World of Gothic Archiv
> Rollenspiel Die Alte Mine |
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08.07.2002, 14:15 | #376 | ||||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Aber Stressi fand, dass diese Jagd doch einen Versuch wert war, bis zu dem Moment, in dem er von hinten gepackt wurde und sich plötzlich drei Meter über dem Boden kurz unter der Höhlendecke befand. Vor Schreck ließ er seine Peitsche fallen und ruderte mit den Händen hilflos in der Luft umher. Er fühlte sich, als sei er an einem Kleiderhaken aufgehängt worden. Sehen konnte er natürlich nichts, denn noch immer drang kein Lichtschimmer von außen in den dunklen Gang. Er spürte nur, wie dieses schnaufende Monstrum, ihn irgendwie hoch in der Luft hielt und den Rückzug anzutreten begann. So würde er wohl als Minecrawlerfutter enden. War ja klar, dass bei seinem Glück die Sache irgendwie so enden musste. Talas, kannst du deinem hilflosen Schüler helfen? Du kannst mich doch nicht diesem Ungeziefer überlassen, ich war dir doch ein braver Schüler! Wenn ich auch einsehe, dass du mit dem "idioten" wohl recht hattest. |
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08.07.2002, 14:16 | #377 | ||||||||
Talas Beiträge: 164 |
Talas sah vor sich schon das Ende des Ganges, das Licht und die neugierigen Gardisten, die vorsichtig in den Gang spähten, als er hinter sich die kläglichen Rufe seines Schülers hörte. "Was hat der Idiot denn jetzt wieder angestellt? wir waren doch fast in Sicherheit. Kann er denn nicht ein bisschen schneller rennen? Und einmal ohne zu fragen auf seinen Lehrer hören?" Talas war sehr versucht, sich in Sicherheit zu bringen, andererseits konnte er Stressi aber auch nicht einfach im Stich lassen, also warf er einen letzten sehnsüchtigen Blick auf das rettende Licht und drehte sich dann um, um erneut in den Gang zu laufen. Im vorbeigehen stolperte er fast über die verloschene Fackel, ergriff sie und entzündete sie wieder mit seinem Zunderschwamm, das er als erfahrener Kenner der Wildnis immer bei sich trug. Was er sah, verschlug ihm fast den Atem. Ein riesiges, fast drei Meter großes Tier, dass irgendwie einer Gottesanbeterin ähnelte, war gerade dabeim, Stressi in die Tiefen der Finsternis zu tragen. Es hatte den Novizen fest in einer seiner hocherhobenen Zangen und war mit der anderen Zange gerade dabei, sich ein stück von Stressi abzuschneiden. Die Zangen waren mindestens einen halben Meter lang und hätten die Beine von Stressi mühelos durchtrennt. Um das Untier von seinem Vorhaben abzubringen, schleuderte Talas mit einem lauten Schrei die Fackel auf den Kopf des Tieres. Und diesmal ging die Rechnung glücklicherweise auf. Der Minecrawler ließ von seinem Vorhaben ab, als die Fackel sich irgendwie in den langen Fühlern verfing und dem Biest wohl einige empfindliche Teile ansengte. Trotzdem hatte sich Stressi nicht befreien können. er hing noch immer an der hocherhobenen Zange und konnte trotz wilden Herumfuchtelns mit dem Schwert nichts, aber auch gar nichts ausrichten. Talas nutzte die Situation sofort, da er sah, dass der Minecrawler im Moment mit sich selbst und höchstens noch mit Stressi beschäftigt war, und sprang mit einem Satz zu einem der Beine und hieb sein schwert kräftig und zielgerichtet genau in die Verbindungsstelle zwischen den Gliedmaßen. s |
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08.07.2002, 14:16 | #378 | ||||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Der Schlag hatte gesessen. Der Minecrawler ging mit dem einen Bein in die Knie und sank zu Boden. Dieser Moment reichte Stressi aus um mit dem Schwert sofort noch einmal kräftig nachzuschlagen, denn jetzt kam er an das Bein heran, auf das das Untier seine Zange hatte sinken lassen, um der Ursache des Schmerzes nachzugehen. Stressi hieb in dieselbe Kerbe und mit einem lauten Aufheulen, öffnete das Tier seine Zange und lockerte den Griff für einen Moment. Stressi sprang in den Sand und setzte sofort noch einmal nach, um dem Tier mit seinem Schwert einen weiteren Hieb zuzufügen. Da auch Talas im selben Moment das andere Bein traf, sank der Minecrawler jetzt auch mit diesem Bein zu Boden. |
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08.07.2002, 14:17 | #379 | ||||||||
Talas Beiträge: 164 |
"Jetzt los, das ist unsere Chance!" Talas durchtrennte mit einem gewaltigen Schwertstreich das eine Bein des Monstrums, während Stressi im gleichen Moment das zweite Bein durchschnitt. Beide Schwertstreiche waren meisterlich, das Tier brüllte auf und konnte sich auf seinen Beinen nicht mehr halten. Es sank erst zu Boden und fiel dann durch eine ungünstige Bewegung auch noch auf die Seite. s |
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08.07.2002, 14:17 | #380 | ||||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Da die Fackel trotz des heftigen Kampfes nicht ausgegangen war, sondern immer noch auf dem Boden vor sich hinglomm, konnte Stressi sie an sich reißen und dem gestürzten Giganten ins Gesicht drücken. Der Minecrawler brüllte auf, während Talas nach der richtigen Stelle suchte, in die er sein Schwert stoßen konnte. Stressi hieb dem vor Schmerz brüllenden Minecrawler sein Schwert in die Nahtstelle zwischen Zange und Bein und trennte mit einem einzigen Hieb die Zange ab. |
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08.07.2002, 14:18 | #381 | ||||||||
Talas Beiträge: 164 |
"Hör auf das arme Vieh zu foltern, ich hab schon die richtige Stelle." Talas hob das Schwert mit beiden Armen und stieß es zielgenau zwischen zwei Panzerplatten und druchtrennte dem gewaltigen Unterweltungeheuer das Rückenmark. s |
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08.07.2002, 14:19 | #382 | ||||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Der Minecrawler war tot. Stressi nahm die Fackel wieder an sich und beleuchtete den gefällten Riesen. Mit großen Schritten nahm er Maß, tatsächlich war das Tier fast 3 Meter groß gewesen. Wie sollten sie das Tier hier aber raus bekommen? Die Platten zu entfernen, kostete sicher einige Mühe um das kostbare Material nicht zu beschädigen. Zum Ziehen war das Tier viel zu schwer und die Kunst des Zerlegens von Wild beherrschten beide nur sehr unzureichend. Unter den Gardisten würde sich ja wohl hoffentlich jemand finden, der sich jetzt in den Gang wagen würde, wo das Untier nun tot war. Talas und Stressi traten den Rückweg an und erreichten nach kurzer Zeit den Ausgang des Ganges. |
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08.07.2002, 14:19 | #383 | ||||||||
Talas Beiträge: 164 |
"Kann einer, der sich auf die Kunst des Zerlegens großer Tiere versteht mit uns mitkommen und sich unserer Beute annehmen?" Talas sah die versammelten Gardisten herausfordernd an. Diese lästerten eine Weile über die großartigen Jäger, die nicht einmal ihre Beute bergen konnten, erklärten sich aber keinesfalls bereit, mit den beiden in den Gang zurück zu kehren. s |
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08.07.2002, 14:20 | #384 | ||||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Menno, seid ihr Feiglinge! Da ist kein Vieh mehr. Wir hätten doch was gehört! Nun habt euch mal nicht so, wie sollen wir sonst das kostbare Material bergen? Die Gardisten waren trotz allen Zuredens nicht bereit, sich mit den beiden in den Gang zu wagen. Nach kurzen Lästereien kamen dann die ersten Vorschläge, sie sollten doch den Kadaver mit einem Seil herausziehen oder unter den Buddlern eine ordentliche Menge Erz ausschreiben, irgendwas würde schon zum Erfolg führen. Das mit den Buddlern fanden die beiden Novizen etwas gemein, aber die idee mit dem Seil war ja wirklich nicht schlecht. Nach kurzem Überlegen nahmen sie ein starkes Seil, dass ihnen die Gardisten zureichten und legten es neben die Winde, die hier auf der untersten Ebene von einem Ork betätigt, zum zerkleinern des Erzes diente. Die Gardisten versprachen, das Seil nach Zuruf um die Winde zu legen und selbst ein bisschen zu ziehen. Aber in den Gang und das Seil um den Kadaver schlingen, das müssten die beiden schon allein machen. So traten Stressi und Talas ein weiteres mal den weg in den gang an. Stressis Blicke musterten aufmerksam den Boden, denn er hatte seine Peitsche verloren und wollte keinesfalls auf das kostbare Stück verzichten. Unbeschadet erreichten sie den Minecrawler und begannen, das Seil unter seinem Körper hindurchzufädeln. Dabei musste Stressi einen Teil des Kadavers etwas anheben, damit Talas das Seil darunter hindurchfädeln konnte. Im selben Moment ertönte wieder das Scharren und Schnaufen. Erschrocken ließ Stressi den Körper des Minecrawlers los und griff nach seinem Schwert. Leider hatte er in dem Moment nicht an Talas gedacht, so dass dieser unter dem schweren Gewicht des toten Tieres eingeklemmt wurde. Verzweifelt versuchte er sich zu befreien, aber je mehr er zog und schob, desto aussichtsloser wurde seine Lage. Als Stressi seinen Fehler bemerkte, war es zu spät. Verdammter Mist, was machen wir denn jetzt, wir müssen fliehen! Stressi stemmte sich verzweifelt gegen den riesigen Körper, konnte ihn aber aus welchem Grund auch immer, keinen Millimeter mehr bewegen. |
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08.07.2002, 14:21 | #385 | ||||||||
Talas Beiträge: 164 |
Inzwischen hörte es auch Talas. Das waren nicht die Geräusche eines einzigen Tieres, das war eine ganze Armada von gefräßigen Unterweltinsekten. Talas begann zu brüllen. "Bring dich in Sicherheit, du hast keine Chance. Verdammte Scheiße, da sitzen wir ja schön in der Patsche. Bring wenigstens dich in Sicherheit! Nun mach schon, es hat keinen Sinn, ich hab ja ein Messer, ich wird mich wehren, so lange ich kann und du verschwinde jetzt!" s |
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08.07.2002, 14:21 | #386 | ||||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Stressi konnte es gar nicht fassen. Er sollte verschwinden und seinen Lehrer den gefräßigen Bestien überlassen? Das kam gar nicht in Frage. |
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08.07.2002, 15:53 | #387 | ||||||||
Clay Beiträge: 2.333 |
Clays Taktit hatte sich bisher bewährt und so konnte er, obwohl er nicht nich perfekt mit dem Schwert umgehen konnte, gut gegen die Crawler bestehen. Immmer wieder einzelne Attacken starten war sehr effektiv. Aber ohne Shakuras' Unterstützung hätte er nichts ausrichten können. Der Magier beschwor ohne Unterlass Feuerbälle und auch mal Feuerstürme, aber die Flut der Crawler schien nie zu enden. So langsam konnte auch ein tapferer Kämpfer und ein geschulter Magier nichts mehr ausrichten. Clay hatte sich bereits eine Wunde zugezogen aber kämpfte noch immer gegen die Crawler an. Sein Schwert in der Hand sprang er noch vorne und stieß tief in einen der Bestien. Aber scheinbar lebte der Crawler noch, denn er bewegte sich mit einem Markerschütterndem Schrei weiter auf die Beiden zu. Shakuras:Es hat keinen Sinn mehr, es scheinen immmer mehr zu werden. Wir sollten uns zurückziehen. Eine zeitige Flucht ist klüger als ein schneller Untergang. Diese Worte widerstrebten Clays Kämpfernatur. Er wäre lieber in der Schlacht gefallen, als sich feige zu zurückzuziehen, aber in diesem Falle hörte er besser auf den weisen Magier. Denn in einem Loch tief unter der Erde wollte er nicht umkommmen. Unter der Deckung von Shakuras' Zaubern arbeiteten sich die beiden immmer weiter in Richtung Stollenausgang. Je näher sie ans Licht kamen, desto weniger Crawler verfolgten sie. Clay musste nur noch einen mit einem Scwertsteich zurückdrängen, den Rest hiel Shakuras ihnen vom Leib. Endlich erreichten sie den rettenden Ausgang. Nun war wieder etwas Zeit um sich zu erholen, denn die Minecrawler wagten es nicht ihnen weiter zu folgen. Clay besah sich seine Wunde: Es war ein Schnitt von einer der Zangen, aber er konnte es aushalten. Der Magier schien köperlich gesund aber auch ihm hatte die Überlegenheit dieser Geschöpfe zu schaffen gemacht. Die beiden setzten sich an ein Lagerfeuer und unterhielten sich noch eine Weile über das Geschehen in dem Stollen und die Situation im Allgemeinen. Doch dann kam ein Gardist zu Clay. Er verkündete ihm, dass Chris die Gardisten in der Mine den besseren Umgang mit dem Schwert beibringen wollte. Sie sollten den meisterhaften Umgang mit dem Schwert lernen. Clay verabschiedete sich von Shakuras und folgte dem Gardisten zu Chris, um mit ihm alles weitere zu besprechen. |
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08.07.2002, 17:54 | #388 | ||||||||
Shakuras Beiträge: 3.243 |
Der alte Magier, der den Rückzug leider Innos erteilen musste, wollte sich nach dem harten Kampf, sich genauer mit der Wunde des Gardistens beschäftigen, jedoch verschwand dieser mit der Begründung: "Er müsse trainieren." Shakuras war nicht gerade begeistert davon.Er besaß eine Wunde und trug eine zerissene Gardistenrüstung. Nur knapp sind sie ebend dem Tod entkommen, in den Gestalten der Crawler und schon möchte wieder der mitgenommene Gardist namens Clay den kampf trainieren. =Shakuras dachte="Er handelt zu überstürtzt und zu naiv, doch auch dies wird er mit der Zeit bemerken." Der erschöpfte Lehrling erhob sich von der Bank, die nahe am Lagerfeuer ihren Sitz hatte und machte sich auf nach oben, zum Minenausgang. |
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09.07.2002, 17:23 | #389 | ||||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Aber wie sollte er seinem Lehrer helfen. Eine Idee musste her, sonst würden sie wohl beide als Minecrawlerfutter enden. Stressi gab es auf, sinnlos an derm riesigen Kadaver zu ziehen oder auch an den Beinen von Talas. Es schmiegte sich eng in eine kleine Nische in der Felswand und steckte die Fackel in eine Halterung, die er an der Wand fand. Sie stammte wohl von früheren Schürfarbeiten in diesem Tunnel. |
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09.07.2002, 17:27 | #390 | ||||||||
Talas Beiträge: 164 |
Talas hatte es inzwischen aufgegeben, gegen sein Schicksal zu kämpfen. Irgendwie musste schließlich jeder sterben und als Minecrawlerfutter war es zumindest ein ungewöhnlicher Tod. Er musste nur im richtigen Moment das Messer auf die richtige Weise benutzen, damit ihn die Viecher nicht bei lebendigem Leib in Stücke schnitten. s |
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09.07.2002, 17:29 | #391 | ||||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Stressi sah sie kommen, vier oder vielleicht sogar noch mehr dieser gigantischen Biester, die tastend, schabend und fauchend den Gang entlang kamen. Trotz der schrecklichen Angst die er um sich und seinen Lehrer hatte, konnte er seinen Fluchtreflex erfolgreich unterdrücken und blieb an der Wand kleben. Wenn er eines gelernt hatte im Leben, so dieses: man sollte nie zu schnell aufgeben. Manchmal kam Rettung auch erst in letzter Sekunde. Jetzt waren die Rieseninsekten an der Leiche ihrer Schwester angekommen und begannen, sie aufgeregt mit ihren Fühlern zu betasten. |
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09.07.2002, 17:32 | #392 | ||||||||
Talas Beiträge: 164 |
Talas lag ganz still und wagte nicht zu atmen. Die Minecrawler waren im Moment nur an dem Kadaver interessiert und hatten ihn scheinbar noch gar nicht bemerkt. Aufgeregt wisperten sie vor sich hin und betasteten den Körper ihrer Schwester. Sicher suchten sie jetzt nach der Todesursache, würden sie erkennen und nach den Verursachern der Schwerthiebe und –stiche suchen. s |
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09.07.2002, 17:35 | #393 | ||||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Stressi konnte im flackernden Licht der Fackel erkennen, dass die Minecrawler immer aufgeregter wurden. Sie packten die Leiche und begannen an ihr herumzuzerren. Dabei peitschten sie einander mit den Fühlern und wurden zunehmend aggressiver. Dann begann der erste Minecrawler an der Leiche zu ziehen. Er hatte sie mit seinen Zangen gepackt und bewegte sich deutlich in den Gang hinein. Hoffentlich geschah jetzt wirklich das, was Stressi glaubte erkennen zu können. Die Minecrawler zogen die Leiche in den Gang hinein. |
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09.07.2002, 17:40 | #394 | ||||||||
Talas Beiträge: 164 |
Talas fühlte eine Bewegung über sich und schloss die Hand fester um sein Messer. Jetzt hatten ihn die Biester entdeckt und jetzt würde es wohl ans Sterben gehen. Um seinen Tod nicht auch noch bei seinem Handwerk zuzusehen, kniff er die Augen fest zusammen und stellte sich erst mal so, als hätte er schon lange seinen letzten Atemzug getan. s |
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09.07.2002, 17:42 | #395 | ||||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Die Minecrawler hatten den Leichnam gepackt und zogen ihn in den Gang. Zuerst dachte Stressi, dass sie ihn gemeinsam irgendwo zu Grabe tragen wollten, aber dann erkannte er, dass sich die Biester irgendwie giftig zueinander verhielten. Als wollten sie sich gegenseitig den riesigen Kadaver streitig machen. Eines zog hier, das andere an einer anderen Stelle und das dritte versuchte, die Scheren abzutrennen. Diese gigantischen Gottesanbeterinnen waren Kannibalen! Sie stritten sich darum, wer die Schwester aufessen durfte. Stressi lief ein kalter Schauder über den Rücken. Das war ja schrecklich! Andererseits erkannte er plötzlich, dass hier ihre einzige Chance auf Rettung bestand. Und wirklich, die drei, denn mehr waren es nicht, begannen beim Zerren an dem Kadaver heftig aufeinander einzuschlagen und sich gegenseitig zu attackieren. Jedes dieser Unterweltinsekten hielt eine andere Gliedmaße der Leiche in einer Zange und versuchte die andere wie einen Schmiedehammer auf ihre Schwestern niedersausen zu lassen. Die eine Dame (Stressi hatte irgendwie den Eindruck, dass die Minecrawler wie Ameisen weiblich sein müssten, denn Männer würden sich niemals so würdelos benehmen) packte eine der anderen mit der Schere am Bein und trennte dieser mit einem Ratsch ein Bein ab. Woraufhin diese sich revanchierte mit einem Schnitt ihrer Zangen, der eindeutig darauf ausgelegt war, der Schwester den Kopf abzutrennen. Die dritte, kleinere erkannte die Gefahr und trennte von dem Kadaver mit einem kräftigen Schnitt den Hinterleib ab und verschwand mit diesem in den Dunkelheit eines kleinen Nebenganges. Die beiden anderen waren allerdings so mit ihrer Auseinandersetzung beschäftigt, dass sie gar nicht merkten, dass sich ihre Beute gerade halbiert hatte. Sie gingen jetzt mit ihren Riesenzangen aufeinander los und umkreisten sich und suchten jeder nach einer Schwachstelle des anderen. |
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09.07.2002, 17:43 | #396 | ||||||||
Talas Beiträge: 164 |
Dabei ließen sie ein erbittertes Fauchen hören, dass ihm immer wieder bewusst machte, dass hier der Tod unmittelbar über ihm tanzte. Längst hatte er bemerkt, dass die schwere Last, unter der er eingeklemmt war, sich deutlich vermindert hatte, aber aus seiner Position konnte er nicht erkennen, was die Ursache desssen war. Es war auch egal, er wagte ohnehin nicht, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen, geschweige denn zu flüchten. Alle seine Hoffnung ruhte auf Stressi und irgeneiner schlauen Idee seines Schülers. Talas hatte die Vorstellung noch nicht aufgegeben, irgendwie heil aus dem Schlamassel wieder raus zu kommen. Über ihm tobte derweil ein Kampf der Giganten. S |
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09.07.2002, 17:57 | #397 | ||||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Die Minecrawler hielten sich gegenseitig mit den Zangen gepackt und betrommelten sich mit ihren Fühlern. Sie hatte sich sogar ein Stück von dem Kadaver entfernt, so dass von ihnen unbemerkt, der kleinere dritte Minecrawler zurückkommen konnte, und dem Kadaver eine der Scheren abtrennen konnte, mit der er wieder in seinem kleinen Nebengang verschwand. Talas verhielt sich zum Glück völlig ruhig, obwohl er natürlich auch tot sein konnte. Solche Details konnte Stressi aus seiner Wandnische nicht erkennen. Es war ohnehin egal. Gegen die beiden Riesenviecher konnte er sowieso nichts ausrichten. Er konnte sich nur leise verhalten und auf ein glückliches Ende hoffen. Trotzdem war das natürlich ein interessanter Kampf. Stressi verfolgte jedes Detail mit großer Aufmerksamkeit. Beide Minecrawler hatten sich mit beiden Zangen gepackt, so dass ihre gefährlichsten Waffen für beide völlig nutzlos waren. Gleichzeitig trommelten sie mit einem ihrer Beinpaare auf den anderen ein und versuchten, dem anderen etwas von seiner Standfestigkeit zu rauben. Sie hakten und schlugen mit den eher schwachen Beinchen aufeinander ein und der Sinn der Aktion erschloss sich Stressi erst nach längerem Beobachten. Die großen Tiere versuchten sich gegenseitig zum Straucheln zu bringen! |
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09.07.2002, 17:59 | #398 | ||||||||
Talas Beiträge: 164 |
Auch Talas hatte in seiner Position unter dem Brustpanzer der getöteten Bestie mitbekommen, dass sich über ihm zwei der Tiere um den Kadaver stritten. Aus seiner liegenden Position konnte er den Kampf von unten beobachten, nachdem er sich einmal entschlossen hatte, die Augen nicht mehr vor den Tatsachen zu verschließen sondern aufzubehalten. Er konnte zwar nicht sehen, was die Bestien mit den Zangen machten, aber er sah die Hiebe und das Ziehen zwischen den Beinen der beiden. Die Frage war nur, was würde passieren, wenn eines der Ungeheuer das andere zu Fall gebracht hätte. Würde es über seine Schwester herfallen oder würde es sich sofort über den Kadaver hermachen und damit die Anwesenheit des Menschen doch noch bemerken? Talas beschloss, die Lösung dieser Frage herauszufordern. In Reichweite seiner Hand befand sich ein Steinchen, dass er in einem besonders lauten Moment gegen das Beinchen eines der Ungeheuer warf. Leider bewirkte das gar nichts. Aber der Kampf der beiden Giganten ging ja weiter. Sie tänzelten über ihm hinweg und Talas griff sein Messer fester. Wenn eines der Viecher in die Nähe seiner Klinge kam, dann würde er mal probieren, ob er dieses Unvorsichtigere nicht zu Fall bringen könnte. S |
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09.07.2002, 18:00 | #399 | ||||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Stressi konnte derweil zu seinem Entzücken beobachten, wie das kleinere dritte Tier ein weiteres Mal aus seinem Seitengang auftauchte und sich auch die zweite Schere unbeeindruckt vom Kampf der beiden Riesentiere abtrennte und damit im Gang verschwand. Dieser Minecrawler wurde Stressi richtig symphatisch, erinnerte ihn doch vieles an der Art des Tieres. Auch hier war der Gewitztere dabei sich Vorteile auf Kosten der Muskelprotze zu verschaffen. Das war eine Rolle, in der sich auch Stressi sehr gern sah. "Wenn zwei sich streiten freut sich der Dritte" wurde hier auf sehr anschauliche Weise vorgeführt. Wenn der Kampf wie bisher weiterging, stritten sich die beiden Großen um eine Beute, die nicht mehr vorhanden war. |
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09.07.2002, 18:00 | #400 | ||||||||
Talas Beiträge: 164 |
Talas beobachtete gespannt, wie sich die Beine des einen Tieres immer mehr seinem freien Arm näherten. Fest entschlossen hielt er das Messer umklammert. Plötzlich trat das eine der Riesentiere mit einem seiner Füße auf die Beine von Talas und er konnte nur mit Mühe einen Aufschrei unterdrücken. Dafür wurde der nächste Schritt des Fußtreters zu seinem Verhängnis. Mit dem nächsten Schritt stand das eine Bein des Kolosses genau richtig. Stressi holte aus und stach mit dem Messen wieder genau in die Stelle, an der sich zwei Hornplatten trafen. Das Untier brüllte auf. Da sich beide Tiere zur Zeit nur auf ihren Hinterbeinen bewegten und mit den Mittelbeinen nacheinander angelten, konnte sich das Tier mit seinem gewaltigen Gewicht nicht mehr halten. Es schwankte, versuchte noch mit dem anderen Bein auf den Boden zu kommen, verlor allerdings den Kampf, weil sein zweites Beinpaar gerade von dem anderen Tier festgehalten wurde. S |
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