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[GM] Der Gletscher # 2
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09.03.2003, 20:26 #126
Malicant
Beiträge: 212

Na supi. Keine echsenmenschen, aber ein riesen Haufen Tentakel, die aus einem loch in der Mitte einer rundlichen Höhle kamen und einem die Füße weghauen wollten. Nun ja, wenigstens hatte es zuerst den Ritter erwischt, der dann aber blöderweise von den anderen gerettet wurde. Dieser minderbemittelte Wicht, wie war der überhaupt Ritter geworden...? Da musste es schon ziemlich schlimm stehen um die Anhänger Innos'...
Seinen eigenen gedanken nachgehend stellte sich Malicant etwas weiter nach hinten und schleuderte einige Schattenflammen das das Gewühl von Tentakeln, während die Kämpfer der Gruppe mit ihren Schwertern kurzen Prozess mit den gallertartigen Fangarmen machten. Schmatzend bohrte sich der kalte Stahl in die wässrige Masse, platschend fiel ein Tentakel nach dem anderen zu Boden. Immer wieder schlugen schwarze Blitze ein und zerfetzten etwas von der glibbrigen Masse - die Schattenflammen der Schwarzmagier...
Dennoch schien sich das Viech, zu dem all diese Fangarme gehören mussten, nicht im geringsten gestört zu fühlen von all den Verstümmelungen, die es davontragen musste. Ganz im Gegenteil, die Anstrengungen der Menschen stachelten es scheinbar noch weiter auf. Immer mehr Tentakel griffen aus dem Loch im Boden nach den Gefährten, suchten ihre Körper zu umschlingen und sie in die Finsternis zu ziehen, in der das lauerte, was auch immer all diese Extremitäten steuerte...
Eine sturmfaust des Baals warf einen riesen Haufen Tentakel mehrere meter weit zurück und verschaffte den Kämpfern etwas Luft, doch schon eine Sekunde später zuckten die Fangarme erneut auf sie zu, griffen mit selbstzerstörerischer Wildheit an...

Ein tiefes Grollen schien durch den Berg zu gehen und ließ die tonnenschweren Felsen vibrieren, in der Dunkelheit regte sich etwas. Die Tentakel zogen irgend etwas hoch aus der Tiefe. Na toll, als ob die Greifer nicht schon genug wären, jetzt musste auch noch der Rest hinterherkommen...
Grimmig schoss Malicant eine Schattenflamme nach der anderen auf das Biest ab, er hatte eigendlich keine Lust zu sehen, was da unten lauerte. Echsenmenschen gab es hier jedenfalls garantiert keine. wahrscheinlich war es doch ein Fehler gewesen, auf Meditate zu höhren, aber nun gut, derzeit war er noch nicht wirklich in Gefahr. Hinten stehen und schießen, das wars. Jedenfalls bis jetzt...
Aber nicht mehr lange. Die Tentakel im Loch rutschten bei Seite und machten einem wesen Platz, dass nun wirklich nicht gerade angehnem anzusehen war. Durchsichtig wie ein Qualle waren die Innereihen gut zu erkennen, Malicant glaubte Schwerter, Rüstungen und menschliche Skelette im Magen der Bestie zu sehen. Hoffendlich nur eine Einbildung, denn sonst wäre das schon etwas...demoralisierend...
Drei Mäuler gehörten zu der Bestie, oder eher drei hintereinander angeordnete Zahnreihen, die jeder Kreissäge Konkurrenz machen konnten. Die Tentakel waberten um diesen abstoßenden Leib herum, griffen nach Beute und schoben das Wesen - was auch immer es sein mochte - langsam vorwärts...
09.03.2003, 21:08 #127
Yenai
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Inzwischen musterte der Ritter die Wände des Ganges. Woher waren diese Schlangen gekommen? Von vorne sicher nicht, da hätten seine unvergleichlich scharfen Augen sie entdeckt. Von hinten wohl auch eher nicht, da war der Rest der Gruppe. Dank seines äußerst hellen Verstandes konnte er daraus nur einen Schluss ziehen: Sie mussten von der Seite an ihn herangekrochen sein. Yenai schnappte einem der anderen eine Fackel weg und kroch auf dem Boden herum. Aus Schlangensicht konnte man den Zugang sicher besser finden. Und richtig: Kaum zwei Meter vom Ort des „Überfalls“ entfernt, entdeckte er einen kleinen Seitentunnel, so groß dass man bequem hindurchkriechen konnte. Er hatte unregelmäßige Wände und schien nicht von Menschenhand erschaffen zu sein, es sah eher so aus, als ob sich ein riesiger Wurm durch das Gestein gefressen hatte. Vielleicht der Urururopa dieser Schlangen.
Glücklicherweise waren seine Nachkommen kleiner, so dass Yenai sich spontan entschloss, den Seitenstollen zu erforschen. Mit einem „Kommt mit, loslos!“, verschwand er im Dunkel des Tunnels. Er würde sich an der Schlangen rächen, sie würden es noch bereuen, sich mit einem Streiter Innos angelegt zu haben. Denn so viel hatte der Ritter noch von den Erzählungen der Paladine in der Stadt in Erinnerung: Ein tapferer Kämpfer musste stets versuchen, die Kreaturen der Nacht zu bekämpfen und zu vernichten. Das würde er jetzt gleich mal nachholen.

Seltsamerweise kam irgendwie keiner nach. Alle starrten nach vorn und schossen und hauten sich mit irgendwas, was Yenai nicht sehen konnte, weil er ja schon bis zum Bauch in dem Schlangeloch steckte.
09.03.2003, 21:16 #128
Scatty
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Als der Hohe Templer den massigen, quallenartigen Leib gewahrte, der sich da aus dem Dunkel der tiefsten Hölle nach oben schob, hörte er für einen Moment auf, wie wild und gleichzeitig natürlich elegant-grazil auf die Tentakel einzuschlagen, die den nervigen Sänger, der ständig irgendeinen gequirlten Nonsens von sich gab, den er eigentlich noch nie gemocht hatte....ja, beim Schläfer, warum tat er das dann eigentlich? Egal, jetzt tat sich ihm jedenfalls die Idee der Ideen auf: Wenn er das Vieh überzeugen konnte, seinen Körper zur Verfügung zu stellen....man stelle sich nur mal vor, für nur 25 Goldstücke einmal ein Monster von innen sehen, ohne Gefahr zu laufen, von einem gigantischen Speicheltropfen in seine Moleküle aufgeweicht zu werden...Das würde doch jeder zahlen, der bei Verstand war. Nur, wie konnte er das Teil dazu bringen, eine Geschäftspartnerschaft mit ihm einzugehen.

Ruckartig sprang Scatty rückwärts von einem dicken fleischigen Tentakel herunter, und formte mit seinen Händen einen Trichter um den Mund. "Ähmm.....HEY, MONSTERDINGENS! WIE WÄRS WENN DU UND ICH GESCHÄFTS..." Ein lautes Grollen zerfetzte den Rest von Scatty´s Satz wortwörtlich in der Luft, und liess den Barbier, natürlich artistisch angehaucht, nach hinten torkeln. Hmmm...dann wohl nicht. Naja, würde er das Biest eben erlegen, und er hatte auch schon eine Idee...

"Hey, ihr da, Magier! Hört lieber auf, euer komisches Geschoss sinnlos in Schwabbelbacke hier hineinzufeuern, sondern zielt auf die Stalaktiten dort oben!" Wild gestikulierend fuchtelte der Hohe Templer mit seinem Schwert in Richtung Höhlendecke, als auch schon ein glitschig-nasses Gefühl sein linkes Bein umgarnte. Mit einem Knall peitschte das Tentakel zurück, und Scatty hatte keine Zeit mehr zu reagieren, so dass er nur so durch die Luft flog. Beim Schläfer, was für ein Tag! Jetzt konnte er nur hoffen, dass dieser komische Kauz oder ein anderer Magier seinen Plan verstanden hatten, und das ihn irgendwer von diesem lästigen Dingens an seinem Fuss befreite, bevor er in Kontak mit seinem Schöpfer treten durfte...
09.03.2003, 21:25 #129
blutfeuer
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das wars also, eine transparente riesenqualle, die ihre mit nesseln bestückten arme nach ihrem schützling yenai ausgestreckt hatte. zum glück hatten sie ihn rechtzeitig losgeschnitten, denn jetzt wälzte sich das ganze monstrum in ihr schussfeld.

blutfeuer sah sich nach yenai um, weil sie ihn unbedingt mal betrachten wollte, ob noch alles an ihm dran war. eben hatte sie ihn doch noch auf allen vieren auf dem boden herumkrauchen sehen und nun war er schon wieder weg. immer musste man auf diesen ritter von der traurigen gestalt aufpassen.

aber jetzt musste die amazone erst mal selbst aufpassen.

"seht euch bloß vor. ich kann mir nicht vorstellen, dass die kadaver in seinem inneren leichte gegner waren. ich vermute, dass ihre nesselarme giftig sind, wie es bei derartigen viechern oft ist. also haltet bloß abstand, wenn euch euer leben lieb ist. und nun wollen wir mal ein loch reinbrennen, mal sehn, was da alles rauskommt."

die amazone legte ihren bogen an und suchte aus ihren pfeilen einen heraus, der mit einem ätzenden gift getränkt war. der sollte jetzt das wirkungsvolle erste loch in das mistvieh bohren.

"achtung aus dem weg, der erste schlag!"

blutfeuer ließ die sehne losschnellen und einen augenblick später jaulte das vieh auf. dabei riss es für einen moment alle fangarme hoch und ließ alle beine oder sonstigen gliedmaßen der gefährten los, die es schon eingewickelt hatte.

"na super, ich wusste es. auf jeden nagel gehört nur der richtige stein!"
10.03.2003, 07:14 #130
stressi
Beiträge: 1.158

Na großartig, das hatte ja das Riesenvieh mächtig ins Schleudern gebracht! Stressi hatte den Hinweis von Scatty gut verstanden. Er stand jetzt ohnhin seitlich des Glibbermonsters und konnte mit der Peitsche die ersten Tropfsteine erreichen. Der Versuch mit der Peitsche misslang allerdings und er schrie Blutfeuer zu, dass die sich mal lieber mit den schweren Geschossen am Höhlenhimmel befassen sollte. Immerhin hatte sich das Löchlein in dem Vieh schon wieder geschlossen und dessen Fangarme peitschten jetzt umso wütender durch die Gegend. Fast unkontrolliert sausten die schweren Arme durch die Gegend, brachten immer wieder die Höhlenwände und kleine Steinbrocken zum Abbrechen, die dann durch den Gang sausten. Dabei kreischte es unangenehm laut und warf die abgetrennten Arnstücken um sich, die schrecklich brannten, wenn sie auf die Haut trafen und Löcher in die Rüstungen schmolzen.
10.03.2003, 07:14 #131
blutfeuer
Beiträge: 5.016

blutfeuer versuchte, mit dem bogen die tropfsteine zum Absturz zu bringen, was allerdings auch nicht so einfach war. die dicken dinger dachten gar nich daran herabzustürzen. wenn sie es allerdings mal geschafft hatte, dann bekam das vieh wirklich probleme.

"wir brauchen feuer. das biest besteht zu einem überwiegenden teil aus wasser, da muss man doch was machen können!"
10.03.2003, 07:25 #132
stressi
Beiträge: 1.158

Das war überhaupt das Stichwort. Wie man unschwer feststellen konnte, war die Haut des Biestes kaum zu durchdringen und wenn mal eine Waffe bis in das glibbrige Fleisch vorstieß, dann wurde die Wunde wie von selbst wieder geheilt.

Stressi suchte sich eine gute geschützte Position und begann mit all seiner Kraft eine gigantische Pyrokenese zu wirken. Alle Kraft, die er in sich finden konnte, entlud sich in dem nun folgenden Zauberspruch.
Als er den gleißend weißen Zauber aus seinen Händen entließ, erstarrte die Bestie für einen Moment und begann dann, unkontrolliert hin und her zu zucken. Dann begann es zu brüllen, warf seine Arme in die Luft, erhob sich auf den Tentakeln und versuchte, sich irgendwohin zurückzuziehen, um den unsichtbaren Feind abzuschütteln, der da an ihm biss. Aber was sollte dieses eigenartige Vieh schon gegen einen Feind in seinem eigenen Leibe ausrichten.

Die Wirkung des Zaubers konnte jeder der Gefährten sehen. Die Qualle zog sich zusammen und dehnte sich aus. In seinem Inneren begannen die alten Rüstungsteile zu glühen und den Leib von innen zu zerschmelzen. Ätzender Qualm drang durch alle Körperöffnungen, den natürlichen und denen, die ihm die Menschen gerade zugefügt hatten.

Das Vieh war nach kurzer Zeit nicht mehr in der Lage seine Bewegungen zu koordinieren. Es wälzte sich in seine Panik hin und her und versuchte durch Würgen den schrecklichen Tod in seinem Inneren loszuwerden. Die Gefährten waren nach allen Seiten hin ausgewichen und starrten fasziniert auf das schreckliche Geschehen.


"Nun macht doch was! Gebt ihm mit den Schwertern den Rest!"
10.03.2003, 13:11 #133
stressi
Beiträge: 1.158

Es sah zwar fast so aus, als würden sie nur zusehen müssen, wie das Vieh krepierte, aber Blutfeuer hatte wie immer recht. Sie sollten die Sache abkürzen, vor allem, da das Vieh im Moment wohl seine Bewegungen nicht koordinieren konnte.
Also sprang jeder zu und versuchte, die herumpeitschenden Tentakeln von dem Biest abzutrennen.
Das war eine schmutzige und eklige Arbeit, vor allem für die, die nicht über Schwerter verfügten. Die mussten naturgemäß viel dichter ran und waren bals über und über mit dem brennenden ätzenden Zeug besudelt.
Trotzdem hatte es seinen Sinn gehabt, denn die Wirkung der Pyrokenese ließ plötzlich nach. Das Vieh hörte mit den unkoordinierten Bewegungen auf und verhielt einen Moment. Es schien fast, als würde es seine Chancen abwägen und war dann wohl zu dem Schluss gekommen, dass ein Rückzug angebracht wäre.

Die Monsterqualle zog sich zurück.
10.03.2003, 13:12 #134
blutfeuer
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"wir haben es geschafft, oh mann, das biest flüchtet. schneidet ihm den rückweg ab, wir kriegen es!"

blutfeuer stürmte unverdrossen dem biest hinterher, dass sich immer schneller rückwärts bewegte.
10.03.2003, 13:14 #135
stressi
Beiträge: 1.158

"Ach komm, lass es doch! Wir haben Wichtigeres zu erledigen. Guck dir doch al an, wie unsre Leute aussehen. Dieses Glibberzeug brennt sich durch die Haut und durch jede Kleidung. Wir müssen so schnell es geht Wasser suchen um das abzuspülen."
10.03.2003, 13:24 #136
blutfeuer
Beiträge: 5.016

blutfeuer musste zugeben, dass stressi recht hatte. sie könnte zwar weiter die qualle jagen, aber den gefährten würde dann wohl das fleisch von den knochen geätzt sein.

"wartet mal, ich höre etwas. ich hab es vorhin schon gehört. hier ist irgendwo wasser. lasst uns da hin gehen und uns abwaschen."

unterbrochen von dem schlurfen und matschen, das die fortbewegung der qualle hervorrief, war in der ferne das brausen von wasser zu hören.

"lauft schnell!" blutfeuer hatte gerade erst gemerkt, dass doom und sazabi und inachos echte probleme hatten. überall wo das glibberzeug der qualle sie berührt hatte, zischte es und die haut begann blasen zu werfen. sie mussten so schnell wie möglich zum wasser.

die gefährten rannten jetzt den gang entlang, bis sie plötzlich nach rechts in einen schmalen gang mussten. nach einigen schritten erblickten sie ihn: einen kleinen runden raum, in dem sich ein wasserfall von der decke zum boden einen weg bahnte. dann verschwand das wasser aber gleich wieder in einem bodenlosen loch.

die amazone ging zum wasser und prüfte es erst einmal. schien ganz normales wasser zu sein. dann warf sie einen blick in die tiefe. das war eine bodenlose unheimliche schwärze und einen moment war ihr, als hätte sich in der unendlichen tiefe irgendwas bewegt.

"seid vorsichtig, einer muss wache halten, während sich die anderen abwaschen. irgendwas ist hier im wasser und ich will nichts riskieren. außerdem sollten wir auf das wassergeräusch achten. wir sind unter dem gletscher und der wasserfall kommt von oben. dürfte klar sein, dass das ein wasser von der unteren seite des gletschers ist. wenn es jetzt oben wärmer wird und der gletscher schneller schmilzt, dann werden sich im nu die unterirdischen gänge mit wasser füllen. also macht hinne.
und wer nicht schwimmen kann, sollte doppelt aufpassen."

blutfeuer sah sich um. wo zum beliar war yenai? die amazone sah sich panisch um. dann rief sie den anderen zu, dass sie hier warten sollten und hastete den gang zurück. hoffentlich war es nicht zu spät.
10.03.2003, 13:31 #137
stressi
Beiträge: 1.158

Bevor jemand einschreiten konnte, war die Amazone schon verschwunden.
Nun, dann würde er das mal mit der Wache übernehmen. Jetzt da Blutfeuer weg war, konnten sich die Männer ja in Ruhe ausziehen und sich unter den Wasserfall begeben. Auf Stressis ausführliche Mahnungen hin, stellte sich die Männer nur seitlich in den Wasserfall, damit sie schnell ausweichen konnten, falls etwas nach ihnen greifen sollte. Doooom machte ein dann ein kleines Feuerchen an, damit sie auch die Sachen ausspülen und trocknen konnten. Als alle sauber waren, setzten sie sich ans Feuer und begannen zu erzählen, während sie auf Blutfeuer und Yenai warteten.


"Blutfeuer hat dir da aber ein wertvolles Stück überlassen. Da kannst du sehr stolz drauf sein. Sieh mal, ich hab das identische Gegenstück dazu von ihr bekommen. Soll ich dir mal erzählen, auf welche Weise Blutfeuer diese Dolche aus der Schmiede von Ironia geholt hat?"

Als der Junge nur nickte, begann Stressi alles zu erzählen, was er von der damaligen Expedition erfahren hatte. Gebannt lauschten alle der Geschichte, denn sie klang eigentlich mehr wie ein Märchen denn wie aus der Realität. Nur das Vorhandensein der seltsamen Dolche bestätigte die Geschichte.
10.03.2003, 13:46 #138
Yenai
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Unterdessen kroch Yenai munter weiter den Gang entlang. Die anderen schienen keine Lust zu haben, mit ihm zu kommen, aber das war ihm egal. Dann entdeckte er eben alleine die großartigen Schätze, die es hier sicher gab. Ganz alleine. Und dann würde er zurückkommen, reich beladen, und alle würden ihn bewundern und sagen: „Ach wären wir doch mit dem Yenai gegangen, er hatte mal wieder recht.“ Aber da waren sie selbst schuld.

Dumm nur, dass er keine Fackel mitgenommen hatte, hier war es stockdunkel und er bemerkte Kurven immer erst dann, wenn er mit der Nase gegen die Wand stieß. Huch, jetzt wurde es auch noch glitschig auf dem Boden. Von der Decke tropfte es ebenfalls, anscheinend mochte es der Bewohner dieses Ganges feucht - oder er wollte damit ungebetene Besucher abwehren, langsam hatte der Ritter ernsthafte Probleme, weiter zu kommen ohne eine ganze Strecke zurückzurutschen.

Nun stieg der Gang fast senkrecht an. Glücklicherweise schien jemand ein dickes Seil hinunter gelassen zu haben, jedenfalls fühlte es sich so an. Dankbar packte Yenai zu - und ließ es mit einem lauten Schreckensruf sofort wieder los. Das Seil bewegte sich! Außerdem wurde sein Schrei von den Wänden des Tunnels zurückgeworfen, so dass die Luft erfüllt war vom verzerrten Echo seiner Schreie. Wimmernd presste Yenai die Hände an die Ohren und machte sich so klein wie möglich. Hexenwerk! Unsichtbare Zauberer! Dagegen war selbst er machtlos.
10.03.2003, 13:59 #139
blutfeuer
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ein schrei? oh das konnte er ja nur sein. nur schien der schrei von allen seiten zu kommen. er hallte an den wänden wieder und es ließ sich unmöglich eine richtung bestimmen.

blutfeuer beschwor erneut einen starken lichtzauber, als sie den eindruck hatte, sie wäre wieder an der stelle, wo sie die glibberqualle in die flucht geschlagen hatten. ja hier war es, überall dampften noch abgeschnittene teile des monsters vor sich hin und immer wenn man so ein teil berührte, dann wollte es unbedingt nach einem greifen. und das, obwohl das vieh ja wohl tot war und die abgetrennten fangarme kaum über eigene intelligenz verfügen dürften.

angeekelt schleuderte blutfeuer mit der stiefelspitze einige teile durch die höhle, dass sie an den wänden zerklatschten. alledings ließ sie davon schnell ab, als sie sah, dass ihre stiefelspitze anfing zu qualmen.

dann rief sie selbst nach yenai. sie konnte nur hoffen, dass das monster ihn nicht mitgenommen hatte.

blutfeuer machte sich schon darauf gefasst, im bauch des tieres ihren yenai zu entdecken. dann würde es ihm aber sehr schlecht ergehen. blutfeuer war zu allem entschlossen.

dann hörte sie einen halberstickten schluchzenden schrei und diesmal kam er von irgendwo unten am boden her. das klang schon erst mal nicht nach quallenbauch. erleichtert ließ sich blutfeuer auf die knie nieder und untersuchte aufmerksam die wände.
10.03.2003, 20:36 #140
Sazabi
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Sazabi sah mehr interessiert als erschrocken zu, wie seine Haut die erstaunlichsten Formen bildete. Sehr interessanter Stoff, dieser Quallenschleim. Leider schienen seine Gefährten da anderer Meinung zu sein, den erschrockenen Blicken, sie ihm zuwarfen nach zu urteilen. Schnell hielt auch er seinen Arm unters Wasser, nicht dass ihn die anderen noch als Masochist ansahen.

Sauber, aber nass versuchte der Magier dann, sich am Feuer halbwegs zu trocknen. Seine Haut sah immer noch ziemlich ramponiert aus, aber die Blasenbildung war gestoppt. Besser so, er hatte eigentlich nicht wirklich Lust, bei der Kälte auch noch ohne Haut herumzulaufen. Inzwischen war ihm nur noch kälter geworden, das Feuer nützte nichts. Ruhelos ging Sazabi hin und her. Wo bleiben nur die Amazone und Yenai? Dann könnten sie endlich weitergehen.
10.03.2003, 21:11 #141
Scatty
Beiträge: 1.335

Scatty hingegen saß ruhig etwas abseits auf einem dicken Felsbrocken, der aber dennoch nicht unangenehm zum Sitzen war, wie der Hohe Templer festgestellt hatte. Schliesslich verbrachte er schon einige Stunden darauf, im Schneidersitz sitzend, die Hände zu einem "O" gefaltet und in den Schoss gelegt. Unwissende würden wie immer glauben, der Barbier habe etwas zu viel gebechert, oder war einmal zuviel auf die Nuss gefallen, aber nein, natürlich war dem nicht so. Diesmal war es WIRKLICH eine geheime Templertechnik, die er sich da anzueignen versuchte. Meditation nannte man es im Fachjargon. Er hatte genügend Zeit darauf verwenden können, da er durch seine starke Rüstung nicht einen Spritzer dieser Flüssigkeit auf seine Haut bekommen hatte. Beim Schläfer, verdammt nochmal, was machte er da? Er dachte doch tatsächlich wieder. Dabei sollte man beim meditieren doch nicht denken, hatte er gedacht und....ARGH schon wieder! Scatty wollte nur wirklich mal aufhören zu denken, sonst würde das mit der Selbstbeherrschung wohl nie was werden. War aber garnicht so leicht, diese Sache.

Das ständige Umhergetapse von diesem Magierlehrlingsverschnittkerl liess ihn an wandelnde, riesige Sumpfkrautstengel denken, die fröhlich miteinander auf einer Wiese herumhüpften, Boot fuhren und auf einer Schaukel schaukelten. Aus irgendeinem Grund musste er dann plötzlich vor seinen geistigen Auge einen affenartigen, alten Kerl erblicken, der durch eine zum Lasso gedrehte Liane sprang und dabei affige Laute von sich gab. Schliesslich verspürte der Hohe Templer so einen komischen Geschmack nach normalem Tabak in seinem Mund. Man stelle sich mal vor, was würden die anderen sagen oder tun, wenn sie das sehen könnten, was Scatty sah? Wahrscheinlich würden sie ihn für völlig verrückt erklären...oder sie würden auch einen Drang verspüren sich Stengel oder Tabak zu kaufen. Hmmm....daraus liess sich doch was machen. Der Hohe Templer brach seine längst schon nicht mehr meditative Phase ab, rollte sich nach vorne auf die Hände, und schoss in einem kerzengeraden Handstand nach oben. So liess es sich doch besser über Vermarktung nachdenken, während man auf eine schöne Amazone und einen nervigen Ritter wartete...
10.03.2003, 21:29 #142
doooom
Beiträge: 6.173

Mittlerweile waren alle außer Yenai und Blutfeuer um das Feuer versammelt. Nur Scatty hatte sich ein wenig entfernt auf einem Stein platziert und saß in einer sehr seltsamen Position da. Man könnte fast denken, das er eingeschlafen sei, da er sich nicht mehr bewegte. Die meisten Mitglieder der Gruppe hatten ihre Sachen zum trocknen in der nähe des Feuers aufgehangen, denn die Klamotten waren schließlich durch den Wasserfall total durchnässt worden. Und da sich die Gruppe keine Erkältung einfangen wollte, besonders nicht Doooom, da die in seinem jetzigen Zustand schlimme folgen hätte, war jetzt erst einmal trocknen angesagt.

Die Kleidung war teilweise auch kaputt, so hatte Dooooms Mantel ein Faustgroßes Loch auf dem rechten Ärmel. Die Substanz die das Mosters abgesondert hatte, hatte sich dort durchgefressen, wie ein Schwert durch ein Stück Papier und hätte seinen Arm bestimmt auch nicht verschont. Doch er hatte sie ja rechtzeitig ausgezogen , so dass diese merkwürdige Flüssigkeit seine Haut nicht berühren konnte.

Die Reisenden hörten sich stressis Geschichte allesamt genau an und ließen sich dabei vom wohlig warmen Feuer wärmen und trocknen. Doooom erkannte, durch stressis Erzählung auch, dass er da wirklich ein sehr wertvolles Stück bekommen hatte. Eigentlich viel zu wertvoll um es an irgend einen Händler für ein paar lumpige Goldstücke zu verkaufen. Denn einen Dolch der nie spitz wurde konnte man sicherlich noch oft gebrauchen. So entschloss er sich den Dolch lieber selber zu behalten, man wusste ja nicht wozu er noch gut war.
10.03.2003, 23:17 #143
Yenai
Beiträge: 1.478

Yenai wusste nicht, wie lange er schon hier gelegen hatte, es mochten wohl zehn Sekunden oder gar mehr gewesen sein. Nun war seine Rüstung kalt und ungemütlich, so dass er es vorzog, sich andernorts weiter zu fürchten. Das bewegliche Seil führte sicher weiter, doch man musste es erst einmal finden. Hing es nicht dort drüben? Warum bei Beliar war hier alles so dunkel? Innos könnte wirklich mal für Beleuchtung für seine Streiter sorgen, schließlich kämpfte der Ritter gerade für ihn.

Nun hatte er endlich die Stelle gefunden, an der es steil aufwärts ging, nur das Seil ließ sich nicht finden. Mit einem Mal spürte er einen heftigen Schmerz an der Nase, etwas hatte ihn gebissen. Yenai packte zu und fand das bewegliche Seil, festgebissen in seine Nase. Die wollte der Krieger ihm aber nicht kampflos überlassen. Er zückte sein Schwert, schnitt den bissigen oberen Teil ab und steckte ihn ein. Der Hunger des Seils war ihm zum Verhängnis geworden.

Leider schwoll nun die Nase des Ritters an, soweit er das fühlen konnte, musste sie schon eine erstaunliche Größe erreicht haben. Naja, immerhin konnte er nun ungestört hinaufklettern. Mit der Rüstung war das zwar sicherlich kein Vergnügen, aber besser als in Schande heimkehren war es allemal.
Glücklicherweise war das Seil das Yenai, der nun zum Klettern die Handschuhe ausgezogen hatte, bald als Schlange erkannte, reißfest, so dass er wohlbehalten oben ankam. Es war nicht mehr ganz so dunkel, merkwürdige phosphoreszierende Gespinste klebten an Boden und Wänden. Wäre er etwas bewanderter in der Biologie, hätte er daraus vielleicht auf die Bewohner schließen können. Leider hatte er keine Ahnung, so dass er einfach weiter durchs Halbdunkel stolperte.

Endlich glaubte der Krieger, in der Ferne etwas glitzern zu sehen. Gold? Juwelen? Hatte er die Schatzkammer eines schrecklichen Untiers gefunden? Inclusive edler Jungfrau zum Mitnehmen? Nein, das wohl nicht. Wenn Yenai genauer hinsah bemerkte er, dass er lediglich das Untier gefunden hatte. Etwas riesiges, vielbeiniges, ekliges Monster lag zusammengerollt auf dem Boden. Mit einem „WAAAAAH!“ rannte der tapfere Recke auf und davon und weckte dabei auch noch die arme Bestie, die sich bisher im Tiefschlaf befunden hatte und eigentlich nur von Vulkanausbrüchen und Erdbeben geweckt werden konnte, da sie schon etwas älter und leicht schwerhörig war. Dummerweise wusste der Ritter all diese Dinge nicht, so dass er brüllend weiterrannte und dem Monster damit auch noch signalisierte, in welcher Richtung der Feind zu suchen war.

Seine Flucht dauerte nicht lange. Einer der auch hier überall herabhängender Tropfstein hing tiefer als die anderen von der Decke, auf Kopfhöhe. Yenai sah ihn nicht. Mit einem Seufzen, das wohl zurecht mit „Warum passiert das immer mir?“ übersetzt werden kann, sank er ohnmächtig und mit einer Riesenbeule an der Stirn darnieder.
11.03.2003, 15:04 #144
stressi
Beiträge: 1.158

Stressi hatte sich zu dem Neuen gesetzt und fragte ihn aus

"Wo kommst du denn her? Ich kann es mir gar nicht so toll vorstellen in dieser zerstörten Stadt zu wohnen. Du scheinst doch ein ganz netter Kerl zu sein. Hast du schon mal von der Bruderschaft des Schläfers gehört? Wir wohnen in einem wundervollen Ökosystem neben einer herrlichen Pyramide. Unsere Wohnungen befinden sich auf den Bäumen oder darunter. Unseren Gott verehren wir in einer alten wunderschön bemalten Pyramide.
Ich würde dich mal zu uns einladen. Dann kann ich dir alles zeigen. Bei uns lebst du sicher gesünder. Also überlegs dir und komm einfach mit uns mit, wenn wir das hier überleben."
11.03.2003, 16:06 #145
Malicant
Beiträge: 212

*Platsch*
Fasziniert beobachtete Malicant, wie sich ringförmige Wellen vom Ort des Einschlages entfernten, als er den Stein in das klare Wasser warf. Während hinter ihm das Feuer knisterte, um das sich die restlichen Reisenden versammelt hatten, während stressi die Lehren des Schläfers verkpndete, ging Malicant seinen eigenen Gedanken nach. Und die betrafen das Kraken - Quallen - Mix - Viech. Was war das für ein Wesen? Wo war es hergekommen? Wo und wie lebte es? Ein Dämon? Ein magisches Wesen? Oder einfach eine Laune der Natur...?
Der Magier selbst hatte so ziemlich als einziger nichts von dem ätzenden Schleim abbekommen, so eine Schattenflamme war doch praktisch - hinten stehen und schießen. Warum seine Berufskollegen irgendwann vorgerannt waren wollte er garnicht wissen, wenn es ihnen Spaß machte, sollten sie doch...
Aber wie würde es weitergehen? Diese Amazone war weg, der minderbemittelte Ritter war auch weg. Wenn es nach ihm ginge hätte er die beiden gelassen wo sie sein mochten, aber seine Gefährten schienen keine derartigen Absichten zu haben. Sie warteten. Und da er wohl oder übel mitwarten musste, saß er jetzt also erst einmal fest...
Dabei hatte er hier unten doch garnichts mehr verlohren. Echsenmenschen gab es hier garantiert keine, und diese anderen Typen, nach denen sie suchten - nun, da war Don-Esteban dabei, der Meister des Zirkels, außerdem noch Maximus, auch ein mächtiger Magier. Tak hatte er auch schon getroffen, ein durchgeknaller Waldläufer, aber ein guter Kämpfer. Mit den anderen wusste Malicant zwar nichts anzufangen, aber wenn man dem trauen konnte, was von Malicants Reisegruppe so über den Paladin Arson und diesen Frost erzählt wurde, waren sie nicht weniger gefährlich.
Wenn diese zusammengewürfelte Truppe, mit der er gerade unterwegs war, das Schleimding besiegt hatte, dann würden es ihre Vorgänger jawohl auch geschafft haben. Wo auch immer sie jetzt sein mochten, hier nach ihnen zu suchen war garantiert sinnlos...
11.03.2003, 16:18 #146
doooom
Beiträge: 6.173

Doooom sah stressi genau an. Woher wusste er denn von der Verwüstung Gorthars? Er lebte doch eigentlich in einer völlig anderen Region. Wie hatte er davon etwas mitbekommen. Nach kurzem überlegen antwortete er ihm dann "Es ist direkt nach dem Angriff sicherlich kein schönes Leben in der Stadt gewesen. Allerdings weiß ich es nicht so genau, da ich dort noch nicht so lange gelebt habe und erst nach der Verwüstung der Stadt dort hin kam.
Der Großteil der Stadt war ja verwüstet und die Aufbauarbeiten waren hart für die Bewohner. Nur als diese Arbeiten teilweise beendet waren, zum anderen Teil dauern sie noch immer an, gab es dort keine vernünftige Arbeit für mich. Und außerdem wurde ich auch noch krank, da wollte mich sowieso keiner mehr anstellen!“

Bei den Fragen über das Sumpflager überlegte er erst einmal etwas und gab dann mit einer immer leiser werdenden Stimme zu, das er noch nie etwas davon gehört hatte. Stressi warf ihm daraufhin einen verwunderten Blick zu. Er schien sich zu Fragen, wie jemand noch nie etwas vom Schläfer und der Bruderschaft gehört haben konnte. Aber dennoch blieb er ruhig und sagte daraufhin “Mein Angebot steht trotzdem noch. Wenn du noch nie etwas davon gehört hast, dann werde ich es dir halt genauer erklären wenn du mitkommen willst.“

Doooom reagierte auf diese erneute Aufforderung stressi zu begleiten recht unentschlossen. Er meinte zu stressi “Das hört sich natürlich sehr interessant an und ich würde dich auch gerne begleiten, aber ich glaube nicht wirklich, das ich noch genügend Kraft für diese lange Reise besitzen. Falls ich irgendwann von meiner Krankheit geheilt werden sollte, werde ich noch einmal etwas genauer über dein Angebot nachdenken, aber unter den derzeitigen Bedingungen kann ich nur ablehnen.“
12.03.2003, 08:16 #147
blutfeuer
Beiträge: 5.016

blutfeuer hörte ihren freund und dann sah sie auch den entsprechenden durchschlupf. sie schickte eine schwache lichtkugel hinein, um sich eine überblick zu verschaffen. alle trocken und keine fallen.

dann schob sie sich selbst in den gang. den bogen musste sie allerdings draußen lassen, der wäre wohl zerbrochen oder so was.

vorsichtig stieß sie sich vorwärts. dummerweise war von yenai nichts mehr zu sehen, aber dann kam sie an eine stelle, an der ein schlot im gestein senkrecht nach oben ging. dort konnte sie gerade noch yenai erkennen, der in einem erneute quesrgang verschwand. schnell stemmt blutfeuer ihre beine gegen die eine seite des tunnels und ihren rücken gegen die andere und schob sich auf diese weise den tunnel empor, bis sie den quergang erreichte. der war hoch genug, dass sie wieder in ihm stehen konnte. überall wuchs hier ein seltsames moos an den wänden, das ein schwaches grünes licht erzeugte.

wie war yenai hierher gelangt so ganz ohne licht. der arme kerl, so etwas unvorsichiges aber auch!

blutfeuer wagte es jetzt, verhalten nach ihrem leibschatten zu rufen und hörte wenig später den begeisterten ruf des ritters, dass sie doch schnell kommen möge. ihn hätte was umwickelt und würde ihn fortziehen, aber außerdem wäre es hier sehr schön und es sah auch ganz nach schätzen aus.

blutfeuer stürmte vorwärts und erreichte ihren freund genau in dem moment, als ein bunt gesprenkelter arm den armen ritte in einen erneuten nebenarm ziehen wollte. blitzschnell schlug sie mit ihrem ironia-schwert zu und das bunte schlangenteil fiel zu boden. blutfuer riss yenai an sich, denn die schlange, das tentakel oder was das auch immer war, wollte seine beute nicht loslassen und schlang sich sofort erneut um ein bein von yenai.

"was hast du dir denn dabei gedacht? wie kannst du solche alleingänge machen! ich hab mir sorgen gemacht und eins sag ich dir, wenn ich mir nicht geschworen hätte, dass meine sehnsucht nach einem drachen keinem meiner kameraden das leben kosten darf, dann hätte ich dich jetzt hier zurückgelassen. nicht nur, dass du uns aufhältst, nein du birngt auch noch dich und damit uns alle in lebensgefahr. ich weiß doch nicht, was sich nicht noch alles hier unten herumtribt. das war schon wieder ein vieh mit fangarmen. wer weiß, vielleicht hat diese seltsame unterwelt ja lauer solche biester hervorgebracht. die sind sehr schwer zu besiegen, weil man an ihr zentrum ja nicht so leicht herankann. immerhin schützt es sich mit diesen armen.

komm jetzt, die anderen warten. ich möchte nicht hier unten sein, wenn oben die schneeschmelze einsetzt. wir sollten froh sein, dass unsere wasserreise bei unserer ersten expedition so glimpflich abgelaufen ist.

yenai druckste daraufhin etwas von jungfrauen und schätzen und das er zumindest die schätze graf gesehen hatte.

blutfeuer horchte auf. yenai hatte schätze gesehen? sie folgte ihm den weg zurück und dann standen sie davor. es war noch ein raum, völlig bewachsen mit diesem zartgrünen moos oder was auch immer das war. und hier türmten sich wirkliche schätze. alles was blinkt und gleist war hier zu bergen aufgetürmt, glasscherben, goldkronen, blechkannen aber auch goldene becher und geschmeide.

"na hier war wohl eine elster am werke."

das war eine seltsame sammlung, wertloser tand lag neben wertvollen preciosen. dennoch hielt blutfeuer ihren gefährten zurück.

"das macht keinen sinn, das jetzt mitzunehmen. wenn wir zeit haben, gehen wir auf dem rückweg noch einmal hier her. ich will erst wissen, was mit den anderen ist. hier sind die leute um den don wohl nicht vorbeigekommen, sonst würde es hier spuren geben. lass uns zurück gehen. wir merken uns den eingang."

blutfeuer zog den widerstrebenden yenai weiter und ließ ihn dann an ihrem seil in den kamin hinunter. sie selbst kletterte ihm wieder hinterher und nach kurzer zeit hatten sie den hauptgang wieder erreicht.

blutfeuer markierte die stelle mit zwei kräftigen schwertschlägen in den brüchigen fels und trieb yenai dann an, damit sie bald zu den gefährten zurückfanden. dabei hatte sie völlig übersehen, dass yenai durchaus in die schatzkammer gegriffen hatte, um seine hüfte trug er eine dicke bürgermeisterkette aus purem gold.
12.03.2003, 20:41 #148
Yenai
Beiträge: 1.478

Wieder und wieder strich Yenais Hand über seine Beute. Er konnte es kaum fassen. So viel Gold, und alles seins! Er hatte es sich ganz allein erkämpft. Na ja, ganz allein vielleicht nicht, blutfeuer war ja dabei gewesen, und erkämpft eigentlich auch nicht, aber sonst stimmte das so. Der Rückweg schien ihm nicht mehr beschwerlich und lang wie der Hinweg, alles war schön. Er konnte es kaum noch erwarten, den Anderen von seinen Abenteuern zu berichten. Sie würden neidisch sein, auf seine Schätze und seine Tapferkeit.

Hier hatte es sich wieder einmal gezeigt: Innos belohnte seine Anhänger stets für ihre oft beschwerlichen Versuche, seinen Namen in der Welt zu verbreiten und zu rühmen. Innos war ein prima Kerl.
Der Ritter hielt sich hinter seiner Gefährtin, noch sollte sie den Schatz nicht sehen. Er würde sie damit überraschen und ihn ihr zur Hochzeit schenken. Gleich morgen würde er sie fragen, blutfeuer konnte einfach nicht nein sagen, bei solch verlockenden Aussichten: Ein treuer, redlicher, gutaussehender, starker, gläubiger, treuer, redlicher, gutaussehender, starker, gläubiger Mann, der ihr zudem noch solche Schätze bedenkenlos schenkte, wo gab es das in dieser verkommenen Welt noch? Genau, nirgends. Sie musste einfach einwilligen. Zwar wusste er nicht genau, was es ihm brachte, verheiratet zu sein, aber es hört sich einfach gut an, wenn man sagen konnte: „Ich habe eine Frau und sechs Kinder zu ernähren.“ oder “Ich kämpfe für Haus und Hof“ Das klang tüchtig und tapfer, doch zuerst brauchte man eben Haus und Hof, Frau und sechs Kinder. Sobald er erst einmal die Frau hatte, würden Haus, Hof und Kinder sicher wie von selbst kommen.
12.03.2003, 21:50 #149
Scatty
Beiträge: 1.335

Etwas gelangweilt stand Scatty neben dem allmählich nur noch schwach glimmenden Häufchen Asche, dass bis jetzt verhindert hatte, dass die Gruppe einer unvorhersehbaren Dunkelheit anheim fiel. Und das war auch gut so, schliesslich hatte der Hohe Templer keine Lust, dem Nebelfinger noch einmal zu begegnen, oder gar etwas ähnlich abwegiges zu tun, wie die Dinge die er oft tat, beispielweise den Nebel zu einem Kaffekränzchen einladen oder mit ihm über den Sinn des Lebens diskutieren. Also nein, bei diesem Nebelviech hörte wirklich jeglicher Wahnsinn auf, da gewann die Furcht und der Respekt doch das Ringen um die Vormachstellung in Scatty´s verwirrtem Hirn.

Ein, im Vergleich zur glimmender Asche, gigantomanisch grosser Leuchtpunkt, ein rotes Auge im Dämmerdunkel dieses Flussufers, strahlte auf, und verschwand ebenso plötzlich wieder, als der Hohe Templer an seinem Traumruf zog. Genüsslich liess er den Rauch durch sämtliche Kanäle, die ihm verfügbar waren, schweben und pustete ihn schliesslich effektvoll durch die Nase in die stehende Luft. Sofort und völlig unerwartet stürzte er sich nach vorne, rollte geschickt über die Schulter ab, sprang in einem Rückwärtssalto auf und verbeugte sich. Das Klatschen, dass diese Aktion einfach forderte, war....geradezu....nicht vorhanden. Beim Schläfer?! Wo waren seine Bewunderer, seine Zuschauer, die Leute die "oooohhh" und "aaahhhhh" machten, die Menschen, die kleine Scatty-Puppen mit Manövern wie dem Rückwärtssalto oder einem kleinen Satz aus Scatty´s Repertoire kauften? Stattdessen durfte er sich mit einer schnarchenden Gruppe Abenteurer herumschlagen, die keinen Sinn für die Artistik hatten. Aber die Geräusche, die er als Schleichlehrmeister natürlich bekannten Personen zuordnen konnte (ja, richtig, so verblödet kichern und glucksen konnte NUR Yenai) und die aus dem Hauptgang in dem Blutfeuer verschwunden war, an sein Ohr drangen, liess ihn in eine gestreckte Haltung hochschnellen. Ha, hatte seine Angebetete wohl doch endlich diesen Tölpel gefunden, wunderbar! Dann konnte er sich wieder an ihrem Wortwitz und ihrer Erscheinung laben. Und wirklich, Sekundenbruchteilchen später kamen die beiden Personen um die Ecke, von denen er eine lieber, die andere weniger gern sah. Nun ja, jede Kehrseite hat zwei Medallien, wie man so schön sagt.

Grinsend ging der Hohe Templer auf die beiden zu, patsche Yenai mit einer Handbewegung weg und grüsste seine Lieblingsamazone. "Heda, Blutfeuer! Hast du wohl endlich unsren verirrten Ritter zurückgebracht? Das ist ja mal was erfreuliches."
12.03.2003, 22:13 #150
blutfeuer
Beiträge: 5.016

da waren sie ja wieder. jetzt würden sie noch ein paar stunden schlafen und dann ihren weg fortsetzten. irgendwie hatte blutfeuer den eindruck, dass die zeit knapp werden könnte. das allgemeine rauschen in den gängen hatte zugenommen oder bildete sie sich das nur ein?

"ich halte wache. legt euch noch nen moment hin, wir müssen bald weiter. ich hab das gefühl, wir sollten uns beeilen."

die gefährten rollten sich am feuer in ihre decken und blutfeuer setzte sich an den rand des kleinen bodenlosen wasserkessels, den der wasserfall bebildet hatte. ein zarter leuchtzauber ließ den wasserfall in tausend funken zerstieben und reflektierte in irgendwelchen kristallen in den höhlenwänden. es war wunderschön.
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