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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 4
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07.06.2003, 20:26 #101
Skeleon
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Satura und Leon stolperten durch den düsteren Wald und suchten sich ihren Weg in Richtung der steinigen Hügellandschaften, nicht weit im Osten. Was scheinbar früher einmal ein Gebirge gewesen war, war nun nicht mehr als eine niedrige Anhäufung von Granit. All das andere Gestein war in den Jahrhunderten restlos von Erosion, Wind und Wetter abgetragen worden. Dennoch gab es hier auf niedrigem Niveau noch Höhlen und uralte Stollen.
Es hatte nur kurze Zeit gedauert, bis die beiden einen Eingang in einen dieser Tunnels gefunden hatten. Er war von allen Seiten mit Büschen und wilden Gräsern überwuchert gewesen, aber die tiefe Schwärze dahinter hatte sie magisch angezogen.
Leon griff in das Bündel auf seinem Rücken und fingerte nach den beiden Bienenwachskerzen.
"Hier, die habe ich extra für soetwas aufgehoben." griente er.
"Hoffentlich herrscht da drinen nicht zuviel Wind. Ich habe gehört, in solchen Höhlen solls manchmal zu regelrechten Stürmen kommen."
Satura winkte ab.
"Wir gehen ja nicht tief rein. Die Molerat halten sich eh immer nahe des Eingangs auf."
Mit ihrem Zunderstein entfachte Satura in Windeseile einen kleinen Haufen altes Gras, das sie rasch aufgehäuft hatte. Leon gab ihr eine der Kerzen und beide entzündeten sie am Feuer, ehe sie es wieder austraten.
Dann machten sie sich daran die Höhle zu betreten.
07.06.2003, 20:29 #102
Heimdallr
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Der Fürst schaune erstaunt. Sly hieß der Mann also, wenigstens etwas aber sonst schien er ncihts zu wissen. Als er fragte warum er hier nach Informationen suche, musste der Fürst grinsen.

"Quatsch, ich bin doch nicht wegen dem Hof hier. Der Hof ist mit total wurscht, zumindest zurzeit, die Idioten da können ihren Mist selber machen, da war bis zu meinem Abschied ja nur noch Chaos, dauernd diese Nervensägen. Naja, ich bin nach Gorthar gegangen, weil Khorinis nichts mehr mit mir gemeinsam hatte. Ich brauche eine Auszeit wenn du verstehst, ich musste aus Khorinis weg. Ich habe dich gesucht, weil es hätte sein können, dass etwas wirklich wichtiges passiert wäre. Schließlich muss man sich auf dem laufenden halten. Aber was machst du den eigentlich hier, wenn ich raten müsste würde ich sagen, du machst einen Amazonenkampf."

Sly drehte seine Augen zu den anderen und schien etwas vorzuhaben. Nun ja, der Fürst wartete erstmal auf seine Reaktion.
07.06.2003, 20:41 #103
Sly
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"Naja in Khorinis wurde es mir zu heiß. Die Klosterfritzen waren hinter mir und ein paar Freunden her , weil ich einen Stein brauchte den ich so ner Schwarzmagierin brachte , damit sie mich von meiner Vergiftung heilt. Nunja und da waren die Kerle auf dem Hof und haben nach uns gesucht. Ich habe mir die Dame hier geschnappt und bin mit ihr weg. Im Amazonenlager wurden wir dann wegen dieses Überfalles gefangengenommen und in den Kerker geworfen und diese Frau hatte das angeordnet. Nunja ich hatte nen kleinen Kampf mit ihr gemacht nichts ernstes. Und jetzt bin ich einfach auf der Suche nach einem Abenteuer. " sprach Sly.

Nachdem er geendet hatte, blickte er nach oben. "Lecker Äpfel " sprach Sly und war schon auf einem Baum verschwunden. Dort riß er drei Äpfel ab und ließ sich hinunterfallen. Er kam auf und knickte seine Beine ein um den Sturz abzufangen. "Hier Äpfel. Für jeden einen. " Sly biss in seinen Apfel und fragte dann "Und was gedenkst du jetzt zu tun? "
07.06.2003, 20:56 #104
Heimdallr
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Der Fürst lauschte der Geschichte von Sly und überlegte wie er wohl aus dem Kerker wieder raus gekommen war. Wäre intressant zu wissen. Doch aufeinmal, mitten im Gespräch schien Sly irgendwas wahrzunehmen und verschwand in einem Baum und warf kurz darauf 3 Äpfel von dem Baum. Er kam wieder runter und bat jedem einen an. Jetzt merkte er, dass er sich noch gar nicht vorgestellt hatte vor der Amazone.

"Hey Amazone, mein Name ist Pergamo, Fürst Pergamo, sag, wie ist dein Name?"

"Mein Name ist Sonja."


Nach der etwas knappen Begrüßung wandte sich der Fürst wieder zu Sly.

" Was ich jetzt mache? Hm, keine Ahnung, wahrscheinlich erst
mal ausruhen. Aber wenn ihr nichts dagegen habt, dann werde ich euch eine Weile begleiten, oder habt ihr oder eure Begleiterin was dagegen?"
07.06.2003, 21:03 #105
Sly
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"Höchstens sie weil du sie Amazone genannt hast. " sagte Sly mit einem Lachen "Sie ist ebenfalls Wegelagerin und bedienstete bei Schmok. Aber was ich vorhabe weiß ich noch nicht genau. Ich werde mal sehen wer hier noch alles im Wald ist. " Dann drehte sich Sly zu Sonja "Hey , du bist in letzter Zeit so schweigsam , sonst sagst du doch mehr , bist du irgendwie geistig abwesend? " fragte Sly die Dame "Nein nein ist nichts , ich bin einfach so nicht so gesprächig. " Sly setzte ein besorgtes Gesicht auf. So kannte er Sonja noch garnicht. Doch er schüttelte nur seinen Kopf und ging dann weiter " So wir gehen weiter kannst mir ja folgen wenn du mitwillst. "
07.06.2003, 22:19 #106
Heimdallr
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Der Fürst hatte sich entschloßen mit den beiden zu gehen. Er hatte keinen Plan was er hätte machen sollen und vielleicht erwartete ihn ja ein Abenteuer. Er folgte den beiden und überlegte, wo sie hinwollen. Scheinbar hatte Sly keinen Plan, wohin sie laufen sollten und scheinbar wusste auch Sonja nicht, wo Sly hinwollte. Die Wegelagerin, die sozusagen aus der selben Gilde wie der Fürst kam, sagte auf dem ganzen Weg kein Wort, Sly hatte mehrmals versucht sie zum reden zu bringen doch sie ging nicht auf seine Fragen ein. Er folgte den beiden und schaute sich das Spektakel etwas an und hatte den Sly gefragt, wo er hin wolle. Sly antworte kühl, dass er noch nicht genau weiß, wohin er gehe. Langsam wurde es immer dunkler und die Nacht senkte sich über Gorthar. Sly machte anscheinend keine Anstalten stehen zu bleiben aber der Fürst sah, dass es wenig Sinn machte noch weiter zu gehen. Er teilte Sly seine Meinung mit und dieser sah ein, dass der Fürst Recht hatte. Er stoppte und begann damit einen passenden Platz für das Nachtlager zu finden, doch er war ihm schon zuvorgekommen. Er führte Sly und Sonja zu einer Lichtung, die er von weiten erspäht hatte und diese war ideal für die Nacht geeignet. Während die beiden sich noch umsahen sammelte der Fürst trockenes Holz. Dann kehrte er mit einen Batzen zurück und machte ein Feuer. Zu dritt saßen sie dann an dem Lagerfeuerchen und schwiegen sich an. Von Sonja hatte keiner der beiden eine Reaktion erwartet aber Sly und der Fürst warteten gegenseitig darauf, dass einer das erste Wort von sich gab. Stille. Stille die nur durch das zirpen der Grillen gebrochen wurde drang durch den Wald. Irgendwie war die Situation nicht schlecht, so konnte man sich über die Geschehnisse der letzten Tage klar werden. Der Fürst hatte allerdings keine Lust mehr zu sitzen, er legte sich abrupt auf den Boden und sah mit den Augen gen Himmel, der wieder einmal seine Sterne preisgab.
07.06.2003, 23:47 #107
Sarevok [NPC]
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Bei der unterirdischen Waldfeste des Kultes....
Die Sträucher und Büsche schienen zurückzuweichen, vielleicht aus Angst oder Ehrfurcht, doch kein Blatt schien über den schwarzen Stoff zu streichen, ein Ast an der Robe zu zupfen. Es war, als würde die finstere Gestalt nicht ganz real sein, ein Wanderer zwischen zwei Welten, in beiden beheimatet doch in keiner vollständig.
Die Abdrücke, die Sarevoks eisenbeschlagene Stiefel im weichen Waldboden hinterließen, sprachen jedoch eine andere Sprache. Mit seiner metallenen Hand bog er einen Zweig zur Seite und trat auf die Lichtung, die das Ziel seiner Wanderung darstellte.
Er hielt inne. Sein Kopf drehte sich langsam nach links und rechts, die unter der Dunkelheit der Kapuze glühenden Augen wanderten über die Äste und Bäume des Waldrandes. Etwas war hier. Er spürte die Anwesenheit von etwas anderem, er fühlte den Tod. Ja, genau das tat er, er war schließlich selbst so etwas wie die Verkörperung des Todes auf der Welt der Sterblichen.
Er war nicht allein...
Langsam näherte sich Sarevok dem Hügel in der Mitte der Lichtung, dem Hügel mit der Tür darin, die nach unten führte in die Festung des Kultes. Er blieb vor der Tür stehen, normalerweise hätte er jetzt angeklopft, aber diesmal war das nicht nötig. Er wusste, dass er bereits erwartet wurde.
Und genau so war es auch. Der Sehschlitz in der Tür wurde geöffnet, zwei tief in den Höhlen liegende, von dunklen Ringen untermalte braune Augen kamen dahinter zum Vorschein. Kalte Augen, völlig gefühllos, fast tot.
"Ich habe dich erwartet.", knurrte der Mann hinter der Tür. Sarevok nickte nur.
"Ich weiß."
Der Mann hinter der Tür erwiderte nichts. Er schien einfach nur zu warten. Sarevok wartete ebenfalls. Plötzlich wurde dem dunklen Abgesandten sein Fehler bewusst, als hinter ihm etwas durch die Luft pfiff. Er wirbelte herum und riss gleichzeitig sein Schwert aus der Scheide, doch es war zu spät. Ein Grashalm war zu mehreren Metern Länge und etwa einem halben Meter breite angewachsen und schoss jetzt auf ihn zu. Der laut klatschende Aufprall war unglaublich hart, trieb Sarevok die Luft aus den Lungen und hob ihn mühelos von den Füßen. Er schrie nicht, während er durch die Luft segelte, bereitete sich nur auf die Landung vor...
Es schepperte, als er gegen den Stamm eines Baumes prallte und zu Boden stürzte. Leise knarrend schwang die Tür der unterirdischen Festung auf, die Sonne spiegelte sich in matt schimmernden, nachtschwarzen Panzerplatten und dem geschliffenen Stahl eines Speeres. Der Wind zupfte an dem langen Umhang, den der Mann über den Schultern trug und an seinen dunkelbraunen Haaren.
Sarevok erhob sich ohne sichtlich Mühe dabei zu haben, obwohl ein normaler Mensch diese Aktion wahrscheinlich nicht überlebt hätte. Aber Sarevok war nun mal kein normaler Mensch.
"Sarevok."
Taks Stimme war tonlos, ohne irgend eine Gefühlsregung, und gerade deshalb so kalt wie der Luftzug in einer Gruft.
"Tak."
Sarevok neigte den Kopf ein wenig, wie zur Begrüßung. Nicht ein Anzeichen von Unsicherheit war zu erkennen, völlig ruhig musterte er seinen Gegner. Die Luft rauschte leise, während Tak seinen Speer mit einer Hand rotieren ließ.
"Nun denn."
Die Worte des Druiden klangen, als hätte er sie während eines Tavernengespräches ausgesprochen, und doch waren sie von einer unüberhörbaren Endgültigkeit. Sarevok nickte, die Spitze seines Breitschwertes fuhr in einer bogenförmigen Bahn über den Boden. Man könnte meinen, der schwarz berobte Mann wolle einen Bannkreis ziehen.
Im nächsten Augenblick stieß sich Tak vom Boden ab, mit einem gewaltigen Sprung griff er an. Sein Umhang wirkte fast wie ein Flügelpaar, man hätte ihn für einen Dämonen halten können...
07.06.2003, 23:52 #108
Tak
Beiträge: 3.270

Tak richtete im Sprung seinen Speer nach unten, ein Lichtstrahl brach sich auf der geschliffenen Klinge der Harpyenfeder, als diese auf Sarevok zuraste. Ein lautes Klirren zerriss die Stille, als der Diener Beliars sein Schwert mit einem wuchtigen Schlag gegen Taks Speer führte und die Klinge zur Seite schmetterte. Tak wirbelte noch in der Luft herum, die zweite Klinge des Speeres traf Sarevoks Hüfte, als der Druide kniend auf dem Boden aufkam.
Sarevok sprang zurück und schlug mit seinem Schwert zu, doch Tak lenkte den Hieb ab. Der Gildenlose sprang auf und griff rücksichtslos an, verwandelte seine Waffe in einen gnadenlosen, rotierenden Schnitter. Beizeiten schien sein Speer nicht viel mehr zu sein als ein verschwommener Schemen.
Sarevok musste zurückweichen, doch langsam war auch er nicht, zumal er mittlerweile noch seinen Langdolch zu Hilfe nahm. Stakkatoartig prallte klirrend Stahl auf Stahl, Funken sprühten, doch sie verloschen bevor sie den Boden erreichen konnten.
Tak sprang plötzlich in die Höhe und rammte seine Stiefel gegen Sarevoks gepanzerte Brust. Der Tritt wurde durch die Magie des Druiden verstärkt und riss Sarevok problemlos von den Füßen, der Gildenlose kam nach einem Salto rückwärts wieder auf dem Boden auf. Ansatzlos katapultierte er sich erneut in die Höhe, kam von oben auf den am Boden liegenden Sarevok zu, die Harpyenfeder zielte auf den Bauch des Robenträgers...
Knirschend bohrte sich die Klinge des Speeres in den weichen, steinigen Boden, als Sarevok sich im letzten Augenblick zur Seite rollte. Gleichzeitig schlug er mit seinem Schwert nach Tak, allerdings war der Hieb nicht allzu kraftvoll und scheiterte letztendlich an der Unterarmpanzerung des Druiden...
Tak riss seinen Speer wieder aus dem Boden, doch mit unerwarteter Geschwindigkeit schoss Sarevoks Hand vor. Die metallene Klaue schloss sich um den Schaft der Harpyenfeder, gleichzeitig stieß sich Sarevok mit der anderen Hand vom Boden ab und wurde von Tak unfreiwillig hochgezogen.
Die Waffe des Höllendieners beschrieb einen ausholenden Halbkreis durch die Luft und sauste auf Taks Hals zu, dieser allerdings ließ sich zur Seite fallen, stützte sich mit der Hand auf dem Boden ab und riss seine Beine hoch. Einen Herzschlag später kollidierten seine Kampfstiefel erneut mit Sarevoks Brust, während dessen Schwert die nur noch die Luft zerteilte. Erneut wurde der Mann in der schwarzen Robe zurückgeschleudert, doch gelang es ihm diesmal, nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
Tak war keine Sekunde später wieder auf den Beinen, er hielt seinen Speer locker mit einer Hand und musterte Sarevok abschätzend. Dieser stand ebenfalls nur da und schien Tak zu mustern, nur seine glühenden Augen waren unter der Kapuze zu sehen, der Rest seines Gesichtes wurde von unnatürlicher Dunkelheit verdeckt.
"Nicht schlecht, Druide."
Ein böses Lachen entrang sich Sarevoks Kehle, er streckte die linke Hand aus und öffnete sie, die Handfläche war zum Boden gerichtet.
"Aber nicht gut genug."
Ein leises Knistern erfüllte die Luft, Tak spürte die Magie, die mächtigen, finsteren Energien, die Sarevok sammelte. Noch bevor er reagieren konnte, schossen Blitze, schwärzer als die Nacht, in alle Richtungen von der Hand Sarevoks weg. Sie bahnten sich ihren Weg durch Büsche und Bäume, Tak verfolgte ihre Bahnen und erkannte, dass sie genau dorthin führten, wo die Leichen der Kultisten lagen. Der Druide musste nicht sehen was geschah, er wusste es auch so...
Das Holz eines Bogens knarrte leise, als die Sehne zurückgezogen wurde. Tak warf sich nach hinten, er spürte noch den Luftzug des Pfeils, der seinen Hals knapp verfehlte. Der Druide stützte sich mit einer Hand auf dem Boden ab, riss die Beine hoch und schlug ein Rad, wobei er mit der anderen Hand einen hellgrünen Flammenball erzeugte und auf den widernatürlich belebten Kultisten feuerte, der auf ihn geschossen hatte...
Die Flammen verschlangen einen Augenblick später den Kopf des Untoten, der kreischte in einer seltsamen Panik auf und griff nach seinem Gesicht. Der ehemalige Kultist versuchte scheinbar, die Flammen abzureißen, seine Fingernägel bohrten sich brutal in sein Fleisch und seinen rechten Augapfel. Blut und Augenflüssigkeit ließen seine Wangen hinunter, doch der Zombie schien das gar nicht zu bemerken. Er taumelte ziellos über die Bebachtungsplattform und stolperte schließlich über ihren Rand, noch während des Sturzes kratzte er sich sein Gesicht auf. Mit einem dumpfen Aufprall landete er schließlich zwischen den Büschen.
Unterdessen kam die anderen untoten Kultisten aus dem Wald geschlurft, ihre Hände um die Griffe ihrer Schwerter verkrampft. Ihre gebrochenen Augen starrten leer und blicklos auf Tak, der sie alle getötet hatte.
Der Druide blieb ruhig, wirbelte die Klingen seines Speeres ab und zu spielerisch durch die Luft.
"Sarevok, wie ärmlich. Ich habe die Typen schon einmal umgebracht, ich werde es auch gerne ein zweites Mal tun."
Die Kapuze Sarevoks wackelte ein wenig, das einzige Anzeichen dafür dass er nickte. Tak zögerte jedoch nicht weiter, zischend lösten sich weitere hellgrüne Geschosse purer, heißer Magie aus seiner Hand und trafen auf die Zombies, setzten ihre Haare und Kleidung in Brand, ließen die tote Haut aufplatzen und Blasen werfen. Die Untoten stöhnten gequält, wankten aber ungebremst vorwärts, hoben ihre Schwerter. Tak musterte sie mit seinem eiskalten Blick, Sarevok schwang spielerisch sein Breitschwert durch die Luft.
Der Druide katapultierte sich in die Luft, landete nach einem Rückwärtssalto hinter einem der Zombies. Der träge Untote halle keine Chance zu reagieren, bevor ihm Tak seinen Speer wuchtig von hinten zwischen die Rippen rammte. Sofort sprang der Gildenlose erneut mit Hilfe seiner Magie in die Höhe, der Zombie steckte auf seiner Waffe fest und wurde mitgerissen. In der Luft brachte Tak seinen Gegner unter sich, einen Augenblick später landeten beide auf dem Boden. Taks Knie bohrte sich in den Rücken des untoten Kultisten, mit lautem Krachen barsten einige Knochen des Zombies. Dieser allerdings war noch immer nicht zufrieden und versuchte plump, nach Tak zu schlagen. Der Druide stieß sich vom Boden ab und katapultierte sich erneut ein Stück nach hinten, der Zombie stöhnte auf eine seltsame, nicht einzuordnende Art und krümmte sich in dem sinnlosen Versuch, wieder auf die Beine zu kommen.
Sarevok nickte, er stand mittlerweile mit verschränkten Armen vor dem Hügel. Die übrigen Untoten wankten weiterhin auf Tak zu, ihre Verletzungen ignorierten sie völlig. Tak warf sich nach vorn, rannte auf die Zombies zu, seine Magie beschleunigte ihn enorm. Einer der Untoten wurde wie eine Puppe zur Seite geschleudert, als der Gildenlose ihn mit immenser Kraft rammte, Taks Speer zuckte zur Seite. Die rasiermesserscharfe Klinge zerschmetterte mühelos den Schädel eines weiteren ehemaligen Kultisten, der Untote wurde nach hinten geschleudert, seine Schädeldecke flog in hohem Bogen durch die Luft. Ein Stück des Gehirns löste sich und klatschte neben dem gewölbten Knochen ins Gras. Der Zombie schrie ohrenbetäubend, bestialisch, sein Körper zuckte unkontrolliert. Die Arme schlugen auf den Boden, die Hände öffneten und schlossen sich immer wieder, als wollten sie das unnatürliche Leben festhalten, das den Körper noch erfüllte. Noch.
Blaue Lichtlanzen bohrten sich von Innen her durch die Haut des untoten, verblassten schließlich. Der Kultist war wieder das, was er schon längst hätte sein sollen – eine Leiche.
Tak hielt nicht inne, er griff sofort wieder an. Mühelos schlug er das Schwert eines Zombies zur Seite, die Harpyenfeder wirbelte mit tödlicher Eleganz und Grazie durch die Luft, holte ihre blutige Ernte ein. Die geschliffenen Klingen zerfetzten mühelos Fleisch und Muskeln, brachen Knochen und zerschnitten Sehnen. Der Boden färbte sich langsam rot, denn selbst mit größten Wunden kämpften die Zombies weiter, obwohl sie letztendlich keine Chance hatten...
Tak sprang hoch, landete auf den Schultern eines Kultisten, der seinen von oben bis unten aufgeschlitzten Bauch einfach ignorierte und die heraushängenden Gedärme mittlerweile als Waffen benutzte, und packte seine recht langen Haare. Sofort stieß sich der Druide erneut ab, ein Ruck ging durch seinen Körper, mit einem widerlichen, Schmatzenden Geräusch zerrissen die letzten Sehen und Knorpel, die den ohnehin schon mit tiefen Schnitten verwundeten Hals des Untoten noch auf den Schultern hielten, und Tak hatte das Haupt in der Hand. Der Kopf stieß selbst jetzt noch einen gurgelnden Schrei aus, der aber eher wie das letzte Gebet eines Ertrinkenden klang, bevor Tak ein stück entfernt von den übrigen Untoten landete und das Körperteil achtlos fallen ließ.
Die übrigen Zombies wandten sich um, Taks Blick wanderte zu Sarevok.
Und er erkannte seinen Fehler zu spät.
Der dunkle Magier stieß ein schallendes Gelächter aus, die Wolken türmten sich über dem Kampfplatz auf und verdeckten selbst das spärliche Licht des Mondes. Die Wolken schien herumzuwirbeln, ein Rüssel bildete sich, riss die unsteten Strukturen auseinander und formte die schwebenden Wassertropfen zu einem augenähnlichen Gebilde.
Der Rüssel senkte sich langsam zur Erde, genau zu Sarevok. Erst rauschte es nur leise, doch innerhalb weniger Herzschläge schwoll das Geräusch zu einer tosenden Melodie des Sturms an. Sarevok hatte die Hände gen Himmel gestreckt, sie glühten in einem bläulichen Licht, er schien den Rüssel der Wolken aufzufangen, zu packen.
Sein Blick richtete sich auf Tak, Spott stand in seinen glühenden Augen.
Dann schleuderte Sarevok den Wirbelsturm los...
Der Rüssel raste auf Tak zu, der Druide hatte keine Chance auszuweichen, bevor er mit unwiderstehlicher Gewalt von den Füßen gerissen wurde. Die Welt um ihn herum verschwamm zu unregelmäßigen, schmutzigen Grau – und Brauntönen, es schien ihm, als wurde etwas seinen Körper auseinanderreißen wollen. Die Luft entwich aus seinen Lungen, jeglicher Orientierungssinn war von einer Sekunde auf die andere verloren.
Tak konnte nicht sagen, wie lange er durch die Luft gewirbelt wurde, wahrscheinlich nur wenige Sekunden, doch sie erschienen ihm wie Stunden. Schmerz explodierte in seinem Körper, als er wuchtig gegen einen Baumstamm krachte, die verwaschenen Farben vor seinen Augen wurden ersetzt durch einheitliches Schwarz, bevor einige knallrote Ringe sich explosionsartig ausbreiteten. Die Benommenheit wollte ihn übermannen, doch er kämpfte dagegen an, riss rücksichtslos die Augen auf und starrte verwirrt in der Gegend herum. Im ersten Moment konnte er nichts wirklich zuordnen, es kam ihm vor als würde sein Verstand in zähem Honig feststecken. Gleißenden Lanzen gleich durchfuhr der Schmerz jede Faser seines Körpers, bemächtigte sich seiner Sinne, wollte sie in den Strudel des süßen Vergessens ziehen – was jedoch gleichzeitig der Tod gewesen wäre...
Sarevok lachte hämisch, schallend. Sarevok... Er stand noch immer auf dem Hügel, der den Eingang zur unterirdischen Kultfestung markierte und reckte schon wieder die Arme in die Höhe. Die Zombies wankten darunter langsam auf Tak zu, ihre von grünen Flammen und den Klingen des Druiden zerstörten Gesichter waren zu wiedernatürlichen Fratzen verzerrt.
Tak bewegte seinen Arm, sofort protestierte dieser vehement dagegen, jagte neue Wellen heißen Schmerzes in die Nervenbahnen des Druiden. Tak kämpfte den Schmerz nieder, er hatte jetzt keine Zeit dafür. Er schmeckte das Blut auf seiner Zunge und spuckte aus, Sarevok lachte noch immer. Seine Hände erstrahlten in einem hellen, gelben Licht, kurze Blitze zuckten aus seinen metallenen Fingern. Sein Blick war starr auf Tak gerichtet.
Tak ächzte gequält und wuchtete sich langsam auf die Knie, jede Faser seines Körpers schrie auf. Doch er beachtete sie nicht. Schmerz, was war das schon? Ein Gefühl. Gefühle galt es zu ignorieren. Gefühle töteten.
Erst jetzt bemerkte er, dass er seinen Speer noch immer krampfhaft mit seiner rechten Hand umklammerte. Er rammte eine Klinge in den Boden und zog sich an seiner Waffe hoch.
Sarevok lachte.
Tak verzog die aufgeplatzten Lippen zu einem diabolischen Grinsen. Ein dünner, blutig gefärbter Speichelfaden tropfte herunter, Blut lief in dünnen Rinnsälen aus seinen Mundwinkeln, strömte aus einer großen Platzwunde über seiner Schläfe und verklebte seine Haare, färbte seine Zähne rot.
"Nun denn...", spottete Sarevok, "Ich glaube, diesmal warst du zu langsam, Druide!"
Sarevok lachte, ein ohrenbetäubendes Krachen schien Taks Trommelfelle zerreißen zu wollen. Ein gleißender Blitz tauchte die Szene in grelles Licht, als er aus den aufgetürmten Sturmwolken über den Kampfplatz zur Erde fuhr. Im selben Augenblick katapultierte sich Tak in die Höhe, glitt einem Schatten gleich durch die Luft, während der Blitz in den Baum einschlug, unter dem der Druide gerade noch gesessen hatte. Die Pflanze ging sofort in Flammen auf, die Urgewalt des Blitzes spaltete den Stamm mühelos in zwei Teile, einige verkohlte Äste stürzten zu Boden. Das Stöhnen der Zombies vereinte sich mit dem Prasseln des Feuers und Sarevoks Gelächter zu einer infernalischen, höllischen Symphonie, einer Hymne an Beliar.
Aber Tak war nicht zu langsam gewesen.
Sarevoks Lachen erstarb abrupt, Tak musterte ihn eiskalt und ungerührt. Er stand auf einem Ast in der Krone eines benachbarten Baumes, ließ sich seinen Schmerz und seine Verletzungen nicht anmerken.
"Wir werden uns wiedersehen.", knurrte der Druide, leise und bedrohlich wie das Knurren eines Wolfes. Ein normaler Mensch hätte Tak auf diese Entfernung nicht verstanden, doch Sarevok war als allerletztes ein Mensch. Er ballte die metallenen Hände zu Fäusten, in seinem Blick stand purer Hass.
"Ja, und dann töte ich dich!", brüllte er wütend, doch Tak war schon nicht mehr da. Sarevok hielt noch kurz inne, dann drehte er sich um und winkte beiläufig mit der Hand durch die Luft, woraufhin die untoten Kultisten zusammensackten als hätte jemand den Stecker gezogen. Ohne Eile schritt Sarevok zu der schweren, eisenbeschlagenen Eichentür im Hügel, trat ein und ließ sie hinter sich ins Schloss fallen. Mit einem schabenden Geräusch wurde der Riegel vorgeschoben.
Stille.
08.06.2003, 01:09 #109
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Das Lagerfeuer brannte immernoch, doch langsam ging die Flamme zuneige. Das Holz war langsam abgebrannt und hauptsächlich zu Holzkohle geworden. Der Fürst richtete sich wieder auf, er war gespannt ob die beiden anderen noch wach waren. Er sah, dass Sonja auf dem Boden lag und die Augen geschloßen hatte, Sly saß nach wie vor auf dem boden und starrte ins Feuer. Es schien als ob er in einer Art Trance war, die Stille schien ihm nicht zu bekommen. Mittlerweile hatte der Fürst genug Ruhe getankt, jetzt war er wieder bereit zu reden. Und so schnitt sein Wort die Stille und bannte sich seinen Weg in Sly's Ohr.

"Ich finde diese Ruhe herrlich, aber auch erschreckend. Man muss immer schauen, dass man ein gesundes Gleichgewicht hält. Wenn man sich so die Sterne anschaut, dann verfliegen die Gedanken, man fällt entweder in die Reiche des Schlafes oder man denkt nach. Wenn man seine Gedankenwindungen arbeiteb hört, wenn man mitverfolgt, was man spürt, wenn man die Ruhe aufsaugt, dann ist man an einer Stelle angelangt, die sehr gefährlich ist. Man darf es nicht zu lange reizen, sonst verfällt man. Verstehst du was ich meine, es ist immer so, dass man sich nicht aufs wesentliche konzentrieren kann, allerdings brauch man diese Zeit, um sich Gedanken über sich und seine Taten zu machen. Ansonsten kommt man in einen Kreislauf, dass man immer nur Dinge tut, die offensichtlich vielleicht logisch erscheinen aber ihren tiefergründigen Sinn vergeben. Nun ja, ich sehe schon, du scheinst mir nicht folgen zu können, aber ich werde noch etwas Holz holen, damit das Feuer die ganze Nacht halten wird. Schließlich wollen wirs doch warm haben und gegen die Viecher ist es sicherlich auch keine schlechte Idee."

"Nein warte, du hast Recht. Auch ich habe lange nachgedacht und ich weiß was du meinst. Die Ruhe und der Frieden. Ich bin ein Abenteurer, doch auch ich liebe die Ruhe. Auf Onars Hof findet man diese immer seltener, es ist dort nicht mehr so wie früher. Nun ja, vielleicht bin ich bald nicht mehr an Lee gebunden, bin ich zwar heute auch nicht sonderlich aber wer weiß, wer weiß....warte ich komme mit."


Die beiden machten sich auf und gingen auf den Wald zu und entfernten sich von der Lichtung. Beim aufstehen musste der Fürst etwas stöhnen, den der Schmerz in seiner Hüft und Gesäßgegend war deutlich spürbar. Er hatte zulang geseßen aber das würde auch wieder weggehen. Sly ging es ähnlich auch von seiner Seite hörte man ein ächsen. Die einzige, die von all dem nichts mitbekam war Sonja, die lag auf dem Boden und pennte. Sie sah richtig süß aus als sie da so dalag und der Fürst betrachtete sie näher. Doch Sly ließ keine langen Blicke zu, er rief seinen Namen und der Fürst folgte ihm.

Sie suchten etwas im Unterholz und fanden dann auch genügend morsches Zeug. Es hatte in Khorinis lange Zeit nicht geregnet, anscheinend hier auch nicht, dass Holz war richtig feuchtigkeitslos. Es war eine unheimliche Stimmung, wenigstens der Fürst spürte eine gewisse Furcht. Hier war es ihm nicht geheuer, die Grillen zirpten und er fühlte sich von vielen Augen beobachtet, es war die Finsternis der Weite, die ihm Angst machte. Wie es bei Sly war konnte er nicht sehen, er zeigte keine Gefühlsregungen. Als sie genug Holz gesammelt hatten gingen sie zurück. Der Wegelagerer war froh, als er die Lichtung wieder erreichte. Sie schmießen das Holz komplett aber ordentlich aufs Feuer, dass schon langsam am ausgehen war, und nun legten auch sie sich hin.

Ich bin müde Sly, ich werde nun auch schlafen. Wenn ich dir einen Rat geben darf, mach das selbe, ich vermute du willst morgen weiter. Aber egal, ich penn jetzt.

Der Fürst drehte sich vom Feuer weg und versuchte einzuschlafen. Es war zwar hart auf dem Boden zu schlafen, doch auch das würde sich erledigen lassen. Er freute sich innerlich schon auf die Rückenschmerzen morgen früh, doch bis dahin waren es noch mindestens 6 Stunden, wenn nichts dazwischen kam.
08.06.2003, 02:34 #110
Lehna
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Lehna lag neben Esteron im Gras, etwas abseits von Frost und Gardiff. Ihr Kopf ruhte auf der Schulter des Wanderers, der wohl schon vor sich hindöste. Sie selbst sah zu den Sternen, lauschte dem leisen Rauschen des Baches und dem Wispern des Nachtwindes. Willi, der ein paar Fische bekommen hatte, hatte es sich neben ihnen in seinem aus Esterons Mantel gebauten 'Nest' bequem gemacht und schlummerte vor sich hin.
Lehna rupfte einen Grashalm aus und drehte ihn nachdenklich zwischen ihren Fingern herum, während sie den Mond betrachtete, sein blasses, kaltes Licht, während sie das Muster der Mondkrater zu ergründen suchte. Doch es schien unfassbar, nicht zu begreifen, so unendlich und rätselhaft wie das Universum und das Schicksal. Ob es die Götter wohl gab? Oder war alles nur Zufall? Sie glaubte den Göttern schon lange nicht mehr. Seit Jahren betete sie nicht mehr zu ihnen, sie wurde ohnehin nie erhört. Wenn es eine unumstößliche Wahrheit gab auf dieser Welt, dann die, dass die Götter Lügen waren. Nichts anderes.
"Esteron? Schläfst du schon?", fragte sie unvermittelt. Eigentlich eine blödsinnige Frage. Um so überraschter war sie, als auch prompt die Antwort kam.
"Nein..."
Ein flüchtiges Lächeln huschte über ihr Gesicht, sie sagte eine Weile nichts mehr. Lauschte nur weiterhin dem Wind und dem Bach.
"Ich habe vor nicht allzu langer Zeit Menschen getötet. Für Geld.", meinte sie plötzlich, es überraschte sie selbst. Irgendwie war das plötzlich über sie gekommen und ehe sie etwas daran ändern konnte, hatte sie es auch schon ausgesprochen. Und jetzt war der Damm gebrochen.
"Bei so einer kriminellen Vereinigung habe ich gelernt mit Messern und Dolchen umzugehen. Und dann habe ich dieses Talent dazu verwendet, wehrlose Unschuldige zu töten und die Belohnung zu kassieren, die selten länger als eine Woche zum Leben gereicht hat..."
Sie schluckte, eine Träne lief ihre Wange hinunter. Dennoch war ihr, als hätte jemand gerade ein tonnenschweres Gewicht von ihrer Brust genommen. Früher oder später hätte sie Esteron ohnehin die Wahrheit sagen müssen, und besser früher als später - vielleicht zu spät. Jetzt wusste er es also endlich, vielleicht hate er es ja schon geahnt, vielleicht auch nicht. Aber es war gut, dass er es jetzt wusste... ganz egal, wie er reagieren würde.
Sie drückte sich ein wenig enger an Esteron, ihre leicht zitternde Hand umschloss die Seine, als wollte sie damit verhindern dass er weglief. Und in gewisser Weise traf das auch zu.
"Vergib mir...", flüsterte sie kaum hörbar, ihre Stimme bebte. Weitere Tränen kullerten ihre Wangen hinunter, sie schloss die Augen und wartete...
08.06.2003, 02:50 #111
manmouse
Beiträge: 6.742

Der Wanderer blickte stumm zu den Sternen. Was hatte Lehna da gerade gesagt? Sie hatte Menschen getötet? Unschuldige Menschen? Esteron war für einen Moment fassungslos. Er fühlte sich in einem Zeitraffer versetzt. Unmöglich sich zu bewegen oder auch nur eine Regung zu zeigen.
Lehna seufzte, schluchzte und weinte. Sie hatte ihm ihr Herz ausgeschüttet. Über ihre Vergangenheit gesprochen, die ihm eigentlich egal war. Und was trieb er? Er lag regungslos daneben, anstatt sie zu trösten.
Er mochte sie. Nein da war schon mehr. Ihre Vergangenheit war ihm egal. Er hatte nur die gute Seite an ihr kennen gelernt. Er hatte sie ohne Vorbehalte kennen gelernt. Esteron erinnerte sich an ihre erste Begegnung in der Taverne, wo er sich sie einfach geschnappt hatte und mit ihr getanzt hatte. Er lächelte dies war noch nie seine Art gewesen. Einfach so auf die Frauen zu zugehen. Doch bei Lehna war es anders. Dann löste sich der Wanderer aus seiner Starre.

Er drückte Lehna fester an sich. Drehte den Kopf zu ihr und küsste ihr auf die weiche Stirn.
“ Ich sagte dir doch das mir deine Vergangenheit egal ist. Sie ist unwichtig für mich. Denn ich mag dich so wie du bist.“ Esteron atmete zweimal tief ein und aus.
“ Ich danke dir für deine Offenheit. Und das Vertrauen, und ich wünschte ich könnte dir mehr von mir erzählen.
Bei diesen Worten suchte seine linke Hand die von Lehna. Langsam strich er über ihren Handrücken.
08.06.2003, 03:08 #112
Lehna
Beiträge: 397

Schluchzend schmiegte sie sich an Esteron, nahm seine Hand. Sie weinte leise, zitterte, Esteron hielt sie fest.
"Frost... hasst mich deswegen... Und ich hasse mich auch..."
Ihre Worte gingen in erneutem Schluchzen unter, ununterbrochen tropften ihre Tränen auf den Wams des jungen Wanderers. Hilfesuchend klammerte sie sich an ihn.
"Ich halte das nicht mehr aus, Esteron... Bitte lass mich niemals allein... Niemals..."
Nur mühsam brachte sie irgendwelche verständlichen Worte hervor. Aber esteron interessierte ihre Vergangenheit nicht. Er mochte sie. Sie mochte ihn auch, er schien der rettende Strohhalm zu sein, der Lichtfunken am Ende des finsteren, ewig erscheinenden Tunnels. Ohne ihn würde sie es nicht mehr lange aushalten. Sie wollte nicht mehr allein sein. Konnte es nicht mehr...
08.06.2003, 03:21 #113
manmouse
Beiträge: 6.742

Frost wird es nicht wagen dir etwas anzutun. Er ist nicht so schlecht und hart wie er immer tut. Glaub mir Lehna
War es wirklich so? War Frost nur ein alter Muffelkopp und tief im innerstem gutmütig?

Esteron streichelte sanft über Lehnas weiches Haar. Seine Finger verfingen sich in ihren Locken. Er begann langsam damit zu spielen. Er atmete ruhig. Er musste versuchen Lehna zu beruhigen. Egal wie durcheinander er jetzt selbst war. Jetzt zählte nur Lehna.
“ Ich lasse dich nicht alleine. Keine Sorge. Ich möchte dir helfen. Dir eine Stütze sein. Erinnerst du dich was du mir in der Höhle gesagt hast?
08.06.2003, 03:42 #114
Lehna
Beiträge: 397

Ja, sie erinnterte sich. Natürlich tat sie das. 'Wir werden es schon schaffen.', hatte sie gesagt.
Sie spürte, wie Esteron ihr über den Kopf streichelte und mit ihren Haaren zu spielen begann, langsam, nach und nach beruhigte sie sich. Er mochte sie, wollte ihr helfen. Ein Gefühl der Sicherheit breitete sich in ihr aus, jetzt gab es endlich nichts mehr dass zwischen ihr und Esteron stehen konnte. Er wusste alles was wichtig war. Mit weiteren Details aus ihrem Leben würde sie ihn nur belasten, wenn er wirklich danach fragte, was sie allerdings für sehr unwahrscheinlich hielt. Die Vergangenheit würde ab jetzt hoffendlich ohne Bedeutung sein, nicht nur für Esteron, auch für sie selbst.
Der Strom ihrer Tränen versiegte langsam, sie wurde ein wenig ruhiger und kuschelte sich an den jungen Wanderer.
"Ich danke dir, ich danke dir so sehr. Ich hatte solche Angst...", flüsterte sie, drückte seine Hand. Sie schloss die Augen, lauschte dem Pochen seines Herzens und seinem ruhigen, regelmäßigen Atem. Wenig später war sie eingeschlafen.
08.06.2003, 11:08 #115
Tak
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Im Armenviertel der Stadt Gorthar...
Der breitschultrige Mann löste sich aus dem Schatten des Hauses, folgte dem hinkenden Krieger. Er versuchte nicht, das Geräusch seiner Schritte zu verhindern, kickte achtlos einen im Weg liegenden Knochen weg, an dem eben noch eine Krähe genagt hatte. Eine am Straßenrand stehende Hure beobachtete die Szene ohne wirkliches Interesse.
Der schwarz gekleidete Krieger war verletzt, obwohl er die Schmerzen zu ignorieren schien und recht zügig durch die engen Gassen schritt, zog er ein Bein sichtbar nach. Sein Gesicht war blutverschmiert, ebenso wie seine nachtschwarze Rüstung und die Klingen seiner Waffen. Ein Krieger, der von einer Schlacht kam.
Leichte Beute.
Mit einem schabenden Geräusch glitt das alte, aber noch immer tödliche Kurzschwert des Straßenräubers aus der rissigen Lederscheide. Die große Hand des Mannes fiel auf die Schulter des Kriegers, der sofort stehen blieb, ohne irgendwie überrascht zu sein. Langsam drehte sich der schwarz gepanzerte Kämpfer um, musterte sein Gegenüber mit eiskalten, gefühllosen braunen Augen.
Der Schläger hielt seinem Opfer die Klinge seines Kurzschwertes an die Kehle, er war etwas größer als der Krieger und breiter gebaut. Sein Kopf war kahl durch eine natürliche Glatze, aus zusammengekniffenen blauen Augen starrte er sein Gegenüber ruhig an.
„Dein Geld, Kumpel. Mehr will ich nicht.“
Es klang, als würde er sich mit einem guten Freund in einer Taverne unterhalten. Sein Opfer nickte langsam und hob die Hand. Plötzlich packte der Krieger das Kurzschwert des überraschten Schlägers an der Klinge und drückte es zur Seite.
„Ich weiß.“, antwortete Tak ruhig, sein Gegner versuchte mit aller Kraft, die Waffe wieder auf den Hals des Druiden zu richten. Doch es war sinnlos. Schweiß perlte von der Stirn des Straßenräubers, seine Adern traten pulsierenden Würmern gleich hervor. Tak verzog die Lippen zu einem diabolischen Grinsen.
Plötzlich ließ er das Kurzschwert los und riss dabei die Schulter hoch, die Waffe prallte an seiner Rüstung ab. Im selben Augenblick packte Tak mit der linken das Gesicht des Straßenräubers, mit der Rechten seine hüfte und bog den Kopf des überraschten Mannes nach hinten. Der Kriminelle schrie entsetzt auf, als Tak plötzlich seine Zähne in seinen Hals schlug. Klirrend fiel das Kurzschwert auf die schmutzige Straße, der Schläger versuchte sich zu befreien, aber Tak ließ nicht locker.
Der Mann brüllte, Tak schmeckte Schweiß, Schmutz und schließlich das warme Blut. Wie ein Raubtier vergrub der Druide seine Zähne im Hals seines Opfers, riss schließlich ruckartig den Kopf zurück. Stoßweise quoll der rote Lebenssaft aus der aufgerissenen Halsschlagader des Schlägers, Tak ließ ihn fallen. Wie ein Sack Kartoffeln plumpste er auf die staubige Straße, das Blut verlief zwischen den einzelnen Steinen und bildete seltsame Muster.
Tak zog langsam seinen rechten Handschuh aus und wischte sich über den Mund, was das Blut allerdings eher noch weiter in seinem Gesicht verteilte als es zu entfernen. Dem Schläger zu seinen Füßen schenkte er keine Aufmerksamkeit mehr.
Sein Blick fiel auf die Hure, die mit aufgerissenen Augen die Szene beobachtet hatte. Langsam hob er die Hand und legte seinen Finger auf die Lippen. Die junge Frau starrte ihn erst entsetzt an, dann den Sterbenden.
„D – Danke...“, stammelte sie plötzlich, Tak grinste hämisch, als sie sich schnellstmöglich aus dem Staub machte. Mal wieder keine Zeugen.
Der Druide schlenderte ohne Eile zur nächstbesten Regentonne, die sich auf dem verdreckten Hinterhof eines baufälligen Häuschens befand, und säuberte sein Gesicht von den Blutspuren. Anschließend blieb er eine Weile einfach stehen, als würde er lauschen. Und im Grunde genommen tat er das auch, lauschte der Symphonie der Schmerzen, die sein Körper spielte. Der Kampf gegen Sarevok hatte ihn ziemlich mitgenommen, sein linkes Bein war eindeutig gebrochen, einige Rippen ebenfalls und wahrscheinlich noch eine ganze Menge mehr. Aber der Schmerz interessierte ihn nicht weiter, er hatte sich an ihn gewöhnt wie an einen langjährigen Begleiter, spürte ihn schon fast nicht mehr.
Trotzdem brauchte er einen Heiler. Nicht sein Schmerz hatte ihn dazu gebracht in der Stadt nach einem solchen zu suchen, sondern die trockene Feststellung, dass er in seinem Zustand nicht voll einsatzfähig war.
Ohne Eile ging Tak weiter, sein linkes Bein ein wenig nachziehend, sein Ziel war der Magier, der sich im Armenviertel niedergelassen hatte und aus dem Wunsch zu helfen heraus (Tak nannte es eher Dummheit) den Menschen seine Dienste für fast schon unverschämt niedrige Preise anbot.

Tak klopfte an der morschen Holztür und öffnete sie, ohne auf eine Antwort zu warten. Er betrat den dahinterliegenden Raum, ein Tisch bildete seinen Mittelpunkt, auf dem einige Papiere herumlagen. An den Wänden standen mit Flaschen gefüllte Regale, an der Rückwand des Raumes stand eine einfache Pritsche. Eine blasse junge Frau mit eingefallenen Wangen, dünnen schwarzen Haaren und großen, traurigen Augen lag darauf, über ihr stand der Heiler gebeugt und tastete vorsichtig ihren Bauch ab. Als Tak das haus betrat sah er kurz hinter sich und nickte dem Neuankömmling zu.
„Ich bin in Kürze so weit.“, meinte er nur und wandte sich wieder seiner Patientin zu. Tak nickte.
„Natürlich.“
Der Druide lehnte sich gegen die Wand und holte einen Traumruf hervor, kurze Zeit später waberten die würzigen Rauchschwaden durch die Luft, während Tak wartete und den Magier nicht aus den Augen ließ.
08.06.2003, 12:15 #116
Skeleon
Beiträge: 793

Ihre Schritte auf dem nasskalten Boden hallten durch den gesamten Stollen, wurden an irgendeiner Wand aufgehalten und einen Sekundenbruchteil später zu ihnen zurückgeworfen. Geräusche wie von zwei Dutzend marschierenden Soldaten dröhnten ihnen in den Ohren.
Die Kerzen verbreiteten nur dämmrigen Lichtschein und von ihnen stieg schwarzer Ruß bis an die Stollendecke auf.
"Sicher, dass es hier Molerats gibt?" fragte Leon nach einiger Zeit.
Ein schrilles Quieken war die Antwort, doch Satura sagte noch:
"Ja, ganz sicher."
Sie setzten ihren Weg fort und suchten die Quelle des Quiekens. Eindeutig eine oder mehrere Molerats. Da könnte Leon gleichzeitig üben und Mittagessen beschaffen.
Der Stollen wandt sich noch einmal und verzweigte sich dann. Zur Rechten führte der Weg in noch tiefere Dunkelheit, doch zur Linken konnten Satura und Leon im matten Kerzenlicht bereits das Stollenende erkennen. Sie leuchteten die Kuhle aus. Etwas Stroh, Blätter und alte Äste waren hier aufgehäuft und zwei Molerat lagen hier auf der Lauer. Ihre Augen glänzten im Kerzenschein bedrohlich und aus ihrem normalen, nervtötenden Quieken wurde ein schriller Warnschrei.
Satura blieb ruhig stehen, während Leon ein Stück zurückwich.
"Los, hol uns ein Stück Moleratkeule." forderte sie ihn auf.
Er gab ihr die zweite Kerze und zog dann sein altes Schwert. Das Licht wurde von der stumpfen Klinge kaum reflektiert, trotzdem schienen die Molerat die Bedrohung erkannt zu haben. Die beiden Kreaturen begann im Halbkreis vor Leon hin und herzukriechen und stießen dabei warnende Laute aus, so als wollten sie sagen: 'Bleib uns weg, du Monster, du kriegst unseren Speck nicht!'
Der junge Dieb stürzte vor, vollführte einen Achter und stach auf Kniehöhe - auf Höchst-Molerathöhe - zu. Die angegriffene Molerat schrie auf, wich vor dieser stupiden Attacke zurück und schnellte mit einem Grunzer wieder vor. Währenddessen war die zweite auch nicht faul und griff Leon von der Seite her an.
"So ein Mistding ..." fluchte Leon auf sein klobiges Schwert und trat nach der angreifenden Molerat, anstatt sie mit der Klinge zu attackieren.
Von dem schweren Schürferstiefel direkt ins Gesicht getroffen quiekte die Molerat laut und wich zurück, Blut rann ihr aus dem nasenähnlichen Vorbau.
Der junge Dieb machte einen Seitenschritt um der zweiten Molerat auszuweichen und versetzte ihr, während sie vorbeistürzte einen Hieb auf den breiten Rücken. Die Klinge prallte von der dicken, felllosen Haut ab und hinterließ keine Wunde, doch die Wucht mit der Leon zugeschlagen hatte drückte sie zu Boden.
Mit einem Tritt beförderte er jetzt diese Molerat auf die Seite und während sie noch quiekend versuchte, wieder auf alle Viere zu kommen stach Leon mit der Klinge zu. Wieder prallte das Schwert nutzlos ab und führte nur dazu, dass die Molerat ein ächzendes Kreischen von sich gab. Mit einer Handbewegung war Leon an seinen Dolchen, hielt der anderen Molerat den Paradedolch vor die Schnauze während er mit dem Kampfdolch in das Bauchfleisch der ersten stach.
Ein gurgelndes Quieken, dann Stille.
Die zweite Molerat wich vorsichtig vor Leon zurück, ehe sie zurück in ihr Nest flüchtete und sich dort drohend aufbaute.
Eben wollte der junge Dieb ihr nachfolgen, als er von Satura an der Schulter festgehalten wurde.
"Das reicht, wir haben unser Abendessen." griente sie.
"Hast du ganz gut gemacht. Wir schleifen das Viech jetzt raus und grillen es, wie das erste Mal."
Leon nickte und grinste vor Vorfreude. Es hatte rustikal, aber unheimlich würzig geschmeckt, bei ihrem Mahl nahe der Brücke vor Khorinis.
Leon schob seine Dolche zurück in ihre Halfter am Gürtel, steckte das Schwert zurück in die Scheide und hievte sich die Molerat auf den Rücken.
"Soll ich dir nicht helfen?" meinte Satura.
"Ich war Schürfer, schon vergessen?" meinte er neckisch.
Den Rest des Weges sprach er nicht mehr - sondern verwandte seinen Atem und seine Kraft darauf, das fette Viech zu schleppen. Würde er sie jetzt darum bitten, ihm zu helfen wäre es einfach zu lächerlich.
Erleichtert atmeten sie auf, als sie schließlich die Höhle wieder verließen. Leon ließ die Ratte auf den begrasten Boden nahe des Tunneleingangs fallen und machte sich daran, sie zu zerlegen, während Satura Feuerholz zusammensammelte. Bald prasselte ein hübsches Feuerchen und Satura brachte ihre Kräuter dazu.
Bald hätten sie ein ordentliches Essen, dachte Leon grinsend. Besser als das, was sie in Gorthar bekommen hatten zumindest.
08.06.2003, 12:22 #117
Waldläufer
Beiträge: 792
Zu früher Stund im Wald am Bach .....
In einer sicheren Mulde zwischen den Wurzeln eines uralten Baumes sah man das zusammen gerollte Bündel aus langen dunkelbraunen und leicht ungepflegten Haaren, wettergegerbter Haut, einer ledernen Rüstung und eines Umhangs aus Schattenläuferfell. Dieser bedeckte den schlafenden Körper des Waldstreicher aber nur noch minimal da die Nächte immer lauer wurden und der Bursche darunter sonst nur schwitzen würde.
Als die Sonne ihre ersten Strahlen durch das saftig grüne Blätterdach des Waldes sannt regte sich die schlafende Gestalt und setzte sich müde auf. Verschlafen rieb sich Gardiff den Schlaf aus den Augen und sah sich um. Der Rest der Truppe schlief scheinbar noch, zumindest war ein durchdringendes Schnarchen aus der Richtung zuhören wo Esteron lag. Lehna an der Brust von Frosts Begleiter rührte sich auch noch nicht und Frost ? Ja, was machte Frost ? Schlief dieser Mensch auch ? So einfach war das nicht zusagen und Gardiff war es im Großen und Ganzen auch egal. Langsam reckte und streckte sich der Barde und gähnte herzhaft um sich dann aufzurichten und die frische Waldluft mit vollen Zügen einzuatmen. Schon diese noch vom Morgentau kühle und frische Luft weckte die Geister des Vagabunden. Dennoch beschloss Gardiff dem Bach Zwecks einiger Reinigungsmaßnahmen einen Besuch abzustatten. Also machte sich der Gildenlose daran die Riemen seiner Lederrüstung zu lösen und das schützende Kleidungsstück abzulegen. Das Hemd welches der Gildenlose darunter trug würde sich einer Wäsche auch nicht ab geneigt zeigen und so lief der Bursche zum Bach und streifte das Hemd ab um es ordentlich zuwaschen. Der hagere und fettarme Oberkörper des gildenlosen Barden freute sich sichtlich über die frische Luft, die Sonnenstrahlen die auf der Haut tanzten und das kühle reinigende Wasser.
Hand um Hand warf sich der junge Mann das Wasser ins Gesicht und spülte die letzten Spuren des Schlafens hinfort. Das Wasser lief aus den Strähnen welche unwirsch im Gesicht des Gildenlosen hangen. Mit beiden Händen legte Gardiff die Haare zurück und fasste sie zusammen. Einen Zopf ergaben sich schon und mit einer Hand den Zopf haltend und mit der anderen in der Tasche seine Hose suchend gab der Bursche bestimmt ein amüsantes Bild ab. „Na wo ist es den. Ich war mich sicher ich hab noch irgend wo ein Strickchen...“ murmelte der Barde mehr zu sich als an einen anderen gewand. Schließlich zauberte er doch einen kleinen Strick aus einer Tasche und band die Haare so gut es ging zusammen.
Prüfend sah sich Gardiff nach den anderen um welche immer noch zu schlafen schienen und zog dann die Stiefel aus um das lebensspendende Bachwasser um seine Zehen spülen zulassen. Schnell drängte sich darauf der Gedanke auf wie wohl tätig mal wieder ein Ganzkörperbad wäre und nach noch einem prüfenden Blick zu seine Gefährten blieb auch die Hose aus Wolfsfell auf den Steinen Am Bachrand liegen und der Waldstreicher tapste in die feucht fröhlichen Fluten. „Ja, ja so ein Bad in freier Natur ist schon was feines...“
08.06.2003, 12:51 #118
manmouse
Beiträge: 6.742

Die Sonne brannte mittlerweile vom Himmel als Esteron mit Lehna im Arm und im Schatten einer riesigen Birke aufwachte. Lehna schlummerte noch neben ihm im Arm und Willi piepte wütend rum. Er hatte es also nicht geträumt.
Vorsichtig und ohne sie zu wecken löste er sich von ihr, gab ihr einen Kuss auf die Wange als er sich unbeobachtet fühlte, schnappte sich Will und schritt dann zu Gardiff der fröhlich im Bach plätscherte.
Müde hockte er sich auf den Boden, und schöpfte sich mit der freien Hand, Eiskaltes Bachwasser ins Gesicht, betrieb etwas Katzenwäsche und hockte sich dann auf einen Stein.
“ Guten Morgen Gardiff. Na gut geschlafen?“ fragte Esteron gut gelaunt.
“ Ist dies nicht ein schöner Tag für einen Neubeginn?“ Der Wanderer legte eine bewusste Pause ein. “ Ich denke es ist einiges falsch gelaufen.
08.06.2003, 13:09 #119
Waldläufer
Beiträge: 792

Na der Schläfer ist erwacht..... grinste Gardiff in sich hinein ohne den Gedanken laut auszusprechen. „Morgen Esteron, gut geschlafen hab ich wohl und ihr bestimmt auch. Zumindest kann euch nicht kalt gewesen sein.“ ein verschmitztes Lächeln zierte das Gesicht des jungen Burschen als er ans Bachufer watete und sich in die Nähe des Geradeerstauferstandenen hockte. Esteron sagte nichts auf Gardiffs Bemerkung und so begann er sein Hemd gründlich im Wasser zu schwenken und es ordentlich aus zuwaschen. Dies war ohne hin schon lange mal wieder nötig. „Jeder Tag ist ein Neuanfang....“ setzte der Gildenlose sein Gespräch fort. „...und eigentlich gibt es von meiner Seite aus keine Gründe für einen Neuanfang. Ich bin es gewöhnt nicht jeder mans Freund zusein und ich verzeihe euch gern eure Grobheit mir gegen über.“ der Waldstreicher erhob sich und hängte das Hemd über einen Ast damit es besser trocknen konnte. „Es würde mich lediglich interessieren woher euer Unmut mir gegen über herrührte.“ Bei diesen Worten schlüpfte der junge Vagabund wieder in seine Fellhosen und stand wartend vor Esteron.
08.06.2003, 13:28 #120
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Der Fürst erwachte aus seinem Schlaf. Es war ein doch recht guter gewesen obwohl er die Erde doch spürte. Es war hart und unbequem doch davon musste er ja ausgehen. Der warme Boden war duch die Sonne aufgeheizt und bot wenigstens ein wolliges Gefühl, was durch das Feuer noch deutlicher wurde. Er konnte den Geruch der Erde nahezu aufsaugen, so nah war seine Nase am Boden gewesen. Die Grashalme kitzelten in seiner Nase und so musste er ab und zu niesen, bevor er endgültig einschlief. Seine große Sorge galt den Insekten, er hoffte, dass sich diese Mistviecher nicht in seine Körperöffnungen verirrten. Wenn er irgendwelche Viecher hasste, ja geradezu verabscheute, dann waren es Insekten. Einfach wiederliches Zeug. Doch als er aufwachte konnte er nichts finden oder spüren, aber auszuschließen war es natürlich nicht. So richtete er sich auf und sah zu seinen Gefährten. Beide schliefen noch und der Fürst wollte sie nicht wecken. Also machte er sich dran sich leise davon zu stehlen.

Am Bach angekommen signalisierte er das Rauschen, das ihm gar nicht auffiel als er aufwachte, seine Ohren schienen noch selber zu schlafen, genau wie seine Augen, ach ja, eigentlich seine ganzen Sinne waren noch im Tiefschlaf. Doch dagegen gab es ein gutes Mittel. Eiskaltes Wasser. Er kniete sich auf den Boden und richtete seine Hände in das kühle Nass. Es war angenehm und doch tat es im ersten Moment weh. Doch langsam wurden auch die Hände des Fürsten an das Wasser gewöhnt und nahmen dann etwas in die groben Handflächen. Der Wegelagerer lehnte sich zum Wasser und bespritzte sein Gesicht mit dem kühlen Nass. Doch so wurde das nichts, bis auf ein paar kristallklare Tropfen landete das meiste auf dem Boden. Also musste die doch etwas herbere Art dranhalten. Er gab sich einen Ruck und tauchte dann seinen Kopf unter Wasser. Genau wie mit den Händen war es erstmal ein Schock für die Haut aber dann wich der Schmerz in ein befriedigendes Lächeln über die Kühle. Als er genug davon hatte waren die restlichen Körperteile dran, Arme, Beine und sein Oberkörper. Als alles frisch war, verließ er den Fluß wieder um zu der Lichtung zurückzukehren.

Sonja war mittlerweile auch wach und saß reglos da, sie spielte mit einem dünnen Ast in der nun grauen Glut des Feuers. Der Fürst schritt ebenfalls dahin und merkte dabei, wie sein Rücken schmerzte. Bis eben konnte er es verdrängen doch jetzt merkte er wie an seiner Wirblesäule ein Scmerz hindurch zuckte, der bis zu seinen beinen ging. Er versuchte es zu ignorieren und setzte sich. Das Feuer strahlte immer noch eine Form von Wärme aus, zwar nicht mehr so, als es brannte, aber doch sah man, wie kleine Aschekörnchen durch die Luft getragen wurden. Es hatte gute Dienste geleistet, kein Tier hatte sich an das Lager getraut, zumindest keines hatte gestört. Sonja hatte mittlerweile eine Zeichnung in den Aschesand geritzt. Es war gut zu erkennen, wie sie das Grau der Asche mit dem Braun der Erde verband. Was auf der Zeichnung zu erkennen war konnte der Wegelagerer nicht sehen, doch es sah aus wie alte Schriftzeichen. Gerade wollte er sie fragen was das sein soll, da wachte Sly neben ihm mit einem Gähnen auf.

"Na auch ausgeschlafen? Na dann Guten Morgen auf ein neues"

"Hrmmm, ich muss erstmal aufwachen, dann sehen wir weiter"


Der Fürst konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, scheinbar waren alle heute morgen noch müde. Er sah Sly nach, der ebenfalls etwas wacklig auf den Beinen zum Bach trottete und sah dann wieder zu Sonja.
08.06.2003, 13:30 #121
manmouse
Beiträge: 6.742
An anderer Stelle ...
Esteron ging nicht weiter auf die erste Bemerkung von Gardiff ein. Und auch die zweite juckte ihn nicht sonderlich.
Stattdessen schöpfte er etwas Wasser mit der Hand und lies es über Willi laufen.
“ Sagen wir, es ist nicht gut gelaufen und gut.“ Man musste die freundliche Annäherung ja nicht gleich übertreiben.
“ Hat der Waffenmeister schon gesagt wann wir wieder aufbrechen?“ wich der junge Mann der Frage gezielt aus. Und blickte dabei über die Ratsstelle. Wo ist er eigentlich?
In der Tat Frost war mittlerweile vom Rastplatz verschwunden. Hatte der Waffenmeister nicht eben noch am Stein gelegen und geschlafen?
Lehna schlief noch immer, es schien ihr gut zu tun. Nach der letzten Nacht.
08.06.2003, 13:54 #122
Lehna
Beiträge: 397

Das erste, was Lehna merkte, als sie erwachte war die Tatsache, dass Esteron nicht mehr neben ihr zu liegen schien. Erschrocken riss sie die Augen auf. Sollte er etwa...?
Nein. Er stand am Bach und unterhielt sich mit Gardiff. Hörber entwich die Luft aus ihren Lungen, ihr Puls, der eben von einer sekunde auf die andere in die Höhe geschnellt war, normalisiere sich wieder. Sie schloss wieder die Augen und döste noch ein paar Minuten weiter.
Etwas später beschloss sie dann endgültig aufzustehen, setzte sich ohne Eile hin, rieb sie verschlafen die Augen, streckte alle viere von sich und gähnte herzhaft. Sie hatte ja direkt gut geschlafen in dieser Nacht. Keine Träume, keine Furcht mehr vor der Vergangenheit.
Sie erhob sich langsam und schlenderte zu den beiden Männern herüber, während sie ihre zerzausten Haare ordnete.
"Und, haut ihr euch schon wieder?", fragte sie kühl, ihr Blick wanderte zwischen ihnen hin und her. Hoffendlich kamen die beiden Streithähne jemals zur Vernunft...
08.06.2003, 14:16 #123
Waldläufer
Beiträge: 792

„Sehen wir gerade danach aus als würden wir uns schlagen?“ fragte Gardiff zart lächelnd und blickt er der Erwachten entgegen. „Hast du auch schön aus geschlafen Lehna?“ fragte der Waldstreicher und wischte die Streitfrage aus der Welt. Hier gab es keinen Streit und dass sollte auch so bleiben. Statt dessen wand er sich wieder Esteron zu. „Frost hat heute noch gar nichts gesagt, zumindest nicht zu mir. Er sah so aus als schliefe er doch da kann man sich ja bei ihm nie so richtig sicher sein oder ?“ Der Einhandlehrmeister ließ sich auf einem Großen Stein nieder und betrachtete die beiden. Nebenbei schlüpfte er noch in seine Stiefel und legte den Kopf schräg. Irgendetwas ließ Esteron aus, er wich ihm aus aber sollte der nur machen irgendwann würde es ans Licht kommen, oder es war einfach unwichtig.
08.06.2003, 14:29 #124
manmouse
Beiträge: 6.742

Esteron blickte Lehna etwas irritiert an, über ihre kühle Art. Die dumme und oberflächige Frage die Gardiff an Lehna gerichtet hatte, überhörte er mal besser.

Nachdem der sprichwörtliche Vagabund der kleinen Gruppe über Frost gesprochen hatte, brach der plötzlich durch das dichte Holz zurück auf den Rastplatz. Allem Anschein nach hatte er dort etwas zu erledigen gehabt. Jeder in der Gruppe wusste was, hielt aber die Klappe.
“ Macht euch zum Aufbruch bereit. Die Zeit der Schäferstündchen ist bis heute abend vorbei.

Esteron nickte nur stand auf und übergab Willi an Lehna, wobei er ganz bewusst und zärtlich ihre Hände berührte, dann stapfte zum schweren Gepäck und lud es sich auf den Rücken. Während Frost schon sein Gepäck geschultert hatte und vor weg lief.
Esteron blieb noch ein wenig stehen und wartete auf Lehna und auf Gardiff.
08.06.2003, 14:42 #125
Waldläufer
Beiträge: 792

„Na dann auf, auf.“ Gardiff sprang auf und schnappte nach seinem Hemd. Es war wie zu erwarten noch nass und so hing es der Waldstreicher an sein Bündel an welches er auch noch den Umhang in zusammengerollten Zustand angebändelt hatte. Rasch fuhr der Gildenlose in seine Lederrüstung ohne die Riemen erst alle fest zumachen, hängte sich sein Reisebündelchen um und stiefelte den anderen hinterher.
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