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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 4
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11.06.2003, 20:42 #251
Skeleon
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Der junge Dieb war so ins Grillen vertieft, dass er Satura erst im letzten Augenblick bemerkte. Er zuckte erst zusammen, lächelte dann erleichtert und grinste über seine eigene Schreckhaftigkeit.
Freund ...
Als wären die schlimmen Dinge niemals geschehen? Leon fühlte, dass es so nicht richtig sein konnte. Aber er beließ es dabei und nahm den ledernen Weinschlauch entgegen. Mit einem Ploppen hebelte er den Korken aus dem gußeisernen Endstück, zauberte zwei silberne Becherchen hervor und füllte sie gleichmäßig mit Wein. Dass diese Mitbringsel aus der Oberstadt waren musste er Satura nicht gerade auf die Nase binden, aber sie dachte sich bestimmt schon ihren Teil, ihrem Grinsen nach zu urteilen.
Der junge Dieb reichte ihr den im Abendlicht rötlich schimmernden Becher. Seinen eigenen stellte er einen Augenblick beiseite um nach dem Moleratfleisch zu sehen.
Indem er es auf den Dolch aufspießte holte er zwei große Keulenstücke aus der glimmenden Asche hervor, schabte verkohlte Kräuterüberreste und Ruß mit einem peinlich berührten Grinsen ab und reichte Satura eines davon.
"Mit Kräutern kenne ich mich nicht so gut aus wie du, aber ich habe einfach mal das drauf getan, was irgendwie gut roch." sagte er achselzuckend. "Hoffe es schmeckt!"
Der junge Dieb hob seinen Becher und wartete ab, bis Satura ihm zu prostete. Ein paar Benimmregeln kannte er noch, wenn er sie auch selten beachtete.
11.06.2003, 20:54 #252
Satura
Beiträge: 589

Tief sog sie den Duft des herrlichen Weines ein und kostete die rubinrote Flüssigkeit. "Herrlich!" Ja, dieser Wein hatte was für sich, obwohl nur aus einem einfachen Becher getrunken hatte er einen königlichen Geschmack.

Eine Weile saßen sie so nebeneinander, tranken Wein und aßen Fleisch. Sie sprachen kaum, doch Satura genoß es, einfach nur hier zu sitzen, und zu entspannen.

"Was wollen wir eigentlich machen?" fragte sie ihn irgendwann. "Wo wollen wir nach dem Kult suchen... In der Stadt?"
Sie hatte es endlich ausgesprochen - und war sich immer noch nicht ganz sicher, wie er zu den Sektierern stand.
11.06.2003, 21:19 #253
manmouse
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Im Bergarbeiterdorf .....
Ziemlich spät schlug Esteron die Augen. Lehna lag mit ihrem nackten Körper neben ihm und schlief noch immer. Der Wanderer richtete sich vorsichtig ein wenig auf, legte seinen Kopf auf den Ellenbogen und beobachtete sie, während wenig Licht durch die zugezogenen Vorhänge ins Zimmer stach.
Ihr Gesicht wirkte entspannt, ihre schmalen rosavioletten Lippen hatte sie zu einem leichten Lächeln verzogen, und eine gelockte Strähne von ihrem braunem Haar lag auf ihrer Nase, die sich leicht beim atmen auf und ab bewegte.
Zärtlich fischte Esteron die Strähne mit seinem Zeigefinger aus ihrem Gesicht und legte sie vorsichtig hinter ihrem Ohr wieder ab. Er konnte sie stundenlang einfach nur so beobachten. Er bewunderte sie. Sie zog immer mit der Gruppe mit ohne Anzeichen von Schwäche zu zeigen. Sie wirkte während sie schlief wie eine zerbrechliche Puppe. Wie ein Engel. Wo nahm sie nur die Kraft her. ?
Fast schon gegen seinen Willen suchte sein Blick das Fenster auf. Es schien noch etwas Licht herein, spärlich zwar, aber Licht. Wie spät es wohl wahr?
Langsam schwang sich der junge Mann aus dem Bett, küsste dabei die freiliegende Schulter von Lehna und deckte sie dann behutsam zu. Lehna murrte ein wenig und drehte sich dann zur Seite weg. Esteron lächelte.
“ Schlaf noch etwas “, flüsterte er leise.
Dann drehte sich Esteron ab, fuhr sich durch sein wuscheliges Haar und schritt dann leise zum Fenster das er öffnete und mit nacktem Oberkörper ungeniert raussah.
Die Sonne verzog sich schon wieder langsam hinter dem Zacken und tauchte den Vorbau der Taverne in ein Meer aus blutroten Farben. Scheinbar hatten die beiden den ganzen Tag verschlafen. Esteron grinste schief bei dem Gedanken, denn es störte ihn nicht weiter.
Gelangweilt, von dem Anblick der eigentlich recht imposanten Berge. Wollte er sich gerade abwenden um wieder zu Lehna ins Bett zu schlüpfen als sein Blick auf Gardiff fiel der ihn wohl bemerkt hatte und missmutig zu ihm hoch sah.
“ Na auch schon ausgeschlafen?“, rief er etwas genervt hoch. Esteron hob seine rechte Hand zur Begrüßung und nickte nur.
“ Sei so gut und komm herunter ich habe etwas mit dir zu besprechen.“ Esteron grinste nur, blickte an sich herunter und schüttelte den Kopf.
“ Ich bitte dich komm rauf, ich bin irgendwie verhindert. Wenn du verstehst.“, langsam wollte sich Esteron abwenden. Als ihm eine Idee kam.
“ Sei so gut und bring etwas Brot, krossen Speck und gerührte Eier mit, ach ja und etwas zu trinken.“ grinste er höflich herunter. Dies würde ihm die nötige Zeit geben sich anzukleiden, und Gardiff müsste nicht vor verschlossener Tür warten. Der Wanderer drehte sich vom Fenster ab schloss es leise und schlüpfte in seine Klamotten.
Trug dann den kleinen Tisch der am Kamin stand vor das Bett und machte sich vor die Tür, wo er auf Gardiff wartete.
11.06.2003, 21:27 #254
Skeleon
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Leon schluckte schwer an dem Wein - mit einemmal, so bildete sich der junge Dieb ein, war er unerträglich sauer geworden.
Er blickte Satura etwas verunsichert an.
"Wa- ... warum willst du nach ihnen suchen?" brachte er hervor.
"Ich will sie nicht wieder sehen ..." ... weil du weißt, dass du am liebsten bei ihnen bleiben würdest! schalt er sich selbst in Gedanken.
"Können wir nicht einfach hier bleiben? - hier im Wald bleiben? Du könntest mir noch ein paar Tricks beibringen, wir genießen die Ruhe hier und ... brauchen nicht mehr an den Orden zu denken."
Allmählich fasste er sich wieder.
Warum wollte sie die Geschichte mit dem Kult wieder aufgreifen? Hatte sie nicht gemerkt, wie schwer ihm all das fiel?
Er verfiel in Schweigen und nagte an seiner Moleratkeule herum.
11.06.2003, 22:01 #255
Waldläufer
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An der Taverne des Bergdorfes, in einem Tal in der Nähe des Gletschers...
„Na der hat vielleicht Wünsche ...?“ murmelte Gardiff und wand sich der Tavernentür zu. „Ihr entschuldigt mich bitte aber ich werd mal hoch gehen müssen.“ entschuldigte sich der Waldstreicher bei dem Mann auf der Bank und betrat die Wirtsstube.
Diese Wirtsstube war kleiner als die, die der Barde kannte ,aber auch schön gemütlich. Der Wirt kam vom Schanktisch gleich auf den jungen Vagabund zu geeilt und bot ihm einen Tisch an. „Du bist doch auch mit von der Gruppe die mit Frost gekommen ist...“ plapperte der Wirt und überschlug sich fast vor Gastfreundschaft. „So ein Bursche wie du muss essen und ein starker Krieger werden wie wäre es mit einem deftigen Frühstück?“
Na der Wirt kam doch wie gerufen. Gardiff musste grinsen und sah den Mann begeistert an. „Also Hunger hab ich schon aber ich soll hoch zu einem Freund ins Zimmer .“ Gardiff tippelte von einem Fuß auf den anderen. „Könntet ihr nicht ein Frühstück für drei Personen fertig machen und ich nehme es mit hoch ?“ fragte der Bursche vorsichtig. Der Wirt lächelte milde. „Kein Problem Kleiner.“ und schon war der Mann in der Küche verschwunden. Man hörte Geklapper von Pfannen und Töpfen und bald roch es wunderbar. Die Nase des gildenlosen Barden hob sich leicht in die Luft und sog den Duft begierig ein.
Kurze Zeit später schlug auch schon die Tür zur Küche auf und der Wirt kam mit einem Tablett mit allerlei Köstlichkeiten hinter der Schanktisch hervor. „Hier mein Junge das dürfte reichen oder ?“ Mit glänzenden Augen nickte Gardiff begeistert und machte sich samt Tablett an den Aufstieg der Treppe um kurz darauf vor Esterons Zimmer zustehen. Vorsichtig klopfte der Barde mit dem Stiefel gegen die Tür und wartete eingelassen zuwerden ....
11.06.2003, 22:26 #256
manmouse
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Plötzlich rumpelte es auf dem Tavernenflur, fast so als wenn einer ungeübt ein volles Tablett versucht zu balancieren, das musste Gardiff mit dem bestelltem Frühstück sein. Esteron wartet geduldig hinter der Biegung denn er wollte seinen Freund nicht erschrecken indem er plötzlich ums Eck kam und er dann vor lauter Schreck die duftenden Speisen fallen lies. Das kam bei den holräumigen Wänden gar nicht gut.
Nachdem Gardiff eigentlich schon längst hätte erscheinen müssen, hörte Esteron ein klopfen. Scheinbar war es doch nicht Gardiff, sondern der Wirt, der einem anderen Gast das Essen brachte. Vorsichtig lugte der Wanderer um die Ecke und musste fast laut auflachen, denn es war Gardiff der sich an der Tür geirrt hatte.
Grinsend trat Esteron einen Schritt vor winkte seinen Freund zu sich herüber und blickte mit leuchtenden Augen auf das prallgefüllte Tablett. Das war genau richtig und würde seinen Zweck schon erfüllen.
Esteron bedankte sich für die Mühe, griff sich das Tablett mit beiden Händen und wies Gardiff an im Flur zu warten und verschwand dann wieder hinter der Biegung.
Vor seinem Zimmer angekommen, öffnete er leise die Tür und schlich leise ins Zimmer. Lehna schlief noch immer.
Mit einem lächeln auf dem Gesicht stellte Esteron das Tablett auf dem kleinem Tisch ab, das er eben vor das Bett getragen hatte und blickte seinen Engel lächelnd an. Schnappte sich zwei Scheiben Brot, und schritt zu Willi.
“ Hier, du Piepmatz, und weck Lehna nicht.“, mit diesen Worten legte er eine Scheibe Brot in sein Umhangnest biss selbst in die andere und verlies das Zimmer wieder leise.
Gardiff stand noch immer auf dem Flur, nur diesmal mit einem noch düsterem Blick.
“ Nicht Ärgern, wir essen unten. Lehna ist noch am schlafen, und außerdem indisponiert, wenn sie aufwacht. Dann wärst du sicher fehl am Platz“, grinsend klopfte er Gardiff auf die Schuler und zog in mit sich in Richtung Treppe.
11.06.2003, 22:36 #257
Heimdallr
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Im Untergeschoß der Taverne......
Der Fürst sah zu Gardiff, jener schien etwas erbost über den Mann zu sein, der da aus dem Fenster schaute. Es war der Mann aus der Gruppe, nur die Frau war nicht da. Er brabbelte irgendwas von Frühstück und lehnte sich dann wieder zurück in den Raum. Ganz schön dreist, schließlich warteten die beiden schon seit 30 Minuten auf einen Abmarsch. Der Fürst hatte die ganze Zeit sein Steinespiel gespielt, während Gardiff an einer Holzwand lehnte und ab und zu rüberschaute.

Das Ergebnis war nicht schlecht, er hatte 194 Mal auf den ersten Kreis getroffen, 120 Mal auf den Zweiten, 56 auf den Dritten und 34 Mal gar nicht, außerdem hatte er leider 70 Mal daneben geworfen. Oder waren es 80? Egal, es war ein recht eintöniges Spiel, aber so war er wenigstens beschäftigt.

Jetzt sah er zu Gardiff, der sich aufmachte, die Taverne zu betreten. Der Fürst sah zu ihm auf und er entschuldigte sich nur freundlich für den Zwischenfall. Er aber winkte nur ab und ließ ihn in die Taverne gehen.

Er sah nach oben, die Sonne ging auf, das Gebirge gab sie wieder preis. Er hörte einiges Vögelzwitschern. Vögel? Hier? Tatsächlich, oder sollte ihn sein Gehör täuschen? Nein, es waren wirklich Vögel. Er schloss die Augen und lauschte dem Gesang der Piepmätze. Nach einer Weile verstummten aber auch sie und der Gildenlose saß nun ganz allein auf der Bank, auf der Straße war niemand mehr, er war ganz allein.

Er entschloss sich auch in die Taverne zu gehen um den neuen Gruppenleiter etwas zu fragen.

Er hatte Glück, er traf ihn noch. Er schien auf irgendwas zu warten. Nun ja, er trat zu ihm und fragte:
"Sagt, plant ihr heute noch loszuziehen oder verweilen wir den ganzen Tag hier?"

"Hm, ich weiß noch nicht, ihr könnt machen was ihr wollt, ich werde euch schon finden."

"Gut, ich werde hier unten noch etwas bleiben, falls ihr mich sucht. Danach werd ich irgendwann mein Zimmer aufsuchen?"

"Dann bis bald"


Dann kam der Wirt und drückte Gardiff ein Tablett in die Hand und stammelte was von: Jo mei, hier hobt ihr eer Frehsteck

Der Fürst musste die Stirn runzeln. Frühstück? So spät am Morgen? Hatte er sich verhört? Nein, die Sprache des Wirtes beherrschte er wohl aber er dachte schon, dass da was nicht stimmte. War Gardiff nun verrückt geworden? Nein Moment, plapperte der Mann nicht was davon? Richtig. Oh man, alles Irre, worauf hab ich mich da eingelassen? Er setzte sich etwas verwirrt zu einem Tisch, wo schon einige andere Menschen saßen. Fröhlich grinsend schauten sie den Fürsten an. Na, Intress an ner Partie Poker? ,fragte ihn einer der Bergarbeiter. Der Fürst schaute mit einem herausfordernden Blick und meinte nur kühl: Wenn ihr noch einen Mann braucht

Er winkte den Wirt zu sich und bestellte eine Runde Bier, sowie für ihn ein Wasser. Die Kerle schauten ihn schief an, als er mit nem Wasser anstieß, sie hielten ihn wohl für ein Weichei, doch andererseits waren sie ihm dankbar für die Runde. Na das kann ja heiter werden lachte er verschmitzt in sich und bekam seine Karten.
11.06.2003, 22:44 #258
Waldläufer
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In der Bergdorftaverne
Was um alles in der Welt heißt „indisponiert“ grübelte der Barde als er hinter Esteron die Treppe zum Wirtsraum hinunter stieg. Der Wirt sah etwas verwirrt aus aber kam er schnell herbei als sich die beiden an einem Tisch nieder gelassen hatten. „Na schon alles auf gefuttert ?“ grinste der Mann und entblößte seine Zahnreihen in denen hier und da schon ein Zahn fehlte. „Womit kann ich euch denn noch dienen ?“
„Wir haben noch nichts gegessen..“ Gardiff blickte Esteron kurz an und blickte dann wieder grinsend zum Wirt auf erhob sich leicht und sprach in fast flüsternden Ton. „Seine Freundin ist noch oben und die wird es sich ordentlich schmecken lassen wenn sie auswacht.“ mit einem „Plumps“ lies sich der junge Vagabund wieder auf seinen Stuhl fallen und grinste noch breiter. „Also ich hätte gern ein Bier oder so was wenn ihr das habt....“
11.06.2003, 23:10 #259
manmouse
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In der Taverne
Esteron grinste. “Nun, ich hätte gerne eine doppelte Portion von den gerührten Eiern und etwas Brot. Dazu ein Glas Schafsmilch, wenn ihr so etwas habt. “nickte er dem Wirt freundlich zu. Der Tavernenwirt schlug dem Wanderer freundschaftlich auf die Schulter und zwinkerte.
“ Ah, ich verstehe.“ Mit diesen Worten verschwand der Wirt in der Küche.
Esteron blickte dem dickbäuchigen Wirt amüsiert hinterher und drehte sich dann zu Gardiff.
“ Was ist denn los mit dir, das du so mürrisch bist. Und wo ist eigentlich der Waffenmeister? Hängt der noch bei Horasson? “, fragend schaute Esteron seinen Freund ins Gesicht.
11.06.2003, 23:42 #260
Waldläufer
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„Der Waffenmeister, mein Freund ist weg.“ begann Gardiff zu erzählen. „Frost hat mich geweckt als du und Lehna noch in eurem Liebesnest lagt.“ das Grinsen auf dem Gesicht des Waldstreichers wurde etwas breiter. „Na ja wie dem auch sei. Er hat mich geweckt und mir erzähl dass er zum Göttersitz wollte. Er wollte allein gehen und sagte irgendwas davon das er nicht wüsste was ihn erwartet.“ Der Gildenlose wurde von dem Krachen eines auf die Tischplatte schlagenden Bierkrugs unterbrochen. Ihre Bestellung war da. Geschickt verteilte der Wirt die Sachen auf dem Tisch und verschwand dann wieder mit einem Lächeln auf den Lippen. „Ja also ist Frost losgezogen, natürlich nicht ohne mir zusagen das er bestimmt wieder kommt und jetzt kommt das schönste.“ der Barde nahm einen kräftigen Schluck von seinem Bier bevor er weiter Sprach. „Frost hat mir aufgetragen mit dir zusammen den Rest der Inquisitionstruppen zu beschatten und dem Stadtgarde wenn nötig Meldung zumachen.........“
11.06.2003, 23:49 #261
Lehna
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Ohne sich zu beeilen kaute Lehna auf ihrem Stück mit Wurst belegtem Brot herum und trank dabei den Waldbeersaft, der sich in einem tönernen Becher dafend. Sie fühlte sich besser als seit Tagen, immerhin hatte sie auch besser geschlafen als seit Jahren. Keine schlafraubenden Alpträume, keine drückenden Steine...
Willi piepste leise, woraufhin sie ein Stückchen Wurst in seinen Schnabel fallen ließ. Der kleine Vogel schien auch recht wohl auf zu sein. Vielleicht wurde er ja wirklich mal ein kräftiger, treuer Begleiter.
Sie lächelte und strich im kurz zärtlich mit den Fingern über sein Köpfchen, woraufhin er sie auf seine sonderbare, für einen Menschen schwer deutbare Art ansah. Die junge Frau schluckte den letzten Bissen ihres Essens hinunter und erhob sich dann langsam, legte ihren Waffengurt an und schlüpfte noch in ihre Stiefel. Anschließend nahm sie vorsichtig Wille auf den Warm und verließ das Zimmer.
Die Treppe knarrte leise, als sie langsam hinunterkam. Im Schankraum entdeckte sie auch sogleich Esteron und Gardiff, die sich bei einem Bier unterhielten. Sie schlenderte langsam zu ihnen, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich ebenfalls an den Tisch, ihr Blick wanderte zwischen den beiden hin und her.
"Tach ihr zwei... Gibt's was neues?"
12.06.2003, 00:00 #262
manmouse
Beiträge: 6.742

Esteron griff beherzt zu und verteilte etwas von dem Ei auf einer Scheibe Brot und biss genüsslich in das Eierbrot, als im der Bissen fast im Hals stecken blieb.
“ Den Rest der Inquisitionstruppen?“ nuschelte er mit vollem Mund. Wobei ihm zwei, drei Krümel aus dem selbigem fielen und auf seinem Schoß landeten. Zum allem Überfluss kam jetzt auch noch Lehna an den Tisch und warf den beiden Herren ein rechtfreundliches „Tach“ entgegen.
Der Wanderer begann nun zu husten und drohte dabei fast zu ersticken. Waren die beiden denn von allen guten Geistern verlassen?
Nachdem sich Esteron wieder ein wenig beruhigt hatte, spielte er mit dem Gedanken wieder hoch ins Zimmer zu gehen und den Tag noch einmal von vorne zu beginnen. Irgendwas lief hier gerade falsch. Und das gleich im doppeltem Sinne.
“ Mit Verlaub mein Freund. Ich glaube mein Ohrensausen plagt mich wieder. Wir sollen was?
Das konnte er sich von der Backe putzen.
12.06.2003, 00:12 #263
Waldläufer
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„Wir sollen die Inquisitionstruppen und Tanneberg beschatten.“ wieder holte Gardiff noch mal und fischte ach einer Scheibe Brot aus dem Brotkorb von der er genüsslich abbiss. Die Teigware war noch wunderbar frisch und während des Kauens wanderte sein Blick zwischen Esteron und Lehna in und her. „Wem sif Gelegenheif bifef dürfen wir Fammeberg auch ausschalfen.“ mampfte der Bursche und schluckte das nun gut gekaute Brot hinunter. Damit lies es sich nicht gerade sauber erzählen. „Wir sollen die Gruppe beobachten, ausspionieren. Am besten heraus finden was sie planen und sie daran hindern oder die Stadtwache einschalten.“
Esteron schien diese Nachricht gar nicht zugefallen und Lehna sah bei dem Wort Inquisition auch nicht besonders glücklich aus.
12.06.2003, 00:39 #264
manmouse
Beiträge: 6.742

“ Warum sollten wir das tun? Und warum zum Teufel sind wir dann erst hier hoch marschiert? Wenn wir dann doch wieder runter wandern sollen?“ Esteron schob das Essen mittlerweile von sich. Hunger hatte er jetzt keinen mehr.
“ Und das alles auch noch so plötzlich. Ich werde Lehna nicht alleine lassen. Sie wurde von den Kerlen fast hingerichtet.“ Aufgeregt schlug er mit seiner Faust auf den Tisch, so das die Teller ein wenig in die Höhe hüpften und klirrend wieder die Tischplatte berührten. Der Wanderer schimpfte wie ein Rohrspatz und wollte sich gar nicht mehr beruhigen und erntete irritierte Blicke von den restlichen Gästen.
" Ich setzte nicht das Leben von Lehna aufs Spiel, während Frost auf dem Selbstfindungstrip ist. “ Die Augen von Esteron funkelten böse. Er war nicht mehr Esteron, der General kam wieder in ihm durch. Und mit ihm der Cholerische alte Sack, der er immer gewesen war.

“ Was glaubt der eigentlich?, wütend ohne Gardiffs eines Blickes zu würdigen stapfte der Wanderer an die Theke und bestellte sich einen kurzen.
“ Macht mir am besten gleich einen doppelten fertig“
Wäre er mal am besten im Bett geblieben.
12.06.2003, 00:58 #265
Waldläufer
Beiträge: 792
In der Taverne des Bergdorfes, an einem Tisch mit extrem massiver Tischplatte...
„Na toll ich hab es kommen sehen ...“ grummelte Gardiff schlug sich dabei vor die Stirn und stützte seinen Kopf auf der Tischblatte auf. „Mir war von Anfang an klar das Esteron Lehna nicht alleine lässt. Lehna hat so wie so nicht das Bedürfnis die Inquisition zutreffen und ich bin der vom Troll geschlagene der wieder bekloppt rumsitzt und sich das Gewetter anhören darf.“ Leicht hämmerte der Waldstreicher gegen die massive Tischplatte und einige der anderen Gäste sahen sich um. Davon bekam der Barde allerdings wenig mit. Man sieht halt extrem wenig wenn man dauernd mit dem Kopf auf die Tischplatte knallt.
Ein Scharren eines Stuhls verkündete Gardiff dass der bockende Esteron wieder seinen Platz eingenommen hatte. Jetzt gewappnet mit hochprozentigen Spirituosen wahrscheinlich um die kommenden Worte erträglicher zumachen. „Ähm ...ja .. was ich dir noch von Frost aus richten soll... ähm ich soll euch beide freundlich grüßen und dir Esteron soll ich noch sagen dass er dich beobachtet....“ der Vagabund begann mit feixen. „Aber frag mich bitte nicht wie ich hab auch keine Ahnung wie er das machen will.“
12.06.2003, 01:18 #266
Lehna
Beiträge: 397

Lehna hatte dem Gespräch bisher schweigend gelauscht, ihre Laune war jetzt nicht mehr ganz so gut. Die Inquisition beschatten? Herrjeh, was für ein Unsinn. Das reinste Himmelfahrtskommando.
Sie starrte nachdenklich auf die Tischplatte. Die Soldaten der Inquisition waren sehr gut ausgebildet und keineswegs zimperlich. Von den Inquisitoren selbst musste sie hoffendlich nicht mehr reden. Falls die Beschattung aufflog konnte der betreffende höchstens noch auf einen schnellen Tod hoffen - Tannenberg schaffte es auch ohne die Folterwergzeuge in der Burg, jemanden so weit zu bringen. Garantiert.
Esteron hatte sich inzwischen mit einem Haufen Gesüff wieder an den Tisch gesetzt, Gardiff erzählte jetzt irgend etwas von wegen Frost würde ihn beobachten. So ein Schwachsinn...
Lehna nahm Willi auf den Arm, legte ihre Hand auf Esterons und sah ihn ernst an.
"Gehen wir."
12.06.2003, 01:34 #267
Heimdallr
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Der Fürst sah sich die Karten an.
Hm, er besaß 2 Buben, den Alten und den Grünen. Die beiden höchsten Karten im ganzen Spiel. Nicht schlecht. Was hatte er denn noch? Oh das sah gut aus, er hatte eine helle, rote Hand. Rot Ass, Rot Zehn, Rot König, Rote Neun. Vier Karten Rot (zur besserern Erklärung Herz), davon die Drei höchsten. Was war denn noch da, die Schell 10, der Schell König und die Schell Acht (zur besseren Erklärung Karo), verdammt, das Ass fehlte, die 10 konnte er vergessen. Was war denn die letzte Karte? Jawohl, es war das blanke Grün (Pick) Ass. Das war ihm sicher. Hm, nicht schlecht das Blatt, er würde wohl wagen zu spielen. Bis wann konnte er den reizen? Hm Mit 2 Spiel 3 mal.....ja, er würde Rot spielen, das war sicher. also 10, hm, er konnte bis 30 reizen, das war nicht viel aber auch nicht wenig.

Der Mann, gegenüber dem Geber sprach zu ihm:

Los, sag was. Der Fürst überlegte nicht lange und fing nich erst mit schlappen 18 an, sondern fing gleich mit munteren 24 an. Der Mann von ihm gegenüber runzelte die Stirn. Es schien in seinem Kopf zu arbeiten, in ihm ratterte das Reizsystem.
"Weg", ertönte es dann.
Blieb nur noch der andere.
"Jepp" ertönte es von der Ecke
"26", schmetterte der Fürst kühl heraus
"Jepp" ertönte es wieder
"28" ertönte es mit leicht unsicherer, nervöser Stimme
"Jepp" sagte der Bergarbeiter.
Verdammt, entweder würde der kerl total bluffen oder er hatte eine Reihe sowie 2 Asse. Aber hatte er vor zu übereizen? Das konnte er nicht, schließlich durfte er dann keinen Stich bekommen, und das war unmöglich, schließlich hatte er die 2 höchsten Trümpfe inne. Ihm blieb nur noch eine Möglichkeit, er konnte sich nicht überreizen.
"30" ertönte nun im Raum
Lange Zeit blieb es still, doch dann kam das erlösende Geräusch der 3 Buchstaben
"Weg"
Jawohl, er konnte also spielen. Er nahm den Skat und hoffte auf ein weiteres Ass. Ein Ass bekam er leider nicht, doch etwas fiel besseres. Im Skat lagen der Karo Bube, sowie eine Kreut Lusche (9).
Der Fürst überlegte nicht lange und legte die Kreuz Neun ab, jetzt war er Kreuzfrei. Das war schonmal gut, jetzt musste er nur noch eine Karte ablegen. Er überlegte etwas und kam dann auf die Schell Acht. Nun hatte er 3 Buben, er hätte auch einen Grand spielen können, aber er entschied sich trotzdem für Rot. Er hatte nun die Drei höchsten Roten, sowie die Neunlusche, die Drei Buben in Kreuz, Grün und Schell, sowie eine Schell 10, den Schell König und das Grüne Ass. Außerdem würde er rauskommen.

Zur besseren Erklärung: Die Karten der Mitspieler,
Spieler A: Die Kreuzluschen 7 und 8, die Kreuz Zehn und das Kreuzass, sowie die Grünluschen 7 und 9, der grüne König und die grüne Zehn, sowie eine Rotelusche (8), die aber Trumpf war und das einzelne Schellass.

Spieler B: Eine grüne Lusche (8), sowie die grüne Dame, Die Schellluschen 7 und 9, sowie die Schelldame, die beiden Kreuzkarten Dame und König, sowie die beiden Rottrümpfe 7 und Dame. Als letztes besaß er den Roten und letzten Buben.


Die Spieler wurden ungeduldigt.
[i]"Na, was spielen wir?"
"Wir spielen Rot, ich komme raus."



Der Fürst kam raus und legte sofort mit einem sicheren Punktgewinn vor. Das Grüne Ass, unstechbar, es sei denn einer besaß kein Grün, aber bei Sieben Karten, von denen er eine besaß, war das unlogisch.
Spieler A warf die Grünlusche Sieben hinein, Spieler B die Grünlusche Acht. Naja, nicht viel, aber er hatte elf Punkte und war komplett Schwarzfrei. Jetzt musste er überlegen. Er besaß Vier von Sieben normalen Trümpfen, sowie Drei der Vier Speziellen, heißt, es waren noch 4 Trümpfe im Spiel. Der Fürst wusste, dass sie um nichts spielten und so riskierte er es. Er spielte aus Trumpfentzug. Er kam mit den Alten (Kreuzbuben) heraus, die Gegenspieler waren nun verpflichtet Trumpf zu erkennen, der Stich gehörte ihm auf jeden Fall, es war die höchste Karte und untrumpfbar. Spieler A spielte seinen einzigen Trumpf, die Rote Achtlusche, Spieler B spielte die rote Siebenlusche. Kein edler Stich, aber jetzt waren nur noch 2 Trümpfe im Spiel, die er nicht hatte. Was er nicht wusste war, dass Spieler A blank war. Sein nächster Zug war der Grüne Bube. Spieler A warf eine Grüne Neunlusche ab, er hatte ja keinen Trumpf mehr, Spieler B bediente seine Rote Dame. Verdammt dachte er, er (Spieler B) hat noch den Roten Buben, dass war ja jetzt klar . Doch davon ließ er sich nicht beeindrucken, im Gegenteil, er wandte einen Trick an. Er spielte nun die rote Trumpfneun, ein raffinierter Zug, denn jetzt musste er seinen einzigen und letzten Trumpf für eine Lusche spielen. Doch was machte Spieler A, warf er etwas hohes rein oder dachte er, der Fürst habe den roten Buben?
Schweißperlen standen auf der Stirn des Spielers, er entschied sich dann für den Mittelweg, er warf seinen grünen König rein. Spieler B musste den Buben nehmen und so war es ihr erster Stich. Aber es gab keinen Trumpf mehr, die letzten Drei besaß er. Nun war Spieler B am Zug, er ahtte weder ein ass noch sonstwas hohes und so spielte er die Schelllusche (7) an, er spekulierte auf einen Trumpf des Gildenlosen. Dieser lächelte, er hatte nicht das Ass, hatte es Spieler A oder B? Wollte Spieler B nur bluffen oder hatte Spieler A das Ass. Er wollte die Zehn nicht schmeißen, wenn am Ende Spieler A das Ass hatte, jetzt standen ihm Schweißperlen auf der Stirn und er entschied sich für den Schellkönig. Spieler A lachte kurz auf und zog dann sein Ass, immerhin Fünfzehn Punkte für sie. Nun war Spieler A am Zug und er machte den Fehler. Er zog das Kreuzass. Spieler B hatte die Wahl zwischen Dame und König, also zwischen Drei und Vierpunkten. Da er selbstsicher wurde, zog er den König. Jetzt lachte der Fürst und zog den roten Trumpfkönig. Jetzt war der Fürst wieder selber am Zug. Da er sich gemerkt hatte, dass das Schellass raus war, zog er seine Schellzehn. Da Spieler A weder Schell noch Trumpf mehr hatte, schmieß er die Kreuzsiebenlusche hinein. Spieler B gab die Schellneunlusche hinzu. Jetzt hatte er nur noch Trumpf auf der Hand, das Roteass, die rote Zehn, sowie den letzten Buben. Der Fürst wusste, dass es sich nicht gehörte eine Ansage im laufenden Spiel zu machen, doch andererseits ging es ja um nichts. Er fragte ganz ungeniert:
Hat jemand von euch noch Trumpf? Die Spieler kamen hinter ihren Karten hervor und schauten ihn blöd an. Ach kommt, es geht doch um nichts... Die beiden schauten nochmal ernst in das Gesicht des Fürsten und fingen dann an zu lachen: Nein, ich hab nichts mehr------ich auch nicht Der Fürst lachte mit und legte dabei seine drei letzten Karten auf den Tisch, damit war das Spiel vorbei, er nahm seine Karten und zählte. 99 von 120 Punkte , er hatte sie Schneider gespielt. Jetzt musste er nochmal lachen und bestellte eine weitere Runde Bier und Wasser. Erst jetzt merkte er, wie die Drei anderen, darunter Gardiff am Nachbartisch saßen, er war so angespannt, er hatte nur seine Karten wahrgenommen. Gardiff schaute ihn kurz an als er beim Sieg vor Freude aufschrie, aber so war er nunmal.

Na, wir fordern natürlich Revanche, Intresse?

Der Fürst überlegte kurz und meinte dann: Klar, warum nicht, aber falls meine Begleiter weiter wollen, muss ich aufhören.

Beim Wort Begleiter deutete er mit der Hand auf die Gruppe am Tisch, die sich gerade anfing zu streiten und sich aufmachte sich zu erheben. Der Fürst rief in die Richtung der Gruppe; Hey, was geht bei euch vor, brechen wir auf?
12.06.2003, 01:46 #268
manmouse
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Lehna traf genau ins schwarze.
Das mit dem gehen war wohl das beste. Wie wollte der Waffenmeister der weit oben auf dem Selbstfindungstrip war ihn beobachten und selbst wenn. Es ging hier nicht um ihn, es ging um Lehna. Er würde ihr Leben keiner Gefahr aussetzten und da konnte ihn der Waffenmeister dreimal beobachten.
Der Wanderer hatte sich noch immer nicht beruhigt. Lehna zog ihn in die Richtung der Treppe als sich Esteron umdrehte und noch einmal stehen blieb.
Zudem er jetzt auch noch von dem Lagerfeuermann angequatscht wurde. Böse funkelte er den Mann in der Nietenrüstung an.
Mit einer energischen Bewegung schubste er den Mann gegen die Theke und schrie ihn an.
“ Was wollt ihr denn jetzt von mir. Verzieht euch endlich, spielt mit einem der Mädchen hier oder macht sonst was, aber ich rate euch, nervt mich nicht noch einmal. Wenn ihr den morgigen Tag noch erleben wollt.
Dann drehte er sich von ihm ab und fuchtelte wütend mit seinen Händen in die Richtung von Gardiff.
“ Guten Hunger noch. Und pass auf das es dir nicht im Hals stecken bleibt!“

Mittlerweile hatte Lehna wieder seine Hand ergriffen und zog ihn die Treppe zu ihrem Zimmer hoch.
“ Komm es reicht, lass uns nach oben gehen.“
12.06.2003, 02:14 #269
Heimdallr
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Der Fürst blickte erbost dem Mann mit dem Kettenhemd nach, der ihn gerade gegen die Theke schleuderte. Was bildete sich dieser arrogante Schnösel eigentlich ein? Wie konnte er es wagen, er hatte die ganze Zeit kaum ein Wort gesagt, hatte sich immer versucht zurückzuhalten und jetzt begegnete der Typ ihn so. Der Fürst schäumte vor Wut, am liebsten wäre er dem Typ hinterher gelaufen und hätte ihm eine in seine freche Fresse gehauen aber er beruhigte sich. Wie war das, er drohte ihm mit dem Tod? Seine Hand fuhr langsam zu Todesschädel, seine Hand ging versteckt zum Griff. Er würde ihm bei solch einer Gelegenheit eher die Kehle aufschlitzen als das er sich umbringen würde.

Plötzlich bekam er wieder einen seiner Wutanfälle, er nahm die Hand vom Dolch und zog seinen Einhänder Todesodem aus der prächtigen Scheide aus Wargfell und stiefelte die Treppen hinauf. Sie ächzten und stöhnten wieder, na ja, es war ihm egal. Der Fürst ging mit schnellen Schritten zu der letzten Tür von links, der Tür, wo dieser Flegel jetzt sicher war. Er war kurz darauf die Tür einzutreten, doch dann kam im allerletzten Moment seine Besinnung. Er zählte, eine gute Art Wut abzubauen.

Eins, Zwei, Drei, Vier, Fünf, Sechs, Sieben, Acht, Neun, Zehn, Elf, Zwölf, Dreizehn, Vierzehn, Fünfzehn, Sechszehn, Siebzehn, Achtzehn, Neunzehn, Zwanzig, Einundzwanzig, Zweiundzwanzig, Dreiundzwanzig, Vierundzwanzig, Fünfundzwanzig, Sechsundzwanzig, Siebenundzwanzig, Achtundzwanzig, Neunundzwanzig und Dreißig.

Danach war er wieder ruhig, er steckte Todesodem wieder in die prächtige Scheide und ließ das auch ruhig anklingen, dass die beiden das ruhig hörten. Doch niemand kam hinaus, die Tür blieb zu, was sicher besser für beide Parteien war. Er ging mit langsamen aber lauten Schritten wieder den Gang hinunter und kam auch auf seine Lieblingstreppe. Er hockte sich zu den beiden Bergarbeitern, die mittlerweile mehr tranken aber immer noch warteten und sagte: Ich komme gleich

Dann wandte er sich noch an Gardiff, der an dem Tisch saß.
Also Gardiff, ich weiß nicht was mit euch Dreien los war, aber wenn dieser ungehobelte Kerl mich nochmal grundlos an irgendwas schubst, dann schlitz ich ihm irgendwas auf, zumindest macht er dann Bekanntschaft mit Todesschädel . Kannst du mir bitte sagen, über was ihr euch gestritten habt? Nein, warte, lieber nicht, ich will es gar nicht hören, ich spiele jetzt weiter, aber bedenkt eins, ich werde euch begleiten, egal was hier heute passiert ist.

Dann ging er zu den beiden zurück und sagte kühl:
So, jetzt kanns weitergehen.
12.06.2003, 08:11 #270
Lehna
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Schwer atmend lag Lehna neben Esteron, eine widerspenstige Haarsträhne klebte auf ihrer schweißnassen Stirn, sie machte sich nicht die Mühe sie wegzuwischen. Esteron spielte mit einer ihrer Locken herum, die Decke war schon vor einiger Zeit neben dem Bett auf dem Boden gelandet. Die Strahlen der aufgehenden Sonne fielen durch den schmalen Spalt zwischen den Vorhängen ins Zimmer und malten eine helle, goldene Linie auf die Holzdielen des Raumes.
Lehnas Blick wanderte ziellos die Zimmerdecke entlang, dann über die Wand und schließlich zu Esteron. Der junge Mann lächelte sie verliebt an, sie lächelte ebenso zurück. Plötzlich fragte sie sich, was sie für das bekam, was sie vor kurzem getan hatten, und sie verfluchte sich sofort selbst dafür. Zum Henker nochmal, hier ging es nicht um irgend ein Geschäft, hier ging es um Liebe!
Sie seufzte leise. Ihre Vergangenheit war doch noch immer allgegenwärtig und meldete sich genau dann, wenn sie es am wenigsten gebrauchen konnte. Es würde wohl noch ein Weilchen dauern, bis auch ihr Unterbewusstsein die 'neue Sachlage' akzeptierte...
Sie küsste Esteron sanft auf die Lippen und kuschelte sich an ihn, genoss die Wärme seiner Nähe. Ihre Gedanken glitten wieder ab, diesmal zum gestrigen Abend. Zur Inquisition, zu Frost, zu Gardiff und nicht zuletzt zu diesem komischen Kauz, den Esteron so gereizt gegen die Theke geschubst hatte. Dieser seltsame Lagerfeuer - Pyromane. Als sie mit Esteron auf dem Zimmer war und ihn einigermaßen beruhigt hatte, war dieser Kerl doch tatsächlich hochgestiefelt und hatte - dem Geräusch nach zu urteilen - sein Schwert gezogen. Sie selbst hatte zu diesem Zeitpunkt mit den Händen an den Dolchen auf dem Bett gesessen und gehofft, dass Esteron nicht die Nerven verlohr und seinerseits herausstürmte, um dem Kerl ein paar runterzuhauen. Letztendlich war der Typ allerdings wieder nach unten gestapft. Glück für ihn...
"Sag mal, wie geht's jetzt eigentlich weiter?", fragte sie irgendwann und hob leicht den Kopf, um ihre Worte nicht gegen Esterons Hals zu pusten.
"Wir können schließlich nicht ewig hier bleiben und krampfhaft versuchen eine Familie zu gründen, das wird bei mir ohnehin nichts mehr..."
Sie lächelte den jungen Wanderer kurz an und legte dann ihren Kopf zurück an seine Schulter, während er zu überlegen schien.
12.06.2003, 12:51 #271
I-Guthwulf-I
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Die Stadt Gorthar
Misstrauisch musterte der untersetzte Mann seinen Gegenüber. Die Hitze der mittäglichen Sonneneinstrahlung hatten ihm den Schweiß auf die Stirn getrieben, der dem kantigen, von einem schlecht rasierten Schnurrbart gezierten Gesicht nun einen öligen Glanz verlieh.
"Hast du Beweise dafür?"
Die Stimme des Kriegers klang rauh und barsch, das typische Bellen eines angeleinten Wachhundes. Guthwulf zog die Krempe seines Hutes ein wenig tiefer in das sonnengebräunte Gesicht.
"Aye."
In schweigender Erwartung starrte der Mann den Kopfjäger an, doch dieser dachte garnicht daran, dieses Thema auch nur ein wenig wortreicher auszuführen. Gelassen lehnte er am Fensterbrett im oberen Stockwerk des großen Zunfthauses, den Kopf leicht gesenkt, die behandschuhten Finger in die beiden breiten Waffengurte gehakt.
Schließlich war es wieder die Wache, die die Stille des breiten Steinkorridors brach.

"Dann zeig sie mir, oder brauchst du eine Einladung?"
Der Wolf blickte nichteinmal auf, sondern wandte lediglich das Haupt, um aus dem staubigen Glasfenster hinaus auf die belebte Pflasterstraße zu starren, auf der die zahlreichen Bürger Gorthars gerade ihren täglichen Geschäften nachgingen.
"Nein."
Am Knarzen des Leders konnte Guthwulf hören, wie der Krieger seine Haltung straffte.
"Was?!"
Der Kopfjäger rieb sich über das stoppelbärtige Kinn, stieß sich dann langsam von dem Fenstersims ab, um an den untersetzten Kämpfer heranzutreten.
"Hab das Geschäft mit deinem Boss abgeschlossen. Ich rede nur mit ihm."
Das Gesicht des Wachmannes verzog sich zu einer Grimasse der Wut, während das Antlitz des Wolfes so ausdruckslos blieb wie zuvor. Gelassen erwiderten die grauen Augen den zornigen Blick des bärtigen Recken. Plötzlich erklang das hohle Klacken schwerer Stiefel auf dem groben Steinboden. Der Wachmann drehte den Kopf, und die zornige Grimasse verwandelte sich in ein schmallippiges Grinsen, dann spürte der Wolf, wie ihm der Hut vom Kopf gezogen wurde.
"Heda, macht der Bursche Ärger?"
Mehrstimmiges Männergelächter folgte. Der Wolf blieb weiterhin reglos stehen, die Hände in den Gürtel gehakt, die Augenlider zu schmalen Schlitzen verengt. Schweigend sah er dabei zu, wie die Burschen sich im Gang verteilten und sich den Hut grinsend gegenseitig zuwarfen. Sie waren zu viert, vier abgerissen aussehende Schläger, gekleidet in zerschlissene Stoffhemden und alte Lederhosen, bewaffnet mit schmucklosen Langdolchen. Es wäre keine sonderliche Herausforderung, diese Ratten zu töten, doch Guthwulf hatte sein Kopfgeld bisher nicht erhalten, und er wollte dem Hausherren keinen Grund geben, es ihm vorzuenthalten.
"Komm schon, hol dir deinen Hut hehehe!" Unter dem Gelächter der anderen Kerle wedelte der Wachmann mit dem ledernen Kleidungsstück vor der Nase des Kopfjägers, wartete darauf, dass dieser danach schnappte. Der Wolf stand nur schweigend da und starrte den Burschen mit ruhigem Desinteresse an. Schließlich gab der untersetzte Schläger es auf, stülpte Guthwulf den Hut mit einem enttäuschten Murren wieder auf den zotteligen Kopf.
"Du hast echt keinen Mumm, Bursche. Los geh durch und hol dir deinen Sold, und dann verschwinde."
Lachend stapften die Männer den Korridor hinab, gaben somit den Weg zur wuchtigen Holztür frei, hinter der sich das Büro des Auftraggebers befand. Der Wolf zog sich seinen Hut zurecht, schritt dann gelassen über den steinernen Boden. behandschuhte Finger langten nach der Messingklinke, die Tür schwang in den Angeln, und der hagere Krieger trat in einen großen, von einem wuchtigen Schreibpult beherrschten Raum. Stille beherrschte das Zimmer, allein das trockene Kratzen einer Schreibfeder auf dünnem Pergament untermalte die hohl klackenden Geräusche der Stiefelabsätze des Kopfjägers. Ein hochgewachsener, dünner Mann stand an dem Schreibpult, das hagere Antlitz über ein dickes Buch gebeugt, in der deinen Hand eine Schreibfeder haltend, die Finger der anderen als organisches Lesezeichen zwischen die Pergamentseiten geklemmt, um somit schneller in den einzelnen Passagen des Wälzers blättern zu können. Die schlohweißen Haarsträhnen waren zu einem ordentlichen Seitenscheitel gekämmt, unter denen altersfleckige Kopfhaut durchschimmerte.
"Ah, da bist du ja." Das Väterchen sah von seinem Buch auf, musterte den Kopfjäger mit durchdringenden, für das fortgeschrittene Alter des Mannes sehr klaren Augen.
"Hattest du Erfolg?"
Guthwulf langte an seinen Gürtel, öffnete die Kordel des groben Stoffsackes und ließ seinen Inhalt achtlos auf den Boden fallen. Mit einem dumpfen Aufschlag landete der abgetrennte Männerkopf auf den Steinfliesen, gebrochene Augen starrten aus einem kreideweißen Gesicht in das Nichts des Todes, die feisten Züge waren erschlafft, der Mund leicht geöffnet.
"Aye."
Das Väterchen trat hinter seinem Pult hervor, beugte sich hinab und begutachtete den Kopf mit verkniffenem Gesicht. Als er sich schließlich wieder erhob, lag ein zufriedenes Lächeln auf dem faltigen Antlitz, gab dem Mann das Aussehen eines gütigen Großvaters. Wie sehr der äußere Schein doch täuschen konnte.
"Gute Arbeit. Pah, dieser Sohn einer Hündin dachte wohl, ich würde ihm verzeihen, dass seine Huren in meinem Viertel umherstreifen. Ha, jetzt siehst du was du davon hast, du feistes Schwein."
Der ältere Herr gab dem rumpflosen Haupt einen schwachen Tritt, der ihn über den Boden kullern ließ, dann humpelte er zu einer Raumecke, um sich an der dort stehenden Truhe zu schaffen zu machen. Etwas Schweres, Klimperndes flog durch die Luft, sauste auf Guthwulf zu, der es mit einer geschickten Bewegung auffing. Prüfend wog er den Lederbeutel in der Hand.
"750 Goldstücke. Das sollte dich für deine Mühen entschädigen."
-"Aye."
Der Wolf wandte sich ab und verließ ohne weiteren Kommentar den Raum, schritt den breiten Korridor entlang, trat jedoch nicht durch den Haupteingang des Hauses auf die Straße, sondern stapfte schnurstracks zum Hinterhof. Auf dem kleinen, annähernd rechteckigen Platz fand er die vier Raufbolde, die zuvor mit seinem Hut gespielt hatten. Nun saßen sie auf den Überresten eines zerbrochenen Fuhrkarren und riefen sich gegenseitig derbe Scherze zu. Als Guthwulf sich ihnen gelassenen Schrittes näherte, wandten sie die Köpfe und stießen schrille Pfiffe aus.
"Schau mal an, wen haben wir denn da! Haben wir dir nicht gesagt, dass du verschwinden sollst!?"
Der Kopfjäger blieb einige Meter vom Wagen entfernt stehen und räusperte sich.
"Das hatte ich auch vor, wisst ihr, ich weiß ja dass ihr euch nur einen Scherz erlauben wolltet, das wäre auch gar kein Problem..."
-"Hört hört!" Wieder brachen die Burschen in schallendes Gelächter aus. Der Wolf redete unbeirrt weiter.
"...aber es ist so, dass mein Hut nicht so viel Spaß versteht. Ich fürchte ihr habt ihn beleidigt, und er will dass ihr euch bei ihm entschuldigt."
Das Gelächter verstummte. Verwirrt blickten die Raufbolde den Kopfjäger an.
"Wir sollen und bei deinem Hut entschuldigen? Du spinnst doch, Kerl!"
Gerade als die Gesichter der Männer sich wieder zu einem grinsen verziehen wollten, schlug Guthwulf mit einer lässigen Bewegung das schwere Ledercape zur Seite, entblößte somit die beiden glänzenden Zwillingsschwerter sowie eine lange Reihe bedrohlich blitzender Wurfmesser. Die Stimme des Wolfes war das leise Grollen eines Raubtieres.
"Ich sagte euch doch schon, dass mein Hut keinen Spaß versteht."
Die vier Männer sprangen auf und zogen ihre Dolche, um gleich darauf zum Angriff überzugehen. Schabend glitten die beiden Schwertklingen aus ihren Scheiden, Stahl traf klirrend auf Stahl, und das erste Messer wirbelte durch die Luft. Der Kopfjäger duckte sich unter einem weiteren unbeholfenen Hieb hinweg und donnerte dem ersten Kontrahenten den Kauf seiner rechten Waffe in das narbige Gesicht, während er gleichzeitig herumwirbelte und dem nächsten Burschen die beschlagene Stiefelspitze in die Seite rammte. Jaulen wie verletzte Straßenköter gingen die beiden Männer zu Boden, der Rest wich angstvoll zurück.
"Ist ja gut, du bist der Bessere. Kein Grund so brutal zu werden."
Schweigend trat Guthwulf an die beiden Kerle heran, drängte sich so gegen die Wand des großen Zunfthauses. Erst jetzt blieb er stehen, musterte die angespannten Gesichter der Raufbolde mit kalten Augen, bevor er seine Schwerter ansatzlos wieder in die ledernen Betten zurückgefahren ließ. Wortlos tippte er an seinen Hut. Die Männer seufzten, blickten dann aber zur Krempe hinauf.
"Entschuldigung dass wir dich herumgeworfen haben. Wir machen es nicht nochmal."
Der Kopfjäger spuckte auf den Boden, um sich dann abzuwenden.
"Er nimmt die Entschuldigung an. Schönen Tag noch."
Ohne Eile verließ der hagere Krieger den Hof, trat erst jetzt auf die Straße der Hafenstadt hinaus, um dann im Strom der Leute unterzutauchen. Fröhlich klimperte der gut gefüllte Lederbeutel an seinem Gürtel, versprach dem Wolf einige wirklich gute Mahlzeiten sowie den ein oder anderen Schlauch Bier. Vielleicht würde auch Ratho mal wieder etwas Neues zu erzählen haben. Den rattengesichtigen Dieb hatte er nun schon lange nicht mehr gesehen. Es war wohl an der Zeit, ihm mal wieder einen Besuch abzustatten...
12.06.2003, 14:39 #272
Heimdallr
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Sonne schien durch das Fenster, er war mittlerweile wieder in sein Zimmer gegangen und war eingepennt. Wie spät war es? So spät? Hm, hoffentlich war die Gruppe, bzw. die, die gehen wollten noch nicht weg. Er erinnerte sich noch kurz an den gestrigen Tag, er hatte seine restlichen Partien alle verloren, da er entweder nicht gespielt oder verloren hatte, aber das erste Spiel blieb ihm noch gut in Erinnerung. Er hatte dann noch seine Rechnung beim Wirt für das Bier beglichen und hatte den restlichen Tag sich gelangweilt.

Er stand auf und zog sich seine Nietenrüstung, seine Stiefel, seinen Gürtel und den Rest an und schaute dann hinaus. Die Sonne arbeitete schon auf Hochtouren und man merkte, wie sie die Haut erwärmte, die Gänsehaut, die er immer nach dem aufstehen hatte, verschwand ziemlich schnell.

Er verließ sein Zimmer und schritt hinunter. Mit einem Nicken verließ er die Taverne und schaute sich suchend nach Gardiff um. Doch er sah ihn nicht. War er ohne ihn weggezogen oder hatte er nur woanders gepennt? Fragen über Fragen, die er sich nicht beantworten konnte.

Er beschloss ihn zu suchen und ging durch die Gassen der Siedlung. Es war alles sehr eng gehalten und in manchen Stellen flossen kleine Rinnsäle mit Wasser und man musste aufpassen, dass man nicht aus Versehen hinein trat. Als er da so lang lief, hörte er über ihm ein Geräusch, ein Fenster öffnete sich. Er schaute interessiert hoch und wartete auf das Gesicht der Person. Das hätte er mal lieber bleiben lassen, denn anstatt ein Gesicht, erblickte er eine Art Zuber, ein Behälter, der ausgeleert wurde. Wassermaßen stürzten auf ihn nieder und er hatte keine Chance auszuweichen. Pitschnass stand er da und kam sich irgendwie bescheuert vor. Aber er wollte keinen Ärger und so vermied er die Person anzusprechen, was stand er da auch rum. Nun musste er mit nassen Klamotten rumlaufen, aber er hatte keine andere Wahl.

Langsam kam er aus der Gasse wieder raus und trat auf eine Art Marktplatz. Die Händler standen an ihren Ständen und priesen die unterschiedlichsten Waren an. Das Angebot ging von Gemüse und Fleisch bis zu Schwertern und sogar Rüstungen. Dazwischen gab es noch allerlei exotisches zu kaufen, dass bestimmt nicht alles von hier kam.
Der Fürst schlenderte an den Ständen vorbei und sog den Trubel und das rege Treiben in sich hinein. Plötzlich erregte ein Händler seine Aufmerksamkeit, der ihn zu sich winkte. Er bot seine Waren genau wie die anderen an, doch er meinte, dass er was besonderes für ihn habe.
Der Gildenlose stutzte und schärfte seine Sinne, den es war schließlich mehr als ungewöhnlich, dass ein fremder Händler ihm etwas besonderes Anbot. Fragend schaute er zu ihm und er holte einen Gegenstand aus einem Seidetuch hervor. Zum Vorschein kam ein Dolch, leicht gezackt aber dennoch schön. Er nahm ihn in die Hand und befühlte das Kunstwerk, doch er brauchte doch gar keinen Dolch, schließlich hatte er schon einen. Doch irgendwie faszinierte ihn das Kunstwerk.

"Sagt, aus was für einem Material ist der Dolch?"
"Khorinisches Erz mein Herr, das beste, was es gibt. Hart und doch grazil, fast unzerbrechlich."
"Und wie viel wollt ihr dafür haben?"
"Hm, weil es für euch ist für 100 Goldstücke"
"Gut, ich nehme es"


Irgendwie hatte er da gerade einen Dolch gekauft, denn er gar nicht brauchte, und außerdem war er jetzt so gut wie Pleite, er besaß noch kümmerliche 45 Goldmünzen die in seinem Beutel klimperten und er hatte auch nichts dabei, was er hätte verkaufen können. Irgendwie war ihm das aber egal, denn der Dolch war es wert, dass wusste er. Er hatte jetzt einen für den rechten und einen für den linken Stiefel, sehr praktisch. Er nahm in und steckte ihn vorerst in seinen Beutel und schlenderte über den Markt. Dann fiel ihm ein weiterer Stand in den Blick, zwar wurde er hier nicht von einem Händler angelockt, doch die Güter waren etwas besonderes. Dinge, die er noch nie gesehen hatte. Der Händler sah das Glitzern in den Augen und wollte ihn anlocken, doch da war er sowieso an der falschen Stelle bei ihm, er war pleite, seine letzten Goldstücke behielt er für Speisen und Tränke oder für eine Unterkunft. Doch trotzdem ließ er sich gerne von dem Händler anpreisen. Er erzählte von Minecrawlerrüstungen, verschiedene Wurmlederhandschuhe und Stiefel, Leder aus Schattenläuferfellen und Helme aus Luzkanleder, und noch vielen anderen exotischen Dingen, von Tieren, die er noch nie gesehen hatte. Begeistert begutachtete er jeden Gegenstand und er hätte am liebsten alles gekauft und mitgenommen, doch dann entschuldigte er sich bei dem Händler:
"Ihr habt wirklich sehr schöne Waren und ich hätte am liebsten alles aber ich bin pleite und kann mir leider nichts leisten, aber wer weiß, vielleicht komme ich mal wieder hierher und hab dann wieder Gold."
Dann verschwand er endgültig in einer Gasse. Dort schaute er sich kurz um und als er sich unbeobachtet fühlte, versteckte er seinen neuen Dolch im rechten Stiefel. Dann schlenderte er weiter Richtung Taverne, seinem eigentlichen Ziel Gardiff zu finden blieb ihm bis jetzt versagt.
12.06.2003, 18:33 #273
Heimdallr
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Nachdem er eine Zeit lang in der Taverne verbrachte ging er wieder hinaus in das Treiben der Siedlung. Er sah immer noch nichts von Gardiff, und auch die anderen ließen sich nicht blicken, was auch besser war, er hatte kein Intresse an dem ungehobelten Klotz, wie gern hätte er seinen neuen Dolch an disem "Kerl" ausprobiert doch er ließ es bleiben.

Ahnungslos schlenderte er durch die Gassen, diesmal passte er aber auf nicht von einem Wassererguß getroffen zu werden, obwohl er mittlerweile trocken war konnte er darauf verzichten.

Als er da so herumlief fielen ihm einige Leute auf, die wild in einem Kreis standen. Sie riefen wild los,los oder schneller du schaffst es und fuchtelten dabei wild mit den Armen. Der Fürst trat zu der Menge und wühlte sich durch. Als er an der Masse vorbei war um sich das Spektakel anzuschauen, musste er schon staunen. Vor seinen Augen bildeten sich einige Holzbalken und darauf waren Schneken, die sich ein Rennen lieferten. Scheinbar machte es den Leuten Spaß zuzuschauen, welche Schnecke als erstes die Strecke vom Anfang des Holzbalkens bis zum Ende schaffte. Geködert wurden sie mit einem großen Salatblatt, dass am Ende des Balkens platziert war.

Er schaute sich das ganze eine Weile an, bis eine Schnecke gewann. Einige schreiten enttäuscht ihren Unmut hinaus, andere freuten sich und nahmen Gold entgegen. Der Gildenlose schaute verdutzt und sprach dann einen Mann an, der etwas griesgrämig dreinblickte, da er wohl verloren hatte.

"Wettet ihr auf die Schnecken?"
"Klar, was denkst du denn? Hast du Intresse, gleich gibts dass nächste Rennen."
"Wie hoch ist denn der allgemeine Einsatz?"
"Ach nicht viel, Ein oder Zwei Goldmünzen"
"Gut, dann wette ich eine Goldmünze"
"Und auf wen?"


Der Fürst schaute sich die Schnecken an, die auf die Bahn gesetzt wurden. Eigentlich sahen sie alle gleich aus, doch eine Schnecke schien es ziemlich eilig zu haben. Sie musste mehrfach zurückgehalten werden. Sie hatte eine rötliche Haut und naja, sonst sah sie halt aus wie eine Schnecke halt so aussieht. Er entschied sich auf dieses Exemplar zu wetten, was konnte er schon verlieren. Dann, als alle gewettet hatten, wurden die Schnecken losgelassen und versuchten mehr oder weniger das Salatblatt zu erreichen. Begeistert schauten alle zu, anscheinend war das hier sowas wie ein Volkssport. Am Ende hatte sich die Favoritin des Fürsten an die zweite Position gekrochen, nur noch eine war davor. Am Ende waren es nur noch wenige Zentimeter bis zum Ziel und alle schauten gebannt wer denn gewinnen würde, das verfolgen fiel nicht sehr schwer, schließlich waren es Schnecken. Irgendwie schien die Favoritin aber kurz vorm Ziel keine Lust mehr zu haben und blieb einfach stehen, während seine Favoritin unaufhaltsam sich nach vorne schlurfte. Am Ende gewann sie und der Fürst jubelte. Mal sehen was er gewonnen hatte, bei einer Goldmünze Einsatz. Er gab Eine ab und bekam Fünf zurück, war zwar nicht viel, aber darauf kam es auch nicht an, er hatte Spaß, dass war's ihm wert.

Danach verabschiedete er sich, so ein Lauf dauerte doch ziemlich lange. Er maschierte wieder zurück zur Taverne in der Hoffnung endlich Gardiff zu begegnen.
12.06.2003, 20:40 #274
manmouse
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Oben im Gästezimmer der Taverne
Warum schnitt Lehna das Thema denn jetzt an. Allein der Gedanke sich in Gefahr zu begeben, sie in Gefahr zu begeben stach im ins Herz. Da hatte es der Waffenmeister also doch geschafft. Er hatte nie einen Hehl daraus gemacht wie sehr er Lehna verabscheute. Er wusste was die beiden für einander empfanden und nun schickte er sie wieder zurück, zurück zum „Feind“. Immer noch wütend auf Frost blickte Esteron an die Zimmerdecke.
"Wir können schließlich nicht ewig hier bleiben und krampfhaft versuchen eine Familie zu gründen, das wird bei mir ohnehin nichts mehr..."

Was hatte sie grade da gesagt? Familie gründen?
Langsam richtete sich Esteron auf und blickte Lehna verdutzt an, wobei er seine Hand auf ihren Schoß legte und langsam bis zu ihrem Bauchnabel hoch strich. Dann legte er seinen Kopf auf ihre Brust und begann mit seinem Zeigefinger Gedanken verloren in ihrem Bauchnabel rumzuspielen.

Familie gründen. Esteron legte seine Stirn in Falten. Willi reichte ihm eigentlich. Aber das jetzt eh erst mal nebensächlich. Viel wichtiger war das Problem, vor das Frost sie gestellt hatte. Er hatte es ja leicht auf seinem Selbstfindungstrip. Wahrscheinlich wünschte sich der Waffenmeister sehnlichst das sich scheiterten und Lehna endlich weg vom Fenster war. Sollten ihr irgendetwas zustoßen, würde der Wanderer es ihm nie verzeihen.
Zärtlich küsste Esteron den Bauch von Lehna und blickte dann zu ihr hoch.

“ Was juckt mich schon Frost, oder die Inquisition. Ich möchte dich nicht in Gefahr sehen. Soll er doch von seinem blöden Berg wieder runtersteigen und sich selbst drum kümmern.
12.06.2003, 20:45 #275
Der Inquisitor
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Im Grab der dritten Tochter des Kristallkönigs...
Dorriens Kampfstiefel knirschten leise auf dem feuchten, unebenen Boden des steinernen Ganges. Der Hexenjäger schob mit der im Licht seines Zaubers schimmernden Klinge einige von der Decke hängende, staubige Spinnweben zur Seite. Der Gang in dem sie sich befanden war grob aus dem Fels gehauen und führte stetig in die Tiefe, inzwischen befanden sie sich schon mindestens zehn Meter unter der Erde. Die Luft war feucht und stickig, was wohl auf die mangelnde Lüftung zurückzuführen war. Leichter Verweseungsgeruch stieg in die Nase des Inquisitors, nicht unbedingt etwas das ihn beruhigte...
Neben Dorrien gingen der Inquisitionsgardist Tyrus und Malicant mit ebenfalls gezogenen Waffen, die zweite Reihe bildeten Bruder Livius, der seine Repetierarmbrust schussbereit gemacht hatte, und die Amazone Aylana mit ihrem Bogen. Langsam und vorsichtig, jederzeit auf einen Kampf gefasst, bewegte sich die Gruppe nach unten...
Dies war also das Grab der dritten Prinzessin des 'Kristallkönigs'. Hier unten wollten sie einen der Schlüsselsteine finden, die den Weg zum Grab des Königs, dem 'Gläsernen Reich', aufzeigten. Den letzten von drei Steinen und den einzigen, der dem Kult noch fehlte...
Der Gang verbreiterte sich langsam und wurde dabei auch höher, außerdem wurden die Wände glatter. Ab und zu war inzwischen sogar mal ein Relief eingebaut worden, die steifen, stilistischen Figuren darauf schienen allerdings keine wichtige Bedeutung zu haben.
Schließlich mündete der Gang scheinbar einfach so in einer riesigen, quadratischen Halle. Hier hatten die Steinmetze und Künstler ganze Arbeit geleistet, die Wände waren glatt und mit Malereien übersäht. Zwar waren die Farben verwaschen und im Laufe der Zeit abgebröckelt, dennoch konnte man im Schein von Dorriens Lichtzauber die einstige Pracht dieses Saales erahnen und die Gewaltigkeit der Schlachtszenen, die die Künstler hervorgebracht hatten um ihre Prinzessin zu ehren.
Die rückwärtige Wand des Raumes lag allerdings im Dunkeln, und das wäre auch besser so geblieben. Zunächst fiel Dorrien nur der immer stärker werdende Verweseungsgestank auf, als er durch die Halle ging, schließlich aber tauchte sein Lichtzauber die Quelle des Geruchs in seine magische Helligkeit.
Die gesamte Fläche der Halle war ab der Mitte mit Leichen übersäht...
Dorrien musste sauer aufstoßen, als er die Szene erblickte, obwohl er eigentlich eine Menge gewohnt war. Die toten Körper steckten teilweise auf langen, spitzen Metallstangen. Das Fleisch der Leichen war verfault, schmierige Körpersäfte verteilten sich über den Boden. Ab und zu blitzen gelbliche Knochen hervor. Verwesende Hände klammerten sich verkrampft um die Griffe verrosteter Schwerter, dicke weiße Maden krochen behäbig über die Toten, die ihr Mahl darstellten. Die Leichen wiesen die Verletzungen von Kämpfen auf, waren durch Bolzen und Schwerter gefallen. Bei einigen waren die Brustkörbe aufgebrochen, einzelne Köpfe lagen auch in der Gegend herum.
Dorrien ließ seinen Blick über die grausige Szene streifen und besah sich schließlich die Wand. Es überraschte ihn fast nicht, dass selbst an dieser Leichen hingen. Rostige Stahlhaken waren rücksichtslos ins Gestein getrieben worden, um dann einige der hier gefallenen daran aufzuspießen. Ihre Bäuche hatten die Täter aufgeschlitzt, die von Fäulnisgasen aufgeblähten Gedärme hingen günlich - braunen Würmern gleich heraus.
Und hinter diesem grauenvollen Schlachtfeld, am anderen Ende des Raumes, befand sich der Gang, den sie nehmen mussten, der sie tiefer ins Grab führte...
"Bei Innos, was ist hier geschehen? Das sind ja mindestens dreißig Tote!", stellte Tyrus fassungslos fest. Dorrien nickte langsam. Was auch immer dieses Gemetzel angerichtet hatte, es musste grauenvoll sein...
"Vielleicht sollten wir doch besser umkehren. Malicant hat wahrscheinlich gelogen. Soll Tannenberg ihn doch mal etwas genauer ansehen.", schlug der Kämpfer vor, doch Dorrien schüttelte nur langsam den Kopf.
"Nein, egal was passiert, wir gehen weiter."
Der Inquisitor setzte zögernd einen Fuß nach vorn zwischen zwei der zudsammengekrümmt am Boden liegenden verrottenden Körper. Ein wiederliches Schmatzen ertönte, als er dabei eine der fetten Maden plattlatschte, die überall herumkrochen. Der Hexenjäger wollte garnicht wissen, wie sie als fertige Tiere aussahen...
Und er hatte auch nicht lange Zeit danach zu fragen. Plötzlich packte ihn irgend etwas am Fuß und zerrte daran. Entsetzt schrie Dorrien auf, starrte in die gebrochenen, leeren Augen des Toten, der da gerade an seinem Bein zog. Von plötzlicher Panik ergriffen schlug Dorrien mit dem Schwert nach dem verrotteten Arm, mit einem lauten Knacken brachen die morschen Knochen. Der Inquisitor sprang sofort einen Schritt zurück, wobei die Hand der Leiche noch immer seinen Knöchel umklammerte.
"Bei Innos...", war alles, was Tyrus herausbrachte. Er hob sein Schwert. Ein lautes, gequältes Stöhnen hallte durch den Raum, rostiges Metall schabte aneinander, mit einem wiederlichen Schmatzen lösten sich verfaulte Fleischfetzen von wurmzerfressenen Knochen. Bewegung kam in die Masse der Toten, die röchelten, als währen ihre Luftröhren mit Wasser gefüllt - oh, es wäre angenehm, wenn es sich dabei um Wasser handeln würde...
Die gebrochenen Körper wanden sich auf dem schmierigen Boden, faulige Körpersäfte tropften von rostzerfessenen Rüstungen. Klauenartige Hände umkrampften die Griffe schartiger Schwerter und morscher Streitkolben. Tote Augen richteten sich auf die Gruppe der Eindringlinge.
Der Inquisitor wich langsam zurück, ebenso wie die anderen Mitglieder der Gruppe. Die Zombies starrten sie unentwegt an, schienen ihnen eine stumme Herausforderung entgegenzuschreien.
Plötzlich löste sich zischend ein Feuerball aus Dorriens Hand, erhellte kurz die Dunkelheit und traf dann fauchend auf einen der Untoten. Der Verwesungsgestank mischte sich mit dem von verbranntem Fleisch.
"VERNICHTET SIE!"
Die Stimme des Hexenjägers überschlug sich fast. Klackend schnellte der Bügel von Livius' Armbrust vor, ein Bolzen raste durch die Luft und traf wuchtig den Kopf eines Zombies. Der Schädel des Untoten zersprang fast, vermodertes Gehirn spritzte auf den Steinboden. Die Wucht des Treffers riss den Zombie von den Füßen, mit einem feuchten Platschen landete er auf dem Rücken. Livius drehte die Kurbel seiner Repetierarmbrust, jagte einen weiteren Bolzen in die Masse der Untoten. Ein weiterer Zombie wurde zu Boden geworfen, doch inzwischen rappelte sich der erste wieder auf, obwohl die Hälfte seines Kopfes fehlte.
Die Kämpfer rückten enger zusammen, kalter Stahl blitzte im Schein des Lichtzaubers.
Altes Fleisch knarzte, als die Zombies sich langsam näherten...
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