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[GM] Der Gletscher # 2
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04.03.2003, 16:14 #1
doooom
Beiträge: 6.173
[GM] Der Gletscher # 2
Doooom packte seine Sachen und verabschiedete sich von der Wirtin der Herberge und begann seinen langen Weg zum Gebirge. Nachdem er die Stadt verlassen hatte fragte er sich selber, ob es dieser anstrengende Weg überhaupt wert sei und ob ihn die alte Frau überhaupt heilen könnte. Aber das würde er ja sehen, wenn er bei ihr angekommen ist.
Er kam nur langsam voran, was zum einem an dem dichten Wald lag, zum anderen natürlich an seiner Lungenkrankheit. Langsam bemerkte er auch, wie es langsam immer kälter wurde, kein Wunder schließlich näherte er sich dem Gebirge und dort oben ist es sicherlich eisig kalt. In der Ferne konnte er schon erahnen, wie hoch sich das Gebirge erstreckte, es ragte bis in den Himmel hinein und die Spitzen der Berge wurden von Wolken verdeckt.
Das seltsame war nur, das er immer weniger vom Gebirge sah, je näher er kam. Denn mit der Zeit zog unbemerkt ein leichter Nebel auf. "Wenn das so weiter geht mit diesem Nebel, dann finde ich den Fluss nie, der zur alten Frau hinführt", dachte er sich.
Nachdem er wegen Erschöpfung erneut eine kürzere Pause gemacht hatte begab er sich weiter, denn er wollte ja endlich bei der alten Frau anzukommen.
04.03.2003, 20:46 #2
doooom
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Dooooms Marsch dauert nun mittlerweile schon Stunden und es schien ihm, als ob er dem Gebirge nicht wirklich näher kommen würde. Obwohl es in der Zwischenzeit auch angefangen hatte zu schneien und die Temperaturen immer weiter sanken, was dafür sprach das er sich schon im Gebirge befand.
Der Nebel in dem Gebirge war mittlerweile auch so dicht geworden, dass er kaum noch 10 Meter weit sehen konnte. Zum Glück hatte er den Bach gefunden, der ihm den Weg zur Hütte der alten Frau weisen würde. Am rauschen des Baches konnte er sich sehr gut orientieren, obwohl er durch den Nebel fast nichts sehen konnte.
Da dann auch die Nacht hereinbrach war ihm klar, dass er nicht mehr lange weiter gehen konnte. Doooom sollte sich am besten eine Höhle oder etwas ähnliches suchen, wo er übernachten konnte denn in der freien Natur würde er hier sicherlich bald erfrieren. Er ärgerte sich, dass er das nicht vorher bedacht hatte und überstürzt aufgebrochen war ohne sich einen anständigen Mantel oder etwas anderes was ihn wärmen könnte mitgenommen zu kaufen. Für einen anständigen Mantel hätte sein Gold sicherlich nicht mehr gereicht, aber einen besseren als seinen jetzigen hätte sich der Wanderer trotzdem von irgendwo besorgen können.
Gerade als er beschloß, sich nach einer Schlafmöglichkeit umzusehen sah er im Nebel den Umriss einer Person. Gab es hier oben etwa noch andere Wanderer oder war dies die alte Frau nach der er suchte?
04.03.2003, 20:52 #3
eine_alte_frau
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Die alte Frau hatte noch nie so einen seltsamen, dichten Nebel im Gebirge erlebt. Sie sah fast gar nichts und das wunderte sie. Denn normalerweise konnte man hier mehrere Kilometer weit sehen, zumindest solange es keinen Schneesturm gab. Aber jetzt erkannte man nicht einmal was sich 20 Meter vor einem befand und sie musste sich auf ihr Gespür und ihre Erfahrung verlassen, um sich hier oben zurecht zu finden.
Auf einmal erkannte sie eine Person im Nebel vor sich, anscheinend handelte es sich dabei um einen Wanderer. Aber wieso sollte jemand um diese Zeit ganz allein hier oben wandern gehen? Und das auch noch bei diesen Temperaturen.
Die Frau trat näher heran und bemerkte, dass der junge Mann total erschöpft war. Sie beschloss ihn mit zu ihrer Hütte zu nehmen, da er hier draußen sicherlich erfrieren würde. Sie ging also auf ihn zu und fragte ihn „Was machen sie denn hier draußen, bei diesem Wetter?“
Der Wanderer antwortete, dass er nach einer Heilerin suchte, die ihn von seiner Lungenkrankheit befreien könnte. Die alte Frau dachte sich gleich, das sie selber gemeint war, denn schließlich war sei die einzige Person, die in dieser Gegend wohnte. Sie brachte den jungen Mann auf ihren Schlitten und begab sich zurück zu ihrer Hütte. Es dauerte noch weit über eine halbe Stunde bis sie die Hütte endlich erreichten und Doooom war froh als er sich dort endlich etwas aufwärmen konnte.
04.03.2003, 21:56 #4
doooom
Beiträge: 6.173

Als sie endlich die Hütte erreicht hatten, warum doooom froh, denn er fror total unter seinem dünnen Mantel. Seine Füße konnte er schon fast nicht mehr spüren, sie trugen ihn grade noch so durch die Tür in die Hütte. Als auch die Frau das Haus betrat befragt sie ihn, warum er sich ganz alleine auf diesen gefährlichen Weg gemacht hatte. Doooom antwortet daraufhin „Ich hatte keine andere Chance mehr, die Heiler in der Stadt konnten mir nicht helfen also musste ich zwangsläufig jemand anderes finden, der mich heilen kann.“ Die alte Frau entgegnete ihm „Wir werden ja sehen, ob ich dir helfen kann. Aber dafür musst du mir deine Krankheit erst einmal etwas genauer beschreiben“.
Doooom erklärte ihr die Syndrome und nachdem sie sich alles in ruhe angehört hatte sah sie nach was sie noch für Kräuter im Haus hatte. Anscheinend fand sie alles nötige und sie setzte einen Tee auf. Der Tee benötigte noch einmal eine halbe Stunde bis er fertig war. Die beiden unterhielten sich in dieser Zeit weiter über dooooms Herkunft und über die Gründe, weshalb die Frau hier oben lebte. Nach dem Gespräch bot die Frau dem jungen Reisenden den Tee an und sie sagte, dass ihm dieser Trunk sicherlich helfen würde.
Wenn er ehrlich war wusste doooom gar nicht so genau, ob er diesen Tee trinken sollte und ob er der Frau vertrauen konnte. Aber er hatte schließlich keine andere Wahl, wenn er wieder gesund werden wollte. Schließlich überwand er sich und trank das Gebräu und bereute es gleich wieder. Er wollte schnell etwas anderes in seine Kehle bekommen um diesen scheußlichen Geschmack wieder aus seinem Mund zu bekommen. Doch die alte Frau hielt ihn ab, als er waser hinterherkippen wollte und sagte, dass der Tee seine Wirkung dann nicht entfalten könne. Sie sagte ihm das er sich jetzt besser erst einmal hinlegen und schlafen sollte. Doooom hörte auf die Frau und legte sich auf den Boden in einer Ecke und schlief wegen seiner Erschöpfung nach kurzer Zeit ein.
05.03.2003, 09:44 #5
eine_alte_frau
Beiträge: 127

Die Alte war schon früh auf, als ihr Patient noch tief schlief. Nachts hatte sie lange an seinem Bett gesessen und den Geräuschen seines Atems gelauscht. Diese Geräusche gaben genaue Hinweise auf die Art der Erkrankung und deren Schwere. Der junge Mann litt an Schwindsucht und würde wahrscheinlich sterben, wenn sie ihm nicht helfen konnte. Der schleichende Tod, der sich in seiner Lunge eingenistet hatte, war nur sehr schwer wieder zu vertreiben und es bedurfte spezieller Kräuter. Nur diese konnten es schaffen und sie wusste, wo diese wuchsen. Und sie wusste außerdem, dass dieses Wissen das Todesurteil für den Mann bedeutete.

Aber auf jeden Fall konnte sie ihm das Restleben versüßen. Sie konnte ihm Schmerzen nehmen und Luft verschaffen und das könnte das Sterben um einige Wochen verzögern.

Die alte Frau trat vor die Hütte und starrte angestrengt in den Nebel. So etwas hatte es hier noch nie gegeben. Das war mit Sicherheit ein schlechtes Zeichen, denn sie hatte gesehen, woher der Nebel kam. Er kam aus den nun zerstörten Ruinen unter dem gestürzten Göttersitz. Vor einigen Tagen, als alles begann, konnte sie es deutlich erkennen. Dort, wo einstmals die Ruinen waren, hatten diese Nebelbänke sich zuerst wie Rauch einen Weg aus dem Eis gebahnt. Die alte Frau konnte es genau sehen, denn damals war der Himmel klar und die Sonne hatte das Eis zum Strahlen gebracht. An vielen Stellen waren die Rauchsäulen hervorgequollen und sie hatten sich nicht im Wind verflüchtigt, nein sie hatten sich immer mehr verdichtet. Die einzelnen Finger vereinten sich und bildeten bald eine mächtige starke Wand, die dann eines Tages den Gletscher herabrollte. Unaufhaltsam, erstaunlich dicht und von fester Konsistenz. Als der Nebel ihre Hütte erreichte, stöhnte das Gebälk, als würde es unter der Last des weißen Todes zusammenbrechen. Dass diese Nebel tödlich war, war unschwer herauszufinden. Vor der Nebelwand her trieb irgendein Grauen die Tiere des Gletschers vor sich her. Zuvörderst liefen die Eisfüchse und Schneehühner, dann folgten die Eiswölfe und die anderen kleinen Lemminge, die am Eisrand wohnten und die Samen fraßen, die sich im Laufe des Sommers auf dem Eis fanden.

Nur die Luzkans waren unbeeindruckt geblieben, obwohl von ihnen auch nichts mehr zu hören war.

Die Alte hatte schnell Seile gespannt zwischen den Vorratsschuppen und den Mieten, dem Weg zum Gletscherbach und dem Brunnen. Mit deren Hilfe konnte sie sich auch ohne Augen orientieren.

Aber an dem Nebel war noch etwas anderes. Eigentlich war er leise, aber des Nachts war etwas um ihr Haus. Sie hatte mehrfach beobachtet, dass etwas an den Türen und Läden scharrte und das waren keine Luzkans.

Die Alte verhielt sich dann immer ganz still. Sie war fest davon überzeugt, draußen wollte der Tod Zutritt, und wenn man den gewährte, musste man ihn begleiten.

Sie weckte jetzt den Schläfer mit einer erneuten Teemixtur und befahl ihm, sich zu entkleiden. Als der Schwierigkeiten damit hatte, tröstete sie ihn mit dem Hinweis, dass sie 5 oder 6 Kinder gehabt hätte, die sie allesamt zu großen starken Kerlen aufgezogen hatte. Und dazu gehörte nun mal, dass man von seiner Mami gewaschen wird.

Sie stellte den skeptischen und brummenden Mann in einen Zuber und warf dann Kräuter in das Wasser, das auf dem Herd stand. Dann nahm sie eine große Schöpfkelle und begann ihn mit Wasser zu begießen. Er war ein Rituell. Sie begoss die Körperteile in einer ganz bestimmten Reihenfolge und peitschte sie dann an einigen Stellen mit Birkenreisig rot.

Dooom musste von der Alten immer wieder beruhigt werden, dass er hier nicht verprügelt würde, sondern seiner Gesundung diene.
05.03.2003, 12:14 #6
blutfeuer
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die gruppe zog die boote an das ufer, auf dem gerade der golem zu wasser zerfloss. man konnte zwar nicht im geringsten sehen, wo sie waren, aber der nebel zog sich eindeutig zurück, nicht so wie auf dem meer, eher zögerlich, zäh und widerspenstig. als würde ihn etwas ziehen und er wollte eigentlich nicht. man hörte ihn förmlich über den boden scharren.

mehr als einmal hielten die gefährten beim umpacken inne und starrten aufmerksam in den nebel, in dem natürlich nichts zu erkennen war.

"wir müssen jetzt die kufen unter den schlitten befestigen. immerhin haben wir die dinger nicht umsonst mitgebracht. mindestens bis zum gletscherrand möchte ich noch nicht schleppen. wir haben diese schlitten und meditate hat die passenden zugtiere, also bis zum gletscher sollte es noch halbwegs flott gehen. wir müssen nur den bach wiederfinden. auf der richtigen fjordseite sind wir aber, oh wunder! angekommen."

die männer legten die boote auf die seite und befestigten die einfache und praktische kufenkonstruktion an ihnen, danach wurde das gepäck wieder eingeräumt. danach war das andere boot dran. übrigens beteiligten sich natürlich nicht alle männer. champ tat so, als würde er wache halten und den zurückgleitenen nebel beobachten. er ging dem nebel sogar ein paar schritte hinterher, als könne er da etwas wesentliches entdecken.
05.03.2003, 12:19 #7
stressi
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Dem Baal war der Schrecken so in die Glieder gefahren, dass er nicht wieder richtig warm geworden war. Er beschloss, sich gleich um das Essen zu kümmern. die mitgebrachten Kohlen beheizten den kleinen Ofen schnell, so dass er bald eine angenehme Wärme abstrahlte. Die Kohlenbrocken, die man rings um Khorinis fand, waren wirklich eine feine Sache. Man sollte mal richtig suchen um die irgendwo abzubauen. Immerhin brannte diese Kohle erheblich besser als die allgemein übliche Holzkohle.

Auf den Herd kam jetzt der Wasserkessel und kurze Zeit später schwammen Teigwaren, Gemüsestücke und Moleratscheiben in der Brühe. Der Duft war unbeschreiblich. Bis hierher reichten Hummelchens Kochkünste.
05.03.2003, 12:22 #8
meditate
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die magierin ging zu champ und meinte

"lass uns nach dem flüsschen suchen. wir finden das sicher schnell und sind zum essen zurück. du warst doch schon mal hier, welche richtung schlägst du vor?"

der baal deutete gen osten und die beiden gingen los. fast hätte sie ihn übersehen, weil alles dich un vescbneit war, und der fluss vollends vereist. hier würde also ihre große tour beginnen. na zumindest einen feind hatten sie ja schon kennengelernt. der nebel würde nicht mit sich spaßen lassen.
05.03.2003, 13:06 #9
Champ
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dass die beiden doch so unterschiedlichen magier den kleinen zugefrorenen flüss gefunden hatten, grenzte schon fast an ein wunder. nicht nur, dass champ keinerlei ansatzpunkt hatte, wo man mi´t den booten angekommen war. nein, man konnte ja ausserdem bei dem dichten nebel keine 2 ellen weit sehen.
deswegen hatte er sich auch mehr auf seine eingebungen des schläfers verlassen, als er ausgerechnet nach osten zeigte. genauso gut hätte man in der entgegengesetzten richtung suchen können. aber der gott des sumpflers hatte ihn noch nie im stich gelassen, so auch jetzt nicht.


"So, was jetzt ? Was machen wir nun, wo wir am Fluss angekommen sind ?
Einer hält hier Wache und der andere holt den Rest der Gruppe ?"

dieser gedanke behagte ihm zwar überhaupt nicht, seine alte freundin alleine zu lassen. aber irgendwie wusste die sich auch ganz gut alleine zu helfen. der überfall auf dem fjord zum beispiel hatte es ganz gut gezeigt.
von der wunde war am hals der schwarzmagiererin rein garnichts mehr zu sehen. obwohl champ als heiler hätte schwören können, dass die halsschlagadern abgeschnurt gewesen sein mussten. ein normaler mensch hätte bewusstlos werden müssen.
nicht so meditate.
in gedanken rechnete der baal die möglichkeiten durch, ob meditate vielleicht nicht bereits vor einer weile gestorben sein könnte und jetzt nur noch als zombie durch die gegend lief.
schnell schüttelte champ diesen gedanken aber wieder ab. medi als zombie, was für ein unsinn.
aber das mit der halsverletzung war doch schon sehr seltsam. aber das könnte auch einfach nur daran liegen, dass die schwarzmagierin eine viel bessere heilerin war und techniken benutzte, die dem guru gänzlich unbekannt waren.
05.03.2003, 14:28 #10
blutfeuer
Beiträge: 5.016

als blutfeuer den champ kommen sah und zwar allein, nötigte sie die anderen, den durchgefrorenen baal auch noch was von der suppe zu lassen. als er dann da war fragte sie ihn, wo er denn meditate gelassen hatte. der baal meinte, die würde am fluss warten.

"allein? hattet ihr angst, der fluss läuft weg? also ihr magier seid schon komische menschen. von praktischen dingen habt ihr wirklich null ahnung. wir müssen doch nur am ufer lang, dann treffen wir auf jeden fall auf den fluss. die frage war ja nur, in welche richtung."

der baal konnte sich kaum den ersten löffel in den mund schieben, als blutfeuer auch schon zum aufbruch drängte.

"ich will meditate nicht so schutzlos allein lassen. packt zusammen, ich will so schnell wie möglich los. dann schaffen wir es noch bei tageslicht auf dem eis zu sein. da kann man sich wenigstens nicht so schnell verlaufen. immer den fluss entlang und voilá, der gletscher!"
05.03.2003, 18:45 #11
Champ
Beiträge: 5.711

irgendwie hatte die kleine da recht. warum war er nur einfach losgelaufen, statt wie gewollt auf eine antwort von meditate zu warten ?
der baal wusste es nicht und er unterliess es auch, weiter darüber nachzudenken. schnell griff er sich seine sachen und nahm das liegengelassene handgepäck von meditate gleich mit. dann machte er sich schleunigst wieder auf den weg zur schwarzmagierin.
die schweren kleiderkoffer von medi liess er den liegen. sollten die doch die anderen hinterher schleppen.

es dauerte nicht sehr lange, als der baal an der stelle war, wo er meditate zurückgelassen hatte. nur fehlte von ihr jetzt jede spur.
aber deswegen machte er sich keine grossen gedanken. warscheinlich war sie nur gerade dabei, gelbe schriftzüge in den weissen schnee zu malen.
also packte er die mitgebrachten sachen auf den boden, entzündete sich einen traumruf und wartete auf die anderen, die sicher seinen spuren folgend ebenfalls hier am fluss eintreffen würden.
05.03.2003, 20:10 #12
Inachos
Beiträge: 81

Inachos, der am Anfang wohl am fasziniertestem in den Nebel gestarrt hatte, hatte mittlerweile begonnen sich vor ihm zu fürchten. Er machte ihm Angst, mehr als alles, was er jemals zuvor gesehen oder gehört hatte.

Und das war nicht wenig. In den Sammlungen des Kastells waren Bücher, die von den wohl grausigsten Orks, größten Trollen und gemeinsten Goblins handelten. An wandelnde Skelette und selbst an Dämonen hatte er sich gewöhnt, doch dieser Nebel machte ihm wirklich Angst.

Gemeinsam mit seinem Bruder, denn alleine hätte er weder die Kraft noch den Mut gehabt, nahm er Meditates Gepäck in Angriff. Wardrag wollte sich drücken, doch ein bestimmender Blick Blutfeuers hatte ihm gedeutet das er sich zu beteiligen hatte. Yenai musste nicht helfen, er hing an seiner Freundin, klebte förmlich an ihr. Armer Yenai, ihm jagte dieser grausige Nebel wohl noch mehr Angst ein.

Langsam setzte sich der Trott in Bewegung, immer darauf bedacht, einander nicht aus den Augen zu verlieren... Und dies viel garnicht mal so leicht...
05.03.2003, 21:30 #13
eine_alte_frau
Beiträge: 127

Eine neue Nacht war angebrochen. Der junge Mann mit dem seltsamen Namen hatte fast den ganzen Tag geschlafen. Sie hatten das Bad noch einmal wiederholt und dieses Mal hatte die Alte eine seltsame brennende grüne Flüssigkeit hinein getan, die die Hütte alsbald mit einem aromatischen Duft füllte.

"Fürchte dich nicht, das wird dir wirklich helfen. Am besten, du vertraust mir einfach, dann bist du bis zum Frühling wieder gesund. Erzähl mir ein bisschen von der Welt da draußen. Ich komm hier nicht mehr weg mit den kaputten Beinen und dem schwachen Herzen."

Die Alte erzählte dem Jungen nicht, dass selbst sie keine Heilung für ihn kannte, obwohl es wohl niemanden in Khorinis gab, der sich so gur auskannte wie sie mit den geheimen Kräften der Pflanzen und Mineralien. Naja, vielleicht noch Sagritta, aber von der hatte sie lange nichts mehr gehört, wer weiß, ob die noch lebte.

Nach dem Bad stellte sie eine Suppe auf den Tisch und stellte ihrem Patienten wieder einen seltsamen Tee auf den Tisch. Damit würde er die Nacht durchschlafen und von den geheimnisvollen Regungen des Nebels nichts mitbekommen.
05.03.2003, 21:43 #14
meditate
Beiträge: 6.868

die hüterin war ein stückchen den fluss hinauf gelaufen und hatte den nebel aufmerksam beobachtet. der lag jetzt in einiger entfernung, als würde er auf sie lauern. prüfend fuhr sie sich über den hals. die rote spur war nicht mehr zu fühlen. sie hatte sich innerhalb kürzester zeit verflüchtigt, als wäre sie nie dagewesen. das war mehr als merkwürdig, hatte sie doch dieses schnurdings deutlich gefühlt. allerdings hatte niemand etwas gesehen und da sie sich nicht lächerlich machen wollte, hatte sie den angriff nicht weiter erwähnt.

der nebel war ein feind. das war mal klar. sie mussten höllisch aufpassen und konnten eigentlich nur hoffen, dass er nichts mit dem gletscher zu tun hatte. ansonsten sollte man mal überlegen, ob die expedition nicht zum scheitern verurteilt war.

andererseits war es auch verlockend, so einer bizarren sache auf den grund zu gehen. immerhin war sie die mächtigste magierin hierzulande. wovor sollte sie sich eigentlich fürchten?
05.03.2003, 21:55 #15
blutfeuer
Beiträge: 5.016

nach einigen mühen war alles auf den boots-schlitten verstaut und die mannschaft kam zügig voran. die männer zogen und schoben und blutfeuer dirigierte die leute mit einigen flotten sprüchen über unebenheiten, die das eis am ufer herangeschoben hatte. nach einiger zeit erreichten sie das flussufer, an dem schon der rauchende champ stand und mehr oder minder aufmerksam die gegend betrachtete.

"und wo hast du jetzt meditate gelassen? du bist mir ja ein schöner freund. was ist, wenn der nebel sie verschlungen hat oder irgendso ein mistvieh aus dem gletscher?"
05.03.2003, 22:09 #16
stressi
Beiträge: 1.158

"Ach Blutfeuer, lass ihn doch mal. Um meditate muss man sich ja nun wirklich keine Sorgen machen. Die weiß schon was sie tut. Lass uns lieber die Boote auf das Eis des Flusses heben."

Jetzt packten alle die Schlittenboote an und unter lautem Hallo und den vereinten Kräften der ganzen Gruppe sowie des Telekinesezaubers der beiden Baals, wurden die Boote sicher in das Eisbett gehoben. Nun fehlte nur noch Meditate, dann konnte es losgehn.
05.03.2003, 22:20 #17
meditate
Beiträge: 6.868

die magierin lief langsam zum meeresufer zurück, denn sie hatte aus der richtung geräusche gehört. sicher waren die kameraden einetroffen und es konnte los gehn. es war auch höchste zeit, denn es wurde immer dunkler. ein stück sollte man schon noch schaffen.

meditate war sehr gespannt auf die alte frau. was ihr blutfeuer erzählt hatte, klang ganz vielversprechend. interessante leute waren genau ihr fall.

als meditate bei den anderen ankam, warteten schon alle gespannt. na dann! meditate beschwor eine armee der finsternis, die sich die zugseile schnappten und dann ging es los. die gruppe schob und dirigierte und meditate kontrollierte die knochigen zugtiere. nachdem die erste mannschaft zerbröselte, versuchten sie es noch mit einem schattenläuferskelett und einem golem, aber da die immer nur einen schlitten ziehen konnten, bevorzugten sie letztendlich doch die menschenähnlichen gebeine. die schlitten kamen recht schnell voran aber genauso schnell kam die dunkelheit und mit ihr der nebel.
05.03.2003, 22:27 #18
Wardrag
Beiträge: 773

Mit soviel körperlicher Arbeit gleich zu beginn hatte Wardrag nun absolut nich gerechnet. Hätte er das gewusst, wäre er wohl zuhause geblieben und hätte weiterhin die Hexe gejagt, die ihm die letzten Tage vor diesem Ausflug ins Ungewisse zur Hölle gemacht hatte.

Dann fielen ihm die vielen Schätze wieder ein, die er das letzte mal gesehen hatte, aber leider nicht mehr mitnehmen konnte. Ausserdem interessierte ihn, wie es nun wohl dort oben aussah. Wardrag ließ sich neben dem Boot nieder und sah sich seine Gefährten an.

Diese Meditate machte ihn nervös. Sie war so klein, so zierlich, und doch, er wagte es kaum ihr in die Augen zu sehen. Ausserdem kam sie ihm Merkwürdig bekannt vor. Während Wardrag noch Krampfhaft überlegte, woher er sie wohl kennen könnte, wurde er angewiesen endlich zu kommen. "Es geht weiter" spornte man ihn an.

Leise stöhnend richtete er sich wieder auf und klopfte den Schnee von sich. Er durfte schieben - Diese Erkentniss ließ ihn ebenfalls aufstöhnen... Das vermochte ja ein netter Ausflug zu werden...
06.03.2003, 00:08 #19
Yenai
Beiträge: 1.478

Hocherfreut sah Yenai, wie die Schlitten bereit gemacht wurden. Endlich musste er nicht mehr laufen! Sehr vernünftig von blutfeuer oder sonst wem, den großen Ritter nicht durch lange Fußmärsche zu ermüden, so ging das viel bequemer. Gut gelaunt platzierte er sich mitten auf dem Gepäck, bemerkte dass er immer noch an blutfeuers Arm hing und setzte sie kurzerhand neben sich. Nun musste er keine Angst mehr haben, zudem hatte er es nun relativ warm und erholsam.

Sogar der Nebel hatte sich freundlicherweise zurückgezogen, was Yenai spontan dazu inspirierte, eine kleine Improvisation zu trällern. Da ihm leider kein Text einfiel, der seiner Freude in ausreichendem Maße Ausdruck verliehen hätte, begnügte er sich damit, „La la lalalala“ zu singen, was er dafür um so lauter tat. Er nickte seinen Kameraden aufmunternd zu: „Und jetzt alle zusammen: La la lalalala...uuund, in die Hände klatschen.“ Das würde ein fröhlicher Abend!
06.03.2003, 00:26 #20
Wardrag
Beiträge: 773

Schon nach wenigen Sekunden zerrte Yenai's geplärre an den Nerven Wardrags. Ein Blick auf Scatty, der rechts neben Wardrag ebenfalls das Boot schob verriet ihm, was er sowieso die ganze Zeit geahnt hatte :

Yenai und Scatty steckten unter einer Decke. Die beiden Wahnsinnigen hatten sich zusammengetan um ihn zu quälen, zu maltretieren, in den Wahnsinn zu treiben. Während Yenai nichtmal "Lalala" singen konnte, ohne sich mindestens 20 mal in der Tonleiter zu vergreifen, begann Scatty direkt neben ihm in die Melodie einzufallen und pfiff fröhlich mit. Ob er dies nun tat um Yenai zu übertönen und wenigstens einigermaßen gerade Töne hinzubekommen, oder einfach nur, um Wardrag zu ärgern, würde eben diesem wohl ewig ein Rätsel bleiben müssen.

Yenai war mittlerweile von "Lalala" zu "Glurk Glurk" übergegangen, was die ganze Sache noch schlimmer Machte. Ausserdem entwickelte sich die Melodie so abartig das selbst Scatty, der mit seinen Pfeiff-künsten wohl sogar einen Singvogel auf einen Stengel Sumpfkraut einladen könnte, schwierigkeiten hatte Yenais Taktgefühl nachzuvollziehen.
06.03.2003, 06:41 #21
blutfeuer
Beiträge: 5.016

irgendwann mit beginnender nacht, war ihnen dann auch das singen vergangen, denn sie kamen der nebelwand immer näher. sobald sich die nacht komplett über das land ausgebreitet hatte, war der beginn des weißen grauens deutlich am himmel zu erkennen, weil es an einem bestimmten punkt keine sterne mehr gab. und die sterne verblassten nicht etwa nach und nach, sondern wirkten wie plötzlich vom himmel geschnitten.

die gefährten beschlossen zu rasten. schnell waren die beiden zelte aufgestellt und die feuer in den öfen entfacht. nachdem es in den zerbrechlichen behausungen etwas warm geworden war, schliefen die insassen schnell ein. die wacht teilten sich in dieser ersten nacht scatty und inachos. die würden dafür am nächsten tag auf den schlitten schlafen dürfen.

in dieser nacht blieben die gefährten zum letzten mal unbehelligt. der nebel kam nicht näher, obwohl er mitten in der nacht im rücken der wache einen tastenden arm ausgeschickt hatte, der zunächst die zeltwände abtastete, dann die boote und heimlich auch die wachen.
06.03.2003, 12:08 #22
stressi
Beiträge: 1.158

Dieser Morgen weckte die Gefährten sogar mit ein paar Sonnenstrahlen. Das erste Mal stellte sich so etwas wie gute Laune ein. Alle kramten nach ihren Sonnenblenden und banden diese vor die Augen. Ohne Sichtschutz wäre die Landschaft auch nicht zu ertragen gewesen. Der Schnee spiegelte die Sonne und warf ihr Licht durch die Kristalle gebrochen hundertfach zurück. Sogar die Nebelwand, die den Gletscher immer noch verhüllte, war ein gigantischer Sonnenspiegel.

"Lasst uns schnell machen mit dem Aufbruch. Dann erreichen wir heute noch die Hütte der Alten. Ich glaube, es war etwa ein Tagesmarsch, den wir das letzte Mal gebraucht haben."

Die beiden Nachtwachen durften es sich in den Booten bequem machen und nachdem Meditate wieder die Gerippe zur Unterstützung beschworen hatte, ging die Fahrt weiter.

Schon nach kurzer Zeit gerieten alle mächtig ins Schwitzen, denn die Sonne entfaltete wirkliche Frühlingskraft und auf dem Eis bildete sich eine dünne Wasserschicht. Dadurch wurde es höllisch glatt und die Gruppe konnte ständig zwischen schieben und sich-festhalten am Boot wechseln. Die Jüngeren unter ihnen verwandelten den komplizierten Ausflug sofort in eine vergnügliche Sache und tobten über das Eis, das selbst so eine finstere Magierin wie Meditate lächeln musste.
06.03.2003, 12:12 #23
blutfeuer
Beiträge: 5.016

das war wundervoll. alle angst und alle anspannung fiel von ihr ab. sogar der unheimliche nebel war irgendwo weit weg am horizont. er lag über dem gletscher, wohin ihn sicher die sonne vertrieben hatte. irgendwie lag frühling in der luft. man konnte ihn riechen und schmecken. es war einfach herrlich. der ausflug in den gletscher würde ein heidenspaß werden und wenn sie morgen erst mal die klobigen boots-schlitten los waren, dann würde es auch richtig spaß machen.
06.03.2003, 12:20 #24
meditate
Beiträge: 6.868

da tobten sie nun wie kinder über das eis. sogar sie selbst musste an sich halten, nicht wie ein kleines mädchen über das eis zu schliddern und sich von den booten ziehen zu lassen.

der unheimlich nebel lag weit entfernt und hatte sie auch in der nacht nicht behelligt. vielleicht war die gefahr ja gebannt und die sonne hatte irgendwas bewirkt. prüfend betrachtete sie die weiße wand in der ferne. irgendwoher wusste sie allerdings, dass das nur frommes wunschdenken war. der nebel lauerte!

sie spürte das ganz deutlich und ein prüfender blick in die runde bestätigte ihr, dass wohl auch champ so dachte, denn auch dessen blick verriet eine mühsam verborgene sorge, wenn er auf die nebelwand in der ferne blickte.

egal, man sollte sich die stimmung nicht verderben lassen. im moment war sie jedenfalls sehr gut und das sollten sie genießen, so lange die sonne es zuließ.
06.03.2003, 14:01 #25
Scatty
Beiträge: 1.335

Inzwischen hatte Scatty es längst aufgegeben, dem offentlich völlig durchgeknallten Yenai über diverse Tonleitern mit zahllosen Gefahren und Einbrüchen ins Land des La-La und der vollkommenen Verblödung zu folgen. Schliesslich hatte er auch besseres zu tun, nämlich die Sonne zu geniessen, die in sanften, goldenen Strahlen auf das flache, schneebedeckte Land, in dem sie so dahinzogen, fiel. Der Nebel war weg, doch irgendwo in Scatty´s verwurschteltem, verwirrten Hirn war die Erinnerung an den Nebelfinger noch nicht ganz verblasst.

Nunja, der Nebel sollte nur kommen, mal sehen wie viel der sich noch traute, wenn er ihn mit Flic-Flacs und Pirouetten einschüchterte. Wahrscheinlich war er davon völlig unbeeindruckt, denn Nebel hatte für gewöhnlich keine Augen oder etwas ähnliches, aber bei dem Teil konnte man nie wissen. Die Reise jedoch verlief bis jetzt gut, ausser dass Blutfeuer auf den "Bootsschlitten" hockte, und die Männer mit teilweise sehr interessanten Sprüchen anzufeuern versuchte. Wobei das wohl wesentlich besser gehen würde, wenn sie sich etwas ihrer Kleidung entledigte und vor ihnen her sprang. Gerade wollte Scatty den Vorschlag machen, dachte aber dann doch daran, wie unangenehm so eine Schwertklinge im Magen sei. Also hiess es einfach weiterziehen, der alten Frau entgegen...
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