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Das Kastell des ZuX # 14
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21.10.2002, 21:08 #1
tor zum kastell
Beiträge: 108
Das Kastell des ZuX # 14
der weg war mühsam, und nun schau!
dort auf dem höchstem fels zu sehn,
die hohe burg, der finstre bau.
bleib vor dem dunklen tore stehn

__________an der hohen felsenwand
__________der alte turm und das kastell
__________leuchten weithin übers land
__________flieh nun wandrer, laufe schnell

im hause spukt es, sieh dich vor:
es warnt ein dunkles blutiges tor!
ein käuzchen weint, es ruft dich heim.
vergiss die angst und tritt herein.

__________gehoben wie von geisterhand
__________schmiegen sich der leichen glieder
__________hoch an des kastelltor's wand
__________und ließen sich für immer nieder

genagelt an des tores holz
weit die arme ausgebreitet
künden sie vom hohen stolz
der des kastelles willen leitet

__________märtyrern gleich ans kreuz gebunden
__________sank auf die brust ihr kopf herab
__________mit efeu war der fuß umwunden
__________des eingangs bogen war ihr grab

an jedem flügel einer hing
brüder noch im tod sie waren
'ne krähe sich ein auge fing
bald kamen sie in ganzen scharen

__________die haut in fetzen hing vom schädel
__________gebleichte knochen überall
__________ehdem der körper stark und edel
__________so war der tod sein tiefer fall

das fleisch verdorrt und abgenagt
skelette hell im mondenschein
dies mahl den raben wohl behagt
hier mußte keiner hungrig sein

__________die schädel blank im mondenschein,
__________die knochen hell im lichte leuchten
__________der anblick fährt durch mark und bein
__________betrachtern sie lebendig deuchten.

als warnung an den wandersmann
war'n die toten auserkoren
kam er nur als narr hier an
nichts er hatte hier verloren

__________so sollte es nun jedem geh'n
__________der hierher kam aus übermut
__________vor diesem tor blieb jeder steh'n
__________hier war man besser auf der hut.

in demut kam man zum kastell
um zu bitten, nicht zu fordern
nur, wes geist war klar und hell
konnt' hoffen, beliar zu ordern.

__________war die hilfe erst gewährt
__________war sie ein versprechen
__________und dies gelübde nie verjährt
__________sonst würds das tore rächen.
21.10.2002, 21:46 #2
Champ
Beiträge: 5.711

nach einer ganzen weile des herumirrens auf dem innenhof des kastells wankte der baal. ihm ging es eigentlich wunderbar. eine so gute schläfervision hatte er eigentlich schon lange nicht mehr gehabt. zwischenzeitlich wollte er schon instinktiv die eine odr andere teleportrune benutzen, einfach nur so. aber er konnte seine arme nicht so kontollieren, wie er es gerne getan hätte.
so langsam liess die wirkung des pulvers nach und er sackte direkt vor meditate zusammen und schlief vollends ein.
21.10.2002, 21:54 #3
meditate
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meditate betrachtete den eingeschlafenen baal lange. sollte sie die kore rufen, dass sie den baal auch noch in den kristall zu manmouse stecken könnte? dann wäre manmouse nicht so allein!

die könnten sich dann wundervolle philosophische gespräche liefern und ihnen würde die zeit nicht so lang werden.

meditate rief einen dämonen, der den baal in sein bett bringen sollte. sie ging gemessenen schrittes hinterher und passte auf, dass der dämon seine last nicht überall gegenprallen ließ.

im bett rollte sich champ zusammen und steckte den daumen in den mund. das sah so putzig aus, dass meditate ihm einen mütterlichen kuss auf die stirn geben musste. sicher träumte er sich gerade in seine babyzeit zurück.

leise ging meditate aus dem zimmen und schloss die tür behutsam.
21.10.2002, 23:01 #4
PropheT
Beiträge: 3.117

PropheT wachte mit gottlosen Kopfschmerzen auf. Denn falls es einen gnädigen Gott gäbe, hätte er seinen Untertanen bestimmt diesen Folteritus nach dem Alkoholgenuß erspart[Natürlich glaubt PropheT immer noch an Beliar. Das ganze ist mehr im übertragenen Sinne zu verstehen].

Als der Magier sich aufbäumte, machte seine faltenfreie Stirn, die probiotischen Sauermilchkulturen hatte sich ausgezahlt, Bekanntschaft mit dem massiven Eßtisch.

"ERMM.....wo zur Hölle bin ich eigentlich. Holz.......sagt dem Kapitän, daß ich meine Kajüte heute bis Mitternacht nicht verlasse, denn mir ist heute irgendwie schlecht. Danke Janosch, meine hilfsbereite, aus Holz geschnitzte, mit gelben und schwarzen Streifen bemalte Ente, die eigentlich unsichtbar auf meiner Schulter sitzen sollte."
Murmelte der Priester mit einem seltsamen Funkeln in seinen Augen in Richtung Fußende.


Langsam kroch PropheT unter seinem Tisch hervor, sammelte seine Dackellederpantoffeln ein, zog sich seinen Bademantel an, auf dem er zuvor genächtigt hatte, schob das "Sonnenschutzgestell aus Metall" auf seine Nase und heftete sein Katana an den Mantelgurt.


Die Reise konnte beginnen. In guter Gemütsverfassung zog er Janosch an einer Schnur hinter sich her. Auf dem Rücken der Holzente waren einige Vodkaflaschen vom Wirt Smirnoff aus dem Alten Lager deponiert, die sein Freund Sergio aus Übersee, vor der Erschaffung der Kuppel importiert hatte.
Sergio war ein kleinwüchsiger, ziemlich großgeratener, südländischer Albino mit helldunklen Haaren. Außerdem tat man gut daran, seinen Namen mit einem langen "S" auszusprechen.

Die kleinen Holzräder von Jonosch schlitterten über das glatte Gestein der Kastellkorridore.
Ein leichtes Schaben und Kratzen durchtränkte die alten Mauern und wurde in das Dunkel der Nacht hinfortgetragen.................
22.10.2002, 12:15 #5
{-NaThAnO-}
Beiträge: 729

Ein verwirrter Schwarzmagier schreckte aus einem trance-artigen Zustand, in welchem er sich die letzten zwei Tageszyklen befand, ohne sich zu bewegen, ohne sich zu ernähren. Nathano hatte es geschafft, er hatte es geschafft, sich über Tage hinweg in einen Zustand zu versetzen, welchen alte Schriften als "Meditation" bezeichneten. Noch etwas wackelig auf den Beinen erhob sich der hohe Schwarzmagier und Einhandlehrmeister aus einem Schneidersitz vom Boden. Die Sonne stand hoch am Himmel, wenn auch verdeckt von ein paar Wolken, welche sich vereinzelt am Himmel gebildet hatten.

Nathano überlegte, irgendetwas hatte er noch zu tun, genau! Seine Schülerin! Die hatte er ja total vergessen. Sofort machte er sich mit einer ungewohnten Frische auf den Weg zum Refektorium. Er hatte absolut keine Ahnung, wie lange er meditiert hatte, was ihm ein etwas komisches Gefühl gab. Wer wusste schon, ob er denn nicht ein paar Monate in Trance gelegen hatte? Aber diese Vermutung wurde schnell widerlegt, als er einen Dämon nach den Gegebenheiten fragte. Genau zwei Tageszyklen also, immerhin! Seine Schülerin musste bestimmt schon ungeduldig werden... Nathano begab sich in das Refektorium und nahm erst einmal ein üppiges Frühstück zu sich. Smamatha würde schon noch auftauchen.
22.10.2002, 12:49 #6
meditate
Beiträge: 6.868

meditate hatte in dieser nacht wieder lange zeit über den schriftrollen verbracht. man konnte nie wissen, vielleicht würde ja mal wieder ein bedeutender vorrat gebraucht. der ZuX sollte auf alle gegenbenheiten vorbereitet sein. bevor sie sich jetzt aber zu bett begab, sollte sie noch einmal nach champ sehen.

nicht dass sie befürchtete, dass er schäden bei dem experiment mit den narrenschwämmen davongetragen hätte, aber er war immerhin kein gewöhnlicher mensch sondern ein starker magier. das konnte schon mal zu komplikationen führen.

im zimmer entdeckte sie ihn immer noch in tiefem schlaf, aber eine kontrolle ergab, dass seine körperfunktionen durchaus alle im normbereich lagen. zufrieden ging die magierin wieder in ihr zimmer.

dort setzte sie sich auf die bettkante und hielt erst mal zwiesprache mit ihrem väterchen, wobei zwiesprache eigentlich der falsche begriff war. manouse konnte sie zwar offensichtlich verstehen, aber er konnte nicht antworten, bzw. konnte sie nichts verstehen von dem, was er sagte. also musste sie an seinen körperlichen reaktionen abschätzen können, welche position er jeweils einnahm.

sie hielt die kette hoch und ließ den kristall leicht hin- und herpendeln. dabei überfiel sie wieder eine wohlige müdigkeit und meditate fiel nach kurzer zeit um und schlief ein. die kette mit dem kristall fiel ihr aus den händen auf den boden und rollte unter das bett.

während meditate oben schlief, fand unten eine maus den kristall und fand umgehend verwendung für das entzückende dingelchen mit dem springenden kleinen lebewesen in seinem inneren. sie nahm den kristall als spielzeug für ihre kinderstube mit. sie packte den kristall mit ihren zähnen und zog mit rucken und zuckeln das hübsche ding in den mäusebau.
22.10.2002, 16:59 #7
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

Maximus hatte den ganzen morgen im Übungsraum trainiert und brauchte jetzt etwas Abwechslung und Erholung. Langsam baute er eine Immunität gegen einiger der Heiltränke auf. An seiner linken Wade hatte er seit gestern Abend eine leicht blutende Wunde, die nicht mehr versiegte. Es war nicht viel Blut, aber alle paar Schritte hinterließ er einen Tropfen auf den Fliesen im Kastell. Der Hohepriester ging ins Refektorium um sich zu stärken.
22.10.2002, 17:16 #8
meditate
Beiträge: 6.868

die magierin stand auf und wusste sofort, dass irgendwas fehlte, DIE KETTE! sofort schmiss sie alle kissen durcheinander, aber im bett war sie nicht.

"väterchen, wo bist du denn?"

sie suchte überall. das war doch schrecklich. also irgendwas musste passieren. so ging es wirklich nicht weiter. sie orderte einen dämonen und befahl ihm, die kette wieder herbeizuschaffen. der machte das auch nach kurzer zeit, nur hing jetzt an der kette eine maus, die den kristall im maul hatte und ihn partout nicht hergeben wollte.

"was will das biest von meinem manmouse?" fragte sie den dämonen verzweifelt. der verzog keine miene als er antwortete, dass das ja wohl auf der hand läge: dieses hartnäckige wesen wäre eine weibliche maus und im kristall befände sich manmouse.

meditate starrte den dämonen ganz verblüfft an. konnte es sein, dass der eben einen scherz gemacht hatte????

dann aber schüttelte sie den kopf. das war definitiv nicht möglich. dämonen kennen keine emotionen, konnten also auch nicht witzig sein.

schnell hängte sie die kette wieder um und zog sich an. ihr erster weg führte sie ins refektorium, wo sie auf maximus traf. sie setzte sich zu ihm und nachdem ein frühstück vor ihr stand, begann sie endlich mit jemandem über die merkwürdige angelegenheit mit manmouse zu sprechen. zum schluss holte sie den kristall unter ihrer robe wor und ließ ihn vor maximus kreisen.

"ja, und da ist er nun. die kore hat gesagt, es wäre ein geeigneter aufenthaltsort. und nun brauchen wir einen körper für ihn. den alten können wir ja wirklich schlecht benutzen."
22.10.2002, 17:55 #9
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

„Einen neuen Körper... Na ja, ich werde mich mal umschauen, da findet sich bestimmt was.“ Ein böses Lächeln zeigte sich für einen Moment auf dem Gesicht des Schwarzmagiers.

Maximus packte sein Sachen (Kettenschutz, Kampfstab, Zauberstab & Schwert) und lies sich von der Hüterin noch dreihundert Erz für die Spesen geben. Dann zog der Hohepriester los um einen geeigneten Körper zu finden...
22.10.2002, 19:01 #10
Scatty
Beiträge: 1.335

Die fröhliche Stimmung wandelte sich Langsam in ein Gefühl der Missmut. Auf irgendeine Weise schien das Kastell die Menschen zu beeinflussen, zumindest den Scatty. Immer, wenn er diesem Gemäuer näher als hundert Schritt kam, kam er nicht umhin, trotz der gigantomässigen Bauweise auch ein flaues Gefühl in seinem Magen wiederzufinden. Sicherlich nicht nur durch die bestialischen Gerüche verursacht, die teilweise von dem alten Gebäude ausgingen, oder den zwei Gerippen am Tor, oder den Skeletten, die mit Leichen im Gepäck an der Seite von Glutaeus Maximus gingen.....moment.....GLUTAEUS MAXIMUS? LEICHE? Hm......hier musste wohl was faul sein. Scatty hatte das Gefühl, als würde der düstere Schwarzmagier just im nächsten Moment seinen blutbefleckten Kampfstab ablecken, als ihn der Templer ansprach.

"Seid mir gegrüsst, Maximus. Ein Opfer eures scharfen Wortwitzes oder beissend giftigen Sarkasmus?" Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
22.10.2002, 19:15 #11
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

Der Schwarzmagier hatte die Leiche nicht rechtzeitig verbergen können und so lachte er jetzt pflichtbewusst über den blöden Witz des Templers. Dann sprach er:

„Der arme Kerl hat in der Mine gearbeitet.“ Bewusst erwähnte Maximus nicht in welcher der Minen. „Und dort ist ihm eine Spitzhacke auf den Schädel gefallen, aus einer ziemlichen Höhe. Na ja, nachdem ich in der Nähe war hab ich angeboten ihn mitzunehmen. Vielleicht kann ihn Meditate ja noch retten.“

Bevor der Sumpfler weiterfragen konnte wechselte Maximus das Thema. „Gut dass ihr vorbeikommt, wir müssen noch euere Ausbildung zu Ende bringen. Ich bring ihn noch eben zur Heilerin und dann machen wir zwei weiter. Wartet mal eben im Refektorium auf mich!“

Dann ging er rasch weiter um die Hüterin aufzusuchen. Die Skelette folgten ihm mit der Leiche. Nachdem er Meditate nirgends antraf lies er den Leichnam in seinem Labor abladen und verschloss die Türe diesmal nicht. Dann befahl er einem Dämon die Hüterin zu suchen und ihr zu berichten, das etwas im Labor bereit liegt...
22.10.2002, 19:25 #12
Scatty
Beiträge: 1.335

Bevor dem Templer noch die Idee kam, dass ihn der Schwarzmagier nur abwimmeln konnte, verwarf er sie wieder. Mein Gott, die Jungs hier hatten eben ihre Hobbys, und er seine. Im Übrigen glaubte er Maximus das Märchen von dem guten Samariter nicht, aber naja, ihm sollte es egal sein. Schulterzuckend stand er sekundebruchteile später in der Halle. Beim Schläfer, wie lange war er nicht mehr hier gewesen?

Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit. Wahrscheinlich lag dies aber daran, dass sich die Geometrie des Kastells ständig veränderte, wie ihm mal jemand gesagt hatte. Der Weg ins Refektorium war aber selbst den hirnveblödedsten Dummbeuteln klar ersichtlich, also machte er sich auf, um etwas deftiges zu sich zu nehmen.

Dieses Vorhaben schien jedoch nicht von Erfolg gekrönt zu sein, da der nette Küchendämon vom letzten Mal anscheinend frei hatte. Oder er war wegen übertriebener Freundlichkeit wieder zurückgekehrt worden... Naja, jedenfalls musste er sich bei dem Dämonen, der Dienst schob und aussah, als ob er den armen Templer gleich mit Haut und Ohren fressen würde, einen Moleratbraten bestellen. Wenigstens gab es kristallenes Bergwasser, so fiel das warten auf Mr. Right..ähh...Mr. Lehrmeister viel leichter.
22.10.2002, 19:47 #13
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

Maximus reinigte seinen Kampfstab und ging dann ebenfalls ins Refektorium, wo schon Scatty auf ihn wartete. „Nun mein Schüler, dann folgt mir mal in einen der Übungsräume!“

Der Schleichlehrmeister ging voraus und betrat einen der großen Übungsräume. Schnell hatten ein paar Dämonen den Raum nach seinen Wünschen hergerichtet. Aus Brettern war ein ungefähr zehn Fuß breiter Gang gebaut worden. Der ganze Boden war bedeckt mit verschiedenen Materialien.

Am Anfang ein kleines Wasserbecken, dann etwas Erde, dahinter Gras in dem vereinzelt trockne Äste lagen. Harte Fliesen waren dahinter, auf die sofort ein Gitter folgte, über dem zahlreiche Ketten baumelten. Auf den nächsten paar Schritten waren zahlreiche hauchdünne Schnüre in verschiedenen Höhen befestigt. An jeder dieser Schnüre befanden sich Glöckchen. Den Abschluss bildete eine kurze Strecke voller trockenes Laub...

Maximus stellte sich ans Ende des Parcours und grinste seinen Schüler an: „Mal sehen wie still ihr da durch kommt!“
22.10.2002, 19:55 #14
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Vor lauter Überlegung, wie er denn nun die nächste Aufgabe der Heilerin lösen könnte, hatte der Hohepriester eins ganz vergessen. Die neuen Sprüche für seine beiden Schüler waren schon überfällig. Flugs stiefelte er in die Bibliothek und suchte die passenden Wälzer heraus. Für Alei kam ja nur noch der Spruch "Skelett beschwören" in Frage, der krönende Abschluß der ersten Stufe der Magie. Zavalon hingegen durfte sich in Schattenbrand versuchen. Komischerweise hatte sich bisher noch keiner der beiden gemeldet. Das freute den Magier natürlich, da er so weniger Zeit mit den Studenten verbringen mußte in der er ihnen geduldig die Anwendung der Magie erläuterte. So konnte er sich auf seine eigenen Probleme konzentrieren. Beschwingt verließ er deshalb wieder die Bibliothek.
22.10.2002, 20:09 #15
Scatty
Beiträge: 1.335

Der Templer hätte den Stengel verschluckt, hätte er ihn nicht in dem Moment weggeworfen, als er den ersten Blick auf diesen "Parcours", obwohl ihm der Ausdruck Teufelskreis mehr zusagte, geworfen hatte. Und da verlange sein Lehrer von ihm, so leise wie es ging, hindurch zu kommen? Nungut, er würde sein menschenmöglichsten geben, um Maximus zufriedenzustellen, schliesslich stand ihm selbst ein Posten als Lehrmeister in Aussicht. So betrat er den Parcours, und nachdem er im ersten Moment mit einem irren Lachen kämpfen musste, konnte es losgehen.

Das Wasserbecken gestaltet sich als leichtes Hindernis, mit einer Kombination aus Vorwärtschieben und Anheben jeweils eines Fusses, gelang es dem Templer, ohne grossartige Lautentwicklung am Becken vorbeizukommen. Die nächste Aufgabe, die trockene Erde war wieder leichter Tobak. Indem er die Ferse zuerst aufsetzte, gelangte er wunderbar durch das trockene Erdreich. Im Gras wandte der Templer, der mittlerweile doch schon ins Schwitzen kam, was Maximus belustigt hinnahm, die umgekehrte Technik an, immer ein Auge deutlich auf die Beschaffenheit des Bodens gerichtet, mit den Zehenspitzen prüfte er leicht die Festigkeit, und ob sich einer der gut versteckten Zweige unter seine Füsse geschlichen hatte. Ganz langsam durchschritt er das bemerkenswert grüne Gras, mit tiefem Mittelpunkt und vorsichtig wie ein Luchs. Das kam ihm zu gute, einmal hätte er fast den hauchdünnen, morschen Zweig übersehen, der ihm zum Verhängnis geworden wäre. Auch die Grasnabe meisterte er.

Den kurzen Fliesenteil legte in raschen, flachen Schritten zurück. Das Gitter bot eine Herausforderung. Um möglichst wenig Geräusche zu verursachen, schlich er ,auf Zehenspitzen auftretend und schliesslich vorsichtig den Fuss abrollend, aber darauf achtend, nicht mit der Hacke hängenzubleiben, das unregelmässige Fallgitter entlang. Immer wieder prüfte er den Untergrund mit seinen scharfen Augen, und blickte abwechselnd zu dem dekorativen Gebamsel hinauf, das über ihm in der Luft hing. Den klirrenden Ketten wich er ebenfalls agil wie ein Panther aus, worauf er achtgab, sich nicht zu schnell zu bewegen um keinen Luftzug zu verursachen. Vor allem bei den Schnüren mit den Glöckchen war dieser Aspekt zu bedenken. Der kleinste Lufthauch würde sicherlich genügen, um jene in Schwingung zu versetzen.

So vermied es der Templer, nach oben zu atmen, hielt denselben flach und schritt, wieder mit gewohnt tiefem Mittelpunkt, durch die Reihe der Glöckchen. In diesem Moment erschienen ihm diese kleinen Dinger gefährlicher als ein Heer voll gut bewaffneter Reiter. Einige Schweissperlen später gelang es dem Barbier auch, alle Glöckchen hinter sich zu lassen. Nur eins hatte sich leicht bewegt und einen kleinen Ton angeschlagen, war aber dann wegen der Schwäche des Luftzugs nicht wirklich laut geklungen. Nach all diesen schweren Proben boten auch die trockenen Blätter kein sonderliches Problem, wenn er die allseits von ihm praktizierte Form des Auf-Den-Boden-Achtgebens-und-vor-jedem-Schritt-Denkens anwandte, was er ja auch tat. Vorsichtig und langsam glitten seine Füsse die Strecke hinab, und immer war mindestens ein Auge auf die Beschaffenheit des Untergrunds gerichtet und versuchte, mögliche Gefahren abzuschätzen. Ein leises Rascheln war das Zeichen für Maximus, dass Scatty den Parcours wohl durchquert hatte.

Keuchend stand der Templer vor dem undeutbar blickenden Priester. Es hatte jede Menge Anstrengung gekostet, doch jetzt lag es im Ermessen seines Lehrmeisters, ob er Lorbeeren oder nur Buchenzweige ernten durfte.
22.10.2002, 20:33 #16
GlutaeusMaximus
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Der Hohepriester lächelte. Er konnte mit seinem Schüler zufrieden sein. Zumindest was die erste Aufgabe betraf. Nun wurde es Zeit für Teil Zwei der Prüfung.

Maximus ließ die Hindernisse mal so wie sie waren und ging auf die andere Seite des Übungsraums. Auch dort hatten die fleißigen Helfer aus Beliars Reich schon einiges vorbereitet. Zahlreiche Podeste standen in dem Raum. Manche waren nur eine Handbreit hoch, andere überragten den Hohepriester um einiges. Manche waren aus solidem Marmor, andere nur aus altem Holz. Dazwischen hingen ab und zu Taue. An einem Podest lehnten zwei stabile acht Fuß lange Bretter.

Wenn man genauer hinsah war auch eine Logik zu erkennen. Die Podeste waren in einer Reihenfolge angeordnet. Ein geschickter Artist sollte mindestens einen Weg vom untersten zum obersten finden... Der Boden darunter war mit einer roten Farbe bemalt, die seltsam frisch wirkte...

Maximus sprach zu seinem Schüler: „Ihr habt die erste Aufgabe elegant bewältigt. Ihr habt einiges bei mir gelernt.“ Wobei die Betonung auf 'bei mir' lag. „Leider hab ich das Klettern und Springen etwas vernachlässigt. Darum bekommt ihr jetzt drei Versuch von untersten zum obersten Podest zu gelangen. Wenn ihr mit der Farbe in Berührung kommt müsst ihr von vorne anfangen...“
22.10.2002, 20:48 #17
Scatty
Beiträge: 1.335

Scatty´s Augenbrauen wanderten langsam aber sicher gen Hinterkopf. Sollte er dem Priester danach vielleicht noch sein Zimmer putzen, die Leichen, die er benötigte beschaffen, oder seinen Müll raustragen? Jungejunge, Glück für den Templer, dass er als Mönch und Kräutersammler so viel durch unwegsames Gelände hatte steigen müssen, so hatte er doch einige Übung. Seufzend fügte sich Scatty seinem Schicksal und hüpfte gar leichtfüssig das erste Podest hinauf.

Dieser Hüpfer wäre fast sein Verhängnis gewesen, schlidderte er doch auf dem scheinbar eingeölten Boden wie eine Forelle dahin, und Maximus konnte sich kaum noch halten vor Lachen. Zum Glück gelang es dem Templer, jenes zu bewerkstelligen, und das hysterische Lachen des Priesters verklang. Der Kerl hatte wirklich interessante Methoden. Das nächste Podest erreichte er, indem er viel Schwung mit seinen Armen holte, und dann seine gesamte Kraft in den Beinen wie eine Kugel explodieren liess. So kam er auch relativ unbeschadet auf dem wesentlich höheren Steinpodest an. Dieses war etwas breiter, und das war auch benötigt, wenn man sich so die Strecke zum nächsten Sprungpunkt ansah... Er nahm drei Schritte anlauf, ging tief in die Hocke und schleuderte sich dann mit allem nach vorne was er hatte. Laut kreischend segelte er schon der sicheren Erkenntnis des Scheitern des ersten Versuches durch die Lüfte und griff nur noch blind nach vorn- doch wieder einmal gelang es ihm, sich mit einer Hand an der Kante des Holzpodestes festzuhalten. Vorsichtig, gaaaaanz vorsichtig zog er sich hinauf, um das morsche Holz nicht brechen zu lassen. Das nächste Hindernis war nur durch eine Art Seil zu erreichen, an dem man augenscheinlich schwingen musste. Als sich der Templer selbstbewusst abstiess, und galant flog, musste er sich wieder das Lachen von Maximus anhören. Beim Schläfer, was hatte der Kerl?

Ein mächtiges Problem, wie Scatty just in dem Moment klar wurde, als seine Finger an dem Seil halt fanden, und sofort wieder abrutschten. Hatte er das Seil etwa auch eingeölt, der Halunke? Aber nein, so hatten sie nicht gewettet. Schnell nutzte er seine Erfahrung aus, und schwang seine Beine noch während er am Seil dahinsauste nach vorne. Mit dem Glück des Tüchtigen gelang ihm eine meisterliche Landung auf einem Bein auf dem bröckelnden Steinpodest, was Maximus verstummen liess.

So ging das noch einige Zeit weiter, einmal stürzte der Barbier sogar hinab, er musste sich wie ein Affe hangeln, schwingen, springen, stürzen, und viiiieeel schreien, bis er den Parcours beendet hatte. Vor ihm stand Maximus und grinste zufrieden. Scatty jedoch hatte nur noch eines im Kopf: Schlafen. Und diese Idee begann er sogleich einmal zu realisieren, indem er sich einfach volle Lotte auf den Steinboden knallen liess. Nun hatte Maximus wohl mal etwas zu tun, nämlich den herzhaft schnarchenden Templer auf sein Zimmer zu bringen und ihn seinen wohlverdienten Schlaf holen zu lassen.
22.10.2002, 21:34 #18
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

Die gleichen Skelette, die schon den Leichnam ins Labor gebracht hatten schleppten nun Scatty auf sein Zimmer. Viel Unterschied war dabei nicht zu sehen, nur dass der Templer keine Blutflecken auf den Knochendienern hinterließ... Na ja, der Hohepriester gönnte ihm die Pause. Bis jetzt hatte er sehr gute Leistungen gezeigt. Morgen würde der dritte und letzte Teil kommen.

Jetzt hatte der Hohepriester sich ein Abendessen verdient, nach all dem Stress. Er ging ins Refektorium und setzte sich an einen der Tische. Bald waren die bestellten Schattenläuferlenden in Pfeffersoße serviert und Maximus begann genüsslich mit dem Essen.
22.10.2002, 21:59 #19
TheRock
Beiträge: 611

Nachdem Rock nach dem Gespräch mit Maximus in die Bibliothek gegangen war um sich ein wenig auf sein Magier Dasein vorzubereiten hatte er sich abermals ins Refektorium begeben, da er einen gewissen Brand verspürte..
Nach einem Krug Wein hatte er sich dann wieder in die Bibliothek begeben könne, wo er dann über das Licht Erkundig einholte, und las in dem Buch bis er einschlief..

In seinen Träumen flogen ihm kleine Kugeln gleißenden Lichts um den Kopf und aus seinen Händen schossen immer größere Kugeln, in immer mehr Farben, bis dann sogar mehrfarbige pulsierende Kugeln um seinen Kopf schwirrten..
22.10.2002, 22:12 #20
TheRock
Beiträge: 611

Als er aufwachte dachte er immer noch an diese Kugeln die aus seinen Händen heraus um seinen Kopf schwirrten..
Und überlegte sofort ob er dass nicht irgendwie üben konnte..

Rock verließ die Bibliothek, ging auf einen Dämon zu, welcher vor seiner Nase verschwand, suchte sich einen anderen und fragte diesen nach dem Aufenthaltsort von Maximus..
Den findet ihr im Refektorium, er speist gerade
Habt dank..
Mit diesen Worten verließ Rock den Dämon, und damit auch die Eingangshallte des Kastells, wanderte ins Refektorium und stellte sich schließlich an Maxiumus' Tisch..

Seid gegrüßt Maxiumus, leider bin ich über einem Buch eingeschafen und konnte somit nicht zu unserer verabredeten Wanderung erscheinen, ich hoffe ihr habt nicht auf mich gewartet und seid stat dessen euren Alltäglichen Beschäftigungen nachgegangen..
Er machte eine Pause, ließ Maxiumus aber nicht zu Wort kommen..
Wie auch immer, ich hoffe am Samstag Zeit zu finden um dann mit euch ein wenig die Barriere zu erkunden..Fals ihr dann Zeit habt..
Und noch etwas, gibt es für mich die Möglichkeit in irgendeiner Form die Erschaffung einer Lichtkugel zu trainieren??
Denn ich beabsichtige in nächster Zeit die ersten Schritte auf dem langen Pfad der Magie zu tun, ich werde den Don fragen ob er mich in der Magie unterweisen wird!

Lange Rede kurzer Sinn, Rock will Wandern und dann Magie erlernen..
Nach einer Aufforderung von Maxiumus setzte Rock sich ihm gegenüber
an den Tisch und wartete auf eine Antwort..
22.10.2002, 22:28 #21
Inachos
Beiträge: 81

Die Sonne war längst versunken und eine schlichte Dunkelheit hatte sich über das Land gelegt. Die Sterne und der Mond, verbunden von blauen Blitzen die durch die Barriere erzeugt den Himmel durchzuckten... Malerisch fügen sich einige kleinere Berge in das Himmelsbild mit ein. Plötzlich tauchten 2 schnaufende Gesellen auf und zerstörten dies schön anzusehende Bild. Jeder Atemzug schien ihnen schwer zu fallen und beim ausatmen bildeten sich blasse Wölkchen vor ihren Mündern. Auch die Untermalungen von einigen Wölfen die durch die Barriere heulten, ein, zwei krächzenden Scavengern und dem zirpen der Insekten musste ihren stapfenden Schritten und ihrem hitzigem Gerde weichen.

"Wir werden ihm einfach eines Schnitzen, das wird das beste sein." "Und was wenn es lieber einen richtigen will ?" "Was sollen wir denn machen ? Dachtest du echt ich packe so ein widerliches stinkendes... Ding an ?!" Nun machte sich ein Murren breit. Es waren die Brüder, vielleicht di einzigen in der Barriere, Inachos und Sazabi.

Hitzig diskutierten sie weiter wie sie denn nun einen Knochen für das Tor beschaffen sollten während sie den Weg zum Kastell hinaufhetzten. "Hoffentlich lässt es uns überhaupt noch rein." "Natürlich lässt es uns rein - Meinst du es würde uns bei dieser kälte draußen stehen lassen, mit diesen wilden Tieren und den vielen Barbaren die hier rumrennen ?!" Als das Tor in Sichtweite kam hielten sie an. "Was wollen wir diesem Skelett nun sagen ?" Beide nahmen nachdenkende Posen an und arbeiteten an einer Lösung...
22.10.2002, 22:46 #22
meditate
Beiträge: 6.868

meditate ging schon wieder ins refektorium. irgendwie hatte sie heute solche heißhungerattacken, was sicher am wetter lag oder an der herbstdepression oder vielleicht war sie ja auch von manmouse schwanger? wer weiß, auf welche weise sich dämonen oder untote vermehren.

"na maxi? auch schon wieder hunger? was hat dich denn so hungrig gemacht?"
22.10.2002, 22:54 #23
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

„Naja, zuerst die Besorgung einer Leiche, wirklich kein leichtes Unterfangen. Und dann werde ich in meiner Arbeit als Schleichlehrmeister sehr gefordert. Die Schüler sind auch nicht mehr die, die sie früher einmal waren. Heutzutage muss man ihnen alles doppelt erklären. Und dann kauen sie immer dieses komische Kautschukzeug im Unterricht...“ Maximus merkte wie er abschweifte: „Ach ja, hast du die Leiche gefunden? Liegt in meinem Labor. Der Kopf ist leider etwas kaputt gegangen, aber sonst...“
22.10.2002, 23:08 #24
meditate
Beiträge: 6.868

meditate dachte einen moment nach

"du hast eine defekte hülle abgeliefert? was soll mir das? das ist manmouse hier im kristall. nicht irgend ein reisbauer. ich erwarte vorzügliche arbeit und das wär dann ja wohl eindeutig ungenügend. ich bin sehr enttäuscht mein freund. ich werd mir den schaden ansehen. mal sehn, ob ich den beheben kann. eine belohnung gibts jedenfalls nicht für eine mängelbehaftete ware."

meditate stand auf und verließ grußlos den raum. im labor von maximus sah sie sich die leiche an. das war offensichtlich mal ein ganz ansehnlicher mann gewesen. das gesicht war etwas zerschmettert, aber das ließ sich sicher richten.

sorgsam begutachtete sie muskulatur und die gliedmaßen. jeden winkel begutachtete sie ganz genau. meditate verlangte keine übertriebenen ausprägungen irgendwelcher glieder, aber alles sollte schon im rahmen des möglichen sein. also - eigentlich war sie zufrieden.

"ich bin einverstanden. nimm den körper." sagte sie zu maximus, der gerade hinter sie getreten war. aber in dieser nacht, schläft manmouse noch einmal bei mir. ein letztes mal muss unbedingt sein."
23.10.2002, 16:58 #25
Don-Esteban
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Nach langer Zeit ließ sich Don-Esteban wider einmal im Refektorium blicken. Er hatte es schätzen gelernt, seine Mahlzeiten allein zu sich zu nehmen. Doch heute machte er eine Ausnahme. Der Speisesaal lag still im Dämmerlicht der Fackeln an der Wand. Die Bildnisse früherer Magier hingen hoch an den Wänden und die darauf Abgebildeten schauten mißbilligend auf die Tafel hernieder. Der Hohepriester bestellte sich die übliche fleischlose Kost. Wein allerdings durfte nicht fehlen. Alkohol beeinflußte die magischen Energien nicht so negativ, jedenfalls nicht länger, als ein Rausch dauern würde.

Doch heute begnügte sich der Schwarzmagier mit einem einzigen Glas. Er ließ den Wein durch die Kehle rinnen und spürte förmlich, wie er, nachdem er den Gaumen benetzt und dort einen frisch-herben Geschmack hinterlassen hatte, die Speiseröhre hinunterlief, um irgendwo im Magen zu enden. So ließ es sich aushalten. Keiner, der ihn anstarrte oder hinter seinem Rücken tuschelte. Niemand, der Fragen irgendeiner Art an ihn richtete. Ein Essen war nur dann gut, wenn man sich wirklich auf jeden Bissen konzentrieren konnte.
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