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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 4
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10.06.2003, 22:40 #226
Satura
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Sie spürte seine zaghafte Berührung an ihrer Stirn und war versucht, sich einfach in seine Arme fallen zu lassen.
Doch in ihr tobte es, und sie blockte ab, hob ihren Kopf und sah ihn an; Tränen liefen ihre Wangen hinab, doch es war ihr gleich. Sollte er sie weinen sehen.

"Weißt du," begann sie mit kühler Stimme, "zuerst dachte ich mir, was du bei den Söldnern willst, du passt doch nicht zu denen. Doch jetzt weiß ich es besser. Du bist um nichts besser, als diese Wegelagerer und Banditen, die Saria nur des Goldes wegen überfallen, und ihr und Isira Schmerzen zugefügt haben, nicht nachdenkend, was Schmerzen bedeuten." Sie sah ihn an, ihre tränenfeuchten Augen blitzten. "Wieviel, sag mir, wieviel hast du für meinen Schmerz bekommen, Söldner?" Das letzte Wort spie sie aus, als wäre es etwas absolut Abstoßendes. Und in der Tat hinterließ es einen üblen Nachgeschmack.

"Und statt bei mir zu bleiben, hier in Gorthar, und dich zu rechtfertigen, statt wie ein Mann meine gerechtfertigte Wut zu ertragen, bist du geflohen. Voller Selbstmitleid. Wieviel stolzer wär es gewesen, sich deiner Angst zu stellen, gleich?"
10.06.2003, 22:55 #227
Skeleon
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Er lächelte grimmig, und sprach dann langsam, fast beschwörerisch:
"Du weißt nichts über mich. Ich wäre eher gestorben als mich deiner Folter noch länger zu unterziehen. Ja, der Orden hat mich verändert. Und vielleicht habe ich wie ein mieser Söldner gehandelt. Aber ich bin geflohen, um dich zu schützen. Wenn du das nicht verstehen willst oder kannst werde ich es aufgeben. Der einzige Grund, warum ich mir das Leben nicht genommen habe war, weil ich gehofft und zugleich gefürchtet hatte, dich wiederzusehen. Du hast mein Leben verändert."
Plötzlich erkaltete seine Stimme.
"Aber damit ist es nun wohl vorbei. Und ich kann es dir bei Innos nicht verdenken."
Ruckartig wich er vor ihr zurück und erhob sich.
Im Gehen sah er noch einmal über die Schulter:
"Um dich zu beruhigen, es war ein hoher Preis den die Inqusition zahlen musste, um mich von den Gedanken an deine Schmerzen freizukaufen. Aber mein Söldnerherz giert ohnehin nur noch danach, junge Amazonen zu überfallen oder hinterlistig niederzustechen. Wenn es dir eine Freude bereitet kannst du das Geld haben. Oder euer Lager."
Er zuckte mit den Achseln.
Sein Blick fiel wieder auf Satura.
Er erkannte mit erschreckender Klarheit, dass er eben wieder dabei war, davonzulaufen.
In der Bewegung stockte er und stiefelte zurück zu ihr. Er bereute bereits wieder, was er gesagt hatte und bückte sich zu ihr herunter.
"Hilf mir." raunte er ihr zu. "Sag' mir, wie ich es gut machen kann."
Aus dem eiskalten Wegelagerer war innerhalb eines Augenblickes ein flehender Junge geworden. Der packte Satura bei den Schultern und wisperte: "Es ist zu spät, das Geschehene ungeschehen zu machen. Aber wenn ich es irgendwie wieder gut machen kann, so sag' mir wie!"
10.06.2003, 23:09 #228
Lehna
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Lehna sah sich interessiert in der kleinen Bergarbeitersiedlung um, sie hatte schon ein paar mal etwas von diesem Ort gehört, aber hier gewesen war sie noch nie. Die kleinen Häuser schienen sich geradezu unter dem hoch aufragenden Bergmassiv zu ducken. Die Leute waren freundlich, begrüßten die Gruppe der Neuankömmlinge und boten ihnen Unterkunft an.
Sie lächelte Esteron auf seine Frage hin an.
"Tja, das mit dem weichen Bett klingt nicht schlecht, aber ich glaube vorher hab' ich noch Durst."
Ohne eine Antwort abzuwarten zog sie ihn hinter sich her in das Gebäude, das am ehesten nach Taverne aussah. Und wie sich herausstellte hatte sie auch richtig getippt. Der Schankraum war nicht besonders groß, aber auch die Gästezahlen hielten sich in Grenzen, so dass es sich wieder ausglich. Spitzhacken und andere Dinge aus dem Bergarbeiterleben verzierten die Wände und verliehen dem Raum eine angenehme, gemütliche Atmosphäre.
Die junge Frau suchte einen Tisch der etwas abseits in einer Ecke stand, um mit Esteron möglichst ungestört zu sein. Der Wirt kam auch sofort angewuselt und nahm die Bestellung - zwei Bier - auf. Es dauerte nicht lange bis das engenehm kühle Getränk gebracht wurde.
"Sag mal, Esteron...", begann Lehna und trank ein paar Schlucke, bevor sie fortfuhr.
"Was ist das eigentlich mit dieser Abzugtrichterhaube aus geschwärztem Hartstahl... oder so?"
10.06.2003, 23:19 #229
Aylana
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Aylana beobachtete alle die am Feuer hockten ganz genau, doch irgendwie sahen alles ziemlich gleich aus.
Und alle schienen nicht sonderlich viel interesse an... allem zu haben. Zumindest wirkten die Leute so, vielleicht wollten sie damit aber auch nur Täuschen. unauffällig fummelte Aylana an ihrem Bogen auf der schulter herum, immer bereit dazu ihn zu ziehen, auch wenn sie hoffte das das nicht nötig sein wird.
"Wie schon gesagt, waren wir auf der suche nach euch..."
Sagte sie plötzlich, überrascht über ihre eigenen Wort schaute sie zu Malicant, welcher auch etwas überrascht schien.
"Nur deswegen sind wir in Gorthar."
wieder blickte Aylana zu Malicant und zweifellte solangsam daran das er ihr sagen könnte, was sie eigentlich von diesen Leuten genau wollten. Oder hatte er das nicht schon vorhin gesagt? Mist sie hatte es vergessen...
Jetzt hoffte sie, das sich ihre Fantasie von einem Dämon in die Tat umsetzten würde und diesen Leuten hier den gar ausmacht... aber leider würde das nicht passierne... oder doch? oder doch nicht leider?
Irgendwie machte das alles keinen sinn...
10.06.2003, 23:22 #230
Satura
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Und wieder war er da, dieser Zynismus, den sie so gut kannte. Wenn sie nicht wüßte, dass er nur aus seiner eigenen Verletzung so reagierte, sie wäre wütend gewesen.

Aber wie er sie nun ansah, so verletzt, hilflos - so kannte sie ihn nicht. Er hatte sonst immer kühl und abweisend gewirkt. Als würde ihm nichts etwas anhaben... Und sie hatte ihn durch ihre Wut, die aus ihrer Verletzung geboren worden war, noch mehr zurückgestoßen - und sie war dabei, es wieder zu tun, und diesmal würde sie ihn entgültig verlieren, denn noch mehr Zurückweisung von ihrer Seite würde er nicht ertragen, das merkte sie.

Verdammt, es war so schwer, über seinen eigenen Schatten zu springen. Doch Leon hatte es auch getan... dieser verdammte Stolz!

Er saß da, zu ihr gebeugt, und hielt sie bei den Schultern, einen fast flehenden Blick in den Augen.
Du hast mein Leben verändert... hatte er gesagt. Wie meinte er das? - Weil er durch sie Leiden erfahren hatte müssen, die er sonst nie hätte durchmachen müssen?

Ihr Widerstand brach; sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter und schluchzte vor sich hin. Oh wie sie es hasste, vor anderen zu weinen - vor allem vor Männern.
"Leon, ich - ich würd mir doch nichts mehr wünschen, als dich wieder so sehen zu können, wie ich es tat, bevor diese ganzen Sachen passiert sind. Bevor wir der Spielball in diesem seltsamen Spiel geworden sind."
Sie umarmte ihn, drückte ihn fest an sich und spürte seinen warmen Atem an ihrem Hals, und wie er seine Luft anhielt, voller ängstlicher Erwartung auf ihre Worte.
"Ich würde mir doch nichts mehr wünschen, als dass wir einander wieder vertrauen können."
10.06.2003, 23:30 #231
Waldläufer
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Leicht geschafft vom bisherigen Aufstieg und bestimmt auch von seinem von Stein zu Stein Gespringe hatte Gardiff nicht mehr viel im Sinn mit noch einen Kippen gehen. Eher wäre etwas Schlaf und damit verbundene Ruhe würden ihm nicht schaden. Sicher würden die nächsten Tage noch anstrengender werden.
Natürlich hatte der Waldstreicher gehört das man ihnen betten anbot doch wann hatte er das letzte mal ihn einem Solchen Gestell geschlafen ? Wenn er ehrlich war wusste er es nicht und so schnallte der Bursche seinen Fellumhang vom Reisebündel und packte sich unter das Vordach der Taverne. Sicher würden die Nächte hier, etwas weiter oben etwas kühler sein und der Umhang würde ihn schon schön warm halten.
Noch eine Weile betrachtete der Barde das scharfe Relief des Gebirges vor dem langsam dunkler werdenden Himmel.
„Große, stille Lehrmeister sind die Berge.
Wer sie lernt,
findet da oben nie gekannte Erfüllung
Wer ihre Sprache nicht spricht,
für den bleiben sie immer und ewig
aus Stein.“

Murmelte der Einhandlehrmeister noch die Worte eines alten Mannes mit dem er als Junge mal eine Zeit lang durch die Lande gezogen war bevor ihm die Augen ihm zufielen und er ihn einen tiefen und erholsamen Schlaf glitt.
10.06.2003, 23:36 #232
manmouse
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Abzugtrichterhaube. Bei dem Wort verschluckte sich Esteron fast. Langsam suchte seine rechte das Bein von Lehna unterm Tisch und legte sich dann entspannt darauf nieder.
“ Das war mein eigentliches Ziel. Ein Freund von mir, komischer weise auch ein Schwarzmagier, hat vor die Kunst der Glasbläserei zu betreiben. Er hat sich daran gemacht einen imposanten Ofen zu bauen, wo er irgendwie das Zeugs was er für die Gläser benötigt schmelzen kann. Und da die Dämpfe wohl sehr heiß sind braucht er diese Spezialhaube. “ Scheinbar interessierte sich Lehna dafür, was ihn sehr erfreute. Dann nahm Esteron einen weiteren Schluck des kühlen nicht schäumenden Biers und fuhr dann fort.
“ Und eben dieser Freund hat mich nach Gorthar geschickt ihm so ein Ding zu besorgen, obwohl ich nichts von alledem verstehe habe ich eingewilligt. Und nun muss ich ihm dafür danken. Denn ich bin der glücklichste Mensch auf Erden.“Vollkommen verliebt blickte er Lehna dabei in die Augen.
10.06.2003, 23:49 #233
Skeleon
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Die Luft entwich aus Leon's Lungen, teils weil er vor Erleichterung ausatmete, teils weil Satura in halb zerquetschte. Er drückte sie seinerseits an sich, zerdrückte sie fast.
Er schloss die Augen und hielt sie einfach nur fest.
Langsam nur lösten sie sich von einander, ängstlich, im nächsten Augenblick wäre alles wieder zerstört.
Ein wenig unsicher blickte Leon Satura an, doch sie lächelte freundlich und er war beruhigt.
Vorsichtig ließ er sich ins Moos zurücksinken und blickte zum düsteren Himmel empor. Dieser Moment würde sich in sein Gedächtnis einbrennen, dessen war er sich sicher.
Er lächelte. Nicht spöttisch, nicht amüsiert, einfach glücklich.
Der junge Dieb sah hinüber zu Satura. Er würde sie nicht noch einmal enttäuschen oder verletzen.
11.06.2003, 00:12 #234
Lehna
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Lehna musste unwillkürlich grinsen. Ein Schwarzmagier, ausgerechnet ein Schwarzmagier. Sie musste zugeben dass sie diese Tatsache dann doch etwas überraschte...
"Sie an, ein Diener des Todes ist also Schuld daran, dass ich mein Leben wiederhabe. Was es nicht alles gibt."
Sie trank noch etwas von ihrem Bier und legte ihre Hand auf Esterons, die noch immer auf ihrem Bein ruhte, anschließend lächelte sie den jungen Wanderer an und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
"Wie war das nochmal mit dem weichen Bett?"
11.06.2003, 00:36 #235
manmouse
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Esteron lächelte nur rief nach dem Wirt und wollte die beiden Humpen Bier bezahlen. Der aber dankend ablehnte. Esteron hingegen bestand darauf seine Zeche zu zahlen, und nur Lehna war es zu verdanken das es nicht in einer ellenlangen Diskussion endete. Nachdem Lehna nach dem Zimmer gefragt hatte, waren sie miteinander verschlungen über die Treppe in ihr Zimmer verschwunden.
Esteron zündete die Kerze auf dem Tisch unter dem Fenster an, und blickte sich im Raum um. Er war recht wohnlich eingerichtet. Der Raum war gänzlich mit dunklen Holzleisten getäfelt und an den Fenstern hingen dichte Vorhänge.
An der Südwand war ein offener Kamin angebracht für die kalten Wintermonate. Esteron grinste, schade das draußen nicht der Schnee lag. Er würde mit Lehna noch einmal im Winter hier vorbeikommen.
Esteron zog sich sein Kettenhemd sowie das Leinenhemd aus und setzte sich auf den Bettrand und wartete lächelnd auf Lehna.
11.06.2003, 01:24 #236
Lehna
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Lehna setzte Willi samt Esterons Mantel vorsichtig auf den Stuhl im Zimmer und kraulte dem Vögelchen kurz den Hals. Willi piepste kurz und rollte sich dann zum Schlafen zusammen.
Lehna erhob sich wieder und warf dem kleinen Vogel noch einen kurzen Blick zu, während sich Esteron hinter ihr aus seinem Kettenhemd schälte. Gut, scheinbar hatte er gelernt. Sie grinste und machte sich an ihrem Zopf zu schaffen, kurze Zeit später hatte sie ihn gelöst und ihr Haar fiel locker auf ihre Schultern. Anschließend entledigte sie sich ihres Waffengurtes. Ein seltsames Gefühl ohne Waffen herumzulaufen, in den letzten Jahren hatte sie sich daran gewöhnt, fast ständig bewaffnet zu sein. Ohne die Waffen fühlte sie sich auf eine sonderbare Weise unvollständig, aber gleichzeitig auf frei von einer ungeheuren Last...
Sie schüttelte kurz den Kopf und verbannte ihre Grübeleien in die hintersten Winkel ihres Gehirns, dafür würde sie später noch mehr als genug Zeit finden.
Ihre staubigen Lederstiefel landeten unter dem Tisch, ihr Leinenhemd auf selbigem und nach kurzem Überlegen folgte auch gleich noch ihre Hose. Das würde es in den folgenden Minuten etwas unkomplizierter machen...
Nackt wie sie nun war ging sie endlich zu Esteron, setzte sich neben ihm aufs Bett und lächelte ihn an. Er beugte sich zu ihr hinüber, ihre Lippen berührten sich zärtlich...
11.06.2003, 01:36 #237
Heimdallr
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In der Bergsiedlung
Der Fürst sah sich um.
Scheinbar verschwanden die Leute jeder da hin, wo sie hin wollten.
Der Mann, mit der schwarzen Rüstung, verschwand in einer Gasse, der Mann mit der Minecrawlerrüstung legte sich neben die Taverne und das Pärchen verschwand in der Taverne um wahrscheinlich was zu trinken und den Rest sah er nicht. Wieso waren die alle so schnell weg? Na ja, er würde es nie erfahren, er setzte sich auf eine Bank und lehnte sich an eine Wand, die hinter der Bank stand. Er schloss seine Augen und dachte über die vergangenen Tage nach. Er war nicht nur in ein fernes Land gekommen, er hatte hier auch die Freiheit gefunden. Ein unglaubliches Gefühl. Vor wenigen Tagen war er noch Wegelagerer und jetzt war er……Einzelgänger, ja der Name passte zu ihm. Eine einsame Seele auf Reisen, auf Abenteuer aus und mit dem Ziel der Rache. Er wollte sich rächen. Doch das hatte noch Zeit, er war noch jung und hatte noch die ganze Welt vor sich. Vorm Tod fürchtete er sich nicht, irgendwann musste jeder einmal sterben, Beliar holte sich alle….irgendwann. Doch wieso sollte er bald geholt werden? Er entrichtete seinen Tribut, er achtete die Gesetze und er lebte gesund und ohne Laster.

Er versuchte das Thema zu verdrängen und dachte lieber an etwas ganz anderes. Zahnpflege. Es war zwar eine komische Überleitung, doch heute hatte er das erste Mal seit langem wieder gegessen und so sollte er sich um seine Zähne kümmern. Er nahm aus seinem Allesbeutel seinen Zahnstocher und reinigte seine Beißerchen. Während er das tat, dachte er an die Zeit, wo er diesen anfertigte. Er wusste es noch genau, es war auf Bengars Hof. Damals nahm er noch einen Grashalm um die Arbeit zu perfektionieren. Gras gab es leider hier nicht, aber er hatte ja seine Tücher. Er riss ein Stück ab und wickelte es um beide Zeigefinger. Dann beendete er seine Arbeit. Zufrieden, dank der sauberen Zähne, erhob er sich von der Bank und steckte seine Werkzeuge weg.

Langsam wurde er müde und machte sich auch auf den Weg in die Taverne. Der Mann mit der Minecrawlerrüstung lag davor und pennte. So ein Witzbold, pennt hier draußen. Na ja, wenn’s ihm Spaß machte, zumindest würde er hier nicht frieren, schließlich war es trotz der Höhe noch recht warm. Zwar hatten die Temperaturen deutlich unter der Höhe gelitten und waren sicher 5-7 C° gefallen, aber es hielt sich noch im positiven 10+ Bereich. Mir isses egal, Gute Nacht Herr Minecrawlerrüstunganhaber sagte er, er hörte ihn sowieso nicht also konnte er ruhig zu ihm sprechen.

Nach dem Gespräch trat er in die Taverne ein und wandte sich sofort an den buckligen Wirt. Der schaute mit einem Grinsen hoch und fragte was er wünsche:

"Was wünsch’se ? Un Bier, nen Entopf oder nur’n Zimmer?"

"Haben sie ein Zimmer mit einem Kamin? Wenn ja dann nehm ich das wenn’s nicht zu teuer ist"

"Jo dat ham ma. Enfach de Treppe hinof und dann noch links, letzte Zimmer. Ne Moment mol, dat hintere hat so nen Pärschen. Nehm’se dat daneben. Gehörn’se zu der Trupp, die hier anjekomm is? Wenn ja, dann krieschen se dat Zimmer umsonscht."

"Dankeschön."


Na das konnte ja heiter werden, er hoffte, die Wände waren einigermaßen dick…..Er stiefelte die schwere Holztreppe hinauf, die dabei mächtig knackste, als ob sie jeden Moment zusammenbrechen würde. Als er dann zu den Zimmern kam, nahm er das vorletzte von links. Das aller erste was er machte war ein Feuerchen, er liebte es einfach an Feuern zu schlafen, vor allen an Kaminen. Doch in der Regel dauerte es, bis die Wärme das Zimmer erfüllte und so war es besser gleich das Feuer zu entzünden. Danach zog er sich seine Nietenrüstung aus und legte seine Stiefel ab, sowie seinen Allesbeutel, wo auch die leicht zerquetsch baren Beeren drin waren. Seinen Dolch, Todesschädel nahm er ab und legte ihn unter das Kopfkissen. Seinen Todesodem ließ er auf einem Stuhl fallen. Zu guter letzt waren nur noch die Hose und das Hemd, die ließ er an, denn er wollte sich keine Erkältung zuziehen. Danach legte er sich in das Bett. Ein Bett, wann lag er das letzte Mal in einem Bett? Selbst in Khorinis verbrachte er die letzten Tage in einer Scheune auf Stroh. Ein herrliches Gefühl, so angenehm sanft.

Der Kamin knisterte, langsam wurde es warm. Und was noch viel besser war, aus dem Nachbarzimmer kamen keine Geräusche hier her. Entweder waren die Wände wirklich sehr dick oder die pennten schon. Na ja, ihm war es egal, er war einfach nur fertig, aber angenehm geschafft schlief er ein.
11.06.2003, 03:14 #238
manmouse
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Er beugte sich zu ihr hinüber, ihre Lippen berührten sich zärtlich, wobei Esteron die junge Frau bestimmend auf das weiche Kissen drückte und zärtlich mit seiner Hand über ihre Haut fuhr. Lehna griff nach seinem Kopf und zog ihn zu sich hoch, verlangend küsste sie den bärtigen Mann und lies dann ihren Kopf nach hinten fallen. Keiner würde sie jetzt stören. Sie waren endlich allein. Richtig allein.
Esteron entledigte sich seiner Hosen sowie des Waffengürtels und lies sie dann krachend auf die schweren Holzdielen krachen, wobei er stutzend aufblickte.
Draußen stapfte wohl irgend ein Irrer an ihrem Zimmer vorbei und machte einen tierischen Lärm dabei. Esteron stöhnte auf, das die besoffenen keine Rücksicht nehmen konnten. Am liebsten würde er dem Typ jetzt die Meinung pauken. Lehna bemerkte das der Wanderer kurz abgelenkt war und zog ihn wieder zurück ins Bett, drehte ihn auf den Rücken und setzte sich mittig auf seinen Schoß.
“ So, damit du mir nicht auf dumme Gedanken kommst“ lächelte sie und beugte sich zu ihm herunter.
Ihre weiche warme Haut berührte seinen Oberkörper, während sie ihm den Hals küsste. Seine Hände fuhren über ihren Busen, ihren Rücken, und wanderten runter zu ihrem Po, wo sie zum erliegen kamen.
Beide bewegten sich in einem gleichen Takt. Waren eins miteinander. Lehna bewegte sich immer schneller, wobei sie zu keuchen begann. Ihre Haut glänzte vom Schweiß. Diesmal zog Esteron sie zu sich hinunter und presste seine Lippen auf die ihrigen.
Lehna bewegte sich immer schneller, und im nächsten Moment krallten sich ihre Hände in die Matratze.
Die beiden lagen noch eine Weile erschöpft, eng umschlungen kuschelnd nebeneinander und schliefen als die Kerze herunter gebrannt war zu später Stunde ein.
11.06.2003, 12:31 #239
Heimdallr
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Der Fürst erwachte.
Es war schon hell und die Sonne blendete ihn durch das schmalle Fenster, dass er gestern in seiner Müdigkeit gar nicht beachtet hatte. Er blickte zum Kamin. Das Feuer war erloschen, doch hatte es den Mann die ganze Zeit warm gehalten. Er fühlte sich prächtig, eine Nacht in einem warmen Bett und schon kehrten seine Lebensgeister zurück. Er war bereit für den heutigen Tag, denn heute werden sie sicherlich weiterziehen, davon ging er einfach mal aus. Doch bis dahin hatte er noch einige Stunden, es war noch früh am Morgen und die meisten pennten wohl noch.

Er stand auf und zog sich seine Stiefel an, danach seinen Gürtel und zuletzt seine Nietenrüstung. Danach verpackte er seinen Allesbeutel am Gürtel und befestigte seinen Todesodem an der Scheide am Gürtel. Hatte er alles? Nein, ihm fiel noch ein, dass er Todesschädel ja noch unterm Kopfkissen liegen hatte. Sein Verdacht war zwar unbegründet, da ihn hier niemand störte, aber man weiß ja nie, auf was für Gedanken die Leute kommen. Er steckte ihn in sein Versteck am Stiefel und überprüfte das Zimmer. Er hatte alles, das Bett war gemacht, die Asche im Kamin verteilt. Es konnte losgehen.

Er ging die schwere Holztreppe hinab und verursachte dabei einen Höllenlärm, wahrscheinlich weckte er damit alles und jeden aber zum Glück erfuhren sie das nie. Er konnte einfach nicht mit alten Holztreppen umgehen. Der Wirt war schon wach und stand hinterm Tresen und reinigte Gläser. Der Fürst bedankte sich für die Gastfreundschaft und verließ dann die Taverne.

Er blickte sich gleich nach rechts und sah dann den Mann mit der Minecrawlerrüstung immer noch vor der Taverne liegen. Nun ja, wenn's ihm Spaß macht Er sollte vielleicht etwas frühstücken, doch dann kam ihm eine bessere Idee. Er würde Sport machen. Er hatte schon seit Wochen sich nicht mehr bewegt und das würde er jetzt nachholen. Es war zwar nur ein Ansatz doch besser als nichts.

Leider gab es hier keinen Wald, wo er einen Waldlauf machen konnte, also beschränkte er sich, durch die Siedlung zu joggen. Nach einer halben Stunde hörte er auf. Er hatte wohl jede Fleckchen dreimal erreicht und die Bewohner hielten ihn jetzt sicherlich für pleplem. Na ja, sollten sie halt, er war nun warm für sein eigentliches Programm. Er suchte sich eine Stelle, wo der Boden eben und hart war und setzte sich dann hin. Er wollte einige Liegestützen machen. Fünfzehn waren sein Mindestmaß, doch er wollte mal schauen, wie viele er jetzt schaffen würde.... Vierundzwanzig, Fünfundzwanzig, Sechsundzwanzig..ächzz...Achtundzwanzig...puhhh....Neunundzwanzig und Drrreiiiizziiggggg.
Geschafft fiel er zu Boden, er hatte das Doppelte seiner normalen Tagesmenge geschafft, obwohl er schon gelaufen war. Er war stolz auf sich und machte nach einer kurzen Verschnaufspause weiter. Jetzt noch ein bißchen dehnen und das reichts für heute, ich brauch meine Kräfte noch

Nachdem er auch das erfolgreich geschafft hatte, ging er wieder zurück zur Taverne. Er trat ein und setzte sich an einen Tisch. Der Wirt kam und der Fürst hatte neben einer Bestellung eine Frage.

"Ich habe eine Bestellung und eine Frage: Meine Bestellung ist ein deftiger Eintopf mit Fleisch und Gemüse und meine Frage ist, ob das Pärchen schon weg ist?"

"Aso zu der Bestlung sasch ich, dat jet in Ornung und zu der Frage, sowet isch weß, sind se noch oben, zuminst hab isch noch kenen der beiden jesehen"

"Danke"


Der Fürst lehnte sich zurück und bekam relativ rasch sein Essen. Er konnte es in Ruhe genießen, denn wenn sie los wollten, dann würde es hoffentlich jemand sagen, zumindest wusste er, dass er dann ncht der einzige war, der hier noch rumgammelt. Der Eintopf war gut und reichlich, und so ließ er sich es schmecken.
11.06.2003, 15:05 #240
Superluemmel
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Langsam drehte sich der runde Stein zwischen Frosts Fingern. Das grelle Licht der goldenen Flammenscheibe über den Bergrücken der Luzkanzacken spiegelte sich abwechselnd auf der glatten, weißen Oberfläche des Steins, nur um kurz darauf von seiner düsteren Schattenseite verschluckt zu werden. Als der Sonnenschein die Trennlinie zwischen der dunklen und hellen Steinseite in sein gelbliches Licht tauchte, stoppte Frost die Drehbewegung.
Licht und Schatten. Hell und Dunkel. Sie lagen so nahe zusammen. Nur eine hauchdünne Grenze trennte die beiden Gegensätze voneinander. Sie schienen von einander abhängig zu sein. Doch waren sie es wirklich?
Konnte das eine ohne das andere existieren? Was, wenn ein kleiner Stoß die Balance ins Wanken brachte?
Frost drehte den Stein leicht nach links. Die schwarze Seite wurde vom Weiß ihrer Schwesternseite immer weiter zurückgedrängt. Kurz darauf kippte er den Stein in die entgegengesetzte Richtung. Die Schatten wuchsen wieder an, drohten sämtliches Licht zu verschlucken.
Gleichzeitig wusste der Krieger, dass auf der seinem Blick verborgenen Seite das Gegenteil der Fall sein würde. Nahm das Schwarz auf der einen Seite zu, gewann das Weiß auf der gegenüberliegenden an Boden. Ein Effekt zog den anderen nach sich.
Die Hand des Waffenmeisters ballte sich zur Faust. Es ging nicht anders. Das Gleichgewicht der Natur ließ sich nicht manipulieren. Wölfe rissen Schafe. Tötete man die Wölfe, rettete man dadurch die Schafe. Doch gleichzeitig wurde man selbst zum Wolf.
Schließlich schüttelte Frost den Kopf. Seine Hand glitt zu der Ledertasche und ließ den Stein in ihr verschwinden. Es brachte nichts, sich den Kopf über derartige Dinge zu zerbrechen. Der Lauf der Dinge hatte es nicht gerne, wenn man in ihm herumpfuschte.
Kies knirschte. Jemand näherte sich ihm. Noch bevor er sprach, wusste der Krieger, dass es sich um Horasson handelte. Außer ihm wusste niemand, wohin sich der Waffenmeister zurückgezogen hatte.
"Elgaron hat euren Auftrag erledigt."
Festes Leder setzte schwer auf hartem Fels auf.
"Seid ihr euch sicher, dass ihr dort hinauf wollt?"
Der Waffenmeister nickte, ohne seinen Blick von der steil abfallenden Klippe zu seinen Füßen zu nehmen.
"Ja. Ich muss. Nur dort kann ich die Antworten auf meine Fragen bekommen. Ich habe es lange aufgeschoben, doch es führt kein Weg daran vorbei."
Der Wind frischte auf. Pfeifend verfing er sich in den Felsspalten der Klippe und zerrte an Frosts Haaren. Der Krieger konnte Horasson seufzen hören.
"Schon viele haben versucht, den Göttersitz zu erklimmen. Die meisten schafften es nicht einmal bis zum eigentlichen Berg. Entweder der Gletscher oder die Luzkan haben sie erwischt. Diejenigen, die zurückkehrten, schworen sich nie wieder einen Fuß in Richtung des Berges zu setzen."
Noch immer zeigte sich keinerlei Regung in Frosts Gesicht. Seine Augen waren leicht zusammengekniffen, um die Pupillen vor dem scharfen Wind zu schützen. Er kannte die Geschichten. Genauso wusste er, dass es kein Zurück mehr gab.
"Die Sagen erzählen, dass der Göttersitz einst mächtigen Magiern dazu diente, ihre Macht zu fokussieren. Damals soll der Gletscher noch nicht existiert und der Berg selbst nicht jegliches Leben abgeblockt haben. Doch dann fühlten sich die Allmächtigen in ihrer Position bedroht und vernichteten die Magier. Ebenso erschufen sie den Gletscher. Seitdem sollen es nur noch wenige geschafft haben, den Göttersitz zu erklimmen. Und von diesen Menschen ist niemand mehr am Leben."
Der Gletscher...
Horassons Geschichte könnte der Wahrheit erschreckend nahe kommen. Niemand wusste genau, wie der Gletscher entstanden war. Ebenso wenig, wie Va'Shezum letztendlich unterging. Heute lagen die Ruinen unter Tonnen von Eis begraben. Das Werk der Götter?
"Dennoch ist es nicht unmöglich", antwortete Frost nach einigen Minuten und drehte sich zu dem Dorfältesten herum.
"Ich werde dort erwartet. Und so seltsam es klingen mag, ich weiß dass ich dort hinauf muss."
Der Blick des Ältesten war von Zweifel erfüllt.
"Was macht euch dessen so sicher? Und wer ist dermaßen verrückt, auf den Göttersitz zu klettern, um dort auf euch zu warten?"
Diese Frage hatte sich Frost selbst oft genug gestellt. Die Antwort war ebenso einfach wie unbefriedigend : Er wusste es nicht.
"Nennt mich ruhig verrückt, aber ich kann diese Frage selbst nicht beantworten. Es ist ein alter Mann und er behauptet, mich zu kennen. Doch ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, ihn schon jemals zuvor getroffen zu haben. Trotzdem kommt er mir auf seltsame Art und Weise vertraut vor. Wie ein alter Freund, nur kenne ich ihn eigentlich gar nicht. Es ist zum Verrücktwerden."
Horasson schüttelte den Kopf.
"Nein, ich halte euch nicht für verrückt. Das habt ihr schon damals im Krieg bewiesen. Wenn euch euer Weg auf den Göttersitz führt, dann soll euch auch nichts davon abhalten. Es ist bloß..."
Der Bergarbeiter blickte dem Krieger in die Augen. Dann lächelte er sein warmes Lächeln.
"Nun, vielleicht ist es doch verrückt", lachte er schließlich.
Frost reagierte mit einem schwachen Lächeln. Der Älteste hatte vollkommen Recht - Es war verrückt. Wenn da nicht dieses Gefühl in seiner Brust gewesen wäre...
"Ach, bevor ich es vergesse", meinte Horasson nachdem er sich wieder gefasst hatte, "Ich habe noch etwas für euch. Kommt zu mir, bevor ihr abreist. Ich bin mir sicher, dass es sich als hilfreich erweisen wird."
Mit diesen Worten verabschiedete sich der Berarbeiter und verschwand zwischen den zerklüfteten Felsen, um dem schmalen Pfad zurück zum Dorf zu folgen. Sekundenlang blickte Frost Horasson hinterher. Die Leute in diesem Dorf waren wirklich hilfsbereit. Sie versuchten dem Krieger bei jeglichen Angelegenheiten zu helfen, obwohl sie ihm nichts schuldeten. Gestern hatte er sich zumindest teilweise für ihre Hilfe revanchiert, als er ihnen das Fleisch des Klippenwurms brachte. Auch wenn es gehörig stank, stellte es richtig zubereitet eine Delikatesse dar. Eine recht seltene Delikatesse, da sich die Würmer nur ungerne erlegen ließen.
Seufzend kniete Frost neben den Mitbringseln des Ältesten nieder. Schwarze Lederstiefel schimmerten matt im grellen Sonnenlicht. Prüfend wog der Krieger einen der Stiefel in der Hand und befühlte die Sohle. Auch diese war aus dem elastischen Material gefertigt, wies jedoch einen gewaltigen Unterschied zum restlichen Stiefel auf. Als Frost mit der Hand über die Sohle fuhr, blieb sie an dem dunklen Material hängen. Das Material war unglaublich rutschfest. Erst als er die Hand nach unten wegzog, löste sie sich.
Weiterhin hatte Horasson ein Paar neuer Handschuhe abgeliefert. Auch diese waren aus schwarzem Leder gefertigt, die Handinnenseite ebenfalls aus der Haut des Klippenwurms. Der Gerber hatte gute Arbeit geleistet. Mit dieser Ausrüstung war zumindest eine minimale Erfolgschance in Frosts Unternehmen erkennbar geworden.
Der Waffenmeister beeilte sich, sein altes Schuhwerk gegen das neue auszutauschen. Als er die altgedienten Stiefel genauer betrachtete, musste er sich unwillkürlich wundern, wie er mit diesen Dingern überhaupt so weit gekommen war. Eigentlich hätte er gleich barfuß laufen können...
Routinierte Handgriffe zogen die ledernen Riemen Fest. Noch einmal schüttelte Frost den Fuß, um sich zu versichern dass der Stiefel richtig saß, dann striff er die Handschuhe über. Ein letztes Mal überprüfte er den Sitz der Ausrüstung, dann wanderte er ebenfalls den steilen Pfad zum Dorf hinab.
Kaum erreichte er den in Staub versunkenen Dorfplatz, da fiel sein Blick auch schon auf dem in den Schatten des Tavernenvordaches schlummernden Gardiff. Schnelle Schritte trieben den Waffenmeister zu seinem dösenden Schüler und leichte Patscher auf die Wange diesen gleich darauf aus dem Schlaf.
"Genug geschlafen, es gibt einiges zu bereden," begrüßte Frost den verschlafenen blinzelnden Vagabund.
"Habt ihr den Rest gesehen?", fragte Frost als er an den Rand der Schatten trat und den Blick über den Platz schweifen ließ.
"Ich werde noch an diesem Tag zum Göttersitz aufbrechen, doch muss ich euch zuvor noch einiges mitteilen..."
11.06.2003, 15:51 #241
Waldläufer
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„ Hähn ... wähh ... Wasser hat es doch an gefangen zuregnen ?" Stammelte Gardiff als er so feucht aus dem Schlaf gerissen wurde. Eine Perle aus dem durchsichtigen reinen Element lief die bestoppelte Wange hinunter und verpennt schlug der Waldstreicher seine verquollenen Augen auf. Er dauerte einen Augenblick bis er die dunkle Gestalt die sich über ihn beugte fokussieren und erkennen konnte.
„Ach ihr seit das Frost.“ stellte der Barde matt fest und richtete sich in seinen Umhang gewickelt auf. „Der Rest hat sich gestern von ihn der Taverne belustigt und sicher haben sie da auch ein Bett gefunden.“ leicht irritiert gähnte der Bursche noch einmal ausgiebig bevor er sich reckte und streckte. Mit tapsigen Schritten schlenderte der Vagabund zu einer Regentonne um sich ordentlich zu waschen. Das Wasser war noch recht frisch und schön kühl, also genau das richtige um die Müdigkeit und den Schlaf abzuschütteln.
„Was ist nun los Frost? Was gibt es so wichtiges zu bereden ?“ wand sich der nun doch etwas aufnahmebereitere Knabe seinem Lehrmeister zu.
11.06.2003, 16:32 #242
Superluemmel
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Schweigend betrachtete Frost die Szenerie. Die Hitze hatte die Dorfbewohner in den Schutz ihrer Häuser zurückgetrieben. Nur einige Staubfahnen kräuselten sich im Wind und trieben über den Platz.
Offensichtlich war der lange Marsch für seine Gefährten doch kräftezehrender gewesen als es zunächst den Anschein gemacht hatte. Jedenfalls schienen sie die Ruhe des Bergdorfes zu nutzen, um richtig ausschlafen zu können.
Vielleicht war es auch besser so.
"Ich habe eine Aufgabe für euch und Esteron", antwortete der Krieger ohne seinen Blick vom Dorfplatz zu nehmen.
"Mittlerweile habt ihr viel gelernt. Ihr wisst, wie ihr euch zu bewegen habt. Einzig und allein die Körperbeherrschung macht euch noch leichte Probleme. Doch dazu kann ich euch nicht mehr viel beibringen. Alles weitere werdet ihr im Laufe der Jahre selbst lernen."
Nach einem Räuspern und nachdem er seinen Waffengurt zurechtgerückt hatte, löste Frost endlich seinen Blick von dem staubigen Platz und wandte sich seinem Schüler zu.
"Ich habe einen Auftrag für euch", wiederholte er sich.
"Allerdings keinen sonderlich leichten. Wie ihr wisst, ist die Inquisition aus der Hauptstadt geflohen. Den letzten bekannten Aufenthaltspunkt stellt ein Wald in der Nähe der Stadt dar. Ich vermute, dass sie sich tiefer in die Wälder zurückgezogen haben."
Ruhig stützte Frost die Ellenbogen auf das Geländer des kleinen Balkons.
"Jedenfalls stellen diese Kerle eine Gefahr für das Land dar. Der Rat heuerte mich an, um die Stadt vor Tak zu schützen. Dafür zahlte ein großer Teil von ihm mit dem Leben. Ich würde diese Aufgabe selbst übernehmen, doch führt mich mein Weg auf den Göttersitz. Ich... weiß selbst nicht was mich dort erwartet, aber ich kann meinem Schicksal nicht länger entfliehen. Entweder ich bezwinge diesen Berg oder er bezwingt mich."
Frosts Blick bohrte sich in Gardiffs.
"Wie dem auch sei, ich werde diesen Weg alleine beschreiten müssen. Deshalb will ich, dass ihr euch in der Zwischenzeit um die Inquisition kümmert. Findet heraus, was Tannenberg und sein Gefolge vor haben. Versucht sie nicht direkt anzugreifen, das wäre Selbstmord. Spürt sie auf, folgt ihnen und erstattet der Stadtgarde im Notfall Bericht. Falls sich euch eine Gelegenheit bietet, Tannenberg auszuschalten, dann tut es. Früher oder später wird ihn seine gerechte Strafe ohnehin einholen. Wichtig ist vor allem, dass er durch seine Pläne keinen weiteren Schaden anrichten kann."
11.06.2003, 17:02 #243
Waldläufer
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„Wir sollen die Inquisition bespitzeln ?“ Die Stirn des jungen Gildenlosen legte sich bei diesen Worten in Falten. Die jugendlichen Augen die gerade noch zum tiefblauen Himmel und den Gipfeln des Gebirges hinauf gespäht hatten wanden sich davon ab und blickten finster zu Boden.
„Es ist mir klar dass es Wahnsinn ist diese Menschen anzugreifen. Ich hab einige Fetzen der Torwachen in der Stadt Gorthar gehört in denen sie ängstlich von den Kriegern der Inquisition redeten.“ Der Blick des Burschen bohrte sich in den Schutt und die Steine unter seinen Stiefeln. Frost hatte ihn nicht grundlos darauf hingewiesen die Inquisition nicht offen anzugreifen. Wahrscheinlich dachte der Lehrmeister Gardiff würde sich Kopf über in einen Kampf gegen die Streiter der Inquisition stürzen so wie er dachte der Bursche hätte sich unachtsam in den Kampf mit den Luzkan gestürzt.
„Ich nehme die Aufgabe an, auch wenn sie sehr gefährlich klingt. Nur bin ich mir nicht sicher ob Esteron sie auch annehmen wird.“ Der Einhandlehrmeister betrachtete seinen Meister um dann fort zufahren. „Lehna ist nicht besonders scharf darauf der Inquisition zu begegnen wegen ihrer Vergangenheit im Kult und dem Zwischenfall in der Taverne mit Tak. Wie es zur Zeit aussieht würde Esteron nicht mehr von der Seite der jungen Frau weichen ......“ Der Vagabund brach seine Gedanken ab. „Wir werden sehen was kommen wird . Ich werde eurer Aufgabe mit einem gesunden Maß an Vorsicht nachgehen.“
11.06.2003, 17:29 #244
Superluemmel
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Das wollte Frost hören. Ruhig trat er auf Gardiff zu, legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter, während er mit der anderen sein Kinn leicht anhob, damit er ihm in die Augen sah.
"Ich habe gehofft, dass ihr so antworten würdet. Ihr besitzt die nötigen Fertigkeiten, um dieser Aufgabe gewachsen zu sein. Einziges Problem ist euer Hitzkopf. Versprecht mir, euch nicht zu übernehmen."
Ein warmes Lächeln stahl sich auf Frosts Gesicht.
"Immerhin will ich wissen, was ihr herausgefunden habt, sobald ich zurück bin."
Der Waffenmeister klopfte seinem Schüler freundschaftlich auf die Schulter.
"Was Esteron anbelangt, er wird euch schon helfen. Sagt ihm einfach, dass ich ihn beobachte. Dann wird er schon wissen, was zu tun ist."
Noch einmal blickte Frost Gardiff tief in die Augen.
"Wie dem auch sei, ich werde mich jetzt bereit zum Aufbruch machen. Richtet Esteron und den anderen einen schönen Gruß aus. Und bringt mir keine Schande - ihr könnt es schaffen wenn ihr euer Temperament zügelt. Ich bin mir sicher, dass wir uns wiedersehen werden."
Zumindest früher oder später...
Nachdem er sich von Gardiff verabschiedet hatte, ging Frost ruhigen Schrittes in Richtung des Hauses des Dorfältesten. Sobald er seine restliche Ausrüstung zusammengesucht hatte, war er bereit für den Aufbruch. Noch in dieser Nacht würde er den Gletscher erreichen.
11.06.2003, 17:36 #245
Heimdallr
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Der Fürst hatte gelauscht und das ganze Gespräch zwischen den beiden Männern belauscht.
Die Tür bot ihm eine ausgezeichnete Deckung und es schien, als ob die beiden ihn nicht bemerkt hatten. Doch nun trat er heraus und setzte sich auf eine Bank neben der Taverne.
Der eine Mann, der mit der schwarzen Rüstung, war mittlerweile gegangen.

"Sly und Sonja sind noch in der Taverne und pennen. Das komische Pärchen ebenso, also wenn ihr die sucht, die pennen noch. Ich habe euer Gespräch verfolgt. Was will der Mann den auf dem Gipfel? Na ja, was soll’s, wahrscheinlich geht’s mich eh nichts an, stimmt’s?"

Dann wandte er sich zu dem Mann mit der Minecrawlerrüstung.

"Und ihr kehrt zurück und Gorthar’s Wälder. Nun denn, ich werde euch begleiten, wenn ihr nichts dagegen habt. Doch vielleicht sollte ich mich erst mal vorstellen, ich bin Fürst Pergamo und wie ist euer Name?"

Er nahm eine Beere aus dem Beutelchen, schmiss sie elegant hoch, schnappte sie mit dem Mund auf und biss in das Fruchtfleisch. Der süße Saft verteilte sich in seinem Mund und erfüllte die Mundhöhle mit einem angenehmen Geschmack. Den Kern spuckte er aus, da er mittlerweile wusste, dass dieser grauenhaft bitter war. Gespannt wartete er noch immer auf eine Antwort.
11.06.2003, 17:57 #246
Waldläufer
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Langsam wand sich Gardiff zu dem Kernspucker um. Er hatte Frost nachgesehen und noch immer hallten die Worte des Kriegers in seinen Ohren. „...ihr könnt es schaffen wenn ihr euer Temperament zügelt....“ Ja vielleicht konnte er die Aufgabe wirklich bewältigen und vielleicht konnte er mit Esterons Hilfe auch Tanneberg ausschalten. Der Waldstreicher hatte ja schon einmal das Vergnügen mit dem alten Sack der die Inquisitionstruppe führte. Ein Mann der ohne seine Kämpfer bestimmt aufgeschmissen wäre, aber dazu später das alles lag noch in einiger Entfernung.
„ Ihr habt recht das es euch nichts an geht.“ erwiderte Gardiff auf die Anrede des Mannes. „Doch ich kann euch beruhigen, ich weis selbst nicht was Frost da oben will. Es scheint ihm nur sehr wichtig zusein.“
Langsam schritt der Vagabund näher zudem auf der Bank Sitzenden und musterte ihn eingehend. Der Kerl war nicht viel älter als Gardiff selbst.
„Mein Name ist Gardiff und ihr könnt sicher sein das ich die Wälder von Gorthar wieder durch schreiten werde. Ich hab keine Lust hier zu bleiben und Steinchen zu zählen oder so was und ihr wie ihr ausseht auch nicht. Nur wird ich noch auf meine schlafenden Freunde warten müssen.“
11.06.2003, 18:18 #247
Heimdallr
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Der Fürst schaute den Mann nun genauer an. Er blickte auf die Lederrüstung, die nur mit Minecrawlerplatten verstärkt war, dass hatte er noch gar nicht bemerkt. Er sprach seinen Namen aus. Gardiff ,schön, endlich kannte er den Namen des Mannes, ein schöner Name, nun war er kein Fragezeichen mehr für ihn. Der Mann hatte anscheinend nichts dagegen, dass er ihn begleiten würde und so stand es fest. Er hatte wieder ein Ziel, die Wälder von Gorthar. Was hatte der andere zu Gardiff doch gleich gesagt. Hm, er sprach von Inquisition und einem Mann, namens Tannenberg. An mehr konnte er sich nicht mehr erinnern und er hatte sich auch so keinen Reim drauf bilden können.

Er lehnte sich zurück und schloß seine Augen um etwas Sonne zu tanken, die beiden warteten jetzt nur noch auf seine Freunde. Also mussten sie warten. Die schlafen aber ziemlich lange meinte der Fürst und Gardiff bejahte mit einem Nicken. Scheinbar hatte es keinen Sinn sich darauf zu verlassen, dass sie bald runterkommen würden, also versuchte sich der Gildenlose etwas zu beschäftigen. Er sah sich so um und sein Blick fiel auf den Boden. Sandiger Boden mit vielen Kieselsteinen. Ihm kam da eine Idee. Er entfernte an einer Stelle alle Kieselsteine, so dass da nur noch Sand war. Er zog drei Kreise mit Todesschädel und legte dann in die Mitte einen dicken Felsbrocken, faustgroß. Dann nahm er die Kieselsteine, die er von der Stelle weggeschaft hatte und legte sie auf die Bank. Es waren sicherlich einige Hundert, also hatte er genug Munition für sein Spielchen. Er setzte sich aufrecht hin und nahm mit 2 Fingern einen Kieselstein. Er warf ihn Richtung Felsbrocken, das wiederholte er immer wieder.

Die Regeln des Spieles waren einfach, er musste den Felsbrocken treffen und danach musste er einen Kreis treffen. Der erste Kreis um den Stein war perfekt, der zweite gut, der dritte akzeptabel und gar kein Kreis war schlecht. Vorrausetzung war den Stein zu treffen, sonst zählte der Wurf nicht.

Ein intressantes Spielchen, mal sehen wie lange er das noch spielen konnte, bzw. musste. Die Munition würde ihm sicherlich nicht ausgehen.
11.06.2003, 19:41 #248
Satura
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Einem aufwühlenden gestrigen Tag folgte eine unruhige Nacht voller wirrer Träume, in denen der Fremde zwar vorkam, aber nicht als Akteur. Leon tanzte auch durch ihren Traum.

Leon. Ob nun alles wieder so werden würde wie früher? Sie dachte an einen ihrer ersten Nachmittage in Khorinis zurück, als sie auf dieser sonnigen Wiese gelegen hatten und Blutfeuer und Saria beim Bogenschießen beobachtet hatten. Es war ein wundervoller Frühlingstag gewesen, und ihre Freundschaft war damals so unbeschwert, so leicht. Sie hatten gelacht und herrlichen - geklauten - Wein getrunken. Ja, dieser Wein...ein samtig weicher Rotwein, mit einem intensiv fruchtigen Geschmack, der von saftigen, sonnengereiften Beeren erzählte.

Sie wies Leon an, ein wenig zu üben, und ihnen eine Höhlenratte oder einen jungen Molerat zu töten, da ihr Vorrat an Fleisch bald zur Neige ging. "Ich werde in die Stadt gehen, mich mal ein wenig umhören, und... etwas einkaufen. Mal sehen, ob ich ein paar meiner Salben loswerde."
11.06.2003, 20:07 #249
Skeleon
Beiträge: 793

Der junge Dieb stimmte zögerlich zu.
Irgendwie war es ihm nicht recht, sie gehen zu lassen. Andererseits, vielleicht brauchte sie Zeit zum Nachdenken. Er war froh, dass sie ihm überhaupt vergeben hatte. So schien es ihm zumindest.
Missmutig sah er zu, wie Satura im Dickicht des Waldes verschwand.
Er atmete weit aus, hörte auf ihr hinterher zu starren und wandte sich dem Höhleneingang zu.
Seine Rechte fand ihren Weg zum Knauf des alten Schwertes. Mit einem Scharren zog er es hervor und hielt es vor sich - den Griff in der rechten Hand, die Schneide flach auf seine Linke aufgelegt.
Der junge Dieb wendete sie ein wenig hin und her. Im rötlichen Licht blitzte sie nun regelrecht - die Steinekur war erfolgreich gewesen, dachte er schmunzelnd.
Das alte Schwert war nun über und über von Kratzern und Scharten bedeckt, dafür schimmerte das 'freigelegte' Metall gleißend in der Sonne. Etwas zögerlich ließ er es durch die Luft schnellen, in Form der einzigen Kampfbewegung, die er inzwischen wirklich beherrschte: Einer Acht, mit folgendem Ausfallschritt. Naja, für Ratten reichte es, dachte er achselnzuckend.
Die Klinge zerschnitt die Luft und gab ein leises Sirren und Zischen von sich, als Leon ihre Schwungrichtung änderte.
Ja, jetzt würde sie ihm taugen.
Der junge Dieb schob das Schwert zurück in seine abgegriffene Lederscheide und machte sich daran in die Höhle zu stapfen.
Das schräg einfallende Abendlicht reichte bis tief in den Stollen hinein und beleuchtete alles, bis zur ersten Biegung. Vor der Schwelle zur Dunkelheit blieb er stehen.
Hatte er nicht eben ein Geräusch gehört?
Ein seltsames Fiepen drang an sein Ohr, blitzschnell wandte er sich um und erblickte eine monströse Ratte.
Geschwind riss er die Klinge aus ihrem Halfter, ein helles Aufblitzen im rötlichen Abendlicht, ein Fiepen und die Ratte quiekte entsetzt auf.
Leon fluchte.
Er hatte das Rattenviech nicht einmal erwischt sondern nur ein wenig eingeschüchtert. Rasch setzte er ihr nach, wurde jedoch zu spät der Bewegung neben sich gewahr. Mit einem dumpfen Schlag wurde der junge Dieb zur Seite getrieben, er strauchelte und stützte sich an der Grottenwand ab.
Zu der Ratte hatte sich eine Molerat gesellt - und dem bösen Blitzen in ihren Augen nach zu urteilen war es die Kreatur von Satura's und Leon's letztem Höhlenbesuch.
Mit einem schrillen Quieken kam die Molerat auf Leon zugerast, der holte mit dem rechten Bein aus und wollte sie mit einem Tritt zurücktreiben, doch eben, als Leon zustieß blieb die Molerat abrupt stehen und Leon taumelte ohne Widerstand ein Stück weiter.
Die rosa Ratte nutzte seine Verwirrung und versetzte Leons vorschnellendem Schürferstiefel einen heftigen Biss.
Ihr Pech, dass er eisenverstärkt war.
Augenblicklich fing sich der junge Dieb wieder - die Molerat hatte derweil andere Probleme -, packte die Klinge mit beiden Händen, holte über den Kopf aus und stach dann blitzschnell zu.
Mit einem leiserwerdenden Gurgeln verendete die Molerat.
Der junge Dieb blickte sich um und machte die Riesenratte aus. Die zischelte leise, blickte ihn aus ängstlichen, schwarzen Knopfaugen an und mit einem weiteren Zischeln verschwand sie in den Schatten des Stollens.
Der junge Dieb lud sich die Molerat auf den Rücken und trottete zufrieden lächelnd zurück nach draußen.
Diesmal würde er sie zerlegen, zubereiten und braten - mal schaun, was er so zustande brachte. Blieb nur zu hoffen, dass Satura rechtzeitig wieder da wäre.
Dumpf fiel die tote Molerat neben dem Lagerfeuer ins Moos, plump ließ sich der junge Dieb daneben niederfallen. Er zückte seinen Dolch und machte sich an die Arbeit ...
11.06.2003, 20:26 #250
Satura
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Satura hatte den Weg durch den Wald genossen; überall duftete es nach Kräutern, nach frischer Luft und nacht Natur. Der Boden war weich und federte unter ihren Füßen.

Es war nicht weit, schon erhoben sich die dunklen Mauern Gorthars vor ihren Augen. Sie trat durch das Tor; die Wachen nickten ihr zu - einer schien ihr sogar zuzuzwinkern! - und sie trat hindurch. Trotz der drückenden Hitze trug sie ihren Umhang, hatte ihre Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Immer noch fürchtete sie die Kultisten, obwohl niemand hier von ihrem 'Verrat' wissen konnte - sicher war sicher. Auch wusste sie nicht, ob die Inquisition nicht in der Nähe war...

Auf dem Marktplatz war viel los um diese Tageszeit, und Satura musste sich zu einer der Händlerinnen durchdrängeln, und von überallher stießen ihr Ellbogen in die Seite. Sie kaufte roten Wein - sie war schon gespannt wie der Gortharianische schmecken würde! - und eilte sich dann, wieder zurück zu Leon zu kommen.

Sie fand den jungen Dieb beim Fleisch grillen vor, und ließ sich neben ihm ins Moos fallen. "Ein herrlicher Tag, nicht?" Das Fleisch duftete würzig und Saturas Magen meldete sich grummelnd. "Sehr gut gemacht. Hat es sich stark gewehrt?" Die Amazone grinste und zog den Weinschlauch hervor. "Auf alte Zeiten, mein Freund."
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