World of Gothic Archiv
> Rollenspiel Das Kastell des ZuX # 13 |
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11.10.2002, 00:37 | #251 | ||||||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
"Hast du das gehört?", sagte der Don zu der auf seiner Schulter hockenden Knocheneidechse. "Da hab ich sie eben gerettet, alle Bücher gelesen, die sie mir gegeben hat, mich tagelang mit neuen Rezepturen abgequält und zum Dank dafür läßt sie mich durchfallen. Das soll einer verstehen." Er räumte noch ein bisschen die ausgebreiteten Experimente zusammen und verließ dann den Raum, um auf sein Zimmer zu gehen und einmal richtig auszuschlafen. |
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11.10.2002, 11:26 | #252 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
meditate rief am frühen morgen den schattendämon zu sich und befahl ihm herumzufragen, ob sie jemand auf der suche nach den brüdern begleiten würde. "ich will heute abend los. vorher sehe ich noch einmal nach, wo sie jetzt sind, da ihr schattendämonen ja offensichtlich in den kellern des kastells überhaupt keinen überblick habt. das ist übrigens mehr als seltsam. ich dachte immer, ihr seid kompetent und dämonen für jede lebenslage. offensichtlich habe ich mich geirrt. oder ihr habt angst, in den keller zu gehen!" mit einer handbewegung schickte sie den schattendämonen weg und begab sich ins refektorium zum frühstück. |
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11.10.2002, 22:06 | #253 | ||||||||||||
olirie Beiträge: 1.642 |
Lange war olirie ziellos durch das Kastell gewandert, bei einigen Bildern blieb er stehen und hat sie sich genauer angeschaut, andere hat er beim vorbeigehen beäugt. Am Ende kam er zu dem Schluss, dass er eigendlich gar nicht wusste, warum er das tat. Übermüdet und hungrig begab er sich zurück ins Refektorium, wo er sich an einen kleinen sauberen Tisch setzte und sich eine Snapperkeule und ein Glas Wasser wünschte. Sofort erschien das gewünschte und der Magier begann auch, es zu verspeisen. Nach diesem hungerstillendem Mahl ließ olirie wieder abräumen, erhob sich von seinem Platz und verließ das Refektorium, um in seinem Zimmer die Vorteile des regelmäßigen Schlafes zu nutzen. In seinem Zimmer legte der Magier seinen Gürtel ab und zog die Robe aus, welhe er über einen Stuhl hängte, auf den er zuvor schon den Gürtel gelegt hatte. Dann begab olirie sich zu Bett und schlief auch kurze Zeit später ein. Allerdings ließ er sich vorher von den Dämonen noch ein bissel Konfekt und etwas von dem süßen Wein bringen. |
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12.10.2002, 00:33 | #254 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
meditate stand vor der tür in der bibliothek, die sie aus dem buch identifiziert hatte. der schattendämon weigerte sich beharrlich, sie in die kellergewölbe zu begleiten und meditate versuchte, mit all ihren künsten und tricks das große blaue ding dazu zu bewegen, sie doch nicht allein zu lassen. als der schattendämon kategorisch ablehnte mit dem hinweis, dass er das kastell behüten solle und die keller nicht das kastell seien, rief meditate auch noch andere dämonen herbei. aber nicht einmal die niederen, die sonst jede arbeit widerspruchslos erledigten, wollten ihr folgen. wutschnaubend packte meditate ihren zauberstab und stieß die kleine verzierte tür mit dem fuß auf. "ich möchte nicht wissen, was beliar mit euch macht, wenn ich nicht wieder kommen." dann entzündete sie einen lichtzauber und begann die schmale treppe hinabzusteigen, in den bauch der erde - dorthin, wo sich noch nicht einmal die dämonen hin wagten. |
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12.10.2002, 11:55 | #255 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
dunkel und nass waren die wände, an die sich meditate stützte, während sie dem gang immer weiter in die tiefe folgte. über ihr hing nur zur beruhigung eine weiße lichtkugel, die die stufen in ein unnatürliches licht tauchte und zum einheimlichen eindruck dieses weges eher beitrug, als ihn zu mildern. meditate fröstelte und sie schuf zu ihrer begleitung sich erst drei gerippe und als sie deren überdrüssig wurde, einen feuergolem, der wenigstens etwas wärme spendete. glücklicherweise gab es hier nichts brennbares, so dass der weg nur durch eine rußspur an der decke gekennzeichnet wurde. das konnte ja auch nichts schaden für spätere besuche. sie erkannte den weg wieder. sie war ihn schon einmal gegangen auf der suche nach dem schlüssel für die unterwelt. damals hatte sie ihn in einem kahlen raum mit einem steinaltar gefunden. was mochte nur die brüder bewogen haben, sich bis hierhin vorzuwagen. die magierin erreichte immer wieder treppenabsätze von denen wege abgabelten und immer wieder blieb sie zögernd stehen. wo mochten die beiden ahnungslosen entlanggegangen sein? sie entschied sich am dritten treppenabsatz jetzt abzubiegen. es war mehr ein gefühl als gewissheit. irgendwann mussten die brüder ja die treppe verlassen. immerhin verfügten sie über keinerlei magie, allenfalls über einen begrenzten fackelvorrat. und lebensmüde schienen ihr die brüder eigentlich nicht. dem anschließenden schmalen gang folgte sie auch dann noch, als er so schmal wurde, dass sie nur noch mit eingezogener brust sich quer durchschieben konnte. die spuren im fels deuteten eindeutig darauf hin, dass hier trotzdem irgendwelche wesen entlanggegangen waren. und dass diese wesen sich sehr viel mühe gegeben hatten, den zugang so beschwerlich wie möglich zu machen. so verschwand plötzlich vor ihren augen der feuergolem in die tiefe und als meditate vorsichtig einen weiteren schritt machte, stand sie plötzlich vor einem bodenlosen abgrund. der feuergolem unter ihr stürzte immer noch – wahrscheinlich bis zum mittelpunkt der erde. auf der anderen seite ging der gang allerdings eindeutig weiter. hier konnten die beiden also doch wohl kaum entlanggegangen sein. als plötzlich die lichtkugel über ihr ihr leben auslöschte, wollte sich meditate schon umdrehen und zurückgehn, als sie auf der anderen seite der schlucht einen blassen lichtschimmer entdeckte. sie blieb stehen. |
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12.10.2002, 12:48 | #256 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
dieser lichtschimmer deutete ja nun doch darauf hin, dass auf der anderen seite jemand war oder etwas. die brüder? meditate beschwor einen besonders starken lichtzauber und besah sich die wände und den beginn der schlucht ganz genau. und dann entdeckte sie plötzlich einen schwachen spiegelreflex mitten über dem bodenlosen abgrund. sollte? wie damals? meditate fiel die unsichtbare brücke aus der unterwelt ein und die logische schlussfolgerung war, dass sie hier wieder auf solch eine konstruktion gestoßen war. nur wie sollte sie das sichtbar machen? meditate fingerte aus ihrer robe eine kleine phiole mit goldstaub. es war zwar schade um das kostbare gift, aber wenn es für einen guten zweck war, dann war es sicher nicht verschwendet. meditate hockte sich hin und tastete vorsichtig in der luft an der stelle, an der sich wohl die brücke befinden müsste. nichts – sie fasste immer nur ins leere. hastig begann sie, staub vom boden abzukratzen und als sie eine handvoll zusammen hatte, warf sie ihn in weitem bogen in die schlucht. und richtig! etwa zwei fuß von ihr entfernt, traf der staub auf ein hindernis. und dort begann der weg. man musste also zuerst springen! wer das nicht wusste sondern immer vorwärts ging, würde gnadenlos in die tiefe stürzen. dort hinten aber begann der weg. |
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12.10.2002, 13:11 | #257 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
meditate lief ein paar schritte zurück. der abstand sollte zu überwinden sein. mit einem kräftigen satz überbrückte sie die falle und konnte von jetzt an eine verwinkelte kompliziert angelegte unsichtbare brücke entlanggehen. kenntlich machte sie sie, indem sie immer wieder etwas von ihrem goldstaub vor sich auf den boden pustete. so gelangte sie nach einiger zeit wohlbehalten auf der anderen seite an. hier sah sie noch einmal zurück und stellte erstaunt fest. dass von dieser seite die brücke in einem matten grau sehr gut zu erkennen war. der rückweg würde also keine mühen bereiten. wenige schritte weiter hatte sie einen raum erreicht, der zu ihrem größten erstaunen auch wieder bücher enthielt. und in der mitte des raumes saßen die neuen lehrlinge und schliefen – jeder ein buch in der hand. |
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12.10.2002, 13:37 | #258 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
"was macht ihr denn hier! aufwachen!" die magierin klatschte in die hände, aber die beiden rührten sich nicht. ja es schien, als würden sie nicht einmal etwas von ihrer anwesenheit bemerken. als meditate näher trat bemerkte sie, dass die beiden kaum atmeten. sofort fiel ihr ein, was sie über die bibliothek gerade erst gelernt hatte und nahm den beiden schnell die literatur aus den händen. offensichtlich im rechten augenblick. beide seufzten und bewegten sich plötzlich. meditate hatte allerdings einen heftigen schlag verspürt bei der berührung der beiden bücher und ließ sie schnell fallen. im gleichen moment, in dem sie die bücher berührte, die sich noch in den händen der beiden brüder befanden, hatte sie einen blick in deren seelen machen können, der absolut grauenerregend war. was war das? das war tödliche bosheit gewesen! oder war das nur eine scharade? die magierin ließ sich auf einen stuhl sinken und sah die beiden an, die gerade irgendwie zu sich kamen. "was ist das denn? was macht ihr hier eigentlich? ihr seid gerade angekommen und schafft schon unruhe! und nicht nur das, ihr dringt in bereiche vor, die euch ganz sicher noch nicht offen standen. hier unten bin noch nicht mal ich gewesen, geschweige denn irgendein anderer der jetzt lebenden magier. was hat euch nur bewogen ..." meditate sah die beiden an, die sie nur aus unwissenden augen ansahen. offensichtlich wussten die beiden im moment nicht wirklich wo sie waren und würden ihr ganz sicher keine antworten geben können. meditate schaute vorsichtig auf die beiden bücher, die sie den brüdern abgenommen hatte, ohne sie zu berühren. auf jedem buch stand etwas in einer schrift, die sie nicht kannte. es war aber gut möglich, dass es sich wieder um eine ähnliche magie handelte wie in der großen bibliothek, denn das eigenartige gefühl, dass sie beim berühren der bücher hatte, ließ auf irgend eine magie schließen. meditate stand auf und besah sich die bücherregale. die beiden jungen männer ließ sie erst einmal sitzen und sinnlos vor sich hinstarren. so konnten sie wenigstens keinen schaden anrichten. langsam schritt sie die reihen der bücher ab. überall auf den eher schlichten buchrücken fanden sich schriftzeichen, die sie nicht kannte. plötzlich aber stutzte sie. hier standen auch einige bücher, deren titel sie durchaus lesen konnte. "almanach des bösen" ... "wörterbuch der finsternis" ... difficillimis temporibus rimae" ... "bibliotheca horreo" - seltsame bücher in alter und neuer sprache mit beunruhigenden titeln. alles, was meditate lesen konnte handelte von gespaltensein, von angst, von bosheit und von grauen. und ganz offensichtlich fanden sich hier auch wörterbücher zu der seltsamen alten sprache. |
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12.10.2002, 14:11 | #259 | ||||||||||||
Zavalon Beiträge: 1.025 |
Zavalon grub mit schon fast geschlossenen Augen weiter in seinem Buch rum. Die letzten Tage hatte er kaum Schlaf gehabt, sondern mit Übereifer gelesen und auswendig gelernt. Wenn Zavalon dem Koch einen Besuch abstattete bekam er sofort seinen Kaffee und seinen Imbiss, Zeit für ein richtiges Essen nahm er sich nicht. Er sah sich um, auch Alei, ein Magier den er nur vom Sehen her kannte, hielt sich seit kurzem oft in der Bibliothek auf und lernte, obwohl er nun etwas angespannt aussah. Zavalon wendete sich wieder sich selbst zu, nun wollte er den Zauber in der Praxis ausprobieren. Im Übungsraum schloss er die Tür hinter sich, nahm die Rune für "magisches Verschließen" in die Hand und konzentrierte sich voll und ganz auf auf die Tür, durch die er gekommen war. Zavalon schloss die Augen, Schweissperlen bildeten sich auf seiner Haut. Mit einem mal war es geschafft, die Tür war verschlossen und nicht mehr aufzukriegen. Fröhlich lies er sich an die Wand sinken. Aber irgendwas war an der Sache faul, nur was. Normalerweise müsste er doch ein unendliches Glücksgefühl verspüren, ja, denn Magie war die schönste Nebensache der Welt... Zavalon beschloss nochmal in seinem Zimmer darüber nachzudenken, ging auf die Tür zu, drückte die Klinke herunter und...merkte das er festsaß. Sofort rannte er wieder zu den Runen, wollte sich konzentrieren, aber der Gedanke, dass er hierdrin vergammeln würde, lies ihn einfach nicht los. Das Öffnen scheiterte. Schreiend hämmerte er gegen die Tür, obwohl er wusste, dass alles Schalldicht war. |
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12.10.2002, 14:37 | #260 | ||||||||||||
Sazabi Beiträge: 138 |
Ein heftiger Schmerz durchzuckte Sazabi, als meditate sein Buch wegnahm. Gleichzeitig stieg Wut in ihm auf: Die wollte sein Buch, sein Ein und Alles, seine Lebensgrundlage wegnehmen. Sie wollte darin lesen und seine Geheimnisse ausspionieren! Er wollte aufspringen und sie erwürgen, doch er konnte sich nicht bewegen. Im nächsten Moment war der Schmerz, nicht jedoch der Hass auf die Hüterin verflogen und er sank wieder in eine starre Haltung. Sie blickte ihm in die Augen, doch Sazabi konnte das Verlangen, sie und seinen Bruder zu töten, hinter einem unschuldig-unwissenden Blick verbergen. Wie hatte sie nur hier hergefunden? Ein Teil in ihm freute sich, dass ihn endlich jemand aus dem Bann dieser abgrundtief bösen Umgebung befreit hatte, der andere, größere Teil jedoch wollte hier in der Bibliothek bleiben und die schrecklichen und dennoch fesselnden Bücher weiterlesen. Er wusste, dass hier unten Macht verborgen war, Macht über Könige und einfache Leute. Hier war alles Böse, das von einem Sterblichen getan worden war, aufgezeichnet. Mit diesem Wissen konnte man den Ruf eines jeden Sterblichen ruinieren. Wer hier Herrscher war, konnte er bestimmen, welcher König gestürzt werden würde, ganz einfach indem er einige Dinge über ihn enthüllte, die einfach zu schrecklich waren, um ignoriert zu werden Hier stand alles über Gomez’ Jugendsünden (5 dicke Bücher waren es). Wenn die Leute diese Dinge erfuhren, würde Gomez wohl schneller am nächsten Baum aufgeknüpft werden, als er „Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitänsvertretungsmützenstoff“ sagen konnte. Sazabi konnte nicht einfach hier weg, er wollte die Macht behalten, ganz alleine. Die anderen mussten verschwinden! Nun ließ endlich die Starre nach und er konnte sich aufrichten. Wie war er überhaupt hier her gekommen? Sie waren einen Gang hinunter gegangen und dann war alles dunkel geworden, mehr wusste der Lehrling nicht mehr. Eigentlich war es ja auch egal, jedenfalls hatte Beliar ihm diesen Ort gezeigt, und das konnte nur bedeuten, dass er der Auserwählte für diese Arbeit war. Gerade bestaunte meditate fasziniert diese Bücher des Bösen, er musste ihr nur das Schwert in den Rücken stoßen, es war ganz einfach. Doch er schaffte es nicht. Etwas hielt ihn zurück, vielleicht war es ihr besorgter Blick von vorher, Sazabi wusste es nicht. Mit einem Mal war ihm klar, dass er diese Bibliothek nie beherrschen durfte. Sie war eine Probe für seinen Willen und seinen Glauben an Beliar. Wenn er hier schwach würde und seinen Bruder und die Hüterin umbrachte, war er verloren. Bei der Aufnahme hatte der Lehrling geschworen, Beliar zu dienen und nicht, Beliars Diener umzubringen. Er durfte es nicht tun. Widerstrebend steckte Sazabi das Schwert wieder weg und meinte mit gepresster Stimme: „Ich bin bereit, lasst uns gehen.“ Dieses Mal hatte er die Willensprobe bestanden, doch er wusste, dass die Bücher ihn immer anziehen würden und versuchen, ihn zu verderben. Es war wie mit allen Gaben Beliars: Man musste sie ihn Maßen nutzen, sonst zerbrach man daran. Vorerst war es wohl besser, etwas Abstand vom Einfluss der Schriften zu bekommen |
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12.10.2002, 16:55 | #261 | ||||||||||||
{-NaThAnO-} Beiträge: 729 |
Schweißgebadet und mit klopfendem Herz wachte der hohe Schwarzmagier auf und saß senkrecht in seinem Bett. Was war das? Ein Albtraum? Aber es war so real gewesen... Nathano hatte den ganzen Unterweltgang mit Meditate und den anderen ein weiteres Mal durchgelebt, mit all seinen Schikanen und schrecklichen Erlebnissen. Was wollte Beliar damit? Wieso hatte er Nathano dieses Erlebnis noch einmal träumen lassen? Die Erfahrung hatte gezeigt, dass Nathano immer nur Albträume bekam, wenn etwas schlimmes....oder auch nur irgend ein großes Ereignis bevor stand. Immernoch etwas zittrig stand der Einhandlehrmeister auf und fasste sich langsam. Schon wesentlich ruhiger bekleidete er sich und legte sich, einfach nur, um ihm etwas Sicherheit zu geben, seinen Gürtel an und befestigte Gladius Morti daran. Einmal noch tief eingeatmet, verließ Nathano sein Zimmer und ging gemäßigten Schrittes und die Arme in den Ärmeln der des anderen Armes versunken in Richtung Refektorium. Auf diesem Weg konnte er nicht von diesem Traum, besser gesagt von dem Erlebten nicht ablassen. Alles schoss ihm wieder in den Kopf, die Prüfungen, die körperliche Anstrengung und die Wiese der Toten, auf der Meditate diesen Mann traf. Ma...Ma...Manmouse, genau, so hieß dieser Kerl. Väterchen hatte Meditate ihn genannt, wohl bestannt eine Beziehung zwischen den Beiden, doch Nathano wusste nichts weiter darüber. Eigentlich würde es ihn schon interessieren, doch er wollte Meditate nicht mit diesem Gedanken weiter belasten. Man hatte gesehen, wie nahe ihr der Tod dieses Mannes gegangen war. Vielleicht würde Nathano etwas in der allwissenden Bibliothek darüber herausfinden, doch das eilte nicht. Zeit hatte der hohe Schwarzmagier nur zu viel in den letzten Tagen. Im Refektorium verwischte er diesen Gedanken und kömmerte sich erst einmal um das näher liegende "Problem": Nahrungsaufnahme! |
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12.10.2002, 23:37 | #262 | ||||||||||||
olirie Beiträge: 1.642 |
Gut ausgeschlafen erwachte olirie in seinem Bett. Als er aufstand, fiel ihm sofort die neue Robe über seinem Stuhl in die Augen, doch das war nicht seine gewohnte Robe, nein, es war die Robe eines Schwarzmagiers. Scheinbar war olirie nun einer. Er zog die Robe über und griff nach dem Gürtel, der unter ihr liegen sollte, doch der Stuhl war leer. Der Gürtel war nicht mehr an der Stelle, wo olirie ihn abgelegt hatte. Für ihn kam nur eine Möglichkeit in Frage, er musste bei der Alten Robe sein. Sofort ließ er einen Dämon kommen und befragte ihn danach, dieser verschwand sofort, um nach dem Schwert zu suchen. In der Zwischenzeit wollte olirie im Refektorium etwas speisen. Im Refektorium wünschte olirie sich einen dicken Moletatbraten mit einem Glas Wasser. Sofort erschien das gewünschte und er nahm das Besteck zur Hand und begann zu Essen. Dies tat er solange ruhig, bis ein Dämon kam und ihn benachrichtigte, dass der Gürtel gefunden wurde. Olirie begann schnell das restliche Essen herrunterzuschlingen und folgte dann dem Dämon. Dieser führte ihn in die Eingangshalle, wo ein weiterer Dämon mit dem Gürtel stand. Sofort berreichte er ihn olirie und verschwand dann, ebenso wie der andere Dämon. Doch der Schwarzmagier bemerkte, dass der Gürtel etwas mitgenommen aussah. Es hingen auch noch Reste von Seifenlauge daran. Tief durchatment schnallte sich olirie den Gürtel um. |
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12.10.2002, 23:56 | #263 | ||||||||||||
Alei Beiträge: 569 |
Alei verließ die Bibliothek mit einem Buch und seiner Harfe in den Händen. Er begab sich in den Innenhof, denn er fand, dass dies der richtige Ort war, um sich im Umgang mit der Harfe neu zu üben. Inzwischen war er sich sicher, dass seine frühere musikverbundene Art dafür verantwortlich war, dass er seine Zauber nicht hinbekam. Er betrat den Innenhof und setzte sich dort auf eine kleine Bank, während er die Harfe neben sich legte und das Buch aufschlug. Eine Weile blätterte er darin, bis er ein Lied gefunden hatte, dass er versuchen wollte. Er sah sich die Noten und den Text eine Weile an und prägte sich alles ein, dann legte er das Buch zur Seite und nahm die Harfe zur Hand. Zunächst spielte er einige Grundtöne an, doch das bereitete ihm schon Schwierigkeiten. Selbst die leichtesten Griffe auf der Harfe waren ihm fremd und fielen ihm schwer. Er legte die Harfe wieder weg, lehnte sich zurück und schloß die Augen. Die wenigen Töne, die er gespielt hatte, klangen noch immer in seinem Kopf nach und schienen sogar lauter zu werden. Dann ging ein gleißendes Licht wie ein Blitz durch seine Gedanken. Bilder erschienen vor seinem Inneren Auge. Er fühlte, wie eine Tür tief in seiner Vergangenheit aufgestoßen wurde und wie aus ihr Bilder und Töne drangen. Er sah ein großes Lager, wie er es nach seinem Unfall nicht mehr gesehen hatte. Es waren viele Hütten in einer gigantischen Höhle. Eine große Menschenmenge stand am Ausgang der Höhle, direkt vor einer hohen Felswand. Dann ging das Bild weiter nach oben, und er sah, dass ein Mensch auf einem Plateau stand, dass oberhalb der Felswand war. Der Mann spielte Lieder auf einer Harfe und die Menschenmenge jubelte ihm zu und feierte ausgelassen. Es wurde viel getrunken und gegessen. Alei sah der Szene eine ganze Weile interessiert zu, ohne ihr eine wirkliche Bedeutung zumessen zu können. Doch der Musikant auf dem Plateau kam ihm bekannt vor. Dann traf es ihn aus heiterem Himmel: Der Barde war er selbst. Dann verblassten die Bilder... Alei öffnete die Augen und setze sich wieder auf. Der junge Magier nahm das Buch und die Harfe und ging in sein Zimmer zurück. Dort warf er beides auf sein Bett und trat an den Spiegel. Eine Weile sah er hinein, doch so sehr er es auch versuchte, er konnte keine Gemeinsamkeiten mit dem Mann vom Plateau feststellen. Enttäuscht ging er wieder zu seinem Bett und nahm die Harfe zur Hand. Wie von selbst bewegte sich seine Hand und spielte eine Melodie, die ihm bekannt vorkam. Dazu mischten sich nun Worte, die in ihm aufstiegen und ganz ohne sein Zutun über seine Lippen drangen. "Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt er stand auf allen Wegen er winkte und er rief nach mir so laut er sprach mein Leben sei verwirkt ich sollt mich zu ihm legen ein frühes Grab sei längst für mich gebaut ein frühes Grab sei längst für mich gebaut ich floh soweit das Land mich trug soweit die Vögel fliegen doch mir zur Seite spürte ich den Tod sein Schatten folgte meiner Spur ich sah ihn bei mir liegen und seine Hände waren blutig rot und seine Hände waren blutig rot da wußte ich es weht der Wind und Regen fällt hernieder auch wenn schon längst kein Hahn mehr nach mir kräht weil ich schon längst vergessen bin singt man mir keine Lieder nur Unkraut grünt und blüht auf jedem Feld nur Unkraut grünt und blüht auf jedem Feld ich hab heut Nacht vom Tod geträumt es gibt kein ewig Leben für Mensch und Tier und Halm und Strauch und Baum ... das war mein Traum" Als das Lied geendet hatte, steckte er die Harfe wieder unter seine Robe. Ein Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab. Er konnte es wieder... |
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13.10.2002, 00:27 | #264 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
meditate sah nach inachos, der aber immer noch schlief oder was immer das für ein zustand war, in dem er sich befand. "wir müssen unbedingt zurück nach oben. ich glaube echt nicht, dass das ein gesunder aufenthaltsraum für euch ist. hier gehts ja nicht mal mir sonderlich gut. kannst du laufen sazabi?" meditate beschwor drei gerippe und eines warf sich den schlafenden möchtegernmagier über die schultern. als das zweite gleiches mit sazabi machen wollte, wehrte dieser unwillig ab. meditate befahl dem dritten gerippe, zwei von den wörterbüchern aus dem regal zu nehmen und ihr im sicheren abstand hinterherzutragen. dann gings auf den rückweg. meditate ging voraus und ließ sich von sazabi erzählen, wie sie die schlucht überbrückt hatten und befragte ihn intensiv, wie sie beide denn auf die idee gekommen waren, die tür zu öffnen und in die tiefe zu steigen. als sie an der schlucht oder falle oder was auch immer ankamen, berührte meditate eine kachel, die sie plötzlich in der wand entdeckte. daraufhin schob sich die von hier aus blaß grau schimmernde brücke zu einem ordentlichen geraden steg zusammen. die drei und die gerippe konnten die schlucht unbehelligt überschreiten. kaum setzten sie ihren fuß auf den fels der anderen seite, hörten sie ein rascheln hinter sich und die brücke war wieder so unsichtbar wie zuvor. meditate drängte zur eile. "los, beeilt euch. ich habe ein ungutes gefühl bei der sache. ich will mich mit don-esteban beraten und ihm die bücher zeigen. nach einem längeren treppenaufstieg kamen die drei wieder in der normalen kastell-bibliothek an. meditate befahl dem gerippe den inachos in sein zimmer zu bringen und empfahl dem sazabi ein gleiches. dann ließ sie das gerippe die bücher auf einen tisch legen und begann den don zu suchen. |
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13.10.2002, 01:09 | #265 | ||||||||||||
Sazabi Beiträge: 138 |
Erschöpft ließ sich Sazabi auf sein Bett fallen. Er hätte nicht gedacht, dass er sich je von Büchern beeinflussen lassen würde, aber es war Tatsache. Dieses Kastell bot ungeahnte Möglichkeiten...und ungeahnte Risiken. Jedoch war der Lehrling sich sicher, dass er ob seiner hohen Intelligenz und seiner magischen Begabung in Kürze zum Magier geweiht werden würde. Dann würde er vielleicht endlich lernen, wie man Kreaturen beschwor. Die Magier hier sahen als alltäglich an, was in der Außenwelt kaum ein Magier schaffte: Sie konnten Wesen aus anderen Dimensionen beschwören und kontrollieren. Er musste mehr über diese Wesen erfahren. Gleich morgen. Doch zuerst musste er schlafen, er war entsetzlich müde... |
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13.10.2002, 01:46 | #266 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
meditate ließ sich die seltsamen bücher von einem dämonen in ihr zimmer bringen, denn die wollte sie nun wirklich nicht in der bibliothek auf dem tisch liegen lassen, wie es sonst hier üblich war. dannging sie zu einem kurzen besuch ins übungslabor und traf dort auf einen don, der sich kleinlaut und fleißig gab. meditate durchschaute ihn natürlich sofort, ließ sich aber nichts weiter anmerken. "ich brauch dringend heilsalbe und heiltränke zum verkaufen. das sind doch wirklich einfache sachen. mix da mal ein paar. dann ist mir eine sehr interessante geschichte widerfahren, mit der ich dich aber erst konfrontieren will, wenn du deine erste prüfung geschafft hast. ich geb dir noch drei tage. dann bist du fällig." meditate grinste und verließ dann das labor. in ihrem zimmer stand sie eine ganze weile vor dem spiegel und betrachtete sich. das war schon ein seltsamer spiegel, dieses tor in die unterwelt. jedes mal wenn sie hineinsah war sie älter. so dokumentierte der spiegel den weg, den sie gehen musste bis zu dem tag, an dem sie für immer hindurch musste durch dieses tor. dann würde sie sicher ihr väterchen wieder sehen. wo er jetzt wohl war? manmouse war immer so ein spöttischer mann gewesen, wenigstens in der zeit, in der er noch gesund war. und jetzt irrte er ziellos zwischen den toten umher auf der suche nach der ewigen ruhe. das konnte doch eigentlich nicht alles gewesen sein? meditate legte ihre hände behutsam auf die spiegeloberfläche und hauchte einen kuss darauf. "der ist für dich, manmouse." dann löschte sie das licht und ging zu bett. |
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13.10.2002, 13:20 | #267 | ||||||||||||
Zavalon Beiträge: 1.025 |
Zavalon hob erschöpft die Hand, suchte auf dem Boden liegend die Rune für magisches Verschließen, umschloss sie fest, konzentrierte sich voll und ganz auf die Tür und begann. Er steckte seine ganze geistige Kraft in diesen letzten Versuch, aus seinem eigenen Gefängnis auszubrechen. *Klack* Zavalon stand auf, was war geschehen? Er ging mit Angstschweiß zur Tür, nahm seinen ganzen Mut zusammen und drückte die Klinke runter... Die Tür ging auf. Endlich... Erschöpft ging er in die Bibliothek, begann zu lesen. Nach den ersten paar Zeilen schlief er ein. |
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13.10.2002, 20:50 | #268 | ||||||||||||
Alei Beiträge: 569 |
Alei verließ sein Zimmer und begab sich zu den Übungsräumen. Heute wollte er versuchen, endlich einen der Zauber zu wirken. In den Büchern, die er gelesen hatte, stand, dass er es schaffen mußte, einen Zauber mit einem Lied in seinem Geiste zu verbinden, um den Zauber wirken zu können. Später würde er dann das Lied spielen müßen, um den Zauber zu wirken, oder, nach einiger Übung, würde er nur noch die ersten Töne des Liedes spielen müßen, damit es funktionierte. Er hatte lange überlegt, welches Lied er mit dem Zauber Licht verbinden wollte, und dann hatte er sich endlich entschieden. Nun betrat er den Übungsraum und holte die Harfe hervor. Dann rief er sich jede Note des Liedes, danach jedes Wort und jede Geste des Zaubers ins Gedächtnis. Er schloß die Augen, und begann die Harfe zu spielen, während er die Worte sprach, die für die Verbindung von Musik und Zauber notwendig waren. Nachdem er die Worte gesagt hatte, begann der Gesang und schallte in dem ansonsten leeren Raum wieder, wo ihn niemand außer ihm selbst hören konnte. "Ich ziehe einsam meine Bahn, so wie ein Stern am Firmament. In meiner Seele lodert Wahn, der wie ein Feuer in mir brennt. Du dunkler Engel in der Nacht, was hast du aus mir gemacht? Ich kann dich nicht vergessen, ich bin von dir besessen. Kein andres Weib mein Aug' mehr sieht, weil meiner Welt die Farbe fehlt. Keine dein Bild in mir besiegt, du bist das einzige, was zählt. Du dunkler Engel in der Nacht, was hast du aus mir gemacht? Ich kann dich nicht vergessen, ich bin von dir besessen. Jetzt endlich hab ich dich erkannt, ist auch die Schönheit deine Zier. Und meine Seele ist verwandt, dein Leib ist meiner eins mit dir. Du dunkler Engel in der Nacht, was hast du aus mir gemacht? Ich kann dich nicht vergessen, ich bin von dir besessen. Ich lebe jetzt in dunkler Macht, auch wenn ein neuer Tag erwacht, bin ich schon längst in deinem Reich und meine Knochen werden bleich. Du dunkler Engel in der Nacht, was hast du aus mir gemacht? Ich kann dich nicht vergessen, ich bin von dir besessen. Ist auch kein Ende je gedacht, durch des Teufels dunkle Macht, du bist des Teufels dunkle Macht, ich kann dich nicht vergessen. Ich kann dich nicht vergessen, ich bin von dir besessen." Nachdem er das Lied beendet hatte und ausah, bemerkte er, dass eine kleine Lichtkugel über seinem Kopf schwebte. Der Zauber war geglückt. |
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13.10.2002, 23:00 | #269 | ||||||||||||
PropheT Beiträge: 3.117 |
Das lidlose Auge der Nachte wachte über die dunkel gekleidete Gestalt, die regungslos auf dem kalten Steinboden lag. Der Trabant verwandelte die Spitze des Turmes in eine silbernes Leuchtfeuer, das die nächtlichen Schatten in die entlegensten Nischen und Spalten zurücktrieb. Ein kalter Windhauch, der durch die Bergregion peitschte, ließ PropheT aus seinem Delirium erwachen. Ein frostiger Mantel dieses frühherbstlichen Klimas umhüllte den Körper des Priesters. Zitternd bäumte der Magier sich auf. Der ausgetrocknete Mund füllte sich alsbald wieder mit Flüssigkeit und die sich hervorwölbende Zunge verwandelte das geronnene Rot auf seinen Lippen in ein zähflüssige Masse, deren metallener Geschmack sich langsam im ganzen Mund ausbreitete. Zwei kleine Schlitze blickten in ein silbernes, gleißendes Licht. Der Magie konnte nur verwaschene, graue Schemen erkennen, die an ihm vorbeizogen. Torkelnd griff PropheT nach Konturen, die er in diesem grauen Nebel ausmachen konnte und gelang, mit mehr Glück als Verstand, in das Treppenhaus des alten Turms. Das dumpfe Geräusch von Holz unter seine Füßen, füllte den leeren Geist des Magiers wieder mit Gedankenfetzen. Das Meiste der vorangegangen Ereignisse lag zwar weiterhin hinter einem dunklen Schleier verborgen, aber das hölzerne Klacken, ließ wenigstens den Orientierungssinn des Priesters wieder allmählich in seinen Geist zurückkehren. Nach einem mühseligen und langen Abstieg, erreichte PropheT endlich die dritte Etage. Entkräftet schleifte er sich die rauhen Wände des Korridors entlang und stürzte nach einigen Metern in sein Zimmer. Die grauen Waben verschwanden langsam und ein tiefes Schwarz legte sich über die Augen des Priesters............................ |
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14.10.2002, 21:23 | #270 | ||||||||||||
olirie Beiträge: 1.642 |
Olirie war in den Innenhof gegangen und hatte lange den Himmel angestarrt, ab und zu betrachtete er auch die üppige Vegetation der Umgebung, doch im Vergleich zu den Wundern des Himmels, empfand er sie als langweilig. Der Schwarzmagier sah zu, wie die Sonne hinter dem Horizont verschwand und sah auch, wie der Mond zur gleichen Zeit erschien. Ihm folgten die Sterne und ihnen der Hunger und die Müdigkeit. Diese Gefühle überfielen ihn schon fast unerwartet und so stand er auf und ging wieder zum Refektorium. Im Refektorium wünschte er sich einen Moleratbraten und ein Glas Wasser. Sofort erschien das gewünschte und olirie konnte beginnen, zu speisen. Doch schon bald war der Teller geleert, ebenso wie das Glas. Doch der Magen des Schwarzmagiers war gefüllt. Gesättigt ließ olirie abräumen und verließ das Refektorium, um in sein Zimmer zu gehen. In sweinem Zimmer legte olirie seinen Gürtel auf den Stuhl und hängte die Robe über die Lehne. Dann begab sich der Schwarzmagier zu Bett und bald schon, nach kurzer Zeit des nachdenkens, schlief er auch ein. |
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14.10.2002, 23:03 | #271 | ||||||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Jetzt war dem Don klar, wie das hier ablief. Die Hüterin wolte ihn, das Oberhaupt als billige Arbeitskraft für die Herstellung von Heiltränken und Wundsalben in Akkordarbeit mißbrauchen. Na wenns denn unbedingt nötig war, um bei ihr nicht durch die Prüfung zu rasseln. Dabei hatte er so viele interessante neue Sachen beim experimentieren entdeckt. Aber die wurden seiner Meinung nach von meditate gar nicht richtig gewürdigt. Überhaupt, war es nicht langsam Zeit, dem Heilen den Anschein des profanen zu nehmen und daraus eine vollkommen neue Art der Magie zu machen. Es war doch noch so viel mehr möglich. Wenn er da nur an die Möglichkeiten des umgekehrten Heilens dachte. Man mußte nur die Kontrolle über die Lebenskraft des anderen erlangen. Lustlos mixte der Don die gewünschten Tränke. Der konservierte Schrei einer Eule hier, ein Haar aus dem Fell einer Blutfliege dort, noch eine Prise von den zermahlenen abgeschnittenen Fußnägeln einer Bachforelle und zur Abrundung und Dämpfung der Nebenwirkungen durfte eine Flaumfeder vom Schattenläufer nicht fehlen.* Das alles schön köcheln lassen, den Dampf auffangen und inhalieren - das machte die welt so schön bunt. Danach den Sud abgießen, filtrieren und falls der Heiltrank von stärkerer Wirkung sein sollte, ihn ein oder zweimal destillieren. Zum Schluß noch etwas rote Lebensmittelfarbe hinein, dann verkaufte sich das Zeug besser. Während die Tränke so vor sich hin köchelten und eine leckere Dunstglocke sich im Zimmer ausbreitete und von der Decke der Dampf in Fäden nach unten tropfte, fiel dem Don doch glatt ein, daß er noch zwei Studenten hatte. So verließ er die gute Laune verbreitende Hexenküche und begab sich in die Bibliothek. Schwankte er noch bei den ersten Schritten, so wurde er durch die kühle und geradezuu herbe Luft in den Gängen des Kastells fast sofort wieder ins hier und jetzt zurückgeholt, so daß er mit festem Schritt in die Bibliothek trat und mit sicherem Auge die richtigen Werke für seine Studenten griff, um sie auf deren Tische zu legen. Da sich keiner der beiden bei ihm gemeldet hatte, ging er einfach davon aus, daß sie mit dem Stoff gut voankamen und somit keinerlei zusätzliche Übungsstunden, für die er natürlich auch bereit stand, benötigt wurden. Während sich Alei mit schwarzem Licht beschäftigen konnte, durfte Zavalon seine Kenntnisse über Beliars Hauch entscheidend erweitern, so daß am Ende dieser Woche beide jeweils einen neuen anwendungsbereiten Zauber zur Verfügung hatten. Nachdem dies erledigt war, verschwand der Don wieder im Alchemielabor und sog die wunderbare Luft dort tief in seine Lungen ein. *Die hier angegebenen Zutaten sind als Metaphern zu verstehen. Das Originalrezept wird natürlich weiterhin geheimgehalten. Es kann glaubhaft versichert werden, daß dort vollkommen andere Dinge verwendet werden. Eigentlich ist es auch besser so, daß die niemand kennt. Das könnte sonst zum ersten Lebensmittelskandal der Barriere führen. |
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14.10.2002, 23:49 | #272 | ||||||||||||
Alei Beiträge: 569 |
Alei verließ abermals sein Zimmer und begab sich in den Übungsraum. Heute wollte er endlich den Zauber Schattenflamme anwenden, ohne sich die Hände zu verbrennen. Er betrat den Übungsraum und verschloß die Tür, bevor er sich in die Mitte begab. Dann versank er wieder in tiefer Konzentration. Nach einer Weile löste er die Konzentration ein wenig und holte die Harfe hervor. Die ersten Töne erklangen und erfüllten den Raum. Alei begann, den Zauber aufzusagen und danach setzte sein Gesang ein. "Früher Morgen nach kalter Nacht, noch immer saß sie mir in den Knochen. Da spürte ich eine fremde Macht, und mein Blut begann zu kochen. Im Schatten tanzen Flammen. Ich sah sie mit eigenen Augen. Sie tanzten froh und kamen zu mir. Ob meine Augen trogen? Heiß spürte ich die Berührung auf meinem Gesicht. Lang ist es her, doch noch immer ist sie da, die Verwirrung, als wenn es gestern gewesen wär’. Im Schatten tanzen Flammen. Ich sah sie mit eigenen Augen. Sie tanzten froh und kamen zu mir. Ob meine Augen trogen? Am Ende war nur der Schmerz Von Flammen. Ich rannte, und glaubt mir, ich mache keinen Scherz, davon, während ich am ganzen Leibe brannte. Im Schatten tanzen Flammen. Ich sah sie mit eigenen Augen. Sie tanzten froh und kamen zu mir. Ob meine Augen trogen? Am nächsten Morgen, ein Häufchen Asche lag auf der Erde und rauchte noch. Daneben lag auf dem Boden eine Flasche, darin die Nachricht: „Ich krieg dich doch!“ Im Schatten tanzen Flammen. Ich sah sie mit eigenen Augen. Sie tanzten froh und kamen, ich wusste, dass meine Augen nicht trogen." ©2002 Tomekk Nachdem das Lied endete, schoßen schwarze Flammen aus Aleis Hand, geradeaus auf die Wand und zerstoben, als sie die Mauer trafen. Alei nickte zufrieden und verließ den Übungsraum wieder. Kurz darauf kam er in die Bibliothek. Er ging zu seinem Platz und fand dort neue Bücher vor. Der Don hatte ihm die Sachen für den nächsten Zauber bereit gelegt. Der Zauber hieß Schwarzes Licht und Alei versank schnell in den Büchern. |
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15.10.2002, 20:59 | #273 | ||||||||||||
olirie Beiträge: 1.642 |
Schweißgebadet riß olirie seine Augen auf, er hatte sicherlich einen Alptraum, irgendetwas schlimmes hatte er geträumt, doch er erinnerte sich nicht mehr, was er geträumt hatte. Achselzuckend stieg er aus dem Bett und zog sich die Robe über. Dann schnallte er noch seinen Gürtel um und wollte gerade in richtung Refektorium gehen, als ihm auffiel, dass er eigendlich gar keinen Hunger hatte. Also entschied er sich um und ging zu einen der Übungsräume. Als er den Raum betrat, zog er gleich sein Schwert und machte einige Trockenübungen. Dann trug er einem Dämonen auf, ihm etwas zu helfen, indem er gegen den Schwarzmagier kämpfte. Dies tat der Dämon auch, doch olirie war hoffnungslos unterlegen. Er schafft es gerade so mit Mühe, die Angiffe halbwegs abzuwehren, doch selber angreifen konnte überhaupt nicht. Er bekam nicht einmal die Gelegenheit dazu. Doch das störte ihn nicht sonderlich, dann konnte er wenigstens an seiner Verteidigung arbeiten. Zur Belohnung ließ er sich aus der Küche ein paar leckere Häppchen bringen. Es waren verschiedenste, einge waren mit Thunfisch, einige mit hatr gekochtem Ei, welches in Scheiben geschnitten wurde, einige waren mit geräuchertem Aal und einige mit Lachsfilet. Immerhin musste er als Gourmet an seinem Ruf arbeiten. |
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16.10.2002, 20:31 | #274 | ||||||||||||
Cole Beiträge: 2.773 |
Der weiter Weg durch die Kälte zeigte negative Wirkung auf seine Stimmung. Doch er versuchte es nicht zu zeigen als er vor dem großen Tor stand. Da er vorhatte die umfangreiche Biblothek zu nutzen musste er wohl oder üble ein Opfer da bringen. Also kramte er 200 Erzbrocken aus der Tasche und übergab sie der steineren Figur. Glücklichweise verschwand es, er hatte nämlich nicht mehr bei sich. Unverzüglich setze er seinen Weg zur Bibliothek fort und ließ sich dort auf einen Stuhl nieder. Dann sprach er das Wort "Damast" aus und es fielen fünf Bücher aus dem Regal. Die sammelte er auf und ging zu einem der freien Tische. Enstpannt lehnte sich Cole zurück und nahm das erste Buch zur Hand. Misstrauisch beäugte er den titel und ließ das buch sinken. Es handelte von einer alten Stadt die diesen Namen trug. Unbrauchbar. Beim nächsten Buch hatte er mehr Glück. Es handelte von der Schmiedekunst, ein großes Thema im Buch war Damast. Und so begann er zu lesen. Noch drei weitere Bücher warteten. |
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16.10.2002, 22:00 | #275 | ||||||||||||
GlutaeusMaximus Beiträge: 4.745 |
Dunkler Rauch stieg aus dem Pentagramm in der Eingangshalle auf. Die Luft knisterte und Langsam wurden die Formen von Maximus sichtbar... Der Schwarzmagier stürzte sich auf einen sehr großen Kampfstab und ging direkt ins Refektorium. „Einen Moleratbraten, Reis und Apfelsaft!“ rief er in die Leere des Raums. „Und sagt der Hüterin, dass ich sie sprechen muss!“ Es war scheinbar niemand da, der diese Befehle hörte. Doch nach wenigen Atemzügen stand der Braten samt Beilagen vor ihm. Maximus fing an zu Essen. Er hatte seit Wochen von kleinen Rationen leben müssen. Wäre sein Körper nicht in ein Kettenhemd und eine dicke Robe verpackt, würde der Magier erschreckend dürr wirken... Nur das Gesicht verriet, wie sparsam er sich hatte ernähren müssen... |
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