World of Gothic Archiv Alle Beiträge von HoraXeduS |
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05.02.2003, 22:14 | #76 | ||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Die Stadt Khorinis # 3 -
"Ein Schwarzer Snapper?" Horaxedus war überrascht. Aber das Abenteuer wollte er sich ungern entgehen lassen. Der junge Xion schien mehr auf dem Kasten zu haben, als er ursprünglich angenommen hatte. Und er selbst wollte auch nur ungern als Feigling dastehen. "Ich habe keine Waffen ausser meinem Bündel voller Gerstensaft. Aber meine Erfahrung mag Euch vielleicht helfen, Xion. Nehmt mich mit, und ich werde das Vieh für Euch aufscheuchen. Ich habe keine Angst vor Snappern. Hauptsache, Dein Auftraggeber ist kein Betrüger. Kann man ihm vertrauen? Wer ist er?" |
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05.02.2003, 22:30 | #77 | ||||||||||
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Die Stadt Khorinis # 3 -
Der Degen war schwerer als er aussah. Horaxedus hatte so ein Ding noch nie in der Hand gehabt. Er bog das, was er bei einem anständigen Schwrt Klinge nennen würde, mal nach links und rechts und es machte einen ziemlich wabbeligen Eindruck. Die Kanten allerdings waren leidlich scharf geschliffen. Für einen Snapper konnte es reichen. Naja, Horaxedus waren Waffen ja nicht femd, also würde er auch mit so nem Ding zuschlagen können. Brauchte er Xion ja seine Bedenken nicht auf die Nase zu binden, wenn er ihm das Ding schon kostenlos ausleihen wollte. "Okay, ich bin dabei. Ich wohne bei Rufus, er hat eine Hütte im Hafenviertel." Er beschrieb Xion präzise die genaue Lage der Hütte. "Und wenn Dein Auftraggeber einverstanden ist, hol mich morgen einfach dort ab. Du wohnst in der Herberge? Naja, ist ja nicht sooo übel. Wohnen aber zur Zeit ein paar fremde Amazonen, stimmt's?" |
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05.02.2003, 22:54 | #78 | ||||||||||
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Die Stadt Khorinis # 3 -
Zurück in der Hütte, musste Horaxedus Rufus erst mal alles berichten was er so erlebt hatte heute. Er tat dies gern, denn er mochte Rufus. Von dem Auftrag mit dem Schwarzen Snapper erzählte er lieber nichts, sonst würde Rufus sie am Ende noch begleiten wollen. Er hielt den Degen unter seiner Kleidung versteckt, dann löschte Horaxedus das Licht und legte sich schlafen. Hoffentlich würde ihn Xion morgen wirklich abholen und Snizzles Zustimmung bekommen. |
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06.02.2003, 17:24 | #79 | ||||||||||
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Die Stadt Khorinis # 3 -
Horaxedus war überascht, wie schnell die beiden anderen aus der Stadt rannten, um den Schwarzen Snapper zu suchen. Eilig lief er hinterher, hinaus aus der Stadt. Er war ganz verwirrt, so schnell ging nun alles... |
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06.02.2003, 17:43 | #80 | ||||||||||
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Rund um Khorinis # 2 -
Horaxedus betrachtete sich den Snapper genauer. Die Streifen faszinierten ihn. So einen hatte er überhaupt noch nicht gesehen. Und überhaupt, wenn er einem Snapper begegnet war bisher, dann waren immer mindestens ein halbes Dutzend Männer dabei gewesen. Und nun dieses Prachtexemplar, und die Männer nur zu dritt? Während Snizzle auf der anderen Seite in Stellung ging, hatte Horaxedus die waghalsige Idee, das Viech mit einer Gerstensaftflasche abzulenken. Er wollte gerade ausholen, als der Snapper sich behende umdrehte und ihn mit feurigen Augen anstarrte. |
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06.02.2003, 18:11 | #81 | ||||||||||
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Rund um Khorinis # 2 -
Na wunderbar! Eine wilde Schlacht mit einer noch wilderen Bestie, seine Kameraden bereits verletzt und Horaxedus bekam den verdammten Degen nicht raus. Das Mistding klemmte irgendwie fest oder hatte sich irgendwie verfangen. Er hatte es ja gleich gewusst: Ein Degen, das war nichts für ihn. Aber was...?! Der Snapper bewegte sich kurz zur Seite und schwenkte den Kopf leicht noch links. Es war klar: Das Mistviech holte aus, um Snizzle den rest zu geben. Von der anderen Seite kam Xion herangesprungen, doch er würde es nicht rechtzeitig schaffen!! Blitzschnell riss Horaxedus den Gerstensaftkrug hoch, den er noch immer in der linken hielt und schlug dem Snapper damit gegen den Schädel. Natürlich störte das Viech das nicht sonderlich, aber Horaxedus hatte erreicht, was er wollte, der Boden des Kruges brach heraus. "SCHMUTZIGE TRICKS!!" brüllte Horaxedus und rammte wie von Sinnen dem Snapper den abgeschlagenen Bierkrug ins Auge. |
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06.02.2003, 18:42 | #82 | ||||||||||
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Rund um Khorinis # 2 -
"Wartet mal kurz." Als die kleine Gruppe zum Stehen gekommen waren, machte Horaxedus ein wichtiges Gesicht. "Ich habe da noch etwas in der Höhle gefunden. Zwei Gegenstände, und ich bin bereit, sie Euch zu überlassen, denn es war Eure Idee, diesen Snapper zu erschlagen und Ihr sollt Euren Lohn auch selber ernten." Snizzle und Xion schauten gespannt auf Horaxedus, der die Hände hinter den Rücken hielt und bedeutungsschwanger fragte: "Welche Hand?" Xion wählte die Linke, Snizzle war das eigentlich zu blöd, aber wenn es was umsonst gab, warum eigentlich nicht? So nahm er die Rechte. Blitzschnell zog Horaxedus die Hände hervor und drückte den beiden Ihre Beute in die Hand: Xion hatte einen rostigen, abgebrochenen Dolch und begann augenblicklich zu lachen. Snizzle bekam einen Kochlöffel und starrte Horaxedus genervt an, der sich nun ebenfalls vor Lachen bog. "Nichts für ungut, los Jungs, auf in die Stadt." |
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08.02.2003, 00:17 | #83 | ||||||||||
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Die Stadt Khorinis # 4 -
"Wach auf, bitte, wach doch auf!" Horaxedus schlug die Augen auf. Was...? Über ihn gebeugt, in der Dunkelheit der kalten Hütte, kniete Rufus und mühte sich, einen Stumpen von Kerze zu entzünden. "Rufus, was ist los?" "Du hast wieder geträumt, wieder den Namen gerufen! Wieder, immer wieder!" Rufus zitterte vor Aufregung. Der schwache Schein der Kerze entstellte sein verängstigtes Gesicht zu einer entsetzten Fratze. "Welchen Namen, was redest Du?!" Horaxedus fuhr ungeduldig hoch. Vor ihm hockte der Bucklige, zitternd, stotternd, und warf Horaxedus etwas vor, wovon er selber nicht die geringste Vorstellung hatte. Das machte ihm Angst, mehr noch als Rufus selbst. "Sprich endlich! Was für ein Name?" Rufus wagte nicht, dem grimmigen Freund ins Antlitz zu schauen. "Sartya. Immer wieder, Sartya. Fast jede Nacht, mein Horax, rufst Du den Namen." Horaxedus schwieg, mit zugeschnürter Kehle. Da sass er nun, auf einem weichen Bett, versorgt, verwöhnt, mit allem, was er zum Leben brauchte. Umsorgt von einem lieben Freund, der es gut mit ihm meinte. Bei Innos! Wie konnte er glauben, seinen Frieden zu finden? Nur Sartya konnte sein Frieden sein, nichts sonst, Narr! |
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08.02.2003, 00:45 | #84 | ||||||||||
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Die Stadt Khorinis # 4 -
"Rufus, hör mir einmal gut zu." Horaxedus stand auf und kniete sich neben seinen Freund, der noch immer schuldig und schutzlos neben ihm kauerte und nicht wagte, ihm in die Augen zu sehen. "Es ist gut, Rufus." Horaxedus’ stimme war ruhig und warm. Sanft strich er dem verwirrten Freund über das Haupt. "Es ist nicht Deine Schuld. Hörst Du, Rufus? Du kannst nichts dafür. Ich würde gerne hier bei Dir bleiben, Deine gute Suppe essen, Dir Geschichten vom Ork-Krieg erzählen. Aber ich kann nicht. Es gibt da ein Abenteuer, dass nur ich bestehen kann, Rufus, verstehst Du? Ich muss meine Schwester finden. Sartya. Sie ist mir verloren gegangen, und nun muss ich sie wiederfinden." Rufus erhob sein Gesicht. "Ich werde, Dir helfen Horax. Ich kann gut suchen. Ich habe scharfe Augen. Ich kann Dir helfen." "Nein, Rufus, Du musst hier bleiben und auf Deine Hütte Acht geben. Und ich muss alleine gehen. Und wenn das Abenteuer bestanden ist, Rufus, dann werde ich zurückkehren. Wir sehen uns wieder." Horaxedus nahm seinen Degen und hob sein Bündel von der Schlafstätte. Er schnürte es auf und nahm die Zinnfiguren heraus, die er von den Amazonen erhalten hatte. "Hier, Rufus, die habe ich für Dich besorgt. Schau, diese beiden sind Ritter, und diese hier, dass sind die Orks, von denen ich Dir erzählt habe." Er legte Rufus die Figuren in die zitternden, gekrümmten Hände. "Geh nicht, Horax! Was soll ich ohne Dich?" Rufus war verzweifelt. Eine Träne lief ihm über das Gesicht. Wie gelähmt stand er da und schaute seinen Feund mit großen Augen an. "Ich muss fort, Rufus. Aber ich kehre zurück. Wir werden uns wiedersehen." Horaxedus schluckte. Dann wandte er sich zur Tür und trat nach draussen. Als die Zinnfiguren zu Boden fielen, war er schon in der Dunkelheit verschwunden. |
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08.02.2003, 03:09 | #85 | ||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Rund um Khorinis # 2 -
Irgendwo im Dunkel weit draussen vor der Stadt hielt Horaxedus inne. Kalt war es. Ruhig und kalt. War es wirklich nötig gewesen, mitten in der Nacht aufzubrechen? War es nötig gewesen, den einzigen Freund, den er auf dieser ganzen verdammten Insel hatte, seinem armseligen Schicksal zu überlassen? Der Glasmacher schaute in den sternklaren Himmel. Wessen Schicksal war armseliger? Der verdammte Degen drückte Horaxedus beim Laufen in die linke Seite. Das Ding war unnütz, er konnte es nicht führen, fast hätte es Snizzle gestern das Leben gekostet. Aber es war ein Geschenk von Xion, und sicher war ein Degen grundsätzlich nützlicher als ein abgeschlagener Bierkrug. Wenn man ihn denn schnell genug ziehen konnte. Horaxedus erinnerte sich an die Söldner mit den Zweihändern, die er kürzlich aus der Ferne beobachtet hatte. Die trugen Ihre Waffen auf dem Rücken. Der Glasmacher nahm sein Bündel von der Schulter und befestigte den Gurt des Degens daran. Nun warf er sich beides über die Schulter und probierte, mit der rechten Hand die Stichwaffe so schnell über die linke Schulter zu ziehen, wie es eben ging. Es klappte auf Anhieb. Vorsichtig und etwas umständlich führte er den Degen zurück, um ihn erneut blitzschnell zu ziehen. Zufrieden steckte er seine Waffe zurück. Xion würde Augen machen, wenn er ihm das zeigte. Doch von einer Sekunde auf die andere wurde Horaxedus bewusst, dass er auf dem Weg ins Nichts war, und das in der tiefsten Dunkelheit. Er griff in sein Bündel und zog den Stopfen aus einem Gerstensaftkrug. Augenblicklich nahm er einen tiefen Zug. Der schwache Mond warf nur wenig Licht auf den streckenweise liegengebliebenen Schnee. Wohin sollte er nun gehen? Er hatte es satt, seinem Trieb zu folgen, einfach nur unterwegs zu sein. Wenn er wirklich ein Ziel verfolgen wollte, und das Ziel konnte nur Sartya sein, dann würde er sich entscheiden müssen, wo er eigentlich suchen wollte. Khorinis war sein einziger Anhaltspunkt. Nicht mal eine Karte der Insel hatte er sich besorgt. Horaxedus blieb nichts anderes, als die vertraute Taverne aufzusuchen, er musste bereits ganz in der Nähe sein. War da nicht eben ein Geräusch? Horaxedus war zu müde, sich darauf zu konzentrieren. Er nahm einen weiteren tiefen Zug aus dem Krug. In einiger Entfernung meinte er bereits die Lichter der Taverne "Zur Toten Harpye" auszumachen und stapfte weiter darauf zu. |
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08.02.2003, 04:07 | #86 | ||||||||||
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Rund um Khorinis # 2 -
Das Licht der Taverne war nun sehr nah. Horaxedus verlangsamte seinen Schritt und rückte Kleidung sowie Ausrüstung zurecht. Moment, das war doch...? Augenblicklich sprang Horaxedus in die nahegelegenen Büsche. Stimmen wisperten. Mitten auf dem Pfad stand eine Laterne. Der Glasmacher hielt die Luft an. "Siehst Du ihn?" flüsterte eine Stimme im Dunkel, höchstens 2 Schritte neben ihm. Ein Schatten huschte vor der Laterne vorbei, weiter links von sich hörte er, wie eine Klinge aus einer Scheide gezogen wurde. Horaxedus duckte sich so tief in den Busch, wie er konnte. Vorsichtig tastete er über seiner linken Schulter nach dem Griff seines Degens. Langsam, so leise wie möglich zog er die Waffe. Direkt vor sich sah er nun deutlich die Umrisse eines Mannes, der sich langsam nach links an ihm vorüber schob. Sie mussten zu dritt sein, zwei vor ihm, einer weiter rechts, welcher nun wieder leise zischte: "Was ist, siehst Du ihn?" Horaxedus konnte die Luft nicht länger anhalten. Langsam atmete er durch den geöffneten Mund aus, er konnte seinen Herzschlag hören. Den Degen hielt er fest in der rechten Hand. Die beiden schemenhaften Gestalten vor Horaxedus bewegten sich langsam vorwärts, weiter nach links. Der Glasmacher versuchte, nicht direkt in das Licht der Laterne zu sehen. Seine Augen gewöhnten sich so allmählich wieder an die Dunkelheit. Den Dritten spürte Horaxedus immer noch zu seiner Rechten, er bewegte sich offenbar nicht von der Stelle. Mit seiner Linken fühlte sich Horaxedus zu einem Gerstensaftkrug vor. Er hielt kurz inne und lauschte, dann schleuderte er den Krug über die beiden Schatten hinweg in den südwestlich gelegenen Wald, wo er mit lautem Krachen einschlug. "Los, jetzt!" zischte es augenblicklich von rechts, und die beiden Schatten huschten vorwärts. Der Glasmacher schloss die Augen und konzentrierte sich. Keine Bewegung von rechts. Der Schwung des Degens traf den Anführer der Bande gänzlich unvermittelt mitten ins Herz. Horaxedus verharrte keinen Moment. Er rannte, so schnell er konnte, neben dem Pfad weiter nach Norden. Nur wenige hundert Schritte weiter erreichte er bereits die Taverne. |
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08.02.2003, 04:49 | #87 | ||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Taverne "Zur toten Harpyie" -
"Wirt?" Horaxedus' Ungeduld wurde gebremst durch die Tatsache, dass er erschöpft war von seinem Weg in diese Taverne. Es war ihm egal, dass es tief in der Nacht war und es war ihm ziemlich egal, wer ihm den Schlüssel geben würde, aber irgendwer musste jetzt endlich dem Glasmacher einen Schlafplatz zuweisen. "O-oben ist grad noch was frei", lallte die Gestalt, die Horaxedus noch nie zuvor gesehen hatte, und drückte ihm einen Schlüssel in die Hand. Dann setzte sich der Betrunkene wieder zurück an den einzigen Tisch, der noch mit 2 Gästen besetzt war. "Wirt, oder wer immer Du seist, Du tätest gut daran, den Laden jetzt zu verrammeln." brumte Horaxedus noch in Richtung des besetzten Tisches. Dann ging er nach oben und probierte seinen Schlüssel aus. Natürlich passte er nicht. Kein Zimmer, kein Gold, dachte sich Horaxedus, setzte sich in eine ruhige Ecke im oberen Stockwerk und verfluchte zum Einschlafen jeden, den er hasste. Besonders den Wirt. |
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08.02.2003, 14:21 | #88 | ||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Taverne "Zur toten Harpyie" -
Alle Glieder schmerzten Horaxedus, als er sich sammelte, um aufzustehen. Von hier oben konnte er einen Teil der Gaststube überblicken. Eine einzelne Gestalt an einem Tisch. Direkt unter sich vernahm der Glasmacher leises Gemurmel. Unter Schmerzen tappte er nun langsam die Stufen hinunter. Sein Rücken fühlte sich irgendwie verbogen an. Schliesslich ging er zum Thresen und legte den nutzlosen Schlüssel ab. In der hinteren Ecke sassen einige Männer, die offenbar irgendetwas zu besprechen hatten. Horaxedus war nicht nach Gesprächen. Als er sich gerade an der einzelnen Gestalt vorbeischob, um einen Platz an einem freien Tisch einzunehmen, nahm er wahr, dass es sich um eine Frau handelte. Welcher Narr liess seine Frau in dem Aufzug hier alleine herumsitzen? Horaxedus hatte keine Lust, weiter darüber nachzudenken, setzte sich an seinen Tisch und liess sich eine Mahlzeit bringen. "...und einen Schlüssel, der in eine Eurer Türen passt, wenn's Recht ist." |
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08.02.2003, 22:16 | #89 | ||||||||||
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Taverne "Zur toten Harpyie" -
Die Welt drehte sich, als Horaxedus seine verklebten Augen aufschlug. Um sich herum hörte er das Ächzen und Keuchen der anderen Gäste. Als er sich, den Fesseln zum Trotz, aufrichten wollte, fühlte er, wie heisses Blut aus seiner Nase über sein Kinn lief. Er wollte tief durchatmen, aber die Bastarde hatten seine Rippen getroffen. Sein Gold war gestohlen. Etwas entfernt, im Schnee vor dem Eingang der Taverne, lagen sein leeres Bündel und sein Degen, den er zwar ziehen, aber leider nicht wirklich führen konnte. Wahrscheinlich lebte Horaxedus überhaupt nur deshalb noch, weil er, als er den Degen gerade ziehen wollte, von einigen Gästen der Taverne in ihrer Eile einfach überrannt worden war. Offenbar waren sich die Herren Banditen zum Putzen des seit vergangener Nacht blutverklebten Degens zu schade gewesen und hatten sich daher auf Gold und Gerstensaft beschränkt. |
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09.02.2003, 01:10 | #90 | ||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Taverne "Zur toten Harpyie" -
Völlig verdutzt begann Horaxedus, sich zu recken. Kein Schmerz, kein Blut mehr. Nur das Gefühl von verklebtem Blut auf seinem Gesicht erinnerte ihn noch daran, dass er soeben noch geschunden am Boden gelegen hatte. Das Gesicht der Fremden kam ihm bekannt vor, aber er wusste es nicht wirklich einzuordnen. Dennoch erteilte er ihr, die ihm geholfen hatte, gerne Auskunft. "Mein Name ist Horaxedus. Ich suche jemanden, der mir nahe steht." Das sollte reichen, die Neugier der Fremden zu befriedigen. |
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09.02.2003, 02:27 | #91 | ||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Taverne "Zur toten Harpyie" -
Nachdem er sich sein Bündel und seinen Degen wieder über die Schulter geworfen hatte, nahm sich Horaxedus kurz die Zeit, sein Gegenüber eingehend zu mustern. Es war die Frau, die noch am Morgen alleine in der Taverne gesessen hatte. Das Pulver, mit dem sie ihn wieder auf die Beine gebracht hatte, war von erstaunlicher Wirkung: All die Verletzten, die eben noch kriechend und seufzend darniederlagen, durch enge Fesseln gehindert, ihre zum Teil tiefen Wunden zu lecken, liefen nun wie aufgescheuchte Hühner durch die Taverne, kopflos, aber unbeschadet. "Ich weiss nicht, wer Du bist", setzte Horaxedus an und wollte ihr Angebot soeben ausschlagen. Doch besann er sich, dass er in der Schuld der Fremden stand. Die Umgegend war in der Tat von üblen Gestalten durchsetzt und es wäre bedauerlich, wenn diese schutzlose und ihrer Erscheinung nach offenbar wohlhabende Person den Halunken in die Hände fallen würde. Der Glasmacher war sicher kein Held, aber für den einen oder anderen schmutzigen Trick reichte es allemal. Und solange er in Bewegung bliebe, würde die Begleitung der Fremden seinen Interessen vorerst nicht im Wege stehen. Da er immer noch keine Karte der Insel besass, war er ohnehin darauf angewiesen, sich ebenfals 'ein wenig umzusehen'. "Ich werde Euch begleiten. Gebt mir Bescheid, wenn Ihr aufzubrechen gedenkt. Ihr seid mir nichts schuldig, doch angesichts der Umstände nehme ich auch Eure Einladung an." Meditate nickte kurz, dann begab sie sich auf ihr Zimmer. Horaxedus liess sich von dem neuen Wirt einen Schlüssel heraussuchen, verabschiedete sich vom Astralkrieger, indem er ihm im Vorbeigehen kurz auf die Schulter kopfte, und schritt langsam die Treppe hinauf zu seiner Schlafstätte. |
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09.02.2003, 03:05 | #92 | ||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Auswahl über die neue Startseite der ZuX-Homepage -
4, ohne Strich. Sieht super aus. |
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09.02.2003, 14:57 | #93 | ||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Taverne "Zur toten Harpyie" -
"Ich habe vor, mein Leben überhaupt nicht auf's Spiel zu setzen." Er wandte sich dem Astralkrieger zu: "Keiner hat was dagegen, wenn Du wegläufst. Hauptsache, es passiert nicht gerade in dem Moment, wo ich gezwungen bin, mich auf Dich zu verlassen." Der Glasmacher sammelte die Reste seiner spärlichen Ausrüstung zusammen und war abmarschbereit. Hinter der Taverne hatte er zuvor seinen blutverklebten Degen durch die Eisschicht in das zugefrorene Wasserfass gestossen, um die Waffe zu reinigen. Nun stand er unter der Tür und sog die klare, reine Luft ein. Die Sonne schien. Ein guter Tag, endlich ging es los. |
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09.02.2003, 15:33 | #94 | ||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Das Kloster Innos # 2 -
Nachdem Horaxedus und der Astralkrieger eine Weile verwunderte Blicke ausgetauscht hatten, begann das Herz des Glasmachers wieder etwas ruhiger zu schlagen. Was hatte diese Frau mit Wölfen zu schaffen? Seit wann kommen höhergeborene Töchter in die Verlegenheit, Wölfe mit Flaschen aufzuziehen? Horaxedus war selbst im Wald aufgewachsen, aber um Wölfe, soviel hatte er gelernt, war ein großer Bogen zu machen, egal ob sie jung und verspielt waren oder eben riesig wie dieses Exemplar hier. "Sagt," wandte sich Horaxedus seiner Auftraggeberin zu, "wie kommt es, dass eine Herrschaft wie Ihr einen Wolf aufgezogen hat? Wer seid Ihr? Wenn es noch mehr solche Überraschungen gibt im Laufe unseres weiteren Weges, dann wüsste ich gerne vorher davon. Nicht, dass hier gleich ein Feldräuber angeschossen kommt und Astralkrieger beim Namen nennt oder sowas!?" |
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09.02.2003, 16:09 | #95 | ||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Das Kloster Innos # 2 -
Klar, es gab natürlich Leute, die zum Spass jagten, weil sie nicht hungrig genug waren, auf etwas Essbares zu schiessen. Horaxedus war jedoch so höflich, diesen Gedanken für sich zu behalten. Die kleine Gruppe setzte ihren Weg mit unverminderter Geschwindigkeit fort. Niemand sagte ein Wort, Astralkrieger schien über irgendetwas nachzudenken. Nur der Wolf, der voraus lief, knurrte hin und wieder, ohne jedoch den Weg zu verlassen. Hin und wieder blieb das Tier stehen, um sich umzusehen und auf seine Begleiter zu warten. Na, nur gut, dass Meditate sich nun dank des Wolfes nicht mehr ängstigen musste... Horaxedus war drauf und dran, sich doch noch für dieses Kompliment zu bedanken. In seiner Jugend hatte er übrigens auch mal ein Tier aufgezogen, einen winzigen Scavenger, der irgendwo im Wald herumgesprungen war. Leider hatte Horaxedus' Mutter nicht allzuviel für das Tier übrig gehabt und so war der gefiederte Gefährte bereits einige Wochen später herzhaft zubereitet auf dem Esstisch der kleinen Familie gelandet. Während Horaxedus nach wie vor nach einem passenden Gesprächsstoff suchte, um das längerwährende Schweigen der Gruppe zu unterbrechen, sah er, dass sie sich auf eine Brücke zu bewegten. |
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10.02.2003, 18:27 | #96 | ||||||||||
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Taverne "Zur toten Harpyie" -
So langsam wurde es Nacht und Horaxedus sass noch immer in der Taverne. Leise schimpfte er vor sich hin. Warum hatten sie ohne ersichtlichen Grund umkehren müssen gestern? Seine Auftraggeberin benahm sich doch immer merkwürdiger. Einen Tag der Treue gab er ihr noch, dann würde sie sich ihm erklären müssen. Horaxedus ging hinter die Taverne, um durchzuatmen. Die stickige Luft in der Gaststube war nichts für einen, der es gewohnt war, draussen zu sein. Der Glasmacher ging auf und ab, lockerte sich und näherte sich wieder der Taverne. Nein, Horaxedus würde meditate nicht einfach im Stich lassen, auch wenn sie mehr von ihrem Wolf hielt als von ihm. Wütend und stolz nahm er die restlichen Münzen, die er von meditate erhalten hatte, und feuerte sie mit aller Kraft in den Wald. So, kaufen wirst Du mich jedenfalls nicht! Darauf ging er unruhig zurück in die Taverne und warf sich auf das klapprige Bett in seinem Zimmer. An Schlaf war nicht zu denken. |
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11.02.2003, 17:52 | #97 | ||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Das Kloster Innos # 2 -
Lag es vielleicht an diesem Ort? Horaxedus war sich nicht sicher. Die ganze Nacht und nun auch bereits den ganzen Tag hatte Horaxedus nicht geschlafen. Schlimmer noch: Das Brot, das er in der vergangenen Nacht in sich hineingeschlungen hatte, hatte er bereits wenige Stunden später wieder erbrochen und bekam seither keinen Bissen herunter. Hunger und Schlaflosigkeit machten dem Glasmacher langsam zu schaffen. Und das an einem Ort, wo ihm doch offensichtlich jeder freundlich, oder doch zumindest aufgeschlossen, gegenüberstand: Die Fremden, die in diesem Kloster Ihrem Gott Innos dienten, reichten ihm gar ihr eigenes Essen und wiesen ihm sogar einen ihrer eigenen Schlafplätze, wenn er einmal ausgiebig zu gähnen begann. Doch schlimmer noch als Hunger und Müdigkeit war dieses Gefühl, welches ihn bereits befallen hatte, als er in der Nacht zuvor mit seinen Begleitern die Brücke vor dem Kloster betreten hatte. Seither konnte Horaxedus kaum mehr einen klaren Gedanken fassen. Schweiss trat ihm aus den Poren und er zitterte, ohne dabei zu frösteln. Dieses Gefühl hatte der Glasmacher seit langer Zeit nicht mehr gehabt, und wenn, dann hatte es nie dermassen lange angehalten. Kein Wunder, war es doch eigentlich die Emotion derer, die wirklich etwas zu verlieren hatten. Angst. |
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11.02.2003, 18:42 | #98 | ||||||||||
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Das Kloster Innos # 2 -
"Snizzle??" Horaxedus war völlig verblüfft. Für einen Augenblick vergass er seine trüben Gedanken und freute sich aufrichtig. Ja, Freunde waren doch durch nichts zu ersetzen -und vor allem waren sie zur Stelle, wenn man sie brauchte. "Mann, ich freue mich wirklich, Dich zu sehen. Nun, es geht mir nicht besonders." Horaxedus wischte sich über die Stirn und sprach etwas leiser, indem er sich zu Snizzle beugte: "Ich wäre lieber woanders. Mir ist hier ganz unheimlich zumute. Ich verstehe es auch kaum, alle sind freundlich zu mir, jedenfalls die, die hier mit ihren eigenen Händen schuften müssen. Aber mir ist es nicht geheuer. Doch was zum Henker hat Dich hierher verschlagen...gibt's hier etwa Snapper?" Dann lachte er kurz gekünstelt über seinen schlechten Witz, um dem Freund nicht zu zeigen, wie ihm zumute war. |
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13.02.2003, 23:37 | #99 | ||||||||||
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Die Stadt Khorinis # 4 -
Es war spät geworden und das Gespräch in der Taverne wurde ruhiger. Horaxedus verabschiedete sich von Kain, der noch neu in meditates seltsamer Wandergruppe war. Er wusste nicht, ob er dem jungen Burschen trauen konnte, aber im Moment sah er keinen Anlass, daran zu zweifeln. Wenn man wirklich diese verdammte Stadt wieder gemeinsam verlassen sollte, dann wäre es vielleicht besser, ihn bei sich zu wissen, als den Astralkrieger, dem er nun aus Gewohnheit im Fortgehen zunickte, und der bereits angekündigt hatte, beim kleinsten Hauch einer Gefahr seine Gefährten im Stich zu lassen. Der Glasmacher machte sich auf seinen allzu vertrauten Weg durch die Stadt, wieder getrieben von innerer Unruhe und Aufbruchstimmung. Um Rufus' Hütte machte er einen weiten Bogen, zu gross wäre der Schmerz gewesen. Warum nur hatte es ihn jetzt wieder in die Stadt verschlagen können? Voller Leidenschaft war doch sein Aufbruch in der vergangenen Woche gewesen. Was war davon noch übrig, ausser dass er noch immer ungeduldig mit den Hufen scharrte? Je länger Horaxedus darüber nachdachte, desto sicherer wurde er: Es lag an meditate. Irgendetwas an ihr hatte seine Aufmerksamkeit erregt und seither war er ihr nahezu blind gefolgt. Selbst im Koster war er nicht von ihr gewichen, obwohl er dort tagelang keine Nahrung bei sich behalten und keine Stunde Schlaf finden konnte. Schon ärgerte sich Horaxedus, dass er bereits wieder seine Zeit mit dem Nachdenken über meditate verbrachte. Wie jeden Abend warf er die Taler, die er heute von seiner Auftraggeberin erhalten hatte, fort in den nächstgelegenen Busch. Dann machte er sich, wie von einer Last befreit, erhobenen Hauptes auf den Weg zur Herberge. |
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14.02.2003, 13:13 | #100 | ||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Die Stadt Khorinis # 4 -
Ha, Informationen! Das war es also, was meditate hierhergeführt hatte. Nun, daran mangelte es Horaxedus gewiss nicht. Wochenlang war er nachts durch diese Stadt, oder jedenfalls deren eher finstere Viertel spaziert und hatte dabei alles aufgesogen, was ihm an Gewöhnlichem und Ungewöhnlichem aufgefallen war. Wenn es das war, was meditate wollte, nun denn. Anstatt sich auf den Weg zu machen, alles nochmal anzuschauen, was er bereits kannte, setzte er sich in eine ruhige Ecke der nahen Taverne und begann, in kritzeligen Lettern all das zu aufzuzeichnen, was seine Auftraggeberin "Informationen" genannt hatte. Und augenzwinkernd skizzierte er dabei auch die offenbar belanglosesten aller Belanglosigkeiten. Wer wusste schon, ob es nicht zu etwas Nutze sein konnte? |
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