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> Rollenspiel [GM] Der "Schatz" der Morazith |
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29.11.2002, 03:49 | #51 | ||||
Sonnenwende Beiträge: 133 |
Sonnenwende wurde durch eine höhere Gewalt vom Boden abgehoben und in irgendeine Richtung geschleudert. Zum zweiten Mal schlug sie sehr sehr unsanft auf, und ihre Knochen bogen sich auf Grund dieses Aufpralls. Jegliche Bewegung die sie versuchte auszuführen, schmerzte. Aber war sie hier um Schmerzen zu erfahren? Nein, sie hatte zumindestens ihre Gedanken behalten. Sie hatte die Realität gesehen, Don-Esteban und den wankenden Priester Harald. Ihr Körper schmerzte, aber sie musste weiter. Ihr nächster Angriff würde aber nicht mehr so unkontrolliert stattfinden. Sie sah Nienor an, sie war unkommpliziert in ihrer Richtung. Die Söldnerin hatte ein souvärenes Wesen, dessen sich Sonnewende unbedingt unterordnen wollte. Wenn sie überleben und lernen wollte, waren Nienor und die Magier Don-Esteban und Harald das Maß aller Dinge. Allerdings waren die beiden letztgenannten im Moment nicht mehr so interessant. Deren Schicksal schien besiegelt. |
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29.11.2002, 19:01 | #52 | ||||
Thorus Beiträge: 1.508 |
Als Thorus den Kampf wieder aufgenommen hatte ,musste er an das Bild von Don denken wie er da leblos hing...wiederum verspürte er eine gewaltige Wut und seine Hände umschlossen so sehr den Griff des Schwertes das es schon fast wehtat.Er schlug mit solch einer Entschlossenheit zu das er garnicht merkte wie sich die Morazith ihm zuwandte.Doch als etwas mit einem Knall ihm die Wange aufriss merkte er es erst.Als er sich wieder konzentrieren konnte sah er die Scheren auf und zuschnappen und wie sie näher zu ihm kamen. Die mächtigen Zangen langen zu doch Thorus schaffte es noch sie mit seinem Schwert zu parieren. Diese unfassbare Kraft die auf seinen Körper wirkte war nicht auszuhalten,als würden seine Muskeln und jede einzelne Faser in seinem Leib reissen. Doch das die Morazith mit Thorus beschäftigt war liesen die anderen nicht ungenutzt...sie versuchten alles Mögliche um dieses Monster endlich zu töten,. Doch es schien als hätte sie unendliche Energiereserven. Jede noch so kleine Wunde schien die Ausgeburt der Hölle wütender zu machen. Thorus würde nicht ewig so weitermachen können,irgendwann verließen auch einem erfahrenen Gardisten die Kräfte, er hoffte zwar das das noch lange dauern würde doch das Spinnenähnliche Wesen wies kein Anzeichen von auch nur einer allerkleinsten Ermüdung auf. Thorus kam es vor als würde der Kampf Ewigkeiten dauern. |
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29.11.2002, 19:48 | #53 | ||||
Dumak Beiträge: 465 |
Als er die anderen so an der Bestie herumfuhrwerken sah, wollte Dumak natürlich nicht abseits stehen. Zumal die Söldnerin gerade einen Angriff beendet hatte und fragend in seine Richtung schaute. Diesen Blick, der zu sagen schien 'Na, willst du lieber noch ne Weile zugucken oder soll ich dir nen Platz beim Kampf freihalten?', war dazu geeignet, selbst aus einem Feigling einen Helden zu machen. Jedenfalls im Herzen und für einen Augenblick. Da Dumak aber keineswegs Auseinandersetzungen aus dem Wege ging (Na gut, unter gewöhnlichen Umständen wägte er immer genau die Chancen ab, die er hatte und griff vor allem dann an, wenn sein Opfer unterlegen schien, so daß nichts schief gehen konnte, aber das hier waren unzweifelhaft keine gewöhnlichen Umstande und so waren eben besondere Mittel erforderlich.) entschloß er sich, selber in den Kampf einzugreifen. Aus irgendeiner verborgenen Falte seines vom Rüstungsbauer Stressi so wunderbar gefertigten Schuppenpanzers zog er blitzschnell ein Wurfmesser und schleuderte es ohne große Umstände sehr gekonnt mit einem eleganten Schwung des Armes und einem Quentchen Effet aus dem Handgelenk in Richtung des Kopfes der Morazith. Das Messer wirbelte durch die Luft und seine blitzende Klinge erzeugte wunderschöne Lichtreflexe. Es sah fast so aus, als ob ein Irrlicht durch den Raum tanzte. Er tanzte auf den Kopf der Moratith zu. Den hätte es wahrscheinlich auch getroffen, doch diese wich in letzter Sekunde - aus Zufall oder nicht, das konnte keiner sagen - aus und so trennte die durch die Luft wirbelnde Klinge nur einige der züngelnden Schlangen vom Kopf. Diese fielen über die Schulter am Körper entlang hinunter und wanden sich zwischen den hin- und hertänzelnden Beinen der Bestie, bis sie entweder von einem Kämpfer oder der Morazith selber zertreten wurden. Der Kampf wogte weiter. Dumak glaubte, soetwas, wie einen anerkennenden Blick der Söldnerin zu erhaschen. Wenigstens einen Augenblick lang. Mochte sein, daß ihn kein anderer bemerkt hatte und wahrscheinlich würde Nienor das auch abstreiten, wenn er sie danach fragte. Deshalb würde er das auch nicht tun. Er wußte, was er gesehen hatte. Das war das Schöne an der Sache. Jetzt kam das Schlechte. Die Morazith war leider nicht der Meinung, dieses Verhalten des Diebes einfach so durchgehen lassen zu können. Schnell änderte sie die Position, drehte sich herum und wischte noch mit ein paar unwirschen Bewegungen ihrer Scheren die restlichen Kämpfer wie lästiges Ungeziefer beiseite, das einen beim nachdenken stört, stakste auf ihren vielen Beinen unverzüglich auf Dumak zu und sah sich dabei noch um, ob sie auch niemand anders angriff. |
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29.11.2002, 20:06 | #54 | ||||
Nienor Beiträge: 631 |
Schon öffnete sich der Mund, um die schreckliche Peitschenzunge zu entrollen, die während eines Augenzwinkerns den Raum durcheilen konnte und auch wieder zurückkehrte und die Schlangen auf dem Kopf züngelten schon in freudiger Erwartung des gleich erreichten Opfers, während das Blut aus den von Dumaks Messer abgetrennten Schlangenrümpfen sickerte und über die linke Gesichtshälfte der Morazith lief, ihre Brust benetzte und sich dann in vielen Fäden verlor, als Nienor, die der Aufmerksamkeit der Bestie anscheinend für einige Augenblicke entging, ihr Schwert plötzlich in den Rücken der Morazith schleuderte. Die Klinge blitzte im Licht kurz auf und dann hatte sie auch schon ihr Ziel gefunden. Mit einem Knirschen drang das Schwert in den Rücken des Gegners ein und blieb dort stecken. Nienor hatte ihr Schwert eingebüßt und stand nun nur mit Tränenbringer, den sie schnell vom Rücken genommen hatte, bewaffnet vor der Morazith, die nun - schwer verwundet, so glaubte jeder, der den Treffer sah - wieder die Richtung wechselte, um zuerst die freche Söldnerin, die es gewagt hatte, ihr irgendetwas in den Rüchen zu stechen, zu zeigen, mit wem sie sich hier angelegt hatte. Die beiden Scheren hoch erhoben sprang, ja rannte sie fast auf Nienor zu, um sich, blind vor Wut, auf sie zu stürzen. Doch diese blieb nicht untätig. Zuerst schoß sie einen schnell eingelegten Pfeil auf den Gegner ab. Zielen brauchte sie nicht, es tennten sie ja nur wenige Klafter voneinander und der Abstand wurde innerhalb kürzester Zeit beängstigend klein. Schon stießen die Scheren hernieder. Warum nahm sie nicht ihre schreckliche peitschenartige Zunge? Nienor blieb nichts anderes übrig, als auszuweichen. Doch wohin? Weiter zurück? Nein, noch war nicht alles verloren. Solange sie noch einen kühlen Kopf behielt. Und so stürzte sie sich ohne noch länger zu zögern, was doch bloß ihren Tod bedeutet hätte, vorwärts und rollte sich zwischen den Scheren unter dem Leib der Morazith ab, um dann unmittelbar hinter ihr so schnell es ging, wieder aufzuspringen. Jetzt war sie auf der Seite, auf der auch Dumak stand. "Hast du mal ein Schwert? Nein? Schade." Für mehr Konversation blieb keine Zeit, denn die Morazith war weder plump noch faul. Blitzschnell hatte sie ihren Angriff gestoppt, sich mit ihren Scheren am Boden abgestützt, gerade dort, wo noch vor wenigen Augenblicken die Söldnerin stand und war in einem Lidschlag zum stehen gekommen. Schnell drehte sie sich wieder ihren Gegnern zu. "Verdammt! Ich brauch mein Schwert. Wie soll ich denn mit dem Bogen kämpfen?" Die Lage sah hoffnungslos aus. "Du wirst mir im Schattenläufer ne Menge ausgeben müssen, dafür, daß ich dich eben gerettet habe", meinte sie in vorwurfsvollem Ton zu Dumak. Inzwischen war die Bestie wieder heran. Dafür, daß Nienor sie so lehrbuchmäßig in den Rücken getroffen hatte, sah sie eigentlich noch viel zu munter aus. |
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29.11.2002, 20:15 | #55 | ||||
Dumak Beiträge: 465 |
"Gerettet? Ha! Schöne Rettung!" Dumak hatte bisher andere Vorstellungen von Rettungen gehabt. Unter anderem spielten bei diesen Vorstellungen eine Gefahr, die danmach weg war und eine frohe, verheißungsvolle Zukunft eine Rolle. Hier vermisste er irgendwie beides. "Wenn wir hier rauskommen, geb ich dir ein ganzes Faß von was auch immer aus." Das war immer noch billiger als der Tod. Der beraubte ihn nämlich der vielen noch kommenden Möglichkeiten, sich am Hab und Gut anderer zu bereichern. Und diese Aussicht schmeckte dem Dieb überhaupt nicht. "Wenn du wieder mal wen retten solltest, ich mein, nur für den unwahrscheinlichen Fall, daß wir überleben, dann denk dir bitte einen Plan aus, der funktioniert", frotzelte er zurück. "Hier." Er hielt Nienor ein etwas größeres Messer hin, das fast schon als Kurzschwert durchgehen konnte. |
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29.11.2002, 20:42 | #56 | ||||
Nienor Beiträge: 631 |
Diese ergriff es, ohne noch weitere Worte zu verschwenden und stürzte sich wieder in den Kampf. Ein weiteres Mal kamen ihr die Scheren entgegen, die sie wiederum nicht zu fassen bekamen, dnen schon war sie um diese herumgewirbelt und gelangte an die Beine der Morazith. Hier hieb sie das Kurzschwert mit aller Kraft hinein, jedoch glitt es ab, ohne eine tiefe Wunde zu hinterlassen. Die Beine, so hoch waren wie Nienor groß war, besaßen wohl eine Panzerung, ähnlich der der Minecrawler. Doch glücklicherweise befand sich die Söldnerin unter dem Hinterleib des Gegners und so versuchte sie es im Vorbeieilen damit. Sie legte alle Kraft in den Stoß von unten her und rammte das große Messer dann in die Unterseite des Hinterleibs. An das Geräusch des in den weichen Hinterleib eindringenden Schwertes (oder wohl besser Messers), das wohl am ehesten mit dem Schmatzen verglichen werden konnte, das entstand, wenn man mit dem Stiefel in eine Schlammpfütze trat und den Fuß wieder herauszog, erinnerte sie sich noch lange Zeit später und sie erwähnte es immer, wenn sie an irgendeinem Lagerfeuer ungläubigen Zuhörern bei einem Schluck Bier über ihre Abenteuer hier berichtete. Gleichzeitig stieß die Morazith einen schrillen Schrei aus, der allen durch Mark und Bein ging. Nienor tauchte hinter dem Gegner wieder auf, das lange Messer wie ein Schwert in der Hand. Sie hatte es der Bestie durch den Hinterleib gezogen und einen langen Schlaz damit verursacht. Jetzt schien das Monster doch etwas beeindruck zu sein. Jedenfalls wirkten ihre Bewegungen nicht mehr ganz so sicher, als sie sich erneut umdrehte, um ihren Gegner im Blickfeld zu haben. Doch jetzt hatte Nienor ein Schwert, ähm... ein Messer. Na gut, es war vielleicht nicht weltbewegend und mit dem Zweihänder des Gardechefs konnte es nicht ganz mithalten, selbst bei optimistischer Betrachtungsweise nicht... wenn sie's sich recht überlegte, auch bei pessimistischer Herangehensweise nicht. Mist. Und schon wieder stand sie vor der Morazith und hatte ihr nicht viel entgegenzusetzen. |
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29.11.2002, 21:17 | #57 | ||||
Dumak Beiträge: 465 |
Und schon war Dumak ein weiteres Mal der Aufmerksamkeit der Morazith entgangen. Diese drehte sich, nachdem der trommelfellzerstörende Schrei verklungen war und dabei einige theatralische Gesten vollführt wurden, die jeden Schauspieler Tränmen der Verzückung in die augen getreiben hätten, sah der Schatten seine Chance vor sich. Jetzt kam sein Teil des Kampfes, das, was er beitragen konnte. Ohne noch groß darüber nachzudenken, was er hier eigentlich tat, sprang er los und griff, sobald er es erreichte, ein Bein der Morazith mit den Händen und zog sich daran hoch. Soweit der Plan, was danach kam, wollte er in einer ruhigen Minute ausknobeln. Leider kam keine ruhige Minute. Im Gegenteil, schon der Anfang des ebenso genialen wie kurzen Planes brachte fundamentale Änderungen für weitere Phasen mit sich. Die Morazith bewegte ihre Beine weiter, um sich Nienor ganz zuzudrehen und schleuderte dabei den Dieb wie ein lästiges Anhängsel mit sich, der sich vor Schreck nur noch festhalten konnte. Durch einen glücklichen Zufall und mittels ein paar überaus seltsamer Drehungen, die später unter dem Namen Dumak-Pirouette in die Annalen der Wirtshausprahlereien eingingen, landete er plötzlich auf dem Rücken. Und das nicht nur auf dem eigenen, nein, er landete auch noch auf dem der Morazith. So schnell, wie es der stark schankende Untergrund hergab, raffte er sich auf und benutzte dabei alles, was er fand, um sich festzuhalten. Alles was er fand war in diesem Falle der Griff von Nienors Schwert, das noch immer im Rücken des Oberkörpers der Morazith steckte und den Eindruck machte, als sei es die letzte einer Reihe herausragender Knochenplatten, wie man es von den Bildern von Drachen aus den seltsamen Büchern der noch seltsameren Leute, die diese sammelten, kannte. Bei dem Gedanken an Bücher und das manche Leute sie lesen konnten, bekam Dumak gleich wieder schlechte Laune. Denn er gehörte wieder mal nicht dazu. Mit einem Ruck war das Schwert in seiner Hand. Ganz schön schwer. Wie konnte man damit nur vernünftig umgehen. So ein netter kleiner verstecker Dolch, schnell geworfen und noch schneller wieder verschwunden, war doch viel effizienter. Naja gut, außer vielleicht in solchen Situationen wie jetzt. Aber wann kam man schonmal in solche Situationen. Dumak konnte sich an keine erinnern. Naja, außer diese hier. Aber das war sicher eine Ausnahme. Eine seltene Ausnahme. Verdammt selten! Und wehe nicht. Das Schwert. Ja klar, das brauchte Nienor. Mit einem leisen Schmatzer, den aber im Kampfeslärm keiner hörte, weswegen dieser sich beleidigt davonmachte und nur wenig später an chronischem Lautstärkemangel starb, löste sich das Schwert aus dem Rücken. Da der Dieb vor allem damit beschäftigt war, nicht herunterzufallen, blieb ihm nur der Zufall, um das Schwert in Richtung der Söldnerin zu schmeißen, damit sie wieder eine ordentliche Waffe für den Nahkampf hatte. Dumak warf es einfach mehr oder weniger elegant (na gut, eher weniger) in die Richtung von sich, wobei er meisterhaft den Zufall benutze, der davon gar nicht begeistert war und sich hin und her wand, um zu entkommen, die er als die geeignetste ansah. Und tatsächlich, zwar schwor sich der Zufall, daß er diesem nervigem Dieb das letzte Mal geholfen hatte, doch das Schwert kam an. |
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29.11.2002, 21:32 | #58 | ||||
Harald Beiträge: 3.557 |
Der Priester kam langsam wieder auf die Beine. Endlich konnte er wieder tief durchatmen. Die Morazith hatte ihn offenbar unterschätzt, jedenfalls war ihr Angriff für den Priester nicht tödlich gewesen. Harald griff in seine Robentasche und entnahm ihr ein Heilkraut. Dieses schlang er gierig in sich hinein und merkte, wie seine Kräfte wiederkehrten. Als nächstes bemerkte er das Kampfgeschehen. Nienor, Thorus, Sonnenwende, Dumak und Mohammed waren damit beschäftigt, die Morazith von allen Seiten anzugreifen. Das schien dieses Monster auf jedenfall zu verwirren. Jetzt war seine Chance da. Die Morazith hätte eben bessere Arbeit leisten sollen. Aber der Magier lebte und das würde sie gleich zu spüren bekommen. Der Priester erhob beide Arme in Richtung des Monster. Er konzentrierte sich völlig auf seinen Spruch "Beliars Hauch". Er spürte einen warmen Strahl in seine Arme fliessen, die Hände wurden warm. Dann verliess ein gleissender Lichtstrahl seine Hände und die Morazith wurde getroffen. Ohrenbetäubendes Gekreische folgte dieser vom Magier ausgehenden Attacke. Der Kopf der Morazith flog in unkonrollierten Bewegungen hin und her, ihr Körper fing an zu zucken, ihre Tentakel wirbelten ohne Kontrolle über den Fussboden. Der Angriff des Magiers hatte sichtlich Wirkung gezeigt. Aber die Morazith war noch nicht erledigt. Sie war einfach mächtig und gab sich noch lange nicht geschlagen. Aber für die Schwertkämpfer der Gruppe bot sich doch ein anderes Bild. Sie konnten wieder vorwärts maschieren. Die Morazith hatte ganz offensichtlich Energie eingebüsst und "Beliars Hauch" liess ihre Bewegungen eindeutig langsamer werden. |
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29.11.2002, 21:45 | #59 | ||||
Nienor Beiträge: 631 |
Das Schwert. Wie eine Gabe Adanos' segelte es vom Himmel. Oder zumindest schoß es in hohem Bogen von oben genau in ihre Richtung. Allerdings sah Adanos recht seltsam aus. Nicht, daß Nienor jemals ein Bild von ihm gesehen hatte, doch er ähnelte verblüffend diesem Schatten Dumak. Was wohl daran lag, das es Dumak war. Klirrend fiel es der Söldnerin vor die Füße. Nienor verlor keine Zeit und hechtete hin, um es aufzuheben und der Morazith unverzüglich in den Oberkörpers, der mittlerweile mit dem Blut aus den von Dumak am Kopf zugefügten Wunden besprenkelt war, zu stoßen. Doch im selben Augenblick hatte die Bestie ihre Zunge als Waffe gegen Nienor auserkohren und ließ diese vorschnellen. Geradewegs in das erhobene Schwert hinein. Die Klinge trennte die sich gerade blitzschnell entrollende Zunge in viele Stücke auf, die alle zu Boden fielen. Der Rest der gefürchteten Waffe zappelte eklig hin und her und war keine Gefahr. Nienor nutzte die Gunst des Augenblicks, um noch einen Sprung auf ihren Gegner zuzumachen und hielt dabei ihr Schwert stoßbereit vor sich. aus den Augenwinklen konnte sie beobachten, wie Dumak vom Rücken der Morazith fiel. (Nein, definitiv nicht Adanos, dachte Nienor noch.) Dann traf ihr Schwert die Morazith und durchdrang die Haut, Fleisch, Sehnen und Knochen und traf mitten ins schwarze Herz des Ungetüms. Die Morazith erstarrte und sah Nienor an. Mußte sie jetzt versteinern? Fast zwanghaft blickte die Söldnerin dem Gegner in die brechenden Augen. Sie konnte später nie genau beschreiben, was sie gefühlt hatte, in diesem Augenblick oder was sie gesehen hatte. Sie wußte nur eins. Nie wieder wollte sie so etwas wieder sehen. Die Morazith faltete ihre Beine zusammen, stützte sich noch auf ihre Scheren, die Schlangen auf dem Kopf züngelten noch etwas verwirrt, dann fiel der Körper um und blieb reglos liegen. Der Gegner war tot. Nienor sackte daneben zusammen. Kurze Zeit später hatte sie sich wieder gefangen. "Habt ihr gesehen? Eure Schläge haben seltsamerweise nicht so viel Schaden gemacht, wie meine", meinte Nienor nachdenklich mehr zu sich selbst, als zu irgendeinem bestimmten Gesprächspartner. "Sehr merkwürdig. Vielleicht war sie ja anfälliger gegenüber einem weiblichen Gegner?" |
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29.11.2002, 22:13 | #60 | ||||
Sonnenwende Beiträge: 133 |
Sonnenwende stand, das Schwert schon zum Schlag erhoben, fassungslos vor diesem Szenario. Erst der Angriff des schon totgeglaubten Priester Harald, so etwas hatte sie noch nie gesehen, es war beeindruckend. Dann die tollkühne Nienor, wie sie ihr Schwert in den Körper der Morazith rammte. Und dieser zwielichtige Dumak, der sich fast den Hals brach als er von der Morazith stürzte. Der Leser vermag gar nicht zu deuten, mit welch einer Geschwindigkeit sich alles abspielte. Jedenfalls lag das Monstrum plötzlich bewegungslos vor ihnen. Es war tot. Sonnenwende atmete tief und erleichtert auf. Sie schaute nach oben zu Don-Esteban. Hoffentlich lebte der noch. Anderseits sah sie, das der andere Magier Harald wieder wohl auf war. Das freute sie ganz besonders. Dieser Magier hatte ihre ganze Sympathie und sie hätte es nicht verkraftet, wenn diesem etwas passiert wäre. Trotzdem war da noch der Don, und der musste wieder zu ihnen gebracht werden. Denn schlieslich hatten alle hier nur, oder fast nur, für dessen Leben gekämpft. Sonnenwende bemerkte, wie sich das Bündel Mensch über ihr regte. Hoffnung keimte in ihr auf. |
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30.11.2002, 01:07 | #61 | ||||
Mohammed Beiträge: 1.062 |
Fassungslos ließ Mohammed sein Schwert zurück in die Scheide gleiten. Er fuhr sich mitder Hand über sein von Schweisperlen besetztes Gesicht. In seinem Kopf dröhnte es und eine Vielzahl der Lauten, wie sie die Geräuschkulisse der erbitterten Auseinandersetztung geboten hatte, hallten noch immer laut durch seinen Kopf, wollten anscheinend noch eine Weile bestehenbleiben. Starr verharrte sein Blick auf der Morazith, welche nun endlich besiegt war. Er konnte noch immer nicht glauben, dass er und sogar Thorus so Chancenlos gewesen waren. Selbst der mächtige Schwarzmagier, der einen nicht zu verachtenden Anteil zum Sieg über die vebledete Bestie beigetragen hatte, hätte mit einem Schlag von dem anfangs scheinbar unbezwingbarem Gegner hiweggefegt und ins Jenseits geschickt werden können. Umso mehr bewunderte er den selbstlosen Einsatz von Nienor, ohne welche der Kampf, was es die Grppe betraf, wohl wesentlich schlechter, wenn nicht agr verheerend ausgegangen wäre. "Man Nienor, du hast dich echt wacker geschlagen. Durch deine Adern pulsiert das Blut einer großen Kämpfernatur. Ohne dich hätten wir es nie gechafft! Du hast was gut bei mir. Was auch immer das sein mag...", zollte der Rotrock Respekt. Nienor antwortete nur mit einem stummen Nicken. "Und was machen wir jetzt mit Don? Ichmeine, irgendwie müssen wir ihn doch da herunter holen. Ich hoffe doch, das es um ihn nicht schon geschehen ist!", warf Sonnenwende kurz darauf in die Runde. Ohne zu zögern griffen sich Mohammed und Thorus ein Tuch, mit aufwendigen Stickereien verziert, welche wohl irgendwelche mystische, geheimnissvolle Zeichen darstellten und begaben sich zu der Stelle der Wand, über der großer Höhe das Oberhaupt das Zirkels hing. Kurze Zeit später durchschnitt ein Pfel mit einem dumpfen Pfeifen die Luft. Es folgten drei weitere Pfeile, abgefeuert vom Bogen der Söldnerin, deren Treffsicherheit ihre Leistungen im Kampf gegen die Morazith bei weitem übertraf. Frei von alen Fesseln stürtzte der Körper des Magiers daraufhin heruter. Das Tuch spannte sich, die Krieger hielten es mit all ihrer verblieben Kraft, welche die strapazierten Muskeln noch hergaben, straff. Sanft fingen sie den stark vewundeten Körper des Etführten in dem Tuch auf und legten ihn in selbigem vorsichtig auf den Boden. Eh man sichs versah, war Harald auch schon zur Stelle, um zu sehen, was er für seinen Freund oder was auch immer Don-Esteban für ihn verkörperte zu sorgen. Mitleidsvolle Blicke alle wanderten über den besinnungslosen Hohepreister. Hoffentltich würden sich ihre schlimmsten Befürchtungen nicht bewahrheiten... Nun hatten sie es doch bis hier her geschafft und diese grässlcihe Kratur bezwungen, da durften sie einfach keinen Rückschag mehr erleben! |
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30.11.2002, 23:52 | #62 | ||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Er spürte den Fall. War es so, wenn einen das Leben losließ? Wenn man den letzten aller Wege ging? Oh Beliar, nimm ich auf. Abrupt endete das Gefühl des Fallens. War er schon angekommen? Der Magier spürte eine Flasche an seinen Lippen. Er spürte die Lippen? War es so, wenn man hinübergegangen war? Fühlte man dann noch? Und jetzt schmeckte er auch die Flüssigkeit. Oh, das mußte der Trank des ewigen Vergessens sein. Er fühlte sich auf einmal so wohl. Doch es schmeckte so bitter. Nur warum tat die Zunge noch ihren Dienst und ließ ihn die Bitterkeit des Trankes schmecken? Er schlug die Augen auf. "Oh, ihr auch alle? Moment. Ich bin gar nicht tot. Ich lebe noch." Eine Pause schloß sich an. "Geradeso." Er hustete. Die Flüssigkeit, die er eben schluckte, ließ ihn erschauern und verursachte den Hustenreiz. Es war ein Heiltrank. Er kannte den Geschmack. Dann sah er die Überreste der Morazith und auf einmal stand alles wieder vor ihm. "Sie wollte meine Kräfte, meine magische Begabung aus mir hersuholen. Sie brauchte die männliche Energie eines Magiers, um ihren Plan zu vollenden, ihren finsteren Plan, auf der Erde zu wandeln. Darauf war ihr ganzes Trachten ausgerichtet. Es zog sie nach oben auf die Erde und wir sind in ihre Falle getappt." Er ließ sich erschöpft zurückfallen. Hustenreiz schüttelte ihn eine ganze Weile. "Ah. Habt ihr noch mehr von dem Heiltrank? Nein? Dann muß ich es so schaffen." Der Magier versuchte, aufzustehen und stützte sich dabei auf Harald. "Es ist noch hier, wir müssen weg." Verständnislose Gesichter sahen ihn an. "Die Morazith, so nannte sie sich, hatte ihre Diener. Einer von ihnen hat mich verschleppt. Obwohl, einer ist vielleicht nicht die richtige Beschreibung. Auf jeden Fall müssen wir die Höhlen schnell verlassen. Sonst werden sie uns finden und dann gnade uns Beliar." Er raffte die Fetzen seiner Robe um sich, sah dann aber, daß da nicht mehr viel zum Raffen war und entschloß sich, das Tuch zu nehmen, mit dem er aufgefangen worden war. Er trug es, wie eine Toga um den hageren Körper gewickelt. Auf dem Rücken sah man die seltsamen tätowierten, sich schlängelnden und in den wildesten Kurven windenen Linien, die über beide Arme bis an die Handrücken reichten. "Laßt uns gehen. Dabei könnt ihr mir gleich berichten, wie ihr die Morazith besiegt habt." So wankte er los, noch recht benommen. Alle Glieder taten dem Magier eh, tagelang hatte er in einer unnatürlich verdrehten Haltung an der Wand gehangen. Ein Wunder, daß kein Knochen gebrochen war. Die Gruppe verließ den Sall, der noch immer in dem Licht lag, das ihn am Anfang durchflutet hatte und begab sich wieder in die Gänge, aus denen sie gekommen war. Der Rückweg verlief ereignislos, insofern man nicht die zahlreichen Pausen, die sie machten, damit sich der Schwarzmagier nicht überstrapazierte, als Ereingnisse betrachten wollte. Einmal fragte Dumak vorsichtig nach dem Schatz, den so ein mächtiges Wesen doch zweifelsohne besessen haben mußte. "Schatz?" Ein kurzer Husten anfall folgte. "Nein, ich weiß nichts von einem Schatz. Sie hatte kein Interesse an Gold und edlen Steinen. Sie wollte nur ihrem Gefängnis entfliehen." Nach ungezählten Pausen langten die Abenteurer endlich am Ausgangspunkt der Reise an und stiegen die Treppe zum Turm hinauf. Sie waren wieder in Drakia. Und sie waren vollzählig. |
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