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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 4
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10.06.2003, 16:28 #201
Waldläufer
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Den anderen Essenden zunickend erhob sich Gardiff, nachdem das Pärchen sich in den Wald verabschiedet hatte und schritt den beiden auf leichten Sohlen hinterher. Lehna musste so wie so mal wieder üben und da die Gruppe nicht so aussah als wollte sie gleich wieder aufbrechen war es doch eine gute Gelegenheit die Schülerin in den Künsten des Einhandkampfes etwas voran zubringen.
Zweige knackten vor dem Waldstreicher und kurz darauf trat er auf eine schöne Lichtung. Esteron und Lehna begannen sich gerade mit ihren Schwertern etwas warm zumachen und leise lehnte sich der junge Vagabund gegen einen Baumstamm um den zweien zuzusehen.
Und da kam auch schon der erste Angriff von Lehna, leicht , flink und graziös führte sie die bläuliche Klinge und der Lehrmeister war stolz auf die Fortschritte seiner Schülerin. Sie würde es zu was bringen können. Jedenfalls würde sie nicht die Schlechteste sein.
Im Gegensatz zur Leichtigkeit und Gewandtheit von Lehnas Attacke fiel dem Barden die Unsicherheit und Anstrengung auf mit der Esteron die Angriffe seiner Schülerin an nahm. „Dem Kerl wäre auch mal zu raten seine Technik zu verbessern und vor allem den Glauben in seine Fähigkeiten zu stärken ...“ murmelte Gardiff vor sich hin als er den Bewegungen folgte.
Gerade trennten sich die zwei Kontrahenten wieder als der Waldstreicher mit klatschen anfing. „Es sieht schon recht gut aus Lehna auch wenn ich die ganze Zeit etwas angst um euren Freund hatte. Mit so eine scharfen Klinge zutrainieren kann leicht ins Auge gehen und das meine ich wörtlich.“ schelmisch grinsend zog der junge Lehrmeister die zwei robusten, selbst geschnitzten Holzschwerter aus dem Reisebündel hervor und warf je eins den Kämpfern zu. „Hier nehmt lieber die Dinger. Es muss ja nicht sein das ihr beide euch gegenseitig die Ohren abhaut. Noch dazu da ihr euch gerade erst gefunden habt.“ Das Grinsen wich einem Lächeln und mit einem Satz nahm Gardiff auf einem Fels Platz welcher am Rande der Lichtung Lag und von dem er einen sehr guten Ausblick auf den Kampf haben würde.
10.06.2003, 16:51 #202
manmouse
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Esteron sah verunsichert zu Lehna und dann zu Gardiff. Die junge Frau war wirklich sehr geübt mit der Waffe. Er selbst hingegen hielt das Ding wie einen Besenstiel. Mit beiden Händen und unter aller Anstrengung, hatte er versucht den Angriffen Herr zu werden.
Lehna hatte nach dem Zwischenruf von Gardiff aufgehört auf ihn einzustechen.
„Hier nehmt lieber die Dinger.“ Sprach der Barde, als er den beiden je ein Holzschwert zuwarf.
Lehna grinste nur während sie sich das Ding schnappte, wiederholt kampflustig in Stellung ging und auf den Wanderer einschlug.
Esteron versuchte durch einen Schritt nach hinten den ersten Schlag zu parieren und geriet leicht ins straucheln.
Lehnas Augen blitzten auf, als sie ihre Chance witterte. Schnell sprang sie mit einem Ausfallschritt zu Seite und stach, schlug auf den Linken Armen von Esteron ein.
Esteron tat sich schwer, gestern noch hatte er mit Lehna im feuchten Gras gelegen und nun war er sich mit ihr am duellieren, und zog den kürzeren. Sein Kopf war frei, er wollte ihr einen guten Übungskampf bieten, doch sein Herz machte ihm irgendwie einen Schnitt durch die Rechnung.
10.06.2003, 17:12 #203
Lehna
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Lehna tänzelte in leicht geduckter Haltung um Esteron herum, schnellte plötzlich nach vorn, brachte einen Hieb an und zog sich genauso schnell wieder zurück, um wenig später erneut anzugreifen. Immer wieder prallte klackend Holz auf Holz, ab und zu traf jedoch auf Holz auf die Stahlringe eines Kettenhemdes. Um genau zu sein auf Esterons Kettenhemd...
Einmal mehr wich Lehna nach einem Angriff zurück, machte jetzt allerdings keine Anstalten erneut zu attackieren. Irgendwie wurde das langweilig.
"Nun komm schon, greif an!", rief sie und warf Esteron einem kampflustigen Blick zu, während sie mit erhobenem Holzschwert wartete...
10.06.2003, 17:26 #204
Waldläufer
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„Wenn ich mal kurz unterbrechen könnte....“ meldete sich Gardiff von seinem Beobachtungsstein. Beide Kämpfer ließen die Holzschwerter sinken und blicken zu dem Burschen hinauf. „Ähm ... ja ... Esteron ich hab die Holzschwerter als Einhandwaffen geschnitzt und so mit würde ich auch sagen dass ihr es auch als Einhandwaffe halten solltet.“ Der Wanderer schien etwas irritiert, blickte zu Lehna und dann wieder zum Waldstreicher empor. „Ich meine dass ihr die „Waffe“ nicht mit zwei Händen führen solltet." die hellen (zwar nicht perlweißen aber hellen) Zähne des jungen Lehrmeisters lugten kurz zwischen den Lippen hervor als dieser lächelte. „Eine Hand reicht vollkommen aus und ihr könnt euch somit garantiert besser bewegen."
Die zwei waren echt drollig wie sie so dastanden und dem um einige Jahre Jüngeren lauschten und dabei fast schon wieder Händchen hielten. Ein leises wehmütiges Schnaufen entfuhr dem Jungen ihn hatte nie jemand besonders gern gehabt ....
10.06.2003, 17:31 #205
Aylana
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Und wiedereinmal stampften die beiden weggefährten durch den Wald, auf der suche nach... ja nach was überhaupt?
Aylana hatte keinen blassen schimmer nach was, oder wozu, sie wonach auch immer suchten.
Malicant jedoch schien sogar den weg zu... was auch immer zu kennen.
"Inquisitoren? Was... wer... sind bzw. ist das?"
Aylana grübelte weiter danach, irgendwo hatte sie schon etwas von solchen Leuten gehört, jedoch ist ihr nie einer Begegnet.
Die 2 bewegten sich recht zügig vorran und hinterliessen einen kleinen Trampelpfad hinter sich, was aber nebensächlich war.

Die sonnte knallte immer heiss vom Himmel hinab und fand trotz des recht dichten Blätterdachs, immer wieder einen weg hindurch.
Doch bald, würde sie endlich weg sein, bald...
Aylana fing an mit dem kleinen Dolch, welcher am linken oberschenkel befestigt gewesen war, herumzuspielen, während die andere Hand immer am Bogen blieb.
Nach einigen ungezählten Stunden oder Minuten erreichten sie eine kleine Höhle, Malicant blieb davor stehn und schien zu überlegen. Doch dann nickte er und trat durch den Höhleneingang ein.
Aylana folgte ihm unauffällig...
10.06.2003, 18:00 #206
manmouse
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Beim Übungskampf
Mit einer Hand die Waffe halten. Hm das schien recht logisch.
Esteron legte die Waffe in seine rechte Hand und ging in die Angriffsstellung über indem er sich breitbeinig vor Lehna stellte. Sie war so schön anzusehen, wie sie mit blitzenden Augen jede Bewegung von Esteron beobachtete.
War das wirklich so gut gewählt das sich die beiden hier duellierten? Lehna schien da weniger ein Problem mit zu haben. Ob das daran lag das sie eine Frau war? Seine Geliebte?
Esteron hatte keine Zeit mehr zu überlegen. Denn Lehna war schon wieder dabei ihn zu attackieren.
Wieder griff die junge Frau an, Esteron wurde wieder überwältigt und konnte grade so parieren.
Lehna machte wieder einen Ausfallschritt nach rechts und stach zu, gefolgt von einem Linksausläufer.
Klock...
Die beiden Holzschwerter prallten aufeinander. Der Wanderer begriff langsam das er sich wehre musste. Die Schwerter verkeilten sich und Esteron drückte Lehna mit beiden Händen von sich. Wobei er sie derbe nach hinten schubste.
Lehna grinste, und schlug weiter auf Esteron ein. Der junge parierte mit jeden Hieb besser und schien sich langsam an das Ding in seiner Hand zu gewöhnen.
Jetzt schlug er ein wenig auf Lehna ein wobei er versuchte sie keinesfalls mit dem „Ding“ zu berühren. Er stellte sich mittlerweile so geschickt an, das er sie ein wenig nach hinten drängen konnte. Die junge Frau war aber zu agil, und schon geübt mit der Waffe an sich.
10.06.2003, 18:23 #207
Malicant
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Malicant wollte gerade die Höhle betreten, als er hinter sich das leise Flappen von Stoff vernahm, gefolgt von dem deutlich lauteren Geräusch, das verursacht wurde, wenn zwei Schwerter synchron aus den Scheiden gerissen wurden. Der Magier wirbelte herum, seine Hand zuckte zum Griff seiner Waffe - und zog sich sofort wieder zurück, als er auf die Spitze eines rasiermesserscharfen Katanas schielte, die vor seiner Nase unbeweglich in der Luft schwebte. Ein kurzer Blick zu Aylana bestätigte ihm, dass ihre Lage auch nicht viel besser war.
"Sieh an, Besuch.", stellte die Angreiferin trocken fest. Malicant musterte sie kurz, sie war nicht älter als höchstens zwanzig. Ihr wohl etwa schulterlanges, glattes schwarzes Haar war zu einem Zopf zusammengebunden, ihre braunen Augen hätte man durchaus schön nennen können, wäre da nicht dieser eiskalte Blick. Sie trug eine hochwertig aussehende Rüstung aus geschwärztem Leder, die wohl mit einigen Metallplatten verstärkt war, über ihren Schultern hing ein langer schwarzer Mantel, der ein wenig schmutzig war. In dem Händen hielt sie zwei lange, kostbar aussehende Katanas, deren geschliffene und mit mysthischen Symbolen verzierten Klingen leicht bläulich schimmerten, was darauf schließen ließ, dass sie wohl aus magischem Erz bestanden.
"Ähm... ja...", stammelte der Schwarzmagier, die Kämpferin vor ihm machte keine Anstalten die Waffen wegzunehmen. Überhaupt bewegte sie sich nicht, nicht einmal wie sie atmete konnte man sehen, und auch ihre Augen starrten geradewegs in Malicants, schienen sich in seinen Kopf bohren zu wollen. Man könnte meinen, eine perfekte Statue vor sich zu haben.
"Nun geht schon.", forderte sie die deiden 'Besucher' plötzlich auf und wies mit einer ihrer Waffen in die Höhle. Malicant zog überrascht eine Augenbraue hoch, drehte sich dann aber um und trottete hinein, Aylana folgte ihm und zu guterletzt die Inquisitorin, die noch immer keinerlei Anstalten machte ihre Waffen wegzustecken.
Die Höhle stank nach Schattenläufer und führte erst etwa zehn Meter in die Erde, bevor der Gang einen Knick machte un in einem großen, runden Gewölbe endete. Ein Lagerfeuer in der Mitte und einige Fackeln an der Wand spendeten unstetes, flackerndes Licht, das sich im Stahl mehrerer Waffen brach. Etwa zehn Personen waren anwesend, die meisten von ihnen waren in blutrote, wenn auch etwas schmutzige Plattenrüstungen gekleidet. In der Mitte des Raumes saßen ein älterer Mann mit fast weißem, aber dennoch dichtem Haar und kalten grauen Augen, und ein junger Mann, der zwar nicht so beeindruckend aussah wie sein Nachbar, aber dennoch den selben kalten, tödliche Ruhe und Überlegenheit ausstrahlenden Blick hatte.
"Sie an, was bringst du denn da feines?", fragte der Alte ruhig, scheinbar ohne wirkliches Interesse, während gleichzeitig einer der Männer mit den roten Rüstungen sich erhob und an Malicant vorbei aus der Höhle schob, um den Posten der Inquisitorin einzunehmen.
"Was weiß ich, für die Verhöre bist du zuständig.", antwortete die Kriegerin mit den Katanas ruhig, der Alte nickte langsam und richtete seinen Blick wieder auf das Feuer zu seinen in schweren Kampfstiefeln steckenden Füßen.
"Nun, wer seid ihr denn?", fragte er die beiden Gefangenen, ohne aufzublicken, sein Tonfall war teilnamslos und doch so eisig wie der Gletscherwind.
"Das ist aylana, eine Amazone, und ich bin Malicant, ein..."
Der schwarzmagier stockte. Wenn er einem Inquisitor erzählte, dass er ein Magier Beliars war, dann konnte er nur noch auf einen schnellen Tod hoffen.
"...Wanderer.", beendete er den Satz nach einem Augenblick. Der Alte nickte langsam.
"Tannenberg, Inquisitor Tannenberg. Hexenjäger des Ordo Haereticus."
Jetzt endlich hob er den Kopf und musterte Malicant ruhig, noch immer lag jedoch kein wirkliches Interesse in seinem Blick.
"Dann erzählt doch mal warum ihr hier seid."
Malicant zog die Augenbrauen zusammen, verdammt, er hatte nicht daran gedacht was er sagen sollte, wenn er die Inquisitoren gefunden hatte. Nun rächte sich die mangelnde Vorbereitung, er stand nur mit halb offenem Mund da und sagte einen Augenblick lang nichts.
"Wir... haben euch gesucht.", brachte er schließlich heraus und wartete kurz, es kam jedoch keine Reaktion von Tannenberg oder den anderen.
"Wir haben Informationen über den Kult, die euch interessieren könnten. Informationen über seine Ziele. Wenn ihr uns helft könnten wir den Kultisten etwas sehr wichtiges vor der Nase wegschnappen. Es handelt sich dabei um einen der Schlüsselsteine zum gläsernen Reich..."
Malicant geriet von einem Moment auf den anderen ins plappern, erzählte von dem uralten Grab im Gletscher, dem Schutzzauber und den drei Schlüsselsteinen, wobei er kaum Luft holte. Als er nach einigen Minuten geendet hatte, sah ihn Tannenberg noch immer ohne wirkliches Interesse an. Himmel, konnte dieser Mann überhaupt Interesse zeigen?
Schließlich nickte der Inquisitor.
"Das könnte man sich ja glatt mal ansehen.", meinte er kühl. Währenddessen kam einer der Typen mit den roten Rüstungen in die Höhle gestapft, wobei er einen erlegten Scavenger hinter sich herschleppte.
"Sieh an, es gibt Essen.", stellte Tannenberg (ohne wirkliches Interesse...) fest.
"Setzt euch doch.", forderte er die beiden 'Besucher' auf, wobei er sie mit seinem leblosen Blick musterte.
10.06.2003, 19:47 #208
Lehna
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In der Nähe des Gebirges am Waldrand...
Na also, so langsam kam Esteron in Fahrt. So langsam? Na, eigentlich überraschend schnell. Es schien fast, als müsste er all das garnicht neu lernen. Es schien, als wären seine Fähigkeiten nur irgendwo 'verschüttet' gewesen und müssten lediglich ausgegraben werden. Ob das mit der Seele des Generals zusammenhing?
In schneller Folge trafen die Holzschwerter aufeinander, Lehna musste ein wenig zurückweichen, als Esteron endlich zum Angriff überging. Sie grinste ihn herausfordernd an.
"Na also, geht doch!"
Im nächsten Augenblick stieß sie sich kurz vor Esteron vom Boden ab, riss die Beine hoch und den Oberkörper nach hinten. Ihre Füße schossen nach vorn, trafen auf Esterons Brust, nach einem Rückwärtssalto stand sie wieder auf den Füßen, während der junge Wanderer überrascht nach hinten taumelte. Sie grinste amüsiert, ihr Schwert schnellte vor, ein sanfter Druck gegen Esterons Bauch mit der Spitze der Holzwaffe genügte, und er setzte sich mit den Armen rudernd auf den Hosenboden.
Lehna konnte sich ein Kichern nicht verkneifen, als er sie perplex anstarrte. Sie beugte sich zu ihm hinunter, wischte ihm eine Haarsträähne aus dem Gesicht und gab ihm einen sanften Kuss auf die Stirn, bevor sie lächelnd ein paar Schritte zurückging und wartete, bis Esteron sich aufgerappelt hatte...
10.06.2003, 20:19 #209
Waldläufer
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„Na den Zweien scheint es doch echt Spaß zu macht.“ meinte Gardiff zu einem Vögelchen was unweit von seinem Stein auf einem Ast saß und das Treiben mehr oder weniger interessiert beobachtete. Auf die Anrede des jungen Barden wand das Tierchen ihm das kleine Köpfchen zu. Die kleinen Schwarzen Augen musterten den Burschen und immer wieder legte sich das kleine Vogelköpfchen von der linken auf die rechte Seite.
Das kleine Schnäbelchen tat sich auf und ein Schwall niedlichen und wohlklingenden Gezwitscher brach daraus hervor. „Ja hast ja recht Liebende sollen sich nicht hauen.“ Wieder zwitschern Seitens des Vögleins. „Ja, ja ich weis eigentlich sollte man sich gar nicht hauen. Aber sie braucht es um sich zur Wehr setzten zukönnen.“ Das Vögelchen wand sich wieder den beiden Übenden zu um dann plötzlich flügelschlagend davon zufliegen. Mit einem breiten Lächeln sah der Waldstreicher dem Tier hinterher.
Aus der ferne drangen Rufe an das empfindliche Ohr des Gildenlosen und er horchte auf. War wieder was auf dem Lagerplatz erschienen und griff die anderen Wanderer an? Oder wollten sie weiter ziehen ? Angestrengt lauschend kletterte der Vagabund wieder von dem Fels und landete mit einem „Plumps“ auf dem weichen Waldboden. „Ähm ... ihr zwei ?“ rief Gardiff Lehna und Esteron an die sich schon wieder gegenseitig im Gesicht rumknabberten und im stillen fragte er sich ob das schön war ? Lehna und Esteron schien es zumindest zugefallen denn sie taten das ja in letzter Zeit öfters.
„Ich glaube auf dem Lagerplatz ist wieder was los und die Anderen rufen nach uns...“
10.06.2003, 20:40 #210
Satura
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Heute morgen, irgendwo in den Wäldern Gorthars.
Prüfend wühlte Satura in ihren Gedanken. Nein, nirgends ein Anzeichen von dem Fremden, auch nicht von Cord. Dafür verspürte sie eine unangenehme Leere, die sich stattdessen in ihrem Kopf ausgebreitet hatte.
Seufzend ließ sie sich in das feuchte Moos vor der Höhle fallen und grub ihre Finger tief in das weiche Moos. Ihre Fingerspitzen fühlten die weiche Erde, und ihre Gedanken schienen sich wiederzufinden und begannen die leeren Hallen ihres Gehirns überschwemmen.
Sie legte den Kopf in den Nacken, und ihr langes, dunkles Haar ergoß sich über ihren Rücken. Ein Sonnenstrahl, der durch das dichte Blätterdach drang, kitzelte ihr Kinn, und sie genoß es, einfach hier zu sitzen, und ihr Blut pulsieren zu fühlen. Einfach wissen, dass sie noch lebte, dass sie hier war, ganz wirklich hier war. Dass sie die Erde und das Moos fühlen konnte, dass sie die Luft schmecken und den Gesang der Vögel hören konnte. Dass sie den Wind spüren durfte, der sanft über ihr Gesicht strich oder wild durch ihr Haar fuhr und es zerzauste. Dass sie die Wärme der Sonne auf ihrer Haut spüren durfte...

Ja, heute würde ein guter Tag werden, das spürte sie. Leon schlief noch, und Satura gönnte ihm den Schlaf nach den anstrengenden Tagen des Trainings.
10.06.2003, 20:40 #211
manmouse
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Am Felsen
Esteron lächelte seine Geliebte freudig an. “ Ich bin sehr stolz auf dich. Gardiff hat dir ja schon echt ne Menge beigebracht.“, dabei nahm er Lehna fest in den Arm, indem er ihn um ihre Hüfte legte. “ Ich habe da wohl noch einiges nachzuholen wie mir scheint.“
Dann drehte er den Kopf in die Richtung von Gardiff der sich schon auf den Weg gemacht hatte und rief im hinterher das die gleich schon nachkommen würden.
“ Ich hoffe nur das du mich das nächste mal nicht so hart ran nimmst. Es reicht wenn du deinen Gegnern das fürchten lehrst.“ grinste er.
“ Und nun lass uns mal zu den anderen aufschließen. Wenn wir jetzt noch aufbrechen, erreichen wir noch heute die Bergarbeitersiedlung in der Nähe des Gletschers. Und es gibt nichts worauf ich mich mehr freue, als darauf in einem wunderschönem weichen Bett zu liegen. “ zwinkerte Esteron.

Nachdem die beiden wieder zur Gruppe zurück gekehrt waren, bekam Gardiff die beiden Holzschwerter zurück, dann machten sich alle Reisebereit, indem sie ihre Lasten aufluden und schon konnte es losgehen.
10.06.2003, 20:53 #212
Heimdallr
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Ahhhh, war das lecker Der Fürst musste kurz aufschlucken und gab einen unanständigen Laut von sich, doch das war ihm egal, er war pappsatt und hatte sich vollgefressen. Das war auch dringend nötig, sein Körper brauchte wieder Nahrung und jetzt hatte er sie bekommen.

Zuerst hatte er den toten Vogel abgelegt und war noch einmal zum Wald gesprintet, da hatte er sich zwei große Holzbalken aufgeklaubt und einen spitzen Ast an einem Baum abgerissen. Mit dem Material ging er wieder zurück und hatte eine nette Grillanlage gebaut. Der tote Vogel wurde auf den spitzen Ast gespießt und dann über das Feuer auf den beiden Balken gegrillt. Ab und zu drehte er den Ast, so wurde es überall schön braun. Nach einer halben Stunde war der Vogel fertig und der Fürst konnte es kaum mehr erwarten. Er brach sich sofort eine Keule ab und verbrannte sich dabei fast die Finger, also machte er es beim zweiten Versuch vorsichtiger. Die anderen schienen auch Hunger zu bekommen und der Fürst wunderte sich, warum sie noch nicht da waren, dachten sie etwa, er wollte das Ding allein essen. Er sah zu Sonja wie ihr scheinbar das Wasser ihm Munde zusammenlief und er ließ sich nicht lange bieten. Er ging zu ihr und sprach sie an.

"Hey Sonja, was ist? Ein Blinder würde sehen, dass du Hunger hast, komm und bedien dich es ist was für alle dabei, ich will den Vogel nicht nur für mich"

"Ich, ich will mich aber nicht aufdrängen."

"Spinnst du, komm mit."

Der Fürst nahm Sonja am Arm und schlief sie mit zum Feuer. Er riss, etwas vorsichtig, eine Keule ab und reichte sie Sonja. Sie nahm die Keule dankend an und biss herzhaft hinein, man sah ihr an, dass sie genauso Hunger hatte wie er. Nachdem Sonja da saß und aß, schienen die anderen langsam auch Hunger zu bekommen, sie kamen auch zum Feuer und aßen mit. Hab ich’s mir doch gedacht schmunzelte er in sich hinein und nahm ebenfalls ein Stück mit dem Dolch. Gerade als er in das Lendenstück beißen wollte, trat der Mann mit dem Kettenhemd an ihn. Er meinte was von, genug Essen und seinen Vogel verschonen. Zuerst dachte der Fürst nach, was für einen Vogel meinte der denn. Hm, könnte auch sarkastisch gewesen sein und er meinte, dass ich Plemplem bin. Irgendwie wurde er daraus nicht schlau oder besaß der dürre Mann etwa einen lebenden Piepmatz? Wäre eine Möglichkeit, doch davon hatte er noch nicht viel gesehen, wahrscheinlich deswegen, weil man ihn und die andere Frau so gut wie nie sah, entweder sie waren weg, oder sie waren… weg oder sie waren…..tja irgendwie weg halt. Nun ja, es sollte sicherlich noch einmal die Möglichkeit kommen, sie etwas genauer zu beobachten. Er sah ihm nach und bemerkte, dass er mit der Frau im Wald verschwand. Wie war das gerade? Die beiden waren ziemlich oft irgendwie weg Er wollte sich aber nicht weiter drum kümmern, denn er hatte weitaus besseres zu tun. Ja, was eigentlich? Er nahm einen kräftigen Schluck Wasser aus der Flasche und löschte das Sodbrennen, das er irgendwie langsam bekam.

Da er sowieso satt war, konnte er gleich was machen. Es mag verrückt klingen, doch er beschloss wieder zum Bach zu gehen um sich die Hände zu waschen, er hatte sowieso nichts zu tun und wie es so aus sah, sollte die Gruppe an der Stelle den ganzen Tag verweilen. Wahrscheinlich besser so, morgen waren sie sicher nicht mehr da, dafür schien er die Leute zu gut zu kennen, sie waren nicht da um zu campen, sondern es gab ein Ziel. Er wusste zwar nicht wie das Ziel heißen sollte, doch er war sich sicher, dass es ein Ziel gab, schließlich waren diese Leute nicht in der Wildnis und kämpften gegen gefährliche Monster, nur um hier draußen zu campen.

Als er wieder an dem Bach war, wischte er sich das Fett von den Händen, er musste lange schrubben doch nach einer langen Zeit klappte es, nun waren seine Hände wieder rein. Er fühlte seine Wasserflaschen wieder auf, obwohl beide noch recht voll waren und ging dann wieder zurück. Diesmal war er nicht heruntergefallen (Wen wunderts). Aber diesmal ging er nicht rechts neben dem Bach, sondern nach links. Es war zuerst der selbe Weg, das selbe Panorama, doch dann veränderte sich das Landschaftsbild. Es wurde nicht dichter durch die Pinien, sondern er kam auf eine Lichtung. Die Sonne ging wieder unter, so spät war es schon und so fiel das Rot auf den freien Platz. Er ging auf die Lichtung und sonnte sich noch etwas. Doch langsam war es wieder Zeit zum Lager zurückzugehen.

Er kehrte um, doch auf dem Weg zurück kam er an einem Strauch mit Beeren vorbei. Zuerst hatte er ihn übersehen, doch dann ging er noch mal zurück um sich davon zu überzeugen, dass er wirklich Beeren gesehen hatte. Tatsächlich, rote Beeren hingen da. Bei näherem hinsehen erkannte man kleine Stachel am Ende und feine Härchen an der Außenhaut. Der Fürst nahm eine und wollte sie in den Mund stecken, doch dann fiel ihm ein, dass es ja auch giftig sein könnte. Doch was sollte es, eine Beere würde ihn schon nicht umbringen und so kostete er eine. Es schmeckte leicht süßlich aber ziemlich herb, der Kern war nichts schmeckend, aber als er auf ihn biss, kam ein säuerlicher Stoff hinaus. Der Fürst musste das Zeug ausspucken, so bitter war es, doch das Fruchtfleisch war bei näherem Schmecken doch recht lecker gewesen. Er nahm sich einen kleinen Beutel und pflückte den halben Strauch ab. Mit dem kleinen Schatz machte er sich nun endlich auf zurück zu kehren, bevor es Nacht wurde und er sich verlief.

Er kam gerade noch rechtzeitig an, denn scheinbar war irgendwas los. Sly und der Mann mit der schwarzen Rüstung schienen irgendwas beredet zu haben und riefen in der Gegend herum. Der Fürst erschien in ihrem Rücken und blieb unbemerkt. Er setzte sich auf einen Stein und nahm noch schnell eine Beere, doch lange konnte er nicht essen, die Drei anderen kamen aus einer anderen Richtung. Drei? Vorhin waren es doch nur Zwei? Naja egal hab ich halt wieder was verpasst dachte er still und leise und verschnürte den Beutel mit den Beeren.
Mal sehen was jetzt geschah….

Die Leute zogen ihre Rucksäcke und ihr Reisematerial auf. Nun gut, es würde also weiter gehen. Der Fürst nahm seinen Dolch, schnitt noch eine gewaltige Keule von mindestens 2 Kilo ab, nahm eines seiner zahlreichen Tücher (Verdammt wie viele hatte er den von dem Händler gekauft?) und reinigte ihn wieder. Als es niemand sah und alle wegschauten steckte er Todesschädel wieder in den Stiefel. Es war besser, wen niemand davon mitbekam. Er nahm das dreckige Tuch und wickelte die Keule zu 2/3 dort ein. So würde er auch keine dreckigen Finger bekommen. Jetzt, wo er alles erledigt hatte, konnte es losgehen, zumindest verhungern würde er nicht. War alles erledigt? Er sah sich noch einmal suchend um. Ha, der entdeckte er einen Fehler, das Feuer brannte noch. Er rannte hin und löschte es mit dem Sand und nun war wirklich alles in Ordnung. Also, auf geht’s, er war bereit für den Marsch
10.06.2003, 20:54 #213
Skeleon
Beiträge: 793

Mit einem Gähnen öffnete der junge Dieb die Augen. Ächzend richtete er sich auf - sein Kreuz schmerzte höllisch. Irgendwie hatte er es fertig gebracht sich auf dem weichen Moosbett zu verrenken. Als er sich aufstützte spürte er einen dumpfen Schmerz durch seinen rechten Arm zucken. Sein Gewicht auf den Linken verlagernd begann er sich mühsam aufzurichten. Jetzt stand er da, etwas gebeugt und voller Blessuren. Trotzdem - auf dem Wald rund um ihn herum lag eine idyllische Stille, nur durchbrochen vom Gezwitscher der Vögel und dem Rauschen des Windes in den Baumkronen.
Etwas ungelenk humpelte Leon ein Stück weg von seinem Lagerplatz und sah sich um. Wo steckte Satura?
Ein leises Kichern zeigte ihm, wohin er zu blicken hatte. Vor dem düsteren Tunneleingang saß sie im Moos und er starrte in der Weltgeschichte umher. Verzweifelt grinsend schüttelte er den Kopf, ächzte nocheinmal und zwang sich mehr oder weniger gerade zu stehen. Langsam ging er zu Satura hinüber, die nun wieder vor sich hinblickte, ihren Blick durch den Wald schweifen ließ und entspannt und zufrieden wirkte.
Grunzend ließ sich der junge Dieb neben ihr ins Moos fallen.
"Na, gut geschlafen?" fragte er.
Sein Gesichtsausdruck zeigte wohl, dass er selbst das nicht hatte. Aber trotzdem versuchte er gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Wer konnte wissen, ob sich nicht alles noch zum Guten wandeln würde? Die Vorraussetzungen dafür hatte der Tag ja wohl, dachte Leon zufrieden lächelnd, als er neben Satura so da saß und ebenfalls ziellos vor sich hinblickte.
10.06.2003, 21:07 #214
Satura
Beiträge: 589

Heute schien nicht gerade Leons bester Tag zu sein... Er wirkte verspannt und unausgeschlafen; sein Gesicht sprach Bände. Satura ließ sich nicht aus ihrer Ruhe bringen sondern lud den jungen Dieb ein, sich neben sie zu setzen.

Satura kramte gedankenverloren in ihrer Tasche und fand schließlich, was sie suchte. Sie hielt Leon einen kleinen braunen Tiegel entgegen und nickte ihm aufmunternd zu. "Das wird deinen Zerrungen und Verspannungen gut tun." Dann schloß sie wieder ihre Augen und entspannte sich weiter, während der Dieb prüfend die gelbliche, geleeartige Salbe zwischen zwei Fingern rieb. Der intensive Duft ätherischer Öle stieg ihr in die Nase, als Leon den Tiegel neben ihr abstellte.

"Sag mal Leon, was ist eigentlich mit uns los?" Sie sah ihn nicht an, sondern hielt ihr Gesicht weiterhin gen Himmel gereckt, die Augen geschlossen. "Warum sprechen wir von Nähe, und leben Distanz?"
Sie hielt inne, öffnete ihre Augen und sah ihn an. "Wir sind nicht ehrlich zueinander."
Eine seltsame Traurigkeit schwang in ihrer Stimme. Leon sah sie an, sich in ihren grünen Augen spiegelnd.
10.06.2003, 21:10 #215
Lehna
Beiträge: 397

Kantige Steinchen knirschten unter den Stiefelsohlen der Reisenden, während sich die Gruppe, geführt von Frost, über verschlungene Gebirgspfade immer weiter dem Gletscher näherte. Lehna und Esteron bildeten das Schlusslicht des Trupps, auf dem einen Arm hielt die junge Frau den kleinen Falken Willi, ihre andere Hand hielt die von Esteron.
Die Sonne hatte sich bereits in einen glutroten Feuerball verwandelt und versank langsam hinter dem am Horizont aufragenden Luzkanzacken. Die schwarze Silouette der Berge hatte etwas sonderbar beruhigendes und angsteinflößendes zugleich. Die Berge konnten schützen und gleichzeitig konnten sie töten, beides mit großem Erfolg...
Mal wieder fiel Lehna auf, wie zwiespältig die Welt doch war. Es gab nichts, das nicht mindestens zwei Seiten hatte. Sie selbst war ja schon ein gutes Beispiel dafür - es war unwahrscheinlich, dass irgendwer auf den ersten Blick eine ehemalige Auftragsmörderin hinter ihr vermuten würde. Eine Tatsache, die sie sich damals oft zu nutze gemacht hatte, um ihre Opfer dort hin zu locken, wo sie sie haben wollte...
Sie senkte ihren Blick, schon wieder ergriffen verzehrende Schuldgefühle von ihr Besitz, schon wieder drängten sich die Geister der Toten mit ihrer Frage auf, die sie nicht beantworten konnte und wohl nie beantworten können würde.
Sie drückte Esterons große Hand ein wenig fester, es verlieh ihr eine grewisse Sicherheit. Sie wusste, dass sie nicht allein war. Sie würde ihre Vergangenheit niemals wiedergutmachen können, aber sie konnte versuchen dieses Leben hinter sich zu lassen und ein neues zu beginnen. Zusammen mit Esteron würde sie es schaffen. Der junge Wanderer hatte ihr endlich die Chance gegeben, auf die sie so lange gewartet hatte. Sie würde diese Chance nutzen...
10.06.2003, 21:21 #216
Skeleon
Beiträge: 793

Leon blickte sie lange an.
Er fühlte sich, als würde er in einen Strudel gesogen. Als würde ihm der Boden weggezogen.
Der junge Dieb schluckte schwer und nickte dann, als wäre das seine Schuldigkeit. Doch wusste er nicht, was er sonst viel mehr tun sollte. Er musste ihr erzählen, von der Inquisition, wie er dazu gekommen war und alles andere. Insbesondere betreffs dessen, was nahe des Hofs des Großbauern in einer Erdmulde verscharrt lag. Er hatte aus der Sache noch Gewinn geschlagen!
Sollte er es ihr erzählen? Er fühlte, dass dann wohl alles zerstört würde an Vertrauen, dass sie wieder zu ihm aufgebaut hatte. Aber war das schlimmer als Vertrauen auf einer Lüge bestehen zu lassen?
Er schaute auf und blickte wieder in diese tiefen, dunklen Teiche, umrandet von reinem grün. Er würde es ihr erzählen - er würde es müssen!
Er blickte sie traurig an.
Er würde es ihr erzählen.
10.06.2003, 21:35 #217
Satura
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Ihr Gegenüber war seltsam ruhig geworden, und nachdenklich. Sie sah ihn unvermindert ernst an, und begann schließlich.

"Der Trainingsausflug mit Milena... es ging ins Söldnerlager. Meine Prüfung bestand daraus, mich im Kampf ihnen gegenüber zu beweisen." Sie versuchte, seine Blicke zu ergründen, doch Leon starrte auf seine Schuhe, als hätte er ihre Worte gar nicht gehört, als wäre ihr Geständnis irgendwo in dem dunklen Nichts zwischen seinen Ohren verhallt.
Nach einer unangenehmen Pause ergriff sie noch einmal das Wort. "Leon, ich habe nichts gegen euch Lees, aber ich musste - Milena - und ausserdem Saria - und der Überfall -" stockend kamen die Worte aus ihrem Mund.

Unvermindert fixierte Leon den Boden vor ihm, und Satura schwieg. Es war ihr so schwer gefallen, ihm das zu gestehen. Ihm, einem Lee. "Ich wollte einfach nicht, dass du nochmal zwischen die Fronten gerätst."
10.06.2003, 21:39 #218
Aylana
Beiträge: 243

Stumm war sie Malicant in die Höhle gefolgt...
Naja, mit einem Katana im Genick hätte das wohl jeder getan.
Langsam lies sie sich auf den Boden sinken, zuerst in die Knie und dann mit ihrem Körper.
Ruhig blickte sie in die Runde, irgendwie hatten alle diesen komischen, furchtlosen und zugleich irgendwie erschreckenden Blick. Sogar Malicant, wobei bei dem war sie sich nicht sicher, ob er wirklich so furchtlos blickte, oder ob er gerade Strippoker ohne Karten spielte.
Der Mann, der den Scavenger angeschleppt hatte, holte aus einem Winkel der Höhle einen langen Bratspieß hervor und steckte die Beute auf selbigen. Das Feuer wurde mit neuem Holz angefacht, etwas später drehte sich der Laufvogel über den Flammen.
„Wenn das stimmt was ihr sagt könnte man es überprüfen.“, brach Tannenberg plötzlich das allgemeine Schweigen, sein Blick wanderte langsam zwischen ihr und Malicant hin und her.
„Ich habt doch sicher kein Problem damit, uns dabei zu begleiten?“
Es war keine Frage, eher ein Befehl, der keine Wiederrede zuließ. Aylana nickte kurz, Malicant hingegen rührte sich nicht, er starrte nur wie gebannt in die Flammen. War der Kerl etwa auch noch Pyromane?
Der Inquisitor lehnte sich zurück und zerzog die Lippen zu einem zufriedenen, aber auch irgendwie lauernden, raubtierhaften Lächeln.
„Mein Kollege Dorrien wird das übernehmen, denke ich...“
Er deutete beiläufig auf den jüngeren Mann neben ihm, dieser nickte nur...
10.06.2003, 21:45 #219
Waldläufer
Beiträge: 792
Am Randes des Gebirges, noch etwas vom Gletscher entfernt......
Munter sprang Gardiff von einem größeren Stein zum anderen. Frost war ihm immer ein Stückchen vorraus und der Waldstreicher wunderte es wie leicht der Lehrmeister voran kam. Ob wohl sich der junge Bursche beeilte schien er den dunklen Krieger nicht einzuholen. Hinter ihm turtelten Lehna und Esteron und auch die beiden schwebten gerade zu über die Schutthalde. „Wie war das gleich noch mal ?“ grübelte der Barde. „Liebe verleiht Flügel mit denen man auch die höchsten Mauern überwinden kann, ja so ungefähr lautete das Sprüchlein“ murmelte der junge Waldstreicher vor sich her, sprang wieder zu einem nächsten Stein und zum nächsten. Gar nicht so einfach und leicht auf die Dauer muss man mal so sagen.
Nach einer Weile klaffte auf rechter Seite der Wandergemeinschaft ein Tal im Gebirge auf und Frost strebte zielstrebig darauf zu.
10.06.2003, 21:58 #220
Skeleon
Beiträge: 793

Der junge Dieb hätte fast laut aufgelacht, wäre ihm nicht so zum Heulen zumute.
Das war's? Das war alles, worum sie sich sorgte? Wegen ein paar Prügeleien, die die Amazonen angezettelt hatten? Die Kerle auf dem Hof waren Schlimmeres gewohnt.
Ein bitteres Lächeln huschte über sein Gesicht.
Er hatte beschlossen es ihr zu erzählen, und jetzt gab es kein zurück mehr. Sie hatte ihm vertraut, einem dreckigen Dieb. Sie verdiente zumindest zu wissen, was geschehen war.
Ein Krächzen verließ Leon's Kehle, er räusperte sich ausgiebig und begann langsam und noch immer zu Boden blickend zu erzählen.
"Du ... du hast mich öfter gefragt, warum ich überhaupt nach Gorthar gekommen bin. Es war wegen einem Inquisitor."
Leon seufzte. Die ganze Wahrheit.
"Ich habe ihn in der Taverne getroffen. Der Idiot trug seine Geldbörse offen am Gürtel. Leider hatte ich ihn unterschätzt und er hat mich erwischt. Mit einem Trick entkam ich ihm, aber er hat mich nur wenige Meter vor der Taverne aufgehalten. Er hat mich erpresst. Entweder ihm helfen, oder der Garde ausgeliefert werden."
Satura blickte ihn etwas verwirrt an. Was hatte das für eine Bedeutung?
"Nun, der Kerl hatte eine Amazone im Schlepptau, als Schülerin. Während ihrer Absens gab er mir meinen Auftrag, den ich auszuführen hätte, wenn ich mit dem Leben davon kommen wollte. Der Inquisitor hat Telma, so hieß seine Schülerin, die ganze Zeit lang an der Nase herumgeführt. Ich sollte für ihn das Amazonenlager auskundschaften, wozu er selbst als bekannter Inquisitor nicht in der Lage war, um mehr über ihre Religion herauszufinden. Du weißt schon, Innos-gefällig und so. Nun, das war einer der Gründe, warum ich mit dir ins Amazonenlager gekommen bin. Der Hauptgrund, um ehrlich zu sein."
Was die anderen Gründe waren, griff er nicht mehr auf.
"Nun ... nach getaner Arbeit kehrte ich zu ihm zurück. Anstatt mich der Garde auszuliefern belohnte er mich mit Gold. Und nur Augenblicke später bot er mir einen zweiten Auftrag an, diesmal auf freiwilliger Basis."
Saturas Blick verdüsterte sich. Freiwillige Basis ... sie ahnte schon, was kommen würde, wollte es aber wohl noch nicht wahr haben.
"Es war mein Auftrag, mich bei den Kultisten in Gorthar einzuschleusen. Dinge über sie herausfinden - was planen sie, wieviele sind es, gibt es wichtige Personen, wo liegen ihre Lagerräume und Befestigungsanlagen?"
Er lächelte seltsam zufrieden, fast debil, als er fortfuhr: "Als ich mich ihnen schließlich anschloss fandt ich jedoch soviel mehr. Ich vergas den schnöden Mammon, den mir der Inquisitor geboten hatte und wurde ein Teil des Ordens."
Jetzt senkte er seinen Blick wieder und sprach leiser und trauriger.
"Bis du aufgetaucht bist. Ich ..."
Er brach stotternd ab, räusperte sich und versuchte an anderer Stelle wieder einzusteigen.
"Ich verließ dich und diesen Frost um dich nicht weiter in Gefahr zu bringen. Dieser Tavernenkiller war hinter mir her, die Kultisten, die Inquisition."
Er grinste gequält.
"Will nie wieder so gefragt sein. Ich schaffte es, mich über das alte Schlachtfeld zu kämpfen und traf etwa auf halbem Wege auf den Inquisitor. Ich erinnerte mich an meinen alten Auftrag. Ich gab ihm was er haben wollte, er gab mir den vor Wochen versprochenen Lohn. Und so kehrte ich nach Khorinis zurück."
Er starrte noch immer traurig zu Boden trat einen Schritt zurück, wie um einer Ohrfeige auszuweichen und blickte dann zu Satura auf, die bis zu diesem Moment seinen Erzählungen gelauscht hatte. Er konnte nicht einschätzen, wie sie sich jetzt fühlte und so blickte er sie stumm an.
10.06.2003, 22:12 #221
Satura
Beiträge: 589

Satura schluckte, doch der Kloß in ihrem Hals wollte nicht weichen. Im Gegenteil, er schien sich noch auszudehnen, umfasste ihre Luftröhre und drückte zu.

"Was... was sagst du da?" Sie konnte es nicht glauben. Für Geld, ihre Schwestern ausspioniert? - Die Garde wär noch eine zu milde Strafe gewesen.
Sie kämpfte mit sich, in ihr tobte ein Kampf zwischen Wut, Trauer, Hass, Zuneigung.

"Wo ist dieser Inquisitor?" rief sie schließlich aufbrausend. Wie ist sein Name? Wer ist dieser Mensch, der dich so zerstört hat?" Doch sie wußte - nicht der Inquisitor hatte etwas zerstört - es war Leon selbst gewesen, der - vom Glanz des Goldes geblendet - sein Leben riskiert hatte, und... auch noch kassiert hatte, nachdem er sie in Gorthar sitzen hatte lassen.
Sie ballte ihre Rechte zur Faust, und ließ gleich darauf wieder locker, ihren Blick zum Boden gerichtet.
Sie fühlte sich verraten. Und verkauft. Nicht nur, dass er sie fast getötet hatte, hatte sie ihm auch noch aus einer Situation geholfen, für die er bezahlt wurde... Jetzt erst begriff sie: das Schwert, und der Amethyst... sie selbst war Söldnerin gewesen. Er hatte sie bezahlt, wie eine billige Hure, und genauso hatte er sie liegen lassen.

Doch nichts von dem allen sagte sie ihm. Sie sah ihn an, und Tränen standen in den nun fast blau wirkenden Augen der Amazone. Eine Strähne ihres dunklen Haares war in ihr Gesicht gefallen, doch sie machte sich nicht die Mühe, sie fortzuwischen.
"Warum...?" Sie sah Leon verzweifelt an. "Warum tust du mir so weh? Warum würde ich jetzt am liebsten fortlaufen, oder nein, vielleicht würde ich lieber dich töten, nein, vielleicht auch besser mich, meiner dummen Naivität wegen. Was verheimlichst du mir noch? Welche Schmerzen willst du mir noch zufügen? Warum, was hab ich dir getan? Womit hab ich das verdient..." Schluchzend schlug sie ihre Hände vor ihr Gesicht. Ihre Schultern hoben und senkten sich zuckend im Takt ihrer unregelmäßigen Atmung, und von ihren Handgelenken perlten die Tränen ab und tropften in das Moos.
10.06.2003, 22:21 #222
manmouse
Beiträge: 6.742
Die Bergarbeitersiedlung im Tal in der Nähe des Gletschers ..
Mittlerweile war die Sonne fast gänzlich verschwunden. Die Gruppe zog unermüdlich weiter und man konnte in dem Tal die Bergsiedlung erkennen. Die Lichter hinter den einzelnen Fenstern waren schon von weitem zu erkennen. Wenn man sich das Dorf so von weitem betrachtete, bekam man schnell den Eindruck von Gemütlichkeit vermittelt. Wenn sie das Dorf erreicht hatten, waren sie ihrem Ziel ein großes Stück näher.
Esteron lächelte, er schon einmal hier gewesen. Damals als er nach Frost und Satura gesucht hatte, die er nur um einen halben Tag verpasst hatte. Ob er den Führer dieser Siedlung wieder treffen würde?
Angetrieben von der Freude, beschleunigte Esteron den seinen Schritt und holte mit Lehna den Rest der Truppe ein um dann zu Frost aufzuschließen der mittlerweile sein Tempo verlangsamt hatte. Sie würden die Siedlunge alle gemeinsam betreten.

Als die Gruppe dann endlich ihr Ziel erreicht hatte wurden sie freundlich empfangen. Womöglich hatte man sie schon von weitem kommen sehen. Unter den Menschen war auch Horasson, der Führer dieser Siedlung.
Der alte Mann begrüßte jeden einzelnen Reisenden persönlich. Wobei sich Esteron dankend vor ihm verneigte. Horasson nickte nur freundlich und schritt dann wieder zu dem Waffenmeister und wechselte ein paar Worte mit ihm, während die anderen Besucher von einer dichten Menschentraube umlagert wurden.
Der Wanderer lächelte, er wurde schon beim letzten Mal so freudig empfangen.
“Wir bleiben über Nacht hier und ruhen uns aus. Horasson und seine Familie, sind so freundlich uns die Unterkünfte zur Verfügung zu stellen. “ Der Waffenmeister hatte also ihr Ziel für heute verkündet. Horasson nickte nur und verabschiedete sich von der Gruppe, um sich dann mit Frost von selbiger zu entfernen.
Auch die Menschentraube um die Besucher begann sich langsam aufzulösen, als Esteron die Hand von Lehna fester umgriff und sie lächelnd ansah.
“ Und was machen wir nun?
10.06.2003, 22:26 #223
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Der Fürst hatte den ganzen Weg über an seiner Keule geknabbert. Das gab ihm nicht nur neue Kraft, das erfüllte ihn auch mit einer Aufgabe. Das Tempo der Gruppe war unglaublich hoch, doch das lag nicht an Sly, Sonja oder den anderen, sondern eigentlich nur an dem Mann mit der schwarzen Rüstung, der vorne lief. Dahinter folgte ihm der Typ mit der Minecrawlerrüstung und danach folgte auch schon der Fürst. Hinter ihm versuchten Sly und Sonja mitzuhalten und ganz am Ende liefen das Pärchen. Er dachte schon, dass man die beiden so bezeichnen konnte, schließlich waren sie einfach zu oft zusammen, als ob man sie nicht Paar nennen konnte. In der Reihenfolge machten sie sich auf, immer höher den Berg zu besteigen.

Der Fels trat hier wieder hervor, kein Wald, kein Sand, sondern blanker Fels, Stein, Geröll, Schutt und Splitter. Die Gegend hatte sich schon geändert, es wurde rauher. Der Wind blies ihnen ins Gesicht und man musste sich schon wehren, wenn man nicht einige Meter nach hinten gepustet werden wollte. Außerdem war esinzwischen Nacht geworden, die Sonne hatte sich nun endgültig verabschiedet und verschwand hinter gewaltigen Bergrücken um der Nacht, der Finsternis, die Herrschaft für einige Stunden zu überreichen. Der einzige der da etwas dagegen hatte war der Mond, der heute wieder sehr kräftig schien. Der nun frei Mann schaute zum Mond kurz hinauf und erkannte, dass es fast Vollmond war. Nur wenige Stücke fehlten, damit er wie ein Kreis erschien.

Doch er hatte keine Zeit lange die Umgebung zu beobachten, er fiel über einen Stein und konnte sich gerade noch abfangen, sonst wäre er wohl auf den Schädel gefallen. Also weiter, der Mann vor ihm machte ganz schön Tempo, da konnte er sich nicht leisten groß zurück zu hinken.

Bald kamen sie zu einer Siedlung, der Mann mit der schwarzen Rüstung wurde langsamer und sie traten ein. Ein alter Mann begrüßte alle und der Fürst lächelte freundlich zurück. Eine Menschenmenge kam und löste sich wieder auf. Irgendwie schien sich die Gruppe nun zu verlieren, zumindest verließ der Mann die Gruppe. Für heute werden sie hier bleiben, also sollte er sich vielleicht ein Gasthaus suchen.
10.06.2003, 22:27 #224
Skeleon
Beiträge: 793

Jetzt verstand sie ihn, dachte er.
Jetzt verstand sie, warum er sich fast gewünscht hatte, sie hätte den Dolch genommen, als er ihn ihr angeboten hatte.

Leon ließ sich plump ins Moos fallen und sah sie an. Mehr wusste er nicht zu tun. Sie hatte recht, mit allem was sie sagte.
Er saß einfach da und sah sie an. Traurig, aber unfähig ihr Trost zu zu sprechen.

Mehrere Minuten saßen sie so da, bis der junge Dieb schließlich versuchte, die Sprache wieder zu finden.
"... du ... du wolltest Ehrlichkeit und das war das einzige, was ich dir noch geben konnte. Tu', was immer dir beliebt." fügte er zögerlich hinzu und ließ sich langsam ins Moos zurücksinken.

In diesem Moment wünschte er sich, auf dem Schlachtfeld oder sonstwo umgekommen zu sein und seine Schuld mit ins Grab genommen zu haben. So hätte er sie nicht wiedersehen brauchen, ihr nicht die Wahrheit erzählen müssen, dachte er trübsinnig. Was war sein elendiges Leben schon im Vergleich zu ihrer Trauer?
Er verstand sie nicht.
Schweigend stolperte er zu ihr hinüber und ließ sich vor ihr nieder. Sie hatte ihr Gesicht noch immer in den Händen verborgen und schluchzte. Zweifelnd blickte er sie an.
Dann, ganz langsam, näherte er sich ihr, strich ihr sanft über die Stirn und versuchte dann, sie sanft zu umarmen.
Sie wehrte sich nicht, und so umfasste er sie und lächelte sie traurig an.
Jetzt war es an ihr, ihn abzustechen oder zu umarmen, dachte er.
10.06.2003, 22:40 #225
Der Inquisitor
Beiträge: 526
In einer abgelegenen, versteckten Höhle im Wald...
Dorrien beobachtete die beiden 'Besucher' misstrauisch, während er die letzten Fleischstückchen von seiner Scavengerrippe nagte. Das Fleisch war zäh und ungewürzt, aber besser als garnichts. Und er hatte schon schlimmeres erlebt, besonders wenn er sich daran erinnerte, wie er noch als Akolyth der Inquisition zusammen mit Tannenberg auf der Jagd nach dem Ex - Inquisitor Steiner die Fluchgrotte des Cathay erkundet hatte. Ein kalter Schauer lief ihm schon bei den bloßen Erinnerungen den Rücken hinunter, dagegen waren eine stinkende Schattenläuferhöhle und zähes Scavengerfleich der reinste Himmel auf Erden...
Sein Blick wanderte zu der Amazone, die diesem sonderbaren Kauz mit der schwarzen Robe gefolgt war. Sie sah ja garnicht schlecht aus. Irgendwie begann sich der Inquisitor zu fragen, ob es überhaupt irgendwelche Amazonen gab die schlecht aussahen.
"Amazonenlager?", fragte er plötzlich, allerdings klang seine Stimme genauso uninteressiert wie die Tannenbergs. Es war eben doch kaum zu übersehen, dass er der ehemalige Schüler des alten Hexenjägers war...
"Was wollt Ihr in Gorthar?"
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