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Das Sumpflager #21
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15.04.2004, 18:57 #401
Cathal
Beiträge: 1.165

[edit meiner selbst zu deinem Postende]

Baal Cathal sah langsam zu ihm auf, blieb jedoch noch sitzen.

"Erwachet Fremder.. Ja, eure Bestellung ist fertig und ich habe euch hier bereits erwartet."

sprach er mit tiefer, jedoch klarer Stimme und richtete sich langsam auf ehe er fort fuhr..

"Wartet hier, ich werde es geschwind holen."

Kurzer Hand schnippste der Hohe Baal den Stengel in den Sumpf und betrat die Schmiede, wo er so gleich das Schwert holte und es draussen Ray übergab..

"Das ist das prachtstück.."
15.04.2004, 20:07 #402
Shuya
Beiträge: 104

Erneut hielt Shuya inne, der Knabe war echt hartnäckig.
„Okay...“, sprach Shuya langsam, immer noch Nemus den Rücken gewandt.
„Ich gebe dir eine Chance,...“, innerlich begann er jetzt schon, den Satz zu bereuen, aber schlimmer als es jetzt schon war konnte es wohl kaum noch werden,... falsch gedacht Shuya.
„Du,... du gibst mir tatsächlich eine Chance?!“, vor Freude wimmerte der Knabe hinter ihm und schaffte es in Rekordzeit aufgeregt zu Shuya hinvor zu stolpern.
„Echt?!“, wiederholte er die Frage, Shuya mit großen, gläsernen Augen anblickend.
„Ja, aber dann spielen wir nach meinen Regeln...“, er wollte gerade fortfahren, als Nemus ihn unterbrach.
„Ja, geilo. Und...“, Stille. Shuya sah seinen Schüler ernst an.
„1. Regel, lass mich ausreden, 2. Regel,... ach ich gebs auf...“, Shuya wusste, das sein Vorhaben schon zum Scheitern verurteilt war.
„Benimm dich einfach und verhalte dich unauffällig, ich falle nicht gerne auf.“ Nemus blickte seinen Lehrmeister an, begann zu lachen...
„Aber mit deinen Haaren...!!“, Shuya packte seine Haare, fuhr durch sie hindurch,... sie waren mittlerweile knapp schulterlang.
„Stimmt...“, Shuya durchwühlte seine Tasche und ein stück Garn kam zum Vorschien, geschwind knotete er die Haare zu einem kurzen Zopf zusammen, so gut es die Länge erlaubte. Trotz der „Mühe“ viel ein Großteil der Strähnen wieder in sein Gesicht, aber er fühlte sich wohler, auch wenn es irgendwie mehr sinnlos als zweckvoll war.
„So, dann zeig mal was du kannst Nemus...“, Shuya warf ihm seine Laute zu, Nemus griff nach ihr und... sie hatte sich an seinem Ärmel verfangen, sonst wäre sie wohl, so ungeschickt ihr Fänger war, zu Boden gefallen.
Shuya schüttelte den Kopf...
“Das kann ja was werden...“, murmelte er leise.
„Ähm,... ich,... ich hatte noch nie...“, Shuya blicke nun Nemus an, er hatte noch nie eine Laute in der Hand gehabt,...
„Noch besser...“, dachte Shuya Ironie erfüllt. Er wandte sich zu seinen Schüler um und nahm ihm die Laute aus der Hand, schulterte sie und machte sich auf den Weg zur Taverne, schweigend, was aber nicht lange anhalten sollte.
„Hey, wo geht’s hin Meister?!“, fragte Nemus als er Shuyas schnellen Schritten hinterher eilte.
„Tabak besorgen...“
„Aber den kann doch ich...“, Shuya schüttelte den Kopf.
„Nein den hole ich mir schon selbst, und dann gehts ans Üben...“
Sie erreichten die Taverne und Shuyas Tabak war schnell gekauft, sowie die erste Portion säuberlich gedreht und angezündet zwischen seinen Lippen positioniert. Er nahm einen tiefen Zug und setzte sich mit Nemus etwas abseits in eine ruhige Ecke, zog die Laute und legte sie auf seine Knie, dann hielt er inne.
„Ich denke wir fangen lieber mit Worten an,... deine Wortwahl ist nicht immer,... na ja,... gescheit.“, Nemus blickte Shuya fragend an, nickte dann aber stumm, ohne ein blödes Kommentar, vielleicht war ihm die Sache doch ernst. Shuya beschloss noch schnell ein Wein zu bestellen, einen schönen roten Tropfen, den er lange nicht mehr getrunken hatte, aber vielleicht Nemus’ Zunge etwas lösen würde.
Er Tropfen fand den weg zu dem zahlenden Kunden, begleitet von zwei Gläsern, die das fahle Kerzenlicht in sich brachen.
Shuya schenkte langsam und vorsichtig den Wein ein, beobachtete die Flüssigkeit, die elegant in die Gläser glitt, den Rand empor klamm um dann wieder zur Mitte zu laufen und dort Wellen los zu verharren, nur das Flackern der Kerzenflamme lies die Flüssigkeit wie Blut scheinen und „tanzen“.
„Okay Nemus,...“, fing Shuya an und begann das Glas vorsichtig zwischen seinen Fingern zu bewegen, betrachtete die Flüssigkeit.
„Beschreibe mir mal mit deinen Worten den Wein, wie er sich bewegt, wie er aussieht, was er ausdrückt...“ Nemus schien nicht ganz zu verstehen, doch dann öffnete er seine Lippen...
15.04.2004, 20:46 #403
Nemus
Beiträge: 34

Mit offenem Mund starrte Nemus auf das Weinglas. Ein fragender Blick auf Shuya bestätigte ihm, dass er wohl nicht drum herum kommen würde. Sein Blick wanderte zurück zum Weinglas, wo er erstmal verharrte. „Naja… da ist Wein drin…“ – „Gut erkannt, aber schwach…“. Nemus holte noch mal tief Luft und befeuchtete seine Lippen mit der Zunge, bevor er einen neuen Versuch startete: „Also der Wein, der schwappt da so hin und her… nach links… nach rechts… und zurück… und wieder nach rechts… Und der is halt so rot, ne?“, fragend blickte Nemus Shuya an. Shuya: „Versuch doch mal, das Rot näher zu beschreiben.“
Irritiert blickte Nemus zurück zum Wein. Wie soll man bitteschön eine Farbe beschreiben? Das is fast so blöd, wie nem Blinden zu erklären, welche Farbe der Himmel hat! Aber Nemus wollte es trotzdem versuchen: „Rot. Ein eher dunkles Rot, näch? Und, na ja, so blutrot, beinahe! Genau!“ – „Na Bitte: versuche Vergleiche zu machen, mit schönen Dingen; versuche, ihn in seinem Verhalten zu personifizieren.“
Meine Fresse, jetzt isser völlig abgedreht, dachte Nemus. Wein und eine Person draus machen. Vielleicht war das Dichten doch eher was für Kiffer, dachte Nemus, als ihm etwas auffiel: „Hmm. Weißt du was? Der sieht aus, als ob der da so lebt, nich, und so komisch rumwabert, ungefähr so hier…“ Die eigenartigen Bewegungen Nemus´ Arme und sein debiles Grinsen veranlassten Shuya wohl dazu, mit den Augen zu rollen: „Ein Anfang. Ein schlechter, aber immerhin. Weiter?“

Nemus starrte wieder auf den Wein. Zwar würde er den viel lieber trinken, aber es half ja nichts. Vielleicht würde Shuya ihm was geben, wenn er gute Arbeit leistete. Oh ja. Nemus freute sich schon. In Gedanken spielte mit der Vorstellung, wie der klare, kostbare Wein seinen Mund hinunter laufen würde, dabei seine Zähne wie die seichte Meeresströmung die Brandungsfelsen umspülend, in den Rachen plätschern würde, wo sein fruchtiger Geschmack, einem belebenden Engelskuss gleich, ihn innerlich frohlocken lassen würde. Der vitale Nachgeschmack, der seine Gedanken nur um eines kreisen lassen würde, ewig, wie die Sonne um die Erde kreisend, würde er nur an eines denken. Erneut von diesem Nektar kosten und in ewiger Glückseligkeit vergehen… bis zum nächsten Schluck!
Verwundert schüttelte Nemus den Kopf, ob der seltsamen Gedanken, die sich dort abspielten. Seine Augen wieder klar werden lassend starrte er auf das Weinglas und sprach: „Schmeckt bestimmt gut. Er is sehr rot. So wie Blut! …Haste gemerkt, ey? Hat sich gereimt!“
15.04.2004, 21:05 #404
Cath
Beiträge: 85

Immer wieder Achten schlagen, bei jedem Schwung einen Schritt vor, nach zwölf Schritten umdrehen und die gleiche Richtung zurück, wieder Achten Schlagen, gehen, umdrehen, zurück. Nicht zu leugnen, dass das jetzt schon viel runder von statten ging als am Anfang.

Aber Cath fühlte sich fix und alle. Erst das Warten, dann dar Stengel, anschliessend der bittere Trunk. Und jetzt schon seit Stunden trainiert, ohne was gegessen oder getrunken zu haben.

"Ich...kann...nicht...mehr..." Sie wandte sich an Avril, die immer noch das zweihändige Holzschwert schwang. "Ich brauch mal ne Pause"
Damit lehnte sie sich an den gleichen Baum, an dem Xion sie schon einmal abgesetzt hatte und rutschte am Stamm entlang, bis sie auf dem Boden saß um ein bisschen zu verschnaufen.

Aber ihr Magen verlangte lautstark nach Fütterung. Nachdem sie ein wenig mit sich gekämpft hatte, ob sie lieber sitzen bleiben oder was zu essen wollte, machte sie sich auf die Suche nach Nahrung....
15.04.2004, 21:07 #405
Shuya
Beiträge: 104

Shuya lächelte,... na ja,... er würde sicher seine Zeit brauchen,... lange Zeit,... aber man soll ja nie aufgeben. Er blickte von Nemus hinab zu dem Weinglas, dass immer noch zwischen seinen Fingern kreiste.
„Vielleicht sollte ich dir ein Beispiel geben, mir auf die schnelle etwas einfallen lassen um dir zu zeigen, wie leicht es ist, mit den Worten zu tanzen... betrachte doch nur die schöne Flüssigkeit... Wie die gläserne Fläche eines Spiegels liegt sie da, leichte Wellen werfend, sanft den Rand des kühlen Glases küssend. Rot wie die Lippen einer Frau, genauso intensiv und voller Leidenschaft, bevor sie deine Lippen küsst.---
Denkst du nicht auch, dass dieser Wein, so manche Frau umschmeicheln könnte, er, auch als Saft der Liebe bekannt, zaghaft ihre Kehle benetzten würde um ihr Feuer zu entfachen, welches er unbemerkt in sich trägt. Und während wenn sie das Glas vorsichtig von ihren Lippen absetzt, ein letzter Tropfen sich verläuft und ihre weiche Haut mit einer roten Spur zeichnet, die sich langsam ihren Weg bahnt, bevor du ihn sanft aufnehmen würdest mit der Sünde deiner Lippen, in der Hoffnung, dass sie sie später von dir nehmen würde, dass du nur einmal die Chance hättest, ihre Lippen zu berühren, die die selbe Farbe tragen, wie dieser Wein...“, Shuya hielt inne.
„Nemus?!“, Nemus saß da und staunte Shuya an.
„Du siehst Frauen im Wein,... gib mal her.“, er nahm Shuya das Glas aus der Hand und blickte tief in die weise wabernde Flüssigkeit.
„Also darum bist du alleine,... aber wo sind sie denn...“, Shuya schüttelte den Kopf.
„Benutze deine Fantasie,... ich denke nur, dass ich dir das Lernen durch Frauen schmackhafter machen kann,... Nun trink einen Schluck, und versuche erneut zu beschreiben, was du fühlst und denkst, wenn der Wein auch deine Kehle benetzt...“
15.04.2004, 22:00 #406
Ray
Beiträge: 157

Das Schwert war wahrlich prächtig geworden. Ray betrachtete es als sein individuelles Kleinod - naja, fast. Erst wollte dafür bezahlt werden.
Er wollte doch auf keinen Fall den Eindruck erwecken, Kastellmagier wären unehrlich, denn in seinem Fall war das nicht so. Dieser seltsame Mann, der ihn wie ein Schatten beäugte, seit er das Lager betreten hatte, sollte bloß nichts gegen ihn in der Hand haben.

"Wieviel macht das?" fragte Ray.
"Gebt mir Eure 500 Goldstücke und sagen wir, Ihr schuldet mir als Barbier eine Tätowierung. Aber nicht mehr heute. Kommt morgen wieder. Ich vergessen Euch nicht! Wenn Ihr nicht kommt, komme ICH ins Kastell, Ihr tätowiert mich dort und wir handeln dann nicht mehr. Ich denke, das ist klar." antwortete Cathal.
Ray drückte ihm den Geldbeutel in die Hände, nahm sein Schwert und dankte noch einmal. "Wir sehen uns morgen!" verabschiedete er sich. Baal Cathal neigte den Kopf zum Abschied und Ray verließ das Sumpflager. Zum Glück sah er seinen Beobachter nicht mehr, als er das Lager verließ.
Er stieg den Hang zum Kastell hoch und begab sich dort zu seiner Nachtruhe.
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