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> Rollenspiel Die Siedlung Drakia #5 |
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30.11.2003, 12:40 | #226 | ||||||||||||
Isabell Beiträge: 307 |
Immer wieder für eine Überraschung gut, tja, auch wenn es sicher nichts außerewöhnliches war aus dem Bett aufzustehen und essen gehen zu wollen, so war es doch überraschend gewesen, da sie mehr mit einer etwas traurigerem Reaktion gerechnet hatte, aber scheinbar steckte er das alles ganz gut weg, um so besser, manchmal war er wirklich komisch, sie hätte das nicht so gut verkraften können und dann noch diese Erkältung, aber so war es ihr ganz klar lieber, also fasste sie schweren Herzens den Entschluss aufzustehen, aber sie bereute es nicht, denn sie musste wirklich endlich mal von dieser Faulheit wegkommen, da schien Pergamo schon mit angefangen zu haben und sie war noch meilenweit dahinter, aber das konnte man ja ändern. Doch zuerst einmal musste sie schauen, was sie eigentlich noch anziehen konnte, ihr Kleid von gestern war zwar wieder trocken, aber sie überlegte, ob es nicht mal Zeit war, was anderes anzuziehen, andererseits würde das nur wieder mehr Arbeit machen. Etwas unter Zeitnot zog sie dann doch noch mal das lange schwarze Kleid aus dem warmen Stoff über und fühlte sich darin etwas klamm, doch das Gefühl würde sicher bald weggehen, doch ihre Haare waren da schon ein etwas größeres Problem, waren sie doch total zerzaust und unordentlich, der kleine Spiegel zeigte ihr deutlich, wie schrecklich das doch aussah, da musste man auf jeden Fall etwas tun. Schnell hatte sie den Kamm hervorgeholt und durch die Haarpracht geführt, bis das wieder einigermaßen akzeptabel aussah, jetzt war sie wenigstens wieder so hübsch wie sonst auch, dabei hatte sie es noch immer nicht wirklich verstanden, dass es auf diese Art der Schönheit gar nicht unbedingt ankam, zumindest nicht für ihn, aber es war auch sowas, wie ein Sich-selbst-pflegen einfach um sich auch selber schöner zu fühlen und wenn das das Ergebniss war, dann sollte sie es so oft tun, wie dachte. Sie war jetzt schon wieder viel besser drauf als gestern und dieses Hoch und Tief Gefühl schien andauernd zu wechseln, irgendwie spürte sie, dass es bald wieder ein Tief geben würde, langsam fing der Alltag an seine negativen Seiten zu zeigen, denn langsam ging es Schlag auf Schlag und so schnell würde sich das wohl auch nicht ändern, solange sie nicht wieder eine Herausforderung hatten, hier in Drakia schienen sie beide langsam zu verschimmeln, so kam es ihr zumindest vor, deswegen sollte bald etwas passieren, denn auch wenn ihre Liebe stark genug war sich immer wieder zu unterstützen, so waren diese Schwankungen nicht gut und bringen taten sie auch nichts, Drakia war zwar ein wunderschönes Dorf, doch auf Dauer bot es einfach zu wenig Abwechslung, es war nur zum entspannen gut, ergo... Sie dachte nicht mehr so darüber nach, bald schon würde sie wieder suchen und sicher würde auch Pergamo bald gehen wollen, sie schnappte sich den zweiten Apfel, bis ebenfalls hinein und ging dann fröhlich hinunter, ja, bald würde es anders werden... |
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30.11.2003, 13:03 | #227 | ||||||||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Der Apfel war längst verspeist, samt Gerüst und Kern, er hatte alles herunter geschluckt, wieso auch nicht, waren sie doch nicht schädlich, nur seine Verdauung würde das wohl nicht so gut finden, doch darauf konnte er gut auch mal verzichten, viel mehr beschäftigte ihn die Frage, wie er es ihr eigentlich sagen sollte, denn er hatte ja gestern trotz allem festgelegt, dass er es ihr heute gestehen wollte, doch irgendwie fielen ihm die passenden Worte so ganz und gar nicht ein, jedenfalls sollte es sicher mehr als ein einfaches Ich habe mich in dich verliebt sein, das war so langweilig und so normal, nein nein, er wollte es so besonders wie nur möglich machen, doch dazu musste auch die richtige Atmosphäre da sein, er hatte die Chance zweimal versiebt, weil er noch warten wollte und jetzt, jetzt war es vielleicht zu spät und er konnte ewig darauf warten mal wieder in so eine Situation zu kommen, das war aber auch ein Kreuz, wieso musste das alles auch so kompliziert sein. Er war nervös auf und ab gegangen und stellte sich ein Satz nach dem nächsten vor, aber hin und wieder blieb er auch einfach stehen und meinte, dass sowas sowieso spontan kommen musste und nicht so geübt werden konnte, genau wie die wahre Liebe nicht geübt werden konnte, doch so ganz unvorbereitet konnte er doch auch nicht zu ihr hingehen... Eine Antwort fiel ihm auf keinen Fall ein, aber die Sache mit der Spontanität gefiel ihm am besten, denn was sollte er denn noch groß sagen, es gab kein richtig oder falsch, nur ein Ja oder Nein, theoretisch hätte er sogar diesen billigen Standartsatz verwenden können, denn was zählte waren ja nicht die Worte, sondern wie sie darauf reagierte, wenn sie nicht dasselbe empfand, dann nützten auch die schönsten Worte nichts, aber zumindest war das irgendwie edler, es passte einfach mehr dazu, aber gut, irgendwann würde schon der richtige Zeitpunkt kommen, da war er sich sicher, aber zugeben er quälte sich damit jetzt, denn es nicht sagen zu können und doch sagen zu wollen, das war schon bitter, aber gut. Die Minuten verstrichen und er fragte sich, wo sie denn blieb, nur um ein paar Momente später ihre Schritte auf der Treppe zu hören, wie sie dann so vor ihm stand, bekam er sofort ein komisches Gefühl, es war ein Zittern, ein Erschaudern vor ihrer Schönheit, hatte er den Anblick schon hunderte Male gesehen, so war es doch immer etwas besonderes, doch sein Staunen änderte sich in ein Lächeln und er gab ihr die Hand, auf dass sie nun endlich essen gehen konnten, irgendwie war dieser Kreislauf ermüdent, immer wieder dasselbe, jetzt gingen sie essen, morgen, übermorgen. Er spürte eine Veränderung kommen, doch wann kam sie denn endlich? Hier wurde es immer langweiliger und das schien Isabell auch so zu sehen, wenn er ihre Körpersprache an manchen Momenten richtig deutete. Das diese Veränderung schneller kommen sollte, als ihm lieb war, das spürte er nicht... |
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30.11.2003, 14:23 | #228 | ||||||||||||
Isabell Beiträge: 307 |
Immer wieder dasselbe...das ging ihr nicht mehr aus dem Kopf, Isabell hatte nur noch Gedanken daran, diese Monotonie musste man doch irgendwie ändern, doch wie? Sicher war die Suche nach ihrem Bruder das wichtigste und da musste sie sich auch irgendwie drum kümmern, doch hatte sie nach wie vor keinen Anhaltspunkt, wo sie suchen sollte, die einzige Verbindung war ihr Vater, aber diesen hatte sie schon seit zwei Jahren nicht mehr gesehen und sie vermutete, dass er tot war, eigentlich musste es fast so sein, denn durch ihre lange Gefangenschaft konnte man sie ja gar nicht mehr für lebendig halten, selbst die paar Einwohner in Drakia, die sie noch kannte, wie zum Beispiel Harust oder den Wirt, selbst diese hatten offen zugegeben, dass sie sie für Tod hielten und nicht mehr damit gerechnet hatten, dass sie noch mal zurückkommen würde, sie hatte aber niemanden erzählt, wo sie denn gewesen war, denn diese Dämongeschichte klang so abenteuerlich, dass sie wohl eh keine Gläubiger gefunden hätte, doch das war es eigentlich nicht, sie wollte darüber kein Wort mehr verlieren, doch war sie dennoch dankbar, dass es einen Menschen in ihrer Mitte gab, der das Thema nur zu gut kannte und auch daran glaubte, aber mehr sollten es wirklich nicht sein, nur wer das alles nur ansatzweise verstehen konnte, konnte ihr auch wirklich helfen. Insgeheim fragte sie sich jetzt auch wieder einmal etwas sehr ernstes, denn auch wenn sie schon in der ersten Sekunde ihrer Überlegung wusste, dass es keine Antwort gab und dass es sinnlos war darüber nachzudenken, tat sie es, denn sinnlos war das ganze Leben also nahm diese Überlegung nur einen weiteren, kleinen Platz darin ein. Sie fragte sich nämlich, ob es wirklich richtig war, was sie hier taten, es waren abenteuerliche Sachen die zurecht als sinnlos betitelt werden konnten, zum Beispiel, ob es wirklich entspannend war hier in diesem Dorf zu leben und jeden Tag dasselbe zu machen mit nur minimalen Abgrenzungen oder auch die Frage, ob es wirklich gut war, dass Pergamo sie nicht getötet hatte. Es waren wilde Fragen ohne Sinn und Verstand und sie kamen nur auf, weil ihr langweilig war, sie sehnte sich zunehmend nach einer Extreme, mal wieder weg von diesem tristen Dasein, so unausgefüllt, so ausgebrannt. Ob ihr Partner das verstehen konnte? Vielleicht sah er ja genau das Gegenteil und war glücklich so wie es war, manchmal würde sie gerne in einen Menschen hinein sehen können, gerade weil er so geheimnisvoll verschleiert war, er hatte etwas unmenschliches, denn seine Gefühle schien man nie richtig zu deuten, irgendwie machte man doch immer wieder einen Fehler, andere währen vielleicht schon längst dafür bestraft worden, aber sie nicht. Aber das war auch eine schwere Sache, wenn man extra alles für den anderen tun wollte, damit er sich wohl an seiner Seite fühlte und doch seinen eigenen Kopf behalten, das war auch so ein Punkt, denn sie wusste, dass er es ablehnte bedient zu werden, dass er nichts mehr hasste als Menschen, die sich absichtlich massiv in ihrer Art veränderten, das alles wusste sie, obwohl er es nie sagte, aber woher konnte sie denn überhaupt diese Gefühle sehen? Oder erahnen? Das war doch vollkommen verrückt, sie kannte sich und ihren Körper mit ihren Gefühlen besser als niemand anderes, aber andere Menschen zu beurteilen war so schwer, weil unmöglich, was, wenn das alles falsch war und sie Dinge über ihn dachte, die nie und nimmer wahr sein konnten? Diese Ahnungslosigkeit würde wohl für immer bleiben, diese Zweifel konnte sie niemals brechen, sie konnte nur hoffen, dass das Rad der Zeit mehr brachte, als Alter und Gebrechlichkeit, sondern auch ein kleines Körnchen Weisheit. Diese Form der Nachdenklichkeit war einzigartig, die Fragen nach einem Sinn, ohne direkt nach Sinn zu fragen, sondern eher andere Frageformen davor zu schieben, doch eigentlich ging es doch wirklich nur um eines, um Wissen und um Selbstbestätigung, das alles konnte wirklich nur Menschen so gehen, Tiere hatten sicher nie solche Probleme. Ob er wohl manchmal genau so dachte, sie konnte es sich kaum vorstellen, er schien immer auf alles eine Antwort zu haben, aber vielleicht fragte sie auch nie die richtigen Fragen, vielleicht war es alles zu oberflächlich und sie musste tiefergründigere Fragen stellen. Tja, dazu brauchte man aber erst mal einen Grund,.... |
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30.11.2003, 14:49 | #229 | ||||||||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Das Essen schmeckte köstlich, eigentlich sogar richtiglecker, dennoch kam es ihm vor, als ob er hier die Bitternis schlechthin essen würde, er wusste nicht genau, was mit ihm los war, aber eins stand fest, sie saßen gerade mal ein paar Minuten, da fing es an weh zu tun, er hatte diese Kopfschmerzen, der Bauch blieb diesmals verschont, dennoch war es keine Freude hier zu sitzen, aber ob es ihm im Bett jetzt besser gehen würde, das war so ne Sache, er glaubte es ehrlich gesagt nicht, aber gut, wahrscheinlich würde es sowieso wieder so werden wie immer, ein paar Schmerzen hier, ein paar Schmerzen da, das war ja alles noch nichts, das würde ihn schon nicht schrecken, aber es tat wirklich höllisch weh, seine Schläfen pochten und auch nach mehrmaligen, ganz unauffälligen massieren wurde es nicht besser, er versuchte an etwas anderes zu denken, an etwas schönes, wer weiß woher diese Kopfschmerzen kamen, aber es half nichts, das Pochen ging ununterbrochen weiter, er konnte nichts dagegen tun, außer versuchen in Ruhe weiterzuessen. Es fiel schwer das ganze Zeug auf die Gabel zu bekommen, das ein oder andere Mal fiel es runter und er hatte immer eine Heidenangst, dass Isabell etwas bemerken konnte, er wollte nicht, dass sie Verdacht schöpfte, doch ab und zu sah er dann zu ihr herüber und bemerkte, dass sie zwar schon mit ihrer Portion fertig war, doch sie sah so komisch aus, sie war zwar hier, er konnte sie sehen, aber doch schien sie gerade ganz woanders zu sein, als ob ihr Körper hier in der Taverne und ihr Geist irgendwo in fernen Landen wäre, so kam es ihm vor, doch immerhin merkte sie so nicht, wie er dieses schmerzverzerrte Gesicht hatte, er versuchte es irgendwie abzustellen, doch gelang es nicht.... Während er am Anfang noch von einer temporären Sache ausgegangen war, die sicher sofort aufhören würde, musste er nun schon eine Viertelstunde diese Schmerzen ertragen, es war, als ob das alles eine böse Ankündigung war, für etwas noch viel schlimmeres. Doch was sollte sich denn hier ankündigen, mit Kopfschmerzen? Herjeh, wie billig, glaubte etwa jemand, man könnte ihn mit Kopfschmerzen schwächen....Ach so ein Quatsch, man konnte keine Kopfschmerzen zaubern, das konnte nur ein Gedankendämon und der war tot, aber was war es dann, Kopfschmerzen kamen doch nicht einfach so ohne Grund? Vielleicht würde er die Antwort früher bekommen, als ihm das lieb war, er hoffte nur sehr, dass es nichts schlimmes war, man wusste nie, er hatte sich fast schon gefragt, ob das wirklich alles war, denn in der letzten Zeit wurden alle Probleme nur von ihnen verursacht, die Außenwelt ließ sie scheinbar in Ruhe, vielleicht hatte er sich heute ja getäuscht und sein Mißtrauen würde einmal mehr Recht behalten, aber Kopfschmerzen....so ein fanaler Blödsinn.... |
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30.11.2003, 16:19 | #230 | ||||||||||||
Isabell Beiträge: 307 |
Als Isabell wieder aus ihren kleinen Verwirrungen von Gedanken aufwachte, sah sie wie Pergamo da saß, er schien eine Ruhe ausstrahlen zu wollen...zu wollen, da lag das Schlüsselwort, denn es gelang ihm ganz und gar nicht, er wirkte angespannt, so hatte sie ihn bisher noch ganz selten gesehen und irgendwie so auch noch nie, sein ganzer Körper zitterte, zwar lag er völlig ruhig da, doch konnte sie die Energie spüren, seine Zähne klapperten leise und da half auch der geschlossene Mund nichts, außen wirkte er ganz ruhig, aber innerlich zitterte er, aber warum, hatte sie gerade irgendwas verpasst? Überhaupt, wie lange musste sie weggetreten sein und hatte er es bemerkt? Fragen, doch alle nicht so wichtig, dass es unbedingt eine Antwort geben musste, es war wie im ewigen Spiel von Frage und Antwort. Das Essen war längst abgeräumt und auch die Gäste hatten gewechselt, ein paar waren gegangen, ein paar waren hinzugekommen, es war wohl doch mehr Zeit vergangen, als sie sich das eigentlich erwünscht hatte, doch innerlich schnaufte sie kurz auf, denn so früher dieser Tag enden würde, so früher würde auch diese Langeweile verschwinden, mal ehrlich, sie hatten zwar kaum was zu tun, mussten zumindest nichts tun und davon träumten viele Menschen, aber so richtig war das doch nichts, sie wurden von Tag zu Tag deprimierter und so kamen auch erst die ganzen Probleme, wenn es jetzt schon vorbei war, dann war sie froh, wieder ein verschenkter Tag im Leben, wieviele sie wohl noch insgesamt hatte? Wenn sie das wüsste, dann hätte sie auch den Wert dieses Tages einordnen können, aber war nicht jeder Tag ein Geschenk? Pergamo hatte sich die ganze Zeit nicht gerührt, seine Augen schienen fahl, sie waren nicht mehr so schön blau, wie sie das kannte, sie waren eher matt schimmernd, doch auch nur, weil er aufrecht saß konnte sie das erkennen, immerhin trennte sie ein gutes Stück Tischfläche. Irgendwie hätte jetzt der Wirt kommen können und das ganze auflösen, sie waren hier nur in einem ewigen Bannkreis, aber ohne diese Taverne und die Tatsache, dass Menschen einfach regelmäßig Nahrung zu sich nehmen mussten, wären sie wohl zu gar nichts gekommen. So wären sie wohl nur bei dem Haus geblieben, so Ausflüge zu Harust wären dann der Moment des Tages geworden und irgendwie wären sie zu zwei Schatten verkommen, zwei Schatten, die keine richtige Geschichte zu erzählen hatten, aber das Schicksal sollte bald zuschlagen, Isabell hatte den Traum vergessen, nur noch eine ganz ganz dunkle Erinnerung war davon da, zusammen hatten sie es geschafft, doch war jetzt der Zeitpunkt gekommen... So soll es sein....in zwei Stunden sollte nichts mehr so sein, wie es war, das war die Abwechslung, ein unerwarteter Schicksalsschlag, der alles auf die Probe stellte, auf eine Probe, die sie nur durch ihre besondere Verbundenheit bestehen konnten. Dabei war es Isabell, die auf die Probe gestellt wurde, doch Pergamo hatte keine tolle Rolle dabei, doch noch blieben ihnen ein paar Minuten... |
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30.11.2003, 16:39 | #231 | ||||||||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Blanker Wahnsinn entsprang seinen Augen, seine Haare, lagen sie doch so normal wie sonst auch, fühlten sich an wie Schlangen, die sich auf seinem Kopf kräuselten, es war eine verdammte Ehre dieses Gefühl zu haben, denn er fühlte sich absolut besch...euert und hatte keine Ahnung, wie lange dieses herrliche Gefühl noch andauern sollte, jedenfalls war es einfach nur ekelhaft jetzt in diesem Körper zu stecken, die physischen Schmerzen beschränkten sich auf ein andauerndes Pochen an den Schläfen und er hatte wirklich das Gefühl, dass an diesen beiden Stellen mittlerweile ein Loch sein musste, denn so lange konnten die Nerven doch gar keinen Schmerz aushalten, jedenfalls er nicht, obwohl er auf die Zähne biss, wobei sie immer wieder wild klapperten, äußerlich durfte er sich nichts anmerken lassen, wer weiß was es wirklich damit auf sich hatte, doch innerlich konnte er seinen Schmerz, seine Qual, seine Probleme nicht verbergen, er musste niemanden auf der Welt Rechenschaft ablegen, aber seinem eigenen Körper musste er wohl Tribut zollen, das war alles. Eine innere Stimme drang an sein Ohr, sie verkündete, dass draußen die Schmerzen weggehen würden und das er da auch hin müsse, aus welchen Grund auch immer. Er konnte sich nicht dagegen erwehren, ein innerer Drang war es, der ihn aufstehen ließ, sein Zittern wurde jetzt schon etwas besser, doch noch war das Pochen nach wie vor da, es ließ ihn zumindest noch nicht los, aber diese innere Stimme hatte Recht, draußen war durch den Regen, durch das Meer und einfach durch das kleine Dorf eine sehr gute Luft, sehr sauerstoffreich, also würde er da auch sicher wieder seine Kopfschmerzen los, vielleicht kam das Pochen ja nur daher, das in der Taverne heute nicht genug Luft hineinströmte, wer weiß, jedenfalls war das ein sehr guter Grund von hier aufzustehen, Isabell war heute genau so komisch wie er, zwar benahm sie sich vollkommen anders als er, doch die Idiotie hatten beide doch gleichsam heute. Lass uns ein bisschen spazieren gehen, hier drinnen werde ich noch wahnsinnig. Und so gingen sie raus, alleine schon die Tatsache, dass sie sich nicht die Hände reichten hätte ihn beunruhigen müssen, aber das war alles viel zu klein, als das er es hätte wahrnehmen können, es war alles sein Schicksal, zwar ging es bei dieser Sache nicht um seine Bestimmung, sondern "nur" um seinen Lebensweg, doch auch dieser war voller Schicksal und so konnte man es nicht verhindern, denn es war alles vorher bestimmt, diese Reise die er nun machen würde, alles vorher bestimmt und Isabell wurde getestet, bei ihr hatte es was mit ihrer Bestimmung zu tun, jetzt konnte man sehen, ob sie ihrer Aufgabe gewachsen war... |
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30.11.2003, 18:19 | #232 | ||||||||||||
Isabell Beiträge: 307 |
Isabell spürte, dass er etwas hatte, doch wusste sie nicht, ob das jetzt gut, oder doch eher schlecht war, auf jeden Fall war es merkwürdig, heute war ein anderer Tag als sonst, er fing schon so komisch an, die Zeit verstrich heute nicht so endlos langsam, sondern eher so endlos schnell, sie hatte das Gefühl erst zwei Stunden auf zu sein, dabei musste es das vierfache sein, sie hatte diese ganzen komischen Gedanken, die gar nicht zu ihr passten, als ob eine Veränderung schon heute anstand, doch was sollte das groß sein, noch immer fühlte sie nicht, wie etwas fehlte, wie etwas an ihr fehlte, was sie in den letzten Tagen immer wieder gespürt hatte - Wärme - es war verflucht kalt, zwar betraff es diesmal nicht ihre Haut, die Temperatur war nicht lebensbedrohlich und hatte auch nicht wirklich die Kälte, wie gestern zu der selben Uhrzeit, außerdem hatte sie ja diesmal etwas warmes an, nein nein, ihr Gefühle und vielleicht ihre Seele waren kalt, ihnen fehlte etwas, was sie aber bis jetzt noch nicht gemerkt hatte, es war komisch und doch war es nicht zufällig, es war alles so, wie es sein musste, das Schicksal kannte keine Ausnahmen, die Zukunft würde so geschehen, wie sie musste und das war nun mal eine Bestimmung, der weder sie, noch Pergamo ausweichen konnten, es war so bestimmt und so würde es auch geschehen, sie konnten nichts dagegen machen, es war unmöglich sich dagegen zu wehren, sie mussten es akzeptieren, so wie es war, nichts anderes, nur diese eine Weg.... Der Weg hatte sie verträumt aber nicht romantisch in alle Teile der Stadt geführt, sie waren nun schon fast durch alle Straßen gelaufen, die Drakia zu bieten hatte und noch sah es nicht so aus, als ob ein Ende in Sicht wäre, Isabell fiel jetzt erst auf, dass Pergamo das Tempo und die Richtung angab, sie folgte ihm nur, sie sagten kein Wort, sie schwiegen wie die Nacht es auch tat, diese verfluchte Nacht... In dieser Nacht, wo es geschehen sollte, war es absolut schön. Verdammte Schicksale, wieso konntet ihr uns nicht eine dreckige Nacht schenken, wieso musst das Schicksal in einer solche schönen Nacht weitergehen. Wer hatte das gesagt? Isabell, Pergamo? Keiner, doch taten sie es beide, aber es war so, diese Nacht war wunderschön, ruhig, klar, sauber, doch drehte sich nun das Rad der Zeit weiter, sie waren zwei, oder drei Wochen dem Schicksal entflohen, konnten die Uhr stoppen, jetzt aber war es an der Zeit, während Pergamo schon geprüft wurde, war nun Isabell an der Reihe, Pergamo hatte nichts zu befürchten, auch wenn für ihn die Qualen größer sein würden als für Isabell, so wäre es doch für sie die wahre Herausforderung, denn es war ihre Probe |
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30.11.2003, 18:33 | #233 | ||||||||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Eine wirklich schöne Nacht, er atmete die klare Luft ein, es war eine wunderbare Luft, vielleicht die schönste, die er je eingeatmet hat, jedenfalls konnte er nicht klagen, die Kopfschmerzen waren weg, das Pochen hatte aufgehört....wenn er wüsste, warum....es ging ihm wieder einigermaßen gut, jetzt wunderte ihn aber eine andere Tatsache, nämlich die, dass er absolut keine Ahnung hatte, wohin er lief, genau wie er vorhin noch das Gefühl hatte, dass er von irgendeiner Macht gesteuert nach draußen ging, so war es jetzt dasselbe nur auf das Gehen bezogen, jedenfalls war es komisch, er spürte, dass etwas fehlte, er spürte, dass ihm kalt war, kalt im Herzen, dort gefror alles zusammen, das er nur nach hinten hätte schauen müssen, dass war ihm nicht bewusst, er hatte in dem Moment Isabell vergessen - welche Sünde - was auch immer ihn dazu trieb, es war nicht seine Schuld, dass Schicksal, seine Bestimmung, sie waren stärker als seine Gefühle, doch sollte es kein endgültiges Ergebniss sein, auch wenn er jetzt immer schneller ging, doch der Schatten in seinem Rücken blieb nach wie vor an seiner Seite, sie huschten durch das ganze Dorf, an scheinbar jedem Haus vorbei, es war ziemlich unglaublich, es war sogar so komisch, dass es nicht mal für Irrealisten eine Antwort darauf gegeben hätte. Sie liefen und liefen und er dachte währenddessen nach, was ihn dazu bewogen hatte, hier raus zu gehen, welcher Gönner hatte diese grandiose Idee gehabt, wer meinte es da gut mit ihm - wenn dieser Idiot wüsste - er hatte keine Ahnung, doch noch viel glücklicher war er darüber, dass endlich der Schmerz weg war, diese frische Luft in seine Nase kam, alles wieder gut war - naiv wie er war - kamen sie zum Marktplatz, zum Dorfplatz, wie auch immer dieser Platz hieß, sie kamen nun hier an und wie zufällig wurde er langsamer, es war Zeit..... |
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30.11.2003, 18:40 | #234 | ||||||||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Stimmen des Schicksals So es ist soweit, wir müssen sie vorbereiten. Ja du hast Recht Pator, jetzt entscheidet sich der dritte Teil des Lebens der Schicksalsrichterin. Zuerst war ihre Geburt, dann ihre Rettung durch den Boten und jetzt, jetzt wird sie ein drittes Mal geprüft ob sie es denn verdient hat. Ich bin mir sicher, dass sie es ohne Probleme bestehen wird, denn ich habe es in der Zukunft gesehen, außerdem ist Isabell, für menschliche Verhältnisse, ein gutes Mädchen, sie wird ihn nicht enttäuschen....ist dir nichts aufgefallen? An den beiden? Nein. Tja, dann bist du eben mit Blindheit gesegnet Pator, du solltest näher hinschauen, du kennst wirklich nur die festgeschriebenen Gesetze der Bestimmung, das es dazwischen auch noch was gibt, das fällt dir mal wieder nicht auf, das ist so typisch für deine Daseinsform. Dann kläre mich doch auf, liebste Tarugie, was ist denn so anders? Du wirst es früh genug sehen Pator, ich bin nicht gewillt dir alles zu sagen, du musst deine Augen auch mal selber aufmachen, schaue doch einfach in ihre Herzen, dann siehst du was ich meine, eine Beurteilung dieser Situation liegt mir nicht, doch ich finde es schön, vielleicht liegt es daran, dass ich noch nicht alles verloren habe, was sich einst Gefühle nannte und jetzt entschuldige mich, ich muss den Jungen beobachten, damit auf seiner Reise ja nichts schief geht... Tsss...die Reise in diese komische Welt...naja mir soll's Recht sein. |
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30.11.2003, 18:53 | #235 | ||||||||||||
Isabell Beiträge: 307 |
Dieser Verrückte, was war denn bloß los mit ihm? Erst ging er auf einmal so schnell, dass es fast einem Rennen gleich kam und jetzt, jetzt ging er nur noch im Schneckentempo, irgendetwas stimmte da doch nicht, doch sie wagte es nicht ihn darauf anzusprechen, denn das tat er dann schon selber, wie aus einem tiefen Alptraum sprach er sanft geweckt zu ihr, als ob nie etwas gewesen wäre. Sternchen, entschuldige, ich hab heute wohl einen schlechten Tag, tut mir leid, wenn ich dich irgendwie nicht so richtig wahrgenommen habe, lass uns nach Hause ja? Hm-Hm Sie nickte heftigst und lächelte wieder, war also doch alles in Ordnung? Hatte sie sich nur getäuscht? Es sah fast so aus, als ob das alles nur Einbildung war, na dann war ja alles gut und der Tag war eigentlich in Ordnung, eigentlich war es sogar ein schöner Tag, denn obwohl sie heute beide etwas anders schienen, war es öde und so ging er doch recht schnell vorbei, aber jetzt war alles wieder gut, sie gingen Arm in Arm weiter und sie wusste, dass sie schon fast da waren, es waren nur noch wenige Meter zu ihrem Haus, dort würden sie erst mal ein schönes Feuer machen und dann konnten sie noch die restlichen Dinge essen, die er gestern mitgebracht hatte... Isabell war wieder glücklich und froh, so froh, dass sie die dunklen Vorboten gar nicht mehr sah, sie nahm sie gar nicht mehr war. Alles schien jetzt egal zu sein, warum sich noch Sorgen machen, warum sich noch weiter mit solch unnötigen Kram beschäftigen, waren sie denn im Moment nicht wieder ganz die alten, waren sie nicht beide glücklich? Das Bild war nur ein Trug, denn auch wenn ihnen niemand ihr Glück nehmen wollte, so war es vorerst das letzte Mal, eine lange Zeit würde kommen, so bestimmte es das Schicksal, die beiden waren eben keine normalen Menschen, das einzige was sie mit den Menschen verband war ihre Sterblichkeit, ihr Körper, ihre Gefühle, doch alles andere hatte andere Ursprünge und so war es eben unmöglich etwas daran zu ändern, so hart das auch war... |
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30.11.2003, 19:05 | #236 | ||||||||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Nun sollte sich das Schicksal entscheiden, aber was hier eigentlich entscheiden, die Entscheidung war doch schon lange gefallen, weder Pergamo noch Isabell wurden gefragt, es war alles so sinnlos, es war nur ein bescheuertes Leben, oder nein, es waren zwei bescheuerte Leben, denn beide hatten diese Fähigkeit, sie waren die Eltern der Melancholie, doch das spielte alles in den nächsten zehn Minuten keine Rolle, es war nämlich egal wer oder was sie waren, aber nun sollte es endlich beginnen, die Schicksalsengel sahen hinab und beobachteten alles, sie gaben nun das Zeichen.... Alles schien wieder gut zu sein, Arm in Arm und ohne Kopfschmerzen oder sonstige Schmerzen gingen sie da auf dem Platz und irgendwie fühlte sich der Fürst beunruhigt, es war wieder so ein Gefühl in der Magengegend, doch darauf hörte er meistens nicht, dieses Mal wollte er aber Isabell endlich das sagen, was er ihr schon den ganzen Tag und die ganze letzte Woche sagen wollte, aber vergeblich suchte er Worte für seine Zunge, es war nur ein Wort, dass er ihr sagen musste, doch blieb es so stecken, als ob es ein wahrer Schwall davon war. Isabell, wir werden für immer vereint sein oder, egal was passiert? Ja, für immer, egal was passiert. Dann gaben sie sich wieder einen Kuss, der erste seit Stunden, doch war dieser einfache Kuss mehr als das, denn es fühlte sich so an, als ob es ein Abschiedskuss war, er war bitter und kalt und doch war er voller Liebe. Danach lachten sie fröhlich, als ob sie gegenseitig um die Wette strahlen wollten, aber diesmal gewann Pergamo, denn er sah so unendlich glücklich aus und schien das der ganzen Welt mit diesem Lächeln mitteilen zu wollen, selbst er wusste nicht, was dann passieren sollte. In ihrem Lachen entfernte sie sich ein paar Schritte, doch der Fürst blieb an dem Fleck stehen, wo er eben noch war....es begann und jetzt ging es Schlag auf Schlag... |
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30.11.2003, 19:16 | #237 | ||||||||||||
Isabell Beiträge: 307 |
Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh, nein, nichhhhhhttttt. Ein Schrei, ein unendlich langer Schrei ging durch ihr Ohr, über alles, sie hatte wahrlich gezittert, nur kurz, wie ein Baum, wenn ein Windhauch an sein Blätterkleid vorbeigeht, doch so apathisch war das Zittern, sie hatte sich nicht getraut sich umzusehen, sie wusste es ganz genau, jetzt, ja jetzt wusste sie es, sie hatte gehofft, dass es ein Wolf in der Ferne war oder ein gestürtzter Einwohner, aber sie wusste es, es war ihre Bestimmung, dann erinnerte sie sich an den Traum, jetzt kam wieder alles hoch, es war also kein Traum, sondern eine Vision...sie sah nun den ganzen Traum vor sich laufen und wusste, was jetzt kommen musste. Mit einem Blick, der alles verschlungen hätte, der so voller Angst war, der so wahnsinnig war, wie man es nur von tollwütigen Tieren kannte, drehte sie sich um. Ihr ganzes Gesicht bebte, jede einzelne Wimper, jede Augenbraue, jedes Haar, jede Hautpore, sie war am auflösen, es war so schrecklich, sie sah ihn auf wackligen Beinen, er hatte seine Hände vor die Ohren gepresst und war im Begriff hinzufallen, doch wie in ihrem Traum rann sie zu ihm, fing ihn auf in die Arme, gerade noch rechtzeitig schaffte sie es, doch in ihren Worten konnte man schon die Verzweiflung hören, in ihren Augen war nur noch ein kleines Fünkchen Hoffnung, denn sie wusste durch ihren Traum, wie das alles ausgehen würde, doch verdrängte sie die Zukunft soweit es ging, wollte das alles anders kommt, versuchte es vergeblich noch zu verhindern. Nein, nein nein. Bleib hier, geh nicht, bitte, du kannst das nicht tun, das darf nicht sein, hör auf... |
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30.11.2003, 19:28 | #238 | ||||||||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Er stand genau in der Mitte des Dorfplatzes oder was auch immer das hier für ein bescheuerter Platz war und dann war es über ihn gekommen, diese unglaublich ekelhafte Stimme, doch zuerst waren die Kopfschmerzen wieder gekommen, sie waren kurz verschwunden, jetzt aber schlugen sie so hart zu, wie nie zuvor, es hatte ihn taub gemacht und irgendwo hörte er Glocken läuten, aber es waren Todesglocken, war er schon gestorben? Er glaubte nicht...dann aber kam die Stimme, so unglaublich böse, so voller Hass. So nun ist es Zeit, mein Fluch wird dich treffen und dich in ein abgrundtiefes Fieber fallen lassen, die Hitze wird deinen Körper aushöhlen und dich langsam leiden lassen, viel Spaß hähähä. Er wusste nicht mehr, was er geschrien hatte, irgendein Schmerzensschrei, irgendetwas lautes, voller Angst, denn noch konnte er klar denken, egal was hier vor sich ging, er wusste, dass er im Begriff war Isabell zu verlieren, er hatte keine Ahnung, wie er sich dagegen wehren konnte, was er denn getan hatte und wie er es verhindern konnte, doch noch konnte er klar denken, noch war er nicht verloren gewesen, noch nicht ganz, noch konnte er sprechen, doch zuerst einmal verließen ihn alle körperlichen Funktionen vom Hals bis zu den Zehen, da war mit Abstand alle Nervenzellen und Gefühle tot, so dass er auf die Knie sank, doch da war sie schon, fing ihn auf, ließ ihn sanft in ihre Arme gleiten und schrie ihm Wörter an den Kopf... Nein, nein nein. Bleib hier, geh nicht, bitte, du kannst das nicht tun, das darf nicht sein, hör auf... Aber er konnte nur milde lächeln, es war alles gut, so war es vielleicht auch bestimmt, wenn es jetzt mit ihm auf diese schreckliche Weise zuende gehen sollte, dann war es so, doch wollte er nicht so gehen, nicht so...mit ersterbender Stimme, total leise, selbst flüstern war da noch zu laut, vielleicht hauchend, sprach er dann zu ihr, er war so nah, dass sie es hören konnte, so nah.... Ich....weiß nicht....was hier vorgeht....mein Körper....wird kalt....mein Herz....es erfriert....so allein....ich weiß nicht...dabei wollte....ich....dir....heute....etwas sagen....Isabell....Stern-....chen....was auch immer mit mir geschieht....ich.................. Er sackte zusammen, nein, das konnte nicht wahr sein, er konnte nicht von dieser Welt gehen, wenn er es ihr nicht gesagt hatte, das konnte nicht sein, er musste es ihr sagen, vorher durfte er nicht sterben, aber egal was er auch tat, seine Lider öffneten sich nicht mehr, seine Lippen blieben zu, er war aber noch wach, er konnte noch alles spüren, doch er konnte sie nicht mehr hören, er durfte nicht sterben, nicht so, nicht ohne ihr gesagt zu haben, dass er sie für immer lieben würde.... Ihr verdammten Dreckskerle, ich schwöre euch, dass wird nicht das Ende von mir sein, wenn ihr mich hättet ausreden lassen, dann hättet ihr mich mitnehmen können, aber so,....nein, ich werde nicht sterben, ich schwöre euch, ich komme wieder, egal was ihr mit mir macht, ich komme wieder.... Dann erlosch alles, er war weg, nur wo ging die Reise hin? |
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30.11.2003, 19:43 | #239 | ||||||||||||
Isabell Beiträge: 307 |
Isabell hatte das alles nicht ausgehalten, ihr kleines Herz zerriß es fast, das ganze Leid, das ganze Elend, jetzt war einmal nicht sie die Leidende, die, die man quälte und Schmerzen zufügte, da traf es die Person, die es am wenigsten verdient hatte. Die Person, die ihr am wichtigsten war, wieso nur musste sowas immer ihr Leben treffen, dieses Schwert aus Leid, Qualen, Schmerz und Einsamkeit? Wieso nur... Gerade die letzten Worte, sie waren so schrecklich und sie musste weinen, sie ließ ihren Tränen freien Lauf, sie kullerten die Wange herunter und kannten keinen Halt, es klang so, als ob er sich für immer verabschieden wollte und in seinem letzten Satz hatte sie fast gedacht, sie wüsste was er sagen wollte, doch konnte er ihn nicht zuende sprechen, da er zuvor zusammen sackte, diese Stimme, so schrecklich unschuldig und doch voller Schmerzen aufschreiend, er schrie nach Hilfe, doch konnte sie ihm die nicht geben, sie...hatte versagt. Noch einmal versuchte sie ihn aufzuwecken, aus dem wo er jetzt war zurückzuholen, schüttelte seine Rüstung, in voller Aufregung und ohne eine Grenze, sie schüttelte bis sie nicht mehr konnte und ihre Tränen fielen in sein Gesicht, wo sie hinunter liefen, es gab keine Hoffnung mehr und sie tat genau das, was sie auch in ihrer Vision getan hatte, sie war so am Ende, dass sie noch ein paar Worte aus ihrer verheulten Stimme herausbrachte. Neinnnnn, verlass mich nicht, bitte... Doch er wachte nicht auf, seine Gestalt wurde in eine Dunkelheit getaucht und sie spürte, dass es nicht gut war, nun hatte ihn also auch der letzte verlassen, der erste und der letzte, der einzige, der nie vergängliche, sie konnte...nein, sie musste annehmen, dass er tot war, sie konnte nicht mehr hoffen, sie konnte nicht, nach allem... |
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30.11.2003, 19:57 | #240 | ||||||||||||
eine_alte_frau Beiträge: 127 |
Die Alte kam mitten in der Nacht auf dem alten Dorfplatz von Drakia vorbei, was sie hier hin getrieben hatte, das hatte sie schon wieder vergessen, aber an ihr Ohr drang ein Hilfeschrei, dass ganze machte sie neugierig und sie begab sich zu der Stelle, von wo dieser Schrei kam, es musste ja was passiert sein, wenn jemand so schrie, da war sie ja mal gespannt... Ein paar Meter weiter erblickte sie eine junge Frau, dass es eine Frau war, das erkannte sie an den langen Haaren und der schlanken Figur und das sie jung war, das erkannte sie an dem jungen, faltenfreien Gesicht, als sie sich näherte, doch der Grund für den Schrei war ihr noch immer nicht klar, bis sie dann endlich sah, was ihr die ganze Zeit verborgen blieb, ein lebloser Körper eines ebenfalls jungen Menschen, er schien tot zu sein und deshalb hatte die Frau wohl auch so geschrieen, aber sie war sich nicht sicher, denn sie spürte noch eine Lebensessenz in dem angeblich Toten, das wollte sie gleich mal näher untersuchen... Dieses junge Ding schien erschroken, als sich ihr Schatten näherte, doch sie unternahm nichts, obwohl sie so aussah, sie war wohl viel zu kraftlos, es ging ihr ziemlich schlecht, dass hatte sie gespürt. Doch der angeblich Tote war ja gar nicht tot...sowas...wieso schrie die dann so? Er atmete noch, sein Puls und sein Herz schlugen regelmäßig...aber dann spürte sie es, eine ganz böse Sache, er war in einem ganz üblen Zustand, aber sowas hatte sie schon mal, vor ein paar Jahren und auch den anderen konnte sie kurieren, also war sie wohl mal wieder gefragt. Kindchen, hör auf zu weinen und fass mit an, der Typ hier, er ist nicht tot, aber trotzdem steht es nicht gut um ihn, wenn wir ihn hier liegen lassen, stirbt er sicher, aber es gibt eine Möglichkeit ihn zu heilen, komm hilf einer alten Frau, ich bin viel zu schwach... |
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30.11.2003, 20:05 | #241 | ||||||||||||
Isabell Beiträge: 307 |
Isabell war so aufgelöst, sie war so traurig, er hatte sie einfach verlassen, aber er hatte ihr doch etwas versprochen, wer hatte das getan, er konnte doch nicht einfach wie vom Blitz getroffen sterben, das ging doch nicht, sowas war unmöglich, sowas durfte nicht sein, das konnte und wollte sie partout nicht glauben, doch sie sah keine Hoffnung mehr, er war wirklich nicht mehr da... Doch dann kam diese Alte, gehüllt in ein paar Umhänge, schwarz wie die hier einbrechende Nacht, sie kam ganz unerwartet, hatte sich einfach zu Pergamo gelehnt und ihn an seinem Herzen unter der Rüstung und den Händen angefasst, Isabell war im ersten Moment total erschroken, dann total wütend und dann sah sie ein Fünkchen Hoffnung, die Worte der Alten ließen sie wieder neuen Lebensmut schöpfen. Pergamo lebte? Wirklich? Sie konnte es gar nicht fassen und weinte schon wieder, diesmal jedoch vor Freude, auch wenn sie keine Ahnung hatte, wer die Alte war und was sie wollte, sie schien ihm wirklich helfen zu wollen und das war das wichtigste, dass er ja bald wieder gesund würde, während sie eben noch dachte, er wäre für immer verloren gewesen, so hatte sie nun wieder Hoffnung, dass sie ihn schon bald wieder in ihre Arme schließen konnte, allein für diese Hoffnung lohnte es sich zu kämpfen und Pergamo, hatte er das vielleicht alles gewusst? Bestimmt nicht, aber eines wusste sie ganz genau, denn es war in ihr Herz eingebrannt: Glaube tief in deinem Herzen, dann bist du unverwundbar, dann wird alles so, wie du willst. Sie nickte der Alten zu und damit auch ihm, ja, diese Aufgabe würde sie meistern, egal wie lange es dauern würde, diese Schicksalswendung traf sie vollkommen unerwartet, doch vielleicht war es ja ihre Aufgabe, sie würde ihn nicht im Stich lassen, niemals, sie würde kämpfen, kämpfen um ihn, schließlich liebte sie ihn doch. Und so trugen sie ihn gemeinsam zurück in ihr Haus, zum Glück war es nur ein paar Meter entfernt und sie schafften es, jetzt lag alles in der Hand der Alten... |
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30.11.2003, 21:25 | #242 | ||||||||||||
Isabell Beiträge: 307 |
Nun lag er da, in dem Bett, wo sie bisher immer geschlafen hatten, so friedlich, aber sein Gesicht hatte einen Ausdruck, der etwas anderes vermuten ließ, es sah gequält aus, so gequält wie von dem letzten Schrei, doch die Hoffnung war nun wieder da und wenn wirklich eine Chance bestand ihn wieder in das Reich der Lebenden zu schaffen, dann würde sie die auch nutzen, es musste einfach. Isabell war wieder voller Erwartung, voller Hoffnung, es war wichtig, dass es etwas gab, woran man festhalten konnte und das war jetzt in dem Fall die Alte, hoffentlich wusste sie wirklich, was sie tat, es musste einfach so sein, dass sie Recht hatte, einmal musste es doch so geschehen, dass alles wieder gut wurde, nicht auch noch er, das war einfach unmöglich. Die Alte hatte aus einer kleinen Tasche ein paar Dinge rausgeholt, eine Schüssel, einen Mörser und ein paar Pflanzen, die sehr nach Kräuter dufteten, eines davon musste Thymian gewesen sein, dies alles zermahl sie zu einem kleinen Pulver und verdünnt es mit Wasser, die Flüssigkeit gab die Pergamo dann und meinte nur, dass es seinen Kreislauf stabilisieren und ihn erst mal beruhigen sollte, mehr verrat sie nicht, überhaupt war es total seltsam, die Alte verriet nicht, was er hatte und auch nicht, wie sie ihm helfen konnte, doch eines wusste sie, sie musste bei ihm bleiben, in seiner Nähe, solange, bis seine Augen wieder offen waren, nicht eher. Dann hatte sie wieder alles zusammen gepackt und war gegangen, nur noch Zeit für ein kurzes Gespräch blieb ihnen dann. Und was soll ich jetzt tun? Ist es was Ansteckendes, eine Erkältung? Nichts, bleib einfach bei ihm, ich werde wiederkommen, wenn die Zeit reif ist, du solltest mir dann die Tür öffnen, ansonsten kann ich ihm nicht helfen, der Hinweis ist zwar bei seiner Krankheit überflüssig, aber halte ihn trotzdem ruhig. Ansteckend ist es nicht und eine Erkältung auch nicht. So eine Verrückte, als ob sie das nicht wusste. Dann waren sie wieder alleine und Isabell strich ihm sanft die Haare aus dem Gesicht, vielleicht fühlte er ja doch noch was, war nicht ganz weg, jedenfalls wollte sie bei ihm sein, ihn nicht alleine lassen. Sie zog sich nur ganz schnell um, da das klamme Kleid nicht das richtige war und legte sich dann neben ihm, hoffentlich hielt sie die Nacht durch, aber irgendwann würde der Schlaf sie übermannen, wenn nicht heute dann morgen oder übermorgen, aber zumindest war sie jederzeit da, hoffentlich war alles schon morgen wieder vorbei, aber sie fürchtete fast, dass es schlimmer war als nur einen Tag... |
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01.12.2003, 17:21 | #243 | ||||||||||||
Isabell Beiträge: 307 |
Die stolze Frau hatte kaum schlafen können, zwar wollte sie krampfhaft aufbleiben um ja da zu sein, wenn etwas passierte, doch das gelang so gut wie gar nicht, denn eigentlich passierte nichts, später war sie dann an seiner Seite eingenickt, doch nur wenige Stunden Schlaf gönnte man ihr, dann wurde sie schon wieder wach, es hatte sich auch nach ihren Aufwachen nichts an der Situation geändert, alles war so geblieben, wie sie es geahnt hatte, es war schrecklich, sie konnte nichts tun, die Alte, sie hatte nicht geklopft, sie war nicht da gewesen, hoffentlich würde sie wieder kommen, zwar hatte diese komische Frau etwas geheimnisvolles, das nicht zu einer alten Frau passte, aber doch spürte Isabell etwas gutes in ihr, dass sie wirklich helfen wollte und genau das war jetzt wichtig, Hilfe. Sie konnte kaum was essen, hatte nur sehr mühsam die paar Vorräte runter geschlungen, die noch auf dem Tisch lagen, es war ihr fast hochgekommen, doch sie unterdrückte den Brechreiz und schluckte das Essen dann doch runter, es würde ihr Kraft geben, Kraft für weiteres Wachen und Kraft für die eigene Lage, denn oft musste sie weinen, dann wenn sie lange auf sein lebloses Gesicht starrte, es bewegte sich nichts mehr darin, keine Mimik, kein nichts, seine Lippen hatten sich geschlossen, seine Augen ebenfalls, er schien wirklich tot, doch die Alte hatte Recht, wenn sie manchmal auf seiner Brust lag, konnte sie ganz eindeutig den Herzschlag spüren und auch sein Puls war klar und deutlich, aber was war das, die wichtigen Lebensorgane schienen einwandfrei zu funktionieren, doch trotzdem konnte er weder hören, sprechen, sehen. Aber vielleicht konnte er ja fühlen, solange sein Herz schlug musste er doch fühlen können und solange würde sie auch bei ihm bleiben. Nichts anderes wäre für sie in Frage gekommen. Andere Sachen wurden so bedeutungslos, rückten in den Hintergrund, ihren Bruder, die Suche würde sich weiter verzögern, obwohl sie sich jetzt bereit fühlte, doch sie hatte keine andere Wahl. Als sie von Abwechslung und Langeweile gesprochen hatte, da meinte sie doch nicht, dass so etwas passieren sollte, hatte man sie vielleicht erhört und falsch verstanden? Nein, das war alles nicht möglich. Aber egal was passierte, irgendwann würde er auch wieder aufwachen, ganz sicher würde er das, sie musste nur fest daran glauben, alleine schon, dass aus dem sicheren Tod, wieder eine unsichere Ohnmacht wurde, ließ sie erhoffen. Ja, er würde wieder aufwachen, man würde sie nicht trennen, nicht so, nicht hier und jetzt und nicht in alle Ewigkeit. |
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01.12.2003, 17:46 | #244 | ||||||||||||
Isabell Beiträge: 307 |
Isabell überlegte sich noch einmal in Ruhe, was da eigentlich vorgefallen war, es schien gar unmöglich, dass sie etwas davon wirklich glauben konnte, doch war es bittere Realität, aber wie... Zuerst fing alles mit diesem Traum an, es war eine Art Traum zumindest, morgen war es gewesen, früher Morgen, vielleicht so zwei Stunden vor Sonnenaufgang, da musste sie diesen Traum gehabt haben, sie war so komisch drauf gewesen, in diesem Traum versteht sich, es war ihr erster richtiger Traum seit Wochen, es war ein Alptraum, denn er endete so wie es wirklich geschah, alles stimmte haar genau überein. Der Dorfplatz, die Situation, das Lachen, der Kuss, das Weinen, das Schreien, der Schrei, die Worte und dann, tja, dann war der Traum zuende gewesen und so war es dann auch geschehen, soetwas aber auch. Der ganze Tag war komisch gewesen, es war so anders als sonst, sie waren wie immer in die Taverne gegangen und bis da war es auch noch wie immer, er war sogar richtig glücklich gewesen und dadurch angesteckt wurde auch sie glücklich, ja, vielleicht ahnte er ja schon, was da auf ihn zukam, vielleicht wusste er es nicht direkt, aber so ein Gefühl vielleicht...ob er sich freiwillig in sein Schicksal ergeben hatte? Er wirkte in ihrem Armen so glücklich, als ob ihm das alles nichts bedeuten würde, entweder wusste er, dass er nicht direkt starb, oder aber...er sehnte sich nach genau dem, aber das glaubte sie nicht, er war noch zu jung, seine Reise und seine Suche waren noch nicht zuende, nein nein, er wollte nicht sterben, aber das was er dann noch flüsterte, sie konnte es fast nicht verstehen, aber es schien ihm wichtiger zu sein unter größten Schmerzen noch etwas zu sagen als zu ruhen, es musste etwas wichtiges gewesen sein, doch hatte er nicht zuende sprechen können, wirklich schade, aber er würde das sicher nachholen können, ganz bestimmt waren es nicht die letzten Worte, die er ihr mitgeteilt hatte, das durfte nicht sein. Aber die Anzeichen waren klar gewesen, sie hätte sie eigentlich sehen müssen, dieser Taverneaufenthalt, dieses Schweigen von ihm, wo er doch sonst zumindest ab und zu was sagte, bei ihr war das anders, sie hatte über vieles gezweifelt, doch er, er hatte da schon die Syntome, das Zittern, das Beben seines Körpers, sie hatte sie nicht ernst genommen aber spätestens als er dann urplötzlich raus wollte, sie planlos umher gingen und dann auf dem Dorfplatz landeten, spätestens da hätte sie das Schicksal aufhalten müssen, doch war ihr das nicht gelungen. Eine Träne, eine von so vielen lief aus dem linken Auge die Wange runter, langsam, bis sie dann auf den Boden fiel und dort perlte. Es war alles so schwer, wie eine Aufgabe, die man ihr auferlegt hatte, sich über ihre Gefühle klar werden, mal in Ruhe denken, hier ganz alleine, doch gleichzeitig auch die Verantwortung für das Leben eines anderen Menschen, aber nicht von irgendjemanden, es war komisch, eine Aufgabe? Für sie war es eine... Mitten in Gedanken hörte sie etwas... Es klopfte....die Alte! Schnell eilte sie die Treppen runter... |
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01.12.2003, 18:44 | #245 | ||||||||||||
eine_alte_frau Beiträge: 127 |
Sie musste nicht lange warten, bis ihr schon die Tür geöffnet wurde, das junge Ding war wohl wie wild die Treppen herunter gelaufen, als ob sie gleich wieder verschwunden wäre, doch so war es natürlich auch gut, wollen doch mal sehen, ob es nicht tatsächlich besser ging, der Patient, oder besser das Opfer, musste nach ihren Berechnungen und Weisheiten noch nicht in die schlimme, gefährliche Phase gekommen sein, dafür war es noch viel zu früh, doch der Verlauf der Krankheit war schon ganz eindeutig in ihrem Kopf, sie zeichnete sozusagen die Zukunft für ihn, so wie es ausgehen musste, Mit etwas Glück würde er das ganze ohne Schmerzen und ohne einen Kratzer zu erleiden, überleben, aber so ganz sicher konnte man das nie sagen, denn bei solchen Krankheiten war man nie auf der sicheren Seite, doch man konnte nichts tun, außer ein paar effektive Kräuter und Salben verabreichen, er würde nicht in der Lage sein etwas zu essen, also musste das irgendwie ausgeglichen werden, da war auch das Problem an der ganzen Sache, die Alte hatte sofort erkannt, dass dieser Kerl nicht so ganz dem üblichem Mannsbild entsprach, denn er war dürr wie ein Ast, das passte zwar nicht ganz zu der beachtlichen Größe, dennoch, es war nicht gerade von Vorteil, vorallem, da sie nicht wusste, wie lange diese Phase der Ohnmacht dauern würde, sie konnte zehn, zwanzig, dreissig, aber auch fünfzig Tage dauern, ab einer bestimmten Tagesanzahl würde es kritisch für seinen Körper, ohne Rohstoffe zu überleben, doch während sie den meisten Männern die sie so sah zwanzig bis dreissig Tage ohne Essen zugestand, würde sie ihm nur maximal zwölf geben, doch um dem vorzubeugen hatte sie gestern einen Trank zusammen gemischt, der sehr effektiv war, ein paar Tropfen müssten schon reichen, um die nötigen Rohstoffe zu geben, doch dennoch musste er viel trinken, damit seine Organe nicht austrockneten und genug Blut floss, das war eigentlich das wichtigste, für seine Krankheit waren nur ein paar Kräuter von Nöten, das war kein Problem, aber es würde schon gut gehen. Nach einer kurzen Kontrolle ließ sie den Trank auf dem Holztisch stehen und erklärte dem Mädchen, was sie damit machen sollte. Also Kindchen pass auf, es ist vorallem wichtig, dass er genug trinkt, gib ihm mindestens einen Liter Wasser pro Tag, von dieser Flüssigkeit hier gibst du ihm einen Löffel, nicht mehr. Das ganze sollte ausreichen, dass er das ganze überlebt, tja, ansonsten hilft nur noch beten. Dann verschwand sie wieder aus dem Hause und zerging im Schatten der Nacht... |
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01.12.2003, 20:02 | #246 | ||||||||||||
Isabell Beiträge: 307 |
Die Alte war wieder weg, ein wirklich merkwürdiges Frauenzimmer, doch hatte sie einiges mehr an Lebenserfahrung als sie es hatte und das würde wohl auch erst mal so bleiben, manchmal machte sie ihr Angst, das faltige Gesicht und die hervorstehende Hackennase, die schwarzen Augen und das gebrechliche Verhalten, obwohl sie Pergamo mitgetragen hatte, dass alles war höchst merlwürdig, doch ihre Worte und ihre Taten waren das, was zählte, nicht ihr Äußeres oder ihre komische Art zu sprechen. Das was sie sagte klang fast zu schön wie wahr zu sein, dieser Funken der Hoffnung, der da aufkeimte, es war doch was, er war noch größer durch die Worte geworden, endlich hatte sie ihr klare Anweisungen gegeben, was sie denn nut tun konnte, endlich war es nicht mehr ganz so nutzlos, das mit dem Wasser verstand sie, doch was war mit der Essenz? Sie sah merkwürdig, es waren seltsame schwarze und weiße Bläßchen, aber auch sonst hatte sie eine komische Farbe, unten am Boden bildete sich ein dunkel grünes, vielleicht schwarzes Gemisch, darüber lag eine Schicht rot und dann ganz oben war es gelb, wahrscheinlich musste man das alles erst mal schütteln, dass es gut zusammen gemischt wurde, doch das musste man sehen, allerdings hatte sie nicht wirklich lange Zeit sich darüber Gedanken zu machen, denn heute hatte er ja noch nichts von dem Zeug bekommen, also wäre es wohl besser, wenn sie ihm schon heute einen kleinen Löffel gab. Sie ging runter an die Herdstelle und holte dort einen kleinen Löffel aus Silber, es war der einzige aus Silber, aber wann konnte man ihn schon mal besser einsetzen, wenn nicht jetzt? Sie ging wieder hoch und nahm die Essenz und den Löffel, vorsichtig schüttelte sie die gut verpfropften Ampulle, dann öffnete sie den Korkverschluss und roch vorsichtig daran, aber es roch nach nichts, es war geruchlos, na um so besser.... Vorsichtig kippte sie die Ampulle, bis eine super zähe Flüssigkeit herauskam, sie sah aus wie ein Sirup oder wie der Schleim, denn man manchmal bei einer Erkältung in den Bronchien hatte, davon war es wirklich nicht schwierig genau einen Tropfen auf den Silberlöffel zu bringen, danach hielt sie diesen leicht zitternd fest, während sie die Ampulle wieder verschloss, doch das Zeug war so zäh, dass es nicht abtropfte. Das nächste Problem war den Mund aufzukriegen, doch das gelang ganz gut, das Problem war nur, da er keine Reflexe und Bewegungen machen konnte, konnte er auch den Löffel nicht ablecken, also musste eine andere Lösung her, doch auch hier hatte sie eine Idee, sie nahm eine kleine Nadel und kratzte mit der Innenseite das Zeug vom Löffel, die Nadel war viel zu dünn, als das sie das alles hätte halten können und dann tropfte das Zeug irgendwie in seinen Rachen, wo es hoffentlich den Weg zum Magen gehen würde, danach gab sie ihm noch ein paar Schlucke Wasser, aber so konnte man das eigentlich nicht sagen, denn richtig schlucken tat er ja nicht. Es war eine komische und irgendwie auch fremdliche Art, eigentlich fütterte sie ihn wie ein Säugling, doch in dem Moment war ihr das gar nicht so bewusst, sie suchte nur nach ein bisschen Beschäftigung, damit sie ihm helfen konnte, denn neben Angst vor dem Verlust plagten sie auch Schuldgefühle, die sie so am besten abbauen konnte. |
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02.12.2003, 13:44 | #247 | ||||||||||||
Isabell Beiträge: 307 |
Isabell erwachte heute schon sehr früh am Morgen, sie hatte einen weiteren Traum gehabt, es war schwer zu beschreiben was in diesem Traum passierte, aber es war kein durchgehender Traum, denn immer wieder wurde er unterbrochen, nicht durch ein Aufwachen oder durch eine innere Leere, es waren immer wieder direkte Risse in diesem Traum, dann erschienen Stimmen, überall waren sie dann zu hören und man konnte auch seltsame Gestalten sehen, wie sie tanzten, wie sie die Zähne und Klauen zeigten und wie sie seltsame Wörter riefen, es waren schon verstehbare Laute, aber in einer Art von Sprache, die sie nicht kannte und nicht kennen konnte, doch auch der Traum an sich hatte etwas beunruhigendes, denn vor ihr spielten sich Szenen aus ihrem ganzen Leben ab, seit sie denken konnte waren da Bilder in ihrem Kopf gespeichert, die sie nun wieder sah, doch es war alles so echt, so dass sie nicht an einen Traum dachte, obwohl die Zeitspannen manchmal enorm waren. Auch komisch war, dass ihr nur die schlechten Zeiten gezeigt wurden, von irgendetwas gutem war keine Spur, sie sah nur schlimme Dinge, die sie meinte vergessen und verdrängt zu haben, das Bild ging ununterbrochen weiter, bis vorgestern, bis zu dem Tag, wo sie auf diesem verfluchten Dorfplatz waren, doch das war nicht alles, ein letztes Bild war noch zu sehen, Schwarz. Einfach nur schwarz, natürlich waren schwarze Bilder während des Schlafes nichts ungewöhnliches, aber nach all dem gesehenen konnte man in diese schwarze Wand eine Menge hinein interpretieren, zum Beispiel, dass es für das absolute Nichts stand, aber auch, dass da nichts mehr nachkam. Eine Menge Spielraum gab es da, doch wusste sie nichts mit all dem anzufangen, sie wollte nur noch weg und das gelang auch im aufwachen, schon wieder war sie eingeschlafen, sie wollte es doch extra vermeiden... Sie war nur wiederwillig aufgestanden, doch war die kalte Angst und der Angstschweiß antreibend, es blieb gar nichts anderes übrig, als sofort aufzustehen. Sie war wie geschockt erwacht, hatte eine Übermenge an Adrenalin in ihren Körper produziert und war auch sonst sehr wach gewesen, erst als sie aufgestanden war, konnte sie sehen, dass es diese unruhige Nacht gab, denn das Bett sprach Bände, doch an Pergamos Zustand hatte sich nichts geändert. Sie fragte sich, wo er denn jetzt eigentlich sei. Ob er vielleicht alles vollständig vergessen hatte, ob er träumte oder halluzinierte, ob er irgendetwas sehen konnte, oder ob sich vor ihm auch eine schwarze Wand aufbaute, doch egal, sicher machte es dort, wo er jetzt war, keinen Spaß, es musste sicher schrecklich sein, sonst würde es wohl kaum diese Reglosigkeit geben. |
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02.12.2003, 14:40 | #248 | ||||||||||||
Isabell Beiträge: 307 |
Essen konnte sie selber kaum was, es war so ein Knoten, der ihren Magen zuschnürte, doch sie fühlte auch keinen direkten Hunger, meistens eh nicht, doch heute eh nicht, aber doch wusste sie, dass sie etwas essen musste, sonst würde sie bald genau so daliegen, allerdings ohne Herzschlag und normalen Puls und falls er dann doch mal aufwachen sollte, was er bestimmt tat, dann würde er das wohl gleich wieder lassen, wenn er davon wüsste, hungern war zwar eine Disziplin, die sie beherrschte, hatte sie es doch bei Kryliyx sehr gut gelernt, dennoch machte ihre kümmerliche Figur da nicht viel mit, ließ sozusagen nicht den Spielraum für mehr, da waren sie sich wieder ähnlicher als es eigentlich schien, doch konnte sie nicht jeden Tag das Haus verlassen und in aller Seelenruhe in der Taverne essen, das ging nicht, also musste eine Lösung her und auch wenn es ihr schwer fiel, dazu musste sie einmal das Haus verlassen. Kurz strich sie ihm noch über die Wangen, dann zog sie sich in Windeseile an und huschte aus dem Haus, direkt zur Taverne hin, sie hatte eine Idee, die eigentlich idiotensicher war, das musste einfach klappen, danach brauchte sie nicht mehr aus dem Hause gehen, allerdings war das auch sehr notwendig, denn wenn die Alte wieder klopfen würde, musste sie da sein, unvorstellbar wenn nicht, sie kannte sie schließlich nicht, wer weiß, wie sie reagiert hätte, zwar hatte sie den Trank und Wasser hatte sie auch genug, hatte sie heute doch schon einige Schluck in ihn injiziert, doch wer weiß, ob nicht noch mehr nötig werden würde, sie hatte keine Ahnung von der Krankheit die ihn plagte, hatte sowas noch nie gehört oder gesehen, verstand nichts von Kräutern oder Krankheiten, das alles war eine schlechte Ausgangslage für eine effektive Hilfe. Draußen, wie lange war sie schon nicht draußen gewesen? Es mussten nun schon mehrere Stunden gewesen sein, noch nichts außergewöhnliches, doch die Luft, die Luft war viel besser hier draußen, sie war viel frischer... |
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02.12.2003, 16:20 | #249 | ||||||||||||
Isabell Beiträge: 307 |
Schnell eilte sie zur Taverne, dort war sie so oft gewesen, wahrscheinlich jeden Tag und jetzt war es etwas ganz besonderes, schon komisch, das hätte sie nicht gedacht, der Wirt schenkte ihr ein Lächeln, so wie er es wohl bei jedem Gast machte, doch gleichzeitig wunderte er sich, dass sie heute alleine kam, hatte er sie doch schon den ganzen gestrigen Tag vermisst, doch für große Gespräche hatte sie eigentlich keine Zeit, hatte sie doch dieses Gehetzte, obwohl man wirklich nicht sagen konnte, ob es jetzt wirklich auf die paar Minuten ankam, da man die Krankheit nicht kannte und auch nichts tun konnte, doch ihr war es lieber, schnell wieder zurück zu sein. So ganz alleine? Wo ist denn der Herr Jäger? Keine Zeit. Hört zu, ihm geht es nicht so gut, keine Ahnung was er hat, irgendetwas schreckliches ist passiert, er ist einfach zusammen gebrochen, ich konnte nichts tun. Das ist ja schrecklich, kann ich irgendetwas tun? Ja das könnt ihr tatsächlich, ich will das Haus so wenig wie möglich verlassen, doch essen muss ich auch irgendwie, könntet ihr es irgendwie hinkriegen, dass ich abends ein wenig geschickt bekomme, ein Bote oder so, es ist ja nicht weit, aber mir wäre es trotzdem lieber, wenn ich das Haus nicht mehr verlassen muss, ich warte nämlich auf jemanden, auf eine ganz bestimme Person und wenn die an die Türe klopft, muss ich da sein. Hm verstehe, natürlich werde ich eurem Wunsch nachkommen, es ist kein Problem, ich kenne da jemanden, der würde sich sogar freuen den Boten spielen zu dürfen, wenn ihr noch fünf Minuten wartet, dann mache ich euch noch schnell was für heute. Na gut, aber beeilt euch bitte. Aus den fünf Minuten wurden nur vier, es gelang dem Wirt seine eigene Marke zu knacken, sie war dennoch erleichtert, als sie den Korb in den Händen hielt, was er enthielt war ihr egal, hauptsache sie konnte wieder zurück, dennoch blieb noch Zeit sich herzlich zu bedanken, denn das war schon sehr zuvorkommend, danach war sie aber blitzschnell wieder weg und verschwand in der nun eingebrochenen Nacht. Schnell waren ihre Schritte und auch ohne große Umsicht, bis sie wieder das Haus erreichte und den Schlüssel in das Schloss fielen ließ, kurz darauf schlug sie die Türe hinter sich zu und drehte den Schlüssel herum, endlich wieder da, dabei war dies schon eine große Abwechslung zum grauenhaften Warten der Stunden zuvor, wie lange sollte sie das noch aushalten? |
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02.12.2003, 18:20 | #250 | ||||||||||||
Isabell Beiträge: 307 |
Sofort war sie hochgerannt, hatte sowas wie Hast an den Tag gelegt, doch es war völlig unbegründet, denn nichts hatte sich verändert, absolut nichts. Ihr fiel auf, wie lächerlich das alles doch war, sie benahm sich total kindisch, aber sie war besorgt und hatte Angst, Angst rechtfertigte das ja wohl, was sollte sie denn bitteschön tun, einfach so weiterleben wie bisher, ohne Rücksicht auf Verluste? Ohne Gewißheit, dass er sterben würde oder vielleicht doch bald schon aufwachen, wie aus einem Traum, aus einem tiefen Schlaf? Außerdem war da noch die Alte, wieso war sie aufgetaucht und wieso bot sie ihre Hilfe an, wenn es nichts wichtiges war, wenn sie nicht davon überzeugt war, helfen zu können. Trotzdem war es kindisch, wie eine hysterische Hofschranze hatte sie sich benommen, hatte keine innere Ruhe mehr, wer er doch nur etwas sagen könnte, nur sprechen, aber so hatte sie keine Ahnung, was sie machen sollte, außer diese paar Dinge, die die Alte erklärt hatte. Wahrscheinlich war es wichtig die innere Ruhe zu finden, anders ging es nicht, also ganz ruhig bleiben und einfach nur versuchen die Stunden rum zu bringen, was hätte er getan, wenn sie da jetzt liegen würde? Genau, wieso traf es eigentlich ihn und nicht sie? War es eine Strafe oder ein Geschenk, dass man ihr da gemacht hatte? Sie war sich sicher, dass er jetzt dasselbe tun würde, auch wenn sie ihn noch nicht so gut kannte, es war ganz sicher so, keine andere Möglichkeit, aber sie hatte einmal gesehen, wie er gebetet hatte, war er ein sehr gläubiger Mensch? Wenn ja, dann würde er wohl an Innos glauben, nicht an Beliar, obwohl seine Aufmachung mehr auf letzters schließen würde. Vielleicht sollte sie auch beten, aber mit Göttern hatte sie nie etwas groß am Hut, ihr würden wohl keine richtigen Worte herauskommen... Sie konnte nicht viel tun, nur aufpassen und hoffen, sie war noch voller Hoffnung, noch war nichts kaputt, noch war alles in Ordnung. Sie fühlte kurz seinen Atem, der lautlos, aber regelmäßig durch die Nase entwich, auch sein Herz schlug unter der Rüstung, auch wenn es ihr schwer fiel, sie würde wohl kurz etwas essen können. |
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