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17.06.2003, 23:28 #376
Satura
Beiträge: 589
Ein Hoch auf Shadak ! -
auch alles Gute Wünsch! Feier schön, und rauch nicht zuviel Sumpfkraut!
17.06.2003, 23:57 #377
Satura
Beiträge: 589
[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
Aufmerksam hatte Satura den Kampf Leons mitverfolgt - zwar hatte sie weniger seine Kampfeskünste als ihn selbst beobachtet, aber das tat nichts zur Sache - sie nickte ihm jedenfalls angerkennend zu, als die beiden Ratten tot vor ihm lagen. "Schön, das wird ja langsam schon richtig gut. Dann lass uns zurückgehen... die anderen werden schon warten." Sie packte eines der häßlichen Tiere und schleifte es zurück Richtung Lagerplatz. Leon tat es ihr gleich, und bald kehrten sie zu den anderen zurück.

Gardiff und Krieger sahen nicht besonders begeistert aus, als sie sahen, was die beiden da anschleppten - aber besser als gar nichts war es, und so wurden die Tiere schnell zerlegt und das verwertbare Fleisch gegrillt.
Eine Zeit lang kehrte eine eigenartige Ruhe ein, als alle um das Feuer saßen, und still das fette Rattenfleisch aßen, das Satura nur notdürftig mit einigen Kräutern gewürzt hatte.

Satura sah des öfteren nach Lehna, die noch immer wie in einem Fieberwahn schien, und offensichtlich noch Schmerzen hatte. Nach dem Essen versorgte sie noch einmal ihre Wunden; ein wenig schlechtes Gewissen hatte sie schon, Leon und sie vergnügten sich da während... und Esteron erst.
"Esteron - wir müssen ihn finden. Hat jemand eine Idee? - Das mit den Spuren hat sich ja wohl erledigt..." fragte Satura in die Runde.
Leon seufzte leise, und Satura glaubte zu wissen warum. Es war der alte Fluch, keine Zeit für einander zu haben... irgendetwas funkte immer dazwischen.
18.06.2003, 11:16 #378
Satura
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
Mit einem Schlag war Satura wach. "Was - woher weißt du wohin wir müssen?" Doch Krieger war in seinem Enthusiasmus nicht zu bremsen, und machte sich schon auf den Weg, die im Fieberwahn vor sich hin brabbelnde Lehna auf den Schultern.
Leon rieb sich verschlafen die Augen, half Satura aber dann noch im Halbschlaf, die wenigen Sachen zusammenzuraffen. Sie mussten sich beeilen, wenn sie Krieger nicht verlieren wollten, und so machten sie sich schnell auf - keine Zeit, richtig wach zu werden, geschweige denn, etwas zu essen. Ein flüchtiger Kuss auf seine Wange, dann ging es los.
Gardiff ging im Laufschritt neben ihnen her, er schien lang nicht so müde zu sein wie sie. Die Augen des Waldstreichers suchten den Wald ab, doch nirgends schien etwas verdächtiges zu sehen sein.

Satura wunderte sich, mit welcher Leichtigkeit der Templer das verwundete Mädchen zu tragen schien. "So warte doch!" rief sie ihm zu. "Ich habe heute noch nicht nach ihren Verletzungen gesehen!" Krieger jedoch lief unbeirrt weiter, ohne Erklärung. Irgendetwas musste er gesehen haben, woher sonst diese Sicherheit?
"Kannst du uns nicht endlich sagen was los ist? Hast du Esteron gesehen? Oder Spuren von ihm?" fragte sie keuchend, als sie endlich zu ihm aufgeschlossen hatte.

Sie wünschte sich, Frost wäre hier... bei dem dunklen Krieger hatte sie sich sicher gefühlt; er schien immer gewußt zu haben, was zu tun war. Und ohne ihn... waren sie nur ein wirrer Haufen, zusammengewürfelt vom Schicksal, und ein Spielball von Mächten, die sie nicht kannten. Ja, Frost hätte gewußt, was zu tun war, dann wäre es gar nicht erst so weit gekommen, da war sich die Amazone sicher. Und die Gruppe hatte seinen Auftrag noch nicht einmal ansatzweise ausgeführt...

Dämonen, die Inquisition, der Kult, der Fremde, Verletzungen, Schmerz, ein verschwundener Esteron, eine leidende Lehna... was würde sie noch alles erwarten? Konnte es noch schlimmer werden? Und dann noch die Sache mit Leon, die so schön, so gut war, und doch so verwirrend und von Angst behaftet. Was, wenn sie ihn verlieren würde - so wie Lehna Esteron verloren hatte? Er konnte sich doch nicht wehren... Sie sah den jungen Dieb von der Seite her an. Manchmal kam er ihr so jung und verletzlich vor, fast schutzlos; und in anderen Augenblicken wieder war er der einzige Mensch, der ihr überhaupt irgendeinen Halt in dieser wirren Welt bieten konnte.
18.06.2003, 16:31 #379
Satura
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
Satura sog hörbar die Luft zwischen den Zähnen ein. "Er will, dass wir nach Khorinis zurückkehren; er meinte, du... vielleicht sogar wir - wären nur eine Last für die Gruppe." Sie schwieg, stapfte neben ihm her ohne ihn anzusehen.
"Willst du zurück? Willst du weg von hier? Ich würde es verstehen, wirklich. Hier ist nichts... ausser Gefahr und Tod. Und je länger wir hier sind, desto mehr zweifle ich daran, dass wir die Antworten finden werden, die wir suchen."
Aber ich würde lieber hier bleiben... setzte sie in Gedanken hinzu. Sie hoffte, dass er nicht weg wollte, obwohl sie wußte, dass er nur ihr zuliebe hierher zurückgekehrt war.
18.06.2003, 17:10 #380
Satura
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
Sie hatte gehofft, dass er das sagen würde. Sie blieb plötzlich stehen, umarmte ihn ohne Vorwarnung und küsste ihn zärtlich. Es war anders als gestern, fordernder und auf eine Art sicherer und erlaubter. Dann legte sie ihren Kopf an seine Schulter und sagte: "Leon, ich habe nur Angst, dass... ich will dich nicht in Gefahr bringen, verstehst du? Aber jede Minute, die wir hier sind, bedeutet Gefahr."
"Umso wichtiger, dass du mir den Schwertkampf beibringst." Leon drückte sie fest an sich und lächelte. Ihr fiel ein Stein vom Herzen - er würde bei ihr bleiben wollen. Wäre er zurück nach Khorinis gegangen - sie wäre ihm gefolgt, doch sie wollte nicht gehen solange sie nicht Esteron in Sicherheit wusste.

Krieger war stehen geblieben und beobachtete die beiden argwöhnisch. "Da vorne." Er winkte Satura herbei und deutete auf eine Lichtung unweit von ihnen. Sie waren noch weit genug entfernt, um nicht gesehen zu werden, doch nah genug um zu erkennen, dass dort Menschen waren. "Was...?" flüsterte Satura erstaunt.
"Sie sind es, die wir gesucht haben. Das ist die Inquisition." Der Templer sprach diese Worte ohne Ehrfurcht aus, lediglich Verachtung schwang in seiner Stimme. "Am besten, du und Leon achtet hier auf Lehna, während wir uns anschleichen, und die Lage auskundschaften."
Satura wurde wütend. "Entschuldige, aber ich kann sehr wohl kämpfen, ihr braucht mich nicht hier zurückzulassen!" Der Krieger lächelte. "Ich dachte du wolltest noch nach Lehnas Wunden sehen? Vorher war es dir noch wichtig." Die Amazone biss sich auf die Lippe. Stimmt, dass hatte sie wohl noch vorgehabt. "Ihr wartet da, bis wir wieder zurück kommen, und dann sehen wir weiter."

Satura nickte, und Krieger und Gardiff betteten Lehna auf ihren Umhang in eine kleine Kuhle, in der sich die drei gut würden verstecken können.
18.06.2003, 18:53 #381
Satura
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
Entsetzt sah Satura, wie Leon auf den Dämon zustürmte, und von ihm verletzt und zu Boden geworfen wurde. Wie in Zeitlupe sah sie, wie das riesige Wesen sich in Bewegung setzte und auf den verwundet am Boden liegenden Leon zuschritt.
"Miss dich doch mit jemandem, der dir gewachsen ist!" rief die Amazone wütend und schleuderte dem Dämon eins ihrer Wurfmesser in den schwarzen Leib. Sie hoffte zumindest, dass sie dieser Ausgeburt der Unterwelt gewachsen war...

Mehr wütend als schmerzvoll kreischte der Dämon schrill auf, als das spitze Messer seine ledrige Haut durchdrang und die scharfe Schneide sein Fleisch durchtrennte. Er drehte sich um und lief auf Satura zu, wobei er wild mit seinen großen Flügeln flatterte. Er erhob sich wenige Zentimeter über den Boden und holte mit seinen scharfen Klauen aus, sie zu verletzen, doch Satura war flink; sie sprang zur Seite und ließ gleichzeitig ihre schlanke Klinge einen tiefen Halbkreis beschreiben... ohne viel Widerstand trennte sie die eine Klaue des Dämonen ab, der diesmal vor Schmerz aufschrie, und nun rasend vor Wut völlig unüberlegt auf die Amazone losging.
18.06.2003, 20:20 #382
Satura
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
Vor Überraschung aufschreiend ging Satura zu Boden. Was bei Beliar...? Doch sie hatte keine Zeit mehr, sich zu wundern, denn schon kam der Dämon auf sie zugerast, war über ihr und stieß mit seiner einen Klaue adlergleich auf sie herab. Den ersten Angriff blockte sie gerade noch so, doch dann traf sie der Dämon mit voller Wucht an der Brust, und mit einem ekelhaften Kreischen kratzten seine scharfen Nägel an ihrer Brustpanzerung entlang. Der Aufprall trieb ihr die Luft aus den Lungen; keuchend rollte sie zur Seite und sprang behände auf, im gleichen Moment ihr Schwert hochreißend um einen erneuten Angriff des Dämonen zu blocken.

"Leon! Bring dich hinter mir in Sicherheit!" rief Satura dem verwundeten Dieb zu. Leon robbte keuchend den Waldboden entlang, krallte sich an Wurzeln fest und zog sich weiter auf Lehna zu, und brachte sich somit hinter Satura in 'Sicherheit'. Lehna sah schrecklich aus; ein blutiges Rinnsal bahnte sich seinen Weg aus ihrem Wundwinkel, und rötlicher Schaum quoll zwischen ihren spröden Lippen hervor. Leons Abscheu erreichte seinen Höhepunkt, und ohne viel zu überlegen, zog er dem Mädchen mit dem Schwertknauf eins über, sodass sie ohnmächtig wurde.

Der Dämon brüllte vor Schmerz, als Satura ihrerseits zum Angriff überging, und ihre Klinge eine tiefe Wunde in seiner Seite hinterließ. Er entblösste seine spitzen Zähne und erhob seine mächtige Stimme. Giftiger Odem schlug der Amazone ins Gesicht, als der Dämon sein Maul aufriss, und sie musste husten, als sie in eine Wolke stinkenden Atems getaucht wurde. Ein schummriges Gefühl machte sich in ihr breit, und sie taumelte nach hinten. "Satura!" Er schien zu grinsen. "Dein Amulett kann dich nicht schützen... und dein Geliebter auch nicht. Sieh ihn dir an, er liegt dort und winselt... Mörder!" Ein schreckliches Lachen erfüllte ihren Kopf. "Satura, komm zu mir, wehr dich nicht! Ich liebe dich mehr, als er dich je wird lieben können. Begreife das endlich.... Reich mir deine Hand, und lass uns gehen!" Der Dämon streckte ihr seine dreifingrige Klaue entgegen - wartend.

"Aaaaaah! STIRB!" Die Amazone stürzte auf das Monster zu und rammte ihm ihr Schwert in die Brust, zog es heraus, nur um es erneut in den taumelnden Fleischberg zu stoßen. Mit einem letzten lauten Stöhnen sackte der Dämon in sich zusammen und hauchte sein Leben aus. Und Lehna riß ihre Augen auf und schrie...
18.06.2003, 21:07 #383
Satura
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
Erschöpft ging Satura neben Leon in die Knie, der sein Schwert erhoben hielt, Lehna beobachtend. Komischerweise schienen die anderen Dämonen, die zuvor den Himmel verdunkelt hatten, sich auf einen anderen Punkt zu konzentrieren - und sie hoffte, dass dieser Punkt nicht aus Krieger und Gardiff bestand.
Dann wandte sie sich Lehna zu, die sich schluchzend am Boden krümmte. "Sag mal spinnst du? Drehst du jetzt völlig durch?" schrie die Amazone sie an. Leon sah Satura verduzt an - so kannte er sie gar nicht. "Du verdammtes Miststück, willst du uns alle erledigen? Schlimm genug, dass du davongelaufen bist... dann bist du auch noch verletzt und halbtot und fällst uns mehr zur Last als uns bei der Suche nach Esteron zu unterstützen. Und jetzt - das? Was bei Innos ist nur mit dir los?"

Schwer atmend, und innerlich kochend vor Wut und Enttäuschung sah sie das junge Mädchen kopfschüttelnd an. "Ich sorge mich um dich, hab dich vor den anderen immer verteidigt, hab mich um deine Wunden gekümmert - und das ist der Dank?"
"Ich... ich... habe ihn gespürt, seinen Schmerz... Seinen Tod, Satura, ich... und... und... etwas ist mir mir..." wimmerte Lehna.

Die Amazone hielt inne in ihrer Wut. Der Dämon? Sie spürte ihn? - Die Klaue... schoß es ihr ein. "Verdammt..." erschrocken hielt Satura sich die Hand vor den Mund. Dann rutschte sie zu Leon hinüber. "Steck dein Schwert weg... und fessle sie. Fessle sie gut und fest, hörst du? Ich glaube sie ist... besessen." flüsterte sie. "Ich sehe mal nach Gardiff und Krieger... ich mache mir Sorgen." ergänzte sie laut.

Die Amazone stand auf und lief in die Richtung, in der Gardiff und Krieger verschwunden waren.
19.06.2003, 11:38 #384
Satura
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 - Noch in der letzten Nacht..
Satura hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund, als sie den tödlich getroffenen Inquisitionsgardisten zusammensacken sah. "Das war ein Unfall!" rechtfertigte Krieger sich achselzuckend.
Was für ein Glück, dass seine Kollegen so mit den Dämonenwesen beschäftigt waren, dass sie den Eingang zu der Höhle, aus der sie gekrochen waren, völlig unbeobachtet gelassen hatten...

Inzwischen war es dunkel geworden, und ab und an verdeckte ein Schemen eines Dämons den fast vollen Mond. "Ok - los!" rief Gardiff, und die drei rannten - geduckt in den Schatten der Bäume - zum Eingang der Höhle. Saturas Hand ruhte am Griff ihres Schwertes - man konnte nie wissen. Doch die Inquisitionsgardisten hatten mit ihren neuen Spielkameraden genug zu tun.
Vorsichtig betraten die drei den nur von schwachem Fackellicht erhellten engen Gang, der in einer engen Kurve nach unten führte. Feine Wasserspuren bahnten sich ihren Weg die felsig-zerklüftete Höhlenwand hinunter. Im Laufe der Jahre hatten sich an Decke und Boden einige wunderschöne Tropfsteine gebildet, die im flackernden Licht ihre bizarre Schönheit zeigten. "Geschmack hat die Inquisition ja..." raunte Satura.

Als sie um die Ecke bogen, tat sich ein großer Raum vor ihnen auf, spartanisch zur Unterkunft umfunktioniert mit einer Feuerstelle, Sitzgelegenheiten aus Baumstämmen und mehreren Decken und Fellen, die als Schlafplätze fungierten. Erstaunt sah Satura sich um, bis sie im Schatten der Höhle eine Bewegung ausmachte. Sirrend glitt ihr Schwert aus der Scheide - Gardiff und Krieger taten es ihr gleich, sahen sie aber fragend an. Langsam näherte sie sich...
"Esteron! Bei Innos, das ist Esteron!" rief sie, steckte ihre Waffe zurück und lief auf den jungen Wanderer zu, der da in eine Ecke gekauert lag und wimmerte. Sie kniete sich neben ihn. "Was haben sie dir nur angetan? Bei Innos, was haben sie dir angetan?"
Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie sah, wie schrecklich der junge Mann zugerichtet worden war, und sie musste sich beherrschen, um ihre Wut und Trauer zurückzuhalten. Sie drehte den Verletzten auf die Seite und befreite ihn vorsichtig von den Seilen, mit denen seine Hände gefesselt waren. "Helft mir, wir müssen ihn stützen..." Krieger und Gardiff waren nur ungläubig daneben gestanden, schienen es nicht fassen zu können. Nun packten sie schnell mit an, trugen den ohnmächtigen Esteron hinaus, fort von diesem schrecklichen Ort. Was haben sie ihm angetan?

Im Eilschritt liefen sie zurück zum Lagerplatz, wo Lehna gut verschnürt am Boden lag, und Leon sichtlich unter Schmerzen sie erwartet hatte. "Wir müssen weg hier..." sagte Satura. Sie warf Leon einen fragenden Blick zu. "Geht's, schaffst du es?"
Was für eine Bilanz... drei Verletzte, darunter eine Besessene. Und nun würde sie wohl Lehna tragen müssen, denn Krieger und Gardiff trugen Esteron. Aber halt, die konnte man sicher auch nachschleifen, so gut wie die verschnürt war...
19.06.2003, 12:42 #385
Satura
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
Satura blickte Leon kopfschüttelnd an. "Hey, ich bin froh wenn ich dich nicht auch noch tragen muss. Lass mal, ich schaff das schon." Sie griff dem Mädchen unter die Arme und hob das Lehnapaket hoch. So trug sie das Mädchen halb, halb schleifte sie sie. Der enorme Nachteil war, dass sie nun verkehrt gehen musste, was in einem dunklen Wald nicht unbedingt von Vorteil ist. Und so stolperte sie hinter Krieger und Gardiff her, und auch Lehna rumpelte über Stock und Stein - nur gut, dass sie davon nichts mitbekam. Leon humpelte neben Satura her, und sie merkte, dass er sich beherrschen musste, um Schritt halten zu können. Gardiff und Krieger benötigten ihre ganze Vorsicht, um Esteron stabil tragen zu können; der junge Wanderer war schwer verletzt, und man konnte ihn sich kaum über die Schulter werfen, ohne noch schwerere Verletzungen zu riskieren.

Langsam, aber stetig entfernte sich der kleine Trupp vom Ort des Kampfes, doch es sollte noch Stunden dauern, bis sie befanden, weit genug weg zu sein, und endlich eine kleine Höhle fanden, in der sie rasten konnten.
Trotz der Erschöpfung wollte Krieger nicht auf eine nächtliche Wache verzichten. Da Satura sich sowieso noch die Wunden Esterons, Leons und auch Lehnas anschauen wollte, erklärte sie sich dazu bereit.

Esteron sah schrecklich aus; mehrmals musste Satura sich abwenden, da ihr übel wurde. Sie konnte die enormen Schmerzen des jungen Wanderers fast selbst körperlich spüren.
Vorsichtig taste sie seinen Körper ab, um nach eventuellen Frakturen zu suchen... und wurde fündig. Seine Handgelenke waren gebrochen, die Schultern ausgerenkt und zwei Rippen schienen zumindest angeknackst zu sein. Esteron musste sogar beim Atmen Schmerzen haben...

Seufzend sah sie zu Leon, der sich an die Höhlenwand gelehnt hatte, und erklärt hatte, er würde mit Satura wachen. Inzwischen hatte er die Augen geschlossen und schnarchte leise. Die Amazone musste lächeln; wandte sich dann wieder Esteron zu und wusch seine Wunden, um sie anschließend einzucremen. Er zuckte mehrmals unter ihren Berührungen zusammen, erwachte aber nicht. Auch sein verschwollenes, geschundenes Gesicht cremte sie ein; die feinen Züge des jungen Wanderers waren völlig entstellt, und ihm fehlten zwei Zähne... Diese Bestien! Die Salben würden die Schmerzen lindern, und die Wunden würden wohl bald verheilt sein... aber die Brüche?
Sie trug eine spezielle Salbe aus Heilwurzeln und Kronstöckel auf, die die Neubildung und Heilung von Gewebe und Knochen beschleunigte. Notdürftig verband sie seine Hände und Unterarme straff und wickelte gerade Äste in den Stoffverband mit ein, um seinen Hangelenken die notwendige Stabilität zu geben.
Abschließend renkte sie noch seine Schultern wieder ein... das schwierigste wohl, denn dazu brauchte sie nicht nur Kraft, sondern auch Gefühl. Sie hatte das zuvor nur einmal gemacht, und das war wohl auch schon länger her... Mit einem schrecklichen Krachen fand das erste Armgelenk wieder seinen Weg in die Gelenkspfanne zurück, dann auch das zweite. Erleichtert wischte die Amazone sich den Schweiß von der Stirn und machte sich daran, Leons und Lehnas Wunden zu versorgen.

Irgendwann, als es bereits hell war, legte sie sich erst zur Ruhe, nachdem Krieger sie als Wache abgelöst hatte. Die Amazone kuschelte sich völlig erschöpft an Leon und schlief ein.
19.06.2003, 18:04 #386
Satura
Beiträge: 589
Opfistrudl (erster offizieller Österreicher-Thread!) -
ha, Mort host du a ohnung, i vasteh des schwizerdütsch scho... woa long genug bei eich drübn, a gonzes Monat *g*

Oiso, leg los und zeig wos'd kannst
19.06.2003, 19:04 #387
Satura
Beiträge: 589
Opfistrudl (erster offizieller Österreicher-Thread!) -
Ok Mort - ich streck die Patschen :D

Keine Ahnung was du meinst :)

ich weiß, zuerst groß reden... aber das war sicher kein normales Schwizerdütsch *g* sicher schwizerfranzösisch oder so
19.06.2003, 19:37 #388
Satura
Beiträge: 589
[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 - Auf dem Weg von der kleinen Höhle nach Gorthar City
Satura erwachte - Krieger weckte sie nicht gerade sanft. Sie war geschlaucht von den letzten Tagen, und dementsprechend fühlte sie sich auch. Es musste kurz nach Mittag sein, dem Stand der Sonne nach zu urteilen.

Murrend erhob sie sich, und blieb wie angewurzelt stehen, als sie sah, dass Krieger Lehna befreit hatte. "Sag mal - bist du lebensmüde?? Lehna - sie ist nicht Herrin ihrer Sinne, sie ist besessen!" Kopfschüttelnd ging Satura zu der Kleinen und nahm ihr ihre Waffen ab. "Wenn schon, dann nimm ihr doch die weg..."

Satura sah noch einmal nach Esterons Verletzungen - sie stimmte Krieger zu, dass sie nach Gorthar müssten. Aber was der junge Wanderer brauchte, war kein Mediziner, sondern ein Wunder...
Leon und Gardiff hatten bald aus einem Umhang und einigen langen Ästen eine einfache Trage gebastelt, die es ihnen erleichtern würde, den schwer verletzten Esteron zu transportieren.
Krieger erzählte ihr, dass Esteron inzwischen aufgewacht war, und teils unverstandändliche Worte gestammelt hatte. "Wenigstens war er wach..." dachte Satura. Sie legte Esteron einige Blätter einer schmerzstillenden Heilwurzel unter die Zunge, bevor sie und Krieger ihn auf die Trage hievten.
Nachdem Satura die beiden Wasserschläuche an einem kleinen Bächlein in der Nähe nachgefüllt hatte, zogen sie los.

"Wenn wir erstmal in Gorthar sind," sagte sie zu Krieger, "werden wir auch einen Weg finden, Lehna zu heilen. Denn so ist sie eine Gefahr für uns alle." Sie hielt kurz inne und sah dem Templer eindringlich in die Augen. "Bist du sicher, dass du sie nicht fesseln willst?"
19.06.2003, 21:32 #389
Satura
Beiträge: 589
[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
"Na dann los!" Satura ging zielsicher auf die Tore der Stadt zu, deren altehrwürdige Mauern sich vor der kleinen Truppe aufbauten.
Krieger blieb stehen und atmete tief durch. Die Amazone drehte sich zu ihm um. "Na? Was ist denn?" Doch der Templer schüttelte nur den Kopf und hüllte sich in seinen Umhang, den Kopf gesenkt.
Satura zuckte die Achseln und marschierte voran, Leon neben sich, und Lehna für einen kurzen Moment aus den Augen lassend.

"Haaaalt!" Die Wachen am Tor beobachteten den Trupp argwöhnisch. "Wer seid ihr, und was ist euer Begehr?"
"Dies sind Händler - " Satura deutete auf den recht einfach gekleideten Leon und auf Esteron, " und wir sind zu ihrem Schutze mitgekommen. Wir kommen aus der Bergarbeitersiedlung. Unterwegs wurden wir von Dämonen angegriffen" - Satura hoffte, dass die Wachen von der Problematik wussten - "und nun haben wir Verletzte. Dieser junge Mann hier ist sehr schwer verletzt - wir brauchen einen Heiler!"
"Diese Biester... wer hat Beliar nur gereizt? Ihr seid nicht die Ersten, die von Dämonen berichten. In letzter Zeit scheinen sie sich zu vermehren; sogar am Hafen soll schon einer gesehen worden sein. Kommt nur herein," die Wache bedeutete ihnen mit einer einladenden Geste einzutreten, "Hier werdet ihr Schutz finden. Gleich in der Nähe der Burg werdet ihr eine Kapelle finden, die Innos geweiht ist, fragt dort nach Glycolus, dem Heiler.""Ich danke Euch!" Satura nickte, und der kleine Trupp betrat das nächtliche Gorthar.
20.06.2003, 00:36 #390
Satura
Beiträge: 589
[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
Ohne besondere Anstrengung nahm die Amazone Lehna die Statue weg und rang sie zu Boden. Kopfschüttelnd sah sie in die so unschuldig dreinblickenden Augen Lehnas. "Ich wusste doch, wir hätten dich fesseln sollen." Ihre Stimme war seltsam kühl, und Leon sah sie prüfend von der Seite her an.

Der alte Priester beobachtete die Szene kopfschüttelnd, doch erleichtert. "Was ist also euer Begehr, dass ihr so spät stört und so einen Radau schlagt?" polterte er mit tiefer Stimme. Satura warf Lehna noch einen bösen Blick zu und übergab sie dann Gardiff. "Verehrter Glycolus, wir brauchen Eure Hilfe... Dieser jungen Mann hier" - sie deutete auf den auf dem Altar aufgebahrten Esteron - "benötigt Eure Heilkünste. Wir erbitten eure Hilfe." Und die Besessene könntet Ihr auch gleich heilen... dachte sie insgeheim. Das wollte sie aber lieber alleine mit ihm besprechen.
Der Priester nickte und schritt auf den Altar zu. Prüfend ließ er seine Blicke über den geschundenen Körper des jungen Wanderers gleiten, und minutenlang herrschte absolute Stille in dem kleinen Tempel. Dann hub er an zu sprechen. "Wer hat diesen Mann so zugerichtet?"
Keiner von ihnen sagte etwas, denn wenn sie logen, würde er es merken... Schließlich ergriff Satura das Wort. "Es waren Dämonen..." Es war die Wahrheit; die Inquisition war für sie nichts anderes als ein Haufen von Dämonen. Der Priester nickte gütig und meinte: "Gut, ich werde euren Freund heilen. Doch wird das nicht billig - bei diesen Verletzungen."

Satura schluckte - sie hatte kaum Gold bei sich - und auch die anderen nicht... "Verehrter Diener Innos, bitte lasst uns alleine sprechen. Es gäbe da noch etwas, das mir auf dem Herzen liegt!"
Glycolos warf ihr einen fragenden Blick zu, nickte dann jedoch. "So folgt mir denn, junge Kriegerin."
Der weißhaarige Priester führte sie in einen kleinen, quadratischen Raum und schloß die Tür.

"Nun," der Priester sah ihr in die Augen, "was ist Eure Frage?" Satura seufzte, und erzählte. Von Lehna, und ihrer Besessenheit, von der Dämonenklaue... und Glycolus hörte ihr mit wachsendem Erstaunen zu. Seine buschigen Augenbrauen zog er prüfend zusammen, doch er konnte nicht erkennen, dass sein junges Gegenüber nicht die Wahrheit sagen würde.
Er nickte verstehend. "Nun, die junge Dame wäre sicher ein interessantes..." Forschungsobjekt. Er konnte es sich gerade noch verkneifen, hielt inne und grinste unsicher - "nun, ein interessanter Fall. Trotzdem, dass kommt auf ein schönes Sümmchen - so ein Exorzismus ist keine ungefährliche Sache. Nun, 4000 Goldstücke würde ich sagen wären ein angemessener Lohn - für beide. Eure Freundin scheint es ja nicht schlecht erwischt zu haben." Seine Miene schien zu erstarren, löste sich aber sofort wieder in einem gnädigen Lächeln. Satura verfluchte Lehna innerlich - hätte sie sich eben nicht so aufgeführt, hätten sie vielleicht noch einen Mitleidsbonus bekommen, und es wäre nicht so teuer geworden - aber so wie sie, und auch Krieger, gegen Innos geschimpft hatten...

"Aber ich bin mir sicher," begann der Priester von Neuem mit einem seltsam singenden Unterton in der Stimme, "dass eine intelligente junge Frau wie ihr es seid, auch eine andere Lösung annehmen würde."
Igitt dachte Satura - der wollte doch nicht etwa....?? Pfui, der alte Faltenrock - nein danke!
Doch der Priester sprach lächelnd weiter: "Nun - ihr müsst natürlich absolute Verschwiegenheit bewahren." Satura nickte. "Ihr habt sicher von dem Gemetzel gehört, dass in der Burg stattgefunden hat - die Inquisition, unser einziger Schutz in dunklen Zeiten wie diesen, ist aus Gorthar vertrieben worden, und treiben sich nun irgendwo hier in den Wäldern herum. Nun, ich bin schon alt, und auf die Dämonen und das Getier habe ich nun wirklich keine Lust mehr. Ihr aber seid jung und kräftig - ich möchte, dass ihr die Inquisition ausfindig macht, und dass ihr Inquisitor Tannenberg diesen Brief von mir übergebt. Er träg mein Siegel, und ist von äusserster Wichtigkeit. Brecht das Siegel, und Tannenberg wird euch töten."

Bei den Worten des alten Mannes hatten sich Saturas Nackenhärchen aufgestellt. Verdammt, wenn sie die Hilfe des Priesters nicht so dringend brauchen würden... Ach was, sie würden den Brief einfach nicht überbringen. Basta.
"Überbringt den Brief nicht, und euer Freund wird sterben." hub der Priester von neuem an. "Ich heile ihn, und ich kann ihn auch töten. Mehr braucht Ihr nicht zu wissen - aber ich würde es an Eurer Stelle nicht wagen, meine Worte in Frage zu stellen."

Ein listiges Blitzen hatte sich in die Augen des Priesters geschlichen, und Satura nickte nur stumm. "Ich bin einverstanden." Das einzige, was zählte, war, dass Esteron nicht starb... Glycolus nickte. "Sehr gut. Dann kommt Morgen am Abend wieder, und holt eure Freunde ab. Dann werde ich Euch auch den Brief an Tannenberg übergeben."

Die Amazone schluckte, und ging gesenkten Kopfes hinaus in die Halle, wo Leon, Lehna und Gardiff warteten. "Lasst uns gehen, und uns eine Unterkunft für die Nacht suchen." Sie sah Lehna an. "Du bleibst hier."
Dann verabschiedete sie sich von dem Priester und die drei verließen den Tempel. Sie bekam gerade noch aus den Augenwinkeln mit, wie zwei jüngere Männer - Novizen? - Lehna mitnahmen.

Hoffentlich habe ich das richtige getan... dachte Satura schluckend. Sie würde den anderen nichts sagen, um sie nicht unnötig zu belasten.
20.06.2003, 15:40 #391
Satura
Beiträge: 589
[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
Als Satura erwachte, lag sie eng an Leon gekuschelt in dem kleinen, aber bequemen Bett der Taverne "Zum Hüter des Feuers". Es war ein kleines, aber sehr schönes Häuschen, an den Abhang des Burghügels gepresst und nur zwei Minuten von der Kapelle entfernt. So waren sie ihren Freunden nahe, auch wenn sie wusste - Lehna würden sie nicht helfen können.

Leon ließ sie nur unwillig aus seinen Armen flüchten; er grummelte leise im Schlaf und drehte sich dann um, sich in die Bettdecke einwickelnd. Lächelnd beugte die Amazone sich über ihn und gab ihm einen leichten Kuß auf die Wange.
Sie wusch sich sorgfältig mit dem frischen, kalten Wasser das in einer großen Schale auf einem kleinen, einfachen Tischchen neben dem Bett stand. Dann streifte sie ihr lockeres schwarzes Leinenhemd über und legte ihre Rüstung und die Beinschienen an. Zuletzt zurrte sie den Gürtel fest und überprüfte den Sitz des Langschwertes.
Sie sah Leon noch einmal an, wie er da lag - so hilflos im Schlaf. Sie holte drei ihrer besten Heilsalben aus ihrer Tasche und legte sie neben ihm aufs Kopfkissen.
Ein letzter wehmütiger Blick, als sie das Zimmer verließ. Sie würde gehen, würde den Auftrag des Heilers erfüllen und die anderen nicht weiter unnötig in Gefahr bringen. Vor allem nicht ihn - er hatte es nicht verdient, ihretwegen zu leiden. Und er würde leiden, jedes Mal, wenn er sie zu schützen versuchen würde, würde er leiden.
Leise stahl sie sich durch den schmalen Gang in den Schankraum, wo die junge Wirtin gerade einen Gast bediente.

"Ich möchte zahlen." sagte Satura. "Für uns alle vier." Die Wirtin nickte und kassierte freudig. Die Amazone legte noch zehn Goldstücke drauf, und meinte: "Sagt meinem Begleiter, dass er hier auf mich warten soll, wenn er will. Wenn ich in sieben Tagen nicht zurück bin..." Sie hielt inne, und die Wirtin nickte verstehend. "Passt auf Euch auf, junge Kriegerin, Gorthar ist gefährlich." meinte sie lächelnd. Satura nickte dankend, und begab sich dann in Richtung der Kapelle, um Glycolus' Brief in Empfang zu nehmen.

Die Halle war leer; nur der verletzte Leib des jungen Wanderers war auf dem Altar zu sehen. Um ihn herum standen kleine Schüsseln und Krüge mit duftenden Flüssigkeiten, so als ob Glycolus schon alles vorbereitet hätte, Esteron zu heilen.
Plötzlich drangen wütende Schreie an Saturas Ohr - es war Lehnas Stimme! Instinktiv duckte die Amazone sich hinter eine der mächtigen Säulen, da sah sie auch schon Glycolus um die Ecke biegen - von Lehna mit einem Kerzenständer bedroht. Wäre die Situation nicht so gefährlich - Satura hätte vor Lachen losgeprustet.
Glycolus sah irgendwie unglücklich aus; Blut rann an seinem Gesicht herab. Die Amazone seufzte und verließ ihre Deckung als Lehna mit dem Rücken zu ihr stand. Die Dämonenaustreibung scheint ja nicht besonders gut gelaufen zu sein...

"Lehna, Lehna, Lehna." Kopfschüttelnd näherte sie sich dem Mädchen. "Du willst es nicht begreifen, oder? Böses Mädchen." Satura grinste, und registrierte beiläufig, dass ihr Amulett zu strahlen begann. "Oder wie heißt du wirklich, DÄMON? - Eigentlich ist es mir egal. Lass den alten Mann los - oder ich töte ihren Körper, dann bist du deinen Wirt los. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass du ohne Wirt ziemlich schnell in blaue Luft und Rauch aufgehen würdest..."
Sie hielt drei Wurfmesser in ihrer Rechten, bereit, zielgenau zu treffen.
20.06.2003, 17:26 #392
Satura
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
Seufzend verfolgte Satura das Gebahren der Besessenen, steckte die Wurfmesser weg und ging zunächst zu Glycolus um zu sehen, ob es ihm gut ging - der Priester nickte nur und rappelte sich langsam auf, Lehna argwöhnisch beobachtend.
Dann ging die Amazone zu dem jungen Mädchen das verzweifelt am Boden kauerte, schluchzend, schreiend.

"Nein, ich werde dich nicht töten." sagte Satura mit ruhiger Stimme. "Steh auf!" Ihr Ton war merklich härter. Sie war nicht auf Lehna wütend, doch wollte sie den Dämon in ihr auch nicht unbedingt mit Samthandschuhen anfassen. Lehna sah sie mit einem Hundeblick an, folgte aber und stand auf. Satura nickte, nahm das Mädchen an der Hand und zog sie mit sich. "Habt Ihr hier irgendwo... Fesseln? Ich meine, ordentliche Fesseln. Welche aus Eisen, oder auch magische?"
Glycolus nickte und wies einen Novizen an, sie auf das Zimmer zu führen, in dem Lehna übernachtet hatte.

"Perfekt." sagte Satura, als sie die Fesseln an der Wand des Zimmers sah. Zu Lehna gewandt meinte sie: "So, Lehna, du verstehst das sicher, dass ich dich hier festmachen muss bis wir die Sache mit deinem Dämonen geregelt haben, nicht?"
20.06.2003, 17:58 #393
Satura
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Regeldiskussion #10 -
quote:
naja net jeder hat was er wollte
die die ihre asiatischen waffen behalten wollten(die übrigens net ins wog passen ) haben was sie wollten
aber die die sich auf gothic beziehen haben nix bekommen



Und ich hätt' gern dass die Leute Groß- und Kleinschreibung beachten, Satzzeichen verwenden, nett zueinander sind, mir Geld überweisen, es jedem hier Spaß macht, ach und was weiß ich noch alles. Mensch, Diego, solche eingeschnappten Kommentare bringen nichts, ausser neuem Stunk! Und wenn es dich so anzipft, zieh halt deine Schlüsse draus, aber spamm hier nicht rum (noch dazu ohne Satzzeichen :D ).
Mir taugt's hier, egal ob die Leute mit Stäbchen essen oder nicht. Mir ist klar, dass gewisse Regeln eingehalten werden müssen, aber mit beleidigte Leberwurst spielen oder andere zwingen wollen funktioniert's halt einmal nicht.
Ps: ich hätt gern ein Eis...
20.06.2003, 18:18 #394
Satura
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Regeldiskussion #10 -
@Diego:

[ ] Du hast verstanden was ich gemeint habe
[x] Deine Shift-Taste klemmt
[x] Dir sind die Argumente anderer egal

quote:
wer sagt das ich auf beleidigte leberwurst mache



[x] Du fühlst dich angesprochen

quote:
und wer sagt das mein post ein spamm war


Stimmt, der war mehr spam :-)

quote:

wenn du schon so offen anderem bist dann bitte auch meiner meinung



So ganz versteh ich den Satz zwar nicht... aber:

[ ] Du kennst mich

----
Want more? - Try icq# 177663593
20.06.2003, 18:45 #395
Satura
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
Satura hob ihre linke Augenbraue und sah den Fremden an. "Wie unhöflich Ihr doch seid, ihr habt euch nicht einmal vorgestellt. Und zu Lehna - ihr würdet um nichts besser sein als Sie wenn Ihr sie tötet, ihr würdet eintreten in die Riege der Mörder - falls ihr das nicht schon längst seid." Sie steckte das Wurfmesser in ihren Gürtel zurück, und ihre rechte Hand glitt auf den Griff ihres Schwertes - sicher war sicher.

Sie kehrte ihm selbstsicher den Rücken zu und trat auf den Hof hinaus. "Was wollt ihr hier, und was erfüllt Euer Herz mit solchem Hass? Was leitet Euch zu solch einer Selbstgerechtigkeit?"
Sie drehte sich zu ihm, und ihre grünen Augen sahen ihn durchdringend an. "Aber ich sage es noch einmal klipp und klar - legt eine Hand an Lehna oder Esteron, und ihr werdet keine Zeit haben, es zu bereuen."

Dann eilte sie sich, in die Halle zurück zu Glycolus zu kommen, der sich inzwischen wieder gefangen zu haben schien. "Die 4000 Gold sind noch zu wenig für diesen Teufel..." brummte er. Satura sah ihn regungslos an. "Gebt mir den Brief. Ich werde ihn überbringen und in zwei Tagen wieder da sein - wenn ich es überlebe." Der Priester nickte und schlurfte in das kleine Zimmer; als er zurückkam hielt er einen versiegelten Brief und ein einfaches Amulett in der Hand. "Nehmt den Brief, und dieses Amulett als Zeichen, dass ihr eine Botin der Inquisition seid." Satura nickte. "Heilt Esteron - beeilt euch. Sonst hole ich noch mehr meiner dämonischen Freunde." Die Amazone grinste schief, doch dem Priester schien nicht zu Lachen zu mute zu sein.
Dann drehte sie sich um zu dem fremden jungen Mann. "So, jetzt können wir reden."
20.06.2003, 19:18 #396
Satura
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
Die Amazone hatte sich von dem Priester verabschiedet, doch was sie nicht mehr mitbekam, war der diabolische Grinser des Heilers. "Jaja, geh, geh mit Innos, und laufe in Beliars Arme...harhar" flüsterte er. Doch das hörte die Amazone nicht mehr...

Satura eilte sich, dem Fremden zu folgen. Den Brief hatte sie in der Jackentasche verstaut, das Amulett im Ausschnitt ihrer Rüstung verborgen. "So wartet doch. Sagt mir, wie ihr heißt, und woher ihr kommt. Und vor allem, wohin ihr geht..." Satura hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben, in ihm vielleicht einen Begleiter in die Wälder Gorthars zu finden. Den Dämonen wollte sie nicht unbedingt alleine begegnen... ausserdem konnte sie schlecht schlafen, wenn sie alleine in der Wildnis war.

"So bleibt doch stehen!" Sie hielt den Fremden zurück. Er blieb stehen und sah sie missmutig an. "Hört zu. Ihr seht nicht so aus, als wärd ihr aus der Stadt... und ich suche jemanden, der mich in die Wildnis begleitet... ich zahle euch auch etwas dafür, oder gebe euch welche von meinen Heilsalben."
20.06.2003, 21:01 #397
Satura
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
Satura seufzte. Also denn, ab in das stinkende Loch von Kanalisation... Sie folgte den drei Männern behände in das stinkende Dunkel. Bald hatten sich ihre Augen daran gewöhnt, und sie folgte den drei Schatten vor ihr.
Plötzlich blieb Fürst stehen - unsanft stieß die Amazone mit ihm zusammen und verkniff sich gerade noch ein Fluchen. Lauschend hielt Ra sich die Hand ans Ohr. Und tatsächlich, in der Ferne hörte man eilige Schritte.
Satura überwand ihren Ekel und folgte den Dreien durch die stinkende, rattenverseuchte Brühe. Sie musste aufpassen, nicht auszurustschen und der Länge nach in den Dreck zu fallen, als Fürst auch noch abrupt stehen blieb. "Pscht..." hauchte er. "Sie sind hier irgendwo..."

Satura grummelte und machte einen Schritt vorwärts - und jetzt geschah es, sie rutschte aus und plumpste unsanft auf ihr Hinterteil. Innos sei Dank war sie auf etwas Weiches gefallen!
"Auahh..." Hmm, etwas weiches, das "Auahh" machte? Blitzschnell zog die Amazone ihr Schwert und sprang auf. "Da sind die Kerle!" rief sie.
Sofort waren Prix und Ra an ihrer Seite, hielten die Banditen in Schach. "Na, ich habe gehört ihr ward so nett für uns auf unser Gold aufgepasst zu haben... denn mal heraus damit!" Satura glaubte, sogar im Dunkeln die Zähne des Jägers aufblitzen zu sehen, als er lachte. "Na los," sagte sie. "Worauf wartet ihr? Oder muss man euch erst Beine machen?" Sie setzte ihr bedrohlichstes Amazonengesicht auf und sah die beiden an - obwohl die das wenig beeindruckend finden würden, bei der Dunkelheit hier unten...

Erstaunlicherweise zeigten sich die zwei aufgrund der Übermacht rasch bereit, das unrechtmäßige Gold herauszurücken. "Hier, 1000 Goldstücke." sagte einer hastig. "Bursche, nimm uns nicht auf den Arm. Wir wissen wieviel es war." Ras Stimme war kühl und bestimmend. "Okay, okay, hier, 1200, aber mehr haben wir nicht, echt nicht!"
"Na, geht doch. Lasst uns abziehen." Prix nahm das Gold entgegen, und die kleine Truppe setzte sich in Bewegung, Richtung nächster Kanalausgang.

Wenige Minuten später kletterten vier stinkende Gestalten in das nächtliche Dunkel der Stadt hinauf. "Sieh an, was für ein Zufall." Ra grinste. "Dort vorne ist die Taverne, in der wir genächtigt haben. Wir brauchen noch unsere Sachen." Er sah Satura kritisch an - schien ihr nicht ganz zu trauen. "Wartet doch hier." meinte er zu Fürst gewandt.

Satura war darüber nicht unglücklich, Ra war für sie ein Bandit, und sie hatte das gefühl, dass er, wenn er nicht gerade auf das Drachenamulett in ihrem Ausschnitt starrte, von ihrem wertvoll verzierten Gürtel angezogen wurde. - Falls er überhaupt das Drachenamulett ansah. "Daran haben sich schon ganz andere die Finger verbrannt." meinte sie kühl, als sie seinen Blick abfing. Ras Lächeln erstarb, er zuckte mit den Schultern und machte sich mit Prix auf zur Taverne.

Wenig später kehrten die beiden mit ihrer Ausrüstung zurück, und endlich ging es los, raus aus Gorthar. Satura prüfte noch einmal, ob sie das Amulett wohl griffbereit hatte, dass sie bei Tannenberg als Botin ausweisen würde. Tannenberg... Dieses Monster, dieser Mörder... fast wäre auch Esteron ein Opfer seiner Blutgier geworden.

Bald ließen sie die Tore der Stadt hinter sich, und traten in den Wald hinaus. "Unser Lager ist ganz in der Nähe." meinte Fürst. Er war sehr still, redete wenig. Lag es an ihr? - Irgendwie hatte sie das Gefühl, sich aufgedrängt zu haben...
Nun, jetzt war es zu spät. Sie ging schweigend neben ihm her, und er hatte Recht, keine halbe Stunde später erreichten sie das kleine Lager.
Satura beschloß, sich nützlich zu machen und entfachte ein kleines Feuer.
20.06.2003, 22:37 #398
Satura
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
Satura stocherte gedankenverloren mit einem Langen Ast in der Glut. Sie sah kurz auf als der Fürst sie ansprach und senkte dann lächelnd ihren Blick.
"Ihr fragt sehr viel, junger Fürst." Sie schwieg kurz und starrte lächelnd in das knisternde Feuer.
"Woher wisst ihr von dem Überfall? - Ich habe gar keine Rolle gespielt. Wir haben uns lediglich gegen ein paar Bastarde verteidigt, die sich selbst wissend in eine gefährliche Situation gebracht haben. Das wenige, was ich besitze, lass ich mir nicht nehmen; und wer weiß, was diese Banditen mit uns Frauen gemacht hätten, wären wir in ihre Hände gefallen?" Sie schwieg und sah ihr Gegenüber aufmerksam an.
Ihre Gedanken schweiften ab; sie musste an Leon denken. Sie hoffte, er würde verstehen, warum sie alleine gegangen war... Blödsinn, er wusste ja nicht einmal wieso sie gegangen war... Es wurde kühl, und sie vermisste ihn. Er war nicht da, und sie hätte sich so gern an ihn gekuschelt... Sie vermisste seine Wärme, seine sanfte Stimme, seinen Halt...

Sie schreckte aus ihren Gedanken - immerhin war sie nicht alleine.
"Und was führt Euch hierher?" Begann sie erneut. "Hier, in diese gefährliche Einsamkeit hier draussen, ausserhalb der Stadt?"
20.06.2003, 23:07 #399
Satura
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
Satura sah ihn mit einer Mischung aus Entsetzen und Staunen an. "Angezündet? Sterben? - Wir haben die Toten angezündet, damit ihr Leichengift nicht den Boden verunreinigt, und weil wir keine Leichen herumliegen lassen wollten... Wie kommt Ihr drauf wir würden Lebende anzünden?" Sie schüttelte entsetzt ihren Kopf. "Hat dieser Ra das erzählt? Dann ist er ein Lügner." Ihr Blick wurde hart - nein, sie mochte diesen Ra von Anfang an nicht.
"Wir haben uns lediglich gewehrt; ob diese Banditen uns nicht töten wollten, konnten wir nicht wissen, das werdet ihr doch einsehen. Und wie gesagt, wer sagt mir, dass sie es nicht auf mehr abgesehen hatten bei Lehna und mir." Sie war wütend; wie konnte der Fürst nur glauben, sie würden lebende Banditen anzünden. Klar, machen wir dauernd, die geben so ein schön helles Licht! Die besten Sturmfackeln die's gibt! Brennen total lange!

Sie schwieg und stocherte wieder in dem Feuer herum. "Wie gesagt, ihr fragt zu viel. Nur soviel, ich muss die Inquisition finden." Mit der Inquisition musste man vorsichtig sein... zumindest, ob man sich dafür oder dagegen aussprach - beides konnte einem hier zur Zeit schnell zum Verhängnis werden.
21.06.2003, 11:55 #400
Satura
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5 -
Als Satura erwachte, stand die Sonne schon hoch am Himmel. Ihre Glieder schmerzten von dem unbequemen Ruhelager... sie hätte doch in der Taverne bleiben sollen, da wäre sie jetzt neben Leon aufgewacht, und... Sie verscheuchte die Gedanken an den jungen Dieb - sie musste ihren Auftrag ausführen, damit Esteron am Leben blieb. Am Leben blieb? Hatte der Heiler nicht gedroht, Esteron würde sterben, wenn sie den Brief nicht überbringen würde? - Aber wie wollte er das anstellen, wenn Esteron nicht mehr bei ihm war, schließlich würde er den jungen Wanderer kaum in der Kapelle zurückhalten können? Sie hasste ihre Naivität, doch andererseits wusste sie auch zu wenig von der Kunst des Heilens - jemand der bewahrt, kann auch zerstören, oder?

Das Lager lag still da, niemand war zu sehen. Die Amazone beschloß, ein paar Kräuter suchen zu gehen.
Nahe des Lagers fand sich ein kleiner Bach, an dessen Ufern eine herrliche Vielfalt von Kräutern wuchs. Irgendwie übte die Tätigkeit des Kräutersammelns eine beruhigende Wirkung auf sie aus, schon als sie klein war, hatte sie es geliebt, zusammen mit Cord durch die Wälder zu streifen. Cord... wenn er wüßte, welches Leid die Anhänger Innos über dieses Land gebracht hatten...

Flapp... flapp... Wie sie dieses Geräusch der regelmäßig schlagenden Flügel mittlerweile haßte... Eilig sprang sie hinter einen großen, moosbewachsenen Baumstumpf. Sie duckte sich instinktiv und presste ihren Körper an das feuchte Moos, hoffend der Dämon würde sie übersehen.
Jeder Muskel in ihrem Körper war angespannt, ihre Hand ruhte auf ihrem Schwert, und sie bemühte sich ihren Atem so flach als möglich zu halten. Ihr Drachenamulett glühte hell. Danke, ich weiß schon, dass ich bedroht werde... fluchte sie innerlich. Irgendwann würde dieses dämliche Amulett sie noch verraten.
Doch der Dämon flog weiter, schneller nun - er musste ein anderes Opfer im Blick haben... Satura wußte nicht, dass der Fürst gerade unterwegs war, seinen morgendlichen Waldlauf absolvierend...
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