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[GM] Palast der Tenebri
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28.03.2004, 22:29 #1
Sergio
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[GM] Palast der Tenebri
Es war ein nicht ganz normaler Tag auf der Insel Tenebri; mitten in der Wüste. Die gewaltige Stadt der Tenebri mit dem riesigen unterirdischem Königspalast in ihrer Mitte ging ihrem ganz normalen Alltag nach: geschäftige Leute wuselten in der sengenden Hitze hin und her, die hohen Gelehrten der Tenbri gingen fleißig ihren Studien nach, der König regierte gemütlich in seinem Thronsaal, Wachen patrouillierten auf der Stadtmauer und in den Wachtürmen, Kinder spielten vergnügt auf der Straße und alles schien harmonisch. Nur eines störte die Idylle: rabenschwarze Wolken verdunkelten seit den frühen Morgenstunden den Himmel und vereinzelt zuckten kurze Blitze am Horizont. Die Tenebri waren nicht ganz so vergnügt wie bisher geschildert und machten sich ernste Gedanken. Keiner ahnte jedoch auch nur im Geringsten, was für ein schicksalhafter Tag heute gekommen war...
Es geschah am späten Mittag an diesem Tag. Ein Wachposten stieg gerade aus alter Gewohnheit im Inneren des höchsten Wachturmes der Stadt empor, als er oben angekommen in die Ferne blickte. Verwundert sah er genauer hin: er hatte den Eindruck, einen großen schwarzen Schatten über der gesamten Breite der Landschaft zu sehen. Doch tat die Wache den Gedanken bald ab und lehnte sich gemütlich an die Wand, den Blick auf die weitläufige Wüste gerichtet. Genüsslich biss er in ein Stück Brot und summte leise vor sich hin. Da wunderte er sich erneut: Wurde der Schatten im Vordergrund der weit entfernten Berge etwa größer? Langsam trat er näher heran und kniff die Augen zusammen. Irgendetwas stimmte nicht, dass stand fest. Plötzlich erklangen laute Kriegstrommeln und schlagartig wurde dem Mann bewusst, dass er viel zu lange gezögert hatte. Das angebissene Brot landete auf dem Boden, als er panisch die Treppe wieder herunterrannte und dabei laut einen Orkangriff verkündete.
Augenblicklich reagierten sämtliche Wachposten in der ganzen Stadt. Überall wurde Alarm geschlagen, die Tore wurden geschlossen und verriegelt, alle Verteidigungsposten besetzt und überall positionierten sich die stärksten Krieger, um den – leider vermeintlichen – Orkangriff abzuwehren. Als alle Vorbereitungen getroffen waren, begann das Warten auf die heranrückende Armee. Doch bald bemerkten alle, das diesmal etwas anders war. Erste Zweifel wurden laut, ob es sich denn tatsächlich um Orks handelte. Als der Schatten am Horizont schließlich groß genug geworden war, gingen erste verunsicherte Rufe durch die Reihen der Tenebri. Die meisten erkannten nun, dass es sich hierbei keinesfalls um „harmlose“ Orks handelte, vielmehr glaubten sie jetzt, dass Beliar persönlich gekommen war. Es wahren wahre Massen von furchtbaren Dämonen aller Art versammelt und als die Angreifer schließlich nur noch wenige hundert Meter entfernt waren, konnte kein Augenpaar auf den Mauern der Stadt ein Ende der gigantischen Armee erblicken. Bis zum Horizont konnte man einen riesigen schwarzen Mantel ausmachen, der das Wüstenland rings um die Stadt überdeckte. Plötzlich setzte in den Reihen der furchtbaren Angreifer lautes, ohrenbetäubendes Gebrüll ein und man konnte sehen, wie die gesamte feindliche Armee in einem gewaltigem Tempo auf die Stadtmauern zustürmte. Die Dämonen schwangen ihre bizarren Waffen angriffslustig hin und her und fletschten ihre Zähne. Die mutigen Krieger der Tenebri auf den Zinnen der Stadtmauern hoben ihre Armbrüste und sofort prasselte ein gewaltiger Bolzenhagel auf die Angreifer ein und schaltete hunderte von Dämonen aus. Die Schlacht um die Insel Tenebri, die Stadt Tenebri und das Volk Tenebri hatte unter dem pechschwarzen Himmel begonnen...
...
...
...
...
...Stille. Totenstille. Kein Geräusch außer dem Rauschen des Windes war zu hören. Sand wehte umher, aber niemand war mehr zu sehen. Nur Massen von Dämonen schritten ohne jegliche Geräusche zu verursachen durch die ehemalige Stadt, in Richtung Palast. Ein Bild der Zerstörung bot sich selbst dem unaufmerksamen Betrachter. Ruinen, Trümmer über Trümmer. Zahlreiche Tote lagen kreuz und quer verstreut, doch nur wenige tote Dämonen. Flammen loderten überall, die Stadtmauer war vollkommen eingerissen, ein grausames Bild der Verwüstung.
Mitten durch dieses Chaos stapfte ein furchtbarer Dämonenlord. Er hatte eine Größe von gut zwei Metern und er strotzte nur so vor Bösartigkeit. Noch immer hatte er seine gewaltige schwarze Klinge in der Hand, die sich gnadenlos ihren Weg durch die Reihen der Tenebri gebahnt hatte, und seine riesigen dunklen Schwingen komplettierten das Bild des Grauens. In einer beispiellosen Schlacht war das stolze Volk der Tenebri bis auf den letzten Mann vernichtet worden, niemanden hatten die grauenhaften Monster verschont. Die Stadt war gefallen und lag in Trümmern, der Dämonenlord hatte sein grausames Ziel erreicht... Nur zwei Familien hatten es geschafft, verzweifelt in die Berge zu flüchten und sich dort zu verstecken. Ihr ehemaliges Zuhause sollte niemanden der Tenebri mehr wiedersehen. Die Dämonen waren hier nun die Herren und sie zogen in den riesigen unterirdischen Palast, um ihr furchtbares Tun fortzusetzen. Niemand sollte jemals von den Geschehnissen auf und in Tenebri erfahren. Niemand. Doch eines Tages sollte sich das ändern...
29.03.2004, 23:54 #2
Sergio
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Kapitel I - Die Reise
Spät am Abend erreichten die vier Reisenden endlich die Stadt Khorinis. Sergio hatte die Kapuze seines Schattenläufermantels tief ins Gesicht gezogen, um auf gar keinen Fall von der Stadtwache als Anhänger Lees enttarnt zu werden. Als sie am östlichen Stadttor ankamen, versuchten die Torwachen wieder mal die Ankömmlinge aufzuhalten, um endlich wieder dumme Sprüche ablassen zu dürfen: „Na na na, mal nicht so schnell, Freundchen. Wo soll es denn hingehen? Und wer zum Teufel seid ihr? Ein paar Irre die unsere Bürger belästigen wollen?“
Die andere Wache lacht dreckig. Er fand das wohl besonders lustig. Aber Sergio hatte jetzt keinen Nerv dazu: „Wenn du nicht gleich die Klappe hältst und uns durchlässt, erzähl ich Lord Hagen mal davon, dass du hier unbescholtene Reisende mit deinen dämlichen Fragen aufhältst!“, zischte er den Milizen wütend an. Der hob nur abwehrend die Hände und nickte in Richtung Stadttor. Wohl ein Zeichen, dass sie durchgehen durften. Der Bandit ging ohne ein weiteres Wort an dem aufdringlichen Kerl vorbei durch das Stadttor.

Claw, Carras, Bloody und Sergio schritten gemeinsam durch die Straßen in Richtung Hafenviertel. Dort angekommen, quartierten sie sich erstmal in der Hafentaverne ein, um erst einmal eine Nacht zu schlafen. Am nächsten Tag wollte Sergio dann ein Segelboot beschaffen. Viel länger wollte er sich hier auch nicht aufhalten...
30.03.2004, 14:54 #3
Claw
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Ein neuer Tag war heran gebrochen. Ein Tag, wie eigentlich jeder andere in letzter Zeit auch, bis auf die Tatsache, dass keine Mine eintstürzte oder sonst was ähnliches.
Claw hatte einen Spaziergang durch die Stadt gemacht und stand nun auf dem Marktplatz und sah sich die Mauern der Stadt an.
"Naja, sind ja so wies aussieht wieder aufgebaut..." brummte der Söldner verärgert. Seit dem Orkangriff hatte sich die Stadt sehr verändert und solange war der Angriff doch noch gar nicht her gewesen.
"Auf jeden Fall werden die Wachen wohl jetzt vorsichtiger sein. Besonders die da oben auf den Wällen..." murrte Claw und kehrte dem Osttor den Rücken zu. Es gefiel dem verkleideten Söldner nicht wirklich, wieder hier zu sein. Überall Milizen und Ritter, kein Ort, für einen Schwerverbrecher...
"Aufwachen Leute !" rief Claw, als er wieder im Hafen war und die Taverne betrat. "Ich hab keinen Bock hier länger als nötig zu bleiben. Wenn die mich erkennen würden, würden sie mich drei mal hängen... und das muss nicht unbedingt sein." knurrte der Söldner verächtlich, als er auch nur an die Milizen dachte.
"Also Sergio, wie stellst du dir das Ganze vor ? Woher bekommen wir unseren Proviant ? Ich kann zwar in der Wildnis überleben, wenn es sein muss, aber in einer Wüste hab ich das noch nicht probiert..."
30.03.2004, 15:22 #4
Nienor
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Ignaz hatte zwar jede Menge Tränke, Salben und Kräuter angeboten, doch nichts davon war geeignet, Nienor zu helfen. So hatte sie sich eine Weile von ihm erzählen lassen, daß er im Moment gerade an einem neuen Trank arbeitete. Er sollte das Gedächtnis auffrischen. Oder anders gesagt, er sollte die Zunge lösen, so daß man mit diesem Trank Gefangene noch besser verhören konnte. Der Alchimist machte um diese Neuentwicklung ein riesen Brimborium, obwohl sich Nienor schon denken konnte, woraus er bestand: Wohl hauptsächlich aus Alkohol. Denn das mit dem Zunge lösen konnte man auch einfacher haben. Sie dachte nur daran, wie in Drakia in der Taverne am kleinen Markt des Ortes die Leute sich gegenseitig mit Geschichten überboten, sobald sie ein paar Bier und Schnäpse intus hatten. Es war immer das selbe. Und hier rühmte sich nun dieser Ignaz, das ultimative Mittel zum Lösen verschwiegener Zungen gefunden zu haben? Nein Danke. Nienor verzichtete darauf.
So hatte sie Ignaz' Kräuterküche, die von seltsam riechenden Dämpfen durchzogen war, den Rücken gekehrt und beschloß, es bei Vatras zu versuchen. Der stand an seinem Tempelchen und predigte... und predigte... und predigte. Anfangs hatte Nienor geglaubt, er würde irgendwann zum Ende kommen, aber irgendwie schaffte er es immer wieder, wieder zum Ausgangspunkt dessen zu kommen, von dem er seit Stunden redete. Und so schloß sich der Kreis und Vatras fing wieder von vorne an.
Nienor war an den Meister heran getreten und stellte sich in den Schatten einer der Tempelsäulen. Als Vatras keinerlei Anstalten machte, sie anzusprechen, hüstelte sie kurz.
»Moment, ich komme gleich zu dir, junge Kriegerin«, raunte er ihr zu. »Ich bin nur gerade an einer sehr wichtigen Stelle.« Und damit redete er weiter zu seinem recht spärlichen Publikum, das ihm nichtdestotrotz begeistert an den Lippen zu hängen schien. Hatten die denn nie genug?
Doch endlich war auch Vatras mit seinem Singsang fertig und wandte sich nun endgültig der Stadtkommandantin von Drakia zu.
»Womit kann ich behilflich sein?« Seine grauen Augen richteten sich auf die junge Frau.
»Nun... ich werde seit einiger Zeit von den immer gleichen Träumen heimgesucht. Ich glaube, daß das kein Zufall ist«, erklärte ihm Nienor.
»Ah, ich verstehe. Und jetzt bist du der Meinung, daß dir irgendjemand diese Träume schickt und ich dir sagen soll, wer«, vermutete Vatras.
»Nein, das sollt Ihr nicht. Ich will vielmehr, daß sie aufhören. Ich kann des Nachts nicht schlafen und bin tagsüber fahrig und stehe neben mir selbst. Und wenn das so weiter geht, dann wird es immer schlimmer werden.«
»Mhm, darauf weiß ich kein Mittel. Es wird wohl das beste sein, wenn du zu einem Traumdeuter gehst, der kann dir erklären, was es mit deinen Träumen auf sich hat.«
»Ach, ich brauche keinen Traumdeuter,« entgegnete Nienor enttäuscht. »Was ich brauche, ist ein Heiler, der mich davon befreit. Habt Ihr kein Mittel?«
»Nein, ich fürchte, so einfach ist das nicht. Oder aber meine Kenntnisse sind nicht hoch genug, um dich mittels eines einfachen Mittels davon zu befreien. Ich kann dir nicht wirklich helfen. Ich kann dir nur den einen Rat geben: Finde heraus, was diese Träume, wie immer sie auch aussehen mögen, zu bedeuten haben. Dann wirst du der Lösung ein Stück näher sein.«
Nienor nickte Resigniert. Was sollte es schon bedeuten, wenn sie Nacht für Nacht träumte, sie würde einen tiefen Abgrund hinunter fallen, in bodenlose Schwärze oder manchmal auch in grauen, undurchdringlichen Nebel, während tausende Stimmen nach ihr riefen, Stimmen, deren Quelle sie nicht ausmachen konnte. Beängstigende Stimmen, sie riefen nicht um Hilfe, sie riefen ihren Namen, als wollten sie ihn niemals vergessen. Schauerlich.
Die Kriegerin verließ den Tempelplatz und wandte ihre Schritte wieder in das Hafenviertel. Dort hatte sie vorhin noch ein, zwei Stände von Händlern gesehen, bei denen sie noch nicht gewesen war. Mit wenig Hoffnung, dort etwas zu finden, was ihr half, führten sie ihre Schritte die Straße zum Hafen hinab. Vor der Ware des einen Händlers blieb sie stehen.
»Ich suche ein Mittel, daß mich traumlos schlafen läßt«, versuchte sie es.
»Tja, Schätzchen, da mußt du in die nächste Kneipe gehen und dir ordentlich einen hinter die Binde gießen. Das vertreibt alle Träume.« Er lachte, wie über einen gelungenen Witz.
Sie ließ diesen Tölpel einfach stehen, ohne ihn einer Antwort zu würdigen und wandte sich, einige Schritte weiter die Straße abwärts dem anderen Händler zu. Es war eine Händlerin. Duftende Kräuter, Pflanzen für Küche, Gemüse, Gewürze, alles, was Blätter hatte oder zumindest auf der Erde wuchs, war vorhanden.
»Ich suche...«
»Ja, ich hab es eben mit angehört. Ich kann Euch leider nichts derartiges anbieten. Ich fürchte, Ihr müßt Euch woanders umsehen. Hier in Khorinis werdet Ihr wohl nichts finden, was Euch helfen kann.«
»Aber wo soll ich sonst suchen? In welchen Ländern gibt es Heiler mit einem Wissen, größer als das der Heiler hier?«
Die Frau wollte antworten, doch in diesem Moment wurde Nienor von einem Passanten angerempelt, der die Straße hinunter lief.
»He, pass doch auf!« Nienor hatte sich am Tisch der Händlerin festgehalten. Der Mann sah aus wie jemand, der es gewohnt war, sich mit seinem Schwert durchzusetzen - er war keiner der Bürger aus der Stadt.
30.03.2004, 16:32 #5
Sergio
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Sergio träumte einen perfekten Traum. Irgendwo auf einer riesigen Südseeinsel saß der große König Sergio auf seinem Thron. Er trug eine silbern funkelnde Krone aus reinen Diamanten und hatte ein goldenes Zepter in der Hand. Hunderte Bedienstete wuselten um ihn herum, massierten seine Füße und er ließ sich von vorne bis hinten bedienen. Sein silbernes Schwert ruhte am diamantenen Gürtel und schillerte in allen Farben. Der gewaltige Herrscher hatte mit dieser Klinge zahlreiche großartige, vernichtende Schlachten gegen die Orks und die Heerscharen des Bösen geschlagen. Stolz saß er in seinem Thronsaal und regierte sein gigantisches Reich, das den ganzen Globus umspannte. Gerade betrachtete er die zahlreichen Waffen besiegter Feinde, die an der Wand hingen...

„Aufwachen Leute!“ Was war das? Wer wagte es den großen Herrscher in seinen Gedanken zu stören? Welcher Wurm wagte es? Gerade wollte er seine großartige Waffe ziehen und den Verräter bestrafen, da schlug er die Augen auf und blickte genau ins Gesicht des Schürferbosses. Was machte der denn hier? Der sollte sich doch noch in seinem Zimmer aufhalten und sich für den Empfang bei König Sergio vorbereiten. Eine Ungeheuerlichkeit, seine Pflichten so zu missachten! Und jetzt faselte er irgendwas von Proviant, Überleben und Wüste. Und wo kam diese schäbige Taverne her? Gehörte die zum Palast? Irgendwas stimmte hier nicht. Nein... konnte das sein? Ein Traum!? Noch nicht mal eine Vision!? Schlagartig fiel es ihm ein: Der große Herrscher war nur ein Bandit und hatte sogar noch Vorgesetzte! So ein Pech aber auch...

Das Stichwort Proviant war gefallen. „Proviant? Den holen wir uns auf der Insel! Es gibt dort ein kleines Küstendorf. Da legen wir auch an. Und jetzt gute Nacht...“ Damit wollte er wieder einschlafen... „Moment mal! Raus da! Du wolltest ein Boot besorgen! Mach das gefälligst! Und zwar sofort!“ Claw zerrte den Banditen aus dem Bett und stellte ihn auf die Beine. Müde blinzelnd meine Sergio: „Aber ich bin noch müde...“ „Nichts da! Du hast uns mitgeschleppt! Also tu auch was dafür!“

Claw war aber ganz schön anstrengend. Sergio lief eilig in Richtung Segelboote, um eins zu beschaffen. Dabei merkte er gar nicht, wo er hinlief, so müde war er. Plötzlich stieß er gegen etwas und fiel rücklings zu Boden. „He, pass doch auf! Da will man sich Heilung verschaffen und wird angerempelt.", sagte eine Frau wütend. Sergio richtete sich auf und meinte betreten: "Das wollte ich nicht. Tut mir leid... Kann ich das wieder gutmachen?" "Na, wie denn? Bist du ein Heiler und kennst ein Mittel gegen Albträume?", antwortete die Frau. Sie hatte weiße, lange Haare und war ziemlich groß. Die war wohl nicht zu Späßen aufgelegt. Der Bandit blickte die Frau an. "Nein. Das nicht. Ich habe kein Mittel dagegen. Aber... ich könnte trotzdem helfen... Vielleicht. Ich habe vor eine große Reise zu machen. Eine Schatzsuche, genauer gesagt. Und da wo wir hinfahren, könnte es Mittel geben, die euch helfen könnten... Wenn ihr mich begleiten würdet, könnte ich vielleicht doch helfen. Was sagt ihr dazu?"
30.03.2004, 16:45 #6
Nienor
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Nienor taxierte den Mann kritisch. Er wirkte selbstbewußt, wie jemand, der seinen Worten auch Taten folgen lassen wollte.
»Ihr könnt mir helfen?« Ungläubig fragte die junge Frau den Unbekannten. Oder fühlte er sich etwa verpflichtet, sich für den unbeabsichtigten Rempler durch mehr als eine gemurmelte Entschuldigung zu revanchieren?
»Nun, dann laßt hören. Erzählt mir mehr über diese Reise und warum Ihr glaubt, daß ich dort das finden kann, was ich suche.« Nienor wartete auf die Erklärung seiner Ankündigung. Danach würde sie hoffentlich wissen, ob dieser Mensch ernst zu nehmen war oder ob er nur einer dieser Wichtigtuer war, die sich irgendwelche Geschichten ausdachten, um Reisende sonstwohin zu locken.
»Ich habe mich Euch noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Nienor, Nienor de Brethil. Stadtkommandantin von Drakia. Und mit wem habe ich es zu tun.« Sie fand, daß Dinge wie die gegenseitige Vorstellung am besten ganz am Anfang erledigt wurden.
30.03.2004, 17:18 #7
blutfeuer
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blutfeuer schob dich durch das gedränge und hatte mühe, wuschel davon abzuhalten, die stände der gemüsehändler zu plündern. die bauern stellten sich schnell vor ihren kohl, wenn sie den riesigen vogel sahen, als hätten sie es in der hand, was wuschel fressen sollte oder nicht.

blutfeuer schüttelte den kopf

"lass das, du machst den leuten nur angst. seit wann bist du vegetarier? wir fahren zur see, es gibt lecker fisch, aber bitte nicht vom boot aus. wenn ich doch nur bloody finden würde.

plötzlich rannte der vogel gegen eine hochgewachsene frau, die ganz anders aussah als die bauersfrauen rundum.

"was zum ..." die fremde drehte sich um und dann starrte blutfeuer in das gesicht ihrer lehrmeisterin.

"nienor!" die nächsten worte waren nur noch bruchstückhaft zu vernehmen, denn blutfeuer fiel der freundin aus alten tagen um den hals und hätte sie möglicherweise erwürgt, wenn der dicke wuschel nicht unbedingt herausfinden musste, was dieses merkwürdige verhalten sollte. er steckte seinen kopf zwischen die beiden frauen und drückte so beharrlich, bis er sie auseinander geschoben hatte. dann schien er beide anzustrahlen. wer in dem moment gesagt hätte, vögel könnten sich nicht freuen, der hätte hier das gegenteil erlebt.
30.03.2004, 17:40 #8
Sergio
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„Wer ich bin? Mein Name ist Sergio. Ich bin Anhänger von General L...“ Er unterbrach hastig den Satz. Das wäre ja fast schiefgegangen! Es war sicher tödlich, sich mitten in der Stadt als Anhänger Lees vorzustellen. „Wartet. Kommt mit.“ Er ging eilig ein Stück abseits, direkt an den Rand der Kaimauer. Die Frau namens Nienor folgte ihm. Leise sprach Sergio weiter: „Also, wie gesagt, ich heiße Sergio und bin Anhänger von General Lee, falls ihr den kennt... Und das Ziel meiner Reise ist eine Insel namens Tenebri, irgendwo draußen vor Khorinis. Seht her.“ Er fischte die Karte aus seinem Gepäck und hielt sie Nienor vor die Nase. „Also, wie ihr seht, ist die gesamte Insel eine Wüste. Und hier oben ist ein großer Palast eingezeichnet. Und hier auf der Rückseite stehen einige Notizen, in denen ein riesiger Schatz erwähnt wird, der in eben diesem Palast ruht. Und allem Anschein nach hat ihn ein Volk namens Tenebri erbaut. Sie hatten um diesen Palast herum eine gewaltige Stadt errichtet und waren wohl ein hoch gebildetes Volk. Sie hatten auch eine sehr weit fortgeschrittene Medizin. Und in dem Palast, so habe ich die Hoffnung, könnte deshalb ein Heilmittel für euch zu finden sein. Und was sagt ihr nun? Wollt ihr nicht mitkommen und es versuchen? Selbst wenn ihr nicht fündig würdet, gäbe es immer noch einen Haufen Gold für euch. Diese Karte muss übrigens echt sein, daher existiert der Schatz auch wirklich...“
Gerade hatte er seine Rede beendet, da stürmte ein ziemlich großer Laufvogel gegen die Frau. Eine weitere Frau, die wie eine Amazone aussah, kam heran. Die beiden kannten sich offenbar und sahen sich lange an. Sergio wartete geduldig auf eine Antwort.
30.03.2004, 18:02 #9
Nienor
Beiträge: 631

Eigentlich wollte Nienor ja auf Sergios Erklärungen antworten, doch dazu kam sie nicht, denn urplötzlich fiel ihr irgendwer um den Hals.
»Hilfe!« war alles, was Nienor in diesem Augenblick hervorbrachte, dann sah sie, mit wem sie es zu tun hatte.
»War ja klar! Wildfremden Leuten mitten in KJhorinis um den Hals zu fallen, schafft nur eine.«
Nachsichtig lächelte Nienor, doch die Freude überwog bei weitem und so hielt sie diesen tadelnden Ton nicht durch - wenn ihn Blutfeuer denn je ernst genommen hatte. Was doch sehr zu bezweifeln war.
Doch noch ehe sich die beiden alten Bekannten richtig begrüßen konnten, drängelte sich ein wuschliger Kopf dazwischen. Und diese Bezeichnung war Programm: Wuschel.
Die Frauen ließen sich los. »Hast du dieses Riesenküken immernoch?« Nienor lächelte. Dann wandte sie sich jedoch wieder an Sergio: »Tut mir leid, daß wir unterbrochen wurden. Doch Ihr werdet sicher auch noch mitbekommen, daß man Blutfeuer nicht entkommen kann«, meinte sie mit feinem Lächeln. »Ich werde jedenfalls mit Euch kommen. Was Ihr da eben sagtet, ist für mich zumindest einen Versuch wert. Wenn diese Tenebri wirklich eine so hohe Wissenschaft hatten, dann besteht vielleicht auch eine Möglichkeit, etwas für mich wichtiges zu finden. An Gold bin ich hingegen nicht sonderlich interessiert. Doch wie wollt Ihr diese Insel erreichen? Besitzt Ihr ein Schiff? Begleiten Euch noch weitere Leute?«
30.03.2004, 18:16 #10
Sergio
Beiträge: 534

Die Frau wollte ja auch alles wissen. Witzelnd meinte Sergio: „Wir werden das Schiff der Paladine erobern und damit übersetzen.“ Nienor schaute etwas verwirrt. Der Bandit grinste: „Nein, nein, natürlich nicht. Als ich euch eben anrempelte, war ich auf dem Weg, ein kleines Segelboot zu beschaffen. Und damit werden wir übersetzen. Zwei weitere Anhänger Lees begleiten mich und auch jemand aus der Bruderschaft des Schläfers. Damit wären wir insgesamt – mit euch – fünf. Ich werde dann losziehen und das Boot beschaffen, wenn ihr nichts dagegen habt.“ Damit eilte er los...
30.03.2004, 18:20 #11
Errol
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Nach einem kurzem Moment der Ratlosigkeit rannte Errol dem Riesenvogel erbost hinterher. Dieses Mistvieh hatte ihm seinen Bierkrug aus der Hand gestoßen! Nichts ahnend war er friedlich auf einer Bank gesessen und hatte friedlich ein kaltes Bier genossen, bis sich auf einmal eine Frau mit ihrem Scavenger gekommen war. Moment mal. Wer hatte der das überhaupt erlaubt? Was für eine geschickte Gelegenheit das doch war, ein paar Gunstpunkte bei Lord André einzufahren.
Händereiben machte er sich also an die Amazone heran.
„Ähem.“ fing er an. Doch die Frau beachtete ihn einfach nicht.
„Hrrrrghnhmhm.“ versuchte er weiter einen Räusperer zu imitieren. Doch als die Frau immer noch nicht reagierte beschloss der zutiefst von Selbstzweifeln geplagte Errol näher heranzukommen, und tatsächlich, als er es diesmal versuchte, drehte sie sich sogar um.
„Gnä’ Frau, ich muss du leider vorläufig festnehmen. Aufgrund von Missachtung der heiligen Regeln von Khorinis, im Genaueren: Verbotenes Führen und Mitführen eines Kampftieres, Belästigung der Bürger von Khorinis und, am allerschlimmsten: Missachtung und Demütigung eines Milizen.“ meinte Errol mit einer Stimme, die befehlsgewohnt klingen wollte.
Als er jedoch gleich neben sich den Halbsteinzeitmenschen vorbeieilen sah fügte er hastig kleinlaut hinzu: "Och, weißt du, vergessen wir das, ist nicht so schlimm um's Bier." und grinste dämlich. Hoffentlich hatte der Bandit jetzt nichts gesehen, denn wenn er sich als Miliz offenbarte wäre es aus mit dem vielen Geld auf der Insel.
30.03.2004, 18:58 #12
Sergio
Beiträge: 534

Sergio eilte an der Kaimauer weiter, bis er zu einem kleinen Anleger kam, an dem ein einzelnes, kleines Segelboot vertäut lag. Eine zwielichtige Gestalt stand davor und guckte gierig, als der Bandit die kleine Treppe zum Anleger herunterkam. Er ergriff sofort das Wort: „Tag. Habt ihr ein Boot zu vermieten?“ Der in Lumpen gekleidete Typ witterte wohl ein Geschäft, denn ein Glitzern trat in seine Augen. „Kommt ganz darauf an, wie viel ihr habt. 500 Goldstücke sollten reichen.“ „WAS? 500 GOLDSTÜCKE? Seid ihr noch ganz bei Trost!? Für dieses Ding gebe ich nicht mehr als 20 Goldstücke her!“, rief Sergio entsetzt aus. „Na gut, dann eben 200.“ „200? Dreißig!“ „Einhundert...?“ „Vierzig!“ Der Andere seufzte resigniert: „Na gut. Fünfzig! Kein Goldstück weniger! Und dafür bringt ihr das Ding auch ohne einen Kratzer zurück! Also fahrt mir damit nicht in die Hauptstadt. Die Reise wäre viel zu weit, das hielte die Esmeralda nicht durch.“

Sergio freute sich (was für ein Geschäft! Das Boot wäre wohl mindestens 1000 Goldstücke wert gewesen): „Alles klar. Hand drauf! 50 Goldstücke.“ Er holte aus einem Beutel das Geld und gab es dem „Vermieter“. „Aber warum Esmeralda? So heißt doch das Schiff der Paladine?“ „Na, ist mein kleines Goldstück hier nicht diesem stolzen Schiff ebenbürtig? Ich bitte euch! Übrigens: Holt das Boot ab, wenn ihr es braucht. Es wird nicht weg sein.“

Damit machte sich der Bandit wieder auf den Weg zurück. Nienor stand jetzt etwas weiter weg und schwatzte mit der Amazone und ihrem „Haustier“. Doch da war noch jemand: Der kleine „Gildenlose“ mit seiner merkwürdigen Rüstung. Die Verstärkung war also da. Grinsend trat Sergio heran und begrüßte ihn: „Ah, da bist du ja. Hast du den Weg hierher also gefunden. Sag: Wie geht es dir?“
30.03.2004, 19:33 #13
Errol
Beiträge: 346

Hä? Was wollte der?
„Wie geht es dir?“ wiederholte Errol verwirrt. Das war es anscheinend, was sein Gegenüber von ihm verlangte. Als dieser jedoch nun auch etwas verwirrt schien wechselte Errol schnell das Thema, um weitere Peinlichkeiten zu vermeiden.
„Aber ich bin ja nicht hier, um dich zu fragen, wie es dir geht oder Sätze zu wiederholen, eigentlich wollte ich nur wissen, ob’s jetzt bald losgeht?“
30.03.2004, 19:43 #14
Sergio
Beiträge: 534

Wieso in aller Welt wiederholte er denn die Frage und schnitt dann schnell ein anderes Thema? Komischer Kauz. „Wann es losgeht? So bald wie möglich, würde ich sagen. Und natürlich wenn alle bereit sind. Ein Boot hab ich bereits. Jetzt heißt es erstmal warten. Übrigens kenn ich deinen Namen noch gar nicht. Wenn du willst kannst du ihn mir gerne sagen. Ich heiße Sergio.“, antwortete er. „Naja, ich begebe mich bis zur Abfahrt in die Taverne. Mit diesen Worten verschwand der Bandit in der Hafentaverne. Mal sehen, was die anderen drei so machten...
30.03.2004, 21:55 #15
Bloodflowers
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Bloody befand sich noch am frühen Abend auf dem Marktplatz. Der Bandit Frodo hatte ihm das Gold, welches sie beim super ehrlichen Kartenspiel in Schmok's Taverne ergaunert hatten, ausgehändigt und so konnte sich Bloodflowers wenigstens noch etwas nettes kaufen bevor es los ging. Ein Dolch wäre nicht schlecht, denn auf den eigenartigen Kurzbogen den er da bei sich trug wollte er sich nun wahrlich nicht verlassen. Jedenfalls nicht ausschliesslich.

Bloodflowers war gerade erst auf dem Marktplatz angekommen als:
"Sagen sie, ist es unten im Hafenviertel auch so windig, sie kommen doch grad von dort oder?"
"Hä?" der Rhetorikkurs den er einst besucht hatte war eine sinnvolle Investition gewesen.
"Na ob's unten im Hafen auch so verdammt windig ist?" fragte ihn eine ältere Dame nun schon zum zweiten Mal.
"Achso... ja ich denke schon, sie sollten ihren Schirm besser nicht aufspannen sonst fliegt der ihnen davon!" erriet Bloody sofort warum er so eine seltsame Frage gestellt bekommen hatte. Die Frau trug nämlich stolz einen Schirm mit sich der -wenn man von dem geschmacklosen Muster mal absieht- noch gut und neu aussah.
"Vielen Dank, wissen sie ich hab das gute Stück eben erst auf dem Markt gekauft und es wäre ja schade wenn..."
"Ja... ja das wäre es, bloss nicht aufspannen den Schirm, iss heut so verdammt windig sag ich ihnen!" fuhr Bloody so höflich es ging dazwischen und würgte das Gespräch schnell ab. Rasch drängelte er sich durch die Menge und verschwand so aus dem Blickfeld der Frau, noch mal Glück gehabt. Als nächstes galt es einen brauchbaren Händler aufzutreiben.

Nach einigem Suchen fand er dann schliesslich einen Eisenwarenstand. Zwei Frauen standen dahinter und tratschten munter. Aber das war ganz gut so, dadurch blieb nämlich genug Zeit sich das Sortiment in Ruhe anzuschauen ohne gleich angetratscht zu werden. Neben Töpfen und Pfannen hatten sie hier doch tatsächlich auch noch Nägel, Scharniere und ein paar Dolche lagen auch am Rande des Standes. Einer davon schien ganz brauchbar zu sein. Nur noch schnell das geschäftliche abwickeln und er konnte weg vom Marktplatz.
"Hallo, ich hätte gerne diesen Dolch da!" Bloody zeigte auf das Gewünschte und... wurde nicht beachtet:
"Das war gestern eine Feier in der Taverne sag ich dir. Mein Mann erstaunt mich immer wieder."
"Sag bloss? Dein Mann... mein Bruder?"
"Ja er war so charmant gestern und so humorvoll!"
"Reden wir hier wirklich von meinem blöden Bruder?"
"Sag mal was fragsten du so blöd, du warst doch auch da."

Jetzt war's aber genug.
"Hey, ich möchte den Dolch hier kaufen, was soll der kosten?"
"Wart mal Johanna, immer diese Kunden!" die eine Frau, also die die mit dem Bruder der anderen Frau verheiratet war(was man so alles auf dem Marktplatz erfuhr), wandte sich nun an Bloody und rief:
"Der da? Der kostet 400 Goldstücke!"
"Was? Das Ding? Gib's da was was man ihm nicht ansieht? Kann der Kochen, Waschen und Nähen oder warum ist der so teuer? Ne also höchstens 200!"
"350!"
"250!"
"Sagen wir 300 und ich leg noch nen Apfelschäler oben drauf!"
Bloody grummelte innerlich... diese Tratschtante wollte ihm doch tatsächlich einen Dolch für dreihundert verkaufen. Das Geschäft würde Bloody nie im Leben eingehen.
"Hallo junger Mann, sagen sie regnet es im Hafenviertel?"
Nicht schon wieder die Alte!
Bloody war am durchdrehen, die Frau mit dem Schirm war wieder da. Er warf der Händlerin seinen Goldbeutel zu, in dem eigentlich fünfhundert Goldstücke waren, und schnappte sich den Dolch. Er sprintete los, stoppte plötzlich und rannte zurück zum Stand. Dort angekommen wrude er von allen seltsam angeguckt. Doch sowas störte Bloody eh nicht, er schnappte sich noch den Apfelschäler, "Der gehört auch mir!" und rannte dann so schnell es ging hinunter ins Hafenviertel. ...
30.03.2004, 22:11 #16
blutfeuer
Beiträge: 5.016

blutfeuer ging ihrer lehrmeisterin nicht mehr von der pelle.

"du willst mit dem kerl auf ein abenteuer aus? schätze? monster? vielleicht ist das ja auch was für mich? ich such auch eine schatzexpedition. da soll mein namensvetter blutfliege mitgehn. kennst du den?"

nienor schüttelte den kopf und lachte. was es doch für komische namen gäbe.

"lass uns zum gasthaus gehen und uns von den plätzen im freien welche erobern. ich kann wuschel schlecht draußen anbinden und reingehn. hier gibts genug leute, die solchen fetten scavenger gern in der pfanne sähen.

außerdem findet unser expeditionschef uns da besser."

blutfeuer ging voraus und hatte schnell ein paar von den trunkenbolden von der bank geschupst. hier im hafenviertel war die schänke noch rappelvoll und auch die tische vor der hütte waren voll belegt. leider auch der platz unter den tischen und den bänken, so dass man immer erst ein paar betrunkene beiseite schieben musste.

"komm her nienor, lass uns anstoßen auf die alten zeiten."
30.03.2004, 22:40 #17
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

Bloody sprintete durch den Durchgang und die Straße runter bis zum Hafen. Er war richtig schnell unterwegs. Mit aller Müh und Not vermied er es Leute umzurennen. Der Marktplatzterror saß tief!

"fünfhundert... für nen lumpigen Dolch... oh man!" jammerte er hechelnd und trauerte dem Gold ein wenig nach. Er war jetzt blank und konnte kein Bier in der Taverne trinken. Aber dafür hatte er einen schönen neuen Apfelschäler.
"... ich könnt heulen!"
Bloody rannte immer noch wie der Teufel und erreichte schon bald die Taverne. Er stürmte an Joe vorbei, rutschte auf irgendwas aus und plumpste halb in die Kneipe hinein.
Er schüttelte sich kurz und schaute dann wer alles anwesend war:
"Blutfeuer? Was... wieso?" er freute sich zwar, aber die Überraschung war mindestens genauso gross. Die Amazone saß draussen neben einer gross gewachsenen Kriegerin in Rüstung.
"Die iss bestimmt auch ne Amazone... ich kann mir schon denken was die jetzt machen, die tratschen über alte Zeiten!" und davon hatte Bloody heute echt genug. Aber bei dem Tempo das er drauf gehabt hatte, könnte er sich durchaus getäuscht haben. Er verliess die Taverne noch einmal(um sich von der Richtigkeit seiner Vermutung zu überzeugen) und rutschte dabei wieder auf dem glitschigen Zeug aus. Was immer da lag es war gefährlich!

Vor der Bank liegend schaute er hinauf und sprach:
"Das ist ja eine Überraschung... was machst du denn hier und wer ist die Frau neben dir?" Bevor Blutfeuer antwortete spähte Bloody nochmal in die Taverne hinein.
Er erblickte Claw und Sergio. Zwischen den beiden saß auch noch ein eigenartiger Helm. Aber was machte ein Helm auf einem Stuhl? Vor allem... wieso hatte der Helm nen extra Bierkrug? Das seltsamste aber war... der Helm musste auf dem Kopf von irgendjemanden sitzen sonst würde er ja nicht grad so über die Tischkante hervor ragen. Und bei Adanos, es gab nur einen Menschen in ganz Khorinis der so klein war wie ein Wurzelzwerg.
"Ach du scheisse... Errol!!!" Bloody klatschte sich auf die Stirn, der Kleine aus LLundoll war auch hier und würde bestimmt auch mitkommen.

Vor Schreck vergaß sich Bloody der fremden Kriegerin vorzustellen und blieb einfach so auf dem Boden sitzen.
"Ein Bier bitte, die Frau mit dem Scavenger zahlt!" rief er durch die offene Tür dem Wirt zu und grinste in Richtung Blutfeuer. Aber nur für kurze Zeit, soeben trat ihm nämlich ein unachtsamer Gast auf die Hand. Vielleicht sollte er sich doch besser auf eine Bank oder an einen Tisch setzen, Blutfeuers Schoss würde zur Not auch gehen. ...
30.03.2004, 22:52 #18
blutfeuer
Beiträge: 5.016

"bloody, da bist du ja. ich hab dich überall gesucht. ich will bei dir bleiben. ich hatte das gar nicht richtig aufgenommen, dass du auf ne schatzsuche gehen willst. ich kann auch schätze gebrauchen. ich hab nämlich eine idee. mir gefällt die banditenburg und die jungs haben gesagt, es gäbe kein erz mehr, alles futsch.

da hab ich mir gedacht, dass ich dem lee das ding abkaufen will und also brauch ich schätze und hier bin ich.

wir teilen, ok?"

blutfeuer warf der bedienung großzügig das genau abgezählte gold hin und ließ für nienor, bloody, wuschel und sich selbst neues bier anfahren.

"wer sind denn nun die anderen schatzsucher? kenn ich da einen? muss ich noch einen überzeugen, dass ich der beste schatzsucher der welt bin?"

blutfeuer stellte einen humpen genau so hin, dass wuschels schnabel reintauchen konnte, dann prostete sie ihren freunden zu.

"auf eine einträgliche expedition."
30.03.2004, 23:58 #19
Sergio
Beiträge: 534

„So Leute! Schluss mit lustig. Es geht los!“ Sergio schlug voller Tatendrang mit der Faust auf den Tisch und sprang auf. Claw und Carras, die mit am Tisch saßen, standen ebenfalls auf (aber weniger hastig) und Errol (seinen Namen hatte er endlich verraten) blickte nur betrübt drein, kam aber mit. Sergio ging an den zahlreichen Tischen vorbei nach draußen. Um die Ecke auf einer Bank saßen Nienor, diese Amazone und Bloody. „Bloody und Nienor mitkommen- wir fahren los!“

Gerade wollte der Bandit weitergehen, da sprang die Amazone eilig auf. „Moment mal, ich will auch mitkommen. Schätze kann ich gebrauchen!“ Sergio blieb genervt stehen und drehte sich um: „Kannst du überhaupt kämpfen?“ Die Frau schien entsetzt: „Und ob ich das kann!“ Wie zum Beweis stellte sie dem armen Banditen plötzlich ein Bein, so dass er hinterrücks umfiel. Einige Sekunden später hatte er einen gespannten Bogen vor der Nase. „Überzeugt?“, kam die freche Frage der Amazone. „Äh, nun... ich glaube ja... wenn du mir bitte die Pfeilspitze aus dem Gesicht nehmen würdest...“ Sie nahm den Bogen zur Seite und Sergio sprang auf die Beine. „Ich hoffe das sind jetzt mal alle. Du kannst übrigens mit. Der Schatz ist groß genug. Hast du auch einen Namen?“ „Blutfeuer heiße ich. Und ich bin eine ganz und gar nicht wehrlose Amazone im Dienste des großen General Lee.“ „Ja... das hab ich gemerkt.“, antwortete er. Dann ging er los in Richtung Anleger.

Das Segelboot lag noch immer an dem Anleger und auch der Besitzer war da. Er guckte wieder geschäftig, als die Gruppe die Treppe zum Anleger herunterkam: „Ah, wie ich sehe wollt ihr lossegeln. Bedient euch, mein Boot steht euch zur Verfügung.“ Sergio sah ihn säuerlich an und murmelte: „War ja auch teuer genug...“ Er sprang elegant in das kleine Boot hinein und blickte sich um. Ein winziger Mast wie bei einem stinknormalen Segelboot war in der Mitte angebracht, Fischernetze lagen verstreut herum und auch ansonsten sah das Boot ganz passabel aus. Der Bandit packte die Fischernetze und warf sie aus dem Segelboot auf den Anleger. „Die brauchen wir nicht.“
Dann fügte er hinzu: „Was guckt ihr denn alle so? Ihr sollt einsteigen, die Überfahrt wird nicht unbedingt angenehm und ewig haben wir auch keine Zeit. Na los!“

Nacheinander sprangen alle ins Boot und quetschten sich in irgendeine Nische in diesem winzigen Segelboot. Erst Bloody, dann Claw, Carras und Nienor. Als Blutfeuer an der Reihe war, wollte sie doch glatt ihren komischen Laufvogel ins Boot springen lassen. Aber dagegen hatte Sergio etwas: „Moooment, ein Scavenger kommt bei mir nicht mit! Der beißt mich nachher nur oder probiert gleich, mich aufzufressen!“ „Aber Wuschel ist ein ganz lieber! Der würde nie jemanden beißen! Bitteeeeee!“ Der Scavenger kam zu allem Überfluss auch noch näher und blickte den Banditen ganz herzerweichend an. „Na schön. Nimm ihn eben mit. Aber wenn er mich beißt gibts Ärger!“

Als letzter kam Errol an die Reihe. Er kletterte mühsam über den Bootsrand, doch dann geschah es: Ein extrem heftiger Windstoß kam und – ließ ihn mit einem lauten Platscher im Wasser landen! „Och nö, nicht auch das noch!“, fluchte Sergio, warf seinen Mantel zur Seite und sprang hinterher. Das Wasser war eiskalt, doch er bekam den kleinen „Waldläufer“ zu fassen und zog ihn hoch. Dann hievte er ihn ins Boot und kletterte hinterher. „Ein schöner Reinfall.“, meinte er klitschnass und triefend. Die freche Amazone kicherte. „Ruhe da!“, schimpfte der Bandit und zog seinen Mantel wieder an. „Können wir nun los?“

Sergio wollte endlich lossegeln und machte sich an den Segeln zu schaffen. Er fummelte hektisch darum rum und beinahe hätte der umherschwenkende Mast Errol wieder aus dem Boot befördert, doch es gelang Sergio einfach nicht, die Segel zu spannen. „Kann hier jemand segeln?“, fragte er schließlich seufzend. „Ja, ich, ich habe selbst ein Boot! Ich kann das!“, meinte Blutfeuer vorlaut und drängelte sich vor. Einige Sekunden später waren die Segel gespannt. „Oh...“, sagte Sergio nur erstaunt und verstummte. Dann löste er das Tau, mit dem das Segelboot am Anleger vertäut war, und langsam setzte sich das Boot in Bewegung. „Hey ihr!“, rief der Besitzer des Bootes, und dann flog ein alter, verrosteter Kompass ins Boot. „Den könntet ihr brauchen.“
Sergio betrachtete das Ding und winkte dem Typ am Anleger noch einmal zu. Dann kramte er die Karte zur Insel hervor, sonst konnten sie das Eiland wohl schlecht finden. Dann waren sie auch schon weiter entfernt. Und so segelten sie in der Nacht los und waren bald außer Sicht...
31.03.2004, 09:26 #20
blutfeuer
Beiträge: 5.016

blutfeuer hatte bloody gebeten, sich um den scavenger zu kümmern und ihn bloß nicht loszulassen.

"der springt ins wasser wenn er einen fisch sieht oder sonst was essbares. halt ihn gut fest. wenn der nämlich im wasser ist, bekommen wir ihn nicht mehr ins boot. dazu stellt er sich zu dämlich an und wird auch zu schwer. die dicken dinger sind nun mal keine schwimmvögel."

dann hatten blutfeuer und nienor die kontrolle des schiffes übernommen. während blutfeuer die segel bediente hatte nienor das steuer übernommen.

immerhin segelten die amazonen schon immer und hatten sich einiges an erfahrung zugelegt. geschickt kreuzten die beiden frauen vor dem wind, so dass das schiff schnell gute fahrt machte.wie ein pfeil schoss es durch die wellen.

die männer hatten es sich derweil bequem gemacht und einige schliefen sogar. nur bloody hing mit beiden armen an dem vogel und kämpfte einen verbissenen kampf gegen dessen fressgier. als nach einiger zeit ein ganzer silbriger schwarm begann, das schiff zu verfolgen, einige fische sogar aus dem wasser sprangen und ein stück ihres weges in der luft zurücklegten, war es um wuschel geschehen. der kämpfte und kreischte, so dass kein mensch mehr schlafen konnte.

veärgerte stimmen wurden laut und sergio meinte gar, dass die orks sie noch bemerken würden, wenn der vogel so einen rabatz mache.

"dann versuch doch mal, ihm den schnabel zuzubinden. das schafft kein mensch. vielleicht könnt ihr ja ein bisschen singen, das beruhigt ihn meistens. er versucht dann nämlich mitzusingen und das lenkt ihn von seiner verfressenheit ab."
31.03.2004, 12:07 #21
Errol
Beiträge: 346

Bibbernd wachte Errol auf. Alles tat weh und übel war’s ihm auch – eigentlich wie immer. Doch diesmal kam noch eine eisige Unbeweglichkeit hinzu. Es schien, als sei alles festgefroren. Mühsam richtete sich der Milizionär also auf und schaute sich um. Nanu. Überall Wasser. Und er war, so weit er das beurteilen konnte in einem Boot. Außerdem waren noch einige andere seltsame Typen da. Verdammt, was hatte er gestern Abend angestellt? War er in die Fänge von skrupellosen Sklavenhändlern geraten, die ihn eingefroren hatten, damit er keinen Widerstand leistete? Klang einleuchtend. Genau das richtige für eine abenteuerliche und heldenhafte Flucht. Und wie flüchtete man von so einem Schiff?
Nach kürzerer Untersuchung der Umgebung befand der Soldat, dass es wohl aufgrund fehlender Rettungsboote oder zufällig herumliegenden Holzlatten, die man als Floß benutzen konnte nur per mutigem Kampf gegen die Sklaventreiber gehen würde. Also schlich er sich zu den Segeln, wo eine bösartig aussehende Frau etwas schurkisch an den Segeln herummachte. Stolz beschloss Errol, sie niederzuknüppeln und kroch hinter sie. Nun richtete er sich auf und wollte mit einem Knüppel zum finalen Schlag ausholen, doch seine Fein- sowie Grobmotorik waren weitestgehend lahmgelegt. Nur eines konnte er noch richtig: Niesen. Und das tat er auch. Mit der Lautstärke eines Walrosses und einer Flüssigkeitsausfuhr eben eines solchen ging der Nieser los: „Huuuuuuuuaaapfu! Pfu! Pfu! Pfniiii!“
Errol fluchte verbittert. Warum nur? Warum hatte ihn der große Staubsauger nur mit solch einem unfähigen Körper bestraft?
31.03.2004, 12:48 #22
blutfeuer
Beiträge: 5.016

blutfeuer hatte ihre blicke immer auf dem horizont gehalten und weil auf dem offenen meer niemand etwas bösartigeres als wellen und möwen erwrtet, wurde die amazone von diesem feuchten überfall total überrascht. sie fuhr zusammen, so dass sie für einen moment die aufmerksamkeit nicht auf das segel richtete. da im gleichen moment ein heftiger windstoß ins schratsegel fuhr und die marsstenge herumschlug, knallte das holz gegen den halbaufgerichteten winzling und hob ihn mühelos von den beinen. da der kleine mann auf diesen hinterhältigen angriff nicht vorbereitet war, flog er in hohem bogen ins wasser.

die folge war, dass alles aufwachte und versuche, errol wieder ins boot zu ziehen, der entweder nicht schwimmen konnte, oder von seiner rüstung in die tiefe gezogen wurde.

auf jeden fall hingen jetzt alle mitglieder der crew auf einer seite des nicht gerade stabilen kahns, was ihn in eine gefährliche schräglage brachte. das wasser begann schon ins boot einzubrechen, als die beiden erfahreneren seglerinnen die leute anbrüllten, nicht den verstand zu verlieren.

"wenn ihr nicht aufpasst, sind wir gleich alle tot! wenn das segel aufs wasser aufschlägt, bekommen wir das schiff nicht mehr in den griff!"

blutfeuer und nienor hingen so weit sie konnten, auf der anderen seite aus dem kahn. einzig der vogel stand noch aufrecht. in dem allgemeinen tohoowabohoo hatte bloody den vogel losgelassen und er fühlte sich jetzt absolut dazu veranlasst, diesen leckeren fischen endlich nachzustellen, die die ganze zeit schon so gemein geguckt hatten.

mit einem lauten klatsch, begleitet von einem schrillen schrei, verschwand nun ein echter nichtschwimmer unter der wasseroberfläche.
31.03.2004, 13:41 #23
Claw
Beiträge: 3.452

"Naa toll, erst der Zwerg, dann der Vogel." dachte sich Claw vergnügt. Jetzt war hier wenigstens mal Platz. Doch dann fing Blutfeuer an rum zu schreien und zu heulen und riesige Tränen füllten das Boot.
"Hey !" rief Claw. "Hör auf, sonst sinken wir noch !" meinte er, doch Blutfeuer hörte nicht auf. Also musste Claw was unternehmen.
"Bloody, fisch du den Zwerg raus, ich krall mir den Vogel..." meinte er zu Bloodflowers und schon war Claw im kalten Wasser. Da irgendwo unter ihm war der Scavenger. Er zappelte und rang nach Luft.
"Blubb ! Glubb blubb gluuub, glubbi !!!" glubbte Claw unter Wasser. Doch irgendwie wollte der Vogel nicht hören, warum auch immer. Also packte der kräftige Söldner den zappelnden Vogel am Rumpf und zog ihn hinauf, zur Wasseroberfläche.
"Zieht ihn rein, ich glaub da unten ist ein größerer Fisch, der uns ans Leder will !" rief Claw entsetzt, nachdem er weit unter sich einen Schatte tauchen sah, der dazu noch leuchtend gelbe Augen hatte. Bloody war indess verzweifelt dabei, den Zwerg ins Boot zu schubbsen, was allerdings wegen dessen Körpergröße nicht recht gelang. Und zu alle Überfluss setzte jetzt auch noch ein Gewitter ein. Schöne Aussichten...
31.03.2004, 13:43 #24
Errol
Beiträge: 346

Errol geriet in Panik und rudert wild mit den Armen. Diese hinterlistige Sklaventreiberin hatte ihn einfach in die eiskalten Fluten gestoßen und sie würde ihn hier gnadenlos ersaufen lassen. Doch so schnell würde er nicht aufgeben! Wütend Flüche ins Wasser blubbernd versuchte er sich fortzubewegen.
Genau in diesem Moment raste einer ziemlich dicker Vogel ins Wasser. Wahrscheinlich war auch er hinterlistig und schurkisch, doch angesichts der beklemmenden Lage war dies seine einzigste Rettungsmöglichkeit. Also hieve er sich mit letzter Kraft auf den Riesenvogel, nur um dann festzustellen, dass auch er nicht schwimmen konnte. Jetzt konnte er nur noch drauf hoffen, dass der heilige Staubsauger herabkam und sie aus dem Wasser sog.
Doch halt! Was war das? Einer der Schurken sprang ins Wasser. War das nun ein gutes Zeichen oder ein schlechtes? Errol hatte gar nicht viel Zeit, um dies zu überlegen, denn gleich wurde er fest gepackt und von dem Scavenger gezogen, der anscheinend nicht mehr aus dem Wasser wollte. Plötzlich bewegte sich etwas an Errols Füßen. Verwundert blickte der Milizsoldat nach unten und schrie laut auf als er die leuchtenden Augen sah. Das Böse persönlich war gekommen, um sie alle zu vernichten! Panisch mit den kleinen Füßchen zappelnd, versuchte er abzuheben, doch auch das half nichts. Sie würden alle sterben!
31.03.2004, 14:00 #25
blutfeuer
Beiträge: 5.016

wuschel hatte es wieder mal geschafft. er planschte im wasser herum, im schnabel einen großen silbrigen fisch, kläglich mit den flügeln schlagend, aus den mund(schnabel)winkeln häßliche quicktöne ausstoßend und die augen verdrehend bei dem gedanken, dass er grad abtrieb.

zu allem unglück hatte sich auch noch dieser abgebrochene ritter an den vogel gehängt, was das verhängnis nur schneller heranrollen ließ.

"hier das segel... schnell ... festhalten!"

ohne die ablösung abzuwarten sprang die amazone in das eiskalte wasser. dass noch jemand hinterhersprang und nienor auf einmal sowohl ruder als auch fall in der hand hielt, bekam sie gar nich mehr mit.

irgenwer schrie auf dem boot auf, ruckte dann an der leine und brachte das boot wieder in eine halbwegs vernünftige position. offensichtlic hatte sich endlich einer der männer bereit gefunden, mal in die takelage zu greifen und den platz von blutfeuer einzunehmen.

irgendwer zog mit rauschender bugwelle an der amazone vorbei und griff sich den wild um sich schlagenden gardler. dann war ein dumpfer schlag zu hören und dann hing der körper des kleinen mannes schlaff in den armen eines anderen typen. blutfeuer aber schob sich unter ihren vogel und versuchte, seinen rumpf auf ihre brust zu ziehen, damit sie ihn über wasser halten konnte.

während der söldner den nassen errol zum boot zog, suchten dessen augen fassungslos nach einem anhaltspunkt, wer ihn denn da erst so brutal geschlagen und dann so einfach abgeschleppt hatte. da der abschleppende aber hinter ihm schwamm, konnte der kleine nix erkennen, was er in heftigen schimpftiraden kund tat.

blutfeuer hatte es endlich geschafft. sie hielt in den händen den kopf von wuschel und hatte seinen rumpf halbwegs auf ihre brust gezogen, so dass sie den vogel endlich so packen konnte, dass sie sich in richtung boot bewegen konnte. der vogel hatte noch immer nicht aufgehört trompetentöne der schrillsten art durch seine beiden schnabelwinkel zu tröten, denn im eigentlichen großen braungrauen schnabel hielt er noch immer einen riesigen silbrigen fisch, der das seine dazu beitrug, dass die amazone heftige schläge einstecken musste.

aber amazonen sind sehr hart im nehmen und so schaffte auch sie es, nach einem zähen ringen, die bootswand zu erreichen.
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