World of Gothic Archiv Alle Beiträge von Arson |
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05.09.2002, 18:32 | #76 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Krise im ZuX? -
Gothic 2 wird sicher für neues Leben sorgen, keine Frage, aber auch vorher wird eine solche krise sicher überstanden werden. ich bin jetzt seit Juli 2001 dabei und hab das in JEDER Gilde gesehen, es gab keine Ausnahmen. Manchmal brauch die Community halt eine kreative Pause, muss sich mit anderen Dingen jenseits des RPGs beschäftigen, um es dann nach einer Entspannungsphase wiederzuentdecken. Sicher, Abkapselung kann zum Teil ein grund sein, aber wie Don schon sagte, es gibt ein Quest, und ein Quest bedeutet immer Action und Spannung (sofern es ein gutes Quest ist, aber bei den ZuX Abenteuern hab ich da keine Bedenken, ich war bei genug von ihnen dabei). Kurzum: Abwarten und Tee trinken, das Kastell wird sich zu gegebener zeit wieder mit Leben füllen. ;) |
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06.09.2002, 17:38 | #77 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Das Sumpflager #13 -
Vowärts, ducken, Parade, Stoß. Vorwärts, ducken, Parade, Stoß. Vorwärts, ducken.... Schweiß rann Arson in kleinen, salzigen Rinnsallen über den gesamten Körper, kühle den erhitzten Leib des Novizen, versuchte die durch die schnellen, kraftvollen Bewegungen erzeugte Hitze zu kompensieren. Immer wieder schwang der ehemalige bauer seine Stachelkeule durch die Luft, hieb und stach auf imaginäre Gegner ein, verteidigte sich gegen monströse Bestien und schwarze Ritter. Gestalten, welche nur in der Phantasie des jungen Mannes existierten. Seit dem Ende seiner Schicht trainierte er nun auf dem kleinen Vorplatz einer Gruppe einfacher Holzhütten, nahe den Stampferanlagen Meister Oruns. Er hatte sich die Schritte von den Templern oben auf der zweiten Etage des Lagers abgeschaut, übte die Kombinationen nun mit verbissener Beharrlichkeit. Es klappte schon erstaunlich gut, auch wenn Arson noch weit vom Können eines Kriegers entfernt war. Vor allem an der richtigen Atemtechnik haperte es noch. Der ehemalige Bauer hatte früher Stundenlang auf dem Feld gearbeitet ohne dass ihn die Müdigkeit übermannte, doch der Umgang mit der Waffe war ein wahrlich kräftezehrendes Handwerk. Schon jetzt, nach einer knappen Stunde, musste der von Hyuri Gezeichnete den Blutfliegenstachel sinken lassen. Schwer atmend stapfte er zu einem nahen Wassereimer, goss das kühle Nass über seinen Körper. Es war ein Gefühl, als wenn tausend kleine Eiszapfen jeden Millimeter der Haut entlanggleiten, die Hitze des kampfes wurde mit einem mal hinfortgespült. Arson schüttelte sich, strich die mittellangen Haare aus dem Gesicht und richtete sich wieder auf. Er fühlte sich erfrischt, aber nichtsdestotrotz müde. Das Wasser hatte seinen Körper befeuchtet, jetzt wollte auch seine Kehle zu ihrem Recht kommen. Gut gelaunt durchwanderte der Novize das Lager, wandte sich zielstrebig Richtung Taverne und trat kurze Zeit später durch die hölzerne Tür. Der rauchige Schankraum war gut besucht, doch es waren noch genügend freie Schemel in Sicht. Der Diener des Schläfers bahnte sich seinen Weg durch die Menge und setzte sich schlielich an einen annähernd runden Holztisch im hinteren Bereich der Taverne. Während er nach dem Wirt Ausschau hielt, konnte er nicht umhin, das Gespräch seiner beiden Tischkameraden zu belauschen. "...ja ich hab auch davon gehört. Dieser Toraz scheint ein zwielichter Bursche zu sein." "Wusstest du dass er auch das Sumpflager einnehmen wollte? Ich hab es mit meinen eigenen Augen gesehen, er kam an Land, aber unsere Templer haben ihn davon abgehalten." "Wirklich? Beim Schläfer, hoffentlich kommt er nich zurück, ich bin nicht zur Bruderschaft gegangen um als Moorleiche zu enden." "Ich weiß nicht wie die Dinge stehen, aber dieser Frost hat einen Plan glaube ich. Er sucht nach Männern die ihm helfen die Gefahr zu bannen." "Was? Hoho, nein, das ist nichts für mich...." - "Aber für mich." Die beiden Männer wandten ihre Köpfe, blickten verdutzt in Arsons entschlossenes Gesicht. Der ehamlige Bauer hatte seine Hände auf den Tisch gestemmt und beugte sich nun zu seinen Brüdern hinüber. "Wo kann ich diesen Frost finden?" Der eine, ein hagerer Typ, kratzte sich an seinem kahlrasierten Schädel. Er schien ein wenig irritiert zu sein, dass seine Worte belauscht worden waren, traute sich jedoch nicht so Recht offen dagegen zu protestieren. "Nun, ähhm... also wenn du's wirklich ernst meinst...er sitzt dort drüben. Der Mann in Schwarz." Arson wandte den Kopf und blickte in die angegebene Richtung. Tatsächlich, dort saß eine wahrlich finstere Gestalt. Der Novize konnte nicht mit Bestimmtheit sagen, aus welchem Material der Panzer des Kriegers gefertigt worden war, doch es schien weder Leder noch Metall zu sein. Eher etwas wie....Schuppen. "Habt dank, einen schönen Abend noch." Schon war der ehemalige Farmer auf den Beinen, schlängelte sich durch den Schankraum bis zu dem kleinen Ecktisch, an dem der Fremde Platz genommen hatte. Erst jetzt bemerkte Arson, dass er sich noch überhaupt nicht überlegt hatte, was er dem dunklen Menschen sagen sollte. Verlegen trat er noch einen Schritt näher. "Ähhm, entschuldigt...seid...seid ihr der Mann der nach Unterstützung in Kampf gegen diesen Schurken Toras sucht?" |
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06.09.2002, 18:41 | #78 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Das Sumpflager #13 -
Arson lächelte dünn. "Mir reicht es, den Zorn des Schläfers auf die Ungläubigen herabzubeschwören. Ihr müsst wissen, diese Verbrecher haben versucht unser Lager zu überfallen. Es wäre mir eine Freude mich eurer Truppe anzuschließen." Das Lächeln des Novizen bekam einen ironischen Ton. "Und wer weiß, vielleicht hat der ein oder andere tote Ketzer einen nützlichen Gegenstand, den ich dann seiner rechtmäßigen Bestimmung im Dienste des Schläfers zuführen kann." |
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06.09.2002, 19:41 | #79 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Das Sumpflager #13 -
Verdutzt blickte Arson dem dunklen Mann in die Augen, suchte nach Anzeichen von Spott oder Feindseligkeit. Er fand nichts, die Miene des Kriegers war absolut ausdruckslos. Hatte er etwa...? nein, das war unmöglich. "Nein, werter Herr, ich bin kein Diener des Dunklen Gottes. Meine Treue gilt dem Schläfer, unserem Erlöser." Der Novize hatte es eilig das Thema zu wechseln, also ergriff er wiederum das Wort. "Wie dem auch sei, ich bin bereit euch zu begleiten. gebt mir bescheid, wenn wir losziehen, und ihr könnt auf meine Hilfe zählen, so bescheiden sie auch sein mag." |
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06.09.2002, 20:24 | #80 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Das Sumpflager #13 -
Jetzt, nachdem das Eis gebrochen war und das schäumende Bier auf dem Tisch stand, spürte auch Arson wieder den brennenden Durst. Seine Kehle war vom Training wie ausgetrocknet, so dass er nicht lange über das Angebot seines Novizenbruders nachdachte und sich einen der Krüge griff. Der massige Tonkrug war kühl und feucht, genau so wie es der ehemalige Bauer aus seiner Heimattaverne gewohnt war. Lächelnd hob er das Gefäß. "Auf unser bevorstehendes Abenteuer. Zum Wohl." Mit diesen Worten setzte der Fermer den Krug an seine Lippen und schüttete das herbe Bier in sich hinein. Obwohl es nicht mehr das frischeste war, erschien es Arson nach einem Tag voller Arbeit und Training wie das köstlichste Getränk auf Erden. |
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06.09.2002, 21:01 | #81 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Das Sumpflager #13 -
Mentanors Worte hoben Arsons Laune um ein beträchtliches Maß. Ein kühles Bier hatte er schon seit vielen Wochen nicht mehr trinken können, folglich mundete ihm das Gebräu in dem einfachen Tonkrug ausgezeichnet. Er wusste, was nun noch fehlte, um dem Abend den letzten Schliff zu geben. Lächelnd griff der Novize in seinen Beutel, als er die Hand wieder herauszog hielt er zwei sauber gerollte Krautstengel zwischen seinen Fingern. Nachdem der junge Mann seinem Kameraden einen der "schwarzen Weisen" überreicht hatte, zündete er sich sein Exemplar an einer der halb herniedergebrannten Kerzen an. Schon Sekunden später waberten grünliche Rauchschlieren um die Köpfe der Zecher. Wie schade dass der dunkle Krieger solch phantastischen Rauschmitteln entsagte. |
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07.09.2002, 12:46 | #82 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Herzlichen Glückwunsch Joni zum 15. -
Besser spät als nie: Herzlichen Glückwunsch Joni!:) Arson aka Big Bad Bullit aka Ahram der Dämonenmensch (mögen sie in Frieden ruhen *g*) |
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08.09.2002, 14:34 | #83 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Alles Gute Samantha -
Okok ich weiß, du hast eigentlich erst in einer Viertelstunde geburtstag aber irgendwie konnt ich mich jetzt nicht mehr zurückhalten - herzlichen Glückwunsch auch von mir!:) Hachja, in den guten alten Zeiten hätt ich dir zur Feier des Tages vielleicht sogar erlaubt dem Bulliboy richtig eins auf die Nuss zu hauen, aber das fällt ja jetzt flach - was solls, du terrorisierst den armen Arson ja schon genug mit deinem Killer Hörnchen (mein armer Finger ;)). Feier noch schön und sauf nicht zu viel, sonst könnte der Abend etwas anders als geplant enden. ;) |
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08.09.2002, 16:58 | #84 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Das Sumpflager #13 -
Bewegungslos saß Arson auf einer schäbigen Stoffmatte in der Nähe des Tempelvorplatzes. Die Geräusche des Sumpfes drangen gedämpft an sein Ohr, das Zirpen der Grillen, das leise Gemurmel der Diener des Schläfers, das Blubbern der Wasserpfeifen. Der Wind rauschte in den Blättern der gewaltigen Mammutbäume, ließ die Roben der predigenden Baals flappen. Der junge Novize hatte die Beine unterschlagen und die Augen geschlossen. Die Stachelkeule lag quer über seinen braungebrannten Oberschenkeln, die Hände waren auf die Knie gestützt. Schon seit Stunden verharrte der von Hyuri Gezeichnete in dieser Stellung, sammelte seine Kräfte für den bevorstehenden kampf, wie es ihm Meister Orun gezeigt hatte. Die Meditation tat ihm gut, gab ihm Gelegenheit über die Worte des alten Baals nachzudenken. Orun hatte ihn gestern nach Abschluss der Lehrstunde zu sich gerufen und ihn zu seiner Hütte geführt. Dort hatten sich die beiden Anhänger des wahren Glaubens lange unterhalten. Der Meister hatte ihm offenbart, dass er schon seit Arsons Ankunft in den alten Büchern der Bruderschaft und auch des dunklen Zirkels geforscht hatte, um die Natur des Leidens, an dem der Bauer erkrankt war, zu erfahren. Die Geschichte, die Baal Orun dem jungen Mann jedoch dann erzählte, war unglaublich, doch gleichzeitig von schrecklicher Plausibilität. "Hyuri ist nicht wirklich ein Gott, es ist ein Fluch. Ein jedes Wesen, Mensch, Ork, sogar Goblin, kann mit einem Geist Hyuri verflucht werden. Hyuri ist im Allgemeinen die rasende Kraft eines Berserker. Wenn es verärgert wird, kann solch ein Berserker in eine furchtbare Raserei verfallen. Manchmal kann ein Berserker seine Raserei zu einen gewissen Grad steuern, aber in vielen Fällen ist dieses eine sehr schwierige Sache. Die meisten Leute fürchten die Berserker, aber ein wahrhaft mächtiger Magus kann den Geist des Hyuri in den Köpfen der Berserker spüren." Berserker. Arson hatte sich beherrschen müssen, bei den Worten seines Meisters nicht laut aufzustöhnen. Er fürchtete sich vor dem Dämon in seinem Schädel, vertraute jedoch gleichzeitig auf die Macht des Schläfers. Allein der Gedanke an Erlösung bewahrte den Novizen vor einem Abrutsch in die Abgründe des Wahnsinns. Es musste einen Weg geben den Fluch zu brechen. Es musste einfach. Der weise Baal hatte ihm Mut zugesprochen, hatte ihm gesagt, er solle die Hoffnung nicht verlieren. Der Schläfer war allmächtig, er würde hyuri vertreiben, doch bis es soweit war, musste der junge farmer lernen, den üblen Geist zu beherrschen. Menschenleben konnten davon abhängen, wie stark Arson den Dämon unter Kontrolle hielt. Der Novize hatte selbstverständlich eingewilligt, schon bald würde er sein geistestraining beginnen. Vorher jedoch wollte er den Fluch noch einmal zu seinem Vorteil ausnutzen. Eine Schlacht wollte geschlagen werden, und Hyuri sollte seinen Teil zu Siege beitragen. Der junge Diener der Bruderschaft war entschlossen, seiner Berserkerwut auf dem Schlachtfeld freien Lauf zu lassen. Entweder würde sie ihm helfen zu überleben, und erlernte dadurch sie zu kontrollieren, oder er würde im Kampfe sterben, dann hätte sich das Problem seines Fluches ebenfalls erledigt.... |
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09.09.2002, 19:08 | #85 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Das Land Gorthar -
Entspannt saß Arson im dürren Gras, beobachtete verträumt wie die kleinen Wellen sanft gegen das nahe Ufer rollten. Das Rauschen des Wassers hatte eine beruhigende, fast einschläfernde Wirkung auf den Novizen, lähmte Geist und Körper auf warme, wohltuende Art und Weise. Und hier sollte nun bald eine Schlacht geschlagen werden? Der junge Mann sah sich um. Friedlich schaukelten die Boote im schwachen Wind, Gardisten, Banditen, Schatten und andere Kämpfer standen in kleinen Gruppen auf dem Strand verteilt herum, unterhielten sich, polierten ihre Waffe, prüften ihre Rüstungen oder ruhten sich einfach nur aus. Allein die Vorstellung dass ein Teil dieser Recken bald tot im Staub liegen sollte ließ den Farmer frösteln. Nachdenklich beäugte er die massive Stachelkeule neben seinen Beinen. Der hölzerne Griff war noch so gut wie unbenutzt, der schwere Eisenkopf sorgfältig gesäubert. Die Waffe sah aus wie neu. Langsam ließ Arson sich vollends auf den dürren Teppich aus gelblichem Gras sinken. Dicke Wolken zogen die über seinem Kopf dahin, graue Riesen aus Rauch und Nebel, konturlos und unheilverheißend. Würde der Novize wohl unter diesem nebelteppich sterben, sein Leben aushauchen ohne dass die Sonne noch einmal auf sein Haupt geschienen, die warmen Lichtstrahlen seine Haut gekitzelt hatten? Dem jungen Bauern wurde klar, dass er in gewisser Weise noch immer am Leben hing. Er fühlte das Bedürfnis, dem Schläfer weiterhin zu dienen, die bruderschaft zu schützen und von den Baals zu lernen. Andererseits, was könnte es Nobleres geben als sein Leben für den einzig wahren Gott zu opfern? |
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10.09.2002, 15:09 | #86 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Abwesenheitsthread -
Ich wollt mich dann auch mal abmelden, Studienfahrt nach Griechenland.:D Bis so irgendwann um den 2. September rum wieder da. Haltet die Ohren steif Leutz.;) |
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10.09.2002, 17:03 | #87 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Das Land Gorthar -
Schweiß rann in schmalen Rinnsalen über Arsons Körper, brachte Arme, Beine und Brust des Novizen zum glänzen. Der junge Mann hatte seinen gesamten Leib gespannt, das Gesicht war vor Anstrengung und Konzentration verzerrt, als er, auf den Händen gehend, um die kleine Gauklergruppe herumstolzierte. Keine leichte Aufgabe, bedachte man dass die vielen Zuschauer ihn wenig bis überhaupt nicht beachteten, und ihm so nicht selten ein achtlos zurücktretender Schaulustiger das Leben schwermachte. Trotzdem schaffte es der ehemalige Bauer, sich auf den nackten Handflächen zu halten, die Beine verharrten hierbei die meiste Zeit leicht angewinkelt, wurden zur zusätzlichen Stabilisierung seiner Lage benutzt. Seine Konzentration wurde nicht wenig gestört, als Samantha nach Stressis gelungenem Peitschenkunststück plötzlich mit nacktem Oberkörper vor den grölenden Zuschauern stand. Beim Schläfer, so etwas hatte er ja... Bloß nicht ablenken lassen. Unter großer geistiger Anstrengung wandte Arson den Blick ab, patschte langsam weiter um die Gruppe herum. Das lüsterne Geschrei der umstehenden Krieger machte die Arbeit nicht gerade angenehm, allein der Gedanke dass sie seine Hüttengenossin anstarrten ließ die Wut im Herzen des Farmers auflodern. Hyuri begann sich in seinem Kopf zu regen, ein dumpfes Grollen schien durch die Nervenbahnen des schwitzenden Körpers zu fahren. Wann würden die Leiter des Heeres nur endlich den Angriffsbefehl geben? |
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10.09.2002, 21:03 | #88 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Das Land Gorthar -
Die Hölle brach aus auf dem gut besuchten Dorfplatz, die eben noch johlende Menschenmenge verwandelte sich binnen Sekundenbruchteilen in einen rasenden Haufen wuterfüllter Kämpfer, klirrend wurden Schwerter blankgezogen, Helmvisiere klappten zu und Bögen wurden gespannt. Trotzdem kam der Angriff überraschend, die Mitglieder der verschiedenen Lager ließen dem Feind keine Zeit um sich zu formieren. Scheinbar harmlose Gaukler zückten urplötzlich ihre Waffen, schon schlug Stahl auf Stahl, die schmerzerfüllten Schreie der Verwundeten hallten von den kahlen Häuserwänden, die groben Rillen zwischen dem harten Kopfsteinpflaster füllte sich mit rotem Lebenssaft. Arson hatte dem Finale ihres Schauspiels aus den hinteren Zuschauerrängen beigewohnt, ein Mann unter vielen, weder sonderlich groß noch sonderlich breit, doch dafür um so entschlossener. Erregt hatte er dem Signal entgegengefiebert, jede Muskelfaser seines Körpers war bis aufs Äußerste gespannt, der Geist des Novizen befand sich in einem Stadium höchster Alarmbereitschaft. Dann war es endlich soweit, die gleißende Feuerfontäne stieg brüllend in die Luft, läutete den Beginn der kampfhandlungen ein. Arson hatte nur auf diesen Moment gewartet. Bevor die überraschten Gegner realisierten, in welchen Hinterhalt sie hier geraten waren, griff der junge Bauer einem hochgewachsenen Mann an den Gürtel. Sofort fanden seine Finger den stählernen Schwertgriff, kraftvoll riss der Diener des Schläfers die Waffe aus der Scheide des Kriegers. Deutlich konnte er das heiße Blut durch seine Schläfen pulsieren fühlen, spürte wie das kräftige menschenherz seinen Leib mit der nötigen Energie versorgte. Jede Sehne, jeder Nerv schen unter Strom zu stehen, vor Anspannung zu vibrieren. Es war die Wut, die in dem ehemaligen Farmer zu brodeln begann. Wut, die nach einem Ventil verlangte. Arson brauchte nur einen winzigen Augenblick um sich wahllos einen der zahlreichen Männer als Gegner auszuwählen. Schreiend stieß er das scharfe Breitschwert nach vorn, spürte mit Genugtuung wie sich die Klinge durch den Rückenpanzer der Wache bohrte. Augenblicklich sackte der Mann zusammen, Blut quoll aus der tiefen Stichwunde, besudelte Boden, Schwert und Novize gleichermaßen. Dieser ließ sich dadurch jedoch nicht beirren. Entschlossen zog er die Waffe zurück, wirbelte herum und warf sich brüllend dem nächsten Mann in den Weg. Der jedoch sah die Gefahr kommen, Metall klirrte, Muskeln wurden gespannt, Stahl schabte schleifend an Stahl. Der junge Farmer blickte seinem Kontrahenten in die Augen. Die Augen des Mörders seiner Eltern. Wut verschleierte den Geist des Bauern, nahm ihm die Fähigkeit zwischen Traum und Wirklichkeit zu unterscheiden. Hyuri tanzte durch seinen Kopf, schlug gegen die Schläfen, füllte den Brustkorb des Sumpfbewohners mit einem gefährlichen Gemisch aus schwarzem Hass und rotem Zorn, vermischte ihn gekonnt zu einem Gefühlscocktail, der Arson schier zur Raserei brachte. Wieder riss der Novize die Kiefer auseinander, donnerte dem verwirrten Kontrahenten einen fast animalischen Kampfschrei entgegen, der von Arbeit und Training gestählte Leib spannte sich, die linke Hand schoss vor, schlug wuchtig gegen den Unterarm des feindlichen Kämpfers, brachte seine Verteidigung damit aus dem Gleichgewicht. Gnadenlos schoss das Schwert des jungen Novizen nach vorn, hartes Metall traf auf weiches Fleisch, zerschnitt haut, Muskeln und Sehnen als bestünden sie aus Pergament. Wieder spritzte Blut, wieder sackte ein Mensch tödlich verwundet zu Boden. Arson registrierte es schon nicht mehr. Schon war er auf der Suche nach dem nächsten Kampf, dem nächsten Elternmörder. Die Wut drohte seinen Kopf zu sprengen, er musste sie entweichen lassen, sie sollte herausschießen aus seinem Arm, durch sein Schwert bis hinein in den Leib seines Gegners, um dessen Eingeweide mit der unbändigen Raserei des Berserkerdämons zu verbrennen. Der Tod sollte reiche Ernte halten, und Arson war entschlossen nicht zu ruhen bis er vollends gesättigt war. |
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10.09.2002, 22:11 | #89 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Das Land Gorthar -
Irgendetwas Scharfes traf Arson am Arm, bohrte sich kraftvoll tiefer in das Fleisch des Novizen. Dieser bemerkte es kaum, hieb im Gegenteil noch heftiger auf seine Feinde ein. Gefühle wie Schmerz oder Müdigkeit existierten für den Farmer nicht mehr, hilflos gingen sie in dem von Hyuri verursachten Inferno aus Hass und Wut unter, unfähig den adrenalingepeitschten Körper zu beruhigen. Blut rann den Arm des jungen Mannes hinunter als sich seine Finger um den Hals eines brüllenden Kriegers schlossen, der im Fleisch steckende Dolch glitt ab, polterte klirrend zu Boden. Unerbittlich dückten die angespannten Fingermuskeln zu, schnürten Luft- und Blutfluss des Feindes ab. Mit Genugtuung beobachtete Arson wie die Augen der Stadtwache hervorquollen, das Gesicht eine unnatürlich rote Färbung annahm. Trotzdem wollte der Berserker nicht warten bis das Leben auf diese Weise aus seinem Opfer gewichen war. Bedrohlich hob er sein Breitschwert. Blut und Fleischfetzen klebten an der scharfen Klinge, rannen Heft und Griff hinunter, machten die Waffe rutschig und unberechenbar. Auf diese Distanz würde der Novize dennoch nicht danebenstoßen, nur wenige Zentimeter trennten die Spitze des Schwertes von der ledergeschützten Brust des Opfers. Ein harter Ruck ging durch den Leib des Sumpfbewohners, ließ ihn unbeholfen nach vorne stolpern. Bevor sich die verletzte Wache aus dem Griff des Berserkers befreien konnte, rammte selbiger sein Breitschwert wuchtig nach vorne. Gnadenlos trieb er den Stahl durch den gesamten Körper, durchbohrte Fleisch, Muskeln und Organe. Warmer Lebenssaft spritzte aus der Wunde, vermischte sich mit Arsons eigenem Blut. Während der tödlich getroffene Gegner leblos zu Boden sank drehte sein Schlächter sich um, wandte sich wieder dem kampfgeschehen zu. Beiläufig registrierte er den langen Pfeilschaft, welcher aus seiner rechten Schulter ragte, maß jedoch weder dem Geschoss noch dem großen roten Fleck auf seiner Rüstung irgendeine Bedeutung bei. Zielstrebig stapfte er auf sein nächstes Ziel zu, ein kämpfender Soldat in zerbeulter Rüstung und schartigem Schwert. Der Mann schien erschöpft zu sein, doch dies war nicht das Kriterium, nachdem Arson seine Opfer auswählte. Es war sein Gesicht - das Gesicht eines Elternmörders. Erneut explodierte die prasselnde Flamme der Wut zu einem brüllenden Großbrand aus purem Zorn, die schwarze Wucht des Hasses drohte die knöchernen Platten seines Schädels zu zerreissen, der menschliche Geist ließ Gefahr zwischen den Mühlsteinen dieser animlischen Raserei zu zerbröseln als bestünde er aus brüchigem Holz. Schreiend rannte der Novize auf den neuen Feind zu, wollte ihn angreifen, ihn umbrigen, sein Blut trinken. Diesmal jedoch lief irgendetwas anders. Die Beine des berserkers wolltem ihm nicht mehr gehorchen, die Arme erschlafften gegen seinen Willen, konnten das Gewicht des Schwertes nicht mehr tragen. Klirrend fiel die Waffe in den Staub. Der Berserker jedoch gab nicht auf, schlappte sich knurrend und geifernd seinem Ziel entgegen. Blutt rann in einem pulsierenden Strom aus seiner Schusswunde, der rechte Teil seiner Rüstung war rot und durchweicht. Mit jeder Sekunde rann ein Teil seiner Kraf aus dem schwitzenden Leib, tropfte dickflüssig in das dürre Gras, verwandelte die Erde in matschigen Morast. Nun mussten sich auch die Schenkel geschlagen geben, krachend sackte Arson auf die Knie, fiel haltlos mit den Gesicht voran in den Dreck. Die Welt hatte sich in ein verwirrendes Karussel aus undeutlichen Sinneseindrücken verwandelt, konturlose Farbgebilde tanzten auf der gequälten Netzhaut des Novizen, nahmen dem jungen Mann endgültig die Orientierung. Plötzlich war die Wut verraucht, wich einer bleiernden Müdigkeit. Er wollte nur noch schlafen. Halt. Das ging nicht. Er hatte eine Aufgabe. Was denn für eine Aufgabe? Aufgabe? Was ist das? Schlafen, ja, schlafen, eine gute Idee. Langsam schlossen sich die Lider des ehemaligen Bauern, der Atem flachte ab, und das Bewusstsein schwand, ließ den reglosen Körper in der breiten Blutlache zurück, die sich allmählich um den zerschundenen Leib zu bilden begann.... |
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11.09.2002, 10:48 | #90 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Die Sumpfbruderschaft #5 -
Meine Güte gibts noch nen Thread in dem dieser Link NICHT steht? ;) |
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20.09.2002, 08:34 | #91 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Abwesenheitsthread -
Ratet mal wer wieder da ist.:D Genau, der Arson! mann, viel passiert hier. *verwundertumschau* Dann mach ich mich mal ans lesen. ;) |
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20.09.2002, 12:04 | #92 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Zeit Abschied zu nehmen -
Zweifellos ein harter Schlag für das Forum, zweifellos wird er seine Folgen haben. Auch ich wünsche dir, manmouse, viel Glück und Erfolg auf all deinen Wegen, mögest du die Community, an deren Gründung du einen sehr großen Anteil hattest, stets in guter Erinnerung behalten. Ich persönlich kannte dich (leider) nicht sehr gut, doch ich weiß, dass du einer der besten Freunde meiner Liebsten warst und bist, und so schmerzt dein Austritt auch mich sehr. So long alter General, alles Gute, es grüßt dich der verstorbene Gardeführer aus seiner feuchten Ruhestatt, der schuppige Dämonenmensch durch den feurigen Schleier der Hölle und auch der Novize Arson hebt die Hand zum Abschied, die Schmerzen seiner Verletzung ignorierend. Sie alle werden dich vermissen.:( |
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20.09.2002, 16:34 | #93 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Abwesenheitsthread -
Danke, dann weiß ich bescheid, dann werd ich auch demnächst mal aufwachen, sonst verpass ich am Ende noch das Finale. ;) |
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21.09.2002, 11:34 | #94 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Das Land Gorthar (Südland) -
Der dicke Schleier aus Vergessen wurde beiseite gezogen, die kühlen Ketten der Ohnmacht gaben nach, Stück für Stück kämpfte sich der menschliche Geist durch die unzähligen Schmerzbarrieren, ließ das Universum aus Dunkelheit hinter sich, um sich dem Licht der Realität zuzuwenden. Der Aufstieg schwächte das Wesen, als es seinen Körper schließlich zwang, die schweren Augenlider zu öffnen, war sein Blick verschwommen und undeutlich, graue Schlieren waberten über die Netzhaut, verwandelte die Welt in ein verwaschenes Aquarell aus dunklen Farbtupfern. Irgendetwas pochte in der Schultergegend, drückte sich gegen die gepeinigten Fleischfasern, brannte sich durch die Nervenbahnen. Sekunden verstrichen, dann realisierte das Wesen, dass es sich hierbei um Schmerz handelte. Diese Erkenntnis ließ die Gegenwart ein weiteres Stück vorrücken, die weichen Hände der Ohnmacht zerstoben zu winzigen Rauchfetzen, verflüchtigten sich in ihr dunkles Reich aus purem Nichts, wo sie auf eine neue Chance harrte, die es ihnen ermöglichte, hervorzukommen. Endlich flossen die Farben auseinander, formierten sich zu erkennbaren Konturen, bildeten so die Welt, die das eben erwachte Wesen gewohnt war. Das betäubte Hirn nahm langsam seine Funktion wieder auf, verarbeitete die verschiedenen Reize, die die Umwelt ihm lieferte. Ja, es lebte. Und mit dem Leben kamen die Fragen. Wer war es? Was machte es hier? Wieso schmerzte seine Schulter? Langsam, quälend langsam wurden die unzähligen Hirnwindungen nach den Antworten durchforstet, Bilder aller Art flammten vor dem geistigen Auge des Wesens auf, Personen kamen und gingen, Gefühle, Schmerz, Freude, Trauer, Wut und Hass bildeten einen unterschwelligen Teppich, der dem Wesen bei der Suche nach Erlösung half. Stattdessen fand es die Verdammnis. Da war sie, zusammengekauert im hintersten Winkel seines Bewusstseins, der kleine, komprimierte Ball aus Zorn, animalisch, unkontrolliert, und doch so trügerisch ruhig. Regungslos lauerte das Monster auf sein Erwachen. Hyuris Erwachen. Ja, er war Arson, der Gezeichnete. Der Mörder. Der Berserker. Der...Novize. Jetzt brach auch die letzte Mauer des Vergessens, die Erinnerung stürzte den jungen Mann fast wieder in die Arme der Ohnmacht. Nur mühsam hielt der dem Strom aus Empfindungen stand, stemmte sich entschlossen gegen den Sturm, bändigte diese Geisterwelt, drängte sie zurück in die hinteren Gefilde seines Seins, fesselte sie an den ihnen zugedachten Orten. Der Blick des Novizen klärte sich, Erkennen erschien in den grünlichen Pupillen. Der Schmerz in seiner Schulter bekam einen Sinn. Er war verwundet worden, ein Pfeil hatte ihn niedergestreckt. Wie lange hatte er hier gelegen? Tage? Wochen? Jahre? Nein, dann wäre die Wunde bereits verheilt. Es konnte noch nicht allzu viel Zeit verstrichen sein. Trotzdem brauchte er Gewissheit. Stöhnend bewegte Arson seinen linken Arm, seine Finger zuckten, dann schob er sich ächzend ein Stück nach hinten, wollte sich gegen die kühle Wand dieses Raumes lehnen. War es Lehm? Holz? Stein? Er wusste es nicht, es war aber auch nicht wichtig. Mit schmerzverzogener Miene blickte er sich in der dunklen Höhle um. Die Luft war stickig, durch einen verhangenen Eingang drang schummriges Dämmerlicht hinein, zeichnete die Konturen mehrerer regloser Körper mit weicher Hand in die Welt. Zweifellos waren auch sie verletzt. Oder tot. Arson war sich nicht sicher. Er nahm sich vor, es herauszufinden, doch ersteinmal verharrte er erschöpft an der Höhlenwand. Irgendjemand hatte das Felchtwerk am Ausgang zurückgeschoben, ein dunkler Schemen zeichnete sich gegen das trübweiße Licht ab. Wer da wohl kam? Sicher ein Heiler oder ein Pfleger. Vielleicht konnte er dem verletzten Novizen ja ein paar Fragen beantowrten... |
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21.09.2002, 11:58 | #95 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Das Land Gorthar (Südland) -
Einige Sekunden lang starrte Arson der Novizin verwirrt in die Augen, dann verzog sich sein gesicht zu einem müden Lächeln. Samantha hatte die Wirren der Schlacht offensichtlich besser überstanden als er selbst, und das war auch gut so. Es wäre doch zu schade wenn ein spitzer Pfeil das verunstalten würde, was sie bei ihrer Gauklerschau so eindrucksvoll zur Ablenkung benutzt hatte. "Ah Samantha...wie schön dich zu sehen." Die Stimme des berserkers war leise, Schmerz untermalte jede Silbe. Der junge Bauer konnte sich nicht erinnern, das Sprechen vorher schon so Kräftezehrend gewesen war. "Mich hat es an der Schulter erwischt...halb so wild. Bin bald wieder auf den Beinen. Was ist passiert? Haben wir...gewonnen? Wo bin ich hier?" |
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21.09.2002, 13:34 | #96 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Das Land Gorthar (Südland) -
Vorsichtig betastete Arson seinen Verband. Kaum berührten seine Finger den arg mitgenommenen Verband, da flammte der Schmerz auch schon heiß und brennend durch seine gesamte Schulter. Sofort zog der Novize seine Pranke zurück, lehnte seinen Kopf gegen die Raumwand. Es würde wohl noch ein wenig dauern, bis der ehemalige Farmer das Schlachtfeld wiedersehen würde, in diesem Zustand traute er es sich noch nichteinmal zu, seine Waffe auch nur heben zu können. Sehnsüchtig blickte er durch die Schmale Türöffnung nach draußen. Wie er diese Tatenlosigkeit hasste! Nunja, wenigstens hatte er Gesellschaft. Vielleicht würde ja auch bald ein Baal oder ein Heiler hier vorbeischauen und die Verletzung verschwinden lassen. Arson schaute zu Samantha herauf. Ein kleines Pelzknäuel saß auf ihrer Schulter und musterte den Novizen aus großen, schwarzen Augen. "Schön, dass es euch beiden wenigstens gut geht. Ich hoffe dass...ich bald wieder gesund bin. Ich möchte unseren...Kameraden helfen. Wie steht es um uns? Können wir sie schlagen?" |
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21.09.2002, 13:43 | #97 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Die Gildenlosen #2 -
Der Ava ist doch in Ordnung, wenn er dein Aussehen im RPG wiederspiegelt solltest du deine Eltern für ihre Verbrechen zahlen lassen. :D Naja was auch immer: Alien rocks (vor allem der zweite Teil) |
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21.09.2002, 16:37 | #98 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Das Land Gorthar (Südland) -
Arsons Gesicht nahm einen besorgten Ausdruck an, als er den Worten der novizin lauschte. Was die Frau erzählte, klang wirklich nicht sehr ermutigend. Ein Magier also...hoffentlich konnten die zauberer der verschiedenen Lager dem Magus das Handwerk legen. Vor allem auf die Macht der Baals vertraute der junge Mann in dieser Angelegenheit. Ihre Weisheit hatte ihn tief beeindruckt, und nicht nur einmal hatte meister Orun seine Lehren mit einigen atemberaubenden Demosntrationen untermalt, um die grenzenlose Macht des Schläfers zu offenbaren. Solange die Führer des Sumpflagers an ihrer Seite kämpften, gab es Hoffnung. Trotzdem hätte Arson seine linke hand dafür gegeben, auf der Stelle zu gesunden und sich ein eigenes Bild machen zu können. Die Tatsache, dass der ehemalige Bauer zum Betthüten verdammt war, betrübte ihn sehr. Vielleicht konnte Samantha ihm ja helfen. "Sagmal, hast du auf dem Weg hierher einen Heiler gesehen? Oder einen Baal? Beim Schläfer, ich muss hier raus." |
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22.09.2002, 15:05 | #99 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Das Land Gorthar (Südland) -
Langsam ebbte der stechende Schmerz ab, machte einem wohlig warmen Kribbeln platz, welches sich mit sanften Fingern durch die gesamte Schulterpartie des Novizen tastete. Die brennenden Glutöfen aus Pein wurden gelöscht, gerissene Nervenfasern verbanden sich, lebloses Muskelgewebe erwachte, von neuer Energie durchflutet, zu neuerlicher Aktivität. Die klaffende Wunde schloss sich, Zelle um Zelle fügte sich aneinander, überbrückte den Krater aus blutigem Fleisch, feine Blutgefäße verzweigten sich zu einem komplizierten Adernnetz, gaben der erneuerten Haut ihre gesunde Farbe. Gebannt starrte Arson auf die Stelle seiner Schulter, an der noch vor kurzem eine schreckliche Wunde jede Bewegung unmöglich gemacht hatte. Faszination lag im Blick des Berserkers. Er hatte von der beeindruckenden Kraft der Baal gewusst, doch dass sie solche Verletzungen zu heilen vermochten war schier unglaublich. Dem Schläfer sei Dank für dieses Wunder. Ehrfürchtig schaute der Novize zu seinem Retter empor. Baal Champs Gesicht war entspannt, feine Schweißperlen bedeckten seine Stirn, stumme Zeugnisse der Anstrengung, die ihn diese Behandlung gekostet haben musste. Arson neigte den Kopf, dankte dem Baal immer wieder, schwor ihm von nn an mit noch größerem Eifer für die Bruderschaft einzustehen. Nach minutenlangen Treuebekundungen hielt es wohl selbst der Magier nicht mehr aus, und entließ seinen Patienten aus dem Krankenzimmer. Energiegeladen und mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen trat Arson das erste mal seit vielen Tagen an die frische Luft, genoss das Spiel des Windes in seinem Haar. Die blutige Novizenrüstung hatte man gewaschen, bis auf ein annähernd kreisrundes Loch in Schulterhöhe gab es keine weiteren Spuren der schweren Verletzung, die sich der ehemalige Bauer auf dem Schlachtfeld zugezogen hatte. Mit Samantha an seiner Seite stapfte der Novize zielstrebig den schmalen Lehmpfad entlang, sein Kopf wandte sich suchend in alle Richtungen, bis sein Blick endlich auf einen der hohen Templer fiel. Der hochgewachsene Mann blickte gedankenverloren in die Ferne, erwiederte Arsons Fragen nur mit wenigen Worten. "Geht zum Strand. Der Kampf ist beendet, wir ziehen uns zurück. Dankt dem Schläfer für euer Leben....viele andere hatten nicht soviel Glück." |
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22.09.2002, 18:02 | #100 | ||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Das Land Gorthar (Südland) -
Überrascht vom Tatendrang seiner Freundin ließ Arson sich auf das Boot ziehen, wo er sich mit verdutzdem Gesichtsausdruck auf eine der beiden Holzbänke setzte und der Novizin beim Rudern zuschaute. Sollten sie nicht vielleicht auf die anderen warten? Der junge Mann blickte nach vorn, doch schon wenige dutzend Meter vor dem Bug des kleinen Wassergefährts verlor sich die Sicht in einem trüben Nebelteppich. Hier, unweit des Ufers, wehte eine steife Brise, zerzauste Arsons Haar, ließ den Berserker frösteln. Schon jetzt klatschten die Wellen geräuschvoll gegen die Holzwände des Bootes, feine Gischt stob den beiden Seefahrern in die Gesichter. Samantha ließ sich hiervon jedoch keinesfalls beeindrucken, im Gegenteil, die Dienerin des Schläfers legte sich nur noch kräftiger in die Riemen. Immer weiter entfernte sich der sandige Strand, immer näher kamen die bedrohlich tief hängenden Gewitterwolken. "Samantha..." Deutlich konnte man das Unbehagen in Arsons Augen erkennen. Er war gerade erst gesundet, und man sollte sein Glück wirklich nicht pausenlos herausfordern. "Samantha, hast du die Wolken da oben gesehen? Ich glaube das könnte..." Weiter kam der Novize nicht, eine große Welle hatte das Ruderboot erwischt, Wasser schwappte über die Reling in das hölzerne Innere und das Seegefährt schaukelte wild zwischen den Wellenkämmen umher. Der Wind war noch stärker geworden, der Himmel hatte sich verdüstert, stierte nun in einem dunklen Grauton auf die beiden Mitglieder der Bruderschaft herab. Arson klammerte sich an seine Sitzbank, versuchte den stechenden Schmerz in seiner Schulter zu ignorieren, krabbelte krabbelte stattdessen zu Samantha auf die Runderbank, um seine Freundin im Kampf gegen die Naturgewalten zu unterstützen. Beim Schläfer, hoffentlich hatten sie sich diesmal nicht übernommen. |
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