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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 4
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14.06.2003, 13:59 #351
Satura
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Satura musste fast lachen, als Leon plötzlich über diesen Baum zu philosophieren begann. Sie verstand ihn nur zu gut... auch sie konnte mit solchen Situationen schlecht umgehen. Abgesehen davon, dass sie sich nicht erinnern konnte, je in so einer Situation gewesen zu sein.

Er schaffte es eben doch immer wieder, sie zu verwirren - und zur Zeit fühlte sie sich, als hätte sie einen ganzen Kirmes im Kopf: alles drehte sich, hüpfte und lachte. Und in ihrem Bauch hatte sich ein seltsam aufwühlendes Gefühl breit gemacht, das danach drängte, hinausgelassen zu werden - doch sie hielt es schön fein verpackt dort, wo es war zurück.

Ihre Hand hatte zu zittern aufgehört, als er sie so fest und sicher umfasst hatte. Sie hatte sich bemüht, ihren lauten, schnellen Herzschlag vor ihm zu verbergen, als seine Hand nahe ihres Herzens gelegen hatte. Alles in ihr weigerte sich, anzuerkennen, dass es sich gut anfühlte. Und genau dieser Teil bekam die Oberhand, als sie vorsichtig ihre Hand zurückzog und fast beschämt zu Boden blickte. Eine Kriegerin beim Händchen halten... wo gibt's denn so etwas!

Sie schüttelte ihren Kopf, und stand plötzlich auf - mit dem Effekt, dass sie mit dem Kopf an dem kantigen Felsen anschlug. "Au! Verdammt!" fluchte sie und rieb sich die schmerzende Stelle. Nun, die seltsame Stimmung war nun endgültig verflogen... Allerdings wußte sie nicht, ob sie darüber glücklich war. Erleichtert - ja. Aber glücklich?

"Lass uns weitergehen, bevor uns noch der Himmel auf den Kopf fällt," sagte sie, den Blick auf den wolkenverhangenen Himmel gerichtet.
14.06.2003, 14:11 #352
Skeleon
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Er hatte es versaut.
Schweigend blickte er zu Boden. Sicher, es war irgendwo lächerlich gewesen. Aber so war das nunmal.
Leon sog scharf die Luft ein und richtete sich langsam auf.
Irgendwie wollte ihm das Ganze nicht in den Kopf. Mal so, mal wieder anders. So schien Satura zu sein, dachte er traurig lächelnd. Andererseits war das bei ihm wohl genauso.
Satura blickte besorgt zum Himmel. Er war düster und wolkenverhangen und es schien, als wäre die Dämmerung vor ihrer Zeit angekommen.
Etwas zeitverzögert nickte der Dieb auf Saturas Aufforderung, schnürte sein Hab und Gut zusammen auf seinen Rücken und machte sich daran den schützenden Schatten des Felsens zu verlassen.
Schattig war es nun überall auf der Ebene.
Eine Weile lang marschierten sie schweigend weiter. Dann, wie um die bedrohliche Stimmung zu entkräften brach der Junge das Schweigen:
"Wegen dem Kuss, das ... tut mir leid."
Er grinste etwas hilflos, dann sagte er noch, nachdem er seinen Blick hatte schweifen lassen:
"Wir sind nur noch ein oder zwei Stunden von der Bergkette da hinten entfernt. In spätestens dreien sollten wir die Siedlung erreicht haben ..."
Irgendwie hatte er das Gefühl nichts Gescheites rauszubringen. Er brach ab und blickte schweigend auf den ausgedörrten Boden vor sich.
Wie durstig er schien - und direkt über ihren Köpfen braute sich ein Gewitter zusammen. Es wurde wirklich Zeit, dieses Todesloch hinter sich zu lassen.
14.06.2003, 14:25 #353
Satura
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Satura beobachtete Leon, der fast enttäuscht schien, und es zerriss ihr fast das Herz, ihn so zu sehen - doch sie konnte nicht. Was auch immer das zwischen ihnen gerade gewesen war - sie konnte nicht. Das auch immer alles zum falschen Augenblick geschehen musste... wie sollte sie ihm jetzt glaubwürdig klar machen, dass sie ihn nicht verlieren wollte?

Schweigend marschierten die beiden weiter über die tote Ebene, über ihnen ein schwerer Himmel; dunkelgraue, fast schwarze Wolkentürme am Horizont, als hätte Beliar persönlich sein Schloß in den Himmel verlegt.
Entfernt war ein Donnergrollen zu hören, und Blitze leuchteten auf. Eine seltsame Stimmung hatte sich über die Ebene gelegt: es herrschte Stille, Totenstille, und drückende Schwüle.
Leon riß sie aus ihren Gedanken, entschuldigte sich für den Kuß... Ja, das war wirklich zu entschuldigen, dachte sie mit einem bitteren Lächeln, hat mich nicht mal richtig geküsst...
Sie schwieg still, konnte nichts sagen; es war als wäre ihre Kehle zugeschnürt. Sie hatte Angst, das nun wieder alles zerstört sein könnte - nein, das durfte nicht sein!

Sie nahm einen Schluck aus dem zweiten Wasserschlauch - der Inhalt des ersten war schon aufgebraucht - und reichte ihn mit zitternder Hand an Leon weiter. Nicht einmal jetzt vermochte sie ihn anzusehen - wäre das nicht einem Eingeständnis gleichgekommen? Hätte sie dann vielleicht Zugeständnisse an ihre Gefühle machen müssen?
14.06.2003, 14:40 #354
Skeleon
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Der junge Dieb nahm schweigend den Lederschlauch entgegen, öffnete den Stutzen und spülte sich den Staub aus der Kehle.
Dann griff er nach einem losen Strick an seinem Lederbündel und befestigte ihn mit einem unsauberen Knoten.
Inzwischen hatte Leon es aufgegeben, Satura noch einmal anzusprechen.
Schweigend marschierten die beiden nebeneinander her, auf die langsam näherkommende, düstere Bergkette. Nebelschwaden hingen in den hohen Gipfeln und zogen von Felszacke zu Felszacke. Irgendwie zog ihn dieser gespenstische Anblick in seinen Bann.
Wie er so vor sich hinstarrte und -marschierte versuchte der Junge alles zu rekapitulieren, was in den letzten Wochen geschehen war ...
14.06.2003, 14:55 #355
Satura
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Es war ein unangenehmes Schweigen, das zwischen den beiden herrschte.
War Leon sauer auf sie? Hatte sie etwas falsch gemacht - oder er? Oder war die Situation an sich falsch? Was sollte das überhaupt... eine Amazone und ein Dieb? Nein, das hatte Cord bestimmt nicht beabsichtigt, als er sie nach Gorthar geschickt hatte.

Oder doch?

"Weißt du, mein Junge, es gibt Dinge, die du nicht verstehen kannst. Noch nicht. Du hast sie gerufen, vielleicht nicht bewußt und vielleicht nicht absichtlich, doch du merktest, dass der Kult nicht rechtens war. Du spürst noch immer die Leere, die er in dir hinterlassen hat."
Das waren Cords Worte gewesen... vielleicht sollte sie diese Leere füllen?

Verwundert blickte sie auf, als Leon erleichtert seufzte. Sie verstand auch gleich warum - nur wenige Meter vor ihnen erhob sich ein mächtiger Wald - sie hatten die Ebene hinter sich gelassen.
14.06.2003, 15:06 #356
Skeleon
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Der junge Dieb blieb am Waldrand stehen, blickte nach Links und nach Rechts und versuchte sich zu erinnern. Schließlich wandte er sich nach Osten und trottete knapp unter dem Schatten der Bäume entlang, auf der Grenze zwischen Wald und Schlachtfeld. Es konnte nicht weit sein, bis sie die bewaldete Kuhle erreichen würden, wo Leon sich von Satura und Frost getrennt hatte. Und von dort war es vielleicht noch eine Meile bis zum Bergarbeiterlager.
Erneut atmete er erleichtert auf, als der Wald die Sicht freigab auf den grünen Kessel. An allen Seiten zog sich ein unregelmäßiger Gebirgswald empor und am Grund des Trogtales war der Blick auf den Erdboden restlos von grünen Kronen verdeckt.
Satura schloss zu ihm auf und gemeinsam machten sie sich daran, am südlichen Hang der Kuhle entlang zu wandern. Irgendwo hier in der Nähe müsste der Zugang zur Bergarbeitersiedlung sein.
14.06.2003, 15:20 #357
Satura
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Sie gingen halbwegs ziellos durch den dichten Wald, und Satura hoffte nur mehr, dass sie in die richtige Richtung gingen.

Plötzlich nahm sie eine Bewegung unweit des Pfades wahr. Hastig hielt sie Leon zurück und legte ihre Hand auf seinen Mund. Er verstand, duckte sich neben Satura hinter einen Busch, und wenige Sekunden später wurde auch er der Bewegung gewahr.
Dann hörte man ein lautes, nicht unterdrücktes Gähnen, und zwei dünne Ärmchen streckten sich in die Luft. Gleich darauf erhob sich die ganze Gestalt aus der Kuhle, in der sie verborgen war: zunächst der Lockenkopf, dann ein verschlafenes Gesicht.

Erfreut sprang Satura hinter dem Busch hervor und lief auf die junge Frau zu. "Hallo Lehna, schön dich mal wieder zu sehen... seit der Tavernenschlägerei im Sumpf mein ich!"
14.06.2003, 15:40 #358
Lehna
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Lehna blinzelte, schlug verschlafen die Augen auf. Sofort wurde sie vom hellen Licht der hoch am Himmel stehenden Sonne geblendet. Bei innos, scheinbar hatten sie gewaltig verpennt - der hell strahlende Himmelskörper hatte den Zenit schon überschritten.
Sie setzte sich langsam hin, musterte den noch friedlich vor sich hin schnarchenden Esteron neben ihr. Der Kerl musste ja einiges intus haben. Nun ja, wenn man Krieger so ansah - der lag merkwürdig verdreht auf einer dicken Wurzel...
Sie gähnte ungeniert und streckte alle Viere von sich, blinzelte noch ein paar mal und rieb sich kurz die Augen. Nochmal blinzeln. Hmm ja, jetzt sollte der Sehapperat einigermaßen funktionieren.
Sie küsste Esterin kurz auf die Wange, wovon dieser nicht gerade viel mitbekam, und erhob sich dann langsam...
"Hallo Lehna, schön dich mal wieder zu sehen... seit der Tavernenschlägerei im Sumpf mein ich!"
Himmel, was war das denn? Lehnas Hand zuckte instinktiv zum Griff ihres Schwertes, sie starrte die auf sie zukommende Amazone einen Moment lang an, als hätte sie soeben verkündet, dass sie die Vorhut der Marsmännchen darstellte, die die Erde in Besitz nahmen und dass Bush an der nächsten Friedensdemo beteiligt sein würde.
Dann aber erkannte sie die junge Frau, oder zumindest kam es ihr so vor. Richtig einordnen konnte sie das Gesicht noch imer nicht. Aber gefährlich war sie nicht, Lehna ließ ihre Hand sinken.
"Äh... Hallo...", stammelte sie noch immer ziemlich überrumpelt und sah die Amazone fragend an.
"Was machst du denn in Gorthar?", fragte sie, wahrscheinlich nur um etwas Zeit zu gewinnen, sich endlich wieder zu erinnern, was genau es mit der jungen Frau vor ihr auf sich hatte...
14.06.2003, 15:52 #359
Satura
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Lehna blinzelte sie verschlafen an - offensichtlich erkannte sie sie nicht mehr. "Ähm, ich bin Satura - wir haben uns im Sumpf getroffen, als dich dieser Novize in der Taverne bedrängt hatte..." sie lächelte freundlich, ob wohl ihr nach den letzten Stunden nicht so zum Lächeln zumute war. "Und das" - sie zog Leon heran, der noch immer halb hinter dem Busch geduckt stand, "Ist mein - ist Leon, ein Lee." Sie hatte gestockt, nun brachte sie nicht einmal mehr "mein Begleiter" über die Lippen, aus Angst, man könnte das falsch deuten.

Leon schien ihr einen bösen Blick zuzuwerfen - vielleicht kam ihr das auch nur so vor. Auf jeden Fall gab es ihr wieder einen Stich ins Herz.
Sie lächelte gequält. "Wir sind hier, weil... nun.." woher sollte sie wissen, auf welcher Seite Lehna war? "Leon hat Verwandte in Gorthar, und die wollen wir besuchen." Log sie mit einem hastigen Seitenblick auf den jungen Dieb. Nun, sie war nicht besonders gut im Lügen, aber was Blöderes war ihr einfach nicht eingefallen.

In diesem Moment machte sie Esteron im Gras aus - er sah ziemlich zerstört aus. "Oh, ist Frost auch in der Nähe?" Saturas Gesicht erhellte sich vor Freude, während Leons Züge nicht unbedingt von Begeisterung zeugten.
14.06.2003, 16:05 #360
Skeleon
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Er hatte es wohl wirklich versaut, dachte Leon missgelaunt.
Seine Blicke wanderten zwischen Lehna und Esteron hin und her. Die beiden waren also mit Frost unterwegs? Ein seltsamer Kerl war das ...
Es schien als wären die beiden vor kurzem ziemlich beschäftigt gewesen. Innerlich zuckte er mit den Achseln, reichte Lehna dafür die Hand.
"Ja, mein Onkel lebt in Gorthar und als ich von seiner Krankheit gehört habe bin ich sofort von Khorinis aus hierhergereist ... aber jetzt geht es ihm wieder besser, weshalb ich unterwegs bin, die Wälder zu erkunden. Soll ja eine beachtliche Flora und Faune hier geben."
Warum Satura ihn hätte begleiten sollen wusste er nicht zu erklären - vor allem nicht auf eine Weise, die sie nicht noch weiter verunsicherte, also schnitt er dieses Thema gar nicht weiter an.
Er warf sein Lederbündel ab und ließ sich daneben ins Gras fallen.
Jetzt brauchte er erstmal was zu essen ...
Nachdem er sich selbst ein Stück Brot abgerissen hatte hielt er den restlichen Laib mit fragendem Blick in die Runde.
14.06.2003, 16:20 #361
Lehna
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Die Wälder erkunden? Beachtliche Flora und Fauna? Irgendwie klang das für Lehna nicht gerade überzeugend. In Gorthar machten sich höchstens hoffnungslose Angeber, hoffnungslose Schwachköpfe oder hoffnungslose Selbstmörder auf den Weg, um die Wälder zu erkunden. Bei dem ganzen Gesindel das hier herumlief... Es wunderte sie schon selbst, warum sie während der ganzen Wanderung mit Frost nicht ein einziges Mal auf Banditen gestoßen waren. Nun ja, vielleicht hatte es ja an dem Waffenmeister gelegen...
Sie beschloss allerdings, das Thema des Grundes für Saturas und Leons Aufendhalt nicht weiter anzuschneiden und die Geschichte einfach mal zu 'glauben'. Wenn die beiden nicht die Wahrheit erzählen wollten, dann würden sie schon ihre Gründe dafür haben. Und Lehna hasste es, aufdringlich zu sein.
"Nein, Frost ist vor kurzem allein weitergezogen.", beantwortete sie die Frage der Amazone und nahm Leons Brot entgegen, wobei sie ihm dankend zunickte und sich ins Gras setzte.
"Er wollte zum Gletscher. Auf den Göttersitz. Weiß der Henker warum..."
Sie schwieg kurz und schnitt sich mit einem ihrer Dolche einen Kanten vom Brot ab, bevor sie den Laib an Satura weiterreichte und ihr dabei ernst in die grünen Augen sah.
"Und um ehrlich zu sein, ich rechne nicht damit dass wir ihn wiedersehen. Was er da vorhat ist schlichtweg Wahnsinn. Selbst für einen Mann wie ihn."
Sie sah sich kurz um zu esteron, aber der hatte nichts mitbekommen und schwebte wohl noch immer auf rosaroten Sumpfkrautwölkchen durch die Gegend.
"Frost hat uns... Na ja, eher Gardiff und Esteron... Aufgetragen, die Inquisition zu beschatten. Jetzt sind die beiden wild darauf den Auftrag auszuführen."
Lehna lächelte bemüht, ein wenig hilflos vielleicht.
"Auch Wahnsinn..."
14.06.2003, 16:32 #362
Satura
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Perfekt, es schien alles zerstört zu sein. Leon sah sie nicht einmal mehr an - warum? War er ihr wirklich böse? Und jetzt - nein, jetzt konnten sie nicht miteinander reden. Sie bemühte sich, dass Lehna ihr nichts anmerkte und setzte sich neben Leon ins Gras, nicht ohne ihn dabei flüchtig zu berühren.

Die Amazone war froh, dass Lehna nicht weiter nach dem Grund ihres Hierseins fragte. So saßen sie nebeneinander und knabberten an dem Brot, das Leon herumgab. "Warum ist Frost dorthin gezogen, auf den Gletscher? Sind die Kultisten noch dort? Und, was ist mit der Inquisition??" Sie warf Leon einen bedeutenden Blick zu, den dieser zu ignorieren schien.
Satura wandte sich wieder Lehna zu. "Wer sind diese beiden Männer?" Satura deutete auf die beiden Halbleichen, die neben Esteron im Gras lagen. Sie schnarchten laut mit offenem Mund, und erst jetzt fiel Satura der Haufen an Kippen auf, der um die Schlafenden verstreut war. "War wohl eine lustige Party gestern?" fragte sie grinsend.

Leon war ruhig.
14.06.2003, 16:35 #363
Heimdallr
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In einem anderen Teil des gorthanischen Waldes....
Der Flußlauf war schnell und durch die unglaubliche Hitze, die durch die blanke Sonne herrschte, war das Wasser angenehm warm, und es war richtig schön sich von dem Flußlauf treiben zu lassen, ja man konnte sagen er genoß es. Am Himmel hingen keine Wolken, nur die blanke Sonne und der blaue Himmel konnte er erkennen, es war wie im Paradies, ein schöner Tag, der so schlecht anfing.

Doch irgendwie schien man es ihm nicht zu gönnen, dass er hier im Fluß sich nach Gorthar treiben ließ. Während er auf dem Rücken lag und seine Augen geschloßen hatte fing schon wieder ein komisches Geräusch an zu erklingen. Ein Pfeifen, dann zwei, dann drei. Zuerst dachte er an Vögel, doch dieses Pfeifen klang nach Menschen. Und so war es auch, ein Zischen, ein Platschen und neben ihm schlug ein
Pfeil ein. Der Schütze war dumm genug sein Versetck zu verraten indem er laut fluchte, über den mißglückten Schuss. Der Fürst war sofort hochgeschreckt und hatte sich suchend umgeschaut und erkannte dann, dass der Schütze auf einem Baum saß. Doch es musste noch mehr geben.
Nicht schon wieder, verdammt diese verdammten Wälder, gibt es den hier mehr Banditen als Tiere? Na wartet Der Flußlauf war sehr schnell und so war es schwer zu zielen aber für einen guten Schützen kein Problem. Er hörte ein Rascheln, er erkannte den zweiten Schützen wie er anlegte. Er war dabei den Pfeil loszulassen, da tauchte der Schweimmer unter und entgang so einem tötlichen Kopfschuss. Während er tauchte nahm er einige Steine und kam dann wieder hoch. Zum Glück war es kein Salzwasser sonst hätten es seine Augen wohl nciht überlebt. Jetzt wo er wieder auftauchte, kam er mit einem gewaltigen Spritzen hinauf, so das die Schützen ihr Ziel kurzseitig nicht sahen. Während das Wasser noch in der Luft war, warf er einen Stein auf den ersten Baum, er traf den Schützen und der verlor das Gleichgewicht und fiel nach unten. Mit einem Krachen erkannte er den Mann mit seiner Lederrüstung, seinem Bogen und dem Schwert, sah er aus wie die Wegelagerer vom Hof, doch das waren bestimmt nicht die selben. Gerade hatte sich das Wasser gelichtet und die beiden übrig gebliebenen Schützen waren Schussbereit, war er schon wieder weg. Er hatte tief Luft genommen, denn er hatte etwas vor. Er tauchte an das Ufer, wo die Banditen standen. Sie waren geschickt verteilt, zwei waren auf Bäumen der einen Seite, einer auf der anderen, doch den einen hatte er runtergeholt und bewegungsunfähig gemacht. Jetzt war er im Vorteil, am Ufer war er schwer zu sehen und er war noch unter Wasser. Langsam schwom er gegen die Strömung zurück. Als ihm die Luft ausgang kam er hoch und tauchte schnell wieder unter. Er schwamm weiter gegen den Strom und es kamen keine Pfeile mehr. Als er einige Meter hinten war, machte der Fluß eine Biegung, perfekt für den Ausstieg.

Er tauchte am Ufer auf und zog seinen nassen, schweren Körper, der sich mit Wasser aufgesaugt hatte, hinaus und rannte hinter einen Baum. Er huschte von Baum zu Baum und war bald wieder an der Überfallstelle. Nun hieß es aufpassen, die Banditen waren immer noch da. Langsam ging er über den Waldboden und schaute in jede Baumkrone. Dann fand er den Baum mit dem zweiten Banditen. Er stand in einigen Metern Höhe auf einem schweren Ast und hatte den Bogen gespannt und war Schuß bereit. Doch nun hatte sein Stündchen geschlagen. Sein Blick fiel über den Boden und suchte einen Stein. Als er einen fand schlich er ganz leise hin und nahm ihn. Vor dem Baum blieb er stehen und sah zu dem Banditen und nun konnte er etwas von seinem schwarzen Humor spielen lassen, denn er war eindeutig ihm Vorteil.

"Sagt, sucht ihr wen mein Herr?"

Der Mann erschrak und wäre so fast selber hinunter gefallen doch er konnte sich halten und schaute nur auf den Boden von wo das Geräusch kam. Doch an der Stelle wo er stand, war er schon lange nicht mehr, er war auf der anderen Seite der Fichte hinauf geklettert. Zum Glück stand er nicht so hoch, er war nur gut getarnt aber das nützte ihm jetzt auch nichts mehr. Der Fürst stand nun einem Ast unter dem Banditen und tippte ihm sanft auf die Schulter auch wenn er ihn mit einen seiner Dolche locker hätte erstechen können.

"Hier bin ich, wie heißt es so schön, wer suchet der findet, nun ihr habt mich gefunden"

Doch wieder ließ er gar nicht zu, dass der Mann antworten konnte, er nahm seinen Fuß mit beiden Händen und zog ihn hinab. Der Mann ließ seinen Bogen vom Baum fallen und fiel nach hinten. Der Fürst hielt seinen Fuß fest und der Mann baumelte nur noch am Baum, die Überraschung war gelungen.

"Nun, wie siehts aus? Wen ich euch fallen lasse brecht ihr euch das Genick oder zumindest die Knochen, ihr könnt das aber verhindern indem ihr mir sagt, wieviel ihr seid und vorallem wo die sind? Und lügt mich nicht an, ich erkenne es an euren Augen, wenn ihr lügt lass ich los und ach nochwas, lasst euch nicht zu lange Zeit mit dem nachdenken, auch ich habe nicht ewig Kraft."
"Wir....wir sind Vier, einer ist in dem Baum hinter der Flußbiegung und einer auf der anderen Seite, bitte, lasst mich nicht los. ich sag euch wa ihr wollt."
"Hm, Vier, warum habt ihr nur dreimal gepfiffen?"
"Ich habe den dreien ein Zeichen gegeben, deswegen hab ich nicht gepfiffen."
"Gut, dann wirst du jetzt euer Zeichen für alles ok geben."


Der Fürst zog den Mann hoch und nahm dabei seine Waffe und warf sie nach unten, so konnte er zumindest etwas sicherer sein. Er nahm ihn an den Armen und zwang ihn das Signal zu geben. Der Mann pfiff zweimal lang, einmal kurz und verstummte dann. Er konnte dem Typen nicht trauen, vielleicht hatte er gerade sonst was gepfiffen. Er verpasste ihm einen Schlag ins Genick und schaffte ihn nach unten, was gar nicht so leicht war.

Als er unten war versteckte er ihn hinter dem Baum und sah zu den Bäumen. Es wäre logisch wenn er die Wahrheit sagte, denn hinter der Biegung konnte man nicht schießen, das würde erklären warum er keinen dritten Pfeil sah. Langsam schlich er hinter die Biegung und sah dann die Bäume. Sie waren nah am Ufer und lagen syncron. Das würde nicht leicht werden. Doch er hatte schon wieder einen Plan. Er machte sich auf, auf einen weiteren Baum zu klettern und blickte dann zu dem Mann. Er war sich wohl ziemlich sicher, denn Tarnung hatte er so gut wie keine. Um so besser, er nahm seinen Stein aus der Tasche und warf ihn mit voller Wucht auf den Mann. Der hörte nichts, sah nichts, roch verständlicherweise nichts, aber spüren tat er was. Der Stein krachte in seinen Rücken und verschaffte ihm einen Freisprung vom 5 Meter Ast in den Fluß. Ein Platschen ertönnte und der Mann schrie wild auf. Anscheinend konnte er nicht schwimmen. Auch das noch, das darf doch nicht war sein. Jetzt musste er diesen Penner auch noch retten, obwohl noch ein weiterer Heckenschütze auf ihn lauerte, der jetzt sicher aufmerksam wurde.

Der Fürst hatte keine Zeit den Abstieg zu wagen sondern er musste es riskieren. Er kletterte noch einen Ast hinauf und lief ihn dann bis zur Spitze, der Ast bog sich, brach aber nicht. Er sprang. Im Flug wurde er von dem anderen bemerkt, der jetzt zielte. Doch bevor er auch nur schießen konnte, landete er auf dem Baum von dem anderen Banditen, den er gerade in den Fluß befördert hatte. Sein Arm schmerzte und der Ast auf dem er landete brach sofort als er mit seinen Füßen aufkam, die Wucht war zu groß, doch zum Glück konnte er sich an einem anderen Ast festhalten. Nun baumelte er wie an einem Strick herum und die Zeit lief ihm davon, die Strömung hatte den Banditen schon weit mitgerießen. Der letzte Schütze zielte und schoß, doch der Fürst rieß seine Stiefel hoch und der Pfeil blieb in einem stecken. Zum Glück durchdrang er das Leder nicht aber ein loch würde es wohl trotzdem geben. Als er einen weiteren Pfeil aus dem Köcher zog schwang sich der Fürst an dem Ast hoch und wuchtete dann seinen Körper in die Höhe. Er beugte sich nach hinten, nahm Anlauf und lief den Ast wieder entlang. Der Schütze schoss erneut, doch es war zu spät, das Ziel befand sich in der Luft und fiel in den Fluß, der Pfeil schlug in dem Stamm ein, vor dem noch vor wenigen Sekunden ein Mann stand.

Wieder machte es Platsch und Wasser spitzte in die Höhe. Die Strömung hatte ihn schon mehrere Meter getragen als er auftauchte und brachte ihn in Sicherheit vor den Pfeilen des Heckenschützen. Er schwamm jetzt mit seinen Armen und kam so noch schneller vorran. Nach ca. einer Minute erreichte er den Banditen. Der hielt seine Arme hoch, sein Kopf war unter Wasser, dann kam er wieder hoch, prustete und schrie nach Hilfe und tauchte wieder unter Wasser. So ging es vorran bis auf einmal der Kopf nicht mehr auftauchte, obwohl er nur noch wenige Meter entfernt war, konnte es zu spät sein, er rauchte nun unter Wasser und schwamm so weiter, der Mann blieb schließlich nicht liegen sondern wurde weiter gezerrt. Er erreichte ihn etwas Zwanzig Sekunden nach dem er untergegangen war und faste ihn am Arm und zog dann seinen Kopf hinauf, Als beide oben waren hielt er den Kopf des Banditen nach oben und schwamm zum Ufer.

Als sie es erreichten schleppte er ihn raus und legte ihn auf den Rücken. Die Atmung hatte ausgesetzt, der Puls schlug aber noch. Was hatten seine Lehrer damals zu ihm gesagt? Es war schon so lange her und er hatte das meiste vergessen. Wenn einer zu viel Wasser geschluckt hat soll man es rauspumpen So oder so ähnlich lautete die Anleitung seiner Lehrer. Gute Idee nur wo sollte er hier eine Pumpfe finden? Dann kam ihm die Idee, natürlich wieso war er da nicht früher drauf gekommen? Er nahm seine Hand und presste ihn auf den Brustkorb des Banditen. Nichts. Er versuchte es noch einmal. Nichts. Ein drittes Mal. Nichts. Es klappte nicht, da musste man wohl etwas radikaler rangehen. Er nahm seinen Stiefel, zog den Pfeil raus und trat dem Banditen mit voller Wucht in den Bauch. Und es klappte, der Typ schluckte und keuchte und Wasser floß aus seinem Mund. Nun hatte er genug von dem Unsinn. Er nahm dem Banditen sein Schwert ab, das noch immer am Gürtel hing, zog den Dolch aus dem Gürtel und wartete bis der Typ ausgekeucht hatte.

Langsam rappelte er sich auf und stöhnte leise. Jetzt war genug. Er nahm den Mann am Kragen und ließ seine ganze Wut an ihm aus.

So, das ist für den ersten Schuss, das ist für den Schrecken, das ist für die Lebensgefahr, das ist für den Streß und das ist dafür, dass ihr verdammten Banditen mich immer fast umbringen wollt.

Er schlug ihm mehrmal ins Gesicht und verpasste ihm dann einen Tritt in den Magen, was weiteres Wasser hervor brachte.

Du verdammte Ratte hast es nicht verdient zu leben, ich sollte dich hier und jetzt töten und mir dann deine Kollegen vornehmen. Hab ich's nicht verdient euch zu töten, was sagst du, was spricht dagegen dich jetzt umzubringen, du wolltest es schließlich auch oder? Ich könnte dein Leben hier und jetzt beenden......aber ich tu es nicht.

Er nahm den Mann am Kragen und stellte ihn auf die Beine.

Lauf, lauf um dein Leben, beim nächsten Mal werde ich nicht noch einmal Gnade walten lassen.

Der Mann lief in den Wald, wobei er oft zum Fürsten blickte, er hatte wohl Angst, dass er doch einen seiner Dolche strapazieren würde, doch dieser blickte nur abweisend hinter ihm her wie er langsam verschwand, wobei er mehrmals über etwas stolperte und sich dann fast kriechend fortbewegte. Langsam verschwand er und der Fürst drehte sich um. Langsam holte er Luft und brach dann auf die Knie zusammen. Die ganze Aktion hatte ihn mehr Kraft gekostet als gedacht. Langsam keuchend glitt er zurück in den Fluß und ließ sich wieder treiben. Er hoffte nur, dass es jetzt vorbei sein sollte.

Hoffentlich war's das für heute, Gorthar, wo bist du nur? Wieso versteckst du dich vor mir. Ich werde dich finden...
14.06.2003, 16:50 #364
Lehna
Beiträge: 397

"Ich weiß nicht was Frost auf dem Gletscher will und wo der Kult steckt hab' ich auch keine Ahnung. Ist mir auch ganz recht so..."
Lehna überlegte kurz, ob sie Satura von der Begebenheit auf dem Hügel mit den Gepfählten erzählen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Es gab keinen Grund ihr davon zu erzählen, zumindest im Moment nicht. Zumal sie sich nicht sicher war, ob sie der Amazone wirklich trauen konnte.
"Die Inquisition... Nun ja, die ist wohl etwas zu weit gegangen. Hat ein paar dieser nutzlosen Ratsherren einen Kopf kürzer gemacht."
Sie seufzte leise. Da war er wieder, ihr Hass auf die Oberschicht, die Reichen und Mächtigen, denen sie einen großen Teil der Schuld für den bisherigen Verlauf ihres Lebens gab. Sie erinnerte sich an das, was Tak gesagt hatte. Irgendwie hatte Frost ehemaliger Schüler recht, egal wie wahnsinnig er war. Warum trauerte sie überhaupt um diese verfluchten Penner? Sie hatten doch nichts besseres verdient als den Tod. Sie verdienten doch selbst jeden Tag ihr Geld mit dem Tod anderer, nur nicht ganz so offensichtlich...
Lehna schüttelte langsam den Kopf. Sie sollte aufhören sich Gedanken über die Vergangenheit zu machen, zu einem Ergebnis würde sie ohnehin nie kommen. Was zählte war nicht der Weg, der hinter ihr lag, sondern der, den sie noch zu beschreiten hatte. Zusammen mit Esteron...
"Frost hat die Inquisitoren jedenfalls zusammen mit der Armee aus der Burg geworfen. Die fanden das nicht ganz so toll, haben ein paar Rekruten abgeschlachtet und sich in die Wälder verkrümelt. Jetzt will Frost eben dass wir die Hexenjäger aufspüren und beobachten."
Wieder ein trauriges Lächeln.
"Die anderen beiden sind Gardiff, ein Waldstreicher, und Krieger, ein Templer aus dem Sumpf. Daher das ganze Kraut. Und ja, die Feier gestern Abend war ganz lustig..."
14.06.2003, 17:02 #365
Skeleon
Beiträge: 793

Der junge Dieb blickte fragend zwischen Satura und Lehna hin und her. Frost hatte sich gegen die Inquisition aufgelehnt? Ein Sumpfling war hier? Okay, vielleicht hatte er Lehna und diesem Esteron unrecht getan und sie waren einfach nur völlig fertig - wie die andren beiden auch. Er schmunzelte ein wenig.
Dann mischte sich der Junge ein:
"Und was hast du hier so vor? Begleitest du die anderen oder begutachtest du auch die Flora und Fauna?" machte er sich über Satura's und seine eigene Ausrede lustig - ihm war klar, dass Lehna auf soetwas Dummdreistes nicht wirklich reinfallen konnte.
"Und wo vermutet ihr die Inquisition? Und ist ein gewisser Dorrien mit ihnen unterwegs? Wo sucht ihr, wenn ihr nicht gerade beschäftigt seit?" Dabei blickte er etwas abfällig auf die Halbleichen. Irgendwie hatte er seinen Alltagsdrogenkonsum immer recht gering gehalten - behinderte das doch nur bei der Arbeit.
Nach Satura's Berührung fand Leon's Hand zögerlich ihren Weg zu ihrer Rechten und strich wie zufällig über den Handrücken - er sagte nichts zu ihr, blickte sie jedoch einen Augenblick an, wie um eine Antwort auf eine Frage zu erhalten.
14.06.2003, 17:19 #366
Lehna
Beiträge: 397

Lehna kaute nachdenklich auf einem Stück Brot herum und sah zu Leon. Ihm war wohl klar, dass sie die 'Ausrede' in Bezug auf den Gorthar - Aufendhalt nicht wirklich geschluckt hatte. Danach fragen würde sie trotzdem nicht.
"Nein, ich kenne die hiesige Gegend gut genug. Ich begleite sie... vor allem Esteron..."
Sie grinste kurz ein klein wenig unsicher.
"Und Gardiff bringt mir zur Zeit den Umgang mit dem Schwert bei. Was die Inquisition betrifft habe ich keine Ahnung, wo die sich aufhalten könnte, die anderen ebensowenig. Gorthar ist groß. Von einem Inquisitor Dorrien habe ich auch noch nix gehört, aber das will nichts heißen. Der einzige von den Typen der mir etwas sagt ist Tannenberg. Den habe ich aber auch noch nie persönlich gesehen. Aber wenn dieser Dorrien ein Inquisitor ist, nun, dann wird er sich wohl bei den anderen aufhalten. Ich wüsste nicht wo er sonst sein sollte."
14.06.2003, 17:35 #367
Satura
Beiträge: 589

Satura fiel es nicht leicht, sich auf das, was Lehna sagte, zu konzentrieren und gleichzeitig noch lässig zu überspielen, was zwischen Leon und ihr passiert war. Ja, es war passiert, und das passte ihr so gar nicht. Geplant war das nicht so gewesen... aber plante man so etwas im Normalfall überhaupt?

Äusserst vorsichtig - schließlich sollte Lehna das nicht merken, das wär ihr gar nicht recht! - ließ sie ihre Finger über Leons Handfläche streichen, als sie sich noch ein Stück Brot brach. Kurz trafen sich ihre Blicke, doch schnell wandte Satura sich wieder ab, unterdrückte den Wunsch, in Leons Arme zu sinken und alles andere einfach sein zu lassen... was dachte sie da eigentlich?

Sie räusperte sich und wandte sich an Lehna. "Die Inquisition also... Dorrien..." sie war kurz versucht, Leon zu fragen, doch wahrscheinlich wäre ihm das nicht so recht - er würde schon von selbst reden, wenn er es für richtig hielt.
Nach einer kurzen Stille fragte sie erneut. "Und warum glaubst du, dass Frost nicht mehr zurück kommt?" Die Amazone schüttelte ungläubig den Kopf. "Und was ist mit Esteron, hat er sich wohl gut erholt? - Du musst wissen, als ich ihn letztens sah ging es ihm nicht so gut."
Also ein Sumpfler und ein Krieger, und dann noch Lehna und Esteron. Schien ja eine lustige Truppe zu sein...
14.06.2003, 17:41 #368
Skeleon
Beiträge: 793

Leon fiel ein Stein vom Herzen.
Einen Augenblick huschte ein Lächeln über sein Gesicht, ehe es wieder ausdruckslos wurde.
Bevor Lehna weitererzählen konnte warf er noch ein, möglichst ruhig: "Dorrien - der Inquisitor, von dem ich dir erzählt habe."
Sie würde schon verstehen ... der junge Dieb blickte sie noch einen Moment an, dann sah er wieder zu Lehna und wartete ab, was sie noch berichten würde.
Esteron ist eine dieser Sumpfkrautleichen? Wenn das erholt ist, bin ich lieber krank. dachte er, innerlich schmunzelnd.
14.06.2003, 17:48 #369
Lehna
Beiträge: 397

"Wer allein auf den Göttersitz kraxeln will, der kommt nicht mehr zurück.", antwortete Lehna knapp, ihre Worten waren von einer fast schon erschreckenden Selbstverständlichkeit. Genausogut hätte sie sagen können, dass ein Stein eben herunterfiel, wenn man ihn hochhob und dann losließ. Ein Naturgesetz, das Gesetz des Gletschers.
"Esteron ist..."
Sie zögerte kurz und sah sich nach den drei Schnapsleichen um, die noch immer unbeweglich im Gras herumlagen und pennten.
"...für gewöhnlich ganz gut drauf.", beendete sie grinsend ihren Satz. Sie begann sich zu fragen, wie lange die drei Männer noch Kriegers Sumpfkrautvorrat weggeraucht hatten, nachdem sie selbst im Anschluß an den Trainingskampf mit Gardiff eingeschlafen war.
14.06.2003, 17:56 #370
Satura
Beiträge: 589

Satura sah Lehna verständnislos an. "Göttersitz? Du musst entschuldigen, aber ich kenne Gorthar kaum. Ich habe noch nicht allzu viel von diesem Land gesehen... Und was die Inquisition betrifft - die haben den gorthanischen Rat getötet, oder wie? Wie haben sie das geschafft? Und - was hatte Frost damit zu tun?"
Da war man mal ein paar Tage weg, und schon stand ganz Gorthar Kopf.

"Und was will die Inquisition überhaupt hier - ist der Kult gefährlich? Haben sie noch etwas herausgefunden, weißt du was der Kult vorhat?"
14.06.2003, 18:14 #371
Lehna
Beiträge: 397

"Der Göttersitz ist der höchte Gipfel des Gebirges. Es gibt seltsame Legenden, die sich um ihn ranken, einige behaupten, die Götter hätten mal da oben gewohnt. Na ja, ich glaube diesem ganzen Zeug nicht wirklich, solange die Götter kein Lebenszeichen von sich geben, gehe ich davon aus, dass sie ohnehin nur ein Märchen sind. Fakt ist aber, dass die Luzkanzacken und insbesondere der Gletscher die mit Abstand tödlichste gegend von ganz Gorthar sind. Ich will garnicht wissen, was sich neben den Luzkans noch alles dort oben rumtreibt."
Sie schwieg wieder kurz, einmal mehr wanderte ihr Blick zu esteron und den anderen beiden Pennern. Und sowas wollte sich mit der Inquisition anlegen. Na das konnte ja heiter werden...
"Egal, für einen einzelnen Mann ist es mehr als genug.", wandte sie sich schließlich wieder an Satura.
"Rechne also nicht damit, Frost jemals lebend wiederzusehen."
Sie senkte kurz den Blick, überlegte, und sah dann wieder in die grünen Augen der Amazone.
"Das mit der Inquisition und dem Kult ist ne längere Geschichte. Kurz zusammengefasst - die Inquisition wurde vom Stadtrat als Unterstützung gegen den Kult angefordert, der durchaus gefährlich ist, hat ein paar Leute verbrannt und gepfählt, irgendwann ist ist dieser Oberinquisitor Tannenberg wohl durchgedreht und hat ein paar Stadträte abserviert. Frost is' nach Gorthar, hat sich die Armee geschnappt und ist ganz einfach in die Burg einmarschiert. Zumindest sah es so aus. Frag nicht nach Details, ich hatte wirklich andere Sorgen als ein paar Inquisitoren, die Stadträte umlegen."
Erneut legte sie eine Pause ein. Die stadträte. Hatten sie es anders verdient? Schon wieder stellte sie sich diese Frage. Ohne allerdings die Antwort darauf zu kennen.
"Der Kult will seinen komischen Erlöser rufen und das Unrecht von dieser welt tilgen. Aber wie gesagt, solange ein Gott kein Lebenszeichen von sich gibt werde ich nicht an seine Existenz glauben. Ich habe nur gegen Geld für den Kult gearbeitet, über seine Ziele weiß ich also auch nichts genaueres."
14.06.2003, 19:02 #372
Satura
Beiträge: 589

Was für eine seltsame junge Frau, diese Lehna. Nicht unsympathisch, aber sehr eigen... sie war sehr schlank, wirkte zerbrechlich, doch wie sie sprach, und was sie sagte, offenbarte eine unterschwellige Wut, auf was auch immer.
Ihre Augen hatten etwas trauriges, und gleichzeitig strahlten sie Stärke aus. Sie war keine jener Frauen, die man schnell vergaß - irgendetwas an ihr wirkte anziehend und gleichzeitig gefährlich.

Satura hatte Lehnas Erzählungen gelauscht, sie schien sich ja äußerst gut hier in Gorthar auszukennen...
In ihr war nichts ruhig; alles schien verkehrt... aufgewühlt, unruhig zu sein - sie kannte solch ein Gefühl nicht. Sie sehnte sich, nach etwas, was sie nicht zu denken wagte. Und er war schuld, dass sie nun in diesem Gefühlsschlamassel feststeckte. Es war etwas, was sie sich immer hatte ersparen wollen... und jetzt war es da, ohne Vorwarnung.
Er war doch immer nur ein Freund gewesen, nie mehr. Ganz sicher nicht... doch wie sollte sie nun reagieren? Sie hatte sich bereits zu weit eingelassen, und egal was sie tat, einer von ihnen beiden würde verletzt sein - Punkt.

Erst jetzt fiel ihr auf, das Lehna die ganze Zeit über Esteron mit liebevollen Blicken bedachte. Sollte etwa--?

Satura lächelte und schüttelte den Kopf. Sogar Lehna war nicht vor Gefühlen gefeit?
Nein, es sollte nicht sein, sie war sich sicher - es durfte nicht sein, es war gefährlich. Jeder Schwarztroll war ungefährlicher als - Leon.

Vorsichtig musterte sie ihn von der Seite. Seine dunklen Haare waren zerwühlt und voller Staub; seine Gesichtszüge waren feiner als die der meisten Lees, die Satura kannte. Er hatte eine recht schmale Statur - Satura wirkte kräftig gegen ihn! - und war einige Jahre jünger als sie. Unter dem Schopf dunkelbrauner Haare blitzten seine dunklen Augen hervor, die aufmerksam alles verfolgten.
Ja, sie sehnte sich nach ihm. Was würde sie geben, diese Lippen küssen zu dürfen... sie verscheuchte den Gedanken im selben Moment noch.
Etwas in ihr wehrte sich, versuchte krampfhaft, die Oberhand, die Kontrolle zu behalten. - Sie hatte Angst.

Langsam dämmerte der Abend, und Satura fragte sich, ob die Truppe um Lehna wohl heute noch losziehen würde, und ob es gut wäre, sich ihnen anzuschließen - um etwas über den Kult herauszufinden. Immerhin schienen sie neutral zu sein: gegen die Inquisition, aber auch gegen den Kult. Und für was waren sie dann?

Die letzten Gedanken schien sie laut ausgesprochen zu haben, denn sowohl Leon als auch Lehna sahen sie irritiert an.
14.06.2003, 19:31 #373
Lehna
Beiträge: 397

"Für was wir sind?", fragte Lehna und sah Satura etwas überrascht an. Die Amazone schien selbst verwundert zu sein über das, was sie eben gesagt hatte. Seltsame Frau, diese Satura. Sie wirkte irgendwie abwesend, ab und zu schien es, als wäre sie mit sich selbst nicht ganz im Reinen. Eine Art innerer Zwiespalt vielleicht...
Nun ja, Lehna interessierte das nicht sonderlich. Sie wollte mit den Problemen wildfremder Leute nicht unbedingt etwas zu tun haben, davon hatte sie auch selbst genug.
"Also ich wäre ja dafür, ganz einfach die Inquisition in Ruhe zu lassen und in dieser Bergarbeitersiedlung zu bleiben, aber Gardiff und Esteron wollen nicht. Sie wollen unbedingt Frosts Auftrag erfüllen. Nun ja, da muss ich wohl mitkommen..."
Musste sie das wirklich? Würde Esteron sie für Frosts Aufgabe im Stich lassen, wenn sie ihm die Wahl ließ? Nein, garantiert nicht. Sie wusste, dass er in diesem Fall ihr folgen würde und nicht Gardiff oder dem Waffenmeister, der vielleicht ohnehin schon tot war. Doch es würde ihm trotz allem schwer fallen, und sie wollte dem jungen Wanderer das nicht antun, nach allem was er für sie getan hatte. Sein Weg war auch ihr Weg, und wenn sein Weg zur Inquisition führte, dann würde sie ihm folgen und ihn unterstützen so gut sie konnte.
Nachdenklich stocherte sie mit einem kleinen Stöckchen in der Wiese herum. Wenn die drei Kiffer andlich aufwachten würde es endgültig losgehen. Dann konnte sie nur noch hoffen, dass die Inquisition sich zu gut versteckte...
14.06.2003, 20:11 #374
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Mal wieder im gorthanischen Wald....
Langsam trieb er auf dem Wasser und genoß die Sonne die sein Gesicht bedeckte, ein wolliges Kribbeln ging über die Haut und so gelang es ihm tatsächlich abzuschalten, er konnte die Hektik vergessen und sein Körper aber vorallem sein Geist schalteten eine Stufe runter. Es war wie Urlaub, nur konnte er sich nie sicher sein, ob er den Urlaub auch überleben sollte, was man ja an dem Banditenüberfall sah. Diese Wälder waren voll von denen wie es schien, er musste auf seinen Reisen vorsichtig sein.

Plötzlich gab es einen Ruck, sein Fuß krachte gegen etwas. Schnell sprangen die Lieder der Augen hoch und mussten erstmal der Sonne Guten Tag sagen bevor sie schauen konnten was ihn da gerade behindert hatte. Er blickte zu seinen Füßen und bemerkte dann, dass er am Ufer war. Irgendein Ufer, doch zum Glück nicht in der Pampa. Es war eine offene Stelle, nur wenige Bäume und Sträucher, mehr Brachland und Wiese. Langsam glitt er aus dem Wasser, er war von oben bis unten nass, alles tropfte, seine Lederrüstung hatte sich so mit Wasser aufgesaugt, dass es ihm vorkam als ob er eine schwere Eisenrüstung trug. Seine Hose, sein Hemd und vieles andere an ihm war nass. Er überprüfte zuerst, ob er noch alles hatte. Sein Gürtel mit dem Allesbeutel waren noch da, sein Einhänder ebenfalls und auch die beiden Dolche waren spürbar in ihren Scheiden am Stiefel, also alles ok, es konnte weiter gehen. Er war vorsichtig geworden, hier befand sich ebenfalls eine Lichtung und er hatte gelernt, wie man hier schnell in einen Hinterhalt kommen konnte. Er schärfte seine Sinne und glitt hinter einen Baum. Er sah sich alles herumstehende genau an. Dann fiel ihm etwas auf. In einer Baumkrone von einer schönen Linde bewegte sich was. Schnell glitt er hinter seine Deckung und begab sich in Sicherheit. Er konnte nicht erkennen, was es war aber es war etwas. Er zählte innerlich und huschte dann schnell zum nächsten Baum. Dabei nahm er kurz Anlauf und rollte sich dann ab, er wollte möglichen Angreifern keine Zeit geben zu zielen. Das ganze wiederholte er noch einmal und war dann nur noch wenige Meter von dem verdächtigen Baum entfernt. Er blickte hinauf und sah ein Eichhörnchen, ein kleines süßes Eichhörnchen, ein Tier das keiner Fliege etwas zur Leide tun konnte.

Der Fürst schnaufte auf und glitt aus seiner Deckung um sich das Tierchen näher anschauen zu können doch da begang er seinen ersten Fehler. Unter ihm hörte er nur ein Geräusch, das wie bei dem ziehen eines Bogens entstand und er zwickte die Augen zusammen. Verdammt, er hatte es vergeigt, würde er jetzt sterben müssen, sollte er hier sein Grab finden? Er wartete ab, fliehen hatte keinen Sinn, der Schütze zielte schließlich auf ihn.

"Keinen Schritt weiter und ganz langsam umdrehen, und lasst euch nicht einfallen eure Waffen zu ziehen, oder ihr seid tot."
"Was wollt ihr von mir? Ich bin ein harmloser Wanderer!"
"Und was macht ein harmloser Wanderer im gorthanischen Wald, wo es vor Gefahren nur so wimmelte?"
"Ich suche die einsame Ruhe und meinen innerenn Frieden"


Langsam drehte er sich um, um den Mann ins Gesicht zu blicken, seine Fragen waren ungewöhnlich, nicht typisch für einen Banditen, die flegten ihre Opfer ohne Kommentare zu töten. Seine Antworten waren scharf und kamen schnell, so dass sie glaubhaft klangen. Es war ein einfaches für ihn Lügen zu erfinden, darin hatte er Erfahrung, wenn er eines gut konnte, wirklich gut, dann war das nicht der Kampf oder sonstwas, es war die Gewandheit im Reden, nicht umsonst war er 10 Jahre auf einer khorinischen Eliteschule gewesen. Während er sich langsam umdrehte und die Fragen beantworte, von denen schon wieder neue nachkamen, dachte er sich einen Fluchtplan aus, nur zur Sicherheit, falls der Mann doch nicht so freundlich war, wie es schien, schließlich zielte er mit einer Waffe auf ihn.

"Warum glaubt ihr hier die Ruhe zu finden, hier ist es gefährlicher als in manch anderem Wald"
"Nun das mag sein, doch hier ist der Wald noch unverbraucht um ihm seine spirituelle Kraft zu rauben wenn ihr versteht?"
"Ihr wollt den Wald berauben?"
"Nun ja, eigentlich ist es ja kein Raub, ich labe mich an den Früchten des Waldes"
"Ja ich verstehe nun gut, was mach ich jetzt mit einem einsamen Wanderer?"
"Wie wärs mit: Den Bogen fallen lassen und miteinander reden?"


Nach diesem Satz hatte er sich umgedreht und konnte dem Mann ins Gesicht schauen. Es war ein junger Mann so wie er das von hier unten beurteilen konnte, er hatte eine Rüstung an, die sehr nach Jäger aussah, grüne Bänder sorgten für das richtige Jäger Aussehen und waren zudem noch Tarnung. Er trug eine Jägermütze, was die ganze Sache noch mehr bestätigte, er setzte ein verschmitztes Lächeln auf und hielt den Bogen weiter gespannt. Wie lange sollte er das wohl aushalten? Der Fürst wartete nur noch auf den richtigen Augebblick und der kam auch. Der Jäger pfiff und das Eichhörnchen kam auf wundersame Weise auf seinen Arm gehüpft. Diese Situation nutzte er aus. Er bückte sich und vollzog einen Rückwärtssalto. Im Fallen zog er seine beiden Dolch aus den Scheiden und landete auf beiden Beinen. Ein Grinsen ging über sein Gesicht und innerlich freute er sich über die gelungen Aktion. Der Jäger konnte gar nicht so schnell gucken, geschweige denn zielen. Nun war die Situation anders, sie war ausgeglichen.

"Hm, so wie's aussieht haben wir nun ein Problem."
"Sieht ganz aus. Ihr seid kein harmloser Wanderer stimmts? Seid ihr einer dieser schmierigen Banditen, die hier in Massen durch die Gegend streunen?"
"Nun ihr habt Recht, ich bin nicht so harmlos. Es freut mich, dass ihr auch eine Abneigung gegen diese Individuen habt, doch ich muss gestehen, ich war selber einst einer, doch nun nicht mehr. Aber sagt, seid ihr ein Jäger und wenn ja, was jagt ihr? Banditen?"
"Soso, ihr seid also keiner von denen, schön. Ja ihr habt Recht ich bin Jäger aber ich jage keinen Abschaum, sondern Tiere. Angefangen vom Scavenger, über Molerats bis zu Viechern wie Khagane. Alles was Gold bringt."
"Hm, Khagane, was sind denn das für Viecher?"
"Sie kennen sie nicht? Naja sie sind nicht so häufig aber man sieht sie manchmal. Khagane sind Gruppentiere, meistens zu dritt oder viert. Sie haben eine gelblich braune Haut, die zäher ist als das Leder von Razoren. Aber sie besitzen nicht die Sprungkraft von denen, sondern haben verkümmerte Flügel. Ihr Maul hat einigermaßen scharfe Zähne, aber das gefährlichste sind ihre Krallen. Haben sie schonmal so eine Kralle gesehen? Sie ist mehrere Zentimeter lang, vielleicht so lang wie meine Hand. Eine einzelne Klaue wenn du verstehst. Aber die Dinger sind nichts wert, naja nicht viel, ihr Schatz ist das Leder, es schützt sogar vor manchen Pfeilen und ist so elastisch, dass selbst Dolche aus nächster Nähe es schwer haben es zu durchdringen. Es wird meistens für Umhänge benutzt, aber auch für Stiefel und Gürtel."
"Hm, na gut. Ihr scheint ein ganz netter Kerl zu sein aber ich finde trotzdem dass ihr langsam die Waffe runternehmen solltet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr es noch lange aushaltet."
"Hm, ihr habt Recht, aber macht den ersten Schritt, wenn ihr wollt das ich euch vertraue."


Der Fürst ließ einen seiner 2 Dolche in die Scheide sinken und erhob sich dann wieder. Ein Dolch reichte immer noch aber er glaubte nicht, dass er den einsetzen musste, der Jäger kam ihm sehr nett vor und er bereitete sich auf ein längeres Gespräch vor. Der Mann kannte sich aus, und das Zeug das er verkaufe, würde er sicherlich in Gorthar verkaufen, also könnte er dem Fürsten den Weg dorthin zeigen.

Er hatte endlich jemand gefunden, der ihn nicht umbringen wollte, zumindest machte es den Anschein.....
14.06.2003, 20:21 #375
manmouse
Beiträge: 6.742
Woanders ......
Als Esteron die Augen öffnete war ihm speiübel und sein Kopf füllte sich so an, als wenn Gardiff ihn die ganze Nacht, für die letzten beiden Tagen verprügelt hätte.
Stöhnend richtete sich der Wanderer langsam auf und blickte in die gesellige Runde. Lehna saß ihm fast gegenüber und stocherte gelangweilt mit einem Stock oder so, in der Erde herum, während sie sich angeregt mit Satura unterhielt. Voller Zweifel lies der junge Mann seinen Blick weitergleiten, da war ja noch der Kerl, den er das erste mal in der Schlucht gesehen hatte. Vor einigen Wochen mussten das gewesen sein.
Entweder war er noch am schlafen oder noch immer voll breit. Der Wanderer blickte zu Satura, dann zu dem Kerl und entschied dann das er noch am schlafen war, da es unmöglich sein konnte, das die beiden jetzt hier bei ihnen waren.

“ Wehhhhh.“ Die Übelkeit in ihm, stieg immer weiter auf. Der Wanderer überlegte, sich einfach wieder nach hinten auf den Rücken fallen zu lassen und das drohende Unheil an ihm vorbei ziehen zu lassen, oder aufzustehen und in den Wald zu laufen. Es blieb im nichts anderes übrig als sich mit blassem Gesicht in den Wald zu verkrümeln.
Lächelnd stand er auf, nickte in die Runde der drei noch immer anwesenden und verschwand dann laufend im Wald, wo er sich dann hinter dem nächstbesten Baum übergab.

Hätten sie mal in der Taverne gefeiert, dann hätte sich der Wanderer jetzt für ein paar Tage auf seinem Zimmer eingesperrt. Aber andersherum, wären sie dann wohl nie losgezogen, also konnte der Wanderer ebenso gut im Wald kotzen, und so die Natur mit seinen Freunden und Lehna genießen. Je schneller sie den Auftrag hinter sich brachten umso besser.
Nach dem Esteron fertig war, mit seinem „Müllabladen“, wischte er sich angeekelt, mit dem Handrücken über den Mund und stapfte mit vollkommen geröteten und glasigen Augen zurück zur Gruppe, wo er sich auf einen Stein neben Lehna nieder lies und ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter zog.
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