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[GM] Palast der Tenebri
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07.04.2004, 16:46 #126
Nienor
Beiträge: 631

Der Schreckensruf des Lords erfüllte mit seinem Hall den hohen Saal, die wände warfen ihn zurück und das vervielfachte echo überlagerte sich, brach sich erneut an der Gegenüberliegenden Wand und sprang wieder durch den großen Raum. Die Worte wurden zu einem Brei aus Geräuschen, die niemand verstand. Immer unheimlicher wurden die Geräusche. Begonnen hatten sie als menschliche sprache, enden taten sie als wildes Gekreisch abartiger Geräusche, Folter für die Ohren. Endlich verhallten die von den Mauern zurückgeworfenen Töne. Die Gruppe, die sich den gewundenen Gang an den Wänden des großen Saales entlang nach oben begeben hatte, war erstaunt stehengeblieben.
»Habt ihr das gehört?«, fragte Nienor. »Das war Lord Meathook. Er muß irgendwo da oben sein. Hat irgendwer verstanden, was er gerufen hat?«
Schon wollte sie losrennen, nach oben. »Vorwärts, da oben muß er irgendwo sein, von dort kam sein Ruf!«
Doch ein neuerliches Kreischen, von Anfang an widerlich und keinesfalls von dem Lord ausgestoßen, erfüllte nun die Hallen. Aus der Schwärze über ohnen drangen geflügelte Dämonen, gleich reisigen Fledermäusen, jedoch nackt und ohne Fell. In ihren glutroten Augen spiegelte sich das Licht, das Blutfeuer beschworen hatte, wider. Aus ihren großen, weit aufgeriss'nen Mäulern lugten messerscharfe Zähne, ganze Zahnreihen, die Eckzähne besonders groß und furchteinflößend. Ihr Flügel waren weit gespannt und alles, was das angesichts der riesigen Halle schwache magische Licht der Amazone beleuchtete, waren schwarze oder schwarzbraune ledrige Schwingen, verstärkt durch die Knochen und Muskeln, die die Schwingen spannten und mit denen die Dämonen die Kraft aufbrachten, zu fliegen. An der Kante waren die Flügel mit garstigen, spitzen Dornen besetzt, groß wie Dolche und wohl ebenso scharf. Ein hässlicher, wild umherzukcender Schwanz - er diente wohl während des Fluges zum Steuern und während eines Kampfes als Waffe - vervollständigte die hässlichen Wesen. Wild zuckten die Muskeln unter der ledrigen, faltigen Haut des Körpers, als die Angreifer zur Landung - oder besser: zum Angriff ansetzten.
Nienor stieß ihre Fackel, die sie, da sie diesmal, anders als Blutfeuer, die weiter hinten ihr Blasrohr umfasste, an der Spitze des Zuges gegangen war, dem erstbesten Dämonen in den kahlen Wanst. Funken stoben auf, der Getroffene ließ ein wildes, unangenehmes Kreischen ertönen und die Fackel verlosch fast. Nienor zog sie wieder zurück, wechselte dann in die rechte Hand und zog mit der nun frei gewordenen Linken ihr Schwert, dessen wurmbunte Klinge aus damasziertem Stahl das Licht der Fackel wechselweise in düsterstem rot, hellem orange oder gleißendem weiß-gold widerspiegelte.
Das Licht gefiel den dämonen anscheinend auch nicht.
»Kämpft! Kämpft tapfer! Lord Meathook ist in Gefahr!«, rief die Kriegerin noch laut ihren Gefährten zu, dann war auch schon der Kampf wild entbrannt. Mit einer ausladenden Bewegung fuhr das Schert der Kämpferin herum und drang tief in den Flügel eines dämonen ein, zerschnitt ihn auf ganzer Länge. Der schrille Schmerzschrei des Getroffenen Monsters erfüllte die Halle und in einem wilden Wirrwar aus geschwungenen Flügeln, geöffneten Mäulern und zum Angriff gehobenen Pranken stürzte der Dämon trudelnd in die tiefe. Niemand schaute ihm nach, alle waren damit beschäftigt, sich zu verteidigen. Die Lücke, die der Dämon hinterließ, war schon längst wieder gefüllt. Wieder ein Schwertstreich, schräg von links unten nach rechts oben. Ein weiterer Dämon war getroffen, aus seinem aufgeschlitzten Bauch traten stinkende, dunkelrote Eingeweide aus, Schleimbatzen ähnlich. Ineinander verknotet hingen sie ihm aus der klaffenden Wunde.
Doch einen Moment passte Nienor nicht auf - oder war es Schicksal? - während ihres Angriffs, denn aus dem dunklen Hinterhalt traf sie die Pranke eines weiteren Dämons, fuhr klirrend über ihre Panzerung, erreichte die ungepanzerte Seite des Unterarms und riß tiefe Schnitte in Haut und Fleisch. Getroffen schrie Nienor auf, mit schmerzverzerrtem Gesicht wandte sie sich um - der Dämon, dessen Bauch aufgeschlitzt war, fiel gerade in sich zusammen - und während sie noch ihren Körper wendete, schwang sie mit aller Kraft das Schwert herum, ließ, zog die Fackel quer über ihr Gesichtfeld in der Hoffnung, den hinterhältigen Angreifer zu treffen und setzte dann in vollem Schwung mit ihrem Schwert nach. Ein ekliges Kreischen kündete vom Treffer. Doch für Muße blieb keine Zeit, wieder drehte sich die Kriegerin, fuhr mit dem Schwert durch die Luft, stieß mit ihrer Fackel vor. Das Feuer loderte durch die schnelle Bewegung auf, erhellte für einen Augenblick die Fratze eines Dämons, der vor ihr stand, bereit, sein e spitzen Zähne in Nienors Hals zu schlagen. Mit schreckgeweiteten Augen bemerkte diese den dunklen Angreifer, stieß mit dem Schwert noch einmal nach, vergaß die Schmerzen, die ihr die Schnittwunden des eben erledigten Dämons im Unterarm bescherten und mit einem weiten Ausfallschritt bohrte sie die Waffe tief in den weichen Leib des Dämons. Dies war der Augenblick, über den später die Barden sangen. Ganz nah spürte sie den stinkenden Atem des Ungeheuers, in dessen Brust sie die Klinge versenkt hatte. Über ihrem Kopf befand sich das furchtbare Maul der Bestie, Speichel troff von seinen Lefzen, die gespaltene Zunge fuhr tastent heraus und glitt über Nienors Kopf. Die Kriegerin zog ihr Schwert zurück und sprang im selbnen Augenblick einen Schritt nach hinten, in Richtung Wand. Der Dämon sackte in sich zusammen. Nienor schwang ihr Schwert und hieb mit einem gewaltigen Schlag den Kopf der Bestie ab.
»Wenn ich das hier überlebe, sollen die Barden davon künden«, rief sie in den Raum, egal, ob es jemand hörte. Und unter schwerem Keuchen, unterbrochen von erneuten Hieben des Schwertes in ihrer Linken gegen neue Angreifer, die ihnen Teile der Extremitäten abschnitten oder zumindest brachen, Flügel zerfetzten, Unterkiefer zertrümmerten und Brutkörbe aufschlitzten und illuminiert vom flackernden Licht der wild hin- und hergeschwungenen Fackel in ihrer anderen Hand, rief sie übermütig in der Hitze des Kampfes ihren Gegnern entgegen:
»Wild zum Hals das Herze schlägt, der Tod brüllt laut,
gepanzert zieht die Kriegerin, Verderbens Braut,
ihr'n blitzend Stahl, des' heller Schein gelöscht vom Blut,
wenn tief versenkt das Schwert im Herz der Höllenbrut.«
07.04.2004, 17:28 #127
Claw
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"Was war das ?" fragte sich Claw, nachdem er den hallenden, undeutlichen Ruf vernommen hatte. Nienor meinte, es wäre der Lord Meathook. Sofort wurde Claw sauer.
"Dieser Mistkerl..." und kurz darauf griffen auch schon wieder Dämonen an. "Er hat sie auf uns gehetzt !" war des Söldners erster Gedanke und er kniete mit seiner geladenen Armbrust nieder, um besser zu zielen.
"Na warte, wenn ich den in die Finger kriege, häng ich den an einen Fleischhaken..." grummelte Claw und verfolgte sein Ziel mit der Armbrust. Näher und näher kam der Dämon und klack, flog der Bolzen los und bohrte sich in die Schulter des Monsters. Es verlor die Kontrolle über seinen linken Flügel und machte einen spektakulären Abgang in die Tiefe.
"Wooohooo ! 10 Punkte für diesen eleganten Absturz !" jubelte der Söldner und zog schnell einen weiteren Bolzen aus seinem Köcher.
Die anderen hatten schwer zu tun, besonders Nienor und der kleine Errol, der hüpfend versuchte, einen über sich schwebenden Dämonen mit seinem Helm zu prügeln, doch Bloody war schnell zur Stelle.
"HEY CARRAS !!! MACH MAL DEN WEG DA VORNE FREI, ICH BRAUCH EINE BESSERE SCHÜTZENPOSITION !" rief Claw nach oben zu Carras, der wie ein Beserker wütete. Claw hatte nämlich Probleme, bei dem Gewusel vor, hinter und neben sich weitere Dämonen zu erschiessen. Doch schnell hatte Carras den Weg frei geräumt und Claw konnte weiter hinauf und hatte endlich eine bessere Schussbahn.
"Na warte, du..." murmelte Claw und zielte auf einen besonders dürren Dämon, der gerade versuchte den wehrlosen Scavenger Wuschel zu krallen. Wieder machte es klack und die Bestie stürzte auf den Weg, ehe sie hinunter rollte. Doch plötzlich hielt der Söldner inne, als er wieder ein neues Ziel erfassen wollte. Hinter sich hörte er etwas kratzen und schaben. Vorsichtig drehte er sich um und sah in eine der dunklen, alten Zellen. Er konnte nichts sehen, doch urplötzlich schoss eine Kralle aus den Gitterstäben und klammerte sich um Claws Hals. Nach Luft ringend liess er seine Armbrust fallen und versuchte sich aus dem Würgegriff zu befreien, was jedoch nicht gelang. Der letzte Reflex war, das Schwert zu ziehen. Einen kreischenden Schrei später war der Arm durchtrennt und nur die Hand der Bestie hang noch an Claw Hals. Der griff löste sich und die lederartige Hand fiel ab.
"Nochmal und ich tu dir richtig weg !" drohte der Schürferboss dem Monster hinter den Gitterstäben und drehte sich wieder um, um seine Armbrust zu holen. Doch für gewöhlich hatten Dämonen zwei Arme und der andere schoss wie zuvor aus dem Dunklen heraus. Claw schrie auf. Eine riesige Kratzspur zog sich über seine rechte Wange. Blutend stolperte der Krieger zurück und verlor den Halt. Er stürzte vom Rand des serpentinartigen Weges und kam wenige Meter weiter unten auf dem Steinweg auf. Blut lief ihm quer über das Gesicht und mit einem starren Blick schaute er nach oben zu den Dämonen, die langsam auf ihn zu glitten...
07.04.2004, 20:38 #128
Errol
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Verächtlich warf Errol einen Blick zu dem gerade den Weg runterrollenden Claw zu. Tz, was für ein Versager. Auf einmal spürte der Milizionär ein heftiges Packen an der Hüfte. Was zum Henker...? Erbost drehte Errol seinen Kopf. Der Dämon hatte die kurze Pause der unaufhörlichen und verletzenden Helmkloppern genutzt und sich seinen Gegner gekrallt. Verdammter Claw! Was dachte dieser Söldner eigentlich von sich, einfach einen Auserwählten abzulenken und in tödliche Gefahr zu bringen!?
Doch nun halfen keine Wutausbrüche, jetzt musste er einen Weg aus der großen Hand des irre lachenden Dämons, der ihn nun am Fuß gepackt hatte und ihn vor seinem offenen Mund baumeln ließ. Panik brach in Errol aus. Nein! Das konnte es doch nicht sein – es durfte einfach noch nicht vorbei sein! Flehend blickte er zur Höhlendecke – reichte die Macht des heiligen Staubsaugers auch bis in dunkle, stinkende Dungeons? Doch auf einmal packte ihn wieder der ritterliche Heldenmut und eine göttliche Erleuchtung schoss durch seinen Kopf: Die Geheimwaffe. Ja natürlich! Warum war er denn nicht früher draufgekommen?
Voller Enthusiasmus und in der Vorstellung eines dicken, fetten Schweinebauchs bohrte Errol seine spitzen Beisserchen tief in die ledrige Haut des schwingenbesetzten Monsters, welches ihn mit einem schmerzerfüllten Schrei zu Boden fallen ließ. Noch im Fall tätschelte sich der Soldat mal wieder auf die Schulter. Gut gemacht.
07.04.2004, 20:49 #129
Bloodflowers
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Errol war in Schwierigkeiten. Er wollte doch glatt diese Dämonen verspeisen.
"Das schafft dein Darm niemals!" brüllte Bloody und nahm seinen Dolch in die linke und den Apfelschäler in die rechte Hand. Er warf sich auf den gebissenen Dämon und stach gut und gerne zweihundert Mal auf das schwarze Ungetüm ein. Natürlich nicht ohne ihm vorher mit dem Apfelschäler ein wenig Pelle vom Körper zu kratzen. Das Dämonenblut spritzte nur so umher. Bloody war wie im Rausch.
"Ich pürier dich, damit du Errol nicht so schwer im Magen liegst!" rief er dem Dämon zu doch der war mittlerweile nur noch ein etwas unförmiger Klumpen.

Erschöpft liess Bloody vom Dämon ab und schnaufte durch:
"... Errol... jetzt kannsten Essen..."
Danach erhob sich Bloody und taumelte erschöpft zu Blutfeuer:
"Schau mal Süße... ich bin ganz blutig!" er grinste und sprang dann sofort zum verletzten Claw herunter. Das Dämonblut troff nur so vom Banditen und somit auch ein wenig auf Claw, über den sich Bloody gebeugt hatte. Bloody riß sich die Fetzen seines einstigen Hemdes vom Leib und wischte sich damit den gröbsten Dreck ab.

"Helft uns Leute, Claw sieht nicht gut aus!"
Bloody schaute sich hilfesuchend um, die Dämonen waren grösstenteils erledigt. Nienor tötete gerade den letzten mit einem eleganten Schwertstreich und lehnte sich dann erschöpft an die Wand.
"Leute... Claw ist nicht bei Bewusstsein, was soll ich tun?" ...
07.04.2004, 21:03 #130
Errol
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Oh. So ein Pech aber auch. Jetzt war dieser Claw doch bewusstlos. Vielleicht ließ sich ja die Gelegenheit irgendwie nutzen...
„Hey, lasst mich vorbei, ich weiß wie man so etwas macht.“ meinte Errol fachmännisch und schob die gaffende Meute vorbei. Aber – sollte er sich das wirklich antun? Nun, es ging um Geld... also, er würde es machen.
Langsam beugte sich Errol über den bewusstlosen Söldner und fing mit einer Mund-zu-Mund-Beatmung an, wobei er hastig mit seinen kleinen Fingerchen nach Claw’s Geldbörse suchte. Mist, verdammter, da war keiner zu finden. Na, dann musste er sich ja auch die Beatmung nicht mehr antun. Doch just in dem Moment kam ein leises Stöhnen aus dem Mund des Söldners. Selbstsicher verneigte sich Errol vor den applaudierenden Gefährten. Wie hatte er denn das nun schon wieder geschafft?
07.04.2004, 21:23 #131
blutfeuer
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blutfeuer war über und über besudelt mit dem blut, den gedärmen und den exkrementen der sterbenden dämonen. sie hatte unzählige von der decke geholt, denn heute war die sicht frei nach oben und die pfeile hatte sie auch gut griffbereit gehabt. sie hatte ihren gesamten vorrat verbraucht. sie hatte, genauso wie nienor auf der anderen seite der halle, den höhlenhimmel von den widerlichen bestien gesäubert. wenn die biester nach unten stürzten, kam die große stunde von wuschel. er stürzte sich auf die abgestürzten und gab ihnen den gnadenstoß mit seinem kräftigen schnabel und wenn das nicht half, dann erledigten die krallen den rest. wuschel zerfetzte kehlen und widerliche gesichter, als sei er auf so etwas abgerichtet. wenn man wuschel bei diesem kampf beobachtete, konnte man sich vorstellen, warum es sogar alte kulturen gegeben hatte, die die scavenger zu heiligen tieren erklärt hatten.

jetzt trat blutfeuer neugierig zu der gruppe, die sich um claw gebildet hatte.

"das ist gift. gebt euch keine mühe, der ist gleich hin. und errol wird sicher auch gleich sterben, hat er das gift doch förmlich in sich aufgesaugt."

blutfeuer beugte sich zu dem söldner und flüsterte ihm zu

"willst du noch was los werden? soll ich jemanden grüßen? willst du jemandem etwas von deinen schätzen hinterlassen? ich schwöre dir, ich werde deinen letzten willen respektieren."

der söldner starrte sie entsetzt an und röchelte etwas unverständliches.

"du willst etwas trinken? warte mal." die amazone wühlte in ihren taschen und auf einmal hatte sie einen hellen stein in der hand.

"was ist denn das? ... der sandgeist?..." blutfeuer hielt den stein in der hand und stárrte entsetzt vor sich hin. seit wann brachte man aus träumen geschenke mit? und vor allem, warum begann der seltsame stein plötzlich zu leuchten?

ein wundersames kribbeln ging von dem stein aus und irgendwie hatte blutfeuer das bedürfnis, die wunden des söldners mit dme stein zu berühren.

als mädchen, das mit wundern groß geworden ist, gab es auch keinen zweifel. wenn der stein zu claw wollte, dann sollte er auch.
07.04.2004, 21:43 #132
Bloodflowers
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Was hatte sie denn da ausgekramt? Blutfeuer war immer wieder für Überraschungen gut.
"Was soll denn das jetzt?" fragte sich Bloody und schüttelte den Kopf, woraufhin das Dämonenblut nur so umher spritzte.
Doch anscheinend wusste Blutfeuer selber nicht was sie da tat.

Der Stein kam näher an die Wunden des Söldners heran. Dabei war für Bloody nicht zu erkennen ob nun Blutfeuer den Stein führte oder umgekehrt. Als dann der Stein schliesslich eine der Wunden berührte... schloss sie sich.
"Ach du Schreck..." rief Bloody voller Schrecken und krabbelte ein wenig rückwärts. Das was er da sah war kaum zu glauben.
"Sag mal was... woher... langsam machst du mir echt Angst weisst du das?" ...
07.04.2004, 21:55 #133
blutfeuer
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"soll ich mit dem stein mal in die nähe deines mundes kommen? guck dir das doch an, der stein macht das von allein. ich halte ihn nur, er zieht einfach an meiner hand."

blutfeuer konnte es selbst nicht fassen. erst wollte sie den stein mit gewalt von dem sterbenden wegziehen, aber es sah so richtig aus, so als wäre genau diese bewegung des steines das, was claw helfen konnte.

die amazone hatte bislang noch nicht so sehr viel mit claw zu tun gehabt. ein deftiges besäufnis auf dem hof und eine herzliche umarmung auf dem boot waren schon fast alles gewesen, aber weh tun wollte sie dem tapferen und todesverachtenden söldner sicher nicht. allerdings schien der stein die wunden nicht nur zu schließen, er schien sie auch zu heilen.
als blutfeuer sah, dass claw die augen aufschlug, ließ sie den stein erst mal fallen.

nienor griff schnell danach und berührte die nächsten wunden damit und die geheimnisvolle heilung ging weiter.

im hintergrund lärmten carras und sergio weiter beim aufräumen unter den dämonen, denen sie systematisch die köpfe abschlugen, sicher war immerhin sicher. wer weiß, ob die über eine wiederauferstehungsroutine verfügten.

also erlebten das wunder der heilung nur die vier, die jetzt um den verletzten hockten.

"das ist unglaublich. bloody, guck dir das an. und weißt du, woher ich den stein habe? aus einem traum!"
07.04.2004, 21:59 #134
Bloodflowers
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Aus einem Traum hatte sie den Stein also:
"Aus einem Traum hast du den Stein also... " Das war nun natürlich was anderes, nicht nur das der Stein Wunden heilen konnte, nein gefunden hatte sie den Stein in einem Traum.
"Also ich bin mir jetzt nicht sicher ob ich zu wenig Alkohol im Blut hab oder du zuviel?"

"Zeig mal her, das glaub ich noch nicht, ich hab hier noch ein paar Kratzer auf der Brust von gestern, kannst du die auch heilen?" ...
07.04.2004, 22:08 #135
blutfeuer
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nienor warf dem experimentierfreudigen bloody eine finsteren blick zu und widmete sich gewissenhaft der heilung des gefährten. errol hatte sogar zugepackt und die zerfledderte rüstung geöffnet, so dass die kriegerin ihre arbeit fortsetzen konnte.

"bloody, gedulde dich einfach. du kannst dich auch noch verarzten, lass erst alle anderen. du hast kaum was abbekommen. guck mich mal an, ich seh aus, als käme ich aus einem schlachthaus, zum glück ist es nicht mein blut.

ich muss übrigens meine pfeile einsammeln. immerhin haben wir unseren könig noch nicht wieder gefunden. wir werden wohl noch unsere waffen brauchen."

wuschel hatte diesen job schon freiwillig übernommen und apportierte, was man so gebrauchen konnte, pfeile, bolzen, krallen und schöne federn, manches goldstück, schöne augen und seltsame gegenstände, auch schlüssel waren darunter. seltsam, was dämonen mit schlüsseln machten?
07.04.2004, 22:12 #136
Bloodflowers
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"Hey, ich bin schwer verletzt, werdet schon sehen was ihr davon habt. Wenn ich hier verrecke kommt ihr doch ohne mich nicht klar."
Hoffentlich glaubte er das jetzt nicht selber was er da sagte. Aber das war eigentlich nicht anzunehmen. Bloody entzündete sich einen Traumruf und liess sich an einer Wand neben Errol nieder.
"Lass dich nicht ärgern!" meinte der Kleine und Bloody grinste mit blutverschmiertem Gesicht:

"Das Böse kann man nicht ärgern!" ...
08.04.2004, 00:20 #137
Sergio
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Was war das hier nur für ein Ort! Überall lauerten diese Monster, kreischten in der Gegend herum und wollten einen verspeisen. Doch damit kamen sie nicht durch. Gegen die mutigen Schatzsucher hier hatten sie eben keine Chance. Sergio hackte noch schnell dem letzten toten Dämonen die hässliche Visage ab und wollte dann verschnaufen, doch von gegenüber kam wieder ein Ruf: „Hey, ihr da unten, wenn ihr noch lebt, holt mich schnell hier raus!“ Das war wieder Meathook. Der konnte sich auch nicht in Geduld üben. Die andern sahen ziemlich erschöpft aus und so ging der Bandit alleine auf die andere Seite zur Zelle, in der der Krieger saß.

Dort angekommen blickte er Meathook, der regelrecht an den Gitterstäben klebte, erst einmal an. „Ah, da bist du ja. Wie du siehst, bin ich auch nicht allmächtig. Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du mich befreist. Irgendwo da sind ein paar Hebel. Zieh am Richtigen und ich kann hier raus.“ „Ach ja, richtig, hätte ich ja fast vergessen!“ Sergio trat vor fünf verrostete Hebel, die in der Wand angebracht waren, und zog einfach am ersten. Doch die Wirkung war anders als erhofft: Aus der Rückwand der Zelle kamen riesige Stacheln, die sich langsam auf Meathook zubewegten. „Ups...“ Schnell zog der Bandit den Hebel zurück und zog am nächsten. Und jetzt kam langsam die Decke der Zelle auf den Tenebri zu. Wieder zurück und das nächste versucht. Der Lord hatte sich wieder auf die steinerne Bank gesetzt, die sich jetzt jedoch herumdrehte und im Boden verschwand. Verwirrt landete Meathook auf dem Boden. „He, pass auf!“, rief er wütend. Der nächste Hebel war der richtige. Die Gitterstäbe wurden in die Decke eingezogen. Meathook meinte: „Na also.“ und trat heraus. Sergio erschrak, als der Krieger ihm die Hand reichte und in freundlichen Worten sagte: „Danke. Ich dachte schon ich müsste abdanken. Der Dämonenlord hat mich überrascht und hier rein gesteckt. Danke, dass ihr euch die Mühe gemacht habt und mich hier rausholt. Geh nun zurück zu deinen Gefährten und bestell ihnen Dank von mir. Am besten ihr macht erstmal alle eine Pause, ich warte hier. Dann führe ich euch weiter.“
Sergio wandte sich ab und ging zurück. Blutfeuer heilte noch immer und alle anderen machten Pause. „Blutfeuer, ein so ein Vieh hat mir meinen ganzen Arm zerkratzt. Komm doch mal her mit deinem Wunderstein.“, meinte der Bandit noch.
08.04.2004, 09:31 #138
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

Nun da die Gruppe pausieren sollte, liess sich Bloody das auch nicht zweimal sagen und philospophierte ein wenig vor sich hin. Ein paar Gruppenmitglieder saßen in der Nähe, dösten oder pflegten ihre Wunden ein wenig und mussten gewzungenermaßen mitanhören was Bloody da wieder von sich gab. Nochmal schnell einen tiefen Zug vom Traumruf dann fing er an:

"Sagt mal habt ihr euch nicht auch schonmal gefragt was am Kuckuck so besonders ist? Ich meine wenn ich durch die Wälder taumeln würde und dauernd 'Bloody! Bloody! rufen würde, dann würdet ihr euch doch zurecht fragen: 'Was für ein Rindvieh schreit denn da so im Wald herum?'

Wenn aber die Luft in Wald und Flur vom Kuckuck erbebt, wenn die Hecken zittern, Jungfrauen erröten und die Blattläuse von den Stengeln fallen. Dann ist alles in bester Ordnung... dann denkt man sich 'Toi! Toi! Toi'."

Bloody klopfte dreimal auf Claw's Holzkopf und nahm dann einen letzten tiefen Zug vom Traumruf ehe er ihn wegschnippte. Wie es schien hatte er heute wieder seinen poetischen Tag. Nur leider war er kein echter Poet, das sollte ihm mal jemand sagen!
"Wann gehts weiter? Hat einer vielleicht mal zur Abwechslung einen Schluck Bier?" ...
08.04.2004, 12:20 #139
blutfeuer
Beiträge: 5.016

"wozu brauchst du denn jetzt bier? du bist doch über das schlimmste schon hinweg. die entzugssymptome halten sich schon in grenzen, du hast keine halluszinationen mehr und du zitterst auch nicht mehr so. also belass es doch einfach dabei. nimm dir an mir ein beispiel. ich bin clean. naja, jedenfalls so gut wie."

blutfeuer kraulte ihrem wuschel den kopf und hielt ihm den schnabel zu, als er unbedingt claws haare nach insekten untersuchen wollte.

alle warteten auf sergios marschbefehl, aber jeder akzeptierte auch, dass er mal ne pause brauchte, genau wie der könig, mit dem er sich leise unterhielt, während blutfeuer auch ihm die heilsame wirkung des steines vorführte.

blutfeuer warf immer wieder einen blick zu meathook. dieser könig faszinierte sie doch sehr, aber claw hatte ihre hand gepackt und schlief so schön und sie wagte einfach nicht, ihm die hand zu entziehen.

nienor und carras rückten beide grad zu sergio, um herauszubekommen, wie es nun weiter gehen sollte
08.04.2004, 14:23 #140
Lord Meathook
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Kapitel ]|[ - Die Flucht aus dem Palast
Meathook stand etwas abseits und besprach mit Sergio die Lage. Als die beiden fertig waren, erhob der Lord die Stimme: "Also, ich werde gleich wieder die Führung übernehmen, da ich mich hier ja auskenne, und euch hier rausbringen. Wir werden dann wieder hier runter gehen und..." Mitten im Satz wurde er jäh unterbrochen, denn am Boden des riesigen Raumes setzte plötzlich ein lautes Geschrei und Getöse ein. Als alle erschrocken nach unten sahen, entdeckten sie eine neue Gefahr: Zu hunderten stürmten die Dämonen herein und einige begannen sogar schon den Aufstieg oder setzten zum Flug an. "Verdammte Scheiße!", fluchte Meathook laut und rief: "Schnell, alle mir nach!" Damit rannte er nach ganz oben, die andern folgten ihm eilig, und blieb vor der Wand stehen. Er steckte seine ausgestreckte Hand in eine handförmige Vertiefung in der Wand und drückte den Stein nach innen. Sofort klappte eine große Steinplatte herum und dahinter lag ein enger Gang. "Das ist ein geheimer Gang. Da können wir flüchten. Mir nach!" Meathook stürmte voraus in den dunklen Gang und rannte die ersten Stufen einer langen Treppe hinunter, die in die Dunkelheit führte. Als alle im Gang waren, schloss sich die Tür wieder. Von außen konnte niemand mehr herein. Sie waren nun im Dunkeln und folgten dem Tenebri in die Dunkelheit...
08.04.2004, 14:55 #141
Errol
Beiträge: 346

Heftig hechelnd sprang Errol das letzte Stückchen, bevor sich die Tür mit einem dumpfen Malmen wieder schloss. Nanu? Erstaunt blickte sich Errol um. Auf einmal war hier alles dunkel. Und still. Nur ab und zu durchbrach ein Tropfen von der Decke die Stille in dem kalten Gang. Vorsichtig sich an der glitschigen Wand entlangtastenden Mauer folgte er nun als Schlusslicht der Gruppe.
Zufrieden dachte der Milizsoldat über seine neuesten Heldentaten nach. Fürwahr eine geniale Idee, das mit dem Helm. Das passte perfekt zur Wadenbeisser- und Rucksack-überstülpttaktik.
„Hey, Bloody, was hältst du eigentlich von meiner neuen Geheimwaffe? Ist doch toll, nicht? Und hast du gesehen, wie ich den Dämon Fertig gemacht hab? Jahaha. Du hast wohl gedacht, ich sei in Schwierigkeiten, nicht? Pah, weit gefehlt!“ meinte Errol selbstsicher mit einer abwertenden Handbewegung. „Das alles war in meinem Plan inbegriffen, weißte? Er sollte sich schon siegessicher fühlen, doch dann! Ha! Gnarf! Zack! Wusch! Bumm! Hehe.“
Errol war voll in seinem Element.
„Und außerdem, hab ich dir schon von meinen Heldentaten beim Kampf im Hauptquartier des unglaublich Bösen erzählt? Du kannst dir nicht vorstellen, mit welchen Tricks ich mir den Weg aus dieser angeblichen Kapelle freigekämpft hab. ...“
08.04.2004, 15:17 #142
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

Bloody schlich den Gang weiter und gab sich grösste Mühe nicht auf Errol drauf zu treten:
"Ja, es sah echt so aus als würdest du in Schwierigkeiten stecken. Aber sag mal, wieso warst du denn eigentlich in dieser Kapelle?" Bloody erinnerte sich genau an Errol. Der Kleine war vor einiger Zeit einfach so in der Geister-Kapelle(bei Bloody und Scipio) aufgetaucht. Elpede der Wolfszüchter hatte ihn dort hingeschleppt. Doch den Grund dafür hatte Bloody bisher noch nicht erfahren:

"Weswegen warst du denn nun da? Und wie genau konntest du den Bösen entkommen? Soweit ich mich erinnere warst du gefesselt?"

Ups, jetzt hatte Bloody ja verraten das er einer der bösen war, zumindest das er auch dabei war als Errol in der Kapelle lag und von Geistern belästigt wurde. ...
08.04.2004, 15:45 #143
blutfeuer
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"sei doch mal still."

blutfeuer stubste den kleinen von hinten an und schloss zu bloody auf.

"sag mal, mein herzblut, findest du das nicht auch seltsam, dass es schon wieder abwärts geht? langsam kommt mir das wirklich seltsam vor und irgendwie scheint ein kleines alarmglöckchen zu klingeln. wenn der uns hier rausbringen will, warum gehts immer abwärts und was ist mit all dem gold?

und weißt du, was noch seltsam ist? er meinte, wir könnten gold haben, aber nichts von den gegenständen und kunstwerken seines volkes. aber was hat er unter seinem stiefel zermalmt?

wozu braucht der uns überhaupt, wenn er doch alles so gut überwacht aus seinen bergen heraus?"

blutfeuer sah den könig auf einmal mit ganz anderen augen an und er war lange nicht mehr so hübsch und interessant wie zuvor.

"vielleicht sind hier ja sogar die dämonen die guten, die die schätze vor ihm bewachen und wir helfen hier aus versehen einem gang, ganz bösen!"
08.04.2004, 15:53 #144
Bloodflowers
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Daran hatte Bloody noch garnicht gedacht:
"Du bist ja cleverer als du ausschaust!" grinste der Bandit. Ja, bis jetzt hatte Meathook wirklich noch nicht viel von seinen Zielen Preis gegeben. Wieso sollten sie ihm folgen?
"Ja aber, er hat uns immerhin vor der Horde Dämonen gerettet... mit ihm würden wir als Gemeinschaft sicher fertig werden, mit den hundert Dämonen im Thronsaal wär's schwieriger geworden."

Und trotzdem blieb ein wenig Mißtrauen, das der Kerl einfach so das schöne Schiffchen zerstört hatte nahm ihm der Bandit noch immer übel. Das hätte sich sicher gut gemacht neben dem Schattenläuferhorn im Regal. Dies Schattenläuferhorn hatte Bloody mal als Auszeichnung für einen siegreichen Kampftrinkwettbewerb gewonnen.

"Was ist wenn du recht hast meine Liebe, sollten wir dann nicht besser sofort handeln ehe er uns in eine Falle führt?" ...
08.04.2004, 16:04 #145
blutfeuer
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"wir sollten auf jeden fall auf der hut sein. ich werd meine giftpfeile jedenfalls geladen lassen und einen immer für ihn bereit halten. obwohl - er ist ein netter kerl, vielleicht täusch ich mich ja auch. wir müssen mal mit den anderen reden, was sie für einen eindruck haben. ich werd mir mal nienor vorknöpfen und hören, was sie denkt."
08.04.2004, 17:37 #146
Errol
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Gerade als Errol’s Gehirn Bloody’s komplizierte Frage verarbeitet hatte und sogar schon eine Antwort zusammengebastelt hatte, mussten seine Augen feststellen, dass er sich nun Blutfeuer zugewandt hatte und auf gar keine Antwort mehr wartete. Dieser Mistkerl! Zuerst einmal hatte er etwas gesagt, das ihn zutiefst verwirrt hatte. Und sich dann auch noch schamlos abwenden. Wütend versuchte der Milizionär, zu dem Banditen aufzuschließen doch seine Füße vergaßen dabei die Treppe...
„Wuohaaaaaah!“ stieß er panisch hervor und flutschte über Treppenstufen und schrammte Beine. Warum? Warum musste ihm immer so etwas passieren!? Verzweifelt versuchte Errol, sich an Bloody’s Bein festzuhalten und dieser kam dabei auch zu Fall. Nun, als beide verzweifelt wimmernd die Treppe runterrutschten und die Gefährten vor ihnen aus dem Weg fegten, verhedderten sich Errol’s Beine auch noch und das Rutschen verwandelte sich in ein Rollen. Bei jeder Treppenstufe, die sein Kreuz wieder unsanft abstieß versuchte der vor Schmerz aufjaulende und wimmernde Soldat immer wieder durch akrobatische Manöver, anzuhalten, doch es wollte nicht klappen. Verdammt, dieser Ort war wirklich staubsaugerverlassen. Dann, wenige Sekunden später, donnerte er mit vollem Karacho gegen eine Wand und alles wurde schwarz...
08.04.2004, 19:26 #147
Claw
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"War ja noch mal gut gegangen..." dachte sich Claw und blickte verwundert seine Retterin an, die ihn eben noch für fast-tot erklärt hatte. Diese Blutfeuer war schon eine seltsame Person. Einmal heißblütig und mit einer unbändigenden Wildheit, ein ander mal kalt und herzlos. Und dies alles verkörperte sich in einer Person.
Die ganze Zeit über war der Söldner viel zu verwirrt, um auch nur irgend jemanden der Anderen zu zuhören. Seltsame Bilder kreisten in seinem Kopf, farbige Linien, die durch den Nebel hervor preschten, sich aber dann in Kreise verwandelten, die sich selbst verschlangen. Erst als die Grupppe einen geheimen Gang passierte und der kleine Errol die Treppe runter kullerte und dabei Claw mit dem Kopf gegen eine Wand donnerte, wurde es wieder klar und der Nebel in seinem Geist löste sich.
"Was wie wo ?" brabbelte der Söldner aus einer dunklen Ecke und versuchte das Geschehene zu verarbeiten.
"Dämonen... Schatz... krachbum... fallen... Blut... ohh..." stöhnte der Söldner und allmählich kehrten sämtliche Erinnerungen wieder.
"Ich schätze..." sagte er langsam, "wir sollten jetzt verschwinden. Dieser Palast ist ein Grab und wir werden auch hier liegen, wenn wir nicht schnellstens verschwinden. Meathook, ich hoffe sehr, dieser Weg führt uns raus hier, aus dieser Hölle oder ich schwöre bei meinen verstorbenen Freunden, dass ich dir die Kehle aufschlitzen und deine Eingeweide an die Dämonen da unten verfütternt werde !!" brüllte Claw den Mann an, nachdem er ihn am Kragen gepackt und mit seinem Dolch bedroht hatte. Dann liess er ihn los und wiess ihn an, weiter zu gehen. Langsam setzte die Gruppe seinen Weg fort.
"Den da, nehm ich." meinte Claw zu Bloody und hob den kleinen Errol auf.
08.04.2004, 19:54 #148
Nienor
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Lord Meathook machte eine kurze, überraschende Bewegung und schon flog der übermütige Tölpel, der ernsthaft gedacht hatte, er könne ihn bedrohen, auf die Nase und holte sich eine blutige Platzwunde. Der Lord steckte sein Schwert wieder weg
und meinte nur: »Niemand schreit mich an und niemand erteilt mir Befehle. Du erst recht nicht. Ihr seid eine komische Truppe. Zuerst dachte ich, ihr seid Leute, die wissen, wie sie sich zu benehmen haben. Aber da habe ich mich wohl geirrt. Gehen wir weiter.«
Claw grummelte nur. Nienor fand jedoch, daß der Lord recht hatte. Das unhöfliche Verhalten des Söldners war ihr peinlich. Worauf hatte sie sich da nur eingelassen. Aber um sich die Gruppe am Anfang näher anzusehen, war keine Zeit gewesen.
»Es tut mir leid. Ich glaube, Claw ist nur etwas nervös, weil er sich - wie wir anderen - Euch anvertrauen müssen, während wir hier in diesen Gängen unterwegs sind. Natürlich war sein Verhalten nicht in Ordnung. Doch manche von uns haben sich gefragt, wer oder was Ihr wirklich seid. Es sind noch viele Fragen offen und ehrlich gesagt, gibt es für den einen oder anderen Grund für Mißtrauen. Verzeiht, ich will Euch mit diesen Bedenken nicht beleidigen, doch es würde sicher helfen, wenn Ihr noch einiges über Euch erzählt.«
08.04.2004, 20:01 #149
Bloodflowers
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"Ja nimm ihn... nimm ihn, der Kleine ist gefährlich..." stammelte der Bandit der noch immer in einer äusserst ungesunden Körperhaltung vergenotwurschtelt am Boden lag. Bloody tastete alles ab.
Schultern, Arme, Beine, Kopf, Brustkorb und Rippen. Zum Glück hatte er sich nichts getan, nur ein paar Schürfwunden die dem nicht vorhanden sein des Hemdes zuzuschreiben waren, aber gebrochen war nichts.
"Dieses Abenteuer wird immer blutiger..." moserte der Bandit und ächzte laut als er sich irgendwie entknotete und wieder auf die Beine kam. Der Kurzbogen war natürlich futsch, durchgebrochen um genauer zu sein und somit nicht mehr zu gebrauchen.

"Bleiben nur noch Dolch, Apfelschäler und Errol als Waffe!" lachte Bloody und wusste nicht so recht ob Errol mehr eine Gefahr für ihn oder für die Dämonen war.
Wahrscheinlich so eine Mischung aus beidem. Wie ein Feuerball der keinen Unterschied zwischen Freund und Feind machte wenn er irgendwo einschlug. Man musste also selbst schauen wie man dem schlimmsten aus dem Wege gehen konnte.

Mittlerweile wanderte die Gruppe wieder weiter und Bloody betrachtete Meathook ein wenig genauer. War das Mißtrauen... die Feindseligkeit die ihm von der Gruppe teilweise entgegen gebracht worden war wirklich gerechtfertigt?
So langsam kamen dem Banditen Zweifel. Meathook wirkte irgendwie nicht als sei er ein schlechter Mensch. Er wirkte vielmehr stolz und edel. Eben wie einer aus einer langen Dynastie von Edlen. Es machte bei genauerem Betrachten wenig Sinn, er hatte sie mindestens einmal gerettet und vor Dämonen gewarnt!

Bloody gesellte sich zu Nienor und Meathook:
"Verzeiht, ich habe ein wenig gelauscht und kann mich meiner Gefährtin nur anschliessen. Erzählt ein wenig mehr von euch und vor allem von euren Beweggründen!" ...
08.04.2004, 22:08 #150
Lord Meathook
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Sie liefen noch immer durch den engen Gang, da wollten beinahe alle alles über Meathook wissen. Das war nicht fair. Seine furchtbare Vergangenheit hatte er mühevoll verdrängt, doch jetzt kam alles wieder hoch. Ohne zur Seite zu blicken, begann er: "Na schön. Wenn ihr das unbedingt wollt. Aber erwartet keine wunderschöne Geschichte. Das ist sie nämlich nicht. Ich gebe ja zu, Fremden gegenüber misstraue ich und bin dann ziemlich verschlossen, aber euch bin ich es schuldig, ihr habt mich vor einem grausamen Schicksal bewahrt. Passt also auf:
Sicherlich denkt ihr, dass diese Stadt von den Dämonen angegriffen wurde. Doch da liegt ihr falsch. Sie wurde nicht einfach angegriffen, sie wurde komplett ausradiert, vernichtet, verbrannt. Die Dämonen ließen niemanden am Leben. Alle wurden sie grausamst vernichtet. Der Dämonenlord kam irgendwo aus den Tiefen der Berge und hatte sein gesamtes Gefolge mitgebracht, unzählige waren es, die Armee füllte den ganzen Horizont aus. Millionen müssen es gewesen sein.
Und wenn ihr jetzt glaubt, die Biester hätten einfach nur zugehauen und die Tenebri hatten einen kurzen Tod gehabt, täuscht ihr euch. Denn wenn ein Mensch von diesen dämonischen Klingen erstochen wird, wird sein Tod hinausgezögert und er verendet ganz langsam. Sogar die natürliche Reaktion des Körpers, das Bewusstsein bei zu großen Schmerzen abzuschalten, wird außer Kraft gesetzt. Unter wirklich völlig unvorstellbaren Qualen verendete das so stolze Volk der Tenebri binnen eines Tages. Niemand wurde verschont, die Dämonen griffen sich Erwachsene, Kinder, Alte und wirklich alle und durchbohrten sie mit ihren Klingen. Der Dämonenlord hatte dabei wohl am meisten Spaß, denn er ist nicht so dumm wie die ganzen kleineren Dämonen, die sich beinahe willenlos dem Vieh unterwerfen. Er liebt es, andere Wesen zu quälen und ergötzt sich an ihren Schmerzen.
Die übrig geblieben Tenebri verschanzten sich im Palast und verrammelten das Tor, doch der Dämonenlord ist stark und schlug das Tor einfach kaputt. Eine letzte erbitterte Schlacht fand statt, doch wieder hatte keiner eine Chance. Die Dämonen zogen in den Palast, töteten den König und leben seitdem hier. Woher ich das alles weiß? Hauptsächlich aus den Erzählungen meiner Eltern und aus Quellen hier im Palast. Doch nun zu mir: Zwei Familien konnten sich bei dem Angriff in die Berge retten. Meine Eltern waren Nachkommen dieser beiden Familien und ich wurde in den Bergen geboren. In meiner Kindheit lernte ich schon früh das Kämpfen und bekam auch meine beiden magischen Schwerter. Doch zu den beiden ein anderes Mal.
Ständig hatten wir mit den Dämonen alle Hände voll zu tun, doch schafften wir das immer ganz gut. Doch eines Tages, es war mein zwanzigster Geburtstag, wurden wir von den Dämonen inklusive des Dämonenlords überfallen und... und..." Er stockte plötzlich und Tränen standen in seinen Augen, doch er sprach weiter. "...Und die Biester banden meine Eltern an einen Pfahl und töteten sie. Ich will hier nicht schildern wie sie das taten.
Mich ließen sie laufen und ich ging danach fort und reiste durch ganz Myrthana, um die Erlebnisse zu verarbeiten. Daher weiß ich so viel über das Reich der Menschen. Ich kenne auch sehr wohl General Lee. Ich bezweifle stark, dass er jemals von mir gehört hat, doch ich habe damals alles mitbekommen. Ein Grund mehr, weshalb ich diesen Rhobar ins Nirwana schicken würde. Lee ist ein Krieger wie aus dem Bilderbuch und sehr tapfer. Außerdem ist er ein sehr guter Anführer. Ich achte ihn sehr.
Als dann die Orkkriege begannen und die schreckliche Gefängniskolonie geschaffen wurde, bin ich zurück nach Tenebri, um die Dämonen zu vertreiben. Ich richtete mir mit meiner in Khorinis geheirateten Frau ein Haus in den Bergen ein. Doch auch sie wurde von den Dämonen getötet. Seitdem lebe ich dort alleine und verbringe immer wieder einige Tage hier unten, um die Biester zu dezimieren und alles, wirklich alles über meine Ahnen herauszufinden. Außerdem will ich diesen Drecksbiestern alles heimzahlen, was sie mir angetan haben. Sie sollen den gleichen Schmerz spüren. Und ich schwöre, eines Tages werde ich sie alle ausrotten, so dass sie wünschen werden, nie hierher gekommen zu sein. Selbst Beliar würde ihre Seelen nicht aufnehmen, so furchtbares haben sie getan, dass selbst der Gott des Todes und der Zerstörung solches nicht dulden kann...
So, das war meine Geschichte. Und wenn mir jetzt jemand erzählt, ich würde lügen, dann lass ich euch genau hier stehen und bin weg.
Wenn ihr aber wollt, erzählt mir doch mal von Khorinis, ich habe es so lange nicht mehr gesehen. Was zum Beispiel ist aus der magischen Barriere geworden, in die ja auch General Lee gesteckt wurde? Und was treibt ihr alle auf Khorinis? Woher kennt ihr euch alle??
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