeschnittene Seil bevor es in die Tiefe stürzen konnte.

Durch den plötzlichen Ruck wurde sein Sprung deutlich gebremst. Mit aller Kraft zerrte der Krieger an dem Seil und hievte Jana noch im Flug über den Rand des Lochs. Einen Wimpernschlag später kam er hart auf dem Boden auf und taumelte haltlos nach vorne.
Dumpfer Schmerz explodierte in seinem Rücken, als ihn mehrere Pfeile gleichzeitig trafen, ihn herumwirbelten und gegen die Wand schmetterten. Wie eine Puppe sackte Frost an der Wand zusammen, der Eisbrecher entglitt seiner kraftlos gewordenen Hand.
Wo waren nur Shadak und die Anderen abgeblieben....
29.11.2002, 05:08 #320
RonY
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Hinter einem Größeren Felsen hatte Shadak eine kurze pause eingelegt , der Nebeneffekt des Versteckspiels war , das die ganzen Verfolger in eine art Blutrausch verfallen , wie blind an ihnen vorbeirannten .

Nun da endlich Ruhe hinter ihnen herschte , kümmerte sich der Templer um die beiden bewußtlosen , durch einige leichte Schläge und etwas Schütteln, weckte er die im Land der Träume steckenden .
Als nach einigen Minuten beide wieder voll da waren , trieb er sie an sich zu beeilen , wenn alle an ihnen Vorbeigerannt waren , sind die Waffen bestimmt unbewacht also los beeilt euch .

Also schlichen sie vorsichtig durch die Gänge zurück und erreichten kurz darauf die Höhle in der sich nur noch ein Bandit aufhielt , der sich ziemlich sicher zu fühlen schien , den er achtete nich auf irgendwelche Geräusche oder Schatten in seiner umgebung , sondern Trank ein Bier und räumte unterdessen seinen Gefallenen Kumpels die Taschen aus . So hörte er auch nicht den Stein , welcher von Shadak geschmiesen ihn mit voller Wucht am Kopf traf und ihn ins Reich der Träume oder vieleicht sogar in das der Toten verfrachtete .

Grinsend betrachtete RonY den Templer der nun vor dem Stapel seiner Waffen stand und jede von ihnen wie ein lange verschollenes Kind begrüsste , er selber hatte es da einfacher , sein Schwert steckte er einfach in den dafür vorgesehenen Platz am Gürtel , dann untersuchte er noch den kürzlich K.o gegangenen Banditen und Band ihn vorsichtshalber an einer der Felsformationen fest .

Vorsichtshalber sammelte er noch 2. Dolche und ein Schwert als Andenken ein , während Shadak schon ungeduldig darauf wartete , das sie endlich Fertig wurden , denn er wollte wie er sich ausdrückte , Frost und Scatty nich den Ganzen Spaß alleine erleben lassen . Zum Glück brauchte man nicht lange zu überlegen wo die beiden Abgeblieben waren , denn der Lärm und die Schreie irgendwo , jedoch nich alzuweit entfernt waren ein guter Wegweiser . Wieder voll ausgerüstet machten sich drei leicht Wütende Gestalten auf den weg zur Quelle des Lärms , in der Hoffnung nich allzuspät zu erscheinen .
29.11.2002, 21:21 #321
Shadow-of-Death
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Schreie hallten durch die Gänge. Durchdrangen die Stille wie Sensen die durch ein Kornfeld schnitt. Trotz ihrer schweren Bewaffnung und teilweisen Panzerung rannten die Krieger durch die Gänge als wären sie nur Schatten. Lediglich bei Drago hörte man hin und wieder einen härteren Schritt da er nie gelernt hatte wie man sich leise und lautlos bewegte. Shadak musste zugeben, Scattie war ein guter Lehrer wenn Rony schon so gut schleichen konnte.

Ein Licht schoss wie ein Speer aus der rundlichen Öffnung und tränkte die Häftlinge in ein flackerndes Licht, welches nur durch den massiven Einsatz großer Fackeln ausgelöst werden konnte. Auch der Geräuschpegel hatte hörbar zugenommen. Scheinbar waren die beiden Sumpfler und der Schatten gerade rechtzeitig gekommen um einem Pfeilhagel ausgesetzt zu sein der sie spontan dazu überredete sich zu Boden zu werfen und die Köpfe einzuziehen. So geschah es dann auch...

Krachend hämmerten die Pfeile gegen das Gestein der Höhle und sprengten mit ihren Metallspitzen kleine Brocken heraus die zusammen mit den Überresten der Geschosse auf sie herabregneten. Schmerzhaft kratzten sie über die ungeschützte Haut und die kleinen Steinchen ereichten sogar solche Geschwindigkeiten das sie winzige Schnittwunden zufügten die wirklich nicht angenehm waren. Vorsichtig hob Shadak den Kopf im sich einen Überblick zu verschaffen und vielleicht die Gefährten zu erspähen. Er musste wissen ob sie noch lebten oder in den Pfeilen der Räuber umgekommen waren.

Ein sanftes Gefühl bildeten sich an seinem Schulterblatt, stimulierte die oberen Epithelzellen und ließ sie einen elektrochemischen Impuls zum Rückenmark aussenden. Dort wurde der Reiz blitzartig weitergeleitet zum Gehirn, wo er entschlüsselt und ausgewertet wurde. Eindeutig ein Druck, ausgelöst durch eine etwa anderthalb Quadratzentimeter große Fläche. Interpretation:
Shadak tippte jemand auf die Schulter!

Wuchtig fuhr der Kopf des Templer herum und registrierte wie Drago versuchte lautlose Wörter mit dem Mund zu formen und dabei ständig mit dem Finger in die Luft stach um seine absichten zu untermauern Shadak auf den scheinbar bewusstlosen Frost aufmerksam zu machen. Jedenfalls hoffte Shadak das er bewusstlos war. Immerhin konnte er auch Tod sein da diese merkwürdige Rüstung ja kein Blut entstehen lässt. Shadak sollte die Möglichkeit mal in Betracht ziehen Frost auf die nicht gerade geringen Risiken des Tragens einer solchen Dämonenpanzerrüstung hinzuweisen. Auch auf die Gefahr hin das diese Risiken dem Gildenlosen schon bekannt waren...

Aber solche Gespräche hob man sich besser für später auf, da man hier in ein Gefecht mit schießwütigen Banditen verwickelt war und der andere Gesprächspartner nicht gerade sehr aufnahmefähig wirkte. Wie bekämpfte man also am besten diese Banditen? Dutzende Ideen schossen in Sekundenbruchteilen durch Shadaks Geist und wurden allesamt wieder verworfen.
Nein, er hatte keinen eigenen, selbstschiessenden Bogen der die Gegner durchlöcherte!
Nein, er konnte nicht alle Pfeile mit seinem Schwert auf einmal spalten!
Nein, seinen beiden Kampfgefährten hätten wohl etwas dagegen als lebende Schutzschilde missbraucht zu werden!
Nein, sein Hamster war keine mächtige Killermaschine und konnte ihn vor den Pfeilen schützen. Obwohl...

Bevor Shadak dieser Idee nachgehen konnte und Bo auf den Feind loslassen konnte, schaltete sich scheinbar ein Selbsterhaltungstrieb ein und ließ ihn sich ruckartig hochstemmen. Und siehe da:
Die Bogenschützen hatten wohl gedacht das niemand so dumm war und seinen Kopf heben würde. So hatten sie sich vorsichtig näher geschlichen und waren kurz davor, sich auf die immer noch liegenden Krieger zu stürzen und sie zu erdolchen. Leider hatten die nicht mehr liegenden Krieger mehr Glück als Verstand gehabt und standen nun mit erhobenen Schwertern vor den ebenfalls mit erhobenen Schwertern dastehenden Räubern.
Pattsituation nannte man so was. Theoretisch...

Praktisch reagierte nun Shadow in gewohnter Weise und schwang seinen Zweihänder “Schattentöter”. Wie Kinderspielzeug wurden die Schwerter von dem schwarzen Stahl weggefegt und eine rasche Drehung brachte den Templer in eine neue, Ausgangsposition. Brutal sirrte der Zweihänder durch die Luft, traf den Banditen genau am Schlüsselbein und ohne dem Schulterpanzer auch nur irgendeine Beachtung zu schenken durchschnitt die Klinge den halbe Torso.

Noch während er den Zweihänder ruckartig wieder herauszog bewegte sich sein massiger Körper vorwärts und rammte in die drei anderen Banditen hinein die immer noch versuchten zu kapieren was da vor sich ging. Einer der drei taumelte zur Seite und kam dem Loch in der Mitte der Höhle zu Nahe. Sein Fuß verlor den Halt und noch ehe er sein Gleichgewicht wiederfand zuckte ein blutroter Tentakel hervor, umwickelte den kompletten Unterleib des Mannes und zerrte ihn in die Tiefe. Sein Schrei hallte hinauf und brach sich in den akustisch eindrucksvollen Wänden, die ihn immer wieder zurückwarf und sekundenlang in der Luft hielt. Was zum Geier war das für Vieh.

Durch das plötzliche Auftauchen des Monsters aus dem Konzept gebracht, hatte Shadak nicht mehr auf die zwei anderen Bogenschützen geachtete die immer noch bei diesem Sarcos standen der sich scheinbar immer dezent im Hintergrund hielt. Pfeile sirrten und hämmerte in seine Seite. Der eine zersplitterte an einer Metallschuppe aber der andere fand einen Weg zwischen den Gliedern des Kettenhemds und drang tief in das starke Fleisch Shadaks. Die dicken Muskelstränge und Sehnen verhinderten das der Pfeil sehr tief eindrang aber schmerzhaft und kampfbehindernd war es allemal.

Zum Glück hatten sich die beiden Schüler nun aufgerappelt und unterstützen Dragos Lehrer mit blitzenden Schwertern. Die beiden verbleibenden Banditen dem Schatten und seinem Schüler überlassend stürmte Shadak weiter auf die Bogenschützen zu. Die hektisch ihre Pfeile herauszerrten um erneut zu schießen. Schwungvoll hob sich die Klinge und zuckte aus vollem Lauf nach vorne. Wie Butter zerfetzte die Waffe den erhobenen Langbogen und den dahinterstehenden Schützen. Berstend brachen die Rippen als sich die schwere Klinge quer durch das Brustbein fraß und die Innereinen an die frische Luft beförderte.

Den Schwung seines Laufes ausnutzend sprang Shadak ab und schmetterte beide Füße gegen den Brustkorb des anderen Schützen. Die Kraft (berechnet aus Geschwindigkeit*Masse) reichte aus um sämtliche Rippen zu zerbröseln oder zumindest zu brechen. Wie eine Marionettenpuppe der man die Fäden durchgeschnitten und dann mit einem Baseballschläger malträtiert hatte, fledderte es den Banditen nach hinten. Herz und Lunge von den eigenen Rippenbruchstücken verletzt und durchsiebt sprudelte das Blut in roten Blasen aus seinem Mund während er hart gegen einen spitzen Stein schlug und sich eine heftige Platzwunde am Kopf zuzog. Nicht dass das noch was ausgemacht hätte...

Leise lächelnd, breitbeinig, den Zweihänder in einer Hand neben sich haltend stand der Todesschatten nun vor dem ach so bösen Räuberhauptmann Sarcos. Sah aber nicht gerade furchteinflössend aus die Witzfigur...
29.11.2002, 22:08 #322
RonY
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Spassig dieser Ausflug und wie es aussieht wird es noch besser , dachte RonY und wandte sich mit gezogenen Schwert seinen Gegner zu , den einzigen der ausser Dragos Spielgefährten von Shadow am Leben gelassen worden war . Tut mir leid für dich , leider hab ich keine Zeit lange mit dir zu spielen , denn ich will die Show dahinten nich verpassen sagte er zu dem Banditen und ging zum Angriff über . Ohne probleme schlug er das Schwert seines Gegners zu Seite und stach beim Nachsetzen zu , die Spitze der klinge , zwar gut gezielt , glitt jedoch von der Panzerung ab und drang deshalb unterhalb der panzerung ein , so das der Treffer nich sofort Tödlich , der Bandit ging in die Knie ließ das Schwert fallen und drückte seine Hände vor die wunde und starrte dann entsetzt auf das Blut das über seine Hände lief . Hab doch gesagt ich hab keine zeit mit dir zu Spielen meinte RonY und sah zu wie der Bandit unmächtig wurde Tja wenn der nicht nen Heiler findet hat er Probleme und wie es aussieht hat sich das ganze Training echt gelohnt dachte er grinsend , bevor er sich zu Drago umwand , der mit seinem Gegner noch spielte und seine Gelernten Techniken ausprobierte .

Auf die kurze frage , ob er hilfe brauche winkte dieser jedoch ab . Dann schaute er sich um , Frost lag immer noch scheinbar bewußtlos drüben auf der anderen Seite , eigentlich war es ein kurzer weg da rüber , da RonY aber gesehen hatte wie ein fetter langer tentakel aus dem Loch rauskam wählte er vorsichts halber den langen weg , immer den maximalen Abstand zum Loch einhaltend bis er bei Frost angekommen war , ein blick zu Shadow , mit seinem Miniatur Riesenhamster , zeigte das der Kampf noch nich begonnen hatte , Iss och besser so sonst verpasst das Dornröschen hier noch das Beste .

Er bückte sich und stieß Frost an die Schulter um diesen aufzuwecken ...
30.11.2002, 00:37 #323
Superluemmel
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Doch ehe sich Rony versah, war Frost bereits hinter ihm und hackte eifrig auf ein weiteres Tentakel ein, welches den Schatten gerade mit einer lieblichen Umarmung beglücken wollte. Der Ironiastahl zerteilte den dicken Strang nahezu ohne auf nennenswerten Widerstand zu stoßen und schleuderte zähes Blut quer durch die Höhle.
Mittlerweile spross ein Fangarm nach dem anderem aus dem Loch, peitschten wild durch die Höhle und wickelten sich um alles was sie finden konnten. Es machte fast den Eindruck, als ob sich etwas aus dem Schlund heraufziehen wollte....

"Passt auf, dass dieses Ding Jana nicht zu nahe kommt!", wies Frost seine Begleiter an.
Währenddessen hatte Shadak andere Probleme. Scheinbar hatte er den Banditenanführer unterschätzt, denn dieser spielte seine Beweglichkeit unbarmherzig gegen den schwerfälligeren Riesen aus. Offensichtlich hatte Sarcos eine Schwachstelle des Templers entdeckt, denn er attackierte mit gezielten Tritten Shadaks Knie. Langsam aber sicher drängte er den Hünen zurück.

Funkensprühend glitt der Eisbrecher über den Fels, kappte beiläufig seinen Weg kreuzende Tentakel und hielt zielstrebig auf Sarcos zu. Shadaks schwerer Zweihänder wurde von einem harten Schlag des Räubers zur Seite geschlagen, elegant führte Sarcos seine Klinge in einem Halbkreis herum und über seinen Kopf.
Ein Schemen schob sich von einem Augenblick auf den Anderen zwischen die Kontrahenten, eine schlanke Klinge schoss nach oben und fegte Sarcos' Waffe aus der Luft.

"Och, wie heldenhaft", höhnte Sarcos, löste sein Schwert von Frosts und sprang zurück.
"Jetzt springt der glorreiche Ritter auch noch ein um seinen Freund zu retten! Zu schade das kein Barde mehr von deinen Heldentaten berichten wird!"
"Zurück!", knurrte der Waffenmeister, als Shadak sich aufraffte um erneut anzugreifen.
"Das ist eine Sache zwischen mir und diesem Hund! Bringt ihr Jana hier raus und euch in Sicherheit."
Shadak wollte widersprechen, doch Frost schnitt ihm das Wort mit einer herrischen Geste ab.
"Ich sagte raus hier! Ihr habt mir schon genug geholfen, doch mit diesem Haufen Dreck werde ich schon alleine fertig."

Der Templer schien einzusehen, dass es keinen Sinn hatte, sich gegen den Willen des Gildenlosen zu stellen. Warum musste der auch so verdammt stur sein....
Gemeinsam kämpften sich Frosts Gefährten durch das Gewirr aus Tentakeln, lasen Jana auf und verschwanden schließlich durch einen Stollen. Nun war die Höhle bis auf die beiden Erzfeinde leer. Und natürlich das tentakelbewehrte Etwas, das gerade eine Leiche nach der anderen in das Loch zerrte.

Mittlerweile gab es nur noch eine knapp vier Schritt messende Fläche, die von den Fangarmen unberührt geblieben war. Wie ein Geflecht aus pulsierenden Wurzeln erstreckten sich die Tentakel durch den Raum, klebten Würmern gleich an den Wänden und gaben ab und zu schmatzende Geräusche von sich, wenn sie verrutschten.
Die zwei Kontrahenten standen sich direkt gegenüber, die Schwerter fest in den Händen, sich still belauernd, umgeben von dem Gewirr aus todbringenden Fangarmen.

Misstrauisch beobachtete Frost das schleimige Gewühl.
"Sarcos, warum haltet ihr euresgleichen in einem extra Loch, wenn es hier schon genug stinkt?"
Verärgert blitzte es in Sarcos' Auge auf.
"Elender Narr.... Was glaubst du was das ist? Das ist der verfluchte Wächter dieser Höhlen! Damit du nicht dumm stirbst : Dieser gesamte Berg ist eine einzige Schatzkammer! Warum konntest du diese ******** nicht einfach vergessen? Wir hätten für immer ausgesorgt!"

Was erzählte er da? Von was einer Schatzkammer war hier die Rede?
"Warum ausgerechnet Jana?", fragte Frost ohne den Blick von den Tentakeln zu nehmen. Er hatte sich getäuscht, als er vermutete, dass die Tentakel pulsierten. Sie zogen sich nur weiter in den Raum hinein. Und wahrscheinlich das, was an ihrem Ende hin mit.
Sarcos' Schwert fuhr pfeifend durch die Luft, als er eine wütende Handbewegung vollführte.
"Weil sie niemand vermisst hätte! Eine Einsiedlerin! Wer zum Beliar vermisst schon bitte eine Einsiedlerin? Außer einem durchgeknallten Irren natürlich, der seine Ritterinstinkte wiederentdeckt hat."

Das Puzzle in Frosts Kopf fügte sich langsam zu einem kompletten Bild zusammen.
"Ein Opfer...", flüsterte er.
"Ihr wolltet sie diesem Monster opfern! Wie tief kann ein einzelner Mann nur sinken, um sich an wehrlosen Frauen zu vergreifen!"
"Wehrlos....Pah!", spottete Sarcos.
"Deine Süße ist eine verdammte Magierin! Glaubst du der Wächter gibt sich mit normalem Bauernvolk zufrieden?"
Das war für Frost ein Schock. Jana eine Magierin? Eine böse Ahnung griff mit Spinnenbeinen nach Frosts Herzen.

"Sarcos, es muss hier nicht enden. Ergebt euch und ich werde euer Leben verschonen. Euer Tod bedeutet mir nichts mehr."
Verächtlich spie der Bandit Frost vor die Füße.
"Bah! Das macht jetzt auch keinen Unterschied mehr. Der Wächter wird keinen von uns entkommen lassen. Wenn ich schon sterben muss, will ich wenigstens noch die Genugtuung, meine Klinge in dein gottverdammtes Herz zu stoßen!"
Traurig schüttelte Frost den Kopf.
"Es tut mir Leid, aber diesen Wunsch kann ich euch nicht gewähren. Nun gut, macht euch bereit, Beliar persönlich kennen zu lernen!"

Die beiden Gegner gingen im selben Moment zum Angriff über. Funken tanzten durch die Luft, als die Schwerter aufeinanderprallten. Sarcos griff blitzschnell zu und drückte mit der flachen Hand gegen die Breitseite von Frosts Klinge, um sie wegzudrücken. Das konnte sich der Waffenmeister natürlich nicht gefallen lassen und packte seinerseit zu.
Die Anstrengung stand den Kämpfern ins Gesicht geschrieben, als sie mit aller Macht versuchten, den Gegner niederzuringen.

"Ist das alles was du drauf hast?", lachte Sarcos und verstärkte seinen Druck noch. Schweißperlen liefen über seine Stirn, sein Gesicht war vor Anstrengung verzerrt.
"Ich fange gerade erst an", knurrte Frost und glich den Druck wieder aus. Adern traten Würmern gleich an seinen Unterarmen hervor, auch er fühlte den kalten Schweiß über sein Gesicht strömen.
Der Banditenanführer knirschte mit den Zähnen und stemmte sich mit den Beinen in den Boden, um sich Frost entgegenzustemmen. Dieser lehnte sich mit seinem gesamten Gewicht gegen sein Schwert und trat ohne Vorwarnung zu.

Sarcos keuchte, als ihn Frosts Bein in der Seite traf, fing sich aber bevor der Krieger seinen Vorteil ausnutzen konnte.
"Das ist aber nicht sehr ritterlich", grinste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch.
"Ihr habt doch selbst gesagt, die Zeiten der Ritter sind gezählt", erwiderte Frost, achtete dabei aber für einen Moment nicht auf Sarcos' Füße.
Der Bandit gab urplötzlich nach und sprang zur Seite. Frost selbst taumelte dem Gegendruck beraubt nach vorne. Sarcos nutzte die Gelegenheit eiskalt aus und rammte dem Krieger das Schwert in die Rippen.

Durch den Stoß vollends aus der Balance gestoßen kippte Frost zur Seite, packte aber im Fallen Sarcos' Arm und riss ihn mit zu Boden. Klirrend schlitterten die Schwerter über den Fels und kamen wenige Spann vor dem Tentakelgewirr zu einem Halt.
Keuchend krachte der Gildenlose auf den harten Stein, einen Wimpernschlag nach ihm boxte ihm der Anführer der Banditen in die Seite. Als ob seine Rippen nicht schon genug schmerzten....
Sein Konter bestand darin, mit seiner Linken Sarcos' Arm zu umschlingen, gleichzeitig seine Hand zu packen und ihn unbarmherzig zu verdrehen.

Der Räuber stöhnte vor Schmerz, wurde aber nicht daran gehindert mit seiner freien Hand auszuholen und Frost wuchtig ins Gesicht zu dreschen. Bunte Blitze explodierten in Frosts Sichtfeld, der kupferartige Geschmack von Blut lag ihm auf der Zunge, warm quoll der Lebenssaft aus seiner Nase und verteilte sich über seine Rüstung und das Gestein.
Trotz der Schmerzen ließ Frost nicht locker, sein Stiefel hakte sich zwischen Sarcos' Beinen ein. Gleichzeitig zog er das andere Bein an und spannte die Muskeln.

Ächzend verdrehte er den Arm seines Kontrahenten weiter und stieß sich mit aller Kraft vom Boden weg. Der Erfolg war durchschlagend. Der Bandit schrie vor Schmerz auf, aneinandergeklammerte wirbelten die Kämpfer durch die Luft, vollführten dabei einen halben Salto und landeten mit einem gewaltigen Rumms wieder auf dem Felsgestein.
Sarcos' Pech war, dass er unter dem Waffenmeister landete. Somit krachte Frost mit seinem gesamten Gewicht auf seinem Brustkorb.

Während der Bandit hustend nach Atem rang, war Frost aufgesprungen und zu seiner Waffe gehechtet. Sich den schmerzenden Bauch haltend kam auch Sarcos wieder auf die Beine. Blut tropfte von seinem Kinn und vermischte sich mit den Pfützen auf dem Boden. Garantiert sah Frost auch nicht viel besser aus.
"Komm schon, beende den Kampf!", schrie Sarcos Frost zu.
Müde schüttelte der Krieger den Kopf.
"Ich kann keinen besiegten Gegner töten. Gebt auf."

Ein bösartiges Grinsen umspielte Sarcos' Mundwinkel, sein Blick war auf einen Punkt hinter Frost gerichtet. Bevor der Schleichlehrmeister die Gefahr registrierte, fegte ihn auch schon ein Tentakel von den Beinen. Natürlich schlug er augenblicklich mit dem Eisbrecher zu, aber kaum hatte er den Fangarm gekappt, da schlängelten sich auch schon drei Neue um sein Bein.
Unbarmherzig zogen ihn die Tentakel auf das Loch in der Mitte des Raumes zu.
Doch der bodenlose Schlund war nicht mehr leer.
Ein tiefrotes Etwas schob sich aus dem Loch, zog sich mit Hilfe seiner unzähligen Arme nach oben und füllte das Loch dabei vollends aus.

Das Ding hatte Ähnlichkeiten mit einem Sack, seine aschfahle Haut glänzte schleimig im Schein der wenigen überlebenden Fackeln. Dutzende Tentakel entsprangen seinem Rumpf, drei hungrig umherschnappende und von mehreren Zahnreihen umsäumte Mäuler bildeten den Kopf des Geschöpfes.
Frosts Magen begann sich krampfhaft zu verknoten, als er einen genaueren Blick auf den Körper des Wächters warf. Die Haut war leicht durchsichtig, sodass man das Innenleben des Monsters erkennen konnte. Dabei waren noch deutlich die Reste seines ausgiebigen Mahles auszumachen, die scheinbar haltlos im geleeartigen Inneren der Kreatur herumschwommen.

Und Frost schien dasselbe Schicksal zu blühen....
"Zahle den Preis für deine Torheit!", lachte Sarcos. Seine Stimme klang seltsam hysterisch, das Hohngelächter wurde dutzendfach von den Wänden zurückgeworfen.
In Todenangst hieb Frost wie ein Berserker um sich, zerfetzte Dutzende von Tentakeln, ohne etwas an seiner Lage ändern zu können. Nur noch wenige Schritt trennten ihn von den glucksenden Mäulern.
Etwas löste sich aus seiner Tasche. Ein faustgroßer, blauer Edelstein landete mit einem deutlichen Schmatzen auf einem der Fangarme.

Schlagartig rollte sich dieser zusammen und zerrte den Stein auf eines der Mäuler zu. Da der Stein sich nicht wehrte, war er mit einem Haps verschwunden.
Brüllend bäumte sich der Wächter auf. Seine Arme peitschten unkontrolliert umher, endlich schaffte es der Waffenmeister, sich aus der mörderischen Umklammerung zu befreien. Rücklings kroch er von dem Monster weg.
Würgende Geräusche drangen an sein Ohr, dann übergab sich der Wächter blubbernd und verteilte sein Abendessen über die halbe Halle.

Angewidert sprang Frost zurück, nur um einen Schlag von seitens Sarcos einzufangen. Instinktiv glich er den Treffer aus, indem er zur Seite schnellte. Ein Blitzen in seinem Augenwinkel warnte ihn vor neuer Gefahr, reflexartig riss er den Eisbrecher in die Höhe.
Das Knallen der aufeinanderprallenden Schwerter klingelte nachhaltig in seinem Ohr, dennoch ging er ohne zu Zögern zum Gegenangriff über. Eine Serie schnell aufeinanderfolgender Attacken drängte Sarcos zurück, ein harter Schlag zwang den Banditen in die Knie.

Sofort schwang Frost seine Waffe herum, griff mit beiden Händen zu und ließ sie schwungvoll auf seinen Erzfeind niederfahren. Gerade noch rechtzeitig brachte der Räuber sein Schwert zwischen seinen Kopf und den todbringenden Ironiastahl, funkensprühend rieben die scharfen Schneiden aneinander.
Mit aller Kraft drückte der Gildenlose die Waffe seines Feindes nach unten.
Dann weiteten sich seine Augen vor Schrecken, als er eine weitaus größere Gefahr aufkommen sah.
Der Wächter schien mächtig wütend zu sein. Er hatte fast alle Tentakel von den Wänden gelöst, sein nasser Körper lag mitten in der Höhle.
Wie eine zuschnappende Kobra schnellten die Fangarme nach vorne, direkt auf die beiden Kämpfer zu.

Blitzschnell gab Frost nach, Sarcos drückte seine Waffe wuchtig nach oben. Durch den plötzlichen Ruck wurde der Eisbrecher über Frosts Kopf geschleudert, der Krieger verstärkte den Schwung noch indem er sich vom Boden wegkatapultierte.
Haarscharf zuckte ein Tentakel an seinem Gesicht vorbei, wickelte sich stattdessen um Sarcos' Hals. Frosts freie Hand bekam einen Felsvorsprung zu fassen, im selben Moment als der Bandit röchelnd zu Boden ging, zog sich Frost unter Aufbringen sämtlicher Macht nach oben.

Erstickte Schreie in seinem Rücken kündigten vom Schicksal des bemitleidenswerten Banditenanführers, doch Frost verlor keine Zeit damit, zu ihm zurückzublicken. Mit einem Satz rettete er sich in einen abzweigenden Stollen, dicht gefolgt vom Aufklatschen der Tentakel. Hoffentlich waren seine Gefährten und Jana diesem lebendigen Grab entkommen....
01.12.2002, 11:58 #324
RonY
Beiträge: 1.340

Nach einigen Minuten anstrengendem durch die Gänge hetzen , erreichten die quasi aus der Höhle rausgeschmiessenen den Brunnenschacht durch den sie in die Unterirdischen Gänge eingestiegen waren . An dem Seil , welches immer noch hier hing , kletterten sie nach oben , mit Mühe schaften sie es auch , die Frau welche immer noch nich bei bewußtsein war , durch den schmalen Schacht noch oben zu bringen dannn setzten sie sich ins Gras und warteten darauf das Frost , als der Letzte noch fehlende langsam aufhörte da unten zu Spielen und endlich nachkam , damit sie endlich von hier verschwinden konnten .
Während sie da Saßen , unterhielten sie sich über das Merkwürdige Vieh das da unten hauste und über andere Gechichten ....
02.12.2002, 20:21 #325
Scatty
Beiträge: 1.335

Still sass der Templer da, kaute schweigend an einer Scavengerkeule, während sich die anderen die tollsten Geschichten über laufende Sumpfkrautstengel, behaarte Trollhinterteile erzählten, und Witze über Gomez, den faulen Sack zum besten gaben, was Rony nicht gerade witzig fand...Rony...Rony, Rony, ROnY, roNy, da war doch was....RICHTIG, der Bursche hatte nun schon zwei Wochen Sachen dick mit schwarzer Kohle in seinen geistigen Notizblock eingetragen, und war Scatty´s Meinung nach bereit für die Abnahme seiner Prüfung. Völlig aus seiner Lethargie gerissen stand der Templer auf, noch eine halbe Scavengerkeule im Mundwinkel, und ging auf den Schatten zu.

"Hey, Rony! Ich hab eine gute Nachricht und eine schlechte für dich. Die gute: Du bist ausgebildet im Schleichen! Die Schlechte: aber erst wenn du meine mörderische, waghalsige, halsbrecherische Prüfung überstehst. Komm mal mit." Der Templer führte ihn zu einem Ort, an dem er unterschiedliches Material zusammengetragen hatte und grosszügig über freies Feld gekleckert hatte, und er ausserdem irgendwie einen Baumstamm hierhergebracht hatte.

"Okay, wir fangen mit etwas leichtem an. Du packst deinen Hintern einfach auf den Baumstamm da, und ich bewerfe dich mit Haarbüscheln, die ich zuvor in 10 jahre alten Rattenkot und Schweiss eines Söldners getaucht habe. Also, du weisst was das heisst: Ausweichen! Und da wir dies bisher nicht sehr ausgiebig trainiert haben, werde ich Milde walten lassen. Nun auf, gib dein Bestes!" Mit dem letzten Satz fingerte er schon das erste Knäuel aus dem grossen Bottich neben sich und visierte den Schatten an...
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